07.09.2023 Aufrufe

Gemälde Alte Meister - Teil 2

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ONE OF THE LEADING AUCTION HOUSES IN EUROPE

CATALOGUE III

OLD MASTER PAINTINGS PART 2

Auctions: Thursday, 28 September 2023

Exhibition: Saturday, 23 September – Tuesday, 26 September 2023


OLD MASTER

PAINTINGS

PART II



183

MEISTER DER MAGDALENEN-LEGENDE,

UM 1483 – UM 1526 BRÜSSEL, ZUG.

MARIA MIT DEM KIND

Öl, Goldgrund auf Eichenholz.

43 x 30 cm.

Gerahmt.

Kleine Bildtafel, wohl als Andachtsbild in Auftrag gegeben.

Der traditionelle Bildtypus zeigt Maria im Halbbildnis

hinter einer Steinbrüstung, darauf ein Kissen,

auf dem das Kind aufrecht sitzt und dem Betrachter

entgegenblickt. Maria in grünblauem Kleid, darüber

ein roter, mit Perlenbordüre besetzter Umhang, der

über das hellbraune wellige Haar gelegt ist. Der Blick

nachdenklich nach innen gerichtet, während das Kind

mit leicht geöffnetem Mündchen nahezu sprechend

erscheint.

Maria hält zwischen Mittelfinger und Daumen einen

Margaritenstängel mit drei Blüten, Symbol für Treue

und Unschuld. Auch weitere Bilddetails, wie die Lilie

oder die roten Perlen des Rosenkranzes, den das Kind

hält, sind attributiv symbolisch zu verstehen - für Reinheit

sowie für das Blut Christi. Die zweihenkelige

Vase verweist auf die Taufe. Der Hintergrund ist als

Goldgrund mit dunklen Punktierungen anstelle von

Punzierung gearbeitet. Hervorzuheben ist die überaus

feine Malweise der Manteldekoration aber auch der

ausdrucksvollen Gesichter.

MASTER OF THE LEGEND OF THE MAGDALEN,

CA. 1483 – CA. 1526 BRUSSELS, ATTRIBUTTED

THE VIRGIN AND CHRIST CHILD

Oil, gold ground on oak panel.

43 x 30 cm.

The high-quality of the painting style suggests a

high-ranking painter. The master of the Magdalen Legend

owes his name of convenience based on comparisons

with two of his paintings with this subject created

in 1515 and 1520, formerly Kaiser Friedrich

Museum, Berlin (the painting there was destroyed)

and Philadelphia Museum of Art.

€ 20.000 - € 30.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Was die Malweise betrifft, so lässt deren hohe Qualität

einen Maler von Rang erkennen. Der Meister der

Magdalenen-Legende verdankt seinen Notnamen

aufgrund von Werkvergleichen mit zwei von ihm geschaffenen

Bildern dieses Themas, die 1515 und 1520

entstanden, ehemals im Kaiser Friedrich Museum Berlin

(das dortige Bild zerstört) und Philadelphia Museum

of Art). Die Stilverwandtschaft mit Rogier van der

Weyden und Bernard van Orley wurde bereits früh

gesehen. Dennoch bleiben Fragen offen. Es wurde

auch vorgeschlagen, der Meister könnte mit Pieter

van Coninxloo identisch sein.

Vergleicht man die Werke der beiden Maler, so fällt eine

größere Ähnlichkeit des vorliegenden Bildes mit denen

von Coninxloo auf. Dies wird deutlich bei dessen „Rast

auf der Flucht nach Ägypten“ (Mullany), das früher

Bernaert van Orley, nun von dem Aachener Museumsdirektor

Peter van den Brink dem Jan van Coninxloo

zugewiesen wurde. Auffällig sind hierbei der ähnliche

Gesichtsausdruck und die sehr selbständige Haltung

des Kindes. Auch der Gesamteindruck bei hellerer

Farbigkeit kommt Coninxloo näher als dem älteren

Stilverhalten des Magdalenen-Meisters. Dessen ungeachtet

besteht hierbei noch nicht letzte Gewissheit,

was bei Werken dieser frühen Entstehungszeit

nicht ungewöhnlich ist. A.R.

Anmerkung:

Die Zuschreibung an den Meister der Magdalenen-

Legende liegt nahe. Man könnte aber auch an Pieter

van Conixloo (um 1460-1513 Brüssel) denken.

(1371582) (11)

14 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

15


184

OBERRHEINISCHER MEISTER UM 1500

DIE HEILIGE MARIA MAGDALENA

Öl auf Holz. Auf moderne Holzplatte aufgeleimt.

55 x 41 cm.

In Rahmen mit oben abgeschrägten Ecken.

Vor grünem Hintergrund die leicht nach rechts stehende

Maria Magdalena mit langem gewellten dunkelblondem

Haar, auf dem sie eine turbanartige Kopfbedeckung mit

Schmuckstücken trägt, zudem in einem roten Gewand

und grünem Mantel, um den Hals eine Kette mit Kreuzanhänger

und in ihrer linken erhobenen Hand ein silbrig

glänzendes Salbgefäß haltend. Sie hat dünne, wohlgeformte

Augenbrauen, schmale rote Lippen und mit

ihren blaugrauen Augen schaut sie seitlich aus dem

Bild heraus.

Anmerkung:

Verso Aufkleber, der auf das Wallraf Richartz Museum

Köln (Leihgabe) verweist, sowie Provenienzvermerk,

nach dem das Gemälde aus dem Nachlass des Franz

von Lenbach stammen soll und anschließend in

Familienbesitz war.

(1360691) (18)

€ 6.000 - € 8.000

Sistrix

INFO | BIETEN

16 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

17


185

DEUTSCHER MALER DES LETZTEN VIERTEL

DES 16. JAHRHUNDERTS

ALTARGEMÄLDE MIT DER KREUZIGUNG CHRISTI

AUF DEM KALVARIENBERG UND ZAHLREICHEN

FIGUREN

Öl auf Holz, teils Parkettierungsstreben.

76 x 65 cm.

Verso auf dem unteren Teil der Tafel eine deutsche

Stiftungsinschrift mit dem Stiftungsdatum „1584“,

das mit dem Entstehungsdatum des Gemäldes

gleichgesetzt werden kann.

In dekorativem bemalten und teilvergoldeten Rahmen.

Beigegeben ein Gutachten von Dr. Justus Müller

Hofstede, 29. Juni 1976, sowie eine preisliche Schätzung

von L.N. Malmedé, Köln, 09. Juli 1976, der das

Gemälde zu diesem Zeitpunkt auf 45.000 DM schätzt.

Die dargestellte Kreuzigungsszene zeigt den in der

Mitte des Bildes am Kreuz hängenden Jesus mit einem

weißen Lendentuch, Dornenkrone, das Haupt mit einem

goldenen Nimbus hinterfangen und am oberen

Ende des Kreuzes die Inschrift „INRI“. Unterhalb des

Kreuzes stehend ein Soldat mit Lanze, der damit Jesus

in die Brustseite gestochen hat, aus der nun Blut herabläuft,

ebenso wie aus den durch die Nägel verursachten

Wunden. Links ist der gute Schächer mit

Christus gekreuzigt, der ihn anblickt, auf der rechten

Seite der böse Schächer, der sein Haupt trotzig nach

oben geworfen hat. Am linken unteren Bild rand die

leicht in Ohnmacht gefallene Maria, die von Johannes

in rotem Gewand, dem Lieblingsjünger Jesu, gehalten

wird. Rechts unten die drei um das Gewand Jesu

würfelnden Soldaten. Im Hintergrund, vor bergiger

Landschaft mit Stadtsilhouette und hohem wolkenreichen

Himmel, mehrere der Kreuzigung beiwohnende

berittene Figuren. Nach Müller Hofstede zeigt das

helle bunte, in den Gelbwerten nach Rot chan gierende

Kolorit, dass der Maler der Tafel unter dem niederländischen

Einfluss tätig war, wobei besonders die

Antwerpener Malerei nach Deutschland wirkte. Am

rechten Bildrand ist schließlich ein Soldat zu sehen,

der mit seinem ausgestreckten linken Arm auf Christus

weist, in ihm ist wahrscheinlich der Hauptmann

Cornelius zu erkennen, der nach Mk 15,39 unter dem

Kreuz Christus als Sohn Gottes anerkannte. Der besondere

Reiz des Tafelbildes liegt in der volkstümlichen laienhaften

und archaischen Formensprache des Malers

sowie seiner vereinfachten Prägung der Figuren.

(1360712) (18)

€ 4.000 - € 6.000

Sistrix

INFO | BIETEN

18 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

19


186

ITALIENISCHER MALER DES 16. JAHRHUNDERTS,

NACH JACOPO TINTORETTO (1518 – 1594)

DIE KREUZIGUNG

Öl auf Kupfertafel.

35 x 87 cm.

In dekorativem Rahmen.

Im Zentrum des Gemäldes die beherrschende Gestalt

des gekreuzigten Jesus. Zu seinen Füßen die in den

Vordergrund gestellte, um ihn trauernde Gruppe, eng

miteinander verbunden, darunter Maria. Links- und

rechtsseitig von Jesus zahlreiche Figuren, die der

Kreuzigung beiwohnen, sowie die Kreuzigung zweier

weiterer Männer. Jeweils am linken und rechten Bildrand

ein Reiter auf einem Schimmel, von denen

linksseitig der in Rüstung befindliche Mann mit seiner

Hand auf den von einem gelben Lichtschein umgebenen

Gekreuzigten vor weitem Landschaftshintergrund

weist. Charakteristisch für dieses Gemälde sind

die sorgfältig konstruierten Fluchtlinien. Darstellung,

die sich ganz auf das Original bezieht.

Anmerkung:

Das Original ist ein Gemälde von Jacopo Tintoretto,

von 1566, Öl auf Leinwand, 536 x 1224 cm, das sich

in der Scuola Grande di San Rocco in Venedig befindet.

(1360951) (18)

€ 4.000 - € 6.000

Sistrix

INFO | BIETEN

20 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


187

NIEDERLÄNDISCHER MEISTER

DES 16./ 17. JAHRHUNDERTS

KALVARIENBERG

Öl auf Holz.

68,5 x 95,5 cm.

In Wellenleistenrahmen.

In einer hügeligen Landschaft sieht man den Kalvarienberg,

auf dem die drei Kreuze aufgestellt wurden.

Eine Leiter führt zu Christus Kreuz hinauf, auf dem ein

Mann den Essigschwamm in ein Gefäß taucht. Unzählige

Figuren haben sich eingefunden, um den

Kreuzigungen beizuwohnen. Teilweise sind sie in

Trauer, teilweise nehmen sie an dem Geschehen auf

dem Berg Golgatha gestikulierend oder plaudernd teil.

Der Himmel ist stark verdunkelt, nur eine rötliche Färbung

ist noch zu erkennen.

(1370393) (19)

DUTCH SCHOOL, 16TH/ 17TH CENTURY

GOLGOTHA

Oil on panel.

68.5 x 95.5 cm.

€ 10.000 - € 15.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

21


188

MARCELLUS COFFERMANS,

1520/30 ANTWERPEN – UM 1578 EBENDA, ZUG.

Coffermans, der seit 1539 Meister in der Antwerpener

Malergilde war, interessierte sich nicht für den

italienischen Manierismus seiner Zeit, sondern ließ

sich vor allem von den Werken der Künstler inspirieren,

die zwei oder drei Generationen vor ihm tätig

waren.

KLAPPALTAR-TRIPTYCHON MIT SZENEN AUS DEM

LEBEN JESU

Öl auf Holz.

Höhe: 64 cm.

Breite geöffnet: 100 cm.

Breite geschlossen: 50 cm.

Der Hausaltar zeigt im Mittelbild die Hauptszene unter

den Bögen einer ruinösen Architektur, die sich in

den Seitenflügeln fortsetzt. Im Zentrum die sitzende

Madonna, hinter der Josef steht, die in ihrem Schoß

den nackten Jesusknaben hält, der die Heiligen drei

Könige empfängt. Im Vordergrund rechts ein kniender

König mit einer goldenen Schatulle und goldenem

Zepter, hinter ihm stehend ein weiterer König, in seiner

Hand einen goldenen Deckelpokal haltend, ebenso

wie der linksseitig stehende dritte König in hellem

Gewand. Durch den Torbogen im Hintergrund fällt der

Blick auf eine bergige Landschaft mit einigen Häusern.

Auf der rechten Bildtafel wird die vorgenommene

Beschneidung Jesu acht Tage nach dem Fest seiner

Geburt wiedergegeben, der Neugeborene wird dabei

von Maria gehalten. Die zweite Seitentafel am linken

Rand zeigt Maria und Josef mit dem liegenden Jesuskind

und die Anbetung zweier Hirten, von denen der

vordere in seinen Händen einen Dudelsack hält. Auf

den Rückseiten der Seitentafeln ist jeweils auf grünlichem

Grund ein Familienwappen mit Rüstungsteilen

wiedergegeben. Malerei in der typischen Manier des

Künstlers in zurückhaltender Farbgebung, wobei in

der Kleidung der Figuren überwiegend Rot und Weiß

dominieren.

(13714614) (18)

€ 9.000 - € 12.000

Sistrix

INFO | BIETEN

189

FLÄMISCHE SCHULE DES 16. JAHRHUNDERTS,

NACHFOLGE DES JOOS VAN CLEVE (1485 – 1541)

MARIA LACTANS

Öl auf Holz.

40 x 30 cm.

In breitem Rahmen.

Vor dunklem Hintergrund Halbbildnis der nach rechts

geneigten Madonna mit teils goldglänzendem langem

Haar, die dem in ihren beiden Händen gehaltenen Jesusknaben

die Brust reicht. Dieser ebenfalls mit

goldglänzenden Haaren und einem Nimbus um sein

Haupt, blickt mit seinen hellen Augen aus dem Bild

heraus. Darstellungen des Bildmotivs der stillenden

Maria sind häufig in der Malerei der Kunstgeschichte

zu finden, zahlreiche auch bei Joos van Cleve. Malerei

in reduzierter Farbigkeit. Holzplatte leicht gewölbt.

