DIZ Broschuere Hanns Kralik
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<strong>Hanns</strong> und Lya <strong>Kralik</strong>, Fotografie,<br />
unbek. Fotograf, um 1960 (RZ)<br />
Ohne Titel, Kohlezeichnung<br />
(„unvollendet“), <strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong>,<br />
1954 (RZ)<br />
„Lesende Frau“, Radierung,<br />
<strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong>, 1956 (RZ)<br />
Erwerbslose arbeitete Lya Rosenheim gemeinsam mit <strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong><br />
im Untergrund, bis sie im Juni 1933 verhaftet wurde. Zwischenzeitlich<br />
freigelassen und dann zum Prozess im Februar 1934 wieder inhaftiert,<br />
wurde sie aus Mangel an Beweisen schließlich freigesprochen.<br />
Lya Rosenheim folgte <strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong> in das Exil in den Niederlanden<br />
und von dort nach Frankreich. In Paris wurde sie zunächst Mitarbeiterin,<br />
dann ab 1935 Leiterin der „Deutschen Freiheitsbibliothek“, die vermutlich<br />
auf Anregung von Alfred Kantorowicz von Exilanten gegründet<br />
worden war. Ihr Präsident war Heinrich Mann, zu den Mitgliedern des<br />
Initiativkomitees gehörten Lion Feuchtwanger, Anna Seghers und<br />
Frans Masereel. Die Bibliothek bemühte sich unter anderem darum,<br />
verbotene Schriften über die Grenze nach Deutschland zu schmuggeln.<br />
Mit dem Einmarsch der Wehrmacht in Frankreich wurde die<br />
Einrichtung geschlossen.<br />
Nachdem Flucht, Untergrund und Widerstand das Leben der <strong>Kralik</strong>s<br />
in den Kriegsjahren geprägt hatten, kehrten sie im Sommer 1945<br />
nach Düsseldorf zurück. Lya <strong>Kralik</strong> gehörte zu den Gründungsmitgliedern<br />
der dortigen KPD und war Funktionärin im kommunistischen<br />
„Deutschen Kulturbund“, der 1950 im Zuge des „Adenauer-Erlasses“<br />
ebenso wie die KPD als verfassungsfeindlich eingestuft wurde. Ab<br />
1952 war sie im kommunistischen Verlagswesen im Ruhrgebiet tätig.<br />
Nach dem KPD-Verbot 1956 leitete sie einen kleinen Buchladen. Sie