05.02.2023 Aufrufe

130_Ausgabe Mai 2014

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Vorwort<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

es ist recht lange her, da sangen wir als Kinder<br />

das frische Wanderlied: „Alles neu macht<br />

der <strong>Mai</strong>, macht die Seele frisch und frei...“<br />

Auch heute bei uns alles neu? Schön wär´s.<br />

Gut, in Görlitz freuen wir uns über mühevoll,<br />

kostspielig und zweckmäßig sanierte Schulgebäude<br />

auf dem Klosterplatz und am Wilhelmsplatz,<br />

über das neue Landratsamt am<br />

Bahnhof, über die sichtbaren Baufortschritte<br />

an der Jakobuskirche und die Aussicht auf<br />

ein wiederbelebtes Kaufhaus am Demianiplatz,<br />

über den Goldfischteich im Stadtpark<br />

und den Grünstreifen an der Uferstraße, über<br />

sanierte Innenstadtstraßen und Gründerzeit-<br />

Wohnhäuser. Dazu gehört auch die längst<br />

fällige und nun kurzfristig beschlossene Notsicherung<br />

der Stadthalle. Die nun anstehenden<br />

Kommunalwahlen brauchen auch solche<br />

sichtbaren Beweise, dass sich einiges bewegt<br />

hat. Denn es genügt nicht, dass die Kandidaten<br />

vor den Wahlterminen mehr oder weniger<br />

konkrete, notwendige und machbare Vorhaben<br />

für die nächste Zukunft benennen. Bevor<br />

eine Wahlperiode endet, gehört es zu einem<br />

soliden Demokratieverständnis, dass die bisherigen<br />

Abgeordneten vor ihren Wählern<br />

Rechenschaft ablegen über Erfolge und Versäumnisse.<br />

Das wäre nicht nur für die Wahlentscheidung<br />

der Bürger, sondern auch für die<br />

künftigen Vertretungen von Nutzen – für die<br />

erfahrenen Abgeordneten, die sich wieder zur<br />

Wahl stellen, und insbesondere für die mutigen<br />

neuen Abgeordneten, die Verantwortung<br />

für das Ganze übernehmen wollen. Es gibt<br />

eine ganze Menge unerledigter Vorhaben und<br />

nicht erfüllter früherer Wahlversprechen. Legt<br />

man den Finger auf manchen Posten, erntet<br />

man leider oft den Vorwurf des „Populismus“.<br />

Dabei ist es schon schlimm genug, dass das<br />

lateinische wort „populus“ (Volk) von etablierten<br />

Parteien zum Schimpfwort gemacht<br />

wird. Sind denn den Politikern, die sich mitunter<br />

Volksvertreter nennen, die Wünsche,<br />

Meinungen und Vorbehalte des Volkes lästig,<br />

unerwünscht und gleichgültig? Kein Wunder,<br />

dass Volksabstimmungen über entscheidende<br />

nationale Belange abgelehnt und verhindert<br />

werden. Ärger bereitet auch, dass sichtbare<br />

Mißstände im Stadtbild seit Jahrzenten (!)<br />

nicht behoben wurden, etwa im Jakobstunnel,<br />

für Ankömmlinge das Tor zur Innenstadt.<br />

Die Stadtspitze behauptet, sie könne nichts<br />

gegen die widerwärtigen Schmierereien unternehmen,<br />

aber als vor einiger Zeit eine politisch<br />

unerwünschte Losung (erst nach Tagen<br />

wahrgenommen) dort auftauchte, wurde sie<br />

rasch ausgekratzt. Es ging also. Und von der<br />

Freitreppe Sattigstraße wurden dreimal hintereinander<br />

zur Freude der Görlitzer widerwärtige<br />

Graffiti-Schmierereien entfernt. Man<br />

muss nur wollen. Den neuen Abgeordneten<br />

wünschen wir Wähler Wagemut, Sachverstand<br />

und Wirklichkeitssinn. Und dass sich<br />

alle unserer Leser an den Wahlentscheidungen<br />

beteiligen, wünscht sich<br />

Ihr Ernst Kretzschmar<br />

anzeige<br />

Einleitung<br />

3

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!