03_2023_Titelstory
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WWW.NETWORK-KARRIERE.COM <strong>03</strong>.<strong>2023</strong><br />
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EUROPAS GRÖSSTE WIRTSCHAFTSZEITUNG FÜR DEN DIREKTVERTRIEB<br />
Initiative<br />
Nebentätigkeit 20 23<br />
ZKZ 66685<br />
WIE KÜNSTLICHE INTELLIGENZ<br />
UNTERNEHMEN UND VERTRIEB<br />
IN DEN NÄCHSTEN JAHREN<br />
VERÄNDERN WERDEN.<br />
Von Raoul Plickat, dem Gründer<br />
von CopeCart und Marketing.MBA<br />
Lutz Bläcker:<br />
PM-International AG<br />
Vorstand (CSO) steuert<br />
in Europa 17 Länder.<br />
Boris Grundl:<br />
Das Ende aller Ausreden.<br />
Mentale Stärke bezwingt<br />
das Schicksal.<br />
Laura Novakovski:<br />
Sind die meisten<br />
Solo-Selbständigen<br />
Scheinselbständig?<br />
Marc T. Tümmers:<br />
Gelebte HAKA-Nachhaltigkeit:<br />
WC Aktiv Tabs in der Tüte<br />
www.seitz-mediengruppe.de<br />
NETWORK-<br />
KARRIERE<br />
VERBINDET
TITEL STORY<br />
17<br />
Adobe Stock © 2ragon<br />
EINFLUSS VON<br />
KÜNSTLICHER<br />
INTELLIGENZ<br />
WIE KI-HELFER UNTERNEHMEN UND IHREN<br />
VERTRIEB BEREITS IN DEN NÄCHSTEN JAHREN<br />
VERÄNDERN WERDEN<br />
Laut aktueller Studien greift nur etwa ein Zehntel aller Unternehmen auf künstliche<br />
Intelligenz zurück. Damit verbundene Umfragen zeigen aber auch: Die<br />
nützlichen Technologien liegen weiter im Trend und gewinnen zunehmend an<br />
Beliebtheit. Besonders ChatGPT, ein Chatbot des US-amerikanischen Entwicklers<br />
OpenAI, ist momentan in aller Munde – und heizt die Diskussionen rund um<br />
KI-Modelle und deren Nutzen in der Unternehmenswelt weiter an. Selbst weltweit<br />
bekannte Konzerne ziehen einen umfassenden Einsatz künstlicher Intelligenzen<br />
zunehmend in Betracht: So will etwa Technologie-Gigant Microsoft all<br />
seine Produkte, darunter auch die hauseigenen Clouddienste, um passende KI-<br />
Helfer erweitern. „Doch vor allem in den Unternehmen selbst nehmen KI-Modelle<br />
eine immer wichtigere Rolle ein und tragen zur Verbesserung interner Prozesse<br />
bei – so zum Beispiel in den Vertriebsabteilungen“, verrät Raoul Plickat.<br />
„Setzt man sie richtig ein, bieten die<br />
Technologien aber in nahezu allen<br />
Bereichen wertvolle Vorteile“, fügt der<br />
Marketing-Experte hinzu. Raoul Plickat<br />
hat eines der erfolgreichsten<br />
Fintech-Unternehmen Deutschlands<br />
gegründet und weiß daher um den<br />
Wert innovativer Ansätze – insbesondere,<br />
wenn es um die Kundengewinnung<br />
geht. Zudem kennt er dank seiner<br />
jahrelangen Erfahrung als Unternehmer<br />
die wirkungsvollsten Möglichkeiten,<br />
um das volle Potenzial<br />
neuartiger Tools zur Steigerung der<br />
Effektivität einer Firma und einzelner<br />
Abteilungen auszuschöpfen. In diesem<br />
Artikel stellt er die sinnvollsten<br />
Einsatzgebiete aktueller KI-Modelle<br />
vor, nimmt ihre künftigen Auswirkungen<br />
auf Unternehmen sowie ihren<br />
Vertrieb unter die Lupe und verrät,<br />
welche Rolle dabei sowohl die Firmen<br />
