PG-0323
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ZKZ 77125<br />
Juni 2023 | No.3<br />
225 Jahre Kustermann<br />
Die Zukunft<br />
fest im Blick<br />
Gmundner Keramik<br />
Afrika-Kunst<br />
für den Tisch<br />
Mirko Reeh<br />
Der Herr<br />
der 160<br />
Gewürze<br />
Inklusive 6 Seiten<br />
Foto: to bikko – Toby Koch<br />
Adidas: U-Turn in<br />
Richtung Fachhandel
HANDEL<br />
Kustermann in München: 225-jähriges Bestehen<br />
Die Zukunft<br />
fest im Blick<br />
Eines der bekanntesten Häuser unserer Branche hat Grund<br />
zu feiern: Kustermann wird 225 Jahre. Wir blicken auf die<br />
Geschichte zurück und sprechen mit der Geschäftsführung<br />
über Werte, Wandlungsfähigkeit und Perspektiven.<br />
Der imposante Eindruck der Fassade<br />
(unten) setzt sich im Inneren des<br />
Traditionshauses mit 5.000 Quadratmetern<br />
Verkaufsfläche fort (oben).<br />
Das Haus Kustermann muss man<br />
niemandem groß vorstellen. Das<br />
Traditionsgeschäft am Viktualienmarkt<br />
gehört zur bayerischen<br />
Landeshauptstadt wie die Frauenkirche,<br />
der Marienplatz oder das Oktoberfest. Seit<br />
mittlerweile 225 Jahren ist Kustermann eine<br />
Institution. Begonnen hat alles mit dem Handel<br />
von Eisenwaren: Sensen, Schaufeln und<br />
Nägel waren die ersten Produkte. Bereits in<br />
den 1970er Jahren legte Kustermann dann<br />
den Grundstein für modernes Leben und<br />
Wohnen, im Jahr 2000 hat man sich schließlich<br />
ganz der hochwertigen Küchen- und<br />
Tischkultur verschrieben.<br />
Schon beim Betreten des Hauses – egal<br />
ob von der Viktualienmarkt- oder der Rindermarkt-Seite<br />
her – wird klar, dass es sich bei<br />
Kustermann um eine Art von Fachgeschäft<br />
handelt, die man heute nur noch ganz selten<br />
findet. Auf sage und schreibe 5.000 Quadratmetern<br />
Verkaufsfläche offeriert Kustermann<br />
eine riesige Vielfalt an nationalen und<br />
internationalen Produkten – und trägt somit<br />
zu Recht den selten gewordenen Titel „Vollsortimenter“.<br />
Drei Ebenen bieten hier Schönes und Nützliches<br />
sowohl für den täglichen Gebrauch als<br />
auch für den außergewöhnlichen Anlass. Von<br />
cleveren Haushaltshelfern und Kochgeschirr<br />
über exklusive Geschenke und trendige Dekoartikel<br />
bis hin zu angesagten Grills und<br />
feinstem Porzellan und Glas. Hinzu kommen<br />
jeweils 250 Quadratmeter Event fläche Inund<br />
Outdoor.<br />
Doch wie schafft man es in Zeiten wie<br />
diesen, ein solch großes und mit vielen<br />
Traditionen behaftetes Haus erfolgreich zu<br />
führen und dabei sowohl die Vergangenheit<br />
als auch die Zukunft im Auge zu behalten?<br />
Darüber haben wir mit André Garcia, seit<br />
2021 Mit-Geschäftsführer der F.S. Kustermann<br />
GmbH, gesprochen.<br />
P&G: Kustermann feiert dieses Jahr 225-jähriges<br />
Firmenjubiläum. Der Blick in die Vergangenheit<br />
ist spannend, nicht minder aber<br />
auch der in Richtung Zukunft. Wie gelingt<br />
Ihnen der Spagat zwischen Traditionshaus<br />
und innovativem Unternehmen?<br />
12 P&G 3 | Juni 2023
