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Der Freie Bauer - Ausgabe 02/2023

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DER FREIE BAUER 02/2023

LANDWIRTSCHAFT

3

AUSSEGEN HÄNGT VOR ALLEM IN NÖ SCHIEF:

d gegen Wirtschaft: Streit in

Mercosur-Abkommen

Bild: wikimedia.org/Janusz J. (CC BY-SA 3.0)

abkommen wie eben Mercosur“

festgeschrieben hat.

Ihre Pro-Mercosur-Haltung verteidigt

Wirtschaftskammer damit,

dass Europa verlässliche Partnermärkte

brauche, um sich von russischer

und chinesischer Abhängigkeit

zu lösen.

Die ÖVP-Bauern indes sehen die

Sache ganz anders: ÖVP-Landwirtschaftsminister

Totschnig sagte, er

halte sich mit seiner ablehnenden

Position lediglich an einen gültigen

Beschluss des Parlaments

und an das nach wie vor aufrechte

Regierungsprogramm. Zudem

fürchtet man unter anderem die

Konkurrenz für die heimischen

Landwirte durch Billigprodukte.

Das derzeit auf dem Tisch liegende

Handelsabkommen konterkariere

die Bestrebungen für die Absicherung

einer regionalen, bäuerlichen

Landwirtschaft, mehr Nachhaltigkeit,

Klimaschutz und Eigenversorgung

massiv.

AGRARAUSFUHREN:

Spannungen: Polen

und Ukraine

Für vier Tage wurde der polnischukrainische

Grenzübergang Dorohusk

von Landwirten blockiert.

Damit wollten sie auf Missstände

aufmerksam machen, die sie mit

den ukrainischen Agrartransporten

über die Solidaritätsrouten in

Verbindung bringen. Auch nach

dem Ende der Demos sind die

Spannungen nicht vorbei. Taras

Kaczka, der stellvertretende Wirtschaftsminister

der Ukraine, warf

Polen einen Verstoß gegen die Regeln

der WHO vor.

So weit, so richtig – fraglich ist

nur, welcher Flügel der ÖVP sich

durchsetzen wird. Wenn man die

letzten wichtigen Forderungen der

Landwirte, wie etwa eine durchgehende

Herkunftskennzeichnung,

betrachtet, so steht zu befürchten,

dass sich – wie so oft in der Vergangenheit

– der Wirtschaftsflügel in

der ÖVP durchsetzen wird und die

schwarze Mercosur-Blockade aufgegeben

wird.

RED III-PROTEST - EU LENKT TEILWEISE EIN:

Holz als Energieträger

bleibt doch nachhaltig

Der massive Protest der Forstund

Landwirte hat gewirkt: Europäischer

Rat und Parlament

haben nun eine vorläufige Einigung

über die Richtlinie für erneuerbare

Energien erzielt.

Nach zähen Verhandlungen bleibt

Holz nun doch eine nachhaltige

Energiequelle. Es sollen aber für

die Verwendung von Biomasse

strengere Kriterien

angewendet

werden. Dies

soll sicherstellen,

dass nur

naturverträglich

gewonnene Biomasse

gefördert

werden kann.

Auch Michael

MERCOSUR:

DAS FREIHANDELSABKOMMEN LÖSTE

BEREITS IN DER VERGANGENHEIT KRITIK AUS

Gruber, FPÖ-Landesparteisekretär,

ist erfreut: „Holz ist weiterhin nachhaltig.

Biomasse, die direkt aus

dem Wald kommt, ist somit bei

nachhaltiger Nutzung ein sicherer

erneuerbarer Energieträger. Gerade

für Österreich, wo jedes Jahr

mehr Holz nachwächst als genutzt

wird, ist dies ein Erfolg. Die energetische

Nutzung von Holz macht in

Österreich 60 Prozent der erneuerbaren

Energie

aus. Die Einsicht

der Brüsseler Bürokraten

sichert

Arbeitsplätze

unserer bäuerlichen

Betriebe

und ist punkto

Energiesicherheit

wesentlich.“

Bild: freepik.com Bild: pixabay.com/xxxx

KOMMENTAR

WIRTSCHAFT

UND BAUERN

Jeder der nicht beide Augen

zudrückt sieht es: Ein Mercosur

mit der überdimensionalen

südamerikanischen Agrarindustrie

trifft die heimische Landwirtschaft

als Familienbetriebe

am Lebensnerv. Nur für den

Wirtschaftsbund besteht da

kein Zusammenhang bzw. sogar

„Chancen“ für die Bauern.

Zu den fehlenden Sozial- und

Umweltstandards kommen die

noch immer steigenden Brandrodungen

im Regenwald. Da

wird das Thema Klimawandel

plötzlich heruntergespielt.

Gleichzeitig wird die Forstwirtschaft

in Europa und besonders

die österreichische an die

Wand gedrückt und Holz zum

Teil nicht mehr als nachhaltig

bewertet. Trotz deutlicher

Unternutzung in unseren Wäldern.

Ach ja, ein wenig Zurückgerudert

ist sie ja, die EU-Kommission.

Dieses „hü und hott“

bekommt immer mehr Methode

in der EU, fördert aber nicht

gerade die Vertrauenswürdigkeit

in die Institutionen. Da ist

es die Aufgabe der heimischen

Vertreter am Boden zu bleiben

und die österreichische Position

in Brüssel deutlicher und

selbstbewußter zu vertreten.

Sonst sind sie es, die unsere Ernährungssouveränität

leichtfertig

aufs Spiel gesetzt haben und

die Bedeutung unserer Bauern

im Land für Wirtschaft und Umwelt

noch immer nicht richtig

realisiert haben. Dabei liefern

wir die vom Konsumenten

zurecht erwarteten besseren

Rohstoffe. Noch ein Punkt wo

Wirtschaft und Handel endlich

einlenken müssen. Und damit

raus aus der Defensive! Wir Bauern

müssen wieder die Chance

bekommen, den uns zustehenden

Anteil vom Produktpreis zu

erlösen.

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