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122_Ausgabe September 2013

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Vorwort<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

es war der „Turnvater“ Friedrich Ludwig Jahn<br />

(1778-1852), Offizier im Freikorps Lützow und<br />

Kampfgefährte von Theodor Körner 1813,<br />

der uns als bedenkenswerte Mahnung diesen<br />

Satz hinterließ: „Ohne die Geschichte des<br />

Vaterlandes kann der Bürger sein Vaterland<br />

nicht lieben, ohne die Tugenden seiner Väter<br />

zu wissen, kann er ihnen nicht nachstreben,<br />

... ohne die Kenntnis der vaterländischen Geschichte<br />

ist der Bürger ein Spielball in der Hand<br />

des schlauen Betrügers.“ Am 26. August, dem<br />

200. Jahrestag der siegreichen Schlacht an<br />

der Katzbach gegen Napoleons Truppen und<br />

zugleich 200. Todestag des Freiheitsdichters<br />

Theodor Körner (gefallen bei Gadebusch), trafen<br />

sich Görlitzer Heimatfreude zum ehrenden<br />

Gedenken am Körnerdenkmal auf dem Gipfel<br />

der Landeskrone. In kurzen Ansprachen würdigten<br />

Vertreter des Aktionskreises für Görlitz,<br />

des Riesengebirgsvereins und des Volksbundes<br />

für Kriegsgräberfürsorge die Taten und Opfer<br />

der Befreiungskämpfer, die zur Vertreibung<br />

und zum Sturz des Franzosenkaisers führten.<br />

Sie erinnerten auch an die Toten, Zerstörungen<br />

und Verwüstungen der Städte und Dörfer in unmittelbarer<br />

Umgebung. Bücher mit einer Fülle<br />

genauer Zahlen und Fakten erschienen schon<br />

damals und auch 100 Jahre später; man muss<br />

sie nur lesen. Um so empörender empfanden<br />

viele Görlitzer eine gezielte Entgleisung beim<br />

Stadtfest unmittelbar davor. Bereits im Vorfeld<br />

las man: „Museum gibt Napoleonbuch heraus“<br />

(Sächsische Zeitung), „Napoleon lebt nach 200<br />

Jahren wieder auf“ (Niederschlesischer Kurier“<br />

zum Altstadtfest), „Große Rolle für Napoleon<br />

beim diesjährigen Altstadtfest“ (Görlitzer Wochenkurier).<br />

Als „Altstadtpin“ dann das „Napoleonhaus“<br />

Obermarkt 29, dieses Haus auch auf<br />

dem Festplakat, über dem Balkon ein rotes Tuch<br />

mit „Danke“. Wer dankt wem wofür? Napoleon,<br />

der am 19. August 1813 von diesem Balkon aus<br />

seine Truppen zur Eile antrieb? Wie eine Seuche<br />

war eine Napoleonitis ausgebrochen. Was,<br />

zum Teufel, war in die Planer und Bewerber des<br />

Festes geraten? Man mag ihnen zugute halten,<br />

dass sie nie einen Krieg aus der Nähe erlebten.<br />

Napoleon hinterließ Ruinen und Leichenfelder<br />

in ganz Europa, zehntausende von Bürgern<br />

der besetzten Staaten wurden in seine Eroberungsarmee<br />

gepresst. Er wurde verflucht und<br />

verjagt. Wofür wurde er in Görlitz hofiert? Weil<br />

es in diesen Tagen so viele Parallelen gibt in<br />

den Kriegsdrohungen großer Staaten in Westeuropa<br />

und Übersee und junge Deutsche für<br />

fremde Interessen ins Feld ziehen müssen? Nur<br />

die allerdümmsten Kälber wähln sich ihre Metzger<br />

selber, wie es in einer alten Volksweisheit<br />

heißt. Geschichtskenntnis oder gar Geschichtsbewusstsein<br />

gehen auch in Görlitz immer mehr<br />

verloren, gut für die „schlauen Betrüger“, doch<br />

nicht für uns. Keine Nachsicht für schädliche<br />

Unbildung und Ehrvergessenheit! Ehre denen,<br />

die 1813/1815 als verbündete Europäer Napoleon<br />

zum Teufel jagten! Dies meint Ihr<br />

Ernst Kretzschmar<br />

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Einleitung<br />

3


Mira Lobe,<br />

Lobe<br />

geboren 1913 in Görlitz –<br />

Zu Leben und Werk der erfolgreichen<br />

Kinderbuchautorin<br />

Mira Lobe, geborene Hilde Mirjam Rosenthal,<br />

zählt zu den bedeutendsten<br />

Kinder- und Jugendbuchautorinnen des<br />

20. Jahrhunderts im deutschsprachigen<br />

Raum. Aus ihrer Feder stammen so unvergesslich<br />

schöne, wachrüttelnde und<br />

ermutigende Geschichten wie „Das kleine<br />

Ich bin Ich“, „Die Räuberbraut“ oder<br />

„Die Omama im Apfelbaum“. Mira Lobe<br />

wurde mehrfach mit dem Österreichischen<br />

Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur<br />

ausgezeichnet und erhielt<br />

im Jahre 1980 erstmals den Österreichischen<br />

Würdigungspreis für Kinder- und<br />

Jugendliteratur für ihr Gesamtwerk.<br />

Mira Lobe ist am 17. <strong>September</strong> 1913<br />

in Görlitz als zweite Tochter in einer jüdisch-bürgerlichen<br />

Familie zur Welt gekommen.<br />

Der Vater, Paul Rosenthal, ein<br />

weltoffener Mensch, war Wein- und Spirituosenproduzent,<br />

leitete den Chor der<br />

Görlitzer Synagoge und spielte Orgel in<br />

der protestantischen Peterskirche. Mira<br />

Mira Lobe (Foto von Regine Hendrich)<br />

Lobes Mutter Elsa war Mitglied der Literarischen<br />

Gesellschaft und des Kunstvereins.<br />

Vor allem dem Vater von Mira<br />

Lobe war soziale Gerechtigkeit ein wich-<br />

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4<br />

Ehrung


Mira<br />

zum 100.<br />

Lobe<br />

Geburtstag am 17. <strong>September</strong><br />

tiges Anliegen, und er erzog seine Kinder<br />

auch in diesem Sinne. So hat Mira<br />

auf Wunsch des Vaters die allgemeine<br />

Volksschule an der Elisabethstraße besucht.<br />

Anschließend ging sie auf die<br />

