Zur Gesundheit 01_2023_Nürnberg

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

OnkOlOgie Zur GesunDheit | reDAKtiOn Chancen und Risiken der Strahlentherapie in der Onkologie Krebs ist neben Herz-Kreislauf-Erkrankungen immer noch die häufigste Todesursache in Deutschland. 2020 starben daran ca. 130.000 Männer und 110.000 Frauen. Die häufigsten tödlichen Krebsarten sind Lungenkrebs bei Männern und Brustkrebs bei Frauen. Zudem haben Bauchspeicheldrüsen-, Dickdarm- und Prostatakrebs eine hohe Mortalität. Krebs und Krebstherapie sind nicht nur eine enorme Belastung für die direkt Betroffenen. Auch für die Familie und das Umfeld ist es eine enorme und emotionale Herausforderung. 26
OnkOlOgie Wir unterscheiden im Wesentlichen vier verschiedene Behandlungsansätze und -methoden: 1. Der operative, chirurgische Eingriff 2. Die klassische Chemotherapie 3. Die Immuntherapie 4. Die Strahlentherapie Grundsätzlich ist eine Kombination aller vier Ansätze möglich und kann in Abhängigkeit vom Krankheitsbild sinnvoll und zielführend sein. Wie funktioniert die Strahlentherapie? Bei der Strahlentherapie werden die Krebszellen mithilfe ionisierender Strahlung oder Teilchenstrahlung zerstört. Die Strahlung schädigt dabei die Erbsubstanz der Zellen, damit die Zellteilung aufhört und die Zellen unschädlich gemacht werden. Die Krebswucherungen bzw. Tumore sollen dadurch verkleinert oder vollständig zerstört werden. Gesundes Gewebe besitzt dagegen Reparaturmechanismen, durch die entstandene Schäden in der Erbinformation beseitigt werden können. In vorgeschädigten Krebszellen mit unkontrolliertem Zellwachstum funktionieren diese Mechanismen oft nur eingeschränkt. Das ist ein Grund, warum viele bösartige Tumore sehr empfindlich auf ionisierende Bestrahlung reagieren. Was ist zu beachten? Die Entscheidung für eine Strahlentherapie hängt von vielen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Art und dem Stadium des Krebses, der Größe und Lage des Tumors sowie dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten. Damit tatsächlich nur die eigentlichen Krebszellen und nicht auch noch gesunde Bereiche gezielt behandelt werden, ist die Strahlendosis auf einen lokal eng begrenzten Bereich auszurichten. Diesen nennt man das sogenannte Zielvolumen (bestehend aus dem Tumor und seinem Ausbreitungsgebiet). Zum einen soll der Tumor vernichtet werden, zum anderen sollen gesundes Gewebe und Organe geschont werden. Bestrahlungsplanung und -durchführung Die Herausforderung bei der Strahlentherapie ist es, das zu behandelnde Gebiet möglichst genau zu treffen und dabei die umliegenden gesunden Organe und Gewebe zu schützen. Vor Beginn der Strahlentherapie wird der betroffene Bereich exakt vermessen und markiert, um eine genaue und präzise Bestrahlung zu gewährleisten. Die Strahlentherapie selbst dauert nur wenige Minuten und ist schmerzfrei. Die Anzahl der Behandlungssitzungen und die Dauer der Behandlung hängen von der Art und dem Stadium des Krebses ab. Diese sind vorher zu planen und zwischen Arzt und Patient abzustimmen. Risiken und Nebenwirkungen Obwohl die Strahlentherapie sehr wirksam sein kann, sind einige Nebenwirkungen zu erwarten, wie zum Beispiel Übelkeit, Müdigkeit und Hautirritationen. Diese Nebenwirkungen können je nach Patient und Behandlung variieren und in der Regel mit Medikamenten