12.06.2023 Aufrufe

DIZ Broschuere Hanns Kralik

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

einen ganzseitigen Artikel über die im KZ Dachau begangenen Morde.<br />

„Begleitworte des Zeichners“ berichteten von Folterungen der SS-<br />

Schergen im Keller des Bankgebäudes an der Düsseldorfer Königsallee<br />

Nr. 17. Um das Blut des Malträtierten zu symbolisieren, war das<br />

Bild rot eingefärbt.<br />

Die im „Gegen-Angriff“ abgedruckte Fassung war bereits eine ausgearbeitete<br />

Version. <strong>Kralik</strong> berichtete später von einer ersten Fassung,<br />

die er unmittelbar unter dem Eindruck des Wiedersehens festgehalten<br />

hatte. Auf <strong>Kralik</strong> machte der von der Folter entstellte, in seiner<br />

antifaschistischen Haltung aber gefestigte Hugo Paul einen starken<br />

Eindruck. Mit zitternden Händen habe er dessen Gesicht gezeichnet.<br />

Aber diese Urversion des Bildes ist nicht überliefert.<br />

Bereits kurz nach seiner Entlassung aus dem KZ Börgermoor begann<br />

<strong>Kralik</strong>, seine Verfolgung in einem Zyklus aus zwanzig Holzschnitten<br />

mit dem Titel „Trotz alledem“ zu verarbeiten. Darunter war auch<br />

das Motiv des gefolterten Paul. <strong>Kralik</strong> gestaltete das 1934 publizierte<br />

Bild weiter aus, änderte den Hintergrund und ergänzte das Gesicht um<br />

den gefesselten Oberkörper. Darauf bezieht sich vermutlich die handschriftliche<br />

Datierung auf das Jahr 1935.<br />

Doch auch das Bild aus diesem Zyklus ist nicht mehr erhalten.<br />

<strong>Kralik</strong> hat die Druckstöcke selbst zerstört, als er während des Zweiten<br />

Weltkriegs erneut vor den Deutschen fliehen und untertauchen musste.<br />

Er tat dies in dem Bewusstsein, bereits Drucke an britische Ge-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!