Luisenschule (heute: Joliot-Curie-Gymnasium).<br />

Als sie vierzehn war, starb der<br />

Vater. Da ihre Mutter daraufhin zu ihrer<br />

Mutter nach Friedeberg am Queis (heute<br />

polnisch) zog, wurde Mira im Ostteil<br />

der Stadt auf dem Rabenberg bei einem<br />

Lehrer und dessen Familie einquartiert.<br />

Vorher noch, im Alter von 12 Jahren,<br />

hatte Mira ein Erlebnis im Deutschunterricht,<br />

das vielleicht bestimmend war<br />

für ihre spätere literarische Karriere. Als<br />

Hausaufgabe sollte sie ein Tiermärchen<br />

erfinden. Miras Geschichte, nach eigenen<br />

Angaben eine „traurigschöne“ Geschichte<br />

über ein Schwalbenkind, fand<br />

der Lehrer offensichtlich so gut, dass<br />

er unterstellte, sie hätte die Geschichte<br />

abgeschrieben. Mira schlussfolgerte:<br />

„Schreiben, das könnt‘ ich also können“.<br />

Als Jugendliche trat Mira Lobe heimlich<br />

der „Sozialdemokratischen Arbeiter-Jugend“<br />

bei, in einer Zeit, in der sich die<br />

Situation in Deutschland zuspitzte und<br />

der Antisemitismus immer unverhohlener<br />

wurde. Auch Mira machte einschlägige<br />

Erfahrungen, und ihr wurde klar,<br />

dass sie nicht in Deutschland bleiben<br />

würde. Als sie 1933 Abitur machte, war<br />

Hitler bereits an der Macht. Die Universität<br />

war Mira Lobe als Jüdin bereits<br />

verschlossen; so konnte sie ihren Plan,<br />

Germanistik und Kunstgeschichte zu<br />

studieren und Journalistin zu werden,<br />

nicht verwirklichen.<br />

In Görlitz hat Mira Lobe also ihre entscheidenden<br />

frühen Prägungen erfahren,<br />

hier hat sie ihr literarisches Talent<br />

entdeckt. Hier hat sie aber als Jüdin<br />

auch Diskriminierung und Ausgrenzung<br />

erfahren. 1936, im Alter von 23 Jahren,<br />

emigrierte sie nach Palästina.<br />

Ab den 1950er Jahren lebte sie mit ihrer<br />

Familie in Wien. Als ihr Mann, der Regisseur<br />

und Schauspieler Friedrich Lobe,<br />

1956 aber - nicht ganz freiwillig - ein<br />

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Ehrung<br />

5


Mira Lobe,<br />

Lobe<br />

geboren 1913 in Görlitz –<br />

Geburtshaus von Mira Lobe Struvestraße 9, 02826 Görlitz (Foto: B. Pyerin)<br />

Engagement am „Deutschen Theater“<br />

in Ost-Berlin annahm, zog auch Mira<br />

Lobe mit den Kindern nach; in der Hoffnung,<br />

ihre literarische Laufbahn hier<br />

fortzusetzen, nicht um in die Heimat<br />

zurückzukehren. Ihre Buchpläne wurden<br />

allerdings von maßgeblicher Stelle<br />

weitgehend vereitelt. So ging die Familie<br />

Lobe schon nach einem Jahr zurück<br />

nach Wien, wo Friedrich Lobe ein Engagement<br />

am Theater in der Josefstadt<br />

bekam. 1958 – Mira Lobe hatte für „Titi<br />

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6<br />

Ehrung


Mira<br />

zum 100.<br />

Lobe<br />

Geburtstag am 17. <strong>September</strong><br />

im Urwald“ gerade die erste offizielle<br />

Anerkennung, den österreichischen Kinder-<br />

und Jugendbuchpreis und den Jugendbuchpreis<br />

der Stadt Wien, erhalten<br />

– starb Friedrich Lobe im Alter von 69<br />

Jahren. Mira Lobe, 45jährige Witwe mit<br />

zwei minderjährigen Kindern (Claudia<br />

15, Reinhardt 11), war jetzt auf sich allein<br />

gestellt, setzte aber ihr literarisches<br />

Schaffen dennoch überaus erfolgreich<br />

fort. Bis in die 1990er Jahren veröffentlichte<br />

sie. Am 6. Februar 1995 ist sie in<br />

ihrer Wahlheimat Wien gestorben.<br />

Mira Lobe hat die Kinder- und Jugendliteratur<br />

der Nachkriegszeit in Österreich<br />

entscheidend mitgeprägt und –erneuert.<br />

Insgesamt hat sie über 100 Kinder-<br />

und Jugendbücher geschrieben.<br />

Mit ihren phantasievollen, frechen und<br />

lehrreichen Geschichten begeistert sie<br />

bis heute Generationen von Kindern,<br />

Jugendlichen und Erwachsenen. Mira<br />

Lobe thematisiert mit viel poetischer<br />

Phantasie, Sprachwitz und wunderbaren<br />

Bildern auch gesellschaftliche Missstände.<br />

Immer steht sie dabei auf der<br />

Seite der Kinder, der Schwachen, der<br />

Ausgegrenzten. Ohne pädagogischen<br />

Zeigefinger vermittelt sie humanistische<br />

Werte wie Toleranz, Solidarität und Freiheit.<br />

Ihre Werke sind auf der ganzen<br />

Welt bekannt und in zahlreiche Sprachen<br />

übersetzt worden. Auch als Theaterstück,<br />

Oper, Musical, Hörspiel oder<br />

Puppentheater sind Mira Lobes Bücher<br />

umgesetzt worden.<br />

Ihr literarisches Selbstverständnis hat<br />

Mira Lobe (1974) so formuliert:<br />

„Bücher sind zu mancherlei da (…)<br />

Damit man lacht, zum Beispiel, Lachen<br />

ist wichtig.<br />

Damit man gescheiter wird. Gescheit<br />

sein ist wichtig.<br />

Damit man Sehnsucht bekommt. Das ist<br />

vielleicht das Wichtigste.<br />

(….)Sehnsucht nach einer Welt, in der<br />

es gerechter zugeht.“<br />

In Görlitz und im Osten Deutschlands<br />

sind Mira Lobe und ihr mehrfach preisgekröntes<br />

Werk bis heute relativ wenig<br />

bekannt. Erst in den vergangenen Jahren<br />

hat sich die Auseinandersetzung mit<br />

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Ehrung<br />

7


Mira Lobe,<br />

Lobe<br />

geboren 1913 in Görlitz –<br />

Studierende der Sozialen Arbeit lesen im Stadtpark Mira Lobe, Juni 2012 (Foto: B. Pyerin)<br />

