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Ob nun die Vorliebe des Trochtelfinger Originals, Karl-Heinz Böhm,<br />
für die Rieser Tracht oder die Nähe zum Ries den Ausschlag für die<br />
Gruppe gaben, konnte nicht geklärt werden. Auf jeden Fall sind<br />
die „Rieser Baura“ mit ihren „Dreschschflegeln“ ein beeindruckender<br />
Anblick und eine ebenfalls sympathische Gruppe.<br />
Mehr oder weniger spontan gründeten sich die „Sieben Schwaben“.<br />
„Eigentlich sind wir der Förderverein für das „Stolch´sche<br />
Wasserschloss in Trochtelfingen. Auf die „Sieben Schwaben“ k<strong>am</strong>en<br />
wir wegen den geplanten Sieben Stelen entlang der Auffahrt<br />
zum Schloss. Und irgendwie hat uns die Idee gefallen, künftig als<br />
„Sieben Schwaben“ aufzutreten“, klärt Schloßherr Friedbert Vogelgsang<br />
auf.<br />
Viele Steine und noch mehr Wald scheint die Grundidee der „historischen<br />
Waldbauern“ gewesen sein. Schmuckstück der Gruppe ist ein<br />
liebevoll restaurierter alter Lanz-Bulldog, der lautstark und mit viel<br />
Qualm das Kommen der Gruppe ankündigt.<br />
Dem aufmerks<strong>am</strong>en Leser wird es nicht entgangen sein. In der<br />
Aufzählung fehlen noch die beiden Teilgemeinden – Schloßberg<br />
und Aufhausen.<br />
Nach Auskunft der Stadtverwaltung wurden mit verschiedenen<br />
Multiplikatoren beider Orte schon Gespräche geführt. „So eine<br />
Gruppe gründet sich ja nicht von allein. Und Jubiläen wie in Kerkingen<br />
oder Oberdorf gibt es auch nicht jedes Jahr“, so Johanna<br />
Menzel-Fuchs. „Aber wir sind optimistisch, dass wir auch bald<br />
Gruppen aus diesen beiden Teilorten haben.“<br />
So sieht es auch der Schloßberger Gemeinde- und Ortschaftsrat<br />
Thomas Schönmetz. „Über dieses Thema habe sich Gunter Bühler<br />
und ich schon öfter unterhalten. Ich denke, dass wir spätestens zu<br />
unserem Ortsjubiläum eine historische Gruppe aus Schloßberg<br />
haben. Wir wurden ja erst 1850 selbstständig, daher werden wir<br />
eher die jüngere Geschichte darstellen. Da wir kein oder wenig<br />
Land besaßen, verdienten unsere Vorfahren ihren Lebensunterhalt<br />
als Händler, Handwerker, Heimarbeiter<br />
oder, heute würde man sagen als Dienstleister,<br />
d<strong>am</strong>als Tagelöhner. Oft im Fränkischen. Daher<br />
zum Beispiel auch die N<strong>am</strong>en Holzner, Müller,<br />
Stahl,“ so Thomas Schönmetz. „Auf jeden Fall<br />
bin ich überzeugt, dass wir genügend Mitbürger<br />
motivieren und wir hier eine tolle Gruppe<br />
auf die Beine stellen. Wir haben ja noch drei<br />
Jahre Zeit, um uns hier inspirieren zu lassen.“<br />
Welchem Thema sich eine mögliche historische<br />
Gruppe aus Aufhausen annimmt, ist<br />
dagegen noch offen. Auf der einen Seite<br />
überragt das „Wahrzeichen“, die Burgruine<br />
Schenkenstein den Bopfinger Ortsteil. Auf der<br />
anderen Seite verbindet man mit Aufhausen<br />
unwillkürlich das Thema Holz. Hochmittelalter<br />
versus jüngere Geschichte sozusagen. Aber<br />
auch die Eger mit ihren Mühlen könnte ein<br />
reizvolles Thema für eine historische Gruppe<br />
sein. Ansätze gibt es viele, die Frage ist, wohin<br />
die Reise geht.<br />
Bleiben noch die offiziellen Vertreter der Stadt,<br />
die Bopfinger Stadtsoldaten. Für die aktuell<br />
übrigens Nachwuchs gesucht wird. Interessierte<br />
können sich gerne bei der Stadt melden.<br />
Bopfingens Stadtoberhaupt Gunter Bühler<br />
oder Stadtarchivarin Johanna Menzel-Fuchs<br />
haben ein offenes Ohr für Ideen und Anregungen<br />
und stehen beratend und helfend zur<br />
Seite. Bleibt abzuwarten, welches die nächste<br />
historische Gruppe ist.<br />
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Text: Jürgen Blankenhorn<br />
Fotos: Jürgen Blankenhorn /Anja Lutz