(13715012) (18)

€ 6.000 - € 8.000

Sistrix

INFO | BIETEN

22 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

23


190

MALER DES 16. JAHRHUNDERTS,

SCHULE VON VITERBO

MADONNA MIT KIND

Tempera, Goldgrund und Pastiglia auf Holz.

91 x 60 cm.

Spätgotisches Altar- oder Andachtsbild, die Darstellung

in Einheit mit der ornamental geschnitzten und

vergoldeten Rahmeneinfassung.

Maria ist in Sitzhaltung auf einem roten Kissen ganzfigurig

gezeigt, auf ihrem Schoß das aufrecht sitzende

Jesuskind, das mit der Mutter gemeinsam eine Birne

hält, im Händchen des Kindes eine weitere rote

Frucht. Der Mantel in dunklem Türkisblau, mit starkrotem

Futter und beschrifteter Borte, das Kleid hellrot,

senkrecht gefaltet. Am Boden und unten seitlich

Gräser und Blattwerk. Seitlich, in kleinerem Maßstab

eingefügte Engel in Anbetung, in prächtigen roten

Umhängen mit Bordüren. Der Blick Mariens gilt dem

Betrachter, das Gesicht, von dunkelblondem Haar gerahmt,

höchst anmutig. Als führender Maler in Viterbo

galt Matteo Giovannetti, in dessen Malstil die Schule

von Avignon eingewirkt hat, was einen anmutigeren

Stil mit physiognomischem Interesse entwickeln ließ.

Dies hatte sich noch in den nächsten Generationen

ausgewirkt, wie auch hier etwa im Gesicht der Maria

zu beobachten.

Der floral punzierte Goldgrund von einem schmalen

Rundbogen überfangen, in den Ecken Lilienmotive

in Pastigliotechnik. In der Rahmenkehle Fischblasenornamentik

im Rapport.

Original erhalten die große, bogig geschmiedete

Hängeöse in Eisen. A.R.

(1370811) (11)

PAINTER OF THE 16TH CENTURY,

SCHOOL OF VITERBO

MADONNA AND CHILD

Tempera, gold ground and pastiglio on panel.

91 x 60 cm.

Late Gothic altar or devotional painting designed

homogeneously with the ornamentally carved and gilt

frame. Matteo Giovannetti (ca. 1300-1369) was the

leading painter in Viterbo, his painting style was influenced

by the Avignon school, which led to the development

of a more graceful style with physiognomic

interest.

€ 15.000 - € 20.000

Sistrix

INFO | BIETEN

24 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


191

MEISTER DES 15. JAHRHUNDERTS

MARIA LACTANS

Tempera auf Holz.

70 x 48 cm.

Die stillende Mutter Gottes mit dem Kind auf dem

Schoß vor vergoldetem Hintergrund, im unteren Bereich

mit grünem Rasen und kleinen Blumen versehen.

Beide blicken den Betrachter an. Das Gewand

Mariens, in den attributiven Farben Rot und Blau, ist

mit vergoldetem Dekor verziert. Die Finger von Maria

und Jesus sind gelängt dargestellt. Die Hintergrundvergoldung

zeigt dekorative Punzierungen, mittig ein

spitzes Bogensegment darstellend. Auch die Heiligenscheine

der beiden Figuren sind gepunzt und mit

schwarzen Linien betont.

(1370975) (19)

MASTER OF THE 15TH CENTURY

NURSING MADONNA

Tempera on panel.

70 x 48 cm.

€ 12.000 - € 14.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

25


192

VENEZIANISCHER MALER DER MITTE

DES 16. JAHRHUNDERTS

MARIÄ VERKÜNDIGUNG

Öl auf Holz.

51 x 37 cm.

Gerahmt.

Beigegeben eine Expertise von Prof. Egidio Martini.,

in Kopie.

Die biblische Szene ist in lichter Farbigkeit gehalten.

Teilweise lässt sich eine bozzettoartige Grundhaltung

vermuten, wie etwa auch der textile Dekor im Mantel

der Maria auch des Engels nicht gänzlich ausgeführt

erscheint. Die Halbfigur Gottvaters hebt sich vom

lichthellen Glanz der Strahlen ab, die bis ins Dunkel

der rechten Raumtiefe dringen. Der kompositionelle

Aufbau, insbesondere die nach oben gerichtete Hand

des Engels weisen auf Vorbilder hin, wie etwa die

„Verkündigung“ des El Greco aus seinem Frühwerk,

vermittelt durch einen Stich des Jacopo Caraglio von

1536. Tatsächlich weist auch das Gesicht der Maria

Verwandtschaft mit der Mariendarstellung des El Greco

auf. Die beiliegende Expertise weist darauf hin, wie

ebenso auf die Einflüsse von Tizian. A.R.

(1370722) (11)

€ 8.000 - € 10.000

Sistrix

INFO | BIETEN

193

ALTNIEDERLÄNDISCHER MEISTER,

UM 1550

AUFERSTEHUNG CHRISTI

Öl auf Holz.

109 x 69 cm.

Das Tafelbild dürfte für den Altar einer Schlosskapelle

oder den Nebenaltar einer Kirche geschaffen worden

sein. Die im N.T. erwähnte Szene hat der Maler sehr

figurenreich und lebendig geschildert, ganz im Gegensatz

zu den gängigen Darstellungen dieses Motivs

anderer Meister. Der aus dem Grab Auferstandene

erscheint oben im rundbogigen Bildfeld vor rotem

Velum, von Putten gehalten. Darüber hinaus wird die

Christusfigur von einer Wolkenhülle umfangen. Bei genauerer

Betrachtung zeigt sich hier, dass die meisten

der Wächter und ihrer Begleitfiguren den Auferstanden

nicht wirklich sehen. Zudem ist der Sarkophag geschlossen

gezeigt. Die Auferstehung versteht der Maler

also nicht in materiellen Sinn. Diese Beobachtung bestätigt

sich umso mehr, wenn wir sehen, dass diejenigen

Wächter, die den Auferstandenen sehen, stehend

wiedergeben sind, - der das Wunder nicht Erkennende

dagegen wird auf dem Boden liegend gezeigt. Zweifellos

liegt hierin eine theologische Aussage, was dem

Werk zusätzliche Bedeutung gibt.

(1360981) (10)

OLD NETHERLANDISH MASTER,

CA. 1550

THE RESURRECTION OF CHRIST

Oil on panel.

109 x 69 cm.

€ 15.000 - € 25.000

Sistrix

INFO | BIETEN

26 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

27


194

MEISTER DER HISTORIA,

UM 1510 – UM 1525, ZUG.

KREUZTRAGUNG CHRISTI

Öl auf Holz.

147,5 x 120,7 cm.

In der Bildmitte trägt Christus das Kreuz über seinen

Schultern. Er wendet sich der Heiligen Veronika zu,

die ihm das Schweißtuch gereicht hat. Drei Männer

mit erhobener Rechten machen sich bereit, das Kreuz

aufzustellen. Im Hintergrund öffnet sich eine Landschaft

mit einem Gebäudekomplex wie auch eine

Berglandschaft.

Literatur:

Vgl. Alfred Stange, Malerei der Donauschule.

Bruckmann, München 1964, Abb. 232.

(1370332) (19)

MASTER OF HISTORIA,

CA.1510 – CA. 1525, ATTRIBUTED

CRUCIFIXION OF CHRIST

Oil on panel.

147.5 x 120.7 cm.

Literature:

cf. Alfred Stange, Malerei der Donauschule. Bruckmann,

München 1964, ill. 232.

€ 10.000 - € 15.000

Sistrix

INFO | BIETEN

28 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

29


195

FERMO GHISONI,

1505 – 1575

JESUS AM ÖLBERG

Öl auf Leinwand. Doubliert.

120 x 85 cm.

Gerahmt.

Beigegeben eine Expertise von Emilio Negro, Bologna,

in Kopie.

Das Gemälde zeigt eine Episode aus dem Leben Jesu

aus den Evangelien: Jesus kniet am Ölberg, wohin er

sich zurückgezogen hatte, um zu beten und sich auf

seine Gefangennahme, sein Leiden und seinen Tod

vorzubereiten. Er ist in Begleitung der Apostel Petrus,

Johannes und Jakobus und bittet sie, bei ihm zu wachen.

Er betet zu seinem Vater und bittet ihn, dass

dieser Kelch an ihm vorrübergehen möge. Auf dem

Gemälde ist zu sehen, wie der nächtliche Wolkenhimmel

aufreißt und vor Jesus ein großer geflügelter Engel

erscheint, der in seinen Händen einen Kelch und das

Kreuz als Verweis auf sein späteres Leiden hält. Im

Vordergrund liegend die drei eingeschlafenen Apostel.

Im Hintergrund die von Judas angeführten Soldaten,

die Jesus gefangen nehmen wollen. Laut Emilio Negro

sind Vorbilder aus Urbino, bei Giulio Romano (um

1499-1546) zu finden. Das Werk zeigt kompositorische

Anmut und das Können des Künstlers.

(1370273) (18)

FERMO GHISONI,

1505 – 1575

JESUS ON THE MOUNT OF OLIVES

Oil on canvas. Relined.

120 x 85 cm.

Accompanied by an expert’s report by Emilio Negro,

Bologna, in copy.

€ 8.000 - € 10.000

Sistrix

INFO | BIETEN

30 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


196

GILLIS COIGNET D. Ä.,

1542 ANTWERPEN – 1599 HAMBURG, ZUG.

ECCE HOMO

Öl auf zwei vertikal zusammengefügten Holztafeln.

99 x 71 cm.

Beigegeben eine Expertise von Prof. Justus Müller

Hofstede vom 20. Februar 1978.

In Nahsicht vor nächtlichem Hintergrund der stehende

Jesus mit freiem Oberkörper, einem weißen Tuch

um die Hüfte und einem Umhang, der teils über seinen

Schultern hängt. Er hat die Arme mit einem Seil zusammengebunden

und hält in seiner rechten Hand ein

Spottzepter. Auf seinem Haupt trägt er die Dornenkrone

und mit leidendem schmerzvollen Gesicht

blickt er seitlich nach oben. Rechts hinter ihm stehend

Pontius Pilatus in edlem Gewand und einem

prächtigen Turban mit Brosche, der ihn traurig anblickt.

Linksseitig ein Knecht, in seiner rechten Hand eine

brennende Fackel haltend, in der anderen ein kleines

Horn, das er bläst. Das Gemälde, so Müller Hofstede,

lässt sich gut stilistisch mit anderen Werken des

Künstlers vergleichen, vor allem die physiognomische

Bildung des Knechtes mit der Fackel und des Christus.

Er ordnet das Bild in die letzte Schaffensperiode des

Künstlers ein. Im unteren Bereich teils Kratzsp.

(1360711) (18)

€ 3.000 - € 5.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

31


197

GIOVANNI BATTISTA RAMENGHI

GENANNT „IL BAGNACAVALLO“,

1521 – 1601

MARIA MIT DEM KINDE, DEM HEILIGEN

HIERONYMUS UND DEM HEILIGEN FRANZISKUS

Öl auf Leinwand. Doubliert.

95,5 x 74,5 cm.

In plastisch verziertem Holzrahmen.

Beigegeben ein Gutachten von Emilio Negro, Bologna,

ohne Datum, in Kopie.

Im Hochformat die zentrale Darstellung der sitzenden

Maria in der ihr zukommenden klassischen Farbtrias,

auf ihrem Schoß das nach rechts gewandte Jesuskind.

Links der Heilige Hieronymus in kardinalrotem

Gewand mit Geißelstein, rechts der Heilige Franziskus

mit schlichtem Holzkreuz; alle vier Personen werden

durch einen feinen Nimbus bedeutungsvoll hervor gehoben.

Anmerkung:

Vergleichbar mit dem vorliegenden Gemälde ist

etwa Maria mit dem Kinde und Heiligen in der

Pina coteca Nazionale in Bologna von ca. 1545 -

1550, oder auch Paulus mit Johannes dem Evangelisten

in der Kirche Santa Isaia in Bologna, wobei

der Künstler bei unserem Gemälde auf die architektonische

Eingliederung verzichtet und sich auf die

Darstellung der Personen konzentriert.

(1371621) (13)

GIOVANNI BATTISTA RAMENGHI

ALSO KNOWN AS “IL BAGNACAVALLO”,

1521 – 1601

THE VIRGIN AND CHILD WITH SAINT JEROME

AND SAINT FRANCIS

Oil on canvas. Relined.

95.5 x 74.5 cm.

Accompanied by an expert’s report by Emilio Negro,

Bologna, n.d., in copy.

Notes:

The Virgin and Child with Saints held at the Pinacoteca

Nazionale in Bologna dates to ca. 1545 - 1550, or

Paul with John the Evangelist in the Church of

Sant’Isaia in Bologna, compare well with the present

painting. In the present painting, the artist forgoes

the architectural integration and focuses on the

representation of the figures instead.

€ 10.000 - € 15.000

Sistrix

INFO | BIETEN

32 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.



198

SPANISCHER MALER DES 16. JAHRHUNDERTS

BILDNIS EINER DAME MIT HALSKRAUSE

Öl auf Leinwand. Doubliert.

109 x 68,5 cm.

Bezeichnet „AETATIS.SVE.22.“ und „ANNO. 1555“.

In ebonisiertem Rahmen.

