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Nicht weit entfernt vom Friedhof Oberdorf<br />
liegt ein weiterer Friedhof, dessen Tor die<br />
meiste Zeit versperrt ist. Ein schmiedeeisernes<br />
Tor trennt die Lebenden von den Toten.<br />
Vor über 70 Jahren hat hier, auf dem jüdischen<br />
Friedhof, die letzte Beerdigung stattgefunden.<br />
Die zahlreichen Gräber, die zum<br />
Teil nur ein leicht verwitterter Grabstein<br />
ziert, erzählen von einer Kultur und vom<br />
Leben der Menschen, die Bopfingen und<br />
Oberdorf stark mitgeprägt haben.<br />
Das Wetter ist schon ein wenig grau an diesem<br />
Oktobertag. Unser Rundgang beginnt<br />
im Osten des Friedhofs, dem ältesten Teil.<br />
1823 hat die jüdische Gemeinde in Oberdorf<br />
den Friedhof gegründet. Im Vergleich<br />
zum jüdischen Friedhof in Aufhausen ist er<br />
d<strong>am</strong>it noch relativ „jung“. „Das hängt d<strong>am</strong>it<br />
zus<strong>am</strong>men, dass es lange eine Zugehörigkeit<br />
zum Fürstenhaus Oettingen-Wallerstein<br />
gab und die jüdische Gemeinde aus<br />
Oberdorf ihre Bürger in Wallerstein bestattet<br />
hat“, so Johanna Fuchs, stellvertretende<br />
Geschäftsführerin und Kulturreferentin des<br />
Trägervereins der ehemaligen Synagoge<br />
Oberdorf.<br />
Mitte des 19. Jahrhunderts hatte die jüdische<br />
Gemeinde in Oberdorf etwa 490 Mitglieder,<br />
erklärt Fuchs weiter, fast so viele<br />
wie die Christliche mit 520 Mitgliedern. „Im<br />
Laufe des 19. Jahrhunderts ist die jüdische<br />
Gemeinde, auch durch Zufluss durch die<br />
Viele der Grabsteine sind auf der Vorderseite auf Hebräisch und auf der Rückseite auf Deutsch<br />
beschriftet, wie Johanna Fuchs (rechts im Bild) Redakteurin Anja Lutz erläutert.<br />
Das Haus der Ewigkeit<br />
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