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2023-03-05 Bayreuther Sonntagszeitung

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6 5. März <strong>2023</strong> Ratgeber Gesundheit <strong>Bayreuther</strong> <strong>Sonntagszeitung</strong><br />

Sprechstunde am Sonntag<br />

Wastun, wenn mein Angehöriger demenzkrank ist?<br />

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Wastun, wenn…? Dasfragen sich<br />

wohl viele Angehörige, wenn ein<br />

geliebter Mensch Anzeichen<br />

einer Demenzerkrankung zeigt.<br />

Wie spreche ich das Problem an?<br />

Wie verhalteich mich?Wogibtes<br />

Hilfe? Ein Leitfaden, eine Hilfestellung,<br />

ein (Neu-)Anfang.<br />

Dr. Christian Mauerer leitet<br />

das Demenzzentrum am<br />

Bezirkskrankenhaus Bayreuth<br />

und erklärt: Wastun, wenn mein<br />

Angehöriger demenzkrank ist?<br />

Wassind für mich als Angehöriger<br />

sichere Anzeichen für die<br />

Erkrankung?<br />

Sogenannte „sichere“ Anzeichen<br />

für die Erkrankung zu Beginn der<br />

Krankheitsentwicklung gibt es<br />

nicht.<br />

Gedächtnis- und Merkfähigkeitsstörungen<br />

sind<br />

zunächst allein kein Beweis für<br />

das Vorliegen einer Demenz.<br />

Gedächtnisstörungen und abnehmende<br />

Merkfähigkeit mit<br />

zunehmendem Alter sind als<br />

altersbedingte Einschränkung<br />

grundsätzlich „normal“.<br />

Hellhörig sollte man zum<br />

Beispiel werden, wenn es Orientierungsprobleme<br />

in Alltags-<br />

situationen gibt, beispielsweise<br />

wenn das geparkte Auto nicht<br />

mehr gefunden wird oder Veränderungen<br />

in der Persönlichkeit<br />

oder beim Verhalten wahrgenommen<br />

werden. Ebensosind Auffälligkeiten<br />

bei jahrelang eingeübten<br />

Routinen oder liebgewonnenen<br />

Abläufen ein Hinweis auf eine<br />

hirnorganische Veränderung.<br />

Aber spätestens dann, wenn<br />

bei der eigenverantwortlichen<br />

Strukturierung des Tagesablaufs<br />

zunehmend Hilfen bei alltäglichen<br />

Aufgaben notwendig sind (sofern<br />

keine anderen einschränkenden<br />

körperlichen Erkrankungen<br />

vorliegen), sollte man an eine<br />

psychische oder dementielle<br />

Erkrankung denken.<br />

WelcheSchritte sind einzuleiten?<br />

Zunächst sollte man einige<br />

Untersuchungen beim Hausarzt<br />

zur Abklärung anderer körperlicher<br />

Erkrankungen durchführen<br />

lassen. Wichtig sind dabei unter<br />

anderem eine Bildgebung des<br />

Kopfes wie eine Kernspintomographie,eine<br />

ausführliche Blutentnahme<br />

als auch eine kardiologisch<br />

pulmonale Untersuchung.<br />

Des Weiteren sind eine<br />

kritische Durchsicht der Medikamente<br />

bezüglich Neben- und<br />

Wechselwirkungen als auch eine<br />

ausführliche körperlich-neurologische<br />

Untersuchung und Anamneseerhebung<br />

zu empfehlen.<br />

Wie spreche ich mit dem Betroffenen?<br />

Der Betroffene ist weiterhin mein<br />

Angehöriger, eswird immer mein<br />

Vater/meine Mutter oder der<br />

Ehepartner bleiben.<br />

Die meisten Betroffenen<br />

ahnen, dass das Gedächtnis und<br />

die Merkfähigkeit schlechter<br />

werden, trauen es sich jedoch<br />

nichtzuzugeben. Ein vorsichtiges<br />

Ansprechen von Gedächtnisund<br />