selbst als auch die Politik einnehmen.<br />
Künstliche Intelligenz gewinnt an<br />
Popularität – USA als Vorreiter<br />
Obwohl KI-Modelle weltweit immer<br />
populärer werden, beschränkt sich<br />
ihre Entwicklung beinahe auf nur<br />
zwei Länder: Die USA nehmen dabei<br />
einen Anteil von 73 Prozent ein, auf<br />
Platz zwei folgt China mit 15 Prozent.<br />
Allein der US-amerikanische Tech-Gigant<br />
Microsoft will schon bald bis zu<br />
zehn Milliarden US-Dollar in den KI-<br />
Entwickler OpenAI investieren – und<br />
damit die ohnehin rasante Weiterentwicklung<br />
von ChatGPT vorantreiben.<br />
Was zunächst vorteilhaft klingt, könnte<br />
aber gerade dem europäischen<br />
Markt zum Verhängnis werden. So<br />
stehen etwa in Deutschland bis 2025<br />
lediglich drei Milliarden Euro für die<br />
KI-Förderung zur Verfügung. Demnach<br />
steigt die Sorge, es könne zu einer<br />
Abhängigkeit von ausländischen<br />
Anbietern kommen.<br />
Nach Meinung mehrerer Experten<br />
und Politiker habe man die Entwicklungsgeschwindigkeit<br />
von KI-Modellen<br />
seit der anfänglichen Konzeption<br />
der KI-Strategie Deutschlands im<br />
Jahr 2018 immens unterschätzt –
18<br />
TITEL STORY<br />
Hierbei<br />
lassen<br />
sie<br />
sich so gestalten,<br />
dass<br />
potenzielle<br />
Kunden<br />
kaum merken, ob<br />
sie mit einer künstlichen<br />
Intelligenz oder einem Men-<br />
Adobe Stock © AndSus<br />
mens-<br />
und Vertriebsstrukturen<br />
schen kommunizieren. Denn<br />
die KI-Modelle nutzen Algorithmen,<br />
die auf den Vorlieben und dem Verhalten<br />
der entsprechenden Personen<br />
basieren – so können sie auf natürliche<br />
Art und Weise auf deren Bedürfnisse<br />
eingehen. Darüber hinaus kön-<br />
ist neben dem eigen-<br />
nen KIs zuverlässige Vorhersagen zu<br />
ständigen Lernprozess aller-<br />
künftigen Entwicklungen in bestimm-<br />
dings auch eine umfassende Weiter-<br />
ten Branchen treffen. Zwar muss die-<br />
entwicklung nötig. Angesichts der ra-<br />
ser Prozess weiterhin von Menschen<br />
und müsse nun<br />
aufholen. Die gute Nachricht ist<br />
aber: Das nötige Know-how ist auch<br />
in Europa vorhanden. Daher muss<br />
das Ziel jetzt sein, ausreichend Rechenleistung<br />
und damit die notwendige<br />
Infrastruktur bereitzustellen. Zu<br />
diesem Zweck hat zuletzt auch das<br />
deutsche Wirtschaftsministerium<br />
eine Studie in Auftrag gegeben, um<br />
die erforderlichen Verbesserungen<br />
feststellen und detailliert planen zu<br />
können. Damit soll die Grundlage geschaffen<br />
werden, auch hierzulande<br />
eine autonome Versorgung mit modernsten<br />
KI-Modellen sicherzustellen<br />
und damit dem schnell wachsenden<br />
Bedarf gerecht zu werden.<br />
ChatGPT und Co.: Was es mit den<br />
Technologien auf sich hat – und<br />
welche Chancen sie für Unternehmen<br />
bieten<br />
Unabhängig von ihrer Herkunft konnten<br />
etliche KI-Modelle bereits von<br />
Unternehmen aus aller Welt gewinnbringend<br />
eingesetzt werden – auch<br />
deutsche Firmen erzielten damit vielversprechende<br />
