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KÄNGURU – Schwangerschaft | Geburt | Baby 2023/24

WOHLFÜHLEN – Was Schwangeren jetzt guttut GELASSEN BLEIBEN – Durch gute Vorbereitung zur entspannten Geburt GENIESSEN - Eltern werden und als Familie wachsen KLINIKFÜHRER – Überblick über die Geburtskliniken in deiner Region

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PHASEN DER GEBURT<br />

Kopfkino für<br />

werdende<br />

Heldinnen<br />

Studien zeigen, dass innere Bilder unsere<br />

Emotionen verstärken. Das kann man<br />

sich für die <strong>Geburt</strong> zunutze machen. Bei<br />

Angst ist es hilfreich, die kleinen Horrorfilme<br />

im Kopf durch positive Bilder zu ersetzen.<br />

Einmal, indem die werdende Mutter<br />

sich glückliche <strong>Geburt</strong>sgeschichten anhört,<br />

andererseits, indem sie sich selbst<br />

oft und möglichst konkret in solchen<br />

positiven Szenen vorstellt. Fachleute<br />

empfehlen auch Fantasiereisen, Atemtechniken<br />

oder Affirmationen, vielleicht<br />

kombiniert mit einem Musikstück oder<br />

Duftöl, das bei der <strong>Geburt</strong> den gelösten<br />

Zustand herzustellen hilft. Eine gewisse<br />

Angst ist aber völlig okay. Genauso wie<br />

bei der <strong>Geburt</strong> einfach alles zu vergessen <strong>–</strong><br />

oder an alles zu denken und trotzdem<br />

medizinische Eingriffe zu brauchen. Jede<br />

ist anders, empfindet Situation und<br />

Schmerz anders. Bitte vielleicht deine Begleitung,<br />

für die Dinge zu sorgen, die dich<br />

entspannen: angenehme Temperaturen,<br />

warme Socken und Lippenpflege-Stift,<br />

unterstützende und respektvolle Behandlung<br />

durch das <strong>Geburt</strong>steam. Schließlich<br />

ist es auch für Heldinnen gut zu wissen,<br />

dass das Setting stimmt.<br />

ler Betäubung setzt das ärztliche Team<br />

einen schmalen Katheter in den Bereich<br />

zwischen Wirbeln und Rückenmarkskanal,<br />

über den es das Schmerzmittel geben<br />

und jederzeit nachjustieren kann. Viele<br />

Frauen entscheiden bei der <strong>Geburt</strong> spontan,<br />

ob sie eine PDA möchten. Ab und bis<br />

wann sie sinnvoll ist, klärt man individuell.<br />

<strong>Geburt</strong> ohne Schmerzen <strong>–</strong> das klingt erst<br />

einmal himmlisch. Allerdings vermissen<br />

betäubte Frauen mitunter das eigene Gespür,<br />

wann und mit wie viel Kraft sie das<br />

Kind durch den <strong>Geburt</strong>skanal drücken<br />

müssen. Außerdem sprechen manche<br />

Studien von einer längeren <strong>Geburt</strong>sdauer,<br />

und einigen Frauen wird durch Abfallen<br />

des Blutdrucks schwindelig oder übel,<br />

andere haben Probleme beim Wasserlassen.<br />

Dann können zusätzlich Tropf, CTG-<br />

Schreiber oder Urinkatheter zum Einsatz<br />

kommen, was die Gebärende leicht einengen<br />

kann.<br />

Kaiserschnitt<br />

Ein Kaiserschnitt verändert die <strong>Geburt</strong><br />

am stärksten, kommt doch das <strong>Baby</strong> nicht<br />

durch den <strong>Geburt</strong>skanal, sondern durch<br />

einen Schnitt in Bauchdecke und Gebärmutter<br />

zur Welt. Gewöhnlich reicht eine<br />

PDA, sodass die Frau die OP nicht spürt,<br />

die <strong>Geburt</strong> aber bei vollem Bewusstsein<br />

erlebt. Für Frauen, die keine vaginale<br />

<strong>Geburt</strong> haben können, ist diese Operation<br />

ein Segen, da sie das Leben von Mutter<br />

und Kind schützt. Allerdings ist laut<br />

Expert:innen nur rund jeder zehnte Kaiserschnitt<br />

unbedingt nötig. Manche Kliniken<br />

führen auf Wunsch die sogenannte<br />

„Kaisergeburt“ durch. Das OP-Team nimmt<br />

dabei den Sichtschutz im entscheidenden<br />

Moment weg, damit Eltern und Kind<br />

sich sofort sehen. Keine Sorge: Der Bauch<br />

verdeckt dabei den Blick auf die Wunde.<br />

Die Mutter bekommt ihr Neugeborenes<br />

dann direkt auf die Brust gelegt. Diese Methode<br />

stärkt die Eltern-Kind-Beziehung,<br />

Anpassungsfähigkeit des <strong>Baby</strong>s und die<br />

psychische Stabilität der Mutter im Vergleich<br />

zum klassischen Kaiserschnitt.<br />

Nach dem Kaiserschnitt<br />

Vor allem bei Neugeborenen nach geplanten<br />

Kaiserschnitten werden manchmal<br />

Anpassungsprobleme beobachtet. Vermutlich<br />

weil der Übergang zwischen der<br />

warmen, engen Gebärmutter und der kalten,<br />

hellen Welt für das <strong>Baby</strong> im Vergleich<br />

zur vaginalen <strong>Geburt</strong> sehr kurz ist, meist<br />

nur wenige Minuten. Dadurch baut sich<br />

die Mutter-Kind-Bindung eventuell langsamer<br />

auf, sofort und ausgiebig kuscheln<br />

hilft jedoch etwas. Wie bei jedem chirurgischen<br />

Eingriff gibt es das Risiko von<br />

Komplikationen und Wundinfektionen.<br />

Es kann sein, dass die Mutter erst nach<br />

einigen Tagen schmerzfrei aufstehen<br />

kann und es ihr deshalb schwerer fällt, ihr<br />

Kind zu versorgen <strong>–</strong> was sie wiederum oft<br />

belastet. Frische Mamas nach einem Kaiserschnitt<br />

haben deshalb besonders viel<br />

Unterstützung und Zuspruch verdient.<br />

Text: Dagny Moormann<br />

Kleine Schritte - Netzwerk<br />

Beratung, Begleitung, Kurse &<br />

Gruppenangebote für Schwangere<br />

und Eltern mit Kindern bis drei Jahre.<br />

www.kindernoete.de<br />

36 <strong>KÄNGURU</strong> | <strong>Schwangerschaft</strong> <strong>–</strong> <strong>Geburt</strong> <strong>–</strong> <strong>Baby</strong> <strong>2023</strong>/<strong>24</strong>

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