Was ist eine Kurzgeschichte? - SpecFlash
Was ist eine Kurzgeschichte? - SpecFlash
Was ist eine Kurzgeschichte? - SpecFlash
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
und innovative Aspekt besteht lediglich "[...]in<br />
der festen Verdrahtung der Verweise und Verknüpfungen<br />
und damit in der Verfügbarkeit<br />
ohne Zeitverzug und ohne Nachschlagen."⁶¹<br />
Kurz, in der gesteigerten user-Freundlichkeit.<br />
Darin besteht im Wesentlichen der Beitrag,<br />
welchen der Hypertext zu <strong>eine</strong>r neuen Literarizität<br />
le<strong>ist</strong>en kann. Werden allerdings nicht-lineare<br />
Dokumente lediglich vereinzelt zur<br />
Verfügung gestellt, wie dies häufig im Bereich<br />
der Hyper Fiction der Fall <strong>ist</strong>, droht der Konsument<br />
sich zu verlieren. Nestvold betont, daß "die<br />
Illusion des offenen Kunstwerks und das unbestimmte<br />
Wesen des Textes"⁶² in mancher Hin‐<br />
sicht sogar <strong>eine</strong> noch größere Kontrolle von<br />
Seiten des Autors erfordere. Die Verknüpfung<br />
<strong>ist</strong> zentrale Aufgabe. Der Autor muss in s<strong>eine</strong>r<br />
Funktion die links erstellen, um <strong>eine</strong> Linearität<br />
in der Nicht-Linearität gewährle<strong>ist</strong>en zu können.<br />
Der Rezipient muss also in all der Freiheit, die<br />
ihm offeriert wird, gelenkt werden. Erst durch<br />
Kohärenz, die Option auf Linearität, bzw. aufeinander<br />
aufbauenden Sinn-Einheiten kann die<br />
Hypertext Fiction funktionieren.<br />
Fazit & Ausblick<br />
Seit der "Geburt" von digitaler Hypertext Fiction,<br />
seit ���������, � ����� von Michael Joyce,<br />
sind nunmehr vierundzwanzig Jahre vergangen.<br />
Innerhalb dieser Zeit erlebte diese Form des<br />
Hypertextes <strong>eine</strong>n rasanten Aufstieg, <strong>eine</strong> ungeheure<br />
Popularität und konnte doch die hohen<br />
Erwartungen, die an sie gestellt wurden, nicht<br />
erfüllen. Die Euphorie der Anfangszeit, die der<br />
Pionierzeit <strong>ist</strong> verflogen. Das Buch <strong>ist</strong> nicht am<br />
Ende – beim Autoren und dem Roman sieht es<br />
ähnlich aus.<br />
Liter@t.URL? - von Markus Kügle<br />
artikel 121<br />
Denn: Kollaborative Autorenschaft erzeugt<br />
nicht automatisch wertvolle Prosa – weder<br />
künstlerisch, noch kommerziell wertvoll. Florian<br />
Hartling betitelt s<strong>eine</strong> Abhandlung dieses<br />
Themas darum auch ironisch mit der Frage, wo<br />
denn der „Online-Ulysses“ bliebe … Abschließend<br />
kann also behauptet werden, dass sich der<br />
Hypertext zwar als Prinzip durchgesetzt hat und<br />
s<strong>eine</strong> dem Internet im Allgem<strong>eine</strong>m und Wikipedia<br />
im Besonderen zugrunde liegen, jedoch war<br />
es im Gegensatz zu den Hypertext Facts der<br />
Hypertext Fiction nicht möglich, sich durchzusetzen,<br />
geschweige denn, <strong>eine</strong> neue Literarizität zu<br />
begründen. Auch kann nicht von markanten<br />
Einflüssen auf aktuelle Prosa-Werke die Rede<br />
sein. In dieser Hinsicht haben sich die Web-Logs<br />
als ungleich prägender herausgestellt, deren<br />
Postings und Threads bereits im totgesagten<br />
Medium Buch – das sich immer noch „bester<br />
Gesundheit“ erfreut – als sogenannte „Blooks“<br />
veröffentlicht wurden und so Einzug in die<br />
analoge Literatur gehalten haben. Wenn also in<br />
der heutigen Zeit <strong>eine</strong> bemerkenswerte Hybridisierung<br />
von Literatur und Neuen Medien stattgefunden<br />
hat, dann <strong>ist</strong> diese in <strong>eine</strong>m solchen<br />
Bereich zu finden. Der hypertextuelle Hype hat<br />
sich also rückwirkend betrachtet als Strohfeuer<br />
erwiesen. Eine Tatsache die aufgrund der innovativen<br />
und originellen Möglichkeiten, die sich<br />
hier sowohl semantisch, als auch formell bieten,<br />
irritierend mag. Offensichtlich <strong>ist</strong> die Technologie<br />
noch nicht ausgereift. Nach wie vor steht<br />
außer Frage, dass grundsätzlich die Optionen für<br />
<strong>eine</strong> Wende in der Literarizität gegeben sind.<br />
Doch das Konzept komplexe Informationen in<br />
entlinearisierter Form zu präsentieren konnte<br />
sich bislang im nonfiktionalen Bereich besser<br />
durchsetzen. Die Vermittlung von Wissen funk-