oder anderen Therapien behandelt werden. Andere strahlenbedingte Nebenwirkungen wie chronische Entzündungen, Gewebeverhärtung (Fibrose) und -schrumpfung treten zum Teil erst lange Zeit nach einer Strahlentherapie auf. Auch die Entstehung einer zweiten Krebserkrankung (oft viele Jahre später) zählt zu den möglichen Spätfolgen einer Strahlentherapie. Zur Vermeidung oder Reduzierung von Nebenwirkungen wird die Strahlendosis meist nicht in einer Sitzung, sondern in vielen kleinen Portionen (Fraktionen genannt) verabreicht. Dadurch kann sich gesundes Gewebe zwischen den einzelnen Bestrahlungen erholen. Eingetretene Schäden am Erbgut können wieder repariert werden. Normalerweise wird ein Patient an fünf Tagen pro Woche bestrahlt, an den übrigen zwei Tagen erfolgt eine Bestrahlungspause (meist am Wochenende). Fazit Die Wirksamkeit der Strahlentherapie hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Art und dem Stadium des Krebses, der Größe und Lage des Tumors sowie dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten. In einigen Fällen kann die Strahlentherapie als alleinige Behandlung eingesetzt werden, in anderen Fällen kann sie in Kombination mit anderen Therapien wie Chemotherapie oder Operation eingesetzt werden. Die Strahlentherapie kann dazu beitragen, Krebszellen abzutöten oder ihr Wachstum zu hemmen, den Tumor zu verkleinern und im günstigsten Fall sogar vollständig zu entfernen. Das gelingt umso eher, jeher kleiner dieser ist bzw. je früher er erkannt wird. Zudem können Symptome wie Schmerzen und Blutungen gelindert werden. Die Wirksamkeit der Strahlentherapie hängt auch davon ab, wie gut der Tumor auf die Strahlung anspricht. Insgesamt ist die Strahlentherapie eine wichtige Behandlungsmethode bei Krebs und kann dazu beitragen, das Leben von Patienten zu verlängern, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Erfahrene und professionelle ärztliche Experten für dieses komplexe Thema finden Sie selbstverständlich in diesem Heft. 27
Seite 1 und 2: Ihr Gratisexemplar zum Mitnehmen au
Seite 3 und 4: ausgabe nürnberg 1/2023 spitzenmed
Seite 5 und 6: iNhalT orthopädie 34 orthopädie -
Seite 7 und 8: Titelthema /Kardiologie Das Cardiol
Seite 9 und 10: Titelthema /Kardiologie Viele Eingr
Seite 11 und 12: KardiologiE liegt die Ursache für
Seite 13 und 14: geFÄSSmediZiN VORWORT Dr. med. Lot
Seite 15 und 16: geFÄSSmediZiN Besondere Partnersch
Seite 17 und 18: geFÄSSmediZiN Dr. Wieber: „Eine
Seite 19 und 20: GEFÄSSMEDIZIN 19
Seite 21 und 22: geFÄSSmediZiN REGIO WIR SIND IHR S
Seite 23 und 24: STrahlentherapie/Onkologie Vorwort
Seite 25: STrahleNTheraPie/oNKologie einsatz.
Seite 29 und 30: Onkologie Tagesklinik für onkologi
Seite 31 und 32: Onkologie Unter dem Dach des Tumorz
Seite 33 und 34: Kreuzworträtsel Unterhaltung Entsp
Seite 35 und 36: ORTHOPÄDIE Lassen die Schmerzen un
Seite 37 und 38: orThoPÄdie INOVAMED - Partner der
Seite 39 und 40: Endoprothetik Vorteile der Roboter-
Seite 41 und 42: WIRBELSÄULENCHIRURGIE Ein gesunder
Seite 43 und 44: Wirbelsäulenchirurgie Pathogenese
Seite 45 und 46: Wirbelsäulenchirurgie 5d: Korrektu
Seite 47 und 48: Kreuzworträtsel Unterhaltung Entsp
Seite 49 und 50: Besser sehen dingte Makuladegenerat
Seite 51 und 52: Die Nähe der Familie hilft RONALD

Zur Gesundheit 01_2023_Nürnberg

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?