Auf ein Wort - Evangelisch in Büderich
Auf ein Wort - Evangelisch in Büderich
Auf ein Wort - Evangelisch in Büderich
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
evangelisch <strong>in</strong> Meerbusch<br />
5 M<strong>in</strong>uten KirCHenKunDe<br />
Weihnachten und Epiphanias bilden<br />
die beiden Brennpunkte der feier der<br />
Menschwerdung Gottes <strong>in</strong> Jesus Christus.<br />
Dabei g<strong>in</strong>gen die östliche und<br />
die westliche Kirche anfangs getrennte<br />
Wege. Bei der Wahl des Datums spielten<br />
jeweils die <strong>e<strong>in</strong></strong>flüsse der umwelt <strong>e<strong>in</strong></strong>e<br />
entscheidende rolle. <strong>in</strong> der nacht vom<br />
5. zum 6. Januar wurde <strong>in</strong> Ägypten die<br />
Geburt des Sonnengottes aus der Jungfrau<br />
Kore gefeiert. Anschließend wurde<br />
aus dem nil heilbr<strong>in</strong>gendes Wasser geschöpft.<br />
Die christliche Sekte der Basilidianer<br />
nahm diesen ritus auf und feierte<br />
<strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong></strong>em nächtlichen Gottesdienst die<br />
taufe Jesu, die sie als s<strong>e<strong>in</strong></strong>e eigentliche<br />
Geburt ansah.<br />
Die Kirche des ostens übernahm vermutlich<br />
diese feier, wobei sie am 6. Januar<br />
gleichermaßen taufe und Geburt Jesu<br />
feierte. Dieses fest ist für den Beg<strong>in</strong>n des<br />
4. Jahrhunderts <strong>in</strong> Alexandrien belegt. <strong>in</strong><br />
Bethlehem kam man <strong>in</strong> der nacht zum<br />
6. Januar <strong>in</strong> der Geburtskirche zu <strong>e<strong>in</strong></strong>er<br />
feierlichen Prozession nach Jerusalem.<br />
im 3. Jahrhundert stellte Julius Africanus<br />
aus Jerusalem <strong>e<strong>in</strong></strong>e ganz andere rechnung<br />
auf, ihm galt <strong>in</strong> s<strong>e<strong>in</strong></strong>er Chronographie der<br />
25. März, der als Schöpfungstag angesehen<br />
wurde, auch als tag der empfängnis,<br />
sodass der 25. Dezember als Geburtstag<br />
<strong>in</strong> frage kam. Allerd<strong>in</strong>gs konnte sich die<br />
Weihnachtsfeier nur langsam durchsetzen.<br />
Die Kirchenväter polemisierten gegen<br />
sie, denn <strong>e<strong>in</strong></strong>e solche feier der Geburt<br />
Jesu er<strong>in</strong>nerte sie nur allzu sehr an<br />
die heidnische Sitte, die Geburtstage der<br />
Könige feierlich zu begeben.<br />
Dennoch ließ sich das Weihnachtsfest<br />
letztlich nicht aufhalten, wobei die von<br />
Kaiser Aurelian <strong>e<strong>in</strong></strong>geführte feier des unbesiegbaren<br />
Sonnengottes am 25. Dezember<br />
schließlich mit dazu beigetragen<br />
haben mag, dass sich im Westen das<br />
Weihnachtsfest an diesem tag etabliert<br />
hat. ende des 4. Jahrhunderts wurde es<br />
schließlich auch im osten begangen. im<br />
5. Jahrhundert wurde <strong>in</strong> rom <strong>in</strong> der nacht<br />
zum 25. Dezember der Jerusalemer ritus<br />
aufgenommen und die Geburt Christi<br />
<strong>in</strong> der Kirche Santa Maria Maggiore gefeiert,<br />
wo <strong>e<strong>in</strong></strong>e nachbildung der Grotte<br />
von Bethlehem geschaffen worden war.<br />
So haben sich die Kirche des ostens und<br />
des Westens gegenseitig be<strong>e<strong>in</strong></strong>flusst.<br />
<strong>in</strong> der folgezeit entstand <strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong></strong>igen regionen<br />
<strong>e<strong>in</strong></strong> festzyklus von 12 tagen,<br />
der vom Weihnachtstag am 25. Dezember<br />
bis zum epiphaniastag am 6. Januar<br />
reichte. Während zu Weihnachten die<br />
Geburt Jesu gefeiert wurde, verband<br />
man mit dem epiphaniasfest die taufe<br />
Jesu und dann auch die Anbetung durch<br />
die Weisen.<br />
Beide feste s<strong>in</strong>d auf<strong>e<strong>in</strong></strong>ander bezogen.<br />
Geht es zu Weihnachten um das Kommen<br />
Gottes <strong>in</strong> die niedrigkeit dieser<br />
Welt, so zeigt sich zu epiphanias der<br />
Gottessohn <strong>in</strong> s<strong>e<strong>in</strong></strong>er göttlichen Macht<br />
als Herrscher über diese Welt. folglich<br />
macht es S<strong>in</strong>n, beide feste zusammen zu<br />
sehen, auch wenn das epiphaniasfest im<br />
Westen allenfalls noch als Dreikönigstag<br />
<strong>e<strong>in</strong></strong>e Bedeutung hat.<br />
13