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3 Auger-Elektronenspektroskopie (AES) - KOPS - Universität Konstanz

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2 Experimentelle Grundlagen<br />

len mechanischen Aufbau kaum mehr Relativschwingungen<br />

angeregt.<br />

In unserem Fall wird für STM-<br />

Aufnahmen die gesamte UHV-Anlage auf<br />

Luftfüsse gestellt. Diese Aufhängung ist<br />

zwar einfacher als eine interne magnetische<br />

Entkopplung, macht aber jede anderweitige<br />

Benutzung der Anlage während der STM-<br />

Untersuchungen unmöglich.<br />

Piezokristalle sind von Natur aus nicht<br />

ideal. Sie haben eine Hysterese, ihre Bewegungen<br />

sind nichtlinear, und sie driften zeitlich.<br />

Auf kleinen Skalen können aber sowohl<br />

Hysterese und Nichtlinearität vernachlässigt<br />

werden, Drift fällt über den Zeitraum<br />

einer Aufnahme nicht sehr ins Gewicht.<br />

Ein Problem ergibt sich gelegentlich<br />

nach dem ” Zurückschnappen“ zwischen zwei<br />

Raster-Durchläufen, da nach der schnellen<br />

Bewegung der Piezo noch etwas driften kann.<br />

Probleme mit der Elektronik gehörten<br />

tatsächlich zu den Hauptschwierigkeiten dieser<br />

Arbeit.<br />

Um die erforderliche Genauigkeit in der<br />

Strommessung zu erreichen, verwendet man<br />

einen hochempfindlichen Vorverstärker, der<br />

sich so nahe wie möglich am eigentlichen<br />

STM-Kopf befinden muß, da er bei einem<br />

Verstärkungsfaktor von 10 8 -10 10 auf kleinste<br />

Störungen empfindlich ist. Zum Beispiel hat<br />

es sich als hilfreich erwiesen, die Schrittmotorsteuerung<br />

des Hauptmanipulators während<br />

STM-Untersuchungen abzuschalten.<br />

Das verwendete UHV-300 von RHK ist<br />

ein sogennantes ” Walker“-STM, das bedeutet,<br />

der Kopf mit dem eigentlichen Piezo-<br />

Scanner steht mit drei Piezofüßen auf einer<br />

dreiteiligen Schraubenrampe über der Probe.<br />

Über die Piezobeine ist eine Bewegung im<br />

” slip-stick“-Modus möglich. Der Kopf kann<br />

dadurch sowohl angenähert und zurückgezogen,<br />

als auch lateral verfahren werden. Dies<br />

ergibt größere Freiheit bei der Auswahl des<br />

zu untersuchenden Bereichs, sowie besserer<br />

thermischer Stabilität (das UHV-300 erlaubt<br />

im Prinzip Untersuchungen zwischen 100 und<br />

500 K, in Extremfällen auch bis 1000 K).<br />

18<br />

Wechselwirkung<br />

Die Wechselwirkung zwischen Sonde und<br />

Probe ist im STM durch den Tunnelstrom<br />

gegeben. Der Tunnelprozeß ist verwandt mit<br />

der Feldemission (Tunneln ins Vakuum), daher<br />

ist die Beziehung für den Tunnelstrom<br />

der Fowler-Nordheim-Gleichung für die Feldemission<br />

sehr ähnlich:<br />

IT ≈ Ae 2<br />

�<br />

2me<br />

h2 � � �<br />

UT √ 2me√<br />

Φexp −2 Φs<br />

s<br />

�<br />

(2.4)<br />

Dabei ist A der Querschnitt des Tunnelstroms,<br />

Φ das mittlere Austrittspotential von<br />

Spitze und Oberfläche und s der Tunnelabstand.<br />

Wie man sieht, fällt der Tunnelstrom im<br />

wesentlichen exponentiell mit der Höhe der<br />

Spitze über der Oberfläche ab.<br />

Das hat zwei Konsequenzen: Für atomar<br />

glatte Oberflächen wird an die Qualität der<br />

Spitze keine besonderen Anforderungen gestellt.<br />

Sie muß ein letztes Atom haben, und<br />

von diesem aus wird der Tunnelstrom fließen.<br />

Außerdem kann es sich hier empfehlen, den<br />

Regelkreis nur schwach rückkoppeln zu lassen,<br />

so dass die Spitze sich mehr oder minder<br />

in konstanter Höhe bewegt. Das Stromsignal<br />

gibt dann einen viel größeren – weil exponentiellen<br />

– Höhenkontrast (constant-height<br />

mode).<br />

Für die Abbildung von Inselstrukturen<br />

ist das aber nicht möglich. Man erhält als<br />

Bild eine Faltung der Spitzenform mit der<br />

Oberflächentopographie. Das heißt, zur Abbildung<br />

von Strukturen im Bereich von einigen<br />

Nanometern sind bessere Spitzen erforderlich<br />

als zur Abbildung einzelner Atome<br />

auf einer Graphitfläche.<br />

Des Weiteren ist Tunneln im constantheight-Modus<br />

nicht möglich, da die geringe<br />

Wirkung des Regelkreises zu Spitzenkollisionen<br />

führen würde. Man regelt daher auf<br />

möglichst konstanten Strom (constant cur-

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