Ergebnisse. Hierzu<br />
gab das Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Energie ebenfalls eine<br />
Studie in Auftrag: Das Leibniz-Zentrum<br />
für Europäische Wirtschaftsforschung<br />
in Mannheim analysierte bereits<br />
im Jahr 2019 die Daten von<br />
mehr als 300.000 deutschen Unternehmen<br />
und attestierte der Nutzung<br />
künstlicher Intelligenz schon damals<br />
äußerst positive Auswirkungen auf<br />
die Wirtschaft der Bundesrepublik.<br />
Die Studie ergab nicht nur, dass Unternehmen<br />
durch den Einsatz künstlicher<br />
Intelligenz durchschnittlich höhere<br />
Umsatzrenditen erwirtschaften.<br />
Sie machte außerdem deutlich, dass<br />
sich KI-Modelle äußerst positiv auf<br />
die Innovationskraft von Firmen auswirken.<br />
So haben sie es deutlich<br />
leichter, neuartige Ideen umzusetzen<br />
und marktfähig zu machen. Wie gewinnbringend<br />
ihre Nutzung tatsächlich<br />
ist, hängt dabei allerdings bis<br />
heute vom jeweiligen Anwendungsgebiet<br />
ab. Allerdings finden Unternehmen<br />
täglich neue Wege, um die<br />
Technologien in Bereichen zu implementieren,<br />
in denen sie bisher als völlig<br />
nutzlos erachtet wurden – oder in<br />
denen man sich ihren Einsatz<br />
schlichtweg nicht vorstellen konnte.<br />
Studie belegt:<br />
Unternehmen schaffen es<br />
mit KI leichter, neuartige<br />
Ideen umzusetzen und<br />
marktfähig zu machen.<br />
Rasche Entwicklung lässt Unternehmen<br />
aufhorchen<br />
Zwar bereitet der sich zuspitzende<br />
Wettlauf um die Vorherrschaft am KI-<br />
Markt nur wenigen Unternehmern<br />
ernsthafte Sorgen. Die von einzelnen<br />
Firmen bereits generierten und künftig<br />
für alle von ihnen möglichen Umsatzsteigerungen<br />
rücken aber zunehmend<br />
in ihren Interessenfokus.<br />
Künstliche Intelligenz bietet schließlich<br />
bereits heute spannende Möglichkeiten,<br />
die früher unvorstellbar<br />
waren: Durch die Kombination mehrerer<br />
KIs können beispielsweise individuelle<br />
Titel, Texte und Bilder zu Power-Point-Präsentationen,<br />
Leitfäden<br />
oder Übersichten zur Unterstützung<br />
von Firmenprojekten zusammengestellt<br />
werden. Auch interne Abläufe,<br />
einzelne Arbeitsschritte und Entscheidungsprozesse<br />
lassen sich damit<br />
spielend<br />
einfach optimieren und<br />
beschleunigen. Kein Wunder also,<br />
dass viele Unternehmen die Entwicklung<br />
von ChatGPT und Co. aufmerksam<br />
und erwartungsvoll verfolgen.<br />
Unterstützt durch Investitionen in<br />
Milliardenhöhe treibt vor allem OpenAI<br />
sein aktuelles KI-Sprachmodell<br />
GPT-3 voran. Während es im Moment<br />
unter der offenen Anwendung<br />
ChatGPT noch kostenfrei genutzt<br />
werden kann, soll das Angebot bereits<br />
in naher Zukunft kostenpflichtig<br />
werden. Was zwar zunächst wie ein<br />
Nachteil klingt, ist eine äußerst gute<br />
Nachricht für Unternehmen und Vertriebsteams,<br />
die die Technologie zur<br />
Vereinfachung ihrer täglichen Arbeit<br />
nutzen wollen. Schließlich wird dieser<br />
