122_Ausgabe September 2013
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Mira<br />
zum 100.<br />
Lobe<br />
Geburtstag am 17. <strong>September</strong><br />
im Urwald“ gerade die erste offizielle<br />
Anerkennung, den österreichischen Kinder-<br />
und Jugendbuchpreis und den Jugendbuchpreis<br />
der Stadt Wien, erhalten<br />
– starb Friedrich Lobe im Alter von 69<br />
Jahren. Mira Lobe, 45jährige Witwe mit<br />
zwei minderjährigen Kindern (Claudia<br />
15, Reinhardt 11), war jetzt auf sich allein<br />
gestellt, setzte aber ihr literarisches<br />
Schaffen dennoch überaus erfolgreich<br />
fort. Bis in die 1990er Jahren veröffentlichte<br />
sie. Am 6. Februar 1995 ist sie in<br />
ihrer Wahlheimat Wien gestorben.<br />
Mira Lobe hat die Kinder- und Jugendliteratur<br />
der Nachkriegszeit in Österreich<br />
entscheidend mitgeprägt und –erneuert.<br />
Insgesamt hat sie über 100 Kinder-<br />
und Jugendbücher geschrieben.<br />
Mit ihren phantasievollen, frechen und<br />
lehrreichen Geschichten begeistert sie<br />
bis heute Generationen von Kindern,<br />
Jugendlichen und Erwachsenen. Mira<br />
Lobe thematisiert mit viel poetischer<br />
Phantasie, Sprachwitz und wunderbaren<br />
Bildern auch gesellschaftliche Missstände.<br />
Immer steht sie dabei auf der<br />
Seite der Kinder, der Schwachen, der<br />
Ausgegrenzten. Ohne pädagogischen<br />
Zeigefinger vermittelt sie humanistische<br />
Werte wie Toleranz, Solidarität und Freiheit.<br />
Ihre Werke sind auf der ganzen<br />
Welt bekannt und in zahlreiche Sprachen<br />
übersetzt worden. Auch als Theaterstück,<br />
Oper, Musical, Hörspiel oder<br />
Puppentheater sind Mira Lobes Bücher<br />
umgesetzt worden.<br />
Ihr literarisches Selbstverständnis hat<br />
Mira Lobe (1974) so formuliert:<br />
„Bücher sind zu mancherlei da (…)<br />
Damit man lacht, zum Beispiel, Lachen<br />
ist wichtig.<br />
Damit man gescheiter wird. Gescheit<br />
sein ist wichtig.<br />
Damit man Sehnsucht bekommt. Das ist<br />
vielleicht das Wichtigste.<br />
(….)Sehnsucht nach einer Welt, in der<br />
es gerechter zugeht.“<br />
In Görlitz und im Osten Deutschlands<br />
sind Mira Lobe und ihr mehrfach preisgekröntes<br />
Werk bis heute relativ wenig<br />
bekannt. Erst in den vergangenen Jahren<br />
hat sich die Auseinandersetzung mit<br />
anzeige<br />
Ehrung<br />
7