akzent Magazin April '23 BO
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SCHLAFEN AM <strong>BO</strong>DENSEE<br />
29<br />
Besonders bedeutsam ist gesunder<br />
Schlaf für das Immunsystem. So zeigte<br />
sich bei Schlafentzug eine verminderte<br />
Antikörperbildung nach Impfungen<br />
und ein gehäuftes Auftreten von<br />
Infektionskrankheiten. Erste Studien<br />
weisen auch auf einen Zusammenhang<br />
von chronischen Schlafstörungen<br />
und Krebserkrankungen hin. Ergebnisse<br />
der Schlafforschung der letzten<br />
20 Jahre zeigen, dass Menschen<br />
mit gesundem Schlaf länger leben.<br />
© Kliniken Schmieder<br />
<strong>akzent</strong>: Welche Risikofaktoren gehen<br />
mit chronischen Schlafstörungen einher?<br />
Dr. Eglau: Ein gestörter Schlaf kann<br />
schwere gesundheitliche Folgen haben,<br />
unter anderem Bluthochdruck,<br />
Schlaganfall und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<br />
Menschen mit einer<br />
Schlafdauer von weniger als sieben<br />
Stunden haben ein erhöhtes Risiko,<br />
ein Metabolisches Syndrom (Übergewicht<br />
mit bauchbetonter Fetteinlagerung,<br />
Bluthochdruck, erhöhte Blutfett-<br />
und Blutzuckerwerte) zu entwickeln.<br />
Bei chronischen Ein- und<br />
Durchschlafstörungen steigt das Risiko<br />
für psychische Erkrankungen wie<br />
Depressionen oder Angststörungen.<br />
Neuere Studien rücken Schlafstörungen<br />
in den Fokus bei der Entstehung<br />
von Demenzen.<br />
<strong>akzent</strong>: Was geschieht mit unserem<br />
Körper und Geist, wenn wir schlafen?<br />
Dr. Eglau: Schlaf ist so lebensnotwendig<br />
wie Essen und Trinken. Es handelt<br />
sich dabei um einen hochaktiven<br />
Prozess mit einem rhythmisch klar<br />
strukturierten Wechsel von unterschiedlichen<br />
Schlafphasen, in denen<br />
bestimmte Hirnregionen teilweise<br />
höhere Aktivitäten zeigen als im<br />
Wachzustand.<br />
<strong>akzent</strong>: Wie beeinflusst der Schlaf<br />
unsere Gesundheit?<br />
Dr. Eglau: Ein ausreichend langer und<br />
erholsamer Schlaf ist enorm wichtig<br />
für die körperliche und psychische<br />
Gesundheit. Die Wertigkeit von Schlaf<br />
ist leider immer noch nicht in der<br />
breiten Bevölkerung angekommen.<br />
Schlafentzug führte in Untersuchungen<br />
zu einer eindeutigen Verschlechterung<br />
der Lern- und Gedächtnisleistungen.<br />
Bereits nach einer durchwachten<br />
Nacht fanden sich erhöhte<br />
Blutzucker- und Entzündungswerte,<br />
der Blutdruck stieg und die Ausschüttung<br />
von Stresshormonen nahm zu.<br />
<strong>akzent</strong>: Dann ist es jetzt höchste Zeit,<br />
dass Sie uns ein paar Tipps geben: Was<br />
kann jeder selbst tun, um einen erholsamen<br />
Schlaf zu fördern?<br />
Dr. Eglau: Achten Sie auf einen regelmäßigen<br />
Schlaf-Wach-Rhythmus. Gehen<br />
Sie erst zu Bett, wenn Sie schlafensmüde<br />
sind. Gewöhnen Sie sich<br />
kleine Einschlafrituale an. Schlafen<br />
Sie möglichst in einem abgedunkelten,<br />
eher kühlen, gut gelüfteten und<br />
ruhigen Raum. Betreiben Sie mehrfach<br />
wöchentlich eine Ausdauersportart,<br />
jedoch möglichst nicht am späteren<br />
Abend. Vermeiden Sie Alkohol<br />
und Nikotin, denn sie verringern<br />
die Schlafqualität. Trinken Sie nach