Merkfähigkeitsstörungen<br />

nimmt die Angst, sich selbst<br />

„outen“zumüssen.<br />

Wie gehe ich behutsam vor, um<br />

den Betroffenen nicht zuüberfordern/entmündigen?<br />

Letztendlichkannesnurderimmer<br />

wieder geäußerte Hinweis auf die<br />

wahrgenommenen Einschränkungen<br />

sein, ein konfrontatives Vorgehen<br />

istinkeinsterWeisesinnvoll.<br />

WaskannichalsAngehörigertun,<br />

wenn der Betroffene noch nicht<br />

einsichtig ist?<br />

Im Anfangsstadium haben die<br />

Angehörigen meist keine<br />

Möglichkeit, eine Untersuchung<br />

oder Abklärung gegen den Willen<br />

des Betroffenen durchzusetzen.<br />

Hier gilt es, sich der Hilflosigkeit<br />

bewusst zuwerden und<br />

immer wieder auf einen Arztbesuch<br />

hinzuweisen.<br />

Wassollteman keinesfalls tun?<br />

Konfrontatives Auseinandersetzen<br />

mit den vielleicht bereits eingetretenen<br />

Einschränkungen und<br />

Defiziten. Dies ist entwürdigend<br />

und führt in den allermeisten Fällen<br />

dazu, dass der Betroffenesich<br />

weiteren Abklärungen verschließt.<br />

Wie kann ich das private Umfeld<br />

so gestalten, dass es dem<br />

Betroffenen hilft?<br />

Hilfreich sind eine gleichförmige<br />

Tagesstruktur und eine wohnliche<br />

Umgebung,inder sich der Betroffene<br />

wiederfindet, sicher auch mit<br />

Einrichtungsgegenständen und<br />

Gegenständen aus seiner Biographie.<br />

Wie löse ich Konflikte, wenn es<br />

laut oder sogar handgreiflich<br />

wird?<br />

Gewalt, Aggression, Schreien,<br />

lautes Reden führen zu gar nichts.<br />

Versuchen Sie, weiter ruhig zu<br />

bleibenundziehenSiesichnotfalls<br />

auch mal zurück. Wenn es handgreiflichwird,<br />

sollteman dennoch<br />

die Polizei rufen.<br />

Dr. med. Christian Mauerer leitet dieGerontopsychiatrie am Bezirkskrankenhaus<br />

Bayreuth.<br />

Wohin wendet man sich zuallererst?<br />

Meistens istder Hausarzt die erste<br />

Anlaufstelle, dahier oft über<br />

Jahreund Jahrzehnte ein Vertrauensverhältnis<br />

aufgebaut wurde.<br />

Gegebenenfalls kann man auch<br />

Beratungsstellen der Stadt oder<br />

der Landkreise aufsuchen. Ebenso<br />

bieten Wohlfahrtsorganisationen<br />

wie die Caritas Beratungan.<br />

Welche Anlaufstellen gibt esfür<br />

die Betroffenen, welche für die<br />

Angehörigen?<br />

Hiergibt es spezialisierte Gedächtnissprechstunden,<br />

Alzheimergesellschaften,<br />

Angebote der<br />

Stadt und des Landkreises sowie<br />

Selbsthilfegruppen und die Angehörigenberatung<br />

der Caritas.<br />

Kontaktinfos:<br />

Bezirkskrankenhaus Bayreuth<br />

Demenzzentrum<br />

Nordring2<br />

95445 Bayreuth<br />

Telefon0921283-0<br />

www.gebo-med.de<br />

Werist prinzipiell in die Krankheit<br />

einzuweihen?<br />

Neben dem Betroffenen sollten es<br />

die ihm am nächsten stehenden<br />

Angehörigen, wie Ehepartner und<br />

Kindersein,dieauchfürdieweitere<br />

Versorgung zuständig sind. Nach<br />

und nach sollten dann Nachbarn,<br />

das wohnliche Umfeld und die<br />

Anlaufstellen des Betroffenen wie<br />

Apotheke, Nahversorger und Kirchengemeinde<br />

informiert werden.<br />

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