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Notizen aus Nehmten Ausgabe 60 04:2023

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Notizen aus Nehmten - <strong>60</strong>. <strong>Ausgabe</strong> - April 2023<br />

tina Duncker die frühen Kinderjahre überlebt hat. Das war in Zeiten hoher<br />

Kindersterblichkeit nicht selbstverständlich. Die Mutter heiratete 1817 den<br />

42-jährigen Sepeler Tagelöhner Johann Christopher Behrens. Nach Sepel<br />

war auch die Großmutter mit ihrem Mann gezogen. Hier wird Maria<br />

Christina aufgewachsen und in Godau bei Lehrer Petersen zur Schule<br />

gegangen sein. 1824 ist das Mädchen in Plön nunmehr unter dem Namen<br />

des Vaters als Maria Christina Seligmann konfirmiert worden. Noch<br />

zweimal ist sie in den Quellen fassbar: Am 19. Juni 1845 sollte vor dem<br />

Gutsgericht Nehmten eine Auseinandersetzung zwischen der inzwischen in<br />

Plön wohnenden Maria Christina Seligmann und ihrer Mutter sowie ihrem<br />

Stiefvater verhandelt werden. Im Protokoll des Gerichtes fehlt aber ein Hinweis<br />

auf diesen Tagesordnungspunkt. Stattdessen ist unter diesem Datum<br />

ein Vertrag zwischen den Eltern und dem Arbeitsmann Hans Hinrich<br />

Behrend festgehalten. Die Sepeler Tagelöhnerpachtstelle des Stiefvaters mit<br />

einer Kuh, zwei Schafen und Inventar wird darin an Hans Hinrich<br />

Behrend, der dafür für die Altersversorgung der bisherigen Stelleninhaber<br />

sorgen muss, übertragen. Der Gutsherr, Gabriel Schreiber von Cronstern,<br />

wird der Vereinbarung gern zugestimmt haben, denn die Gefahr, dass das<br />

alternde Tagelöhnerehepaar verarmt der Gutskasse zur Last fallen könnte,<br />

war damit gebannt. Offenbar war vorher der Versuch, die in der Plöner<br />

Vorstadt lebende Tochter für die Altersversorgung von Mutter und Stiefvater<br />

zu gewinnen, fehlgeschlagen. Das war damals ungewöhnlich, und so versuchte<br />

sich die Tochter ihrerseits abzusichern. Im Dezember 1845 bestätigte<br />

die Gutsobrigkeit Nehmten der Maria Christina Seligmann, daß sie ihre<br />

rechtmäßige Heimat im Gut Nehmten habe. Mit dem unrechtmäßigen<br />

Transport im März 1809 waren also offenbar Fakten geschaffen worden.<br />

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