130_Ausgabe Mai 2014
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Vorwort<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
es ist recht lange her, da sangen wir als Kinder<br />
das frische Wanderlied: „Alles neu macht<br />
der <strong>Mai</strong>, macht die Seele frisch und frei...“<br />
Auch heute bei uns alles neu? Schön wär´s.<br />
Gut, in Görlitz freuen wir uns über mühevoll,<br />
kostspielig und zweckmäßig sanierte Schulgebäude<br />
auf dem Klosterplatz und am Wilhelmsplatz,<br />
über das neue Landratsamt am<br />
Bahnhof, über die sichtbaren Baufortschritte<br />
an der Jakobuskirche und die Aussicht auf<br />
ein wiederbelebtes Kaufhaus am Demianiplatz,<br />
über den Goldfischteich im Stadtpark<br />
und den Grünstreifen an der Uferstraße, über<br />
sanierte Innenstadtstraßen und Gründerzeit-<br />
Wohnhäuser. Dazu gehört auch die längst<br />
fällige und nun kurzfristig beschlossene Notsicherung<br />
der Stadthalle. Die nun anstehenden<br />
Kommunalwahlen brauchen auch solche<br />
sichtbaren Beweise, dass sich einiges bewegt<br />
hat. Denn es genügt nicht, dass die Kandidaten<br />
vor den Wahlterminen mehr oder weniger<br />
konkrete, notwendige und machbare Vorhaben<br />
für die nächste Zukunft benennen. Bevor<br />
eine Wahlperiode endet, gehört es zu einem<br />
soliden Demokratieverständnis, dass die bisherigen<br />
Abgeordneten vor ihren Wählern<br />
Rechenschaft ablegen über Erfolge und Versäumnisse.<br />
Das wäre nicht nur für die Wahlentscheidung<br />
der Bürger, sondern auch für die<br />
künftigen Vertretungen von Nutzen – für die<br />
erfahrenen Abgeordneten, die sich wieder zur<br />
Wahl stellen, und insbesondere für die mutigen<br />
neuen Abgeordneten, die Verantwortung<br />
für das Ganze übernehmen wollen. Es gibt<br />
eine ganze Menge unerledigter Vorhaben und<br />
nicht erfüllter früherer Wahlversprechen. Legt<br />
man den Finger auf manchen Posten, erntet<br />
man leider oft den Vorwurf des „Populismus“.<br />
Dabei ist es schon schlimm genug, dass das<br />
lateinische wort „populus“ (Volk) von etablierten<br />
Parteien zum Schimpfwort gemacht<br />
wird. Sind denn den Politikern, die sich mitunter<br />
Volksvertreter nennen, die Wünsche,<br />
Meinungen und Vorbehalte des Volkes lästig,<br />
unerwünscht und gleichgültig? Kein Wunder,<br />
dass Volksabstimmungen über entscheidende<br />
nationale Belange abgelehnt und verhindert<br />
werden. Ärger bereitet auch, dass sichtbare<br />
Mißstände im Stadtbild seit Jahrzenten (!)<br />
nicht behoben wurden, etwa im Jakobstunnel,<br />
für Ankömmlinge das Tor zur Innenstadt.<br />
Die Stadtspitze behauptet, sie könne nichts<br />
gegen die widerwärtigen Schmierereien unternehmen,<br />
aber als vor einiger Zeit eine politisch<br />
unerwünschte Losung (erst nach Tagen<br />
wahrgenommen) dort auftauchte, wurde sie<br />
rasch ausgekratzt. Es ging also. Und von der<br />
Freitreppe Sattigstraße wurden dreimal hintereinander<br />
zur Freude der Görlitzer widerwärtige<br />
Graffiti-Schmierereien entfernt. Man<br />
muss nur wollen. Den neuen Abgeordneten<br />
wünschen wir Wähler Wagemut, Sachverstand<br />
und Wirklichkeitssinn. Und dass sich<br />
alle unserer Leser an den Wahlentscheidungen<br />
beteiligen, wünscht sich<br />
Ihr Ernst Kretzschmar<br />
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Einleitung<br />
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