Mira Lobe intensiviert. Und in diesem<br />

Jahr - anlässlich ihres 100. Geburtstags<br />

– gibt es in Görlitz geradezu ein Feuerwerk<br />

von Initiativen. Mira Lobes Bücher<br />

inspirieren viele, die mit Kinder- und<br />

Jugendliteratur und ihrer Vermittlung<br />

befasst sind. In den Bildungs- und Kultureinrichtungen<br />

der Stadt beschäftigen<br />

sich immer mehr Menschen mit Mira<br />

Lobe. Immer mehr Kinder und Jugendliche<br />

lesen mit Begeisterung Mira Lobe<br />

und arbeiten auch kreativ mit ihren Tex-<br />

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8<br />

Ehrung


Mira<br />

zum 100.<br />

Lobe<br />

Geburtstag am 17. <strong>September</strong><br />

ten. So wurden z. B. Theaterstücke entwickelt<br />

und ein Schreibwettbewerb ausgerichtet.<br />

Das gibt Grund zur Hoffnung,<br />

dass - auch über Mira Lobes runden<br />

Geburtstag hinaus - ihre Lebensleistung<br />

und ihre Denkanstöße Stück für Stück<br />

weiter entdeckt und gewürdigt werden<br />

und dass Mira Lobe allmählich im kulturellen<br />

Selbstverständnis der Region fest<br />

verankert wird.<br />

Brigitte Pyerin<br />

Kleine Werkauswahl<br />

(die meisten dieser Titel wurden ausgezeichnet):<br />

Insu Pu. Die Insel der verlorenen Kinder (1951)<br />

Titi im Urwald (1957)<br />

Meister Thomas in St. Wolfgang (1965)<br />

Die Omama im Apfelbaum (1965)<br />

Das Städtchen Drumherum (1970)<br />

Das kleine Ich bin Ich (1972)<br />

Die Räubertraut (1974)<br />

Komm, sagte die Katze (1975)<br />

Der ist ganz anders als Ihr glaubt (1976)<br />

Der Apfelbaum (1980)<br />

Valerie und die Gute-Nacht-Schaukel (1981)<br />

Die Geggis (1985)<br />

Die Sache mit dem Heinrich (1989)<br />

Das fliegt und flattert – das knistert<br />

und knattert (1991)<br />

Ehrung zum 100. Geburtstag von<br />

Mira Lobe in Görlitz<br />

Symposium „Zeit zu träumen, Zeit zu<br />

handeln“ im Schlesischen Museum zu<br />

Görlitz<br />

Der Kinder- und Jugendbuchautorin Mira<br />

Lobe (geb. 1913 in Görlitz, gestorben<br />

1995 in Wien) ist am 13. und 14. <strong>September</strong><br />

<strong>2013</strong> ein Symposium im Schlesischen<br />

Museum zu Görlitz gewidmet.<br />

Unter dem Motto „Zeit zu träumen, Zeit<br />

zu handeln“ geben Referenten und Referentinnen<br />

aus Mira Lobes Wahlheimat<br />

Wien, aus Salzburg sowie aus ihrer Geburtsstadt<br />

Görlitz Einblicke in ihr Leben<br />

und Werk. Anlass für die Veranstaltung<br />

mit Begleitprogramm und Festakt ist der<br />

100. Geburtstag der jüdischen Autorin<br />

am 17. <strong>September</strong> <strong>2013</strong>.<br />

Das Symposium will dazu beitragen, auf<br />

Mira Lobes Lebensleistung und ihr Werk<br />

aufmerksam zu machen und die Auseinandersetzung<br />

mit der Autorin in Görlitz<br />

weiter voranzubringen.<br />

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Ehrung<br />

9


Mira Lobe,<br />

Lobe<br />

geboren 1913 in Görlitz –<br />

Plakat zum Symposium, gestaltet von Studierenden der Hochschule<br />

Zittau/Görlitz, Illustrationen von Angelika Kaufmann aus<br />

„Der Apfelbaum“ von Mira Lobe<br />

Das Konzept für diese Veranstaltung<br />

und die Projektleitung<br />

liegen in den<br />

Händen von Prof. Dr. Brigitte<br />

Pyerin (Hochschule<br />

Zittau/Görlitz, Fakultät Sozialwissenschaften),<br />

Pfarrer<br />

Dr. Hans-Wilhelm Pietz<br />

(Evangelische Innenstadtgemeinde<br />

Görlitz) und Dr.<br />

Wolfgang Wessig (Kulturwissenschaftler).<br />

Veranstalter sind die Hochschule<br />

Zittau / Görlitz, das<br />

Bildungswerk Johann Amos<br />

Comenius d. Evangelischen<br />

Kirche, der Förderkreis<br />

Görlitzer Synagoge und<br />

das Schlesische Museum zu<br />

Görlitz.<br />

Im Rahmen des Symposiums<br />

gibt es neben Vorträgen<br />

und einer Puppentheaterpremiere<br />

auch ein<br />

interessantes öffentliches<br />

Begleitprogramm.<br />

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Ehrung


Mira<br />

zum 100.<br />

Lobe<br />

Geburtstag am 17. <strong>September</strong><br />

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Gefördert durch die Kulturstiftung des<br />

Freistaates Sachsen, die Evangelische<br />

Innenstadtgemeinde Görlitz, den Förderverein<br />

der Hochschule Zittau/Görlitz;<br />

weitere Unterstützung gaben die Sparkasse<br />

Oberlausitz-Niederschlesien, die<br />

Volksbank Raiffeisenbank Niederschlesien<br />

eG sowie die Gesellschaft für Christlich-Jüdische<br />

Zusammenarbeit, Anne<br />

Swoboda Theater 7schuh, Vino e cultura,<br />

die Comenius-Buchhandlung Filiale<br />

Görlitz, die Görlitzer Hanf- und Drahtseilerei,<br />

die Borrmann Transporte GmbH<br />

sowie Görlitzer private Sponsoren.<br />

Nähere Informationen zum Symposium<br />

im Internet:<br />

http://www.hszg.de/mira-lobe-100<br />

Brigitte Pyerin & Hans-Wilhelm Pietz<br />

Öffentliches Begleitprogramm zum Symposium<br />

• Samstag 14.9.<strong>2013</strong> 9.00 Uhr: Feierliche Enthüllung einer Gedenktafel durch Oberbürgermeister Deinege<br />

am Geburtshaus von Mira Lobe, Struvestr. 9, 02826 Görlitz<br />

Anschließend Stadtführung: „Auf den Spuren von Mira Lobe“: Dr. Hans-Wilhelm Pietz;<br />

Dr. Wolfgang Wessig<br />

• Samstag 14.9.<strong>2013</strong> 16.00 – 18.00 Uhr: „Görlitzer lesen Mira Lobe für Kinder und Erwachsene“ zu jeder<br />

vollen und jeder halben Stunde.<br />

Leseorte: Schlesisches Museum zu Görlitz, Rathaus Görlitz, Martin-Mollerhaus Görlitz,<br />

Ehemalige Synagoge, Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften, Hallenhaus Peterstraße 14,<br />

Mittelschule Innenstadt, Akademie modus vivendi (ehemals Neisse-Galerie).<br />

• Montag, 16.9.<strong>2013</strong>, 10.00 Uhr und Dienstag, 17.9.<strong>2013</strong>, 10.00 Uhr, Untermarkt 2,<br />

