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MAPA-KW12-2023

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Pratteln Freitag, 24. März <strong>2023</strong> – Nr. 12<br />

39<br />

Leserbriefe<br />

Sie konnten<br />

es wissen<br />

Die Wirtschaftskammer Baselland<br />

weibelt für eine Petition zur Wiedereröffnung<br />

der Rheinstrasse.<br />

Dass es dazu gekommen ist, hat sie<br />

voll bewusst in Kauf genommen.<br />

Dazu ein kurzer Rückblick:<br />

Seit Anfang der Nullerjahre<br />

wird an Salina Raurica geplant. Die<br />

Idee der Verlegung der Rheinstrasse<br />

an die Autobahn, um den<br />

Lärm zu bündeln und die Grundstücke<br />

in der Nähe des Rheins für<br />

gehobene Wohnansprüche – und<br />

mehr Rendite – aufzuwerten, war<br />

damals schon aktuell. Als die fünfjährige<br />

Planungszone ohne konkretes<br />

Ergebnis aufgehoben wurde,<br />

kaufte sich die Scania-Garage, die<br />

vorher im Homburgertal zu Hause<br />

war, das einzige Grundstück, das<br />

die Hand wechselte, zu einem unanständig<br />

hohen Preis. Der Kanton<br />

wollte die Summe dafür nicht aufwerfen.<br />

Als es vor Jahren im Landrat um<br />

den Kredit für die neue Strasse<br />

ging, wollte die bürgerliche Seite<br />

dagegen das Referendum ergreifen.<br />

Dank einem nie ganz an die Öffentlichkeit<br />

gelangten «Kuhhandel»<br />

mit der damaligen Baudirektorin<br />

Sabine Pegoraro verzichtete sie<br />

dann aber darauf. Die Mehrheit der<br />

Linken und Grünen unterstützte<br />

die Verlegung und freute sich auf<br />

den geplanten Langsamverkehrs-<br />

Boulevard entlang des Rheins. In<br />

der Folge wurde die Strasse für<br />

mehr als 80 Millionen Franken verlegt.<br />

Nun zu jammern und zwei<br />

offene Strassen zu verlangen,<br />

gleicht einem Schildbürgerstreich.<br />

Wenn der Kanton darauf eingeht,<br />

hat er Millionen in den Sand gesetzt.<br />

<br />

Christoph Zwahlen,<br />

Einwohnerrat Unabhängige und Grüne<br />

Leserbriefe<br />

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Die maximale Länge eines<br />