Dreiviertelbildnis einer jungen Dame in reich ornamental

verziertem Kleid mit Silberfadenstickerei und

mehreren Ringen. Während die eine Hand ein Tuch

hält, liegt die andere Hand auf Rosen und Schwertlilien,

die Liebe und Reinheit symbolisieren, sodass eine ursprüngliche

Verwendung des Gemäldes im Zuge einer

Brautwerbung wahrscheinlich ist. Sowohl flämische

Einflüsse etwa der Pourbus, die sich in Spanien durchsetzen

konnten, aber auch lokalspanische Einflüsse

von Jorge de la Rua und auch Juan Pantoja de la Cruz

lassen sich in dem hier angebotenen feinen Gemälde

wiedererkennen.

(13715011) (13)

SPANISH SCHOOL, 16TH CENTURY

PORTRAIT OF A LADY WITH RUFF COLLAR

Oil on canvas. Relined.

109 x 68.5 cm.

Inscribed “AETATIS.SVE.22.“ and “ANNO. 1555“.

€ 18.000 - € 20.000

Sistrix

INFO | BIETEN

34 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

35


36 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


199

P. LÜDIEBÜYS,

MALER DER MITTE DES 17. JAHRHUNDERTS

Gemäldepaar

PORTRAITS EINES EHEPAARES

Öl auf Holz.

Je 92 x 69 cm.

Eines rechts unten signiert und datiert „P. Lüdiebüys.

Fe. Anno 1650“.

Gerahmt.

Die beiden Gemälde zeigen die Portraits eines Ehepaares

vor dunkelgrünem Vorhang im Hintergrund. Als

Dreiviertelbildnis wird ein eleganter Herr leicht nach

rechts gezeigt, in elegantem schwarzem Gewand mit

weißem Kragen und mit weißer Spitze besetzten

Hemdsärmeln, dessen rechte Hand auf einer hölzernen

Platte ruht.

Das Gegenstück mit einer jungen Frau in edlem schwarzem

Gewand mit großem, weißen, über die Schulter

ragenden Kragen, bräunlichem Haar, das mit einem

goldglänzenden Schmuckstück verziert ist. Beides

repräsentative Darstellungen, typisch für die Zeit.

(1371334) (18)

P. LÜDIEBÜYS,

MASTER OF THE MID-17TH CENTURY

A pair of paintings.

PORTRAITS OF A MARRIED COUPLE

Oil on panel.

92 x 69 cm each.

One signed and dated “P. Lüdiebüys. Fe. Anno 1650“

lower left.

€ 15.000 - € 20.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

37


200

ANTHONIE PALAMEDESZ,

1601 DELFT – 1673 AMSTERDAM

BILDNIS EINER JUNGEN HOLLÄNDERIN, 1654

Öl auf Eichenholz.

57 x 67 cm.

Links oben signiert „Ao 1654 / A. Palamed.“, verso

Schablonennummer in Schwarz „HD 496“.

Das Gemälde ist in jeder Hinsicht als hochrangiges

Werk zu sehen, nicht nur was die tadellose Erhaltung

angeht, mit Signatur und Datierung, sondern auch in

der hohen künstlerischen wie kulturhistorischen Bedeutung.

Der Maler Antonie Palamedesz wirkte etwa im selben

Zeitraum wie Jan Vermeer (1632-1675), war aber dreißig

Jahre älter als jener und damit ein Vorläufer des

bedeutenden Delfter Malers. Gemeinsam ist beiden,

dass sie in Delft gewirkt haben, was bei dem Stil und

in der Auffassung des vorliegenden Gemäldes erst auf

den zweiten Blick erkennbar wird.

Die Kleidung der jungen Dame lässt sie als der gehobenen

Gesellschaft Hollands zugehörig erkennen. Im

Halbbildnis, vor dunklem Hintergrund, links grünlich

aufgehellt, richtet sie den Blick auf den Betrachter.

Trotz der traditionsbedingten Steifheit ihres Gewandes,

der enganliegenden weißen Haube, zeigt sie sich sehr

selbstbewusst, jedoch ohne Überheblichkeit. Über

ihrem schwarzen Seidenkleid trägt sie einen die Schultern

bedeckenden Kragen mit Randspitzen, darunter

eine schwere Goldkette, die jedoch größtenteils vom

Kragen bescheiden verdeckt wird. Auch ihre Perlenohrringe

werden unauffällig präsentiert. Eine weitere

Perle ziert die Kragenschleife. Das Schwarz des Seidenkleides

lässt erst bei näherer Betrachtung ein feines

Wirkmuster erkennen. Goldgestickte Querbordüren,

die sich nach unten hin verjüngen, unterstreichen den

schlanken Oberkörper. Die Beleuchtung von links

oben aus einer Lichtquelle außerhalb des Bildraums,

betont Kragen und Gesicht, hier besonders die hohe

Stirn, was damals als Zeichen von Bildung galt.

Mit nach Innen gerichtetem wissendem Lächeln und

klugem Blick begegnet uns die junge Dame. Ihr intelligentes

Selbstbewusstsein ist ein Ausdruck, der sich

keineswegs bei anderen stilverwandten Portraits so

leicht findet. Dies ist nicht zuletzt Ausdruck der Zeit

und der Jahrzehnte, in denen Holland eine demokratische

„Republik der Vereinigten Niederlande“ war. Von

Spanien losgelöst, konnten die errungenen Freiheiten

sowohl Wissenschaften, als auch Kunst und vor allem

die Emanzipation der Frau entwickeln lassen.

Hier ist an die zehn Jahre später entstandene „Dame

mit dem Perlenohrring“ des Delfter Maler Jan Vermeer

von 1665 zu erinnern. Dazu kommt, dass Palamedesz

zum Zeitpunkt der Datierung des Bildes 1654

ebenfalls in Delft gewirkt hat. 1605 zog seine Familie

von Leith/Schottland nach Delft. Hier wurde er von dem

damals führenden Portraitisten Michiel van Mierevelt

(1564-1641) unterrichtet. Bereits etwa 20-jährig wurde

er in der Malergilde 1621 aufgenommen. 1653 und

1673 war er wiederholt Dekan der Gilde. Das heißt,

dass das vorliegende Gemälde im Zeitraum des Höhepunkts

seiner Laufbahn entstand. Vergleicht man

Werke seines Œuvres, das viele Gesellschaftsszenen

enthält, für die er überwiegend bekannt wurde, so ist

festzuhalten, dass die psychologische Erfassung und

die Detailperfektion in seinen Portraits, wie hier, meist

weit höhere Qualität aufweisen.

Wir kennen einige vergleichbare Damenbildnisse von

seiner Hand, wie etwa das Portrait einer jungen Dame,

die einen Fächer in der Hand hält, oder das Bildnis einer

älteren Frau mit Halskrause, wahrscheinlich Jacobmina

de Grebber, beide im Rijks Museum Amsterdam, oder

das Herrenbildnis des Theologen Jacobus Trigland

(1583-1654)

Die Summe aller Elemente, die aus dem vorliegenden

Bildnis sprechen, beweist die hohe Meisterschaft des

Malers, der hier auch die seelische Befindlichkeit der

Person zum Sprechen gebracht hat.

A.R.

Anmerkung:

Das Gemälde gelistet im RKD, Den Haag, unter

Abbildungsnr. IB00093751. (13715019) (11)

ANTHONIE PALAMEDESZ,

1601 DELFT – 1673 AMSTERDAM

PORTRAIT OF A YOUNG DUTCH WOMAN, 1654

Oil on oak panel.

57 x 67 cm.

Signed “Ao 1654 / A. Palamed” top left. Stencilled

black number “HD 496” on the reverse.

This is a high-quality painting in every respect, not

only with regards to its impeccable condition, with

signature and dating, but also in terms of its high

artistic and cultural-historical significance.

Notes:

The painting is listed with the RKD, The Hague,

illustration no. IB00093751.

€ 14.000 - € 16.000

Sistrix

INFO | BIETEN

38 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

39


201

MALER DES 17. JAHRHUNDERTS,

WOHL AUS DEM KREIS DES ANTONIO CARNEO

(1637 – 1692)

DIE HEILIGE FAMILIE

PAINTER OF THE 17TH CENTURY,

PROBABLY CIRCLE OF ANTONIO CARNEO

(1637 – 1692)

THE HOLY FAMILY

Öl auf Leinwand. Doubliert.

89 x 148 cm.

Gerahmt.

Maria in edler Kleidung mit sorgsam drapierter und

mit Schmuck verzierter Frisur hält den auf einer Steinplatte

ausgestreckt liegenden, nackten Jesusknaben

auf einem Tuch. Rechts stehend Josef, der seine kräftige

linke Hand auf einem Wanderstab, seinem Attribut,

abstützt und mit seiner linken eine kleine Verletzung

am Bein Jesu betastet, während sich das Kind mit

ausgestreckten Armen zu wehren versucht. Harmonische,

intime Wiedergabe des Familienlebens.

(1370205) (18)

Oil on canvas. Relined.

89 x 148 cm.

€ 10.000 - € 15.000

Sistrix

INFO | BIETEN

40 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


202

GENUESER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS

LOTH UND SEINE TÖCHTER

GENOESE PAINTER OF THE 17TH CENTURY

LOT AND HIS DAUGHTERS

Öl auf Leinwand. Doubliert.

119 x 133,4 cm.

In gekehltem, vergoldetem Rahmen.

Dargestellt ist hier die biblische Geschichte von Lot

und seinen Töchtern. Nachdem Lot in der Stadt Sodom

Engel vor der männlichen Gewalt gerettet hat, verhelfen

ihm diese aus der vollkommen zerstörten Stadt zu

fliehen. Lot und seine Töchter finden Zuflucht in den

Bergen. Die vorliegende Szene zeigt den Augenblick,

als Lots Töchter vor der Wahl stehen durch Inzest den

Fortbestand ihrer Linie zu wahren. Der Künstler zeigt

den Moment indem die Töchter dieses moralische

Dilemma entscheiden, indem sie ihren Vater mit Alkohol

betrunken machen und ihn verführen. Die umgebende

Landschaft ist auf ein Minimum reduziert, nur angedeutete,

schroffe Felsen markieren den Ort des Geschehens.

Lot ist lediglich in ein blaues Tuch gehüllt,

seine Töchter hingegen sind mit entblößtem Rücken

und Brust gezeigt, deren helles Inkarnat deutlich hervortritt.

Ein prächtiger Weinkelch und kostbare Stoffe

werden als Verführungsmittel eingesetzt. In diesem

Bild wird Lot als noch nicht handelnd dargestellt. Er

weicht leicht zurück und blickt skeptisch, während

seine Töchter ihm zugewandt sind und sein Gewand

von seiner Schulter streichen. Der dramatisch gefärbte

Himmel übernimmt die Funktion eines Stimmungsträgers,

der den Moment der Entscheidung unterstreicht.

(1361021) (19)

Oil on canvas. Relined.

119 x 133.4 cm.

€ 15.000 - € 20.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

41


203

FRANS FLORIS D. Ä.,

UM 1516 ANTWERPEN – 1570 EBENDA, ZUG.

ALLEGORIE DES FRIEDENS UND

DER GERECHTIGKEIT

Öl auf Holz. Parkettiert.

75,5 x 109 cm.

In profiliertem Holzrahmen.

In einem durch eine Säule und ein Pilaster angedeutetem

Innenraum zwei weibliche allegorische Figuren

mit Schwert bzw. Ölbaumzweigen, im vakanten Raum

schwebt der Heilige Geist in Gestalt einer Taube, fliegende

Putti tragen über den Häuptern eine Krone und

einen Kranz aus Ölbaumzweigen. Im Museum Kunstpalast

wird eine ähnliche Komposition geführt (Inv. Nr.

209), die in die anonymen südlichen Niederländer lokalisiert

wird.

FRANS FLORIS THE ELDER,

CA. 1516 ANTWERP – 1570 IBID., ATTRIBUTED

ALLEGORY OF PEACE AND JUSTICE

Oil on panel. Parquetted.

75.5 x 109 cm.

Literature:

cf. H. Peters, Meisterwerke der Düsseldorfer Galerie,

1955, no. 16.

€ 15.000 - € 20.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Literatur:

Vgl. H. Peters, Meisterwerke der Düsseldorfer Galerie,

1955, Nr. 16.

(13711219) (13)

42 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


204

EMILIANISCHE SCHULE DES 17. JAHRHUNDERTS

ATTILA UND DAS MARTYRIUM

DER HEILIGEN URSULA

EMILIAN SCHOOL, 17TH CENTURY

ATTILA AND THE MARTYRDOM

OF SAINT URSULA

Öl auf Leinwand.

125 x 190 cm.

Die Darstellung geht auf eine Erzählung aus der Legende

der Heiligen Ursula zurück. Diese war die Tochter

des christlichen Königs Maurus und bekannt für ihre

Schönheit, Weisheit und Tugend. Als sie mit zehn Jungfrauen

von einer Wallfahrt nach Rom in ihre Heimatstadt

zurückkehrte, wurde diese von den Hunnen

belagert. Der Hunnenkönig Attila war von Ursulas

Schönheit beeindruckt und wollte sie zur Frau. Ursula

verweigerte sich ihm und wurde durch Pfeile getötet.

Vor dem Innenhof eines Palastes sieht man rechtsseitig

die bereits von einem Pfeil getroffene und zusammengesunkene

Ursula in rotem Gewand, mit fahlem

Gesicht und zum Gebet gefalteten Händen sowie bereits

geschlossenen Augen. Umgeben wird sie von

ihren trauernden Gefährtinnen. Linksseitig ein muskulöser

Mann, der einen Bogen hält und mit dem Pfeil

auf die Gruppe zielt. Bei dem hinter ihm stehenden

Mann mit weißem Turban, der sich halb versteckt

zeigt, könnte es sich um den Hunnenkönig handeln.

Auf einem Tisch im linken Vordergrund Rüstungsteile

und ein teilvergoldeter Köcher mit Pfeilen. Darstellung

mit gekonnter Hell-Dunkel-Inszenierung.

(1370792) (3) (18)

Oil on canvas.

125 x 190 cm.