André Garcia: Unser Unternehmen wird mittlerweile<br />
in der 7. Generation geführt und hat<br />
stets auf seine Wandlungs- und Anpassungsfähigkeit<br />
vertraut. Werte sind ein zentraler<br />
Punkt unserer Firmenphilosophie.<br />
P&G: Welche sind hierbei die wichtigsten<br />
für Sie?<br />
André Garcia: Ganz klar Beständigkeit und<br />
Nachhaltigkeit.<br />
P&G: Bleiben wir noch bei den Werten:<br />
Kustermann ist Teil der Gemeinschaft<br />
„Münchens Erste Häuser“. Was hat es damit<br />
auf sich?<br />
André Garcia: Münchens Erste Häuser ist<br />
ein Zusammenschluss von Familienunternehmen,<br />
die seit Generationen für Servicequalität,<br />
typische Lebensart und höchste<br />
Ansprüche stehen. Zudem verstehen sie<br />
sich als Teil einer Wertegemeinschaft, die<br />
sich dem gemeinsamen Ziel verschrieben<br />
hat, Kundinnen und Kunden ein besonderes<br />
Einkaufserlebnis zu bereiten.<br />
P&G: Neben dem Einzelhandel ist Kustermann<br />
seit einigen Jahren auch Eventlocation<br />
für private Feiern sowie Veranstaltungen.<br />
Warum haben Sie sich dazu<br />
entschieden?<br />
André Garcia: Wir sehen uns als Gastgeber,<br />
sowohl im Einzelhandel als auch mit<br />
unserer außergewöhnlichen Eventlocation.<br />
Die Räumlichkeiten mit den historischen<br />
Stuckdecken und dem Blick über die Dächer<br />
des Viktualienmarktes waren da und<br />
so haben wir uns vor ein paar Jahren für<br />
diesen Schritt entschieden und richten nun<br />
Geburtstage, Hochzeiten, Firmenfeiern<br />
u.v.m. aus.<br />
P&G: Sie haben auch einen Online-Shop,<br />
der stetig erweitert wird. Wer kauft heute<br />
hauptsächlich noch stationär bei Ihnen?<br />
André Garcia: Es kaufen nach wie vor alle<br />
Generationen bei uns ein. Gerade durch den<br />
Fokus auf Erlebnis-Shopping können wir<br />
auch wieder vermehrt jüngere Menschen<br />
erreichen.<br />
André Garcia ist seit 2021 Mitglied<br />
der Geschäftsführung von<br />
Kustermann.<br />
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Limited<br />
Edition<br />
275 YEARS CREATING HOMES<br />
Außergewöhnliche Neuinterpretationen: Erleben Sie mit unserer exklusiven Jubiläums kollektion die Highlights<br />
der vergangenen 275 Jahre Villeroy&Boch. Ob als Dekoartikel oder besondere Geschenkideen – das limitierte Design<br />
der 275 Jubilee Collection schafft absolute Statement-Pieces von höchster Qualität.<br />
villeroy-boch.com
INDUSTRIE<br />
Oben: Sieger<br />
„Cornu“ von Vega<br />
(Lusini). Frauen, die Farbe<br />
lieben: Zu Gast bei Mode-<br />
Bloggerin Petra Dieners sind die<br />
Meise-Twins Julia und Nina<br />
sowie Designerin Siggi<br />
Spiegelburg aus<br />
Münster.<br />
Der große Preis der Tischkultur<br />
Gastgeber mit Esprit<br />
Zum vierten Mal lobte der Callwey Verlag mit seinen Partnern Ambiente, EK,<br />
GPK Handelsverband Koch- und Tischkultur, P&G, H.O.M.E., Falstaff Profi und<br />
Geldermann den großen Preis der Tischkultur aus. Den ersten Preis gewann<br />
die Etagere „Cornu“ der Eigenmarke Vega von Lusini.<br />
Julia Dettmer<br />
„Tischkultur 2023“<br />
Großartige Gastgeber<br />
und ausgezeichnetes<br />
