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Untitled - Jusos München

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AKTUELLES<br />

Zu viel Geld?<br />

Dann geh doch studieren...<br />

PISA hat gezeigt: im Vergleich mit<br />

den übrigen OECD-Ländern weist<br />

das Bildungssystem der BRD eine<br />

überdurchschnittlich hohe soziale<br />

Selektionsrate auf. Von dem bildungspolitischen<br />

Ziel, jungen Menschen<br />

unabhängig vom Einkommen<br />

und vom Bildungsweg der Eltern<br />

einen gleichberechtigten Zugang zu<br />

den deutschen Hochschulen zu ermöglichen,<br />

sind wir noch weit entfernt.<br />

Herkunft und Studium<br />

Noch immer beginnen Kinder aus<br />

sozial schlechter gestellten Elternhäusern<br />

wesentlich seltener ein Studium.<br />

Nur 20 % derjenigen, deren<br />

Eltern beide über einen Hauptschulabschluss<br />

verfügen, besuchen selbst<br />

eine Hochschule. Während 37 %<br />

der Kinder, die aus einem Angestelltenhaushalt<br />

kommen und lediglich<br />

verschwindende 12 % der Arbeiterkinder<br />

studieren, beträgt der Studierendenanteil<br />

bei Kindern von Selbstständigen<br />

60 %, bei den von Beamten<br />

sogar 75 %. Doch damit nicht<br />

genug: die soziale Situation der Eltern<br />

wirkt sich sogar auf die Wahl der<br />

Studienfächer aus. Während sich<br />

Studierende aus bildungsfernen und<br />

finanziell schwächer gestellten Elternhäusern<br />

überdurchschnittlich<br />

häufig für ein Studium der Ingenieurs-<br />

oder Sozialwissenschaft entscheiden,<br />

sind Studierende aus sozial<br />

besser gestellten Elternhäusern<br />

in den Studiengängen der Rechtsund<br />

Wirtschaftswissenschaften und<br />

der Medizin überproportional repräsentiert.<br />

Des weiteren findet man in<br />

höheren Semestern einen größeren<br />

Anteil von Studierenden aus unteren<br />

sozialen Herkunftsgruppen. Der<br />

Grund hierfür ist nicht etwa in der<br />

Faulheit dieser StudentInnen zu suchen,<br />

sondern vielmehr in der Tatsache,<br />

dass diese Studierende zusätzlich<br />

oft über 20 Stunden pro<br />

Woche erwerbstätig sein müssen, um<br />

für ihren Lebensunterhalt aufkommen<br />

zu können. Eine Unterstützung<br />

via BAföG kommt nur einem sehr<br />

kleinen Personenkreis zu Gute und<br />

läuft mit dem Ende der Regelstudienzeit<br />

aus. Während die einen eine<br />

Studienzeitverlängerung in Kauf nehmen,<br />

brechen die anderen wegen<br />

nicht mehr tragbaren finanziellen<br />

Problemen ihr Studium ab. Soviel<br />

zur derzeitigen Verteilung der Bildungschancen.<br />

Studiengebühren<br />

Nun schwelt in Deutschland schon<br />

seit Jahren eine Debatte um Studiengebühren.<br />

Dabei macht es kaum<br />

einen Unterschied, was für einen<br />

Namen man dem Kind gibt: Bildungsbeiträge,<br />

Studienkonten, Studienguthaben<br />

oder klassisch Studiengebühren.<br />

Gezahlt werden muss<br />

im Regelfall bei allen Modellen. In<br />

mehreren Bundesländern gibt es<br />

schon jetzt Zweit- oder Langzeitstudiengebühren<br />

oder auch so genannte<br />

Verwaltungsgebühren. Beispielsweise<br />

in Baden-Württemberg<br />

müssen LangzeitstudentInnen, also<br />

diejenigen, die die Regelstudienzeit<br />

um mehr als vier Semester überschreiten,<br />

512 Euro pro weiteres Semester<br />

zahlen. Auch im Saarland<br />

und in Niedersachsen werden Langzeitstudierende<br />

mit jeweils 500 Euro<br />

pro weiteres Semester zur Kasse geben.<br />

In Bayern und Sachsen werden<br />

Gebühren für ein Zweitstudium erhoben,<br />

von 500 bzw. 300 Euro pro<br />

Semester. Lediglich die Gebührenfreiheit<br />

für ein Erststudium ist im<br />

Hochschulrahmengesetz festgesetzt.<br />

Bis jetzt noch.<br />

TU-Präsident Herrmann und der<br />

Vorsitzende des Bildungsausschusses<br />

im Bayerischen Landtag Wilhelm<br />

werben inzwischen sogar laut für<br />

Gebühren im Erststudium, denn sie<br />

sind angeblich um eine „Qualitätserhöhung<br />

der akademischen Lehre“<br />

bemüht. Dies will nun die TU <strong>München</strong><br />

mit dem Projekt „Excellen-<br />

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