Wildernews_No86_Feuer_im_Dach
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Stolz präsentieren Freiwillige Lebensmittel,<br />
die sie zu Fuss zur Cabane de Susanfe getragen haben.<br />
© CAS Monthey<br />
Die Länta-Hütte zeigt, wie SAC-Hütten kl<strong>im</strong>aschonend betrieben werden können:<br />
vegetarische Kost, Versorgung möglichst aus Muskelkraft, Solarpanels. Mountain Wilderness<br />
hat der Länta-Hütte dafür 2004 den Prix Wilderness verliehen. © Christian Zürcher<br />
Sonnenstrom vom eigenen <strong>Dach</strong><br />
Für die kl<strong>im</strong>afreundliche Energieversorgung von Hütten gibt es mehrere<br />
Bausteine: einerseits den Einsatz erneuerbarer Energien vor Ort, andererseits<br />
eine möglichst energieeffiziente Architektur. Bekanntestes Beispiel ist<br />
hierbei wohl der Neubau der Monte-Rosa-Hütte SAC. Mittlerweile haben fast<br />
95 Prozent der SAC-Hütten PV-Anlagen auf dem <strong>Dach</strong>. Andererseits führt<br />
kein Weg am Energiesparen vorbei. Die Chamanna Cluozza zum Beispiel hat<br />
den Duschservice für ihre Gäste abgeschafft.<br />
SAC entwickelt eigene Strategie für Hütten<br />
Diese positiven Beispiele zeigen, dass es durchaus möglich ist, die Kl<strong>im</strong>aauswirkungen<br />
von Hütten zu verringern. Im Moment sind es vor allem die<br />
Hütten selbst, die nach Lösungen suchen, um die Umwelt weniger zu belasten.<br />
Damit es gelingt, den Betrieb auf netto null umzustellen, brauchen sie<br />
sowohl die Unterstützung von Gästen als auch vom SAC.<br />
Wie Benno Steiner, Fachleiter Landschafts- und Kl<strong>im</strong>aschutz be<strong>im</strong> SAC,<br />
sagt, plant der Alpen-Club die Hüttensektionen und Hüttenteams in Zukunft<br />
noch mehr zu unterstützen und weitere Massnahmen zu ergreifen.<br />
Auch in der Umsetzung der neuen Kl<strong>im</strong>astrategie des SAC spielen die Hütten<br />
eine zentrale Rolle: Bis 2030 soll die Hälfte der bewarteten Hütten kl<strong>im</strong>aneutral<br />
betrieben werden.<br />
Tipps für ein nachhaltiges Hüttenerlebnis<br />
– Ruft die Hütte vor dem Ausflug an und<br />
fragt, ob ihr frische Produkte mitbringen<br />
könnt<br />
– Zieht hausgemachte Getränke den<br />
Flaschengetränken vor oder tragt das Bier<br />
selber hoch<br />
– Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
zum Ausgangspunkt der Tour<br />
– Wählt das vegetarische/vegane Menü mit<br />
regionalen Produkten<br />
– Duscht nur, wenn es wirklich nötig ist<br />
– Bevorzugt Hütten, die einfach ausgebaut<br />
sind, viel regionales und nachhaltiges Essen<br />
anbieten oder Selbstversorgerhütten sind<br />
Weitere Tipps für ein nachhaltiges Hüttenerlebnis<br />
liefert unsere<br />
How to #keepwild Video-Serie auf<br />
Youtube:<br />
Weniger Komfort, mehr Energieeffizienz<br />
Kl<strong>im</strong>aneutralität für Hütten ist ein notwendiger Schritt, um Bergsport<br />
umweltverträglicher zu machen. Hierzu braucht es nachhaltige Alternativen,<br />
um den Energie- und Versorgungsbedarf zu decken. Gleichzeitig ist es zentral,<br />
die ursprüngliche Funktion von Hütten als Schutzmöglichkeit für mehrtägige<br />
Bergtouren nicht aus den Augen zu verlieren. So kann bewusst auf unnötigen<br />
Komfort zu Lasten von Kl<strong>im</strong>aschutz und Energieeffizienz verzichtet werden.<br />
Hütten müssen nicht mit dem Angebot <strong>im</strong> Tal mithalten, sondern stellen durch<br />
ihre Einfachheit einen willkommenen Kontrast zum Alltag dar.<br />
«Hütten müssen nicht mit dem Angebot<br />
<strong>im</strong> Tal mithalten, sondern stellen durch<br />
ihre Einfachheit einen willkommenen<br />
Kontrast zum Alltag dar.»<br />
Cristiana Pedrazzini verabschiedet sich mit diesem Artikel von Mountain Wilderness Schweiz.<br />
Sie hat von Oktober 2022 bis April 2023 als Praktikantin auf der Geschäftsstelle gearbeitet.<br />
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