Design, 176 Seiten, ca.<br />
200 Farbfotos, € [D] 45,-<br />
ISBN 978-3-7667-2627-8<br />
Nicht Teller, Messer oder Tisch decke<br />
machten diesmal das Rennen um<br />
den großen preis der Tischkultur,<br />
sondern die Etagere „Cornu“ von<br />
Vega. Und das kommt nicht von ungefähr.<br />
Zum einen ist das an einen Baum erinnernde<br />
Präsentationstool aus pulverbeschichtetem<br />
Stahl und geöltem Eichenholz langlebig und<br />
damit nachhaltig. Zum anderen ist es modular<br />
aufgebaut und damit individuell zu ge stalten.<br />
„Cornu“ passt damit perfekt in die Zeit, in der<br />
moderne Gastlichkeit nicht nur auf den Tisch<br />
beschränkt ist. Darüber hinaus sprach die<br />
Jury aus Experten, Designern und unabhängigen<br />
Industrie- und Medienvertretern der<br />
Branche, darunter Christina Barton-van Dorp<br />
(GPK – Handelsverband Koch- und Tischkultur),<br />
Rita Breer (P&G), Alexandra Gorsche<br />
(Falstaff Profi), Susanne Heiduczek (EK),<br />
Mikael GB Horstmann (Deutsches Museum<br />
für Kochkunst und Tafelkultur), Thomas Kastl<br />
(Messe Frankfurt Ambiente), und Angelika<br />
Müller (H.O.M.E.) Anerkennungen aus: für die<br />
Porzellanserie „Nesuto“ von ASA Selection,<br />
28 P&G 3 | Juni 2023
Eine<br />
Anerkennung<br />
beim Dineus gab es u. a.<br />
für das Teegeschirr „Nesuto“<br />
von ASA Selection (oben), für<br />
die Messerserie „Reeh Pink“<br />
von Chroma Messer (unten)<br />
und für den Tischläufer<br />
„Herbstzeit“ von Apelt<br />
(ganz links).<br />
Fotos: Titelfoto Tischkultur und Björn Kroner: JUNI Fotografen<br />
(Nikolas Hagele/Julia Schmidt); Petra Dieners: Uwe Erensmann<br />
den Tischläufer „Herbstzeit“ von Apelt, den<br />
Zweier-Flaschenkühler „Valerie“ von Philippi,<br />
für die Messerserie „Reeh Pink“ von Chroma<br />
Messer, den „Lieblingskorb“ von EPP- Design,<br />
das Servicemobil „Sprinter“ von Lusini<br />
Deutschland der Marke Vega sowie für die<br />
Tableware-Linie „Within Mood“ von L/DB<br />
Studio.<br />
Homestorys der Promis<br />
Parallel zum Award brachte der Callwey<br />
Verlag zum zweiten Mal das Jahrbuch<br />
„Tisch kultur“ heraus, in dem die Autorin Julia<br />
Dettmer mit insgesamt 14 Homestorys Einblicke<br />
in die Welt bekannter Persönlichkeiten<br />
gibt: Von Deutschlands beliebtestem Floristen<br />
Björn Kroner mit seinem Hund Rummel,<br />
über Schauspieler Daniel Christensen, Fernsehstar<br />
Simone Ballack, Schauspielerin Mina<br />
Tander und Mode-Bloggerin Petra Dieners.<br />
Die Promis verraten dabei nicht nur wie sie<br />
ihre Gäste verwöhnen, sondern geben auch<br />
wertvolle Tipps wie ein Dinner oder eine<br />
Party zu einem unvergesslichen Event wird.<br />
RITA BREER<br />
Funktional und schick<br />
zugleich, gerade auch für<br />
die Outdoor-Saison: Der<br />
Zweier-Flaschenkühler<br />
„Valerie“von Philippi,<br />
der ebenso eine Anerkennung<br />
bekam. Unten:<br />
Champagner genießt<br />
Star-Florist Björn Kroner<br />
gerne aus Sieger by<br />
Fürstenberg-Bechern.<br />
Labradoodle Rummel<br />
darf bei einer Party natürlich<br />
auch nicht fehlen.