€ 22.000 - € 25.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

43


205

TIZIANO VECELLIO,

AUCH „TIZIAN“,

1485 BEI BELLUNO – 1576 VENEDIG,

WERKSTATT DES

DANAË

Öl auf Leinwand. Doubliert.

127 x 189 cm.

In vergoldetem Profilrahmen.

Beigegeben eine technische Analyse von Dr. Giuseppe

Di Girolami, Ascoli Piceno vom 17. Oktober 2019, in

Kopie. Die Analyse hat Stiche auf dem Pigment gezeigt,

die von einem Vorlagekarton stammen dürften,

sowie verschiedene Pentimenti. Ebenso beigegeben

eine Korrespondenz mit Bernard Jan Hendrik Aikema,

Fondazione Centro Studi e Cadori, der nach der Beurteilung

von Fotografien nicht ausschließt, dass es sich

um eine Werkstattsarbeit Tizians handeln könnte.

Danaë liegt auf ihrer Bettstatt in ihrem Turm, in den ihr

Vater sie eingesperrt hatte, um zu verhindern, dass

sie Nachkommen zeugt – denn es wurde prophezeit,

dass ihr Sohn seinen Großvater töten würde. Wir werden

als Betrachter Zeuge des wundersamen Augenblicks,

in dem Zeus in Gestalt eines Goldregens mit

Danaë den Sohn Perseus zeugt – der seinen Großvater

letztendlich doch versehentlich bzw. der Lenkung der

Götter gemäß mit einem Diskus tötet. In diesem Moment

läuft eine Amme herbei, um den Goldregen aufzufangen.

Die Darstellung – ob nun aus der Werkstatt

oder in der Nachfolge entstanden – geht zurück auf

das berühmte Werk Tizians, welches 1560-65 ausgeführt

wurde und im Prado in Madrid unter Inv.Nr.

P00425 verwahrt wird und 129,8 x 181,2 cm misst.

Auch in der Hermitage in St. Petersburg wird eine Version

mit Amme verwahrt (120 x 187 cm). Die erste

Danae wurde von Tizian in Rom 1544-45 für Cardinal

Alessandro Farnese in Bezug auf seine Affäre mit einer

Kurtisane gefertigt. Dieses Gemälde war Vorbild

etwa für das Gemälde für Pilip II, wo Cupido ersetzt

wurde durch eine alte Amme, die einen willkommenen

Kontrast zur jugendlichen Schönheit Danaes bietet.

Dieses Gemälde wurde in der Höhe um ein Drittel

verkleinert. Das Pradogemälde entstand um 1565 und

gehörte einst vermutlich Giovanni Carlo Doria und

danach Velázquez, dem 1634 1000 Dukaten für 18

Gemälde – darunter die Danaë – bezahlt wurden.

(1370831) (13)

TIZIANO VECELLIO,

ALSO KNOWN AS “TITIAN”,

1485 NEAR BELLUNO – 1576 VENICE,

WORKSHOP OF

DANAË

Oil on canvas. Relined.

127 x 189 cm.

Accompanied by a technical analysis by Dr Giuseppe

Di Girolami, Ascoli Piceno dated 17 October 2019, in

copy.

The analysis has shown pricks on the pigment that

may originate from a cartoon and various pentimenti.

Also enclosed is the correspondence with Bernard

Jan Hendrik Aikema, Fondazione Centro Studi Tiziano

e Cadore. After assessing the photographs, he does

not rule out that this could be a work by Titian’s workshop.

€ 50.000 - € 70.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Detailabbildung

44 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

45


206

NICOLA VACCARO,

1634/40 NEAPEL – UM 1717

DIE REUIGE MAGDALENA

Öl auf Leinwand. Doubliert.

182 x 130 cm.

Links unten auf Ast signiert und datiert „1715“.

In vergoldetem Profilrahmen.

In dieser monumentalen Darstellung von Maria Magdalena

als Büßerin entwirft der Künstler eine dynamische

Komposition mit der Figur der Protagonistin im

Zentrum der Szene, die eine dramatische und theatralische

Haltung einnimmt. Die junge Frau blickt mit

leicht geöffnetem Mund und einer Träne auf der Wange

in den Himmel. Auch ihre Arme sind zum Himmel

gerichtet, wie in einem reumütigen Gebet auch zum

Kreuz, zum Totenkopf und zur Geißel, mit denen die

kleinen Engel herabsteigen, um sie der Magdalena zu

übergeben. Diese Attribute sowie das Salbgefäß und

das Buch sind zwar charakteristisch für die Darstellung

von Maria Magdalena, aber die Anwesenheit der

kleinen Engel in der Komposition ist eine Besonderheit.

Die Darstellung von Maria Magdalena, insbesondere

als Büßerin in der Wüste, war ein weit verbreitetes

ikonografisches Thema. Nicola Vaccaro begann

seine Ausbildung im väterlichen Atelier und folgte

dem Stil seines Vaters, doch schon bald fühlte er sich

zu den Werken von Salvator Rosa hingezogen. Er begann,

sich dessen Palette so weit anzueignen, dass

seine Werke als Werke von Rosa angesehen wurden. In

den 1650er-Jahren zog er nach Rom, wo er sich der

Werkstatt von Nicolas Poussin anschloss. In der Ewigen

Stadt heiratete er Anna Maria Manecchia, die Tochter

des Meisters Gian Giacomo Manecchia, was ihm die

Türen der römischen Kunstszene öffnete. Sie bildeten

eine Malerfamilie, denn Nicolas Vater, Andrea Vaccaro

(1598/1604-1670), war eine Schlüsselfigur des italienischen

Barocks. Auch sein Schwiegervater war ein berühmter

Maler und seine Frau Anna Maria eine sehr

aktive Malerin. Der zweite Sohn des Paares, Andrea,

war ebenfalls ein herausragender Künstler. Sein Leben

nahm eine Wendung, als er eine Liebesaffäre mit der

berühmten Sängerin Giulietta Zuffi begann. Vaccaro

wurde Direktor des Theaters San Carlo in Neapel und

übernahm Aufgaben, die von der Verwaltung über das

Schreiben von Librettos bis hin zur Dekoration der

Bühne reichten. Er widmete sich so sehr der Welt des

Theaters, dass er seine Arbeit als Maler aufgab, was

sein Schaffen erheblich reduzierte.

Aufgrund der Spezialisierung der Maler auf bestimmte

Gattungen war es üblich, dass die Werke von mehreren

Künstlern ausgeführt wurden, wie im Falle dieses

Gemäldes.

Provenienz:

Privatsammlung, gesammelt in den 1970er-Jahren in

London und Madrid.

(1370688) (13)

NICOLA VACCARO,

1634/40 NAPLES – AROUND 1717

THE PENITENT MAGDALENE

Oil on canvas. Relined.

182 x 130 cm.

On the lower left branch signed and dated “1715“.

Provenance:

Private collection, stamped in the 1970s in London

and Madrid.

€ 10.000 - € 14.000

Sistrix

INFO | BIETEN

zum Größenvergleich

46 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

47


207

DENYS CALVAERT,

GENANNT „DIONISIO FIAMMINGO“,

1540 ANTWERPEN – 1619 BOLOGNA,

Zunächst war Calvaert, der in Antwerpen geboren

wurde, Landschaftsmaler und wurde dann in Bologna

u.a. bei Antonio Allegri Correggio (um 1489-1534) und

Tibaldi da Bologona (1527-1596) als Figurenmaler ausgebildet.

Neben großformatigen Werken waren schon

seinerzeit vor allem die auf Kupfer gemalten Bilder

besonders erfolgreich.

MYSTISCHE VERMÄHLUNG

DER HEILIGEN KATHARINA

Öl auf Kupfer.

50,5 x 35 cm.

Verso mit Resten eines alten Lacksiegels.

In mit Perlstab verziertem und vergoldeten Rahmen.

DENYS CALVAERT,

ALSO KNOWN AS “DIONISIO FIAMMINGO“

1540 ANTWERP – 1619 BOLOGNA

MYSTICAL WEDDING OF SAINT CATHERINE

Oil on copper.

50.5 x 35 cm.

Remains of old lacquer seal on the back.

Accompanied by an expert’s report by Dr Klaus Ertz,

Lingen, in copy, dating the painting to the last decade

of the 16th century

€ 12.000 - € 15.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Beigegeben ein Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen,

vom 28. Juli 2023,in Kopie, in dem er bestimmt, dass

das Gemälde im letzten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts

in Italien durch den genannten Künstler geschaffen

worden ist.

In einem gestuften Außenbereich, der nach oben in

zwei mächtigen Rundsäulen abschließt, die von korinthischen

Kapitellen überfangen und durch ein rotes

Velum verbunden werden, thront die sitzende Maria

mit ihrem Kind auf dem Schoß. Um sie herum zahlreiche

teils musizierende Engel, rechts davon die

Heilige Katharina, ihre Hand nach dem Christuskind

ausstreckend. Vorrangig ist hier also die mystische

Vermählung Katharinas von Alexandrien gezeigt, die

vom Jesuskind den Ring angesteckt bekommt. Die allseits

dargestellten Engel und Cherubim individua lisiert.

(13703347) (13)

Der Ring in der Hand des Christuskindes.

The ring in the hand of the Christ child.

48 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

49


208

WILLEM VAN HERP,

1614 – 1677, ZUG./ UMKREIS DES

ANBETUNG DER KÖNIGE

Öl auf Kupfer.

85 x 103 cm.

In vergoldetem ornamental verziertem Rahmen.

Großformatige Darstellung, in dem rechten Drittel die

Heilige Familie mit dem Ochsen in einer Scheune darstellend,

in den linken zwei Dritteln eine großes

Figuren aufgebot mit den Heiligen Drei Königen in teils

prächtigem hermelinbesetzten Ornat, zwei Kamelen,

Soldaten und Bediensteten, die sich allesamt vor einer

antiken Architekturruine versammelt haben.

WILLEM VAN HERP,

1614 – 1677, ATTRIBUTED/ CIRCLE OF

THE ADORATION OF THE MAGI

Oil on copper.

85 x 103 cm.

Notes:

Another devotional painting with slightly reduced

figure staffage is listed at the RKD in The Hague

under RKD no. 248809.

€ 22.000 - € 28.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Anmerkung:

Ein weiteres Anbetungsgemälde mit weniger reichem

Figurenprogramm wird beim RKD in Den Haag unter

RKD Nr. 248809 geführt.

(1371631) (13)

50 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.



209

MEISTER DER OBERITALIENISCHEN/ VENEZIANI-

SCHEN SCHULE DES 17. JAHRHUNDERTS

DIE HEILIGE FAMILIE MIT DEM JOHANNESKNABEN

Öl auf Holz.

64 x 50 cm.

Verso runder Brandstempel in Form eines Kranzes mit

den Initialen „GT“.

Im venezianischen Rahmen.

Die Figuren dicht gedrängt und nahe an den Bild betrachter

herangeführt. Die Körperhaltungen bewegt,

paarweise jeweils einander zugewandt; so richtet

Maria das Gesicht nach rechts auf einen Zweig, der

ihr von Josef gereicht wird, während die beiden kindlichen

Figuren Jesus und Johannes ebenfalls wie

spielerisch an einander umarmen, während Johannes

gleichzeitig den Arm um das Lamm in der linken unteren

Ecke legt. Der Zweig, den Josef reicht, dürfte

wohl für das Lamm bestimmt sein.

Es fällt eine kompositionell dominierende diagonale

Ordnung im Bild auf, die von links unten nach rechts

oben verläuft und für die Darstellung von Bäumen und

Landschaft die linke Bildecke freigibt. Eine ähnliche

Komposition zeigt das Gemälde desselben Themas

von Antonio da Correggio „Madonna della Scodella“

(Galleria nazionale di Parma). Das gelbliche Spätlicht

und die gesamte Farbgebung des Bildes lassen den

Malstil Oberitaliens erkennen. Dies gilt auch für die

Gesichter, wie für die Körperhaltungen.

Das Gemälde von hoher Meisterschaft. Der Maler gab

dem Gesicht der Maria nicht die übliche idealisierendschönende

Anmutung, sondern den Ausdruck eines

aus dem Volk genommenen Modells. Venezianische

Maler wie Tizian und Veronese und die Malerei in Parma

dürften hier stilistisch einflussgebend gewesen sein.

A.R.

(1350831) (11)

SCHOOL OF UPPER ITALY/ VENICE,

17TH CENTURY

THE HOLY FAMILY WITH SAINT JOHN THE BAPTIST

Oil on panel.

64 x 50 cm.

Round brand stamp in the shape of a wreath with

initials “GT“ on the reverse.

€ 16.000 - € 18.000

Sistrix

INFO | BIETEN

52 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

53


210

FRANCESCO SALVATOR FONTEBASSO,

1707 – 1769 VENEDIG, ZUG.

HAMAN ZU FÜSSEN DER ESTER

Öl auf Leinwand. Doubliert.

72,4 x 54 cm.

In vergoldetem Rahmen.

Ester zeigt mit dem goldenen Zepter auf Haman, der

das Vertrauen des Königs Ahasveros missbraucht hat,

um das jüdische Volk im persischen Reich zu vernichten.

In reichhaltiger Farbpalette wird hier die Szene

geschildert. Durch eine Öffnung der Architektur wird

der Blick auf eine Reiterstatue sowie den Himmel

möglich. Aufgrund des kräftigen Kolorits, der schnellen

Pinselführung sowie der Schilderung der Szene wird

das Gemälde Fontebasso zugeschrieben.

(1370197) (19)

€ 5.000 - € 7.000

Sistrix

INFO | BIETEN

54 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


211

AGOSTINO BUONAMICI TASSI,

1578 – 1644 ROM, ZUG./ UMKREIS DES

DIE TAUFE CHRISTI

Öl auf Leinwand. Doubliert.

94 x 70 cm.

In ornamentalem Rahmen.

Die Taufe Christi findet hier in einer weiten, bedrohlich

anmutenden Landschaft statt. Die rechte Bildhälfte

wird von hochaufragenden dunklen Bäumen beherrscht.

