03.05.2023 Aufrufe

NK 05_2023_Buchenau

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

WWW.NETWORK-KARRIERE.COM <strong>05</strong>.<strong>2023</strong><br />

4,75 €<br />

EUROPAS GRÖSSTE WIRTSCHAFTSZEITUNG FÜR DEN DIREKTVERTRIEB<br />

WARUM DER ERFOLG VON<br />

VORWERK AUCH NACH 140 JAHREN<br />

UNGEBROCHEN IST.<br />

ZKZ 66685<br />

Dr. Thomas Stoffmehl zum Qualitätsanspruch<br />

und der Firmenphilosophie von Vorwerk.<br />

PM-CEO Rolf Sorg<br />

mit dem Bravo<br />

Leadership Award<br />

ausgezeichnet<br />

Initiative<br />

Nebentätigkeit 20 23<br />

Matthias Weik:<br />

In Deutschland bleiben<br />

oder auswandern?<br />

LR-CEO<br />

Dr. Andreas Laabs:<br />

LR startet in<br />

United Kingdom<br />

Dr. med. Michael Spitzbart:<br />

Nahrungsmittelunverträglichkeiten<br />

nehmen zu<br />

www.seitz-mediengruppe.de<br />

NETWORK-<br />

KARRIERE<br />

VERBINDET


22<br />

WEITSICHT<br />

© AdobeStock/Emanuel Corso<br />

20 STUNDEN ERGEBNISLOSER<br />

VERHANDLUNGSMARATHON<br />

Im Sport ist es selbstverständlich und jeder Mensch, mit etwas Bildung und<br />

normalem Menschenverstand, versteht es. Klar, die Goldmedaille bei den<br />

Olympischen Spielen hat der Sportler nur gewonnen, weil er sich vier Jahre<br />

auf diesen einen Wettkampf, diesen einen Tag intensiv vorbereitet hat. Gute<br />

Vorbereitung mit allem, was dazu gehört, wie Ehrgeiz, Disziplin, Taktik und<br />