Umstand unter anderem den eigenständigen<br />
Lernfortschritt des Chatbots<br />
begünstigen, da unsinnige Anfragen<br />
ohne Mehrwert in diesem Fall<br />
nur noch in geringem Maße zu erwarten<br />
sind.<br />
Denn als sogenanntes Foundation-<br />
Modell ist GPT-3 dazu in der Lage,<br />
sich auf Basis großer Datenmengen<br />
selbst zu trainieren. Auf diese Weise<br />
kann das System mit verhältnismäßig<br />
geringem Aufwand für die verschiedensten<br />
Anwendungs- und Aufgabengebiete<br />
genutzt werden. Das eröffnet<br />
speziell den Vertriebsteams<br />
von Unternehmen schon jetzt die<br />
Möglichkeit, die KI auf ihre individuellen<br />
Bedürfnisse und Anforderungen<br />
zu konditionieren.<br />
Im Gegensatz zu bisherigen neuronalen<br />
KI-Modellen bietet GPT-3 damit<br />
die Grundlage für eine großangelegte<br />
Nutzung im industriellen Maßstab.<br />
Für eine ernsthafte Anwendung und<br />
eine Revolution moderner Unterneh-<br />
schen Fortschritte stellen sich zahlreiche<br />
Firmen aber schon jetzt darauf<br />
ein, KIs künftig verstärkt in ihre Abläufe<br />
und Konzepte zu integrieren. Weitere<br />
Entwicklungssprünge dürften<br />
darüber hinaus schon in Kürze zu erwarten<br />
sein. Denn mit den enormen<br />
Investitionen in OpenAI legte man<br />
auch den Grundstein für eine neue<br />
und weitaus leistungsfähigere Version<br />
des Chatbots: GPT-4.<br />
So werden KIs schon jetzt von<br />
Unternehmen genutzt<br />
Bis GPT-4 nutzbar wird, müssen sich<br />
Unternehmer zwar noch etwas gedulden.<br />
Dennoch nehmen derartige<br />
Technologien schon jetzt großen Einfluss<br />
auf Firmen aus den unterschiedlichsten<br />
Branchen: Obwohl künstliche<br />
Intelligenz erst am Anfang ihrer<br />
Entwicklung steht und ihr volles Potenzial<br />
erst noch entfalten muss, stellt<br />
sie daher bereits eine wertvolle und<br />
flexible Unterstützung dar. Zu den<br />
häufigsten aktuellen Einsatzgebieten<br />
künstlicher Intelligenz gehört die<br />
Kommunikation mit Kunden. So sind<br />
entsprechende Technologien beispielsweise<br />
dazu in der Lage, Support-Anfragen<br />
automatisch zu beantworten.<br />
Die Genauigkeit und Qualität<br />
der Auskünfte hängt dabei insbesondere<br />
davon ab, wie gut die KI vorher<br />
darauf trainiert wurde. Demnach ist<br />
es durchaus möglich, sie in diesem<br />
Bereich auch mit der Automatisierung<br />
komplexer Vorgänge und Aufgaben<br />
zu betrauen.<br />
Ebenfalls im Bereich der Kundenkommunikation<br />
nutzen Unternehmen KI-<br />
Modelle für personalisierte Empfehlungen:<br />
Diese Systeme kommen beispielsweise<br />
beim E-Mail-Marketing<br />
oder als rudimentärer Chatbot auf der<br />
Website der Firmen zum Einsatz.<br />
überwacht werden, der Vorgang<br />
selbst wird durch derartige Prognosemodelle<br />
aber enorm beschleunigt.<br />
Dieser Umstand steigert die Effizienz<br />
der strategischen Planung einer jeden<br />
Firma – vor allem im Finanzbereich.<br />
Künstliche Intelligenz<br />
analysiert Vorlieben und<br />
Verhalten von Menschen,<br />