Die linke Bildhälfte zeigt die Taufe Christ mit

einigen Engeln, die auch in den Himmel emporsteigen.

Tassi konzentrierte sich ursprünglich auf Freskenmalerei,

war aber unter anderem für seine Nachtszenen

bekannt.

(1361747) (3) (19)

€ 7.000 - € 9.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

55


212

JAN BRUEGHEL D. Ä.,

1568 BRÜSSEL – 1625 ANTWERPEN,

NACHFOLGE DES 17. JAHRHUNDERTS

DIE HEILIGE FAMILIE MIT JOHANNES

DEM TÄUFER IN WALDLANDSCHAFT

JAN BRUEGHEL THE ELDER,

1568 BRUSSELS – 1625 ANTWERP,

FOLLOWER OF THE 17TH CENTURY

HOLY FAMILY WITH SAINT JOHN THE BAPTIST

IN FOREST LANDSCAPE

Öl auf Holz. Parkettiert.

76,5 x 72 cm.

In vergoldetem Prunkrahmen.

Das vorliegende Gemälde, das auch als „Ruhe auf der

Flucht nach Ägypten“ bezeichnet werden könnte,

zeigt eine intime, genrehafte Inszenierung der biblischen

Szene. Darin ruht die Heilige Familie, mit dem

kleinen Johannesknaben und dem Lamm, auf ihrer

Flucht inmitten üppiger Bäume. Im Vordergrund links

zwei kleine geflügelte Putti, hinter mehreren fein ausgeführten,

farbenfrohen Blumen. Nach links Durchblick

in eine weite Landschaft mit Fluss und schemenhaft

erkennbaren Gebäuden, unter hohem gelblich-grauen

Himmel. Für den Künstler typische Art der Darstellung.

(1371125) (18)

Oil on panel. Parquetted.

76.5 x 72 cm.

€ 15.000 - € 20.000

Sistrix

INFO | BIETEN

56 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

57


213

DAVID VINCKBOONS,

1576 MECHELEN – 1629 AMSTERDAM

WALDLANDSCHAFT MIT BLICK AUF GEBÄUDE

AM FLUSS

Öl auf Eichenholz.

Durchmesser: 56,5 cm.

Gerahmt.

Beigegeben eine Expertise von Dr. Klaus Ertz, Lingen,

vom 02. Mai 2023.

Das Gemälde auf runder Eichenplatte zeigt die Landschaft

aus leicht erhöhter Perspektive. Die Wipfel

mächtiger knorriger Eichenbäume ragen von links

weit in die Darstellung herein. Darunter erstreckt sich

die Landschaft mit einem ruhigen Flusslauf, der sich

nach links hinten unter Höhenzügen verliert. Eine

Burg mit Turm sowie strohgedeckte Hütten am Ufer

gegenüber säumen die Ufer. Miniaturhaft gemalt

leuchtet jedoch die Figurenstaffage aus dem verschatteten

Grund auf – einige Fischer mit Boot am

Ufer sowie ein Sackträger vor einer der Hütten. Am

unteren Bildrand ein Stelzenvogel im Schilf, wodurch

der Maler eine Blickorientierung der Kavaliersperspektive

gegeben hat.

Die Vorliebe für Staffagefiguren dieser Art erklärt sich

leicht, denn der Maler war der Sohn und Schüler des

Miniaturmalers Philipp Vinckboons, mit dem er schon

jung nach Antwerpen, später nach Amsterdam zog.

Der Malstil lässt die Tradition der Brueghels erkennen.

A.R.

Literatur:

Hermann Arthur Lier, Vinckboons, David, in: Allgemeine

Deutsche Biographie (ADB), Bd. 40, Leipzig

1896, S. 402 f.

Klaus Ertz, Christa Nitze-Ertz, David Vinckboons 1576

- 1632. Monographie mit kritischem Katalog der

Zeichnungen und Gemälde. Flämische Maler im

Umkreis der großen Meister, Bd. 10, Lingen 2016.

(13715034) (11)

€ 7.000 - € 9.000

Sistrix

INFO | BIETEN

58 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

59


214

JASPER VAN DER LANEN,

1592 – 1626, ZUG.

Der Maler war Schüler von Nicolaas Geerts und wurde

1615 Mitglied der Sankt Lukasgilde in Antwerpen.

Zusammen mit Abraham Govaerts (1589-1626) wirkte

er als Landschafter in Gemälden des Frans Francken

d. J. (1581-1642). Sein Stil erinnert noch stark an die

Malweise Pieter Brueghels d. Ä. (um 1525-um 1569).

BAUMLANDSCHAFT MIT BIBLISCHER FIGUREN-

STAFFAGE

Öl auf Kupfer.

50 x 55 cm.

Gerahmt.

Die Bildkomposition gliedert die Landschaft in zwei

Durchblicke, getrennt durch eine mittlere Baumgruppe,

zu der die Bäume an den Bildrändern als Repoussoir

korrespondieren. Dieser Bildaufbau ist bereits in Werken

Jan Brueghels geläufig, und wie in diesen ist auch hier

die Baumlandschaft als Bühne für die biblische Szene

der Heiligen Familie im Vordergrund zu verstehen.

Hier werden Maria und Josef unter der Baumgruppe

wandelnd gezeigt, der kleine Jesus dazwischen. Die

gesamte Bilddarstellung erfordert genaue Detailbetrachtung,

denn neben den beiden geflügelten Putten

in der linken Bildecke, die dabei sind Blumen zu pflücken,

finden sich zahllose Einzelmotive, die dem Bildganzen

eine reiche Symbolik vermitteln. Dem Betrachter

der Barockzeit waren die verschiedenen Blumensorten

als symbolische Verweise geläufig. Daneben weisen

die prominent gemalten Tulpen auch auf die „Tulpomania“

der Zeit. Die beiden Meerschweinchen nahe des

unteren Bildrandes lassen sich einerseits - wie die Tulpen

- als exotische Errungenschaften sehen, andererseits

symbolisieren sie Eintracht und Glück, was sich insgesamt

in den friedlichen Charakter der gesamten

Bildaussage fügt. Dies wird auch durch die friedlich

wandelnden Gestalten der Heiligen Familie deutlich,

gewissermaßen als belehrendes Vorbild für die Gesellschaft

der Zeit, Maria bewusst in weißem, ihre Reinheit

andeutendem Kleid, der kleine Jesus mit rotem

Umhang, in Anbetracht seiner Würde.

Genauere Bildbetrachtung lässt die unterschiedlichsten,

zum Teil versteckt positionierten Vögel erkennen, wie

etwa einen Specht am Baumstamm, Singvögel in den

Baumkronen und natürlich die beiden Papageien links

im Bild, die wiederum im Zusammenhang mit der

Exotik der Blumen zu sehen sind. Zweifellos sind diese

Versatzmotive in der Malerei der Zeit stolze Verweise

auf die Internationalität und den Reichtum der niederländischen

Staaten mit ihren Kolonien. Bemerkenswert

ist, dass hier im Bild Maria und das Jesuskind

mit einem Strahlennimbus gezeigt werden, Josef

aber nicht. Dies ist ein deutliches Indiz für die Entstehung

des Bildes im protestantischen Norden, da die

Reformation die Heiligenverehrung in dieser Weise nur

Maria und Jesus zukommen ließ. Auch die miniaturhaft

gemalten Figuren in den weiter dahinter liegenden blaugrün

gemalten Gefilden dürften symbolisch gemeint

sein. Möglicherweise sind Landschaft und Figuren, wie

im Kreis Brueghels üblich, von zwei verschiedenen

Malern geschaffen worden, insgesamt zeigt sich das

Gemälde von bestechender Qualität. A.R.

(1370392) (11)

JASPER VAN DER LANEN,

1592 – 1626, ATTRIBUTED

TREESCAPE WITH BIBLICAL FIGURE STAFFAGE

Oil on copper.

50 x 55 cm.

It is possible that the landscape and figures were

created by two different painters, as is usual in Brueghel’s

circle. Overall, the painting is of impressive

quality.

€ 12.000 - € 16.000

Sistrix

INFO | BIETEN

60 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


215

LOUIS DE CAULLERY,

UM 1580 CAMBRAI – UM 1621 ANTWERPEN, ZUG.

Der hier angenommene Maler war Schüler von Joos

de Momper d. J. (1564-1635) und wurde 1602 Meister

der Sankt Lukasgilde als Nachfolger von Paul Vriedeman

de Vries (um 1567- um 1635).

VORNEHME GESELLSCHAFT MIT MUSIKUS

Öl auf Kupfer.

27 x 21 cm.

LOUIS DE CAULLERY,

CA. 1580 CAMBRAI – CA. 1621 ANTWERP,

ATTRIBUTED

ELEGANT PARTY WITH MUSICIAN

Oil on copper.

27 x 21 cm.

€ 10.000 - € 12.000

Sistrix

INFO | BIETEN

In einem Innenraum um einen gedeckten Tisch drei

versammelte elegante Paare und in der Mitte des Vordergrunds

ein eleganter Musiker, der auf seiner Laute

spielt. Links von ihm eine sitzende Dame mit einem

Notenheft auf ihrem Schoß, die ihn wohl gesanglich

begleitet. Im Hintergrund links ein großes Baldachin-

Bett aus rotem Samt.

Anmerkung:

Von Caullery sind mehrere Gemälde bekannt, mit an

Tischen sitzenden vornehmen Gesellschaften, die

ebenfalls eine rote Bettstatt im Hintergrund aufzeigen.

(13715026) (18)

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

61


216

IZAACK VAN OOSTEN,

1613 ANTWERPEN – 1661

WEIDEVIEH MIT RASTENDEM HIRTEN VOR EINER

BEFESTIGTEN STADT

Öl auf Holz.

24 x 34,5 cm.

In ebonisiertem Profilrahmen.

Beigegeben ein Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen,

vom 9. Mai 2023.

Ein sanft ansteigendes Ufer bietet einigen Kühen

Grund zum Grasen, an einem baumgesäumten Fluss

sitzt ein Angler und repetiert das Rot der Hose des

Hirten, der an einem Baum lehnt, sodass der Blick

unweigerlich in die Tiefe gezogen wird hin zu einer

befestigten Stadt, deren Zentrum ein Kirchturm bildet,

der weit in den Himmel ragt, der von Vögeln durchzogen

wird.

IZAAK VAN OOSTEN,

1613 ANTWERP –1661

GRAZING CATTLE WITH SHEPHERD RESTING

OUTSIDE A FORTIFIED CITY

Oil on panel.

24 x 34.5 cm.

Accompanied by an expert’s report by Dr Klaus Ertz,

Lingen, dated 9 May 2023.

€ 8.000 - € 10.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Literatur:

Ein ähnliches harmonisches Zusammenspiel von

Landschaft und Architektur von Izaack van Oosten in:

A. Egger, Tableaux de maîtres flamands et hollandais

des XVIe et XVIIe siècles, XXIXe exposition De Jonckheere,

Winter 1993- 1994, Nr. 31.

(13715032) (13)

62 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


217

JAN BRUEGHEL D. J.,

1601 ANTWERPEN – 1678 EBENDA

LÄNDLICHE SZENE MIT WÄSCHERINNEN

Öl auf Holz.

27,5 x 36,5 cm.

Verso mit alter Sammlungsnummer 359.

In ebonisiertem Rumpelleistenrahmen.

Beigegeben ein Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen

vom 12. Mai 2023.

An einem Weiher, auf dem sich Enten tummeln, eine

Gruppe von Kühen und Wäscherinnen, im Begriff, einem

Brunnen Wasser zu entziehen bzw. Wäsche in einem

Bottich zu waschen, während sie sich mit einem

Bauern unterhalten, der mit einer Heugabel bestückt

einen Pferdekarren führt. Im Hintergrund eine reetgedeckte

Häusergruppe vor Baumbestand.

JAN BRUEGHEL THE YOUNGER,

1601 ANTWERP – 1678 IBID.

RURAL SCENE WITH WASHER WOMEN

Oil on panel.

27.5 x 36.5 cm.

Accompanied by an expert’s report by Dr Klaus Ertz,

Lingen, dated 12. Mai 2023.

€ 20.000 - € 25.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Literatur:

Vgl. Klaus Ertz, Pieter Brueghel d. J., Die Gemälde

mit kritischem Œuvrekatalog, 2. Bde., Lingen 2000.

(1371509) (13)

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

63


218

JOHANN HEINRICH ROOS,

1631 OTTERBERG/ PFALZ – 1685 FRANKFURT A. M.,

HOFMALER DES KURFÜRSTEN DER PFALZ

PASTORALE STIMMUNG IN ITALIEN

Öl auf Leinwand. Doubliert.

60,5 x 51 cm.

Rechts unten signiert und datiert. Schauseitig links

unten mit Sammlungsnummer 55, verso bezeichnet.

In Louis XV-Stil-Rahmen.

Auf einer Anhöhe, die sich durch eine antike Ruine

auszeichnet, deren großformatiges Steinrelief die

figür liche Staffage bühnengleich hinterfängt, sitzt eine

junge Frau, ihre Hand einem Hund reichend. Hinter

ihnen ein in Blau gekleideter junger Mann, um sie herum

verschiedenes Vieh im Abendlicht ruhend. Rechts

der Ausblick auf ein teils schroffes Gebirge, links ein

Repoussoirbaum hineinreichend und die Szene überfangend.

Hochfeine Darstellung nicht nur der Figuren,

sondern auch der Tiere. Roos war einer der bedeutendsten

Tiermaler des ausgehenden 17. Jahrhunderts.

Rahmen besch.

Literatur:

Vgl. Hermann Jedding, Der Tiermaler Johann

Heinrich Roos (1631-1685), in: Studien zur deutschen

Kunst geschichte, Bd. 311, Straßburg und Kehl 1955.