02826 Görlitz-Altstadt: Puppentheater „Das kleine Ich bin Ich“, nach dem gleichnamigen Kinderbuch<br />

von Mira Lobe, Theater 7schuh, Anne Swoboda, für Kinder ab 4 Jahren<br />

Görlitzer Hanf & Drahtseilerei<br />

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Ehrung<br />

11


Der strenge<br />

strenge<br />

Blücher –<br />

Blücher<br />

Am 3. <strong>September</strong> 1813, 11 Uhr vormittags,<br />

kam Blücher in einer von sechs Rappen<br />

gezogenen Kutsche in Görlitz auf dem<br />

Untermarkt an und nahm Unterkunft im<br />

„Braunen Hirsch“. Die preußischen und<br />

russischen Truppen lagen zwischen Weißenberg,<br />

Löbau und der Landeskrone.<br />

Noch am 1. <strong>September</strong> hatte Blücher<br />

in einem Tagesbefehl an seine Soldaten<br />

geschrieben: „Schlesien ist vom Feinde<br />

befreit. Eurer Tapferkeit, brave Soldaten,<br />

eurer Anstrengung und Ausdauer, eurer<br />

Geduld im Ertragen von Beschwerden<br />

und Mangel verdanke ich das Glück, eine<br />

schöne Provinz den Händen eines gierigen<br />

Feindes entrissen zu haben. Bei der<br />

Schlacht an der Katzbach trat euch der<br />

Feind trotzig entgegen. Mutig und mit<br />

Blitzesschnelle bracht ihr hinter euren Anhöhen<br />

hervor. Ihr verschmähtet, ihn mit<br />

Flintenfeuer anzugreifen; unaufhaltsam<br />

schrittet ihr vor… Seitdem habt ihr Flüsse<br />

und angeschwollene Regenbäche durchwatet.<br />

Ihr littet zum Teil Mangel an Lebensmittel…<br />

Mit Kälte, Nässe, Entbehrungen<br />

und zum Teil mit Mangel an Bekleidung<br />

habt ihr gekämpft; dennoch murrtet ihr<br />

nicht, und ihr verfolgtet mit Anstrengung<br />

euren geschlagenen Feind. Habt Dank für<br />

ein so hochlebenswertes Betragen! Nur<br />

derjenige, der solche Eigenschaften vereinigt,<br />

ist ein echter Soldat…“<br />

In der Görlitzer Gegend fand er ein verarmtes<br />

und vielfach geplündertes Gebiet<br />

vor. Aber die Franzosen mußten verfolgt<br />

und endlich besiegt werden, wie es ja<br />

dann eineinhalb Monate später in der<br />

Völkerschlacht bei Leipzig geschah. Am<br />

4. <strong>September</strong> wurde in Görlitz bekannt,<br />

daß Blücher vom Kreis Görlitz eine Kontribution<br />

von 300 000 Talern verlangte.<br />

Überall gab es Bestürzung und Klagen.<br />

Einen Tag darauf trafen sich 15 Vertreter<br />

der Stadt mit Bürgermeister Samuel<br />

August Sohr im Rathause. Es mußte ein<br />

Weg gefunden werden, schnell einen Teil<br />

der Summe aufzubringen. Die Kaufleute<br />

sollten eilends 20 000 Taler bringen. Bis<br />

Jahresende 1813 zahlte die Stadt 30 462<br />

Taler. Alle besteuerten Einwohner, also die<br />

„Wirte und Hausleute“, mußten sich an<br />

einer zinslosen Zwangsanleihe beteiligen,<br />

die Vermögenden mit 5 Prozent, die übrigen<br />

nach ihrem Einkommen. So kamen<br />

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12<br />

Geschichte


Görlitz im Spätsommer 1813<br />

Feldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher<br />

(1742-1819)<br />

zum Beispiel auf einen Postillion 4 Taler,<br />

auf Zeichenlehrer Hortzschanski 2 Taler<br />

12 Groschen, auf Diakon Jancke 200 Taler,<br />

auf Herrn von Schrickel (Langenstraße<br />

41) 1 500 Taler, auf Kaufmann Uhse am<br />

Untermarkt 3 000 Taler, auf Gymnasialrektor<br />

Anton 30 Taler.<br />

Nicht genug damit. Für die preußischen<br />

Truppen, die teils dürftig ausgerüstet<br />

waren (von den Landwehrmännern gingen<br />

viele barfuß), forderte Blücher von<br />

der damals noch durchweg sächsischen<br />

Oberlausitz, im Laufe einer Woche Abhilfe<br />

zu schaffen. Aufzubringen waren 36 000<br />

Ellen blaues Tuch, 181 749 Ellen graues<br />

Tuch, 316 000 Ellen graue Leinwand, 29<br />

000 Hemden, 40 000 Paar Schuhe, 2000<br />

Paar Kavallerie-Stiefel, 200 Artilleriepferde,<br />

16 000 Hufeisen, 10 000 Scheffel Mehl,<br />

2000 Zentner Fleisch, 100 Zentner Graupen,<br />

40 000 Scheffel Hafer, 4 000 Zentner<br />

Heu, 600 Schock Stroh und – 1 000 Eimer<br />

Branntwein.<br />

Auch eine Bitte um Schonung, die Bürgermeister<br />

Sohr an den preußischen Staatskanzler<br />

von Hardenberg richtete, änderte<br />

nichts, denn dieser antwortete: „Ich kenne<br />

die dringenden Bedürfnisse dieser Armee<br />

und bin nicht immer imstande, denselben<br />

auf anderem Wege abzuhelfen. Ich muß<br />

es daher ganz dem kommandierenden<br />

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Geschichte<br />

13


Der strenge<br />

strenge<br />

Blücher –<br />

Blücher<br />

Blücher zu Besuch in England 1814<br />

Herrn General überlassen, welche Wege<br />

er einzuschlagen für gut befindet, um sich<br />

mit den unentbehrlichsten Gegenständen<br />

seines Armeekorps zu versehen.“<br />

Sicherlich spielt bei alledem auch eine<br />

Rolle, daß die Görlitzer Honoratioren als<br />

treue Untertanen des Landesherren in<br />

Dresden bei verschiedenen Gelegenheiten<br />

dem Kaiser Napoleon allzu devot ihre<br />

Treue bekundet hatten. Als aber seit dem<br />

2. <strong>September</strong> 1813 der preußische Hauptmann<br />

Winzig in Görlitz für ein Korps freiwilliger<br />

sächsischer Jäger aus der Oberlausitz<br />

warb, zeigte sich bald patriotische<br />

Tatbereitschaft unter den Männern der<br />

Landschaft. Bis zum 18. Oktober waren<br />

zwei Kompanien mit etwa 500 Mann zusammen.<br />

Die meisten hatten ihre Ausrüstung<br />

allein finanziert.<br />

Der Sieg der Verbündeten bei Leipzig<br />

wurde auch in Görlitz gewürdigt. Ein Augenzeuge<br />

notierte: „Das Rathaus, die<br />

Türme strahlten von bunten Lampen.<br />

An der Front des Gasthofs zum braunen<br />

Hirsch befanden sich drei in der Größe<br />

eines hohen Fensters transparente Gemälde,<br />

welche durch die auf beiden Seiten<br />

befindlichen illuminierten Fenster eine<br />

vortreffliche Einfassung gewannen.“ Auf<br />

einem der Bilder sah man „auf der linken<br />

Seite ein getötetes Ungeheuer, des-<br />

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14<br />

Geschichte


Görlitz im Spätsommer 1813<br />

Schlesische Landwehr 1813<br />

in den Boden drückte, gestützt. Auf der<br />

rechten Seite sah man eine aufgehende<br />

Sonne, oben schwarze, finstre Wolken,<br />

aus denen sechs Blitze schlängelnd das<br />

Ungeheuer zerschmetterten“. Und später,<br />

als die tiefen Wunden der Befreiungskriege<br />

schon etwas vernarbt waren, trug man<br />

es dem alten Marschall Blücher nicht länger<br />

nach, daß er für seine Soldaten mit<br />

so harter Hand auch die Görlitzer gerupft<br />

hatte. 1819 starb er in dem nicht weit entfernten<br />

Krieblowitz in Schlesien unter dem<br />

Kanonendonner der Herbstmanöver. Kurz<br />

zuvor hatte er diktiert: „Ich sollte noch<br />

erleben, wie der Friedenszweig, den wir<br />

Gärtner, deren Spaten das Schwert ist,<br />

pflanzten, lustig grünte und blühte.“ Auch<br />

Görlitz hatte dafür zu danken.<br />

Dr. Ernst Kretzschamr<br />

Aus: Allerlei aus Alt- Görlitz,<br />

Görlitzinformation 1988<br />

sen Drachenflügel, Schwanz und übrige<br />

Gestalt Entsetzen erregte. In der Mitte<br />

stand eine nackte starke männliche Figur,<br />

auf eine Keule, womit sie das Ungeheuer<br />

Auf der Rückseite der Ansichtskarte mit<br />

der Szene von der Katzbachschlacht (Seite<br />

16) schrieb am 27. August 1913 Eduard<br />

Richter aus Liegnitz, Grenadierstraße 23,<br />

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Geschichte<br />

15


Der strenge<br />

strenge<br />

Blücher<br />

Blücher<br />

Blücher mit der Reserve - Kavallerie in der Katzbach-Schlacht 26.8.1813, Ansichtskarte 1913<br />