INDUSTRIE<br />
Mit der Eröffnung der Gmundner Lodge in Namibia sowie einem Kunst- und Hilfsprojekt bringt Gmundner-<br />
Eigentümer Markus Friesacher seine Faszination und Wertschätzung für Land und Leute zum Ausdruck.<br />
Zwei neue Keramiklinien sorgen nun auch am heimischen Tisch für Afrika-Feeling.<br />
Künstler:innen der San brachten<br />
die Entwürfe für die gleichnamige<br />
Keramik-Edition aufs Papier.<br />
Als Markus Friesacher vor über<br />
20 Jahren zum ersten Mal nach<br />
Namibia reiste, verliebte er sich<br />
sofort in das Land, die Leute und<br />
die Kultur. Bereits nach den ersten Erkundigungen<br />
des wunderschönen und vielfältigen<br />
Fleckens Erde im südlichen Afrika hatte er die<br />
Vision einer sich selbst versorgenden Lodge,<br />
in der Gäste in exklusiven Suiten die wahre<br />
Wildnis und die raue Schönheit Namibias<br />
entdecken können. Im Laufe der Jahre reiste<br />
der Gmundner-Eigentümer immer wieder<br />
nach Namibia, baute eine tiefe und persönliche<br />
Verbindung zu den Einheimischen auf<br />
und konnte vergangenes Jahr schließlich mit<br />
32 P&G 3 | Juni 2023
Gmundner: Hommage an Namibia mit zwei neuen Keramiklinien<br />
Jenseits von Afrika<br />
der Eröffnung der Gmundner Lodge seinen<br />
Traum Realität werden lassen. Das exklusive<br />
Hideaway bietet Gästen in zwölf Suiten Luxus<br />
in der Wildnis, Abenteuer und Wellness.<br />
Bei der Konzeption der Lodge war Markus<br />
Friesacher die Rücksichtnahme auf die Erhaltung<br />
der umgebenden Umwelt, Wildtiere<br />
und Kultur extrem wichtig. Und so hält sich<br />
die Gmunder Lodge an das Versprechen<br />
der Selbstversorgung, wird mit Solarenergie<br />
betrieben und ist in Harmonie mit der Natur<br />
gebaut, wobei lokal bezogene, nachhaltige<br />
Materialien verwendet wurden, die sich vom<br />
Bau bis zur Inneneinrichtung erstrecken.<br />
Gemeinsam mit einheimischen Architekten,<br />
Designern und Bauunternehmern wurde<br />
die Lodge so errichtet, dass die Landschaft<br />
und das kulturelle Erbe überall zum<br />
Ausdruck kommen. Dazu gehört auch, dass<br />
die Gmundner Lodge mit Stolz von Einheimischen<br />
geführt wird, die mit ihren Kennt<br />
nissen über Namibia einen sinnvollen kulturellen<br />
Austausch mit den Besucher:innen<br />
ermöglichen.<br />
Übrigens verfügt die hauseigene Farm der<br />
Lodge auch – wie sollte es anders sein – über<br />
einen Keramikraum. Dort können die Gäste<br />
selbst kreativ werden: Auf Keramikrohlingen<br />
kann man experimentieren und ganz eigene<br />
Ideen auf Tassen, Schüsseln oder Tellern verewigen<br />
und diese am Ende des Urlaubs als<br />
Andenken mit nach Hause nehmen.<br />
Der Kudu löst den Hirschen ab<br />
Seine häufigen Aufenthalte in Namibia und<br />
das enge Verhältnis zu den Einwohner:innen<br />
haben Markus Friesacher schließlich auch zu<br />
zwei neuen Keramik-Kollektionen inspiriert:<br />
„Afrika“ und „San“. Alle Speisen im Restaurant<br />
der Lodge werden auf diesem Geschirr<br />
serviert, das mit lebendigen Mustern, Erdfarben<br />
und lokalen Tierprints punktet.<br />
Die Gmundner Lodge in Namibia<br />
vereint Luxus mit atemberaubenden<br />
Natur-Erlebnissen. Im hauseigenen<br />
Restaurant wird selbstverständlich<br />
stilecht von den<br />
Keramikkollektionen „San“<br />
und „Afrika“ gespeist (oben).<br />
P&G 3 | Juni 2023 33
OUTDOOR<br />
Ein Sommernachtstraum<br />