Vgl. Hermann Jedding, Johann Heinrich Roos - Werke

einer Pfälzer Tiermalerfamilie in den Galerien Europas,

Philipp von Zabern, Mainz 1998.

Anmerkung:

Das vorliegende Gemälde erinnert etwa an ein

Gemälde aus Roos Hand, das in diesen Räumen am

7. Dezember 2017 unter Lot 393 versteigert wurde,

aber auch eine Morgenstimmung (ebenfalls hochformatig)

im Niedersächsischen Landesmuseum ist gut

vergleichbar. (13713329) (13)

€ 8.000 - € 12.000

Sistrix

INFO | BIETEN

64 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


219

FRANS WOUTERS,

1612/14 LIER – 1659 ANTWERPEN

TANZENDE UND RAUFENDE BAUERN

Öl auf Kupfer. Parkettiert.

25,5 x 34 cm.

Verso mit Fragmenten alter Etiketten.

In ebonisiertem Profilrahmen.

Beigegeben ein Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen,

vom 18. Mai 2023.

Auf einer baumbestandenen Anhöhe einer hügeligen

Landschaft sind mehrere Bauern im Tanz begriffen,

der von einem Dudelsackspieler provoziert wird.

Links im Vordergrund ein Paar im Streit.

Anmerkung:

Das vorliegende Gemälde erinnert zum Beispiel an

ein Bacchanal, das bei Sotheby‘s in London am 2.

November 2000 unter Lot 51 als Frans Wouters angeboten

worden ist. Auch das Gemälde von Wouters

im Kunsthistorischen Museum in Wien mit der Inv.

Nr. 1718 lässt sich gut aufgrund der tänzelnden

Figuren vergleichen. (13715031) (13)

€ 7.000 - € 9.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

65


220

PEETERS BONAVENTURA D. Ä.,

1614 ANTWERPEN – 1652 HOBOKEN, ZUG.

SÜDLICHE HAFENSTADT MIT DER ANKUNFT

ZWEIER SCHIFFE

Öl auf Leinwand. Doubliert.

83 x 124 cm.

In vergoldetem Prunkrahmen.

Hafenszene mit einem linksseitig ankommenden Segelschiff,

von dem aus auf Booten teils geschwächte

Reisende zu dem rechtsseitig befindlichem steinernen

Ufer gebracht werden. Einer der Reisenden wird

sogar die Treppe hochgetragen. Am erhöhten Ufer zahlreiche

Figuren teils mit Turban, die Reisenden erwartend,

sowie seitlich hervorragend der teils vergoldete

Bug einer Fregatte. Im Hintergrund des weiterführenden

Ufers ein steinerner Rundturm vor hoher Gebirgskulisse

und wolkenreichem hohen Himmel, sowie in

der Ferne schemenhaft zwei weitere Fregatten und

ein Ruderboot in Ufernähe erkennbar. Vielfigurige Darstellung

mit zahlreichen Details. Malerei in der typischen

Manier des Künstlers, mit gekonnter Licht- und

Schattenführung.

PEETERS BONAVENTURA THE ELDER,

1614 ANTWERP – 1652 HOBOKEN, ATTRIBUTED

SOUTHERN HARBOUR TOWN WITH ARRIVAL

OF TWO SHIPS

Oil on canvas. Relined.

83 x 124 cm.

Notes:

Bonaventura Peeters the Elder was a Flemish marine

painter who trained with his father. He became a

master of the Guild of Saint Luke in 1634 and was

active in his hometown of Antwerp until the early

1640s.

€ 20.000 - € 24.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Anmerkung:

Bonaventura Peeters d. Ä. war ein flämischer Marinemaler,

der die Malerei von seinem Vater erlernte.

1634 wurde er in die Lukasgilde aufgenommen und

blieb bis Anfang der 1640er-Jahre in seiner Heimatstadt

Antwerpen tätig.

(1370242) (1) (18)

66 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


221

SEBASTIAN VRANCX,

1573 ANTWERPEN – 1647, NACHFOLGE DES

DER STURZ DES SAULUS

Öl auf Holz.

60 x 83 cm.

In Wellenleistenrahmen.

Die Szene aus dem Neuen Testament (Apg. 9, 1-31)

zeigt den Apostel Paulus - noch vor seiner Bekehrung

- wie er von einem Lichtblitz geblendet wird. Er stürzt

von seinem Pferd, das erschreckt in die Höhe steigt

und verliert sein Augenlicht. Auch die anderen Pferde

und Figuren wenden sich in Angst und Bange ab und

sprengen auseinander. Der gestürzte Saulus ist nicht

im Zentrum des Bildes situiert, sondern auf der linken

Bildhälfte zu sehen. Mittig im Bild ist ein, das Gleichgewicht

suchender Mann dargestellt, der direkt auf

den Betrachter zuläuft und diesen somit in das Geschehen

einbezieht. Vor allem die Auflösung des Bildes

in einzelne anekdotisch aufgebaute Einzelszenen und

das Zusammenhalten des Ganzen durch die, das Bild

umfassenden hoch aufragenden Baumgruppen zeigt

eine Auseinandersetzung mit den Gemälden des niederländischen

Künstlers Sebastian Vrancx.

(1370394) (19)

€ 8.000 - € 12.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

67


222

AERT VAN DER NEER D. Ä.,

1603/04 GORINCHEM – 1677 AMSTERDAM

Der Künstler aus dem Kreis der Maler des „Goldenen

Zeitalters“ der holländischen Malerei, ist seit 1629 in

Amsterdam nachweisbar, wobei über seine Ausbildung

wenig bekannt ist. Als Zeitgenosse von Albert

Cuyp (1620-1691) ist er vor allem für seine Mond- und

Nachtlandschaften bekannt geworden, wobei erst

jüngere Künstler in seiner Nachfolge seinen Stil aufgegriffen

haben.

HOLLÄNDISCHE KANALLANDSCHAFT

MIT WINDMÜHLE BEI MONDLICHT

Öl auf Eichenholz, fünf Parkettierklötzchen.

48 x 60 cm.

Rechts unten zwischen zwei niedrigen Holzpflöcken

monogrammiert. Verso alter gedruckter Klebezettel

der einst führenden Kunsthandelsfirma Thomas Agnew

& Sons. Ferner: Schablonennummer 560 DW.

Gerahmt.

Nächtliche- bzw. Mondlandschaften sind das markante

Kennzeichen für den Maler schlechthin. Van der Neer,

der ab 1629 als Aert Igerom van der Neer in den Archiven

von Amsterdam eingetragen ist, hat möglicherweise

bei Camphuyser in Gorkum studiert, sonst ist

über seine Ausbildung kaum etwas bekannt geworden

ist. Er starb verkannt und völlig verarmt, während

seine Werke heute zu den bedeutendsten der niederländischen

Landschaftsmalerei gezählt werden.

Auch im vorliegenden Gemälde sind alle wesentlichen

Merkmale seiner Malkunst vertreten: die nächtliche

Landschaft zeigt die bräunlichen Ufer eines vom

Mond beschienenen Kanals mit wirkungsvollen Spiegelungen

auf der ruhigen Wasseroberfläche, gegen

die sich im Vordergrund ein Reiter als Silhouette abhebt.

Auch die verschattete Windmühle steht gegen

den wolkigen Nachthimmel, während links im Bild

erleuchtete Fenster eines hohen Gebäudes zwischen

den Bäumen zu erkennen sind. Die wenigen Staffagefiguren

entsprechen in ihrer Haltung der nächtlichen

Ruhe der Gesamtwirkung des Bildes. Grandios vor

allem auch der vom Mondlicht durchflutete bewegte

Wolkenhimmel, der die Mondscheibe durchscheinen

lässt. A.R.

Anmerkung:

Verso alter gedruckter Klebezettel: „THOS AGNEW &

SONS / FINE ART PUBLISHERS TO HIS MAYESTY

THE KING / MANCHESTER Excange Street / PARIS

Place Vendome / BERLIN unter den Linden / LONDON

Old Bond Street - Piccadilly“. Die Firma wurde 1817

von Thomas Agnew und Vittore Zanetti in Manchester

gegründet, war im 19. Jahrhundert führend, vor allem

in London für Alte Meister, aber auch zeitgenössische

Kunstwerke. Der Markenname wurde privat verkauft,

und die Galerie wird nun von Lord Anthony Crichton-

Stuart geführt, einem ehemaligen Leiter der Abteilung

Old Master Paintings bei Christie‘s in New York.

Die Kunsthandelsfirma war Lieferantin von weltbedeutenden

Werken, die sich heute in den einschlägigen

Museen befinden, wie von Dürer, Tizian, Rubens,

Vermeer, Pontormo, Constable, Caravaggio, Rembrandt,

Cézanne, Gauguin, Monet, Picasso usw.

(1370391) (11)

AERT VAN DER NEER THE ELDER,

1603/04 GORINCHEM – 1677 AMSTERDAM

DUTCH CANAL LANDSCAPE WITH WINDMILL

IN MOONLIGHT

Oil on oak panel, five parquetting slats.

48 x 60 cm.

Monogrammed lower right between two low wooden

stakes. Old, printed sticker of the once leading art

dealer Thomas Agnew & Sons on the back.

€ 25.000 - € 35.000

Sistrix

INFO | BIETEN

223 ENTFÄLLT

68 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

69


224

LUCAS VAN UDEN,

1595 ANTWERPEN – 1672 EBENDA

Der Künstler war der Sohn von Artus van Uden (1544-

um 1630), Stadtmaler von Antwerpen. Er wurde vermutlich

von seinem Vater ausgebildet und wurde

1626-1627 in der Antwerpener Lukasgilde als „Meistersohn“

eingeschrieben. Er hat zahlreiche Landschaften

nach Motiven aus Brabant und Flandern

gemalt, deren Eigentümlichkeit in einer schlichten

Auffassung beruht.

ELEGANTES PAAR AN EINEM SEEUFER

Öl auf Holz. Parkettiert.

18 x 30,5 cm.

Rechts unten signiert und datiert „Lucas van Uden

1625“.

Gerahmt.

An einem idyllischen Seeufer, in dem sich diverse

Bäume und eine hohe Kirchturmspitze widerspiegeln,

im Vordergrund rechts ein junges Paar und ein Wanderer

mit Hund, die aufmerksam auf der anderen Uferseite

mehrere Figuren beobachten. Stimmungsvolle

Malerei im Licht der untergehenden Sonne.

(13715029) (18)

€ 8.000 - € 10.000

Sistrix

INFO | BIETEN

70 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


225

LUCAS VAN UDEN,

1595 ANTWERPEN – 1672 EBENDA

Der Künstler war der Sohn von Artus van Uden (1544-

um 1630), Stadtmaler von Antwerpen. Er wurde vermutlich

von seinem Vater ausgebildet und wurde

1626-1627 in der Antwerpener Lukasgilde als „Meistersohn“

eingeschrieben. Er hat zahlreiche Landschaften

nach Motiven aus Brabant und Flandern

gemalt, deren Eigentümlichkeit in einer schlichten

Auffassung beruht.

LANDSCHAFT MIT FLUSSUFER UND STAFFAGE­

FIGUREN

Öl auf Holz. Parkettiert.

17,5 x 30,5 cm.

Rechts unten signiert und datiert „Lucas van Uden

16(??)“.

Gerahmt.

In hügeliger Landschaft am Flussufer ein Mann bei

der Ernte von Schilf, ein Paar schaut ihm dabei zu. Im

Hintergrund weitere Figuren, darunter ein Hirte mit

seiner Schafherde. Wiedergabe in raschem Pinselduktus,

bei hohem Himmel im teils gelblichem Licht

der untergehenden Sonne.

(13715030) (18)

€ 6.000 - € 8.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

71


226

SÉBASTIAN VRANCX,

1573 ANTWERPEN – 1647

DER ANGRIFF

Öl auf Kupfer.

22 x 27 cm.

In ebonisiertem Holzrahmen.

Wir danken Dr. Joost Vander Auwera für wichtige Hinweise

das vorliegende Werk betreffend. Er datiert das

Gemälde auf 1608.

Flachhügelige Landschaft mit Windmühle und im Vordergrund

unter einem Baum eine Ansammlung mit

Pferdekarren sowie einigen Reitern und Figuren, von

denen ausgegangen werden kann, dass ein feindlicher

Angriff abgewehrt werden konnte.

(13715033) (13)

€ 8.000 - € 10.000

Sistrix

INFO | BIETEN

72 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


228

JAN BRUEGHEL D. J. (1601 – 1678)

IN ZUSAMMENARBEIT MIT EINEM MITGLIED

DER MALERFAMILIE FRANCKEN

MADONNA IM BLUMENKRANZ

Öl auf Kupfer.

37 x 30 cm.

Die Künstler-Zuweisungen verdanken wir Frau Christa

Nitze-Ertz, Mitautorin der Brueghel-Monographien

und Inhaberin des Archivs, mit der Mitteilung, dass

sich die Abbildung des Werkes im Archiv befindet.

227

GYSBRECHT LEYTENS,

1586 – 1643/56

WALDLANDSCHAFT MIT RASTENDEN AN

EINEM FLUSSUFER

Öl auf Holz.

31,5 x 44,5 cm.

Gestempelter „Heijdenrijk“-Rahmen.

Beigegeben ein Gutachten von Prof. Dr. Dr. hc. Jan de

Maere, Rambrouch, 18. Juni 2022, in Kopie. Wir danken

darüber hinaus Dr. Joost Vander Auwera für die mündliche

Bestätigung.

Blumen- oder Rosenkranzmadonnen erfreuten sich

im Zeitalter des Hochbarock großer Beliebtheit, insbesondere

deshalb, weil die Marienverehrung eine

neue Aktualität erfuhr. In der Regel handelt es sich

um häusliche Andachtsbilder für die Vespergebete.