sehr gute Trainer und Coaches machen im Endeffekt diese Winzigkeit an<br />

Vorsprung aus, um den Titel zu gewinnen und den Triumpf für sich genießen<br />

zu können.<br />

Doch was im Sport als Selbstverständlichkeit<br />

angesehen wird, scheint<br />

im Berufsalltag und vor allem in der<br />

Politik in die Kategorie „Habe ich<br />

doch nicht nötig!“ zu fallen. Diese<br />

Überheblichkeit wird mehr und mehr<br />

bestraft. Zu oft habe ich in die enttäuschten<br />

Gesichter von selbsternannten<br />

Managern, Führungskräften<br />

und Politikern gesehen, weil einfach<br />

das gewünschte Resultat nicht erreicht<br />

wurde. Anstatt dann aber die<br />

Schuld selbst einzugestehen und<br />

sich an die eigene Nase zu fassen,<br />

weil das erreichte Resultat einfach<br />

auf den Grund einer mangelhaften<br />

persönlicher Vorbereitung zurückzuführen<br />

ist, sucht man den Schuldigen<br />

überall außerhalb des persönlichen<br />

Wirkungs- und Verantwortungskreises.<br />

Die häufigste Ausrede, die ich<br />

dann immer zu hören bekomme: „Ich<br />

hatte keine Zeit zur Vorbereitung,<br />

weil...“ Und beim „, weil...“ sind die in<br />

der Verhandlung Unterlegenen äußerst<br />

kreativ. Mir scheint es fast so,<br />

als bereitet man sich auf die Ausreden<br />

des Misserfolges besser vor als<br />

auf das eigentliche Ereignis, sei es ein<br />

Wettkampf, ein Date, ein Projekt oder<br />

gar eine Verhandlung.<br />

Wer mich kennt weiß, meine Antworten<br />

sind kurz, hart, aber fair. In diesem<br />

Fall lag es einfach an einer anderen<br />

Prioritätensetzung. Anscheinend gab<br />

es für den Scheiternden einfach andere<br />

wichtigere Dinge als den Verhandlungserfolg.<br />

Wenn das so ist, dann hat<br />

diese Person alles richtig gemacht.<br />

Nur darf sich dann die Person nicht<br />

darüber beklagen, dass in diesem Fall<br />

das erreichte Verhandlungsergebnis<br />

nicht zu seiner vollen Zufriedenheit erreicht<br />

worden ist. Übrigens das Setzen<br />

richtiger und vor allem wichtiger Prioritäten<br />

sind Grundkenntnisse im Management.<br />

Diese können in jedem Organisationsbuch<br />

nachgelesen werden.<br />

Aber woher sollen zum Beispiel<br />

Studienabbrecher, die nicht den Unterschied<br />

zwischen Kobold und Kobalt<br />

kennen, Kinderbuchautoren, welche<br />

nicht wissen, was eine Insolvenz<br />

ist, oder Menschen<br />

mit einer angeborenen<br />

Erinnerungsschwächen,<br />

dieses erlernt<br />

haben?<br />

Umso erschreckender<br />

ist es, immer<br />

wieder feststellen zu<br />

müssen, wie viele<br />

Entscheidungsträger,<br />

egal ob in der Politik<br />

und Wirtschaft, nicht die<br />

Grundkenntnisse des Managements<br />

beherrschen. Viele<br />

von Ihnen sind einfach Chef auf<br />

Grund ihrer Familienzugehörigkeit<br />

geworden oder haben sich im Rahmen<br />

der Politik wählen lassen. Beides<br />

ist recht und gut und legitim. Doch<br />

wenn jemand eine Führungsaufgabe<br />

annimmt, dann sollte er sich über die<br />

Aufgaben und Verantwortung dieser<br />

Aufgabe bewusst sein. Und falls Defizite<br />

zur ordnungsgemäßen Ausführung<br />

der Aufgabe vorhanden sind,<br />

sollten diese behoben werden. Doch<br />

daran scheitert es oft, da nazistische<br />

Eigenschaften der Person dieses verhindern.<br />

Lassen Sie mich ein recht<br />

aktuelles Beispiel nennen.<br />

Ende März <strong>2023</strong> saßen die politischen<br />

Führungskräfte unseres Landes, aus<br />

der SPD, der FDP und der Grünen unter<br />

der Leitung des Bundeskanzlers<br />

Olaf Scholz zusammen, um Unstimmigkeiten<br />

zwischen den Parteien auszuräumen.<br />

Über 20 Stunden am Stück<br />

wurde anscheinend verhandelt. Die<br />

Presse, der echte Journalismus stirbt<br />

leider in Deutschland aus, bekundete<br />

über alle Medien sogar Mitleid mit den<br />

