03.03.2023 Aufrufe

Gebirgsfreund Nr. 1/2023

Eine unabhängige Vereinszeitschrift für Bergfreunde und Naturgenießer. Wir informieren mit einzigartigen Berichten und Aufnahmen und machen Lust auf Natur und das Erlebnis Berg. Vordergründig dabei sind immer die Themen Sicherheit und Naturbewusstsein.

Eine unabhängige Vereinszeitschrift für Bergfreunde und Naturgenießer. Wir informieren mit einzigartigen Berichten und Aufnahmen und machen Lust auf Natur und das Erlebnis Berg. Vordergründig dabei sind immer die Themen Sicherheit und Naturbewusstsein.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Im Rahmen einer Begehung der Salzburger<br />

Landesregierung Hüttenbesuch auf der<br />

Schwarzenberghütte im August 2000.<br />

© Robert Vondracek<br />

Umwelt & Naturschutz Thema | <strong>Gebirgsfreund</strong><br />

| Der Peilstein, ein Meilenstein! Der Ausbau<br />

des Peilsteinhauses zu einem Ausbildungszentrum<br />

war wohl eine der besten Entscheidungen<br />

von Günther Weyrich. Die<br />

Gründung der Alpinschule Peilstein, mit<br />

der Leitung von staatlich geprüften Bergund<br />

Skiführern, war dann nur noch die<br />

logische Weiterentwicklung. Im Herbst<br />

1983 holte mich Weyrich als Nachfolger<br />

von Willi End zum Österreichischen Gebirgsverein.<br />

Meine ersten Arbeitswochen<br />

verbrachte ich hauptsächlich im Peilsteinhaus.<br />

Ich wurde für handwerkliche<br />

Arbeiten eingesetzt und durfte Baumaterialien<br />

einkaufen und transportieren. Der<br />

erste Konflikt bahnte sich an. Nach einem<br />

klärenden Gespräch mit Weyrich konnte<br />

ich dann die Aufgaben wahrnehmen, für<br />

die er mich letztendlich auch geholt hatte.<br />

Weyrich war fast jeden Abend in der<br />

Geschäftsstelle präsent. Jedes Wochenende<br />

war er entweder selbst aktiv bei einem<br />

Arbeitseinsatz mit dabei oder er besuchte<br />

die Hütten mit ihren Pächter:innen. Sein<br />

Arbeitseifer war unüberbietbar und seine<br />

Ausdauer nicht enden wollend. Er schonte<br />

sich selbst nicht und das Tempo, das er<br />

dabei vorlegte, war für viele zu schnell.<br />

Die von ihm erwarteten Erfolge stellten<br />

sich ein. Die meisten Hütten konnten<br />

erfolgreich saniert werden und er freute<br />

sich riesig über die positive Mitgliederentwicklung<br />

des Vereins.<br />

Nach sechs Jahren intensiver und arbeitsreicher<br />

Vereinstätigkeit trat Weyrich aus<br />

privaten Gründen als Erster Vorsitzender<br />

zurück und übergab die Sektionsleitung<br />

im Jahr 1987 an Otto Neubacher.<br />

Zwölf Jahre später stellte sich Günther<br />

Weyrich wieder als Erster Vorsitzender<br />

zur Verfügung. Und wieder waren es die<br />

zahlreichen Hüttenprojekte, für die er sich<br />

intensiv einsetzte. Probleme gab es genug<br />

zu lösen. Das Wetterkoglerhaus und das<br />

Habsburghaus waren große Sorgenkinder.<br />

Das Terzerhaus auf der Gemeindealpe<br />

musste vorübergehend wegen behördlicher<br />

Auflagen geschlossen werden. Und<br />

die Gemeindealpe war eigentlich auch das<br />

unrühmliche Ende einer langjährigen und<br />

erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen<br />

Günther Weyrich und dem Gebirgsverein.<br />

Er wollte, dass sich der Verein mit 1<br />

Million Schilling an der Liftgesellschaft<br />

Gemeindealpe beteiligt um damit den<br />

Fortbestand des Terzerhauses zu sichern.<br />

Weitere Millionen wären dann aber auch<br />

für die Sanierung des Hauses notwendig<br />

geworden. Ich unterstützte die Pläne von<br />

Günther Weyrich nicht, da ich nach wie<br />

vor der Meinung bin, dass der Alpenverein<br />

nicht als Skiliftbetreiber auftreten<br />

soll. Sein diesbezüglicher Antrag ist in der<br />

Hauptversammlung des Gebirgsvereins im<br />

März 2001 mehrheitlich abgelehnt worden.<br />

Dr. Günther Weyrich legte dann mit<br />

sofortiger Wirkung alle seine Funktionen<br />

im Alpenverein-Gebirgsverein zurück.<br />

Schade nur, dass er dann auch keinen<br />

Kontakt mehr zum Verein suchte.<br />

Dkfm. Dr. Günther Weyrich ist nach langer,<br />

schwerer Krankheit am 12. Dezember<br />

2022 verstorben. Leider schaffte ich es<br />

nicht mehr ihm für alle seine Verdienste<br />

persönlich zu danken. Das möchte ich an<br />

dieser Stelle und auf diesem Wege herzlichst<br />

nachholen. Ohne Günther Weyrich<br />

hätte der Gebirgsverein die letzten Jahrzehnte<br />

nicht so erfolgreich sein können.<br />

Sollte einmal die Geschichte des Alpenverein-Gebirgsverein<br />

geschrieben werden,<br />

so wird man Dkfm. Dr. Günther Weyrich<br />

immer ein großes und wichtiges Kapitel<br />

widmen müssen.<br />

Erich Schuller<br />

Vereinssekretär von 1983 - 2004<br />

Leiter der Alpinschule Peilstein von 1983 - 2015<br />

Nachruf<br />

Studienrat<br />

Prof. Franz Pfeffer<br />

Der Alpenverein-Gebirgsverein Neunkirchen<br />

trauert um seinen Ehrenobmann<br />

Herrn Studienrat Prof. Franz Pfeffer,<br />

der im Alter von 81 Jahren verstorben ist.<br />

Franz trat 1959 dem Gebirgsverein bei<br />

und war 27 Jahre als Obmann des Vereins<br />

tätig.<br />

In seinen 64 Mitgliedsjahren bestimmte er<br />

die Vereinsgeschichte entscheidend mit.<br />

Wir danken Franz für sein jahrzehntelanges,<br />

unermüdliches Engagement und die<br />

viele Arbeit für den Verein. Unser tiefes<br />

Mitgefühl gehört seiner Familie.<br />

Das Gefühl der Trauer und des Abschieds<br />

verbinden wir mit Dankbarkeit und<br />

werden unserem Franz stets ein ehrendes<br />

Gedenken bewahren.<br />

Der Vereinsvorstand im Namen<br />

aller Vereinsmitglieder<br />

<strong>Nr</strong>. 1 /<strong>2023</strong> | <strong>Gebirgsfreund</strong> | 11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!