Gebirgsfreund Nr. 1/2023

Umwelt & Naturschutz Editorial Editorial | | Gebirgsfreund
Start der neuen Pächter, Siegfried Kafmann und Wally Niederfriniger am Hubertushaus. Es gratulierten u. a. Bürgermeister Harald Ponweiser und erste Vorsitzender Philipp Graf
Liebe Gebirgsfreundin,
lieber Gebirgsfreund,
mit einer guten Portion Zuversicht blicken
wir im Alpenverein Gebirgsverein auf das
kommende Jahr 2023. Mit exakt 29.942
Mitglieder zum 31.12.2022 haben wir
einen historischen Höchststand erreicht
und stehen an der Schwelle der 30.000er
Marke. Dabei liegt unser Maßstab nicht
bloß in der quantitativen Selbstdarstellung
– vielmehr haben wir uns im Vorstand
zum Ziel gesetzt, eine attraktive Mitmachsektion
für Bergbegeisterte zu bieten, bei
der gemeinsame Aktivitäten, Erfahrungsaustausch,
das Bilden neuer Freundschaften
und ein Beitrag zum Erhalt von Naturräumen
im Alpenraum ermöglicht sind.
Mit unseren Gruppen und Ausbildungsprogramm
fördern wir das selbstbestimmte,
eigenverantwortliche Bergsteigen.
Durch den Erhalt von Hütten und Wegen
bieten wir auf schonende Weise jene Infrastruktur,
die das Erlebnis Berg jedermann
und jederfrau zugänglich macht. Diesem
Gedanken verpflichtet wollen auch wir
unser Vereinshaus zukunftsfit als Ort der
Begegnung herrichten. Das Großprojekt
Vereinshaus Neu an der Kobingergasse
schreitet gut voran. Derzeit im Plan könnte
bereits zum Sommer eine Einreichung
der Baupläne erfolgen.
Sorge bereiten die unverkennbaren Zeichen
des Klimawandels. Während aktuell
viele schöne Bilder von Ski- und Bergtouren
gepostet werden, lassen einen die
geringen Niederschlagsmengen bange auf
den Sommer blicken. Hitzerekorde, Extremwetterereignisse
und apere Gletscher
erhöhen die Gefahren und müssen in der
Tourenplanung mitberücksichtigt werden.
Gleichzeitig müssen wir als Gesellschaft
lernen, den eigenen ökologischen Fußabdruck
im täglichen Tun als Kenngröße
zu beachten. Sowohl als Individuen als
auch als Wirtschaftsregion könnten wir
vorbildhaft beweisen, dass Wohlstand und
Klimaziele zusammen möglich sind. Frei
nach dem Motto „Tue Gutes und rede
darüber“ kann jede:r selbst mit gutem
Beispiel aufzeigen. Anstelle der aktuellen
Polarisierung sollten die Energien auf
die Umsetzung gemeinsamer Maßnahmen
unter Berücksichtigung aller Ideen
und Technologien gerichtet werden. Im
Gebirgsverein arbeiten wir beispielsweise
aktiv daran, alle Hütten zum Umweltgütesiegel
zu führen und fördern Angebote,
mit Öffis zum Berg zu kommen. Neue
Vorschläge sind jederzeit willkommen.
In dieser Ausgabe nehmen wir leider Abschied
von herausragenden Wegbegleitern
im Gebirgsverein. Mit Günther Weyrich
verlieren wir eine den Verein prägende
Persönlichkeit. Als Erster Vorsitzender hat
er sich als glühender Verfechter für den
Erhalt der Schutzhütten und der damit
verbundenen Infrastruktur eingesetzt.
Ebenso hat Franz Pfeffer das Geschehen
der Ortsgruppe Neunkirchen über viele
Jahre geprägt und war dem Verein stets
verbunden. Besonders tragisch war vor
Weihnachten die Nachricht vom Unfall
von Jörg Dobias, selbst Bergretter
und Mitglied der Bergsteigergruppe im
Gebirgsverein. Jörg war ein geschätzter
Freund und Wegbegleiter, der immer
verantwortungsvoll auf die Sicherheit all
seiner Begleiter achtete und stets gute
Laune verbreitet hat. Sein Unfall auf der
Hohen Wand hat uns alle tief erschüttert.
Wir sind dankbar für alles, was wir mit
ihm erleben durften!
Zum Abschluss noch ein Ausblick auf
das kommende Vereinsgesehen: Am 3.
Juni 2023 findet die Wiederauflage des
Steigerlhüpfens an der Hohen Wand statt.
Spätestens hierbei könnt ihr das neue Hüttenpächterteam
am Hubertushaus kennenlernen.
Siegfried Kafmann und Wally
Niederfriniger haben zum Jahreswechsel
die Hütte von Andrea Steinschauer und
Joachim Osen übernommen. Wir danken
Andrea und Joachim für ihren jahrelanges
Engagement – sie bleiben der Region in
tieferer Lage als neue Pächter des Naturparkstüberls
treu. Sigi und Wally heißen
wir herzlich willkommen und wünschen
viel Erfolg auf unserer Flagshiphütte an
der Hohen Wand!
Philipp Graf
1. Vorsitzender
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