Leserbriefes beträgt 1300<br />

Zeichen inklusive Leerschläge.<br />

Schicken Sie Ihren Leserbrief via<br />

E-Mail an redaktion@prattleranzeiger.ch<br />

oder als Brief an:<br />

Prattler Anzeiger, Greifengasse 11,<br />

4058 Basel. Es gibt keinen Anspruch<br />

auf (vollständige) Publikation<br />

von Leserbriefen. Redaktionsschluss<br />

ist jeweils montags,<br />

12 Uhr.<br />

3x20<br />

Fotografische Zeitreise<br />

Wie lange kennen Sie schon Pratteln?<br />

Interessiert es Sie, sich in alte<br />

Zeiten fotografisch zurückführen<br />

zu lassen? Und gegenübergestellte<br />

neuere Aufnahmen anzuschauen?<br />

Vielleicht entdecken Sie Pratteln<br />

aus erweiterten Perspektiven? Oder<br />

das eine oder andere Foto kommt<br />

Ihnen bekannt vor und ein Aha-<br />

Erlebnis taucht auf? Etwa: «Das<br />

erkenne ich! Da war ich auch dabei!»<br />

«Damals gab es nur Wiesen<br />

und 2–3 Häuser!» «Ich weiss noch<br />

genau, wie es war!» «Da habe ich<br />

Kartoffeln, Kirschen eingekauft!»<br />

Markus Dalcher nimmt die Besucher<br />

im nächsten 3 x 20 auf eine<br />

fotografische Zeitreise «Hundert<br />

Jahre Pratteln im Bild» mit. Er ergänzt<br />

sie mit spannenden Erzählungen.<br />

Zeitreisen heissen die Arbeiten<br />

des aus Pratteln stammenden<br />

Pensionisten, der sich<br />

Landschaftsfotograf und Freizeithistoriker<br />

nennt. Er hat sein ganzes<br />

Berufsleben im kaufmännisch technischen<br />

Bereich des Foto- und Reprogrosshandels<br />

und als Zulieferer<br />

der bildgebenden Diagnostik verbracht.<br />

Jetzt macht er mit Kamera<br />

und Bildbearbeitung nur noch das,<br />

was ihm Freude bereitet. Seit der<br />

Pensionierung ist das Geschichtenschreiben<br />

dazugekommen. Der Anlass<br />

mit Markus Dalcher findet am<br />

Mittwoch, 5. April, von 14.30 bis<br />

17 Uhr, im Pfarrsaal an der Muttenzerstrasse<br />

15 in Pratteln statt.<br />

<br />

Denise Meyer,<br />

<br />

für das Vorbereitungsteam<br />

Schon fast 40 Jahre her und trotzdem wie gestern: Eierwybli und Koch<br />

am Eierleset 1984. <br />

Foto HDA Pratteln<br />

Postkarte des Prattler Schmiedeplatzes von 1912. Foto zVg<br />

Aus dem Landrat<br />

Prattler<br />

Fasnachtsfeuer<br />

Von<br />

Stephan<br />

Burgunder<br />

Das behördliche Verbot des Abbrennens<br />

des Prattler Fasnachtsfeuers<br />

hat grosse Wellen geschlagen.<br />

Damit hat das Lufthygieneamt<br />

und des Amtes für<br />

Umweltschutz und Energie einer<br />

über 100 Jahre alten Tradition<br />

den Riegel geschoben. Grund<br />

dafür sei die übermässige Bildung<br />

gefährlicher Immissionen<br />

durch die Verwendung von grünem<br />

Holz und unbehandelter<br />

Holzpaletten. Insbesondere würden<br />

die Nägel bei hohen Temperaturen<br />

zur Bildung von Dioxinen<br />

beitragen. Dioxine können in<br />

der Umwelt kaum abgebaut werden<br />

und könnten über die Nahrungskette<br />

bis in den Menschen<br />

gelangen. Landrat Andi Trüssel<br />

wollte wissen, ob die Bildung dieser<br />

giftigen Dioxinen errechnet<br />

wurde, bevor man diese als<br />

«grosse Gefahr» bezeichnet. Gemäss<br />

Beantwortung ist jedoch<br />

keine zuverlässige quantitative<br />

Abschätzung der Dioxinemissionen<br />

möglich. Bestätigt wurde<br />

auch, dass die Kontrolle aufgrund<br />

einer Meldung einer Privatperson<br />

erfolgte. Das Amt für Umweltschutz<br />

und Energie sowie das<br />

Lufthygieneamt beider Basel sind<br />

verpflichtet, Anzeigen nachzugehen<br />

und bei mutmasslichen Offizialdelikten<br />

darauf hinzuwirken,<br />

dass es nicht zum Vergehen<br />

kommt. Landrat Urs Schneider<br />

fragte, ob bezüglich Luftemissionen<br />

mit unterschiedlichen Ellen<br />

gemessen werde. Sei es beim<br />

Grossbrand der Galvaplast mit<br />

starken Geruchsbelästigungen<br />

oder dem Brand der Lastwagen<br />

auf der Autobahnraststätte mit<br />

enormen Rauchemissionen hiess<br />

es jeweils «für Mensch und Umwelt<br />

hat zu keinem Zeitpunkt Gefahr<br />

bestanden. Die vorgegebenen<br />

Grenzwerte wurden zu keinem<br />

Zeitpunkt überschritten».<br />

Die Frage von Urs Schneider blieb<br />

unbeantwortet. Der zuständige<br />

Regierungsrat Isaac Reber gab<br />

Pratteln einzig mit auf den Weg,<br />

inskünftig nur «Schittli», also<br />

trockenes Holz zu verbrennen.<br />

Dann gibt es keine Probleme und<br />

Pratteln darf das Fasnachtsfeuer<br />

2024 anzünden.

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