um es für die Kommunikation<br />
zu nutzen.<br />
Wie sich das zielführend nutzen lässt,<br />
zeigt unter anderem die US-amerikanische<br />
Investmentgesellschaft BlackRock:<br />
Das Unternehmen füttert einen<br />
Supercomputer mit relevanten<br />
Daten und erhält auf diese Weise präzise<br />
Prognosen, die eine wertvolle<br />
Unterstützung bei der Entscheidungsfindung<br />
und der finanziellen<br />
Planung darstellen. Ein weiterer Einsatzbereich<br />
künstlicher Intelligenz ist<br />
die Bilderkennung: Wie der Name<br />
bereits verrät, ist das Ziel hiervon, den<br />
Inhalt einzelner Bilder und Grafiken<br />
ohne menschliches Zutun festzustellen.<br />
Dieses Anwendungsgebiet erfreut<br />
sich in den unterschiedlichsten<br />
Branchen größter Beliebtheit. So nutzen<br />
beispielsweise Versicherungsgesellschaften<br />
solche Modelle, um Unfallbilder<br />
zu analysieren und schnell<br />
einen Überblick darüber zu erhalten,<br />
was auf den entsprechenden Fotografien<br />
zu sehen ist.<br />
Mithilfe künstlicher Intelligenz lassen<br />
sich außerdem nicht nur einfache<br />
Skripte und einfache Leitfäden realisieren<br />
– auch professionelle Werbetexte<br />
und Beiträge können damit erstellt<br />
werden. Demnach nutzen Unternehmen<br />
KI-Modelle, um ihre Websites,<br />
Blogs und Social-Media-Kanäle<br />
<strong>03</strong>.<strong>2023</strong>
TITEL STORY<br />
19<br />
schnell mit hochwertigem Content zu<br />
füllen. Dabei ist allerdings zu beachten,<br />
dass auch die Nutzer selbst über<br />
ein gewisses Maß an Fachwissen im<br />
Bereich der Texterstellung verfügen<br />
sollten, um erstklassige Ergebnisse<br />
erzielen zu können. Denn wie in anderen<br />
Bereichen gewährleisten KIs<br />
hierbei lediglich mehr Effizienz, können<br />
die kreative Verantwortung jedoch<br />
nicht gänzlich übernehmen.<br />
Große Chance für den Vertrieb –<br />
wie KI-Modelle unsere Verkaufsprozesse<br />
beeinflussen werden<br />
Neben allgemeinen Anwendungsmöglichkeiten<br />
bieten KI-Modelle zudem<br />
wertvolle Chancen für den Vertrieb:<br />
So beeinflussen sie die Verkaufsprozesse<br />
von Unternehmen bereits<br />
jetzt in vielerlei Hinsicht – und<br />
werden sich auch künftig stark auf sie<br />
auswirken.<br />
Künstliche Intelligenz bietet Vertriebsteams<br />
etwa die Möglichkeit, viele<br />
ihrer manuellen Aufgaben zu automatisieren.<br />
So lassen sich beispielsweise<br />
durch Lead-Scoring, Vorhersagen<br />
von Verkaufsabschlüssen oder<br />
eine selbstständige Angebotserstellung<br />
sowohl die Effizienz als auch die<br />
Genauigkeit verschiedener Vorgänge<br />
verbessern. Zusätzlich bietet sich so<br />
der Vorteil, dass in vielen Bereichen<br />
Kosten eingespart werden können:<br />
beispielsweise für das Personal. Mit<br />
dem zu erwartenden Entwicklungsfortschritt<br />
aktueller KI-Modelle werden<br />
diese Effekte künftig noch deutlicher<br />
ausfallen und die internen Abläufe<br />
in Unternehmen und ihrem Vertrieb<br />
maßgeblich verändern. Dabei<br />
liefert der Einsatz derartiger Technologien<br />
