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Zur Gesundheit 01_2023_Bremen

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PSYCHISCHE GESUNDHEIT<br />

<strong>Zur</strong> GesunDheit | Redaktion<br />

Die totale Verfinsterung<br />

Wenn wir mal darüber nachdenken, kennt eigentlich‚<br />

jeder von uns diesen Arbeitskollegen, der ständig fehlt,<br />

diesen alten Freund, der sich plötzlich nicht mehr meldet,<br />

oder diesen entfernten Bekannten, von dessen<br />

Selbstmord man irgendwann beiläufig erfahren hat.<br />

Anders als ein gebrochenes Bein ist eine krankhafte<br />

Verfinsterung des Gemüts für Außenstehende schwer<br />

zu erkennen, für den Betroffenen selbst kann eine psychische<br />

Erkrankung, wie eine Depression oder ein Burnout-Syndrom,<br />

jedoch eine existenzbedrohliche Krisensituation<br />

darstellen.<br />

Depression<br />

Eine Depression ist häufig eine seelische Reaktion auf ein<br />

traumatisches Ereignis, wie den Verlust eines geliebten<br />

Menschen oder des Arbeitsplatzes. Auch länger andauernde<br />

Belastungszustände im Berufs- oder Privatleben<br />

können die Entstehung einer Depression begünstigen.<br />

Allerdings kann eine Depression auch körperliche Ursachen<br />

haben. Unter anderem können Veränderungen<br />

des Hormonhaushalts, beispielweise durch organische<br />

Erkrankungen der Schilddrüse, der Hypophyse oder<br />

der Nebennieren, eine Depression auslösen. Außerdem<br />

muss bei der Diagnose eine genetische Disposition zur<br />

unvorteilhaften Aktivität bestimmter Botenstoffe im Gehirn<br />

mit in Betracht gezogen werden.<br />

Die Erkrankten sind oftmals so müde und antriebslos,<br />

dass selbst einfache Alltagstätigkeiten wie Körperpflege<br />

oder Haushaltsarbeit nicht mehr verrichtet werden<br />

können. Sie leiden an einem Gefühl anhaltender innerer<br />

Leere oder tiefer Traurigkeit, sind unfähig, sich noch<br />

über irgendetwas zu freuen und verlieren jegliches Interesse<br />

an der Außenwelt. Die Stimmung der Betroffenen<br />

ist auch durch guten Zuspruch von Freunden oder<br />

Verwandten nicht mehr aufzuhellen, oftmals ziehen sie<br />

sich völlig aus ihrem sozialen Umfeld zurück. Viele Betroffene<br />

verlieren in der Folge jegliches Selbstbewusstsein,<br />

neigen zu endloser Grübelei und Schuldgefühlen,<br />

sind übermäßig reizbar oder ängstlich. Die eigenen<br />

Zukunftsaussichten werden häufig als so hoffnungslos<br />

empfunden, dass jeglicher Lebensmut erlischt. Ohne<br />

ärztliche Hilfe entwickeln diese Betroffenen auf Dauer<br />

oft ein hohes Selbstmordrisiko.<br />

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