31.01.2023 Aufrufe

CityGlow Hannover Februar Ausgabe 2023

Erstellt für die, die eine gute und exklusive Mischung aus regionalen Themen aus Hannover und Umgebung schätzen. Hier erfahren Sie nicht nur das Neuste aus der Mode und Luxuswelt sondern auch Freizeit, Kunst, Kultur, Wohnen und kulinarisches findet hier Platz. Genießen Sie jede Seite unserer Februar Ausgabe.

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ken, es braucht mehr Wissen darüber,<br />

wie Kreislaufwirtschaft funktioniert<br />

und was eine einzelne Person dazu<br />

beitragen kann. Deshalb leisten wir viel<br />

Bildungsarbeit zu diesem Thema und<br />

sprechen darüber, was aus scheinbarem<br />

Abfall werden kann.“<br />

Wie vermittelt ihr euer Wissen?<br />

„Wir wollen inspirieren. Dazu ist es<br />

interessant, in unseren Ausstellungen zu<br />

sehen, was man zum Beispiel aus Tupperdosen<br />

und Verpackungsmüll machen<br />

kann. Am besten ist es aber, wenn<br />

man selbst was mit den Händen erfährt.<br />

Das erfolgt in Form von Workshops<br />

und Seminaren. Das Arbeiten in der<br />

Werkstatt ist ein großer Schwerpunkt.<br />

Außerdem treten wir auf Veranstaltungen<br />

auf und stellen unsere Innovationen<br />

vor.“<br />

An wen vermittelt ihr euer Wissen?<br />

„Wir richten uns an organisierte Gruppen<br />

von Schulklassen bis Studenten<br />

und jegliche erwachsenen Netzwerke.<br />

Privatleute kommen seltener, daher<br />

betreiben wir keine offene Werkstatt<br />

mehr. Jeder, der Interesse hat, kann<br />

ungezwungen mitmachen. Das ist auch<br />

unser Ziel: Freude am Mitgestalten!“<br />

Woher kommen die Materialien?<br />

„Wir machen häufig öffentliche Aufrufe,<br />

was wir suchen. Meistens bekommen<br />

wir Spenden von Unternehmen und<br />

Privatpersonen und unter gewissen Voraussetzungen<br />

zahlen wir für Ausrangiertes.<br />

Im besten Fall entstehen daraus<br />

Kooperationen und Projekte.“<br />

In welchen Materialien seht ihr Potential?<br />

„Momentan suchen wir Türdrücker jeglicher<br />

Art! Oder auch Getränkekartons,<br />

sowas wie Safttüten. Daraus können<br />

Picknickdecken werden. Das ist ein unterschätztes<br />

und vielseitiges Material.“<br />

Plant ihr etwas zu Türdrückern?<br />

„Wir interessieren uns sehr dafür. Wir<br />

haben viele Türdrücker in der Bauteilbörse.<br />

Uns schwebt ein Bildungsprojekt,<br />

eine Ausstellung für Türdrücker vor.<br />

Sie stellen Bezugspunkte zur Historie<br />

da und sind Teil der Erinnerungskultur.<br />

Wir haben besondere Stücke, die<br />

eine Geschichte erzählen. Hergestellt<br />

vor hundert Jahren, von einer Firma in<br />

Berlin. Die Betreiberfamilie wurde von<br />

den Nationalsozialisten verfolgt und<br />

umgebracht. Man kann durch diese<br />

Stücke viel über die Gesellschaft und die<br />

Entwicklungen unsere Zeit erzählen.<br />

Außerdem gibt es noch keine kreislauffähigen<br />

Türdrücker. Die werden<br />

hergestellt, um am Ende Müll zu sein.<br />

Recycling ist hier eigentlich nicht vorgesehen,<br />

da sich die Bestandteile auch<br />

nicht recyceln lassen. Da wäre es doch<br />

großartig, das Produkt anderweitig<br />

wiederzuverwenden.“<br />

Worauf können wir sonst noch gespannt<br />

sein im nächsten Jahr?<br />

„Wir schauen motiviert in die Zukunft!<br />

Wir machen Veranstaltungen, es kommen<br />

Studentengruppen und wir richten<br />

wieder den „Glocksee Waste Award“<br />

aus.“<br />

Hört sich nach einer Preisverleihung an!<br />

„Genau! Der „Glocksee Waste Award“<br />

ist ein Gestaltungswettbewerb für<br />

ausrangierte Materialien. Er wird<br />

dieses Jahr im Spätsommer auf dem<br />

Maschseefest vergeben. Mitmachen<br />

können allgemeinbildende Schulen in<br />

der Region <strong>Hannover</strong>. Es geht darum,<br />

verwendbare Gegenstände zum Thema<br />

„Wohnen“ zu kreieren. Zum Beispiel: Ist<br />

es möglich, aus einem Getränkekarton<br />

einen Türdrücker herzustellen? Jede<br />

Idee ist uns herzlich willkommen!“<br />

Foto: © Upcycling Börse, JoTitze<br />

Wie können wir <strong>Hannover</strong>aner unseren<br />

Alltag nachhaltiger gestalten?<br />

„Es ist ein Anfang, Gebrauchtes zu nutzen<br />

und es nicht als Abfall zu betrachten.<br />

Das ist das, was wir hier machen<br />

und das funktioniert auch im Kleinen,<br />

daheim. Versuchen, einen zweiten<br />

Nutzen zu schöpfen und Dinge zu reparieren.<br />

Dafür kann man zum Beispiel<br />

Repair Cafés oder uns hier am Glocksee<br />

besuchen. Ansonsten natürlich Einrichtungen<br />

wie uns unterstützen, mit Materialien,<br />

die wir suchen“, erklärt Gert<br />

Schmidt abschließend mit einem zuversichtlichen<br />

Lächeln abschließend.<br />

Von Ellen Thomsen<br />

CITYGLOW 11

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