LIFESTYLEBleiben Sie gesund!Ein Satz den man in den vergangenen Monaten vermutlich oft gehört hat.Eine globale Pandemie, die uns wieder vor Augen führt, die eigene Gesundheit nichtals selbstverständlich zu betrachten. Wir sollten unsere mentale und körperlicheGesundheit mehr achten und schätzen – wie man damit anfängt und auch motiviertdranbleibt haben uns unsere Expert*innen im Interview genauer erläutert.54
GESUNDHEITWas können wir tun, umfit und gesund durch denWinter zu kommen?Petra Lösch: Unbedingt Licht undSonne tanken! Weil die Sonne imWinter nur kurz scheint, schüttet derKörper vermehrt den „Müdemacher“Melatonin aus und wir mutieren zumFaultier. Dabei kann man ganz leichtAbhilfe schaffen. Beispielsweise, indemman die Mittagspause oder dasWochenende für einen Spaziergangnutzt und dabei möglichst viel Tageslichttankt. Denn das hemmt die Melatonin-Produktionund wir werdenwieder munterer. Außerdem bildetder Körper unter dem Einfluss vonSonnenlicht Vitamin D.Jasmin Bausch: Eine ausgewogeneErnährung spielt dabei eine besondersgroße Rolle – frisches, regionalesObst und Gemüse, welchesreich an Vitaminen, Mineralstoffenund Spurenelementen ist, hilft dieErkältungsviren abzuwehren. Einepflanzen- und abwechslungsreicheErnährung, vor allem im Wintermit wärmenden Lebensmitteln wieWurzelgemüse, Kohlsorten, Nüssen,aber auch wärmenden Gewürzen,stärken die Nierenenergie unddamit unseren Organismus. Außerdemsollte auch jetzt weiterdarauf geachtet werden, vielWasser oder wahlweise Teezu trinken. Die warme Heizungslufttrocknet schnell die Schleimhäuteaus, was zu Wasserverlust im Körperführen kann. Deshalb unbedingt täglich2-3 l Wasser, ungesüßte Säfteoder Kräutertee trinken um damit dieVerdauung anzuregen und Giftstoffeaus dem Körper zu spülen. TIPP: AmMorgen ein Glas lauwarmes Zitronenwasserauf nüchternen Magen.Das stärkt das Immunsystem durchden hohen Vitamin C-Gehalt.Wie kann Bewegung imAlltag unsere Gesundheitpositiv beeinflussen undworauf sollte man jetzt beiden kalten Temperaturendraußen achten?Petra Lösch: Statt faul auf derCouch zu überwintern, heißt es aktivwerden und sich körperlich betätigen– am besten mal Indoor undOutdoor. Der Körper schüttet beimSport und bewusster Bewegung verstärkt„Wohlfühlhormone“ wie Serotoninund Dopamin aus. Gleichzeitigwird das Stresshormon Cortisol abgebaut.Das sorgt für mehr Ausgeglichenheitund bessere Laune. Hinzukommt der meditative Effekt dersich bei wiederholenden Bewegun-gen, wie beim Yoga, Joggen oderWalken einstellt. Bei Minusgradensollte man beim Sport übrigens immerdurch die Nase atmen. So wirddie Luft vorgeheizt und die Bronchienwerden geschont. Außerdem gilt:vorher gut aufwärmen, da Muskelnund Sehnen bei Kälte unelastischersind.Patrik Vogl: Anfangen aktiv zu werdenund dranbleiben! Momentanbegleitet viele Arbeitnehmer*Innenzudem das Thema Home-Office.Der momentane Zustand stellt sichdort wie folgt dar: Esstisch - Stuhllinks „Arbeitsplatz“ und Stuhl rechts„Platz der Nahrungsaufnahme“.Kühlschrank 3 Meter entfernt, Toilette5 Meter, Couch 3 Meter. Natürlichscheint dieses Beispiel im erstenMoment sehr plakativ, aber so oderso ähnlich sieht es momentan ebenhäufig in der Situation des Home-Office aus. Die „aktiven Pausen“ fürden Körper (aufstehen, Ortswechsel,Treppensteigen, usw.), bezogenauf die sitzende Position, fallen hierso gut wie weg. Und unser Körper istvon Natur aus auf Bewegung ausgerichtet.Um dem entgegenzuwirken,helfen aktive Pausen in Form von Bewegungund generell für sich selbst,auch mental, kurze Pausen einzuplanen:Aufstehen, aktiv werden, sichbewegen. Bei vorwiegend sitzender,nach vorne gebeugter Position, helfenöffnende Bewegungen für dieBrustwirbelsäule oder stehende Bewegungenfür die Hüfte. Auch empfiehltes sich, raus an die frische Luftzu gehen. Hierbei bietet sich an, sichbewusst auf die Atmung und die Sinneseindrückewie Sonne, Regen,Wind, kaltes oder warmes Wetter, zukonzentrieren. Natürlich gibt es hierauch gezielte Übungen, welche imIdealfall gemeinsam mit dem Trainerdas Vertrauens individuell erarbeitetwerden können.Jasmin Bausch: Regelmäßig an diefrische Luft zu gehen, sei es nur zumSpazierengehen, versorgt die Zellenmit ausreichend Sauerstoff und rei-BALLJOURNAL 2021 | 55