an seinen Schwager, „den Kutscher Herrn<br />

Wilhelm Handke in Görlitz, Breslauer Straße<br />

24,“ den folgenden, im Vergleich mit<br />

heute aufschlußreichen Bericht: „Liegnitz<br />

feierte gestern unter großer Beteiligung<br />

von Stadt und Land die 100jährige Gedenkzeit<br />

an die Katzbachschlacht. Am<br />

Tage abends zuvor Illumination der Häuser.<br />

Diese waren herrlich beflaggt und<br />

über den Straßen Girlanden gezogen. Gegen<br />

Mittag wurden 4 Denkmäler feierlich<br />

enthüllt für Blücher, General Yorck und<br />

Gneisenau und den russischen General<br />

Sacken, welcher Hilfstruppen befehligte.<br />

Nachmittags großer Umzug aller Vereine<br />

und Innungen, dabei Gruppen freiwilliger<br />

Jäger, Lützow-Freikorps, Kosaken zu Pferde,<br />

gefangene Franzosen, Marketender-<br />

Wagen von Soldaten begleitet. Alles in<br />

ihren damaligen Uniformen.“<br />

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16<br />

Geschichte


150 Jahre Wochenmarkt Elisabethstraße<br />

Elisabethstraße um 1900<br />

Da gab es vor einigen Wochen Andeutungen<br />

in der Tagespresse, wonach es<br />

Pläne gebe, den Wochenmarkt auf den<br />

Postplatz zu verlegen, den Obermarkt<br />

freizuräumen und die Elisabethstraße in<br />

einen Parkplatz zu verwandeln.<br />

Fast wöchentlich werden die Bürger<br />

mit neuen überstürzten Phantastereien<br />

überschüttet, die sich bald darauf als<br />

Luftblasen entpuppen, mitunter aber<br />

auch von ortsfremden Investoren halsstarrig<br />

verfolgt werden. Da ist es begreif-<br />

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Geschichte<br />

17


150 Jahre Wochenmarkt Elisabethstraße –<br />

Wochenmarkt vor der Schule um 1905<br />

lich, daß sich empörte Leserzuschriften<br />

häufen, die von den zuständigen Behörden<br />

und Verantwortungsträgern besser<br />

nicht als lebensfremde Nörgeleien abgetan<br />

werden sollten.<br />

So schrieb unser 91jähriger Leser und<br />

Autor Werner Jungnitsch, jetzt wohnhaft<br />

in Köln: „Nun lese ich im „Stadt-<br />

BILD“, daß auf dem Mittelstreifen der<br />

Elisabethstraße ein Parkplatz geplant ist<br />

und eventuell der Baumbestand gefällt<br />

werden müßte. Wahnsinn! Potzblitz,<br />

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18<br />

Geschichte


Wochenmarkt<br />

Lesermeinungen zu dessen Geschichte<br />

Wochenmarkt Elisabethstraße um 1905<br />

das ist nicht die Gustel von Blasewitz!<br />

Nein, es ist ein Phantast mit der skurrilen<br />

Idee, den seit 150 Jahren etablierten<br />

Wochenmarkt auf der Elisabethstraße<br />

auf den Postplatz zu verlegen. Wer<br />

steckt hinter solchen irregeleiteten Fanatikern?<br />

Sicherlich eine Handvoll Stadtplaner,<br />

deren kulturelles Verständnis im<br />

Argen liegt. Es wäre der Beginn der Zerstörung<br />

einer altehrwürdigen Stadt, die<br />

Professor Kiesow zu erhalten versuchte<br />

und die er die „schönste Stadt Deutsch-<br />

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Geschichte<br />

19


150 Jahre Wochenmarkt Elisabethstraße –<br />

Marktstände Elisabethstraße um 1900<br />

lands“ nannte. Ihr Bürger von Görlitz,<br />

wehret den Anfängen, bevor es zu spät<br />

ist! Der Wochenmarkt auf der Elisabethstraße<br />

bot gute Einkaufsmöglichkeiten,<br />

so daß ich als Schüler wöchentlich<br />

dreimal ein Pausenobst bei einem<br />

griechischen Händler kaufte, der m.E.<br />

die frischeste Ware im Angebot hatte.<br />

Seine Schwiegermutter, Frau Schulz,<br />

war Eigentümerin eines „Tante-Emma-<br />

Ladens“ und einer Wäschemangel, die<br />

von uns reichlich genutzt wurde. Beim<br />

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20<br />

Geschichte


Wochenmarkt<br />

Lesermeinungen zu dessen Geschichte<br />

Wochenmarkt Elisabethstraße um 1930<br />

Abbau des Obst- und Gemüsestandes<br />

am Spätnachmittag half ich öfter beim<br />

Transport in die Krischelstraße.“<br />

Unser Autor Siegfried Bernsdorf, Nordhorn,<br />

übermittelte uns in diesem Zusammenhang<br />

den folgenden Erinnerungsbericht:<br />

„Auf dem Wochenmarkt<br />

Meine Großeltern und meine Eltern betrieben<br />

einen Gartenbaubetrieb im Ostteil<br />

von Görlitz an der Hennersdorfer<br />

Straße. Neben dem Verkauf ab Haus<br />

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Geschichte<br />

21


150 Jahre Wochenmarkt Elisabethstraße –<br />

Wochenmarkt Elisabethstraße um 1938<br />

wurde auch zweimal wöchentlich der<br />

Markt auf der Elisabethstraße beschickt.<br />

Vor den Markttagen wurden das Gemüse<br />

und die Pflanzen für den Verkauf<br />

fertig gemacht. Alles wurde geputzt und<br />

gewaschen und das Wurzelzeug gebunden.<br />

Der Kutscher brachte am Markttag<br />

frühmorgens meine Großmutter und<br />

meine Mutter und die Verkaufsware mit<br />

dem Rollwagen zum Marktplatz, half<br />

noch beim Standaufbau und fuhr dann<br />

wieder zurück zur Gärtnerei. Das Ange-<br />

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22<br />

Geschichte


Wochenmarkt<br />

Lesermeinungen zu dessen Geschichte<br />