Mattes Schwarz und praktischer Nutzen zeichnet alles aus der „Black<br />
Outdoor-Kitchen“-Kollektion von Wenko aus: Brot- und Besteckkörbe,<br />
Dip-Schalen, Schneidbretter und ab sofort auch Messer. www.wenko.de<br />
Viel mehr als nur scharf<br />
Draußen bestmöglich abschneiden, das gelingt mit den in Solingen handgefertigten<br />
Messern von Petromax. Unikate sind sie durch die individuelle Oxidschicht. Rostfreier<br />
Stahl für die Klinge und Griffe aus Walnussholz – ein Statement. www.petromax.de<br />
Color-Blocking<br />
Farbenfroh leuchten die mundgeblasenen „Lys“-Windlichter von Remember.<br />
Ihr Clou: Die Teelichter können wahlweise im Zylinder oder auf dessen<br />
Sockel platziert werden. Für „Lys“ gibt‘s drei Designs. www.remember.de<br />
Treuer<br />
Trolley<br />
Unentbehrlich – der<br />
„Jolly“-Trolley von<br />
Fatboy. Er rollt Grünpflanzen<br />
für Gartenaktionen,<br />
aber auch<br />
Flaschen für eine<br />
Party überall hin.<br />
Das obere Tablett ist<br />
abnehmbar, die LED-<br />
Lampe dank Akku<br />
wiederaufladbar.<br />
www.fatboy.de<br />
Coolness auf Rädern<br />
Je heißer es draußen ist, desto gefragter ist der „Be cool Cooler“-<br />
Beistelltisch von Zuiver. Mit Kühlfunktion ausgestattet, besticht er<br />
vor allem durch seine Mobilität. Die schwarz glänzende Oberfläche<br />
verleiht ihm einen edlen Touch. www.zuiver.com<br />
Leucht-Pilz<br />
Bis zu 78 Stunden kabelloses Licht<br />
dank Akku: Die „My“-Tischleuchte von<br />
Sompex besticht mit gefrostetem<br />
Glaskörper und pilzförmigem Schirm<br />
aus Aluminium. www.sompex.de<br />
Multitalent<br />
Handlich, aber mit Power und deshalb im Dauereinsatz:<br />
der „Multigrill 9 Pro“ von Braun. Von Fleisch,<br />
über Fisch, Gemüse, Paninis, Pancakes, Spiegelei<br />
oder Waffeln lassen sich damit zubereiten: die<br />
Bandbreite ist enorm. www.braunhousehold.com<br />
38 P&G 3 | Juni 2023
Feiner Naturgenuss<br />
„Lunaria“ heißt diese Tafeldekor-Serie von Ambiente<br />
Europe. Je prominenter Silberblatt – ihr botanischer<br />
Namensgeber – , Eukalyptuszweige, Bärenklau und<br />
Zierlauch auf den Tisch kommen, desto sommerlicher<br />
wirkt er. Tischläufer, Geschirrtuch und Kissen sind aus<br />
Baumwolle gefertigt, spülmaschinengeeignete Becher<br />
aus Fine Bone Porzellan. www.ambiente.eu<br />
Lauter „i“-Tüpfelchen für den Freiluftgenuss<br />
Voller Farben<br />
Die Outdoorsaison ist längst im Gange. Mehr als das Basis-Equipment<br />
sind jetzt Zubehör und Accessoires für den unbeschwerten Extragenuss<br />
gefragt. Hochkonjunktur hat, was den Wohnzimmer-Komfort nach draußen<br />
bringt und womit man sich selbst verwöhnen, aber auch Gäste überraschen<br />
kann, wie ein Tisch mit Kühlfunktion. Vor allem unkonventionelle Mitbringsel<br />
zur Grillparty verleiten momentan zu Spontankäufen.<br />
Luftiges Leinen<br />
Darauf sitzt jeder gern: Die „Marokko“-Sitzkissen<br />
von Linvosges sind durch den reinen Leinenbezug<br />
perfekt für den Sommer. Verziert sind die 40 x 40<br />
cm großen Kissen mit vier Abnähern, Fransenschmuck<br />
und Schnürbändern. www.linvosges.de<br />
Sommerflair<br />
Mediterran auf moderne Art gestaltet Eda<br />
Runkel ihre Leinen-Tischwäsche. Gewebte<br />
Strukturen, Formen und dynamische Linien<br />
geben ihren Designs einen handgemachten<br />
und klaren Look. www.textilwerk.com<br />
Draußen<br />
nicht ohne<br />
Teppich<br />
