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der motor classic 2023 – Das Classic- & Oldtimermagazin – Kommunikation für die Branche

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PUCH <strong>–</strong> Eine fast vergessene Marke<br />

PUCH <strong>–</strong> Eine fast<br />

vergessene Marke<br />

In den 80er Jahren besaß ich <strong>die</strong> typische Jeansjacke mit<br />

Aufnähern. Auf einen war ich beson<strong>der</strong>s stolz, es war das<br />

runde Puch-Logo. Damals gab es vor allem Mofas von<br />

Puch. Umso erstaunter war ich, als ich feststellte, dass <strong>die</strong><br />

eigentlich Marke nur bis 1928 existiert hatte.<br />

Ursprünglich 1899 als Johann Puch <strong>–</strong> Erste steiermärkische<br />

Fahrrad-Fabriks-Actien Gesellschaft in Graz gegründet,<br />

wurden ab 1903 auch Motorrä<strong>der</strong> und von 1906 an<br />

Automobile in Serienfertigung hergestellt. Die Entwicklung<br />

letzterer lag ihm beson<strong>der</strong>s am Herzen, obwohl <strong>die</strong> Fahrradproduktion<br />

über weite Zeiträume <strong>der</strong> Firmengeschichte<br />

ein Kernbereich des Unternehmens war. Puch-Rä<strong>der</strong> wurden<br />

vor allem über Rennsporterfolge und intensive Reklame-Aktionen<br />

populär.<br />

<strong>Das</strong> Johann Puch nicht nur Fahrrä<strong>der</strong> konstruieren konnte,<br />

stellte er mit einem selbst entwickelten 2-Zylin<strong>der</strong>-Boxer<strong>motor</strong><br />

bereits 1898 unter Beweis. Einige Jahre später, gab es<br />

sogar ein Patent auf einen von ihm konstruierten Flug<strong>motor</strong>,<br />

welcher aber ein Nischenprodukt bleiben sollte.<br />

1903 wurde eine Werksvertretung<br />

<strong>für</strong> Mannesmann-MULAG-Lastkraftwagen<br />

übernommen und<br />

ab 1906 <strong>die</strong> österreichische<br />

Generalvertretung<br />

<strong>für</strong> Dixi-Automobile<br />

aus Eisenach. Selbst<br />

im Rennsport waren<br />

Puch-Wagen und Motoren<br />

aktiv und konnten einige Rekorde verzeichnen. Als das<br />

Unternehmen 1914 in <strong>die</strong> Puch-Werke Aktiengesellschaft<br />

umgewandelt wurde, hatte sich <strong>der</strong> Namensgeber schon<br />

zwei Jahre zuvor ins Privatleben zurückgezogen. Als Aufsichtsratsmitglied<br />

kam er kurz noch einmal zurück, bevor<br />

er nach dem<br />

Besuch eines<br />

Pfer<strong>der</strong>ennens<br />

im selben Jahr<br />

verstarb. Inzwischen<br />

beschäftigte<br />

das Unternehmen<br />

allein<br />

im Grazer Werk<br />

mehr als 1.400<br />

Mitarbeiter und<br />

besaß ein umfangreiches<br />

Programm von Fahr- und Motorrä<strong>der</strong>n, Sportund<br />

Luxusautos, Last- und Lieferwagen, Omnibussen,<br />

Feldbahn<strong>motor</strong>en und tragbaren Scheinwerferaggregaten.<br />

Im Ersten Weltkrieg war Puch wichtiger Lieferant des k.u.k.<br />

Heeres. Nach Ende des Krieges konnte sich Puch noch am<br />

Markt behaupten, bis<br />

1928 eine Fusion mit<br />

<strong>der</strong> österreichischen<br />

Daimler AG notwendig<br />

wurde. Die daraus<br />

entstandenen Austro-Daimler-Puchwerke<br />

AG hielten sich<br />

aber auch nur bis<br />

1934. Eine weitere<br />

Fusion mit <strong>der</strong> Steyr-Werke AG führte zur Steyr-Daimler-<br />

Puch AG, <strong>die</strong> neben Pkw, Lkw, Omnibussen, Geländefahrzeugen,<br />

Traktoren, Motorrä<strong>der</strong>n und Fahrrä<strong>der</strong>n auch Werkzeuge<br />

und Waffen herstellte. Allerdings war <strong>die</strong> technische<br />

Kompetenz im Unternehmen größer als <strong>die</strong> kaufmännische,<br />

und so wurden <strong>die</strong> Markenrechte an den italienischen Hersteller<br />

Piaggio veräußert, <strong>der</strong> noch etwa bis zur Jahrtausendwende<br />

Fahrrä<strong>der</strong> und Mopeds mit dem Markenlogo<br />

„Puch“ produzierte.//<br />

Der Steyr-Puch Pinzgauer<br />

war ein Militärfahrzeug<br />

<strong>für</strong> schweres Gelände.<br />

www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>classic</strong> Ausgabe 1/<strong>2023</strong><br />

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