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se - Freiburger Kinogeschichte 2023

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Das „Panorama International“ in der Gerberau war eine zusatzliche Konkurrenz zu den<br />

beiden „Kai<strong>se</strong>r-Panoramen“ in Freiburg. Am 11. Oktober 1893 fand die „<strong>Freiburger</strong><br />

Zeitung“ auch hierfur lobende Worte – besonders für die Bilder von St. Helena, dem<br />

Verbannungsort von Napoleon.<br />

Abbildung: Universitätsbibliothek Freiburg<br />

Neben dem „Kai<strong>se</strong>r-<br />

Panorama“ versuchte sich im<br />

Jahr 1891 auch das<br />

Konkurrenz-Unternehmen<br />

„Panorama International“.<br />

Über das Etablis<strong>se</strong>ment in<br />

der Gerberau 3 berichtete<br />

die „<strong>Freiburger</strong> Zeitung“ am<br />

13. September 1891: „Das<br />

Panorama International hat<br />

auch in die<strong>se</strong>r Woche eine<br />

interessante, mannigfaltige<br />

Serie ‚Kai<strong>se</strong>rrei<strong>se</strong> Kai<strong>se</strong>r<br />

Wilhelm II. nach England‘<br />

ausgestellt. Sämmtliche<br />

Bilder zeichnen sich durch<br />

wunderbare Plastik, prächtige Perspektive und höchste Naturtreu aus.“ Auch hier gab es jede<br />

Woche eine neue Bilder-Serie zu bestaunen.<br />

1906 kam der erste „Welt-Kinematograph“ in die Stadt<br />

Wenn behauptet wird, dass sich jede technische Errungenschaft im Unterhaltungsbereich neben<br />

den Nachfolgern behaupten konnte, trifft das für die Panoramen nicht zu. Als 1906 auch in Freiburg<br />

(und damit <strong>se</strong>hr früh) die Säle mit Kinematographen eröffneten und zur festen, gut besuchten<br />

Einrichtung wurden, ging es mit dem „Kai<strong>se</strong>r-Panorama“ langsam bergab.<br />

Obwohl auch die Stadtverwaltung die Ursache des Rückgangs der Besucherzahlen im „Kai<strong>se</strong>r-<br />

Panorama“ in der Eröffnung der Kinos sah („besonders die Jugend geht nicht mehr ins Kai<strong>se</strong>r-<br />

Panorama, sondern in den Kinematographen“), fühlte sie sich außerstande, zugunsten des<br />

Panoramas einzugreifen. Und so kam es, wie es wohl kommen musste: im Adressbuch 1910 ist das<br />

„Kai<strong>se</strong>r-Panorama“ im Bur<strong>se</strong>ngang zum letzten Mal aufgeführt. Die Herrlichkeit hatte in Freiburg<br />

also nur zwölf Jahre Bestand.<br />

Original erhaltene Kai<strong>se</strong>rpanoramen finden sich heute, so liest man bei wikipedia, in den<br />

Stadtmu<strong>se</strong>en von München und Wels, im Deutschen Historischen Mu<strong>se</strong>um, im Märkischen Mu<strong>se</strong>um<br />

in Berlin sowie in einem Mu<strong>se</strong>umsdepot in Neugersdorf (Oberlausitz), wo es bis 1936 betrieben<br />

wurde. Ein Förderverein bemühe sich um ihre Propagierung, es <strong>se</strong>ien auch Nachbauten angefertigt<br />

worden.<br />

Seit 1896 reisten Wanderkinos durch Deutschland. Die Kinematographen gastierten auf Mes<strong>se</strong>n<br />

oder in Varietésälen. Auch in Freiburg wurden "lebendige Bilder" auf der Frühjahrs- und<br />

Herbstmes<strong>se</strong> auf dem Stühlinger Kirchplatz gezeigt. Bald gehörten die rei<strong>se</strong>nden Kintopps zu den<br />

beliebtesten Mes<strong>se</strong>-Vergnügen.<br />

Dass erste ortsfeste Kino, der „Welt-Kinematograph“, eröffnete am Samstag, den 15. Dezember<br />

1906 in Freiburgs Geschäftszentrum in der Kai<strong>se</strong>rstraße 68 - im Haus der Oberrheinischen Bank -<br />

hatten die <strong>Freiburger</strong> Kaufleute Bernhard Gotthart, Franz Julius Wenk, Franz Steiger und Oscar<br />

Kö(c)hler einen Raum für ihr „Theater lebender Photographien“ angemietet. Das Haus des „Welt-

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