Der Webteppich „Pix“ von<br />
Pappelina bringt Wohnlichkeit<br />
ins Freie. Senfund<br />
Vanilletöne zum Weiß<br />
lassen ihn besonders sonnig<br />
wirken. Durch phtalat -<br />
freies PVC und Polyester<br />
ist „Pix“ pflegeleicht und<br />
hart im Nehmen.<br />
www.pappelina.com<br />
P&G 3 | Juni 2023 39
TITELSTORY<br />
Gewürz-Guru: Das Sortiment wächst stetig<br />
Der Herr der<br />
160 Gewürze<br />
Vor zwei Jahren startete Mirko Reeh mit 30 Gewürzen seine<br />
Manufaktur „Gewürz-Guru“. Seitdem sind immer neue<br />
Kreationen dazugekommen – und ein Ende ist nicht in Sicht.<br />
Mirko Reeh ist seit 25 Jahren<br />
im Geschäft. Das hilft ihm bei<br />
der Entwicklung der Gewürze.<br />
Passt perfekt: Mit Chroma<br />
bietet Mirko Reeh scharfe<br />
Messer und funktionelle<br />
Mühlen, Gewürz-Guru liefert<br />
die richtigen Gewürze für ein<br />
gelungenes Kocherlebnis.<br />
44 P&G 3 | Juni 2023
Leidenschaft führt zum Erfolg. Dass<br />
dieser Satz mehr als eine Floskel<br />
ist, beweist Mirko Reeh mit seinem<br />
jüngsten Projekt, der Gewürzmanufaktur<br />
„Gewürz-Guru“. Außergewöhnliche<br />
Gewürze zu finden und neue Mischungen<br />
daraus zu entwickeln, ist die große Passion<br />
des Fernsehkochs und Autors. Deshalb hat<br />
er sich vor zwei Jahren dazu entschlossen,<br />
„Gewürz-Guru“ zu gründen. Was mit einer<br />
guten Idee und 30 Gewürzen bzw. Gewürzmischungen<br />
begann, ist heute ein erfolgreiches<br />
Unternehmen. Über 160 verschiedene<br />
Gewürzprodukte führt der Shop derzeit. Und<br />
es werden stetig mehr.<br />
Mischen ist Chefsache<br />
Mittlerweile können auf drei Produktionsstraßen<br />
bis zu 1.000 Einheiten pro Stunde<br />
verpackt und fertig für den Verkauf etikettiert<br />
werden. Gemischt wird aber nach wie<br />
vor per Hand und auch die Produktentwicklung<br />
ist Chefsache. Dabei ist die Entwicklung<br />
von Rezepturen etwas, was mittlerweile nicht<br />
nur unter dem grünen Label des Gewürz-<br />
Gurus geschieht. So lässt beispielsweise Lars<br />
Obendorfer – auch bekannt als Frankfurts<br />
„Godfather of Worscht“ – seine Gewürzmischungen<br />
nun bei Mirko Reeh abfüllen und<br />
für den Handel vorbereiten. „Künftig werden<br />
wir auch gemeinsam neue Gewürz-Kreationen<br />
für die rund 30 Filialen der ‚Best Worscht<br />
in Town‘ und den Einzelhandel entwickeln“,<br />
kündigt Mirko Reeh an.<br />
Das Zusammenstellen von Gewürzmischungen<br />
ist ein komplexer Prozess, für<br />
den man viel Herzblut und Erfahrung benötigt.<br />
Beides hat Mirko Reeh. Das merkt man,<br />
wenn er von seinen Kreationen, wie etwa<br />
dem Trüffelsalz, erzählt: „Wir verwenden<br />
den spanischen Wintertrüffel,<br />
denn er ist besonders mild mit<br />
einer leichten Muskatnote. Ein<br />
paar Kristalle davon auf dem<br />
Eigelb eines Frühstücks-Ei sind<br />
eine Offenbarung“, schwärmt<br />
er. Ein Vierteljahrhundert<br />
Erfahrung als Koch und die<br />
Entwicklung von unzähligen<br />
Rezepten für rund 50 Kochbücher<br />
tun ihr Übriges.<br />
Es geht darum, verschiedene<br />
Gewürze in<br />
den richtigen Anteilen zu<br />
kombinieren, um den gewünschten<br />
Geschmack<br />
und das Aroma zu<br />
erzielen. Dabei gibt<br />
es viele Faktoren zu<br />
berücksichtigen, wie<br />
beispielsweise die Herkunft der Zutaten,<br />
ihre Qualität und Frische, ihre Kompatibilität<br />
und ihre Wirkung auf das Endprodukt.<br />