schon jetzt erstaunliche Ergebnisse<br />
mit gleichbleibendem Standard<br />
und ohne Qualitätseinbußen.<br />
Ferner bieten auch im Vertriebsprozess<br />
durch künstliche Intelligenz getroffene<br />
Vorhersagen zahlreiche Vorteile.<br />
Zum Beispiel sind KI-Modelle<br />
dazu in der Lage, Verkaufsprognosen<br />
innerhalb kürzester Zeit zu präzisieren<br />
und Unternehmen so bei der Entscheidungsfindung<br />
zu unterstützen.<br />
Hierfür analysieren sie auf Basis zuvor<br />
gesammelter Daten Trends und<br />
Verhaltensmuster – und erstellen genaue<br />
Voraussagen über wahrscheinliche<br />
Szenarien und Entwicklungen.<br />
Die eingesetzten Technologien verschaffen<br />
sich dabei nicht nur weitaus<br />
schneller den nötigen Überblick über<br />
komplexe Datenmengen, als Menschen<br />
das tun könnten. Sie stellen<br />
darüber hinaus in hohem Maß Korrelationen<br />
und Kausalitäten fest und<br />
liefern so tiefgreifende Einsichten in<br />
den Markt: Sie versprechen dadurch<br />
wertvolle Erkenntnisse, die den Firmen<br />
einen entscheidenden Vorteil<br />
verschaffen und die man ohne ihren<br />
Einsatz nicht erhalten hätte. Allein<br />
aus diesem Grund sollte künftig kein<br />
Vertriebsteam auf die Anwendung<br />
von KI-Modellen verzichten.<br />
Wie in vielen anderen Bereichen ist<br />
die Kundenkommunikation auch im<br />
Vertrieb ein wichtiges Einsatzgebiet<br />
künstlicher Intelligenz. Die Technologien<br />
sorgen dabei unter anderem für<br />
eine personalisierte Kundenansprache<br />
und damit für bessere Verkaufsergebnisse.<br />
Schließlich ist Zielgruppenverständnis<br />
eine außerordentlich<br />
wichtige Erfolgsgrundlage eines jeden<br />
Vertriebsteams. KI-Modelle machen<br />
sich auch hier ihre Fähigkeit zur<br />
schnellen Analyse großer Datenmengen<br />
zunutze: So nehmen sie mithilfe<br />
von Spracherkennung ganze Kundengespräche<br />
unter die Lupe und<br />
werten sie entsprechend aus. Die Ergebnisse<br />
dieser Untersuchungen helfen<br />
nicht nur menschlichen Verkäufern<br />
dabei, ihre Kunden besser zu<br />
verstehen und sie dadurch gezielter<br />
anzusprechen. Künftig werden Unternehmen<br />
so auch ihre Vertriebsteams<br />
um KI-basierte Chatbots und virtuelle<br />
Verkäufer ergänzen können, die eigenständig<br />
Verkaufsgespräche führen<br />
werden.<br />
Regulierungen stellen die Weichen<br />
der Zukunft – wie geht es mit der<br />
Entwicklung weiter?<br />
Wie genau die Entwicklung künstlicher<br />
Intelligenz weitergeht und inwieweit<br />
sie sich auf Unternehmen und<br />
ihren Vertrieb auswirken wird, hängt<br />
insbesondere von künftigen Regulierungen<br />
durch den Gesetzgeber ab.<br />
Vor allem der scheinbar unaufhaltsame<br />
Vormarsch von ChatGPT befeuert<br />
im Moment die Debatte um vermeintlich<br />
notwendige Einschränkungen.<br />
Die Digitalpolitiker zeigen sich dabei<br />
uneins und vertreten verschiedene<br />
Ansichten. Einige von ihnen sprechen<br />
sich etwa für milde Regulierungen<br />
aus, um die Innovation hierzulande<br />