armen Politikern. Als mündig denkender<br />

Bürger bekam man den Eindruck<br />

vermittelt, dass es eine außerordentliche<br />

Leistung unserer politische Führungselite<br />

war und man doch Ver-<br />

© AdobeStock/Coloures-Pic<br />

ständnis für diese schwere Lage haben<br />

müsse.<br />

Es tut mir leid, hier der regierungsnahen<br />

Presse widersprechen zu<br />

müssen und das aus verschiedenen<br />

Gründen. Erstens, wer hat uns, also<br />

dem Volk, eigentlich diese Suppe<br />

eingebrockt? Zweitens, wer mehr als<br />

eine Stunde verhandelt, hat vorher<br />

seine Hausaufgaben nicht gemacht.<br />

Er war einfach schlecht vorbereitet.<br />

Drittens, aus der Gehirnforschung ist<br />

es erwiesen, dass je länger eine geistige<br />

Aktivität andauert, in diesem<br />

Fall Verhandeln, desto geringer und<br />

ineffizienter ist das Ergebnis. Und<br />

viertens ist diese Bemitleidung ein<br />

direkter Schlag ins Gesicht aller Mittelständler,<br />

Kleinunternehmer und<br />

für alle selbstständig Erwerbenden,<br />

auch für Ärzte und Pflegepersonal in<br />

Kliniken und Pflegeheimen. Also gerade<br />

für die Zielgruppen, die am<br />

meisten zum Bruttosozialprodukt in<br />

Deutschland beiträgt und der Rückhalt<br />

einer stabilen und wachsenden<br />

Wirtschaft bildet. Sechzehn bis<br />

zwanzig Stunden Arbeit gehören für<br />

viele dieser Berufsgruppen zum Alltag<br />

und sind nichts Außergewöhnliches.<br />

Aus diesen Gründen hat hier<br />

unsere politische Führung keinerlei<br />

Mitleid von mir zu erwarten,<br />

dafür aber einen weiteren<br />

Die<br />

Vorwurf der Steuergeldverschwendung.<br />

Verhandlungsdelegation<br />

aus SPD, FDP<br />

und Grüne hat ganz<br />

einfach gesprochen,<br />

die Arbeit verweigert.<br />

Doch damit es Ihnen<br />

verehrte<br />

Leserinnen<br />

und Leser anders ergeht<br />

als unserer Bundesregierung<br />

und Sie erfolgreich vom<br />

Verhandlungstisch<br />

zurückkehren,<br />

dafür steht Ihnen unendlich viel Literatur<br />

zur Verfügung. Man muss es nur<br />

tun, also sich vorab informieren, vorbereiten<br />

und dann mit einer klaren<br />

Vision und Strategie in die Verhandlungsrunde<br />

gehen. Grundlage jedes<br />

Erfolges ist nach wie vor die VSU-Methode<br />

(Vision, Strategie, Umsetzung).<br />

Wenn die Vision und Strategie nicht<br />

gefestigt sind, scheitert es in der Umsetzung.<br />

Wahre Weltmeister oder<br />

Olympiasieger haben eine klare Vision.<br />

Sie wollen Weltmeister werden.<br />

Darauf aufbauend wird eine Strategie<br />

mit kompetenten Trainern, Berater<br />

und Coaches erarbeitet, wie die Vision<br />

Weltmeister erreicht werden kann.<br />

Die Umsetzung ist nachher nur noch<br />

die operative fokussierte Umsetzung<br />

zur Zielerreichung. Wichtig, eine Umsetzung<br />

ohne Vision und Strategie<br />

funktioniert nicht. Ein Hausbau beginnt<br />

auch mit der Vision des Bauherrn.<br />

Der Architekt entwickelt nach<br />

der Vision des Bauherrn den Architektenplan<br />

(Strategie). Erst jetzt beginnen<br />

die Handwerker mit dem Bau<br />

(Umsetzung).<br />

Ich wünsche zum Abschluss unserer<br />

Bundesregierung nur etwas Weitsicht.<br />

Eine Weitsicht, eine Vision, Ziele<br />

für ein wachsendes und stabiles<br />

Deutschland. Verehrte Leserinnen<br />

und Leser. Machen Sie es besser als<br />

unsere Politiker. Egal was Ihre Aufgabe<br />

ist, bereiten Sie sich bewusst vor.<br />

Immer und immer wieder. Machen<br />

Sie es wie die Hochleistungssportler<br />

zu Olympia und gewinnen Sie Ihre<br />

Goldmedaille oder einfach die nächste<br />

Verhandlung. Vorbereitung ist die<br />

Basis zu jedem Erfolg.<br />

Peter H. <strong>Buchenau</strong><br />

Unternehmer, Speaker und Führungsthemen-Kabarettist.<br />

Peter <strong>Buchenau</strong>, „Mr. Chefsache“ und Ex perte für den privaten und<br />