Einige Gewürzmischungen sind für bestimmte<br />
Gerichte oder Kochtechniken ausgelegt,<br />
während andere universell einsetzbar sind.<br />
„Diese Variablen erfordern oft viel Experimentieren<br />
und Testen, um das perfekte<br />
Ergebnis zu erzielen“, erklärt Mirko Reeh.<br />
Mirko-Style ohne Hokuspokus<br />
Doch woher nimmt der umtriebige<br />
„Gute-Laune-Brutzler“, wie er sich selbst<br />
beschreibt, seine Ideen? „Auf drei Wegen:<br />
Manche Ideen treffen mich wie ein Blitz<br />
bei meinen Kochkursen. Oder sind eigene<br />
Variationen von Gewürzmischungen, die mir<br />
auf meinen vielen Reisen rund um die Welt<br />
begegnen. Andere sind Wünsche von Kunden,<br />
die sich eine passende Kreation für ihre<br />
Produkte erhoffen.“<br />
Vor allem die Reisen sind es, die Mirko<br />
Reeh inspirieren. Ganz gleich, ob Israel oder<br />
Louisiana, nach einem guten Mahl führt sein<br />
Weg immer zum Chef de Cuisine, um zu<br />
erfahren, wie er den Geschmack ins Essen<br />
bekam. „Ich lerne gerne, wie man Gewürze in<br />
verschiedenen Kombinationen einsetzt, um<br />
bestimmte Geschmacksrichtungen und Aromen<br />
zu erzielen.“ Aber: „Nicht alle Zutaten<br />
aus fernen Ländern sind hier in Deutschland<br />
zu bekommen. Die hohe Kunst ist es, das<br />
Geschmackserlebnis mit dem nachzuempfinden,<br />
was man hat“, sagt Mirko Reeh,<br />
der jedem Gericht seinen Mirko-Style verpasst:<br />
„Meine Rezepte sollen ohne nerviges<br />
Gefrickel und Hokuspokus optisch und geschmacklich<br />
gelingen.“<br />
Bei all seiner Liebe für ferne Länder und<br />
exotische Gewürze vergisst der Hesse jedoch<br />
nie seine Heimat und deren Gaumenfreuden.<br />
Deshalb findet man im Gewürz-Guru-Katalog<br />
neben Exoten wie der Charapita-Kirsch-Chili<br />
(die teuerste Chili der Welt)<br />
oder dem Andaliman Urwald-Pfeffer<br />
(wild wachsend<br />
und handgeerntet<br />
von Kleinbauern in Sumatra)<br />
unter dem Titel „Hessen<br />
Gewürze“ auch ein<br />
„Schmalz- Salz“ und ein<br />
„Handkäs‘ Gewürz“.<br />
Und was kommt als<br />
Nächstes? Einiges! Denn<br />
weltweit warten noch viele<br />
Gewürze darauf, von Mirko<br />
Reeh entdeckt zu werden<br />
– und dessen Kreativit<br />
ä t k e n n t k e i n e G r e n z e n .<br />
STEFANIE WOLF<br />
Das Sortiment bietet aktuell 160<br />
Gewürze. Von exotischen Currys<br />
über Salze und Pfeffer bis hin zum<br />
„Handkäs‘ Gewürz“ – eine Hommage<br />
an Reehs hessische Heimat.<br />
P&G 3 | Juni 2023 45
MESSE<br />
Inspiriert vom Geschicklichkeitsspiel<br />
Mikado, hat Ingo<br />
Maurer die Leuchte „Pic-a-<br />
Stic“ aus langen farbigen<br />
Holzstäben entworfen.<br />
„Melt Me“ ist eine Kollektion<br />
lackierter Keramikobjekte,<br />
die Nika Zupanc für Driade<br />
entworfen hat.<br />
Salone del Mobile.Milano: Knallige Eyecatcher<br />
Kunterbunte<br />
Wow-Effekte<br />
Bunt, quirlig, voll: Der diesjährige Salone del Mobile.Milano<br />
kann ein durchweg positives Resümee ziehen. Neben<br />
einem Plus an Besucher:innen von 15 Prozent brachte die<br />
Veranstaltung auch wieder jede Menge inspirierende<br />
Produkte hervor, die mit ihrem nachhaltigen, farbenfrohen<br />
oder auch außergewöhnlichen Charakteren spannende<br />
Akzente setzen und Begehrlichkeiten wecken.<br />
Kartell hat eine<br />
neue Bezugskollektion<br />
mit<br />
Missoni erarbeitet<br />
(gr. Foto). Bosa<br />
feiert Karl Lagerfeld<br />