nicht auszubremsen. Schließlich würde<br />
eine strenge Handhabung ihrer<br />
Meinung nach nur die Vormachtstellung<br />
ausländischer Entwickler stärken.<br />
Gleichzeitig könne das zu weitreichenden<br />
Einschränkungen deutscher<br />
Unternehmen führen und damit<br />
das Wirtschaftswachstum der<br />
Bundesrepublik behindern.<br />
Auf der anderen Seite werden Stimmen<br />
laut, man müsse eine gründliche<br />
Risikobewertung gewährleisten und<br />
gleichzeitig umfassende Maßnahmen<br />
zum Schutz der Grundrechte ergreifen.<br />
So warnen einige Politiker davor,<br />
dass lasche Regulierungen beispielsweise<br />
dazu führen könnten, dass die<br />
automatische Gesichtserkennung im<br />
öffentlichen Raum doch zulässig<br />
Grundlage für die Nutzung<br />
der KI müssen die<br />
Risikobewertung sowie<br />
der Schutz von<br />
Grundrechten sein<br />
wäre. Sie betonen außerdem, man<br />
müsse dabei nicht nur Verbraucher<br />
schützen, sondern auch Rechtssicherheit<br />
für die Anbieter schaffen –<br />
was wiederum die KI-Entwicklung in<br />
Deutschland begünstigen soll. Zusätzlich<br />
machen viele Menschen darauf<br />
aufmerksam, dass es insbesondere<br />
bei den bekanntesten Suchplattformen<br />
keine brauchbare Regulierung<br />
der Algorithmen gegeben hat.<br />
Das führte nicht nur zu einer unumkehrbaren<br />
Intransparenz, sondern<br />
sorgte auch für eine unanfechtbare<br />
Dominanz US-amerikanischer Entwickler.<br />
Trotz der Uneinigkeit deutscher Digitalpolitiker<br />
steht eines fest: Im Jahr<br />
<strong>2023</strong> sind massive Entwicklungssprünge<br />
im Bereich künstlicher Intelligenz<br />
zu erwarten. Daher<br />
müssen sowohl der<br />
Gesetzgeber als auch die deutsche<br />
Wirtschaft ihren Fokus verstärkt auf<br />
die Digitalisierung und die damit<br />
verbundenen Maßnahmen richten.<br />
Schließlich ist es im Interesse aller<br />
Beteiligten, die Weichen für die<br />
Zukunft selbst zu stellen und eine<br />
erneute Abhängigkeit von ausländischen<br />
Anbietern zu vermeiden.<br />
So kann der künftige Einsatz von<br />
künstlicher Intelligenz gelingen<br />
Das bedeutet aber auch: Die Verantwortung<br />
für den Entwicklungsverlauf<br />
von künstlicher Intelligenz liegt nicht<br />
allein beim Gesetzgeber. Auch die<br />
Unternehmen selbst müssen dazu<br />
beitragen, die Implementierung und<br />
Umsetzung entsprechender Modelle<br />
möglichst reibungslos und gewinnbringend<br />
zu gestalten.<br />
Dass die meisten Unternehmen in<br />
Deutschland einem Einsatz von<br />
künstlicher Intelligenz gegenüber<br />
aufgeschlossen sind, zeigen sowohl<br />
diverse Umfragen als auch der rasche<br />
Popularitätsanstieg von ChatGPT und<br />
Co. Es ist jedoch nicht damit getan,<br />
entsprechende Maßnahmen und die<br />
damit einhergehenden Umstrukturierungen<br />
lediglich in Betracht zu ziehen.<br />
Vielmehr ist es jetzt notwendig,<br />
mögliche Anwendungsgebiete festzustellen<br />
und die Umsetzung ausführlich<br />
zu planen. Schließlich entbrennt<br />
nun auch ein Wettlauf zwischen<br />