bot war sehr reichhaltig und umfaßte<br />

neben Topf- und Schnittblumen auch<br />

Gemüse und Gartenkräuter.<br />

In den Ferien durfte ich auch manchmal<br />

mit auf den Markt fahren. Das war für<br />

mich natürlich ein besonderes Ereignis.<br />

Die ganze Elisabethstraße war mit Ständen<br />

aller Art belegt, und es herrschte<br />

reges Treiben. Die Bauern aus der Umgebung<br />

boten ihre Produkte an, und die<br />

Kräuterfrauen aus der Görlitzer Heide<br />

schleppten in ihren Kiepen Beeren und<br />

Pilze heran. Da waren die Spreewälderinnen<br />

in ihrer Tracht mit den großen<br />

Hauben, bei denen ich mir für 5 Pfennige<br />

eine süß-saure Gurke kaufen durfte.<br />

Gerne hielt ich mich auch beim Neißefischer<br />

auf, der in großen Bottichen lebende<br />

Fische anbot. An unserem Stand<br />

durfte ich auch schon mal das Verkaufen<br />

üben oder den Kunden die Ware nach<br />

Hause tragen, wofür es meist ein kleines<br />

Trinkgeld gab. Ich erinnere mich daran,<br />

daß die „besseren“ Kunden immer mit<br />

einem Titel angesprochen wurden. Es<br />

war also die Frau „Oberstleutnant“ oder<br />

die Frau „Kommerzienrat“. Oft kamen<br />

die Damen mit der Köchin oder einem<br />

Dienstmädchen zum Einkaufen, die dann<br />

die Waren nach Hause tragen mußten.<br />

Manche Kunden waren sehr wählerisch,<br />

und so wurde dann gefragt: „Sind die<br />

Gurken auch nicht bitter?“ oder „Sind<br />

die Radieschen auch nicht holzig?“ Dann<br />

durften die Damen auch schon mal probieren.<br />

War das Geschäft gut gewesen,<br />

ging meine Mutter mit mir in die Konditorei<br />

Konkiel am Schwibbogen, und ich<br />

bekam eine Tasse Schokolade.<br />

Auch im Winter wurde der Wochenmarkt<br />

angefahren. Die Topf- und Schnittblumen<br />

wurden dann in isolierten Kisten<br />

transportiert. Um sie vor Frost zu schützen,<br />

kam in jede Kiste ein kleines Öfchen<br />

mit einem glühenden Spezialbrikett.<br />

Im Laufe der Jahrzehnte hat sich der<br />

Markt jedoch sehr verändert und hat<br />

heute mit dem früheren kaum noch Gemeinsamkeiten.“<br />

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Geschichte<br />

23


Abschied von Christa Rülke –<br />

Uns erreichte die traurige Nachricht, daß<br />

unsere treue Leserin und Autorin Christa<br />

Rülke im Worms kürzlich verstorben ist.<br />

Frau Claudia Freimuth, Ingelheim, ließ<br />

uns wissen: „Meine Mutter ist am 7.8.<br />

für immer eingeschlafen. In der Nacht<br />

vom 3. auf den 4. August <strong>2013</strong> hatte<br />

sie einen beidseitigen Schlaganfall. Sie<br />

ist nicht mehr aufgewacht. Wenn Sie<br />

mögen, bin ich mit einem kleinen Nachruf<br />

im StadtBILD einverstanden. Meine<br />

Mutter und ich würden uns sehr darüber<br />

freuen.“ Unsere weit verstreute Lesergemeinde<br />

wird gewiß noch ihre lebendigen<br />

Erinnerungsberichte über ihre Kindheit<br />

und Jugend in Görlitz im Gedächtnis<br />

haben. Einige davon wie ihre Liebeserklärung<br />

an den Muschelminnabrunnen<br />

auf dem Postplatz verfaßte sie gar in<br />

Vers und Reim. Auch in der Ferne und<br />

im Alter rief sie die Bilder der Heimat in<br />

ihr waches Gedächtnis zurück. Ihr Blick<br />

schweifte vom Hausdach an der Schützenstraße<br />

hinüber zur Frauenkirche und<br />

von dort zum Dicken Turm, zur Peterskirche<br />

und zur Synagoge. Wir erfuhren,<br />

wie sie mit dem lebenserfahrenen<br />

Großvater zum Weinberghaus oder am<br />

östlichen Neißeufer zur Milchkuranstalt<br />

und zum Jägerwäldchen spazierte und<br />

manches über Pflanzen, Vögel oder heimatliche<br />

Überlieferungen dazulernte.<br />

Wir hörten auch von ihren Begegnungen<br />

mit dem stadtbekannten und tragisch<br />

ums Leben gekommenen Spediteur<br />

Paul Donath, bei dem ihre Mutter<br />

als Sekretärin arbeitete, und über den<br />

Einsatz der Kriegsgefangenen in seinem<br />

Unternehmen. Die Zerwürfnisse des<br />

Kalten Krieges trieben sie mit Ehemann<br />

und Kinder von hier fort. Unser Monatsheft<br />

„StadtBILD Görlitz“ wurde zu einem<br />

Bindeglied zur alten Heimat. Die Erinnerungsberichte<br />

anderer Görlitzer und die<br />

eigenen wirkten nach ihrem Bekunden<br />

wie Steine, die man ins Wasser wirft<br />

und die an der Oberfläche dann immer<br />

weitere Kreise ziehen, gar Menschen<br />

wieder zueinander führen. Mehr als 60<br />

Jahre danach stellte sich auch heraus,<br />

daß wir am 21. März 1948 gemeinsam<br />

in der Frauenkirche durch Pfarrer Walter<br />

Schmidt konfirmiert worden waren.<br />

Ein spätes Wiedersehen blieb uns ver-<br />

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24<br />

Anteilnahme


von<br />

Ihre Erinnerungen<br />

Christa<br />

bleiben<br />

Rülke<br />

wehrt. Aber wir waren uns einig in dem<br />

Wunsch, daß neue Generationen ihre<br />

Zukunft heimatverbunden, lebenstüchtig<br />

und familienfreundlich gestalten mögen.<br />

Nun sind wir froh, daß sie uns noch<br />

an ihren schriftlichen Erinnerungen teilhaben<br />

ließ. Im „StadtBILD Görlitz“ gedruckt,<br />

