KÄNGURU März 2023
Das Stadtmagazin für Familien in Köln, Bonn und Region berichtet über: • Sprechstörung Stolpern: Wenn es beim Sprechen drunter und drüber geht • Museen und Ausstellungen in der Region und darüber hinaus • Tierische Exkursion: Nachts, wenn die Erdkröte kommt • Do It Youself-Projekte für den Frühling • Rezept: Cremige Gemüsesuppe
Das Stadtmagazin für Familien in Köln, Bonn und Region berichtet über:
• Sprechstörung Stolpern: Wenn es beim Sprechen drunter und drüber geht
• Museen und Ausstellungen in der Region und darüber hinaus
• Tierische Exkursion: Nachts, wenn die Erdkröte kommt
• Do It Youself-Projekte für den Frühling
• Rezept: Cremige Gemüsesuppe
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Logopädie<br />
ltern, Verwandte und Freunde genießen<br />
es, wenn Kinder zu sprechen<br />
anfangen und sich verständlich<br />
machen. Begeistert nehmen sie neue<br />
Worte, neue Sätze wahr. „Doch Eltern, deren<br />
Kinder über längere Zeit eine auffällige<br />
Sprechweise zeigen, machen sich Sorgen,<br />
dass sie etwas falsch gemacht haben. Die<br />
Wissenschaft weiß jedoch mittlerweile,<br />
dass sowohl Poltern als auch Stottern vor<br />
allem genetische Ursachen haben. Deshalb<br />
kommt es in Familien auch oft gehäuft<br />
vor“, erzählt uns Armin Bings. Er ist Logopäde<br />
und Mitglied der Interdisziplinären<br />
Vereinigung der Stottertherapeuten e.V.<br />
(ivs), hat sich im Bereich Redefluss-Störungen<br />
spezialisiert und ist seit 1999 in<br />
einer Praxis mit Kolleg:innen in Grevenbroich<br />
tätig.<br />
Redefluss-Störungen<br />
Poltern gehört genauso wie das Stottern zu<br />
den Sprechstörungen. Der Redefluss ist betroffen<br />
und damit die Kommunikation mit<br />
anderen. Beim Stottern kommt es zu unfreiwilligen<br />
Wiederholungen von Lauten oder<br />
Silben, Lautdehnungen oder zu Sprechblockaden.<br />
Beim Poltern hingegen fällt vor allem<br />
meist das unrhythmisch schnelle Sprechen<br />
auf. Betroffene verkürzen Wörter oder<br />
sprechen Sätze nicht zu Ende. Polternde<br />
machen aus „zum Beispiel“ „Zeispiel“ oder<br />
aus „Schulabschluss“ „Schlappschluss“.<br />
Dadurch werden polternde Kinder häufig<br />
schlecht verstanden. Manchmal gelingt es<br />
ihnen auch nicht, eine Geschichte von A bis<br />
Z zu erzählen. Sie lassen Teile weg, bringen<br />
die Informationen durcheinander.<br />
Kinderärzt:innen untersuchen bei den regelmäßigen<br />
U-Untersuchungen auch die<br />
Sprachentwicklung. Wenn nötig, verschrei-<br />
ben die Ärzt:innen eine Verordnung für die<br />
Logopädie. Die Therapeut:innen analysieren<br />
dann, ob das Kind stottert, poltert, eine<br />
Mischung aus beiden zeigt und was der<br />
Grund für die Schwierigkeiten sein könnte.<br />
Poltern und Stottern<br />
„Polternde haben – anders als Stotternde<br />
– häufig keine gute Eigenwahrnehmung<br />
für ihr Sprechen“, erläutert Armin Bings.<br />
„Sie bemerken oft erst durch die Reaktionen<br />
der Umwelt, dass sie nicht verstanden<br />
werden. Deshalb ist es so wichtig, in<br />
der Therapie diese Eigenwahrnehmung zu<br />
verbessern.“ Poltern tritt zumeist bereits<br />
im Kindesalter auf und bleibt häufig bis ins<br />
Erwachsenenalter bestehen. Eine völlige<br />
Heilung zu versprechen, ist nicht seriös,<br />
betont Armin Bings. Polternde müssen<br />
lernen, aufmerksam zu sprechen und langsam<br />
und ausreichend viele Pausen zu setzen,<br />
damit andere sie gut verstehen.<br />
Therapeutische Techniken<br />
Die Therapie beim Poltern stellt die Aufmerksamkeit<br />
für das eigene Sprechen in<br />
den Mittelpunkt. Schon Kinder können<br />
lernen, wie sie Laute bilden und welche<br />
Sprechbewegungen erforderlich sind. Sie<br />
lernen, ihr Sprechtempo so zu gestalten,<br />
dass sie verstanden werden. Entscheidend<br />
für den Erfolg der Therapie ist, dass diese<br />
Übungen nicht nur in der logopädischen<br />
Praxis geprobt werden. Die Kinder sollten<br />
in die Lage versetzt werden, diese Techniken<br />
anzuwenden, wenn es für sie wichtig<br />
ist. Dafür ist es sehr hilfreich, wenn Eltern<br />
ihre Kinder unterstützen. Daher spielt die<br />
Elternberatung eine wichtige Rolle in der<br />
Therapie.<br />
Sich des Sprechtempos<br />
bewusst werden<br />
Beim Poltern müssen Eltern vor allem<br />
darüber aufgeklärt werden, dass ihr Kind<br />
sich vermutlich nicht bewusst ist, dass es<br />
schlecht zu verstehen ist. „Es ist keine Frage<br />
des ‚Nichtwollens‘“, sagt Armin Bings,<br />
„sondern der Aufmerksamkeit. Das verändert<br />
sicher den Blick auf ihr Kind und<br />
dessen Auffälligkeiten.“ Den Eltern kommt<br />
eine wichtige Rolle im Therapieprozess<br />
zu: Sie sollten mit Verwandten, der Schule<br />
oder Kindertagesstätte sprechen, damit<br />
diese wissen, dass das Kind in Behandlung<br />
ist, und so den Prozess mit fördern können.<br />
Logopäd:innen bieten aus diesem Grund<br />
auch Beratungen bei Elternabenden oder<br />
in Schule und Erziehungseinrichtungen an.<br />
Gemeinsam für den<br />
Therapieerfolg<br />
„Diese Therapie ist ein Prozess, der von<br />
allen Beteiligten gemeinsam geplant und<br />
gestaltet werden muss, damit er wirklich<br />
erfolgreich sein kann. Auch im Hinblick<br />
auf die Ziele ist eine Verständigung<br />
sehr wichtig, damit alle immer am selben<br />
Strang ziehen“, betont Armin Bings. Zugleich<br />
sollte die Chemie zwischen Kindern,<br />
Eltern und Therapeut:innen stimmen. Ein<br />
Wechsel der Praxis ist immer möglich, es<br />
besteht freie Therapeutenwahl.<br />
Generell fördern Eltern auf natürliche und<br />
beiläufige Art und Weise die Sprache ihres<br />
Kindes, indem sie mit ihm gemeinsam Zeit<br />
verbringen, verständnisvoll mit ihm umgehen,<br />
sprechen, singen und spielen. So<br />
können das auch Eltern tun, deren Kinder<br />
poltern oder stottern.<br />
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Haus der Zahngesundheit Köln<br />
Dr. Pfeifer, Dr. Göser & Kollegen<br />
Schillingsrotter Weg 11<br />
50968 Köln – Marienburg<br />
Tel: 0221 – 37 55 95<br />
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