Dem Bildtypus gemäß ist auch hier das Marienbild

inmitten eines Kranzes mit den unterschiedlichsten

Blüten, zusammengestellt aus allen blühenden Jahreszeiten,

als Symbol der „Lieblichkeit“, die Maria zugedacht

war. Die Blumen entfalten ihr Wirkung vor

schwarzem Hintergrund desto besser. Maria, in rotem

Kleid, mit blauem Mantel, hält das nackte Kind auf

dem Schoß, das im rechten Händchen eine Frucht hält.

Der Blumenkranz zeigt die Handschrift des Jan Brueghel

d. J., der nach dem Tod seines Vaters die Namenschreibweise

zu „Breughel“ abänderte. Dennoch blieben

viele seiner Bilder unsigniert. Das ovale Marienbild

hingegen ist einem der Mitglieder der Francken- Familie

zuzuweisen.

Sowohl die Zuweisung des Blumenkranzes an Brueghel

d. J., als auch die des Marienbildes an die Francken-

Familie wurde laut Mitteilung vom Archiv Ertz bestätigt,

ausgenommen Frans Francken II. A.R.

(13715024) (11)

€ 11.000 - € 13.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Der Blick in die bewaldete Flusslandschaft wird vignettenartig

gerahmt durch einen durchlichteten Weidenbaum

links und eine knorrige Eiche rechts. Der Mittelgrund

zeigt ein höhlenartiges Dunkel, aus dem eine

Frau mit Kind ans Ufer des Wasserlaufs tritt. Neben

einem Wasserfall rechts sitzt ein Mann, ebenfalls rot

gekleidet. Einige Enten am Unterrand beleben zudem

die Landschaft, die ihre malerische Wirkung aus dem

Wechsel von hellen und dunklen Partien bezieht. A.R.

Anmerkung:

Der Maler war bereits 12-jährig Schüler des Jacques

Vrolyck, wurde 1611 Mitglied der Lukasgilde, mit eigenem

Atelier ab 1617. Das Gemälde ist insofern

eine Besonderheit in dessen Œuvre, als Leytens

sich sonst überwiegend den Winterlandschaften

gewidmet, hier aber durchaus sein breites Können

bewiesen hat.

(1371506) (18)

GYSBRECHT LEYTENS,

1586 – 1643/56

FORESTSCAPE WITH FIGURES RESTING

BY A RIVERBANK

Oil on panel.

31.5 x 44.5 cm.

Accompanied by an expert’s report by Professor Dr Dr

hc Jan de Maere, Rambrouch, 18 June 2022, in copy.

Furthermore we would like to thank Dr Joost Vander

Auwera for his verbal confirmation.

€ 9.000 - € 12.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

73


229

JAN PEETER BRUEGHEL,

1628 ANTWERPEN – 1664 ITALIEN

MARS AN DER SCHMIEDE DES VULKAN

Öl auf Kupfer.

68 x 87,5 cm.

Beigegeben eine Expertise von Violette Doclo,

Oudenaarde, 23. Dezember 2021, in Kopie.

Der Maler war Sohn des Jan Brueghels d. J. (1601-

1678). Er galt lange als ausschließlich dem Stillleben

zugewandter Künstler, bevor etliche Werke seiner

Hand auch andere Sujets zeigten. Die vorliegende

Darstellung hat früher Anlass gegeben, an Jan Pieters

Vater zu denken, auch aufgrund des Bildthemas. Jedoch

weisen die hier vorhandene Signatur, vor allem aber

der weit spätere Malstil nun auf den hier genannten

Künstler. Das Bildthema entstammt der griechischen

Mythologie, wonach der Kriegsgott Mars die Schmiede

des Vulkan aufsuchte, da er doch letztlich in Abhängigkeit

von dessen Waffenherstellung stand. So zeigt die

Szene bereits eine barocke Bildauffassung, die sich

aus dem Aufenthalt des Malers in Italien erklärt. Der

Maler wurde 1645 als Meister in die Lukasgilde in

Antwerpen aufgenommen, verbrachte einige Zeit in

Lüttich, bevor er 1664 bereits in Venedig erwähnt wurde.

Der Malstil des vorliegenden Bildes ist auch nicht

ohne diesen Hintergrund zu verstehen. Das Gemälde

ist kompositorisch in zwei nebeneinandergestellte Bereiche

gegliedert. Die Schmiede rechts, ein Bau in Art

einer antiken Ruinenarchitektur, davor große Bren n-

öfen und Utensilien zur Metallverarbeitung. Schmiede

hämmern an Werkstücken, Vulkan ist selbst nicht zu

sehen - wie immer dies gedeutet werden mag. Links

dagegen öffnet sich nach hinten eine Landschaft mit

Bergen, am linken Bildrand ein brennendes Gebäude.

Stattlich hat sich hier Mars mit Schild und Pulverhorn

in Position begeben, neben ihm allerlei Kriegsgerät,

wie Kanonen, Rüstungen und Waffen. Ein geflügelter

Putto hält einen Feuersalamander in den Händen. A.R.

(1302112) (1) (11)

JAN PEETER BRUEGHEL,

1628 ANTWERP – 1664 ITALY

MARS IN VULCAN’S FORGE

Oil on copper.

68 x 87.5 cm.

Accompanied by an expert’s report by Violette Doclo,

Oudenaarde, 23 December 2021, in copy.

€ 28.000 - € 30.000

Sistrix

INFO | BIETEN

74 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


230

MATTHIEU VAN HELMONT,

1623 ANTWERPEN – UM 1679 BRÜSSEL

LÄNDLICHE FESTVERSAMMLUNG IN EINEM

WIRTSHAUSSAAL

Öl auf Kupfer.

27 x 36,5 cm

Rechts unten monogrammiert „M.V.H“.

Eine große Menschenmenge hat sich in einem ungewöhnlich

großen Saal eingefunden. Die ländliche Gesellschaft

in Gruppen verteilt, auf Holzbänken und

Fässern sitzend; der Raum teilweise abgetrennt, zeigt

im Hintergrund einen großen Kamin, davor eine weitere

Gruppe. Hauptfiguren sind ein tanzendes Paar im

Vordergrund, begleitet von den Blicken der daneben

Sitzenden, dazwischen ein springendes Hündchen.

Zur Musik spielt ein Dudelsackpfeifer, der auf einem

Fass steht, daneben eine jüngere Magd. Der Mann

rechts in rotem Wams mit weißer Schürze ist unschwer

als der Wirt zu erkennen, auf den soeben ein

Gast einredet. Das Fenster links oben beleuchtet die

Szenerie.

Der Maler war Mitglied der Antwerpener St. Lukas-

Gilde und wurde 1645 als Meister genannt. Es wird

aufgrund verschiedener seiner Marktszenen vermutet,

dass er sich in Italien aufhielt, wofür es jedoch

keinerlei Nachweis gibt. 1674 übersiedelte er nach

Brüssel. Die Themen seiner Bilder zeigen sich vielfältig.

Neben Jahrmarkt-, Kirmess- und Wirtshausszenen

schuf er auch Stillleben oder Werke religiöser Thematik,

wie etwa die „Versuchung des Hl. Antonius“, nicht

selten mit zeitkritischem Unterton.

(1322042) (1) (11)

€ 6.000 - € 8.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

75


231

ABRAHAM JANSZ. BEGEYN,

1637 LEIDEN – 1697 BERLIN, ZUG.

Der Künstler war ein niederländischer Stillleben-,

Landschafts- und Vedutenmaler, der in Leiden,

Amster dam und Den Haag tätig war. Er war von 1655

- 1667 Mitglied der Lukasgilde in Leiden. 1688 wurde

er als Hofmaler von Kurfürst Friedrich III nach Berlin

berufen.

WALDBODENSTILLLEBEN MIT KAKTUS

UND EIDECHSE

Öl auf Leinwand.

55 x 48 cm.

In dekorativem Rahmen.

ABRAHAM JANSZ. BEGEYN,

1637 LEIDEN – 1697 BERLIN, ATTRIBUTED

FOREST FLOOR STILL LIFE WITH CACTUS

AND LIZARD

Oil on canvas.

55 x 48 cm.

€ 10.000 - € 15.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Im Inneren eines großen dunklen Waldes am Boden

ein großer Kaktus mit Stacheln, rechts daneben ein

kleines zartes Waldveilchen sowie eine Eidechse. Im

Hintergrund mehrere Grünpflanzen und drei farbenfrohe

Schmetterlinge sowie eine große Libelle. Im

Hintergrund auf der linken und rechten Randseite,

zwischen einzelnen Baumstämmen, das durchscheinende

gelbliche Licht der untergehenden Sonne.

Malerei in der typischen Manier des Künstlers.

(1371442) (1) (18)

76 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


232

ABRAHAM BRUEGHEL,

1631 ANTWERPEN – 1697 NEAPEL, ZUG.

FRÜCHTESTILLLEBEN MIT SATYR UND TIEREN

Öl auf Leinwand. Doubliert.

47 x 59 cm.

In verziertem Rahmen.

Der Vordergrund ist überbordend mit einem Ensemble

aus Früchten und Blumen besetzt. Ein kleiner Satyr

greift in ein Holzfaß, das mit Trauben gefüllt ist. Der

Hintergrund öffnet sich zu einer tiefen Landschaft mit

der Erbsündenszene.

Die Beschreibung des Obstes und der Blumen erreicht

eine täuschende Naturnähe und ist gekoppelt mit der

Bedeutungsebene der Vanitas, also der Vergänglichkeit,

aber auch mit der hedonistischen Seite, die den

Genuss in den Vordergrund stellt. Ein Vergleich mit

einem Gemälde Abraham Brueghels „Natura morta

con frutta, vasi die fiori e figure“, bei der Fondazione

Zeri unter der Nr. 85555 verzeichnet, und mit dem

Gemälde „Landschaft mit Silenus und Putti“ am 29.

April 2015 bei Sotheby‘s in London unter Lot 392

versteigert, zeigt die thematische und stilistische

Verwandschaft.

(1370232) (3) (19)

ABRAHAM BRUEGHEL,

1631 ANTWERP – 1697 NAPLES, ATTRIBUTED

FRUIT STILL LIFE WITH SATYR AND ANIMALS

Oil on canvas. Relined.

47 x 59 cm.

A comparison with a painting by Abraham Brueghel

titled “Natura morta con frutta, vasi di fiori e figure“,

registered at Fondazione Zeri under no. 85555, and

with the painting “Landscape with Silenus and Putti“

auctioned at Sotheby’s, London on 29 April 2015 under

lot 392, shows similarities in terms of subject and

style.

€ 12.000 - € 15.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

77


233

FLÄMISCHE SCHULE NACH PETER PAUL RUBENS

(1577 – 1640)

DANIEL IN DER LÖWENGRUBE

Öl auf Leinwand. Doubliert.

94,5 x 118,5 cm.

Ungerahmt.

In stilistischer und thematischer Anlehnung an das um

1600 entstandene Gemälde von Peter Paul Rubens,

welches 220 x 330 cm misst und in der National

Gallery of Art in Washington, D.C. verwahrt wird (Inv.

Nr. 1965.13.1) Ein weiteres Gemälde aus dem Umkreis

von Rubens, mit einem kleineren Bildmaß von

48 x 63,8 cm mit dem gleichen Thema, wird im Kunsthistorischen

Museum Wien (Inv.Nr. Gemäldegalerie

1695) verwahrt.

Das Thema ist dem Buch Daniel 6,1-28 verpflichtet.

Rubens stellte die Löwen einer marokkanischen Subspezies

dar, welche sich zu dieser Zeit in der Menagerie

des spanischen Gouverneurs in Brüssel befanden. Für

die naturalistische Darstellung der Löwen widmete

Rubens sich dem Studium dieser Tiere, es überleben

zahlreiche Skizzen und Studien aus dem Arbeitsprozess,

unter anderem im Rijksmuseum (Inv.Nr. RP-P-

BI-1850). Während Daniel hier als junger Mann in der

Löwengrube dargestellt wird, war der biblische Daniel

bereits über 80 Jahre alt.

(1370131) (13)

FLEMISH SCHOOL, AFTER PETER PAUL RUBENS

(1577 – 1640)

DANIEL IN THE DEN OF LIONS

Oil on canvas. Relined.

94.5 x 118.5 cm.

Style and subject reference a painting by Peter Paul

Rubens from ca. 1600, which measures 220 x 330 cm

and is held at the National Gallery of Art in Washington,

D.C. Another painting with the same subject

from the circle of Rubens, with smaller dimensions of

48 x 63.8 cm, is held at the Kunsthistorisches Museum

in Vienna under inv. no. Gemäldegalerie 1695.

€ 20.000 - € 30.000

Sistrix

INFO | BIETEN

78 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

79


234

ABRAHAM JANSSENS,

1575 ANTWERPEN – 1632 EBENDA, ZUG.

HEILIGE CÄCILIA

ABRAHAM JANSSENS,

1575 ANTWERP – 1632 IBID., ATTRIBUTED

SAINT CECILIA

Öl auf Holz.

121 x 85 cm.

Verso mit altem Sammlungsetikett und Speditionsetikett.

In mit Eierstabfries dekoriertem Rahmen.

Im Œuvre Janssens spielen Frauen eine große Rolle

und so ist es nicht verwunderlich, dass auch weibliche

Heilige mit ihren Attributen häufig bei ihm vertreten

sind. In dem hier angebotenen Werk ist die Heilige

Cäcilia, Patronin der Kirchenmusik, in höfischer Kleidung

mit Krone vor rotem Velum in den Vordergrund

gerückt mit ihrem Attribut der Orgel, das zusammen

mit einem Kruzifix und zwei musizierenden Putti die

rechte Bildhälfte einnimmt.

Provenienz:

Sammlung Gaston Dulière.

Anmerkung:

Abraham Janssens war ein Schüler von Jan Snellinck.