überdauern sie unsere Zeit und<br />

geben Kunde von unserem Alltag, unseren<br />

Mühen und Freuden. Leider können<br />

wir ihr nun nicht mehr im Dezember zum<br />

80. Geburtstag gratulieren. Da man erst<br />

stirbt, wenn man vergessen ist, lebt sie<br />

in uns vom Jahrgang 1933 und in den<br />

Nachfahren weiter. Es ist ein dankbares<br />

und zuversichtliches Lebewohl, mit dem<br />

wir von Christa Rülke, einst Schützenstraße,<br />

Abschied nehmen.<br />

Dr. Ernst Kretzschmar<br />

für die Redaktion<br />

Porträt Christa Rülke, 1933<br />

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Anteilnahme<br />

25


Schätze<br />

Ein Königskind bei<br />

des<br />

den Görlitzer<br />

Ratsarchivs<br />

Tuchmachern –<br />

Als Ingo Donnhäuser, Absolvent der Archivschule<br />

Marburg, mir seine Abschlussarbeit,<br />

das Findbuch Tuchmacherinnung<br />

(1523-1918), vorlegte, stutzte ich beim<br />

Überfliegen der akribisch aufgenommenen<br />

Akten und Innungsbücher. In einem<br />

Konvolut mit den so juristisch gewichtigen<br />

Privilegien und Statuten der historisch bedeutendsten<br />

Görlitzer Handwerkerinnung<br />

fand sich säuberlich um 1670 aufgeschrieben<br />

die „Fabelhafte Geschichte von des<br />

böhmischen Fürsten Primislai Geburth und<br />

Auferziehung beim Görlitzer Tuchmacher<br />

Balthasar Ölsener“. Sie erschien mir völlig<br />

neu, ist Sage und doch sagenhaft schön.<br />

Es begab sich, dass König Wenzel seinen<br />

Sohn Herzog Boleslaus im Jahre 1243 auf<br />

dem Fürstentag in Breslau mit Elisabeth,<br />

der Liegnitzer Herzogstochter, verheiratete.<br />

Beide waren fast noch Kinder und im<br />

Alter von 15 bzw. 12 Jahren. Das Beilager<br />

sollte denn auch erst in fünf Jahren vollzogen<br />

werden. Melchior Staude, ein Görlitzer<br />

Lehrer, bereitet sie auf ihr königliches und<br />

fürstliches Leben vor. Beider Herzen entzündeten<br />

sich aber in brennender Liebe.<br />

Und sie beschlossen, wider das väterliche<br />

Verbot, wie Eheleute das Bett zu teilen<br />

und die Rosen miteinander in süßer Lust<br />

und Freude zu brechen, schreibt sehr romantisch<br />

der leider unbekannte Görlitzer<br />

Tuchmacher. Kurz, das Mädchen wurde<br />

schwanger. Beide fliehen mit viel Geld im<br />

Beutel und finden im Walde bei einer armen<br />

Frau Obdach. Sie seien Kaufmannskinder,<br />

und sie solle niemand von ihnen<br />

erzählen. Dort schenkt sie einem kleinen<br />

Jungen das Leben. Kurz darauf kommen<br />

drei Görlitzer, unter ihnen der Tuchmacher<br />

Balthasar Ölsener, an die Waldhütte. Boleslaus<br />

nimmt aus deren Wagen heimlich<br />

ein opulentes Stück Braten und legt dafür<br />

das reich bekleidete Kindlein hinein. Als<br />

die drei Hunger bekommen, finden sie<br />

das Kindlein. Boleslaus mahnt sie, es aus<br />

Nächstenliebe mitzunehmen. Der fromme<br />

wie kinderlose Ölsener nimmt es mit zu<br />

seinem Eheweibe, welches zornig wird<br />

und mutmaßt, dass er der Vater sei und<br />

ein Ehebrecher. Aber dann gewinnen sie<br />

es lieb, und es wächst wie ein Sohn bei<br />

ihnen auf. Wohl bemerkten sie jedoch die<br />

besondere, fürstliche Tapferkeit des Knaben.<br />

Neun Jahre später machen sich Fürst<br />

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26<br />

Geschichte


Schätze<br />

Mythos oder Wahrheit?<br />

des Ratsarchivs<br />

Original der Privilegien<br />

Boleslaw und dessen Frau auf den Weg<br />

nach Görlitz und finden ihr Kind gesund<br />

und wohlerzogen bei den Ölseners. Aus<br />

Dankbarkeit erhält der Tuchmacher etliche<br />

tausend Gulden. Die Görlitzer Tuchmacherzunft<br />

erhält 1262 ebenfalls auf einem<br />

Fürstentag in Breslau weitreichende Privilegien:<br />

Kostenloses Holz aus den königlichen<br />

Wäldern, Zollfreiheit in allen böhmischen<br />

Kronländern, das Braurecht und<br />

eine Stelle im Görlitzer Rat. Das Originalprivileg,<br />

welches vom König, allen Fürsten<br />

und dem Bischof besiegelt worden sein<br />

sollte, fand sich aber nie. Der Hintergrund<br />

der Geschichte erscheint aber angesichts<br />

der vom Rat brutal niedergeschlagenen<br />

Handwerkeraufstände klar. Der Schreiber<br />

verwies stolz, aber wohl auch verbittert<br />

auf die politischen Rechte, welche den<br />

Tuchmachern einst verbrieft wurden, aber<br />

zu seiner Zeit vom Rate nicht gewährt<br />

wurden. Zugleich rückt diese Begebenheit<br />

die Tuchmacherinnung in strahlendes<br />

Licht der Ehre. Sonst hätte sie wohl auch<br />

nicht Eingang in eine der wichtigsten Innungsakten<br />

gefunden.<br />

Siegfried Hoche, Ratsarchivar<br />

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Geschichte<br />

27


Stadtverkehr<br />

Geschichten vom Görlitzer Stadtverkehr –<br />

Ikarus 66 bei der Frauenkirche Am Posteck mit Jelcz- Bus Nr. 29<br />

Wieder einmal möchte ich meine Bildermappe<br />

öffnen und diesmal einen Blick<br />

auf den Stadtverkehr in unserer Stadt<br />

vor 35 Jahren werfen. Das Jahr 1978<br />

war für mich ein sehr produktives Jahr<br />

bei der Erforschung und systematischen<br />