beruflichen Neu anfang im deutsch sprach igen Raum, ist ein Mann<br />

von der Praxis für die Praxis.<br />

www.peterbuchenau.de<br />

<strong>05</strong>.<strong>2023</strong>


32 DAS LETZTE<br />

DER DEUTSCHE ATOMSTROM IST NICHT WEG,<br />

ER WIRD NUR IM AUSLAND TEURER PRODUZIERT.<br />

© AdobeStock / MaxSafaniuk<br />

Gerne möchte ich diese Kolumne mit<br />

einem Habeck beginnen. Sie erinnern<br />

sich, unter Habecken versteht man eine<br />

blumige, schöne und friedvolle Umschreibung<br />

einer feststehenden Tatsache,<br />

gepaart mit Ahnungslosigkeit. Daher,<br />

unser deutscher Atomstrom ist<br />

auch nach der Abschaltung nicht weg,<br />

dieser wird nur im Ausland teurer produziert.<br />

Die deutschen Chemikern Otto<br />

Hahn und Friedrich Wilhelm Strassmann,<br />

ebenso die Physikerin Lise Meitner<br />

würden sich im Grab umdrehen.<br />

Diesen drei Persönlichkeiten, welche in<br />

den Jahren 1938/39 die Kernspaltung<br />

am Max-Plank-Institut für<br />

Chemie entdeckt hatten, gebührt<br />

höchste Anerkennung,<br />

da durch diese Entdeckung<br />

der wirtschaftliche<br />

Aufschwung weltweit<br />

begann. Otto<br />

Hahn bekam für diese<br />

Entdeckung 1945<br />

den Nobelpreis für<br />

Chemie.<br />

Doch nun möchte die<br />

Bundesregierung vielen<br />

Länderchefs diktieren,<br />

was ökonomisch und ökologisch<br />

aus Sicht Deutschlands<br />

für die Welt am besten ist. Ein<br />

kompletter Verzicht auf Atomstrom.<br />

Rings um Deutschland herum werden<br />

Atomkraftwerke betrieben. Laut Statista<br />

(Januar <strong>2023</strong>) verfügt Frankreich alleine<br />

über 56 Kernreaktoren und ist somit<br />

das Land mit den zweitmeisten Reaktoren<br />

auf der Welt (Hinter den USA<br />

mit 92 Reaktoren). Großbritannien betreibt<br />

9, Spanien 7, Tschechien und<br />

Schweden je 6, Finnland, die Slowakei<br />

und Belgien 5, und selbst die Schweiz<br />

betreibt 4 Kernreaktoren. In vielen dieser<br />

Länder sind weitere Reaktoren in<br />

Bau oder in Planung. Wieder einmal<br />

denkt unsere Regierung, schlauer zu<br />

sein als der Rest der Welt. Ein Alleingang<br />

Deutschlands im Atomausstieg<br />

wird die Welt nicht verändern, im Gegenteil,<br />

es wird Deutschland verändern.<br />

Der Anteil der durch Atomkraft erzeugte<br />

Strom in Deutschland betrug im ersten<br />

Quartal <strong>2023</strong> zwar nur 4,5% der<br />

gesamten Stromerzeugung. Keine<br />

Angst, durch den Wegfall dieser Erzeugungsart<br />

werden in Deutschland bestimmt<br />

die Lichter nicht ausgehen. Die<br />

Frage, die mich aber beschäftigt, ist<br />

nicht Diversität der Schlüssel zum Erfolg?<br />

Bei der Bevölkerung versucht die<br />

Regierung seit Jahren das Thema Diversität<br />

fast schon krankhaft umzusetzen.<br />

Sogenannte Randgruppen werden<br />

zum Mittelpunkt und der „Normaldeutsche“<br />

wird immer mehr zur Randgruppe.<br />

Es ist daher kein Wunder, dass in<br />

unserem Land ein Rechtsruck zu erkennen<br />

ist. Diversität bitte daher auch<br />

in einem gesunden Maße in der Energieproduktion.<br />

Diese Stromdiversität ist<br />

daher besonders wichtig, da nachweislich<br />

jede Form der aus erneuerbaren<br />

Energie gewonnene Kilowattstunde<br />

mehr Fläche benötigt, als die durch<br />

Atomstrom gewonnene Energie. Und<br />

wird Wohnraum in Deutschland nicht<br />

immer knapper? Und bedeutet Verknappung<br />

einer Ressource nicht automatisch<br />

einen Preisanstieg? Es ist daher<br />

sicher zu verstehen, dass immer<br />

mehr Unternehmer und auch Bürger<br />

aus Deutschland abwandern. Italien, Irland<br />

oder auch Zypern locken mit attraktiven<br />

Willkommensgeschenke.<br />

Kurzum, das Thema Energiewende ist<br />

in Deutschland nicht zu Ende gedacht.<br />

Jedes Bundestagsressort betrachtet<br />

nur seine eigentliche Aufgabe, unabhängig<br />

von den Verbindungen und Verknüpfungen<br />

zu benachbarten Ressorts.<br />

Und genau hier fehlt die Führungsstärke<br />

der Bundesregierung. Die<br />

Führungsriege eines Unternehmens<br />

hat die Aufgabe die Resultate aller Abteilungen<br />

sinnvoll, im Sinne des Unternehmenserfolgs<br />

zu vereinen. Und genau<br />

das ist das Dilemma von Olaf<br />

Scholz. Als Bundeskanzler hat er zwar<br />

eine Mannschaft, die aus Individualisten<br />

besteht, aber er hat es bis heute<br />

nicht geschafft, daraus ein Team zu gestalten.<br />

Wenn dieses Team nicht in Kürze<br />

zur Mannschaft wird, passiert das<br />

was Unternehmen und Sportvereine<br />

schon massenhaft erlebt haben. Der<br />

Abstieg in die unteren Liegen, bis hin<br />

zur kompletten Auflösung. Deutschland<br />

ist auf dem Weg, ein Entwicklungsland<br />

zu werden. Hoffen und beten wir,<br />

dass eine Trendwende eingeleitet werden<br />

kann.<br />

Vielleicht sollten wir nicht die Energieproduktion<br />

austauschen, sondern einfach<br />

erst mal die Regierung.<br />

Peter H. <strong>Buchenau</strong><br />

Unternehmer, Speaker und Führungsthemen-Kabarettist.<br />

Peter <strong>Buchenau</strong>, „Mr. Chefsache“ und Ex perte für den privaten und<br />

beruflichen Neu anfang im deutsch sprach igen Raum, ist ein Mann<br />

von der Praxis für die Praxis.<br />

www.peterbuchenau.de<br />

<strong>05</strong>.<strong>2023</strong><br />

www.fitline.com<br />

Resultate erleben.


<strong>05</strong>.<strong>2023</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!