Ideenplus 01-2023

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ARTIKEL Den Naturwissenschaften scheint die Auferstehung in anderer Hinsicht zu widersprechen, da sie sich nicht durch wiederholbare Experimente absichern lässt. In Wahrheit ist es reine Willkür und keineswegs wissenschaftlich, einzigartige Ereignisse wie die Auferstehung von vornherein auszuschließen. Es ist doch höchst logisch, dass Gott, der Schöpfer des Universums und damit sämtlicher Naturgesetze, auch Herr über diese Naturgesetze ist. Beweisen wird man die Auferstehung allerdings niemals können, denn sie bleibt eine Sache des Glaubens. Aber wer daran glaubt, ist keineswegs dumm oder unwissenschaftlich! ... wenn du von ganzem Herzen glaubst, dass Gott ihn [Jesus] von den Toten auferweckt hat, dann wirst du gerettet werden Römer 10,9 Glauben lediglich als eine Hilfe zu einem besseren und glücklicheren Leben anbieten. Wer den Blick auf das ewige Leben hat, kann viel gelassener leben – ohne die ständige Angst im Nacken, etwas zu verpassen. Das ewige Leben bekommst du aber nur, wenn du glaubst, dass Jesus durch seine Auferstehung den Tod wirklich besiegt hat. Paulus sagt dies unmissverständlich: „... wenn du von ganzem Herzen glaubst, dass Gott ihn [Jesus] von den Toten auferweckt hat, dann wirst du gerettet werden“ (Römer 10,9b). 7 Es gibt also keinen christlichen Glauben und es gibt keine Rettung zum ewigen Leben ohne Kreuz und Auferstehung! Interessanterweise haben Kinder es auch hier viel leichter zu glauben, denn von ihrer Entwicklungspsychologie her rechnen sie noch viel unbefangener mit dem Eingreifen Gottes in unsere Welt. Daher stellt auch die Auferweckung Jesu für sie kein Problem dar. So bewahrheitet sich einmal mehr Jesu Wort: „Wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind ...“ (Markus 10,15). 5 2. Die Auferstehung Jesu sprengt unseren Diesseits-Horizont Laut einer Statista-Umfrage 6 unter 1.020 Erwachsenen in Deutschland aus dem Jahr 2017 glauben nur 8% an eine Auferstehung der Toten, nur 28% an ein Leben nach dem Tod (wie auch immer das aussehen mag). Dies ist der Grund für die extreme Diesseitsorientierung unserer Gesellschaft. Man versucht, das Äußerste aus diesem Leben herauszuholen. Der Konsum steht daher an erster Stelle. Dies können wir schon bei Kindern stark beobachten. Musik, Medien, Mode bestimmen weithin deren Lebensgefühl. Springen wir deshalb in unserer Verkündigung nicht auf den Diesseits-Zug der Zeit auf, indem wir den Über den Autor Gero Cochlovius ist Pastor der evangelischen Martins-Gemeinde Hohnhorst. Die Arbeit unter Kindern und Jugendlichen ist Pastor Cochlovius ein großes Herzensanliegen. Quellenangabe Dieser Artikel erschien zum ersten Mal in der Ausgabe Ideenplus 1/2002 und wurde für diese Ausgabe noch einmal überarbeitet. 1 Lutherbibel, rev. Text 1984 © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 2 Bibeltext der Schlachter © 2000 Genfer Bibelgesellschaft 3 Hoffnung für alle TM © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc. 4 Luther, Martin - Von der Auferstehung - Erste Predigt zu 1. Cor. 15,35-38. Siehe unter https://www.glaubensstimme.de/doku. php?id=autoren:l:luther:p:luther-1_cor_15_1 5 Elberfelder Bibel 2006, © 2006 by SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Witten/Holzgerlingen 6 https://de.statista.com/statistik/daten/studie/34/umfrage/meinung-christliche-glaubensinhalte/ 7 Hoffnung für alle TM © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc. 6 ideenplus 1|23
