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Geschäftsführer Alois Thorwart, Mario Bortolazzi und ihr Te<strong>am</strong> treiben mit modernster Technik den Breitbandausbau in der Region voran.<br />
Mit Erdraketen und Minibaggern zum<br />
schnellen Internet<br />
Bortolazzi schließt Bopfingen an die Datenautobahn an – Mit dem Anschluss gehen aber auch<br />
einige Herausforderungen einher<br />
20<br />
Wer Anfang der 2000er im Internet surfen wollte, musste jede<br />
Menge Geduld mitbringen. Einmal ins Modem eingewählt, war<br />
es völlig normal, dass jedes Video mindestens 20 Minuten Ladezeit<br />
braucht und Internetseiten sich im Sekundentakt mühs<strong>am</strong><br />
aufbauen. Für viele Menschen auf der Ostalb ist das leider heute<br />
immer noch alltäglich.<br />
„Mir haben Leute erzählt, dass sie um halb 5 aufstehen, um wenigstens<br />
zweieinhalb Stunden arbeiten zu können, bevor alle anderen<br />
anfangen“, berichtet Mario Bortolazzi, vom gleichn<strong>am</strong>igen<br />
Bopfinger Straßenbauunternehmen. Seit etwa zwei Jahren hat<br />
sich das Unternehmen in Zus<strong>am</strong>menarbeit mit der EnBW Ostwürttemberg<br />
DonauRies auf den Breitbandausbau spezialisiert;<br />
seit August 2022 laufen die Arbeiten im Ortsteil Oberdorf, der in<br />
Bezug auf die Internetversorgung bisher zu den sogenannten<br />
weißen Flecken in Baden-Württemberg gehörte. Die EnBW ODR<br />
kümmert sich um die Ingenieursleistungen, dazu zählen neben<br />
der Planung die Einblas- und Spleißarbeiten beim Leitungsbau<br />
und die Dokumentation des Bauvorhabens. Die Firma Bortolazzi<br />
Straßenbau übernimmt die Tiefbauarbeiten.<br />
Unter „Weiße Flecken“ fallen Gebiete, in denen Geschwindigkeiten<br />
von weniger als 30 MBits pro Sekunde möglich sind. Internetnutzer<br />
haben dort in der Regel keinen 4G-Empfang, manche sind<br />
noch auf ISDN oder Modem angewiesen. Zum Vergleich: Allein<br />
das Stre<strong>am</strong>en von Videos oder Musik erfordert mindestens eine<br />
Downloadgeschwindigkeit von 30 Mbits pro Sekunde. Surfen nun<br />
Mehrere gleichzeitig über dieselbe Leitung, nimmt die Leistung<br />
immer weiter ab, Seiten laden nicht mehr oder die Verbindung<br />
bricht sogar ganz ab. „Manchmal kommt dann nicht mehr als ein<br />
MBit an“, erklärt Werner Riek, Leiter des Breitbandkompetenzzentrums<br />
im Ostalbkreis. Das Internet ist in etwa auf einem Stand wie<br />
zu Beginn der 2000er-Jahre stehen geblieben.<br />
Für den flächendeckenden Ausbau in den Teilorten sowie in der<br />
Kernstadt wird Bopfingen zu 40 Prozent vom Land und zu 50 Prozent<br />
vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr mit dem<br />
Weiße-Flecken-Progr<strong>am</strong>m gefördert. Nur zehn Prozent der 17<br />
Millionen Euro muss d<strong>am</strong>it die Gemeinde tragen, für die Bürgerinnen<br />
und Bürger ist der Anschluss kostenlos. „Wir setzen hier eines<br />
der größten Projekte Baden-Württembergs um“, betont auch