bildlichen Dokumentierung des ÖPNV<br />

von Görlitz. Es entstanden allein in den<br />

Juli- und Augusttagen knapp 1000 Aufnahmen,<br />

welche aus heutiger Sicht inzwischen<br />

unschätzbare Dokumente des<br />

Görlitzer Verkehrsalltages sind. Noch ein<br />

einziger Umlauf ist bei der Straßenbahn<br />

an wenigen Tagen mit einem WUMAG-<br />

Triebwagen besetzt gewesen. Die über<br />

fünfzig Jahre alten Fahrzeuge standen<br />

unmittelbar vor ihrem Abschied aus dem<br />

Linienverkehr. Aber auch die viele Jahre<br />

jüngeren Nachkriegszweiachser sollten<br />

ihre besten Jahre bereits hinter sich haben.<br />

Wenige Jahre später schied die erste<br />

Baureihe dieser Fahrzeuge aus dem<br />

Linienverkehr aus. Ikarus 66 konnte man<br />

seit 1978 nur noch im Gelegenheits- und<br />

Regionallinienverkehr sehen. Das Bild<br />

prägten ihre Nachfolger aus der 200er<br />

Ikarus - Serie. Jelcz- Omnibusse hatte<br />

es im Alltag unserer Stadt nur vereinzelt<br />

gegeben. Der Wagen Nr. 29 der Görlitzer<br />

Verkehrsbetriebe zeigte sich gerade<br />

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28<br />

Geschichte


Bilderbogen aus den Sommertagen des Jahres 1978<br />

Stadtverkehr<br />

Ikarus 260 an der Ossietzky- Straße<br />

Rangieren in Rauschwalde<br />

WUMAG - TW. am Postplatz<br />

nach einem Komplettaufbau in eigener<br />

Werkstatt war nun der letzte in Görlitz<br />

eingesetzte Omnibus seines Typs. Die alten<br />

und abschnittsweise recht maroden<br />

Strecken nach Weinhübel und Rauschwalde<br />

sind noch – wenn auch nur noch<br />

für wenige Jahre - befahren worden und<br />

hatten ein recht großes Verkehrsaufkommen<br />

zu bewältigen. Am Postplatz<br />

erhoben sich noch die alten Gebäude<br />

zwischen dem Wilhelmtheater, dem<br />

Cafe Posteck sowie der benachbarten<br />

Tankstelle an der Schützenstraße, die<br />

damals sehr stark frequentiert war. Der<br />

Jakobstunnel zeigte sich noch im Stil der<br />

letzten Bahnhofsumgestaltung (1914-<br />

1917). Schließlich waren auch an der C.<br />

v. Ossietzky- Straße die vor wenigen Mo-<br />

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Geschichte<br />

29


Stadtverkehr<br />

Geschichten vom Görlitzer Stadtverkehr<br />

Auf dem Weg nach Weinhübel<br />

naten abgetragenen Gebäude entlang<br />

der Zittauer Straße vorhanden, und im<br />

heutigen Domizil des Stadtbildverlages<br />

befand sich einer von einst zahlreichen<br />

Konsum Fix- Selbstbedienungsläden.<br />

Überall atmete die Stadt damals noch<br />

die sogenannte gute alte Zeit. Nur einer<br />

wachsenden Zahl auch repräsentativer<br />

Gebäude war das inzwischen hohe Alter<br />

und die jahrzehntelange Vernachlässigung<br />

deutlich anzusehen, auch wenn<br />

es vereinzelt erfreuliche Gegenbeweise<br />

gegeben hat (Bahnhof, Kaufhaus,<br />

untere Jakob- und Berliner Straße, um<br />

nur einige zu nennen). Das im Norden<br />

Beim Jakobstunnel<br />

entstehende Neubaugebiet Nord (später<br />

Königshufen) ist zunächst nur mit<br />

Omnibuslinien angefahren worden. Die<br />

Alternative in Gestalt einer Straßenbahntrasse<br />

hatte aber bereits 1978 ein fortgeschrittenes<br />

Planungsstadium erreicht.<br />

Man kann bei der Auswertung meines<br />

zahlreichen Bildmaterials das Jahr 1978<br />

als wichtigen Meilenstein zwischen der<br />

alten und der neuen Zeit erkennen. Die<br />

nachfolgenden Jahre haben dies in unterschiedlicher<br />

Weise bestätigt.<br />

(wird fortgesetzt)<br />

Andreas Riedel, Wiesbaden<br />

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30<br />

Impressum:<br />

Herausgeber (V.i.S.d.P.):<br />

incaming media GmbH<br />

Geschäftsführer:<br />

Andreas Ch. de Morales Roque<br />

Carl-von-Ossietzky Str. 45<br />

02826 Görlitz<br />

Ruf: (03581) 87 87 87<br />

Fax: (03581) 40 13 41<br />

info@stadtbild-verlag.de<br />

www.stadtbild-verlag.de<br />

Geschäftszeiten:<br />

Mo. - Fr. von 9.00 bis 17.00 Uhr<br />

Druck:<br />

Graphische Werkstätten Zittau GmbH<br />

Verantw. Redakteur:<br />

Andreas Ch. de Morales Roque<br />

(Mitglied im Deutschen<br />

Fachjournalistenverband)<br />

Redaktion:<br />

Dr. Ernst Kretzschmar,<br />

Dipl. - Ing. Eberhard Oertel,<br />

Dr. Ingrid Oertel<br />

Anzeigen verantw.:<br />

Dipl. - Ing. Eberhard Oertel<br />

Mobil: 0174 - 31 93 525<br />

Teile der Auflage werden auch kostenlos<br />

verteilt, um eine größere Verbreitungsdichte<br />

zu gewährleisten. Für eingesandte<br />

Texte & Fotos übernimmt der Herausgeber<br />

keine Haftung. Artikel, die namentlich<br />

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die Auffassung des Herausgebers wider.<br />

Anzeigen und redaktionelle Texte können<br />

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des Herausgebers verwendet werden<br />

Anzeigenschluss für die <strong>September</strong>-<strong>Ausgabe</strong>:<br />

15. <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />

Redaktionsschluss: 20. Sept. <strong>2013</strong><br />

Wir arbeiten mit<br />

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