Der Freie Bauer - Ausgabe 02/2023
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DER FREIE BAUER 02/2023
JAGD & FORST
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Bild: pixabay.com
FICHTEN UND TANNEN IN DEUTSCHLAND:
Einschlag rückgangig
Der deutsche Fichten- und Tannenscheinschlag
ist 2022 gegenüber
dem Vorjahr um 15 % zurückgegangen.
Kiefer und Lärche
schrammten am Maximalwert der
Zeitreihe vorbei. Der Fichten- und
Tannenholzeinschlag betrug zwischen
2013 und 2017 im Schnitt 31
Mio. fm/J.
Dann stieg die Menge käferbedingt
zu 2020 auf 62,2 Mio. fm/J. Im vergangenen
Jahr wurden 52,8 Mio.
fm eingeschlagen. Gegenüber dem
Vorjahr entspricht das einem Rückgang
um 15 %. Zugleich liegt der
Wert nur 5 % unter dem deutschen
Der Wolf hat in den letzten Wochen
auch in Oberösterreich für
Aufsehen gesorgt und die Wogen
teils hochgehen Iassen. „Wir
müssen den Wolf lehren, dass
er auf unseren Weiden, Almen
und Höfen keinen Platz und somit
auch kein leichtes SpieI hat“,
betont etwa Agrar-Landesrätin
MichaeIa Langer-Weninger. Eine
Verordnung des Landes Oberösterreich,
die
es ermöglicht,
auf die
aktuellen Ereignisse
zu
reagieren,
wurde jetzt
beschlossen.
Bei der
rechtlichen
Umsetzung
setzte man
offensiv und
aktiv auf Ge-
TROTZ DES KÄFERS WAR DER
EINSCHLAG IM JAHR 2022 GERINGER.
Gesamteinschlag der Jahre von
2013 bis 2017. Trotz des Rückgangs
bleibt diese Holzartengruppe mit
vorwiegend Fichten die wichtigste
in Deutschland. Mehr als zwei
Drittel (67,1 Prozent) des gesamten
Holzeinschlages sind Fichten.
Der Kiefern- und Lärcheneinschlag
stagnierte zwischen 1998 und 2002
auf einem Niveau von rund 9,1 Mio.
fm/J. Dann stieg er innerhalb von
fünf Jahren um 35 % auf 11 Mio.
fm/J. Der Gesamteinschlag betrug
2022 78,7 Mio. fm. Gegenüber dem
Schnitt der vergangenen 25 Jahre
(57 Mio. m).
NACH ANDEREN BUNDESLÄNDERN, JETZT AUCH OÖ:
Wolfsverordnung OÖ
spräche mit allen relevanten Interessengruppen.
So waren auch
die Natur- und Umweltschutzorganisationen
eingeladen, im
Rahmen der Begutachtung ihre
Stellungnahme abzugeben.
Der Abschuss von Risiko- oder
Schadwölfen soll Ultima Ratio
sein - doch er ist möglich. Das
ist wichtig für die Sicherheit der
Bevölkerung und natürlich auch
für unsere
heimische
Alm- und
Landwirtschaft.
Offen
bleibt
weiterhin,
wie die EU
zukünftig
mit dem
Schutzstatus
des
Wolfs umgehen
wird.
RESTAURATIONSMASSNAHMEN WALD:
Die Waldpläne der EU
In der EU wird bald über ein Gesetz
entschieden, das u. a. vorschreibt,
auf mindestens 20 % der Fläche
der Mitgliedstaaten Restaurationsmaßnahmen
durchzuführen. Was
bedeutet dies für Wild, Forst und
Jägerschaft? Die EU-Kommission
hat am 22. Juni vergangenen Jahres
das sogenannte „EU Nature
Restoration Law“ vorgeschlagen.
Nach dem Willen seiner Unterstützer
soll es 2024 Gesetzeskraft
erlangen. Es verpflichtet die Mitgliedstaaten,
bis 2030 auf mindestens
20 % der
Land- sowie
Seefläche
„Restaurationsmaßnahmen“
durchzuführen.
Der Entwurf
avisiert bis
2050 in allen
als gefährdet
eingeschätz-
ÖSTERREICH:
Wildfleischkonsum
Jeder Österreicher isst jährlich
im Durchschnitt nur 0,7 Kilogramm
Wildfleisch aber 39,1
Kilogramm Schweinfleisch.
Das sagt die Statistik Austria,
die Wildbret in ihrer Fleischbilanz
nach Arten allerdings
unter »Sonstiges« führt – und
alles Wild zusammenfasst. Ob
es sich um Wildschwein oder
Reh handelt, wird nicht erfasst.
Bild: pixabay.com
ten Ökosystemen entsprechende
Maßnahmen. Ziel sei es, sämtliche
Ökosysteme in einen „guten Zustand“
zu versetzen. Der Vorschlag
ist im Konzert u. a. mit der „EU-Biodiversitätsstrategie“
zu begreifen.
Diese verpflichtet die Mitglieder,
bis 2030 mindestens 30 % ihrer
Land- bzw. Seefläche gesetzlich zu
schützen. Von dieser Fläche sollen
wiederum 33 % unter „strengem
Schutz“ stehen, darunter alle „verbliebenen
primär- bzw. Altwuchs-
Wälder“. Mitgliedstaaten sind in
der Pflicht,
mit „Nationalen
Restaurationsplänen“
den ausgearbeiteten
„ökosystemspezifischen
Pflichten und
Zielen“ bis
dahin zu genügen.
WEITERER SCHRITT
ZUM EU-BLEIVERBOT
Die Europäische Chemikalienagentur
(ECHA) hat vorgeschlagen,
Blei in den Anhang XIV der
REACH-Verordnung (Registrierung,
Bewertung, Zulassung
und Beschränkung von Chemikalien)
aufzunehmen. Nach
2028 soll die Benutzung von
Blei gänzlich verboten sein. Dagegen
regt sich von Seiten verschiedener
europäischer Jagdverbände
Widerstand.
WASCHBÄREN MIT
PARASITEN BELASTET
Ein deutsches Forscherteam
aus Frankfurt hat 234 Waschbären
aus Mitteldeutschland
auf Parasiten untersucht. Dabei
fand es 23 verschiedene
Parasitenarten, von denen
fünf in der Lage sind, auch
beim Menschen Krankheiten
hervorzurufen. Der mit bis zu
95 % häufigste Parasit war ein
Waschbärspulwurm, der auch
für Menschen gefährlich werden
kann.
Bild: pixabay.com