2010 - German Teachers' Association of Ireland
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_Seine zahlreichen Klavierstücke---Klavierkonzerte, Sonaten und ‘Lieder ohne Worte’,<br />
_Seine Orgelmusik,<br />
_Seine Werke für Streicher und Klavier, insbesondere die Oktett in Es-Dur, komponiert als er nur sechzehn<br />
Jahre alt war,<br />
_Seine Ouvertüre---wer kennt seine ‘Hebriden Ouvertüre’ nicht?<br />
_Seine Lieder und Choralmusik, z.B., viele Motetten mit religiösen Themen und die Oratorien ‘Paulus’ und<br />
‘Elias’.<br />
Während seines Lebens waren Mendelssohn und seine Musik sehr beliebt, nicht nur in den<br />
deutschsprachigen Ländern, sondern auch in ganz Europa, insbesondere im britischen Königreich. Er<br />
besuchte England und Schottland häufig, und er und seine Frau Cecille Charlotte waren regelmäßige Gäste<br />
von Königin Viktoria und Prinz Albert. Seine zwei großen Oratorien wurden in England---‘Paulus’ in<br />
Liverpool 1836 und ‘Elias’ in Birmingham 1846 uraufgeführt, nur ein Jahr vor Felix Tod.<br />
Obwohl er so jung starb, war Mendelssohns 38-jährige Lebenszeit voll erfüllt --- berühmter Pianist,<br />
Orgelspieler, Dirigent und Komponist, Maler, Philosoph, städtischer Musikdirektor in Düsseldorf und Berlin,<br />
Direktor des Leipziger Konservatoriums und Gewandhausorcherters, tief verwurzelter Reisender, Ehemann<br />
und Vater von fünf Kindern.<br />
In den Jahren s<strong>of</strong>ort nach seinem Tod am 4. November 1847 überlebte seine Beliebtheit. Er stand im<br />
Zentrum der europaeischen Musikkultur und galt als erster Musiker seiner Zeit und als Personifikation der<br />
Moderne. Laut Aussage seines zeitgenössischen Komponisten Robert Schumann galt Mendelssohn als<br />
‘Mozart des 19. Jahrhunderts’.<br />
Bald aber sollte sich dieses Bild schnell wandeln. 1850 erschien ein Pamphlet ‘Das Judentum in der Musik’.<br />
Der Verfasser war Richard Wagner, der sich zu Lebenszeiten Mendelssohns durchaus positiv über den<br />
Komponisten, in dessen Schatten er zu stehen glaubte, geäußert hatte. Wagner kritisierte Mendelssohn<br />
als musikgeschichtliche ‘Sackgasse’, und im gleichen Atemzug inthronisierte er sich selbst als Vollstrecker<br />
einer zukunftsweisenden Musikentwicklung.<br />
Danach war es unter manchen Kulturkritiken Mode, Mendelssohns Musik zu marginalisieren, weil sie an<br />
mangelnder Gefühlstiefe und an einer oberflächlichen formalistischen Glätte litte. Die Folgen sind gut<br />
bekannt. Während der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft [1933-45] versuchten die Nazis<br />
Mendelssohn aus der Musikgeschichte zu tilgen. Sie verboten die Aufführungen seiner Werke und Bücher<br />
über ihn wurden verbrannt. Heutzutage jedoch sind die Kritiker etwas vernünftiger und Mendelssohn<br />
genießt seinen rechtmäßigen Platz in der ersten Linie der wichtigsten Komponisten.<br />
Einige Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkrieges verstand ich endlich was mein Vater in der Küche<br />
über Felix sagte. Seit dem Tag, als ich zum ersten Mal die ‘Hebriden Ouvertuere’ hörte, ist er zu meinem<br />
Lieblingskomponisten geworden. Die Musik von Richard Wagner gefällt mir auch --- ab und zu. Ich meine<br />
jedoch, dass Wagner Mendelssohn beneidet hat. Wie ein alter Freund von mir Tommy O’Brien [ein<br />
bekannter Rundfunksprecher der 70er und 80er Jahre] sagen würde<br />
‘Wagner’s music has some magical moments, but some bloody awful half-hours’.<br />
Vor vielen Jahren gab es eine beliebte wöchentliche BBC Radiosendung ‘Desert Island Discs’. Am Ende<br />
jeder Sendung musste der Gast ein Musikstück wählen, das er/sie nach auf eine einsame Insel mitbringen<br />
würde. Ich muss mich bei Beethoven, Brahms, Bach und allen anderen entschuldigen, weil meine Wahl<br />
Mendelssohns ‘Elias’ sein muss.<br />
Mendelssohn 3 Caprices, Op.16