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FÜRSTIN MARIA THERESIA B<br />

geb. Coreth zu Cored<br />

Schon während der Vorbereitung der Seligsprechung<br />

ihres Mannes Fürst Dr. Ladislaus Batthyány-<br />

Strattmann wurde immer wieder gefragt: Welche Rolle<br />

spielte eigentlich seine Frau im Leben des Fürsten als<br />

Ehemann und Vater, als Arzt und Christ?<br />

Ladislaus Batthyány hat ja als junger Mann durchaus<br />

noch nicht so gelebt, dass man eine Seligsprechung<br />

erahnen hätte können. Seine menschliche, berufliche<br />

und seelische Entfaltung erfährt Umwege. Er war zweifellos<br />

ein Suchender und Ringender, wenn wir etwa an<br />

seine Schulzeit und Studentenzeit denken, in der er<br />

verschiedene Studien ausprobiert hat, bevor er sich<br />

dem Medizinstudium verschrieben hat. Auch die uneheliche<br />

Tochter ist ein Beispiel dafür.<br />

Nach der Heirat mit Gräfin Maria Theresia Coreth hat<br />

sich sein Leben stabilisiert und ist ruhiger geworden<br />

und zielstrebiger. Wir dürfen annehmen, dass seine<br />

Frau dabei eine wichtige Rolle spielte. Radio Vatikan in<br />

einem Vortrag: „Ladislaus änderte seinen Lebenswandel<br />

radikal, als er zwei Jahre nach Abschluss seines<br />

Medizinstudiums 1898 Gräfin Maria Theresia von Coreth<br />

aus Südtirol heiratete. - Wer war sie?<br />

Die Familie Coreth<br />

Maria Theresia Coreth de Coredo und Starkenberg<br />

(1874-1951), die von allen Misl genannt wurde, entstammt<br />

einer uralten Adelsfamilie, die schon im Jahr<br />

1185 zum ersten Mal erwähnt wurde, und die von Italien<br />

nach Tirol einwanderte. So gehört sie zum Tiroler<br />

Uradel.<br />

Botho Coreth, entfernter Neffe von Maria Theresia,<br />

blickt auf die Familie in ihrer Beziehung zur Aristokratie<br />

im Laufe der Geschichte und schreibt in seiner Erinnerung:<br />

„[Wir waren] durch all die Jahrhunderte verlässliche<br />

Treuhänder wirtschaftlicher oder politischer Interessen<br />

hoher und höchster weltlicher wie kirchlicher<br />

Würdenträger. Wir waren Lehensherren, tapfere Offiziere,<br />

erfolgreiche Feldherren, treue Beamte, Priester,<br />

Wissenschaftler und Wahrer öffentlicher Interessen.<br />

Ich glaube, dass wir zu jener Art von Familien gehörten,<br />

die lieber dienten als herrschten und die bis in die Gegenwart<br />

als Verwalter erfolgreicher waren denn als Unternehmer.“<br />

(Wiesflecker)<br />

Der Vater von Misl, Karl Coreth (1837- 1894), war Militär<br />

im Range eines Oberst und Erzieher in der Familie<br />

des Kaiserbruders Erzherzog Karl Ludwig für dessen<br />

Sohn Ferdinand Karl. Die Mutter, Anna Pankratieff<br />

(1850-1912), entstammt väterlicherseits einem russischen<br />

Beamtenadelsgeschlecht, mütterlicherseits einem<br />

französischen Adelsgeschlecht. Der Vater war<br />

Gouverneur von Cherson, einer Stadt, die wir heute aus<br />

dem Krieg in der Ukraine kennen. Die Mutter war ursprünglich<br />

verheiratet mit dem Marineoffizier Julius von<br />

Tanner, der bei einer Kesselexplosion auf einem Schiff<br />

ums Leben kam. Vom Tod ihres Gatten hat sie vierzehn<br />

Tage nach der Geburt ihres Sohnes Theophil erfahren.<br />

Die Mutter, obwohl als Ausländerin von Rang bezeichnet,<br />

hatte es nicht leicht, von der aristokratischen<br />

Hautevolee in Wien akzeptiert zu werden.<br />

Der Ehe von Carl und Anna entstammen die drei Söhne<br />

Ferdinand (1878-1926), Emmerich (1881 - 1947) - dieser<br />

war von 1945-1947 Präsident des Österr. Verwaltungsgerichtshofes<br />

- und Max (1887-1948) - ab 1922<br />

Pächter des Gutes in Kittsee und von 1934-1938 Abgeordneter<br />

zum Burgenländischen Landtag - und die beiden<br />

Töchter Maria Theresia (1874-1951) und Ottilie<br />

(1884 -1962), später Sr. Magdalena, Benediktinerin in<br />

der Abtei Bertholdstein in der Nähe von Feldbach. Ihr<br />

verdanken wir viele Informationen über ihre eigene Familie<br />

und die Familie von Ladislaus und Maria Theresia<br />

Batthyány-Strattmann.<br />

Die Kinder des Grafen Carl Coreth und<br />

der Gräfin Anna Coreth-Pankratief<br />

Emmerich, Ferdinand, Max, Ottilie, Maria Theresia<br />

Erwähnt sei auch noch die Nichte von Misl und Sr.<br />

Magdalena Anna Coreth. Sie war erste weibliche Direktorin<br />

des Haus-, Hof- und Staatsarchives und erste Frau<br />

mit Ehrendoktorat in Theologie von der Uni Wien. Ein<br />

Neffe war später als Jesuit ein sehr anerkannter Theologieprofessor<br />

an der Universität in Innsbruck.<br />

Ottilie, Emmerich und Misl<br />

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