einzelnen Unternehmen – nur<br />
wer rechtzeitig zukunftsfähige Strategien<br />
zum Einsatz von KI-Modellen<br />
ausgearbeitet hat, kann sich dabei<br />
durchsetzen. Wie diese aussehen<br />
müssen, hängt in erster Linie von der<br />
jeweiligen Branche und den internen<br />
Abläufen der Firmen ab.<br />
Zusätzlich müssen Unternehmen<br />
auch ihre Mitarbeiter an Bord holen<br />
und sie für die Nutzung von künstlicher<br />
Intelligenz begeistern. Denn<br />
auch die beste Strategie bringt<br />
nichts, wenn sie nicht zielführend<br />
umgesetzt wird. Zu diesem<br />
Zweck müssen die Vorteile der KI-<br />
Modelle anschaulich aufgezeigt und<br />
anhand von Use Cases demonstriert<br />
werden. Dabei gilt es auch, den Arbeitnehmern<br />
mögliche Ängste zu<br />
nehmen. Viele von ihnen befürchten<br />
schon jetzt, eine KI könnte in Zukunft<br />
ihren Job übernehmen. Das ist allerdings<br />
nicht der Fall: Künstliche Intelligenz<br />
stellt zwar eine wertvolle Unterstützung<br />
in nahezu allen Bereichen<br />
dar und wird verschiedene Berufe<br />
durchaus verändern. Damit sie die<br />
gewünschten Ergebnisse liefern<br />
kann, sind aber weiterhin Menschen<br />
nötig, die sie bedienen und sie mit<br />
den nötigen Daten und Vorgaben versorgen.<br />
Die Verantwortlichen müssen<br />
ihren Mitarbeitern diesen Umstand<br />
unbedingt verständlich machen, um<br />
möglichen Unruhen vorzubeugen<br />
und eine reibungslose Implementierung<br />
der Technologien sicherzustellen.<br />
Fazit: KI-Modelle mit dem Potenzial,<br />
Vertriebsprozesse zu revolutionieren<br />
Zweifellos bieten KI-Modelle reizvolle<br />
und spannende Zukunftsperspektiven<br />
für jedes Unternehmen. Gleichzeitig<br />
bergen sie das Potenzial, den<br />
Vertrieb, wie wir ihn kennen, vollumfänglich<br />
zu revolutionieren. Das Fundament<br />
hierfür stellt ihre Fähigkeit<br />
des eigenständigen Lernens dar.<br />
Doch auch die raschen Fortschritte<br />
in der Weiterentwicklung der Technologien<br />
versprechen schon in naher<br />
Zukunft ihren gewinnbringenden<br />
Einsatz in den unterschiedlichsten<br />
Bereichen. Welchen Einfluss künstliche<br />
Intelligenz dabei im Detail nehmen<br />
kann, bleibt jedoch abzuwarten.<br />
Mögliche Regulierungen des<br />
Gesetzgebers sind hier maßgebend.<br />
Allerdings müssen auch Unternehmen<br />
und ihre Vertriebsteams Mittel<br />
und Wege finden, KI-Modelle sinnvoll<br />
in ihre Prozesse zu implementieren<br />
– und sollten ihre Entwicklung<br />
daher genau im Auge behalten.<br />
Über Raoul Plickat<br />
Raoul Plickat ist Gründer von CopeCart und Marketing.MBA. Er ist seit<br />
2012 im Marketing-Bereich tätig und hat sich seitdem zu einem der<br />
gefragtesten Marketer Deutschlands entwickelt. In seiner Tätigkeit<br />
optimiert der Experte die Positionierung und Marketingmaßnahmen<br />
großer Marken. Für sein Wirken wurde er unter anderem mit dem<br />
„TWO COMMA X-Award“ ausgezeichnet. Mehr Informationen unter:<br />
https://www.marketing.mba/de<br />
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