ARTIKEL Praxistipp – Das Evangelium mit Herz! Von Pastor Gero Cochlovius Als Herzstück des Glaubens gehört die Botschaft von Kreuz und Auferstehung in der Arbeit unter Kindern nicht nur unbedingt dazu, sie soll auch in liebevoller, kindgerechter Weise – eben „mit Herz“ – vermittelt werden. Hierbei ist es pädagogisch wichtig, das jeweilige Alter der Kinder genau im Blick zu haben. Für Vorschulkinder Vorschulkindern soll und braucht der Tod Jesu nicht verschwiegen zu werden, denn das Thema Tod gehört durchaus zur Erfahrungswelt kleiner Kinder. Sei es, dass dem Kind einmal ein Hamster gestorben ist oder sogar Oma oder Opa. Man sollte aber die Geschichte von der Kreuzigung nicht für sich genommen schildern (und schon gar nicht mit blutigen Details versehen), sondern immer zugleich die Auferstehung mit dazu erzählen. Es muss sofort deutlich werden, dass Jesus stärker ist als der Tod. Das kindliche Vertrauen in Jesus als den besten und stärksten Freund wird auf diese Weise nicht erschüttert. Wollen wir auch die Bedeutung des Kreuzestodes erwähnen, müssen wir sie vorsichtig in eine kindliche Denkebene übertragen und Beispiele aus der Lebenswelt der Kinder verwenden. Schon kleine Kinder können durchaus ein Unrechtsbewusstsein haben, und häufig wissen sie auch, dass böse Taten unangenehme Folgen für sich und andere haben können. Sie nehmen wahr, dass in der Welt viel Böses passiert, und ahnen, dass das Böse von dem guten Gott trennt. Nun können wir den Kindern andeuten, dass die Strafe für so viel Böses auf der Welt und in unserem Leben so groß wäre, dass kein Mensch sie ertragen könnte. Nur der starke Jesus, den uns Gott aus lauter Liebe gesandt hat, konnte sie auf sich nehmen, als er für uns starb. Denn Jesus ist ja wieder auferstanden! Auf der Auferstehung sollte bei Vorschulkindern der Schwerpunkt liegen. Für ältere Kinder Bei älteren Kindern können wir deutlicher die Bedeutung des Todes Jesu für sie persönlich herausstellen. Achten wir darauf, dass die Kinder nicht nur eine allgemeine biblische Wahrheit oder fromme Formeln lernen (z. B. „Jesus ist für unsere Sünden gestorben“), sondern das Gehörte auf sich selbst anwenden. Ein guter Weg zur Konkretisierung ist z. B. eine Lektion über den Tempelvorhang (Matthäus 27,51), der die sündigen Menschen vom Allerheiligsten trennte. Dass der Vorhang beim Tod Jesu zerreißt (von oben nach unten!), zeigt: Gott selbst macht den Weg zu sich nun frei! Die Kinder können dann auf ein kleines Stück Vorhangstoff oder einen gemalten Vorhang die Dinge aufschreiben, die sie selbst von Gott trennen. In einem symbolischen Akt werden diese kleinen „Vorhänge“ dann ebenfalls zerrissen. Die Kinder erfahren so, dass Jesus auch für sie persönlich gestorben ist und der Weg zu Gott auch für sie frei ist, wenn sie Jesus annehmen. Wir sollten uns allerdings sehr davor hüten, das Wunder von Golgatha so einfach und erklärbar machen zu wollen wie eine Grundschul-Rechenaufgabe! Die Kinder dürfen spüren: Im Tiefsten bleibt es unserem Verstand unfassbar, dass Gottes Sohn am Kreuz stirbt. Anders als bei jüngeren Kindern sollte man bei älteren auch nicht gleich zur Auferstehung übergehen. Sie lernen, dass in unserer Welt auch für den Glaubenden vieles unerklärlich ist, dass viele Fragen bleiben und dass wir Gott oft nicht verstehen können. In manchen dunklen Stunden unseres Lebens (vgl. Matthäus 27,45) können wir noch nicht gleich das Happy End sehen. So ist es eine wichtige Übung, die Zeit zwischen Karfreitag und Ostern aushalten zu lernen. Ich möchte ermutigen, Kreuz und Auferstehung – das Herzstück unseres Glaubens – nicht als etwas Selbstverständliches, sondern als etwas Lebensnotwendiges ernst zu nehmen und es auch in der Arbeit unter Kindern zu Ehren kommen zu lassen. ideenplus 1|23 7
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