mit handgefertigten<br />
Stücken<br />
in limitierter Auflage<br />
(kl. Foto).<br />
52 P&G 3 | Juni 2023
Der Salone de Mobile, der im April<br />
in Mailand über die Bühne ging,<br />
machte eines schon zu Beginn<br />
klar: Auch nach der Pandemie hat<br />
das internationale Design-Event nichts von<br />
seiner Faszination eingebüßt. Das belegten<br />
nicht zuletzt die gute Stimmung unter den<br />
Ausstellern und Gästen sowie das dichte Gedränge<br />
auf dem Messegelände in Rho und in<br />
den Design-Vierteln der Stadt. Auf manchen<br />
Ständen, beispielsweise bei Edra, Kartell oder<br />
Floss war es teilweise so voll, dass es kaum<br />
möglich war, die Produkt-News richtig in<br />
Augenschein zu nehmen.<br />
Die Veranstalter des 61. Salone, der zusammen<br />
mit der Euroluce stattfand, zählten<br />
307.418 Besucher:innen. Verglichen mit der<br />
Sommer-Ausgabe 2022, die gemeinsam mit<br />
der Eurocucina veranstaltet wurde, ist das ein<br />
Plus von 15 Prozent. Mehr als die Hälfte der<br />
Gäste (65 %) kam aus dem Ausland. Insgesamt<br />
waren Einkäufer:innen und Industrievertreter:innen<br />
aus 181 Ländern vor Ort. Nach<br />
Italien war China die zweitgrößte Besuchernation,<br />
gefolgt von Deutschland, Frankreich,<br />
den USA, Spanien und Brasilien.<br />
In diesem Jahr war die Messe mit einigen<br />
Neuerungen an den Start gegangen. Unter<br />
anderem spielte sich das Messegeschehen<br />
auf einer Ebene ab. Bei der Euroluce wurde<br />
ein neues Konzept mit einfacherer Wegeführung<br />
erarbeitet. So hatten die Veranstalter<br />
das klassische Hallen-Layout aufgebrochen<br />
und die Präsentation eher in Form eines<br />
Marktplatzes gestaltet, der auch viel Platz für<br />
Workshops oder Vorträge bot und außerdem<br />
mehr Raum zum Netzwerken bereithielt.<br />
Bei den Neuentwicklungen war nach wie<br />
vor das Thema Nachhaltigkeit überall präsent.<br />
Neben der Verwendung von recycelten<br />
Materialien stand auch die Entwicklung von<br />
Produkten im Mittelpunkt, die aus wenigen<br />
Komponenten bestehen und sich dadurch<br />
besser recyceln lassen. Ein Bewusstsein für<br />
die Schönheit intakter Natur versuchten nicht<br />
zuletzt die Stand-Inszenierungen hervorzurufen.<br />
Mit vielen natürlichen Materialien und<br />
grünen Pflanzen wurde dafür das richtige<br />
Ambiente geschaffen.<br />
Ebenfalls im Mittelpunkt der Neuheiten<br />
standen knallige und bunte Töne. Pink, Blau,<br />
Gelb, Grün – erlaubt ist was gefällt und eine<br />
positive Stimmung verbreitet. Bei den Formen<br />
zogen weiche, organische Linienführungen<br />
die Aufmerksamkeit auf sich. Auffällig<br />
bei den Outdoor-Möbeln: Die Hersteller<br />
erweitern ihr Angebot um Produkte für den<br />
Innenbereich. <br />
DORIS SCHMIDT<br />
Ein absoluter Publikums magnet<br />
war die Lichtin stallation von<br />
Ingo Maurer an der Porta Nuova<br />
in der Mailänder City.<br />
Königin Máxima der<br />
Niederlande adelte die<br />
„Masterly, the Dutch in<br />
Milan“-Ausstellung zur<br />
Mailänder Designwoche<br />
mit ihrem Besuch.<br />
Begleitet wurde sie<br />
von Mailands Bürgermeister<br />
Giuseppe Sala.<br />
Auch in den<br />
Design-Vierteln<br />
der Stadt hatten<br />
die Hersteller ihre<br />
Produkte mit viel<br />
Grün in Szene<br />
gesetzt.<br />
P&G 3 | Juni 2023 53
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ifa-berlin.com / 1.-5. September 2023