Um die Jahrhundertwende verweilte er in Rom, 1602

erscheint er jedoch bereits wieder in den Büchern der

Lukasgilde von Antwerpen, zu deren Dekan er 1607

wurde. Er war Historienmaler und beschäftigte sich

hauptsächlich mit religiösen Themen, Allegorien und

mythologischen Darstellungen großen Formats. Seine

Werke spiegeln gekonnt die Einflüsse des „italianisierten

Klassizismus“ der Antwerpener Schule der

ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts wieder. Seine

Werke hatten anfänglich einen gewissen Einfluss auf

den jungen Rubens, bevor dieser zur dominantesten

Figur der flämischen Malerei wurde und auch Janssens

schwer beeindruckte. Aus Janssens Werkstatt

gingen viele hervorragende Künstler hervor, darunter

Michele Desubleo, Nicolas Régnier, Gérard Seghers

und Theodor Rombouts.

(1360754) (13)

Oil on panel.

121 x 85 cm.

Provenance:

Gaston Dulière collection.

€ 10.000 - € 15.000

Sistrix

INFO | BIETEN

80 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.



235

ADRIAEN JANSZ KRAEN,

1619 HAARLEM – 1679 EBENDA, ZUG.

STILLLEBEN MIT EINER MIT ERDBEEREN

GEFÜLLTEN CHINASCHALE, UMGEBEN VON

KANNE, BECHER, WEINGLÄSERN UND BROT

Öl auf Holz.

61 x 84 cm.

Wir danken Fred G. Meijer, RKD, für die Zuweisung

des Künstlers.

Die Gegenstände, unter denen sich auch Austern,

Trauben mit Weinblättern, ein unter dem weißen Serviertuch

liegendes Messer und eine weitere kleine Cinaschale

finden, korrespondieren in ihrer kühlen Farbigkeit

bewusst mit dem grauen Hintergrund einer Wand,

die nach rechts hin aufgehellt erscheint. Damit bekommen

die Silbertöne eine das Bild dominierende

Farbcharakteristik. Dunkler Metallglanz liegt auf der

zinnernen Schnabelkanne und den Zinntellern, entsprechend

heller leuchtet der gravierte Silberbecher.

Elegante farbliche Übereinstimmung dazu bildet die

Perlmuttfarbe der Austernschalen und der dunkel

leuchtende Weißwein in den Warzengläsern. Hauptgegenstand

ist die in der Barockzeit hoch bewertete

Wan-Li - Porzellanschale mit blauer Glasur, die hier

auch das im Bild dominierende Rot der Walderdbeeren

umfängt. Dazu korrespondiert das dunklere Rot der

Damastdecke.

Diese zurückhaltend-elegante Farbigkeit, der sogenannten

„monochrome banketjes“, ist charakteristisches

Merkmal der Bilder von Kraen, der sich auf die Stilllebenmalerei

spezialisiert hat.

Er wird erstmals 1637 in Haarlem dokumentiert, ein

Jahr darauf als Schüler des Jacob de Wet I. erwähnt,

dessen Schwester er später ehelichte. 1642 gehörte

er zur Malergilde in Haarlem. Nur wenige Gemälde

mit Datierung haben die Zuweisung an weitere Bilder

ermöglicht, so etwa bei Douwes, Amsterdam 1977,

mit der Datierung 1642.

Zunächst wurden etliche seiner Werke seinem Malerkollegen

Pieter Claesz- oder Willem Claesz Heda gegeben,

denn tatsächlich sind stilistische Ähnlichkeiten

zu sehen.

Literatur:

N.R.A. Vroom, A modest message as intimated by the

painters of the „Monochrome Banketje“, Schiedam,

1980,

P. Gammelbo, Dutch Still Life Paintings from the 16th

to 18th Centuries in Danish Collections, Kopenhagen,

1960, A.R. (1371508) (11)

ADRIAEN JANSZ KRAEN,

1619 HAARLEM – 1679 IBID., ATTRIBUTED

STILL LIFE WITH STRAWBERRIES IN CHINESE

BOWL SURROUNED BY A JUG, CUP, WINE

GLASSES, AND BREAD

Oil on panel.

61 x 84 cm.

We would like to thank Fred G. Meijer, RKD, for the

attribution to the artist.

€ 40.000 - € 45.000

Sistrix

INFO | BIETEN

82 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.



236

BARTOLOMEO MANFREDI,

UM 1580 MANTUA– UM 1620 ROM

KONZERT IN DER TAVERNE

Öl auf Leinwand. Doubliert.

93 x 67,5 cm.

In prächtigem blattornamentiertem, vergoldetem

Rahmen.

Beigegeben eine Expertise von Prof. Alessandro

Delpriori, Florenz, in Kopie.

Die Szene in Nahsicht zeigt vier Männer in einem

dunklen Wirtshausinterieur beim geselligen Trinken.

Die Ausarbeitung der Gläser - der vorderste Mann hält

ein Glas in der Hand, der zweite führt sich eine Glasflasche

zum Mund - ist gekonnt umgesetzt.

Ein Geschehnis außerhalb des Bildfeldes zieht die Blicke

der Männer nach rechts. Dies deutet darauf hin, dass

es sich bei dem vorliegenden Gemälde um einen Teil

einer größeren Komposition handelt. Die caravaggeske

Szene zeigt, laut Prof. Delpriori, vor allem in der

Ausarbeitung des Inkarnats, der Behandlung der Gesichter

die Kunst Bartolomeo Manfredis. Zum Vergleich

sei hier das Gemälde „Die Kartenspieler“ in der Galerie

der Uffizien, Florenz genannt, welches sowohl in

der Gesamtkomposition als auch in der Anlage der

Figuren und dem Chiaroscuro eindeutige stilistische

Entsprechungen zeigt. So auch das Gemälde „Konzert“,

bei der Fondazione Zeri unter der Nr. 46510 verzeichnet.

Prof. Delpriori datiert das Gemälde um 1615-20.

BARTOLOMEO MANFREDI,

CA. 1580 MANTUA – CA. 1620 ROME

CONCERT IN A TAVERN

Oil on canvas. Relined.

93 x 67.5 cm.

Accompanied by a expert’s report by Professor Alessandro

Delpriori, Florence, in copy.

A painting titled The Card Players held at the Uffizi

Gallery, Florence, compares very well, which shows

clear stylistic similarities both in the overall composition,

the arrangement of the figures and the chiaroscuro.

This is also the case with the painting Concert,

listed at Fondazione Zeri under the no. 46510. Professor

Delpriori dates the painting to ca. 1615-20.

€ 15.000 - € 20.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Literatur:

Vgl. Rossella Vodret, Bartolomeo Manfredi, in:

Alessandro Zuccari, I Caravaggeschi, precorsi e

protagonisti, 2 Bde., Mailand 2010, S. 515-527.

(1370221) (3) (19)

84 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.



237

FLÄMISCHE SCHULE DES 17. JAHRHUNDERTS

PORTRAIT EINES EDELMANNES

Öl auf Leinwand. Doubliert.

75 x 59 cm.

Rechts unten undeutlich signiert, unter UV-Licht

sichtbar.

In dunklem Rahmen.

Brustbildnis eines Edelmannes mit Mühlsteinkragen

im Halbprofil in Viertelwendung, der den Betrachter

würdevoll anblickt. Seine dunkle Kleidung zeigt feine

Ausarbeitungen, hebt sich jedoch kaum von dem

dunklen Hintergrund ab. Das exakt ausgearbeitete

Gesicht mit hellem Inkarnat in feinen Abstufungen

wie auch der weiße, ausladende Mühlsteinkragen

bilden hierzu einen Kontrast, der der Betonung der

Physiognomie dient. In seinen Händen hält er eine

Kugel, wohl als Zeichen seines Berufsstandes. Feine

Malerei mit starkem Hell-Dunkel-Kontrast, der die

Tiefenwirkung des Portraits verstärkt.

(1370012) (19)

FLEMISH SCHOOL, 17TH CENTURY

PORTRAIT OF A GENTLEMAN

Oil on canvas. Relined.

75 x 59 cm.

UV light reveals illegible signature lower right.

€ 12.000 - € 15.000

Sistrix

INFO | BIETEN

86 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


238

JUSTUS SUSTERMANS,

1597 ANTWERPEN – 1681 FLORENZ, ZUG.

KATZE EINEN HUND BEIM VERZEHR EINES

FLEISCHBROCKENS STÖREND

JUSTUS SUSTERMANS,

1597 ANTWERP – 1681 FLORENCE, ATTRIBUTED

CAT DISTURBING A DOG WHILE EATING A CHUNK

OF MEAT

Öl auf Leinwand. Doubliert.

110 x 144 cm.

Ungerahmt.

In einem dunklen Gewölbe ein am Boden mit Eisenkette

sitzender Hund mit weiß-braunem Fell. Vor sich

liegend hat er einen großen Batzen roten Fleisches,

den er mit seiner rechten Pfote festgekrallt hat. Hinter

dem Fleischstück steht ein großer Bastkorb mit einem

grünen Kohlkopf. Der Hund hat jedoch seinen Kopf

mit der Schnauze, aus der Blut tropft, nach hinten

gewendet, und sein aufmerksamer Blick gilt ganz

einer schwarz-grau getigerten Katze, die auf einem

zwei stufigen Treppenabsatz steht und ihn mit einer

erhobenen Pfote fauchend anschaut. Malerei mit gekonnter

Hell-Dunkel-Akzentuierung.

(13518712) (13)

Oil on canvas. Relined.

110 x 144 cm.

€ 10.000 - € 15.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

87


239

WERNER VAN DEN VALCKERT,

UM 1580 DEN HAAG – UM 1644 DELFT, ZUG.

PAX LÄSST DIE WAFFEN DES KRIEGES

EINSCHMELZEN

Öl auf Leinwand.

147 x 100 cm.

In breitem Profilrahmen.

Ganzfigurige Darstellung einer weiblichen Gestalt,

deren Wesen als solches zunächst Fragen aufwirft. In

manirierter Haltung steht sie in einem Innenraum, der

als Schmiede zu erkennen ist. Dies erinnert zunächst

an die Venus in der Schmiede des Vulkan Motiv, jedoch

ist weder die weibliche Gestalt als Venus, noch eine

der männlichen Gestalten als Vulkan glaubhaft. Vielmehr

ist es wahrscheinlich, dass die weibliche Gestalt

als Allegorie zu denken ist, welche die Waffen

des Krieges einschmelzen lässt. Vergleichbar sind

etwa eine Darstellung von Polidoro da Caravaggio (um

1499 - 1543) von 1521, als Pax neben Janus die Waffen

einschmelzend dargestellt wird.

(1371511) (13)

€ 6.000 - € 8.000

Sistrix

INFO | BIETEN

88 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


240

HOLLÄNDISCHE SCHULE DES 17. JAHRHUNDERTS

HALBPORTRAIT EINES JUNGEN MANNES

Öl auf Holz.

74 x 55 cm.

Verso auf Holz rotes Wachssiegel.

Vor braunem Hintergrund der im gemaltem Hochoval

dargestellte junge Mann, leicht nach links gewandt, in

edlem schwarzem Gewand mit Verzierungen und

mehrfachen Knopfreihen sowie einem großen weißen,

zur Seite stehendem Kragen. Er hat ein schmales Gesicht,

eine große Nase, trägt einen Spitzbart und mit

seinen glänzenden Augen schaut er aus dem Bild heraus.

Seine rechte Hand hat er locker auf seinen Brustbereich

gelegt. Qualitätvolles repräsentatives Portrait

der Zeit.

(13715020) (18)

€ 5.000 - € 7.000

Sistrix

INFO | BIETEN

241

FLÄMISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS

VENUS UND AMOR

Öl auf Leinwand. Doubliert.

169 x 100 cm.

Im Zentrum die schöne stehende Venus, die römische

Göttin der Liebe und der Schönheit. Mit einem braunen

langen Samttuch, das über ihre Schulter verläuft,

bedeckt sie ihren Schambereich. Sie blickt herab auf

ihren Sohn Amor, den sie mit erhobenem Zeigefinger

zu ermahnen scheint. Der blond gelockte, geflügelte,

nackte Amor ist lediglich mit einem türkisfarbenen

Tuch über dem Schulterbereich bekleidet. Er steht mit

seinem rechten Fuß auf einem mit Pfeilen gefüllten

Köcher, seinem Attribut. Im dunkeln Hintergrund ist

eine Bettstatt erkennbar, aus der sich Venus wohl gerade

erhoben hat. Malerei im Stil des Manierismus

mit starker Hell-Dunkel-Akzentuierung, wobei die

körperliche Schönheit der Göttin besonders hervorgehoben

wird.

(13713342) (18)

€ 7.000 - € 10.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

89


242

ANTHONIUS VAN DYCK,

1599 ANTWERPEN – 1641 LONDON, NACH

THETIS EMPFÄNGT VON HEPHAISTOS

DIE WAFFEN FÜR ACHILL

Öl auf Leinwand. Doubliert.

116 x 156 cm.

In breitem vergoldeten Prunkrahmen mit Blattdekor.

Die Meeresgöttin Thetis, mit wehendem rötlichen

Gewand, überredete Hephaistos, eine Rüstung für

ihren Sohn Achill anzufertigen. Sobald die Waffen fertig

waren – der Moment der „Anprobe“ ist hier dargestellt

– eilte Thetis und Hephaistos blieb ohne den

versprochenen Liebeslohn zurück. Das um 1630/32

entstandene Origi nalgemälde des Künstlers befindet

sich im Kunsthistorischen Museum Wien und hat die

Maße 117 x 156 cm.

(1370281) (18)

€ 7.000 - € 9.000

Sistrix

INFO | BIETEN

90 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


243

GILLIS VAN VALCKENBORCH,

UM 1570 ANTWERPEN – 1622 FRANKFURT

HOCHZEIT VON PELEUS UND THETIS

Öl auf Leinwand. Doubliert.

60 x 102,5 cm.

Um 1600.

Gerahmt.

Beigegeben eine Expertise von Prof. Dr. Alexander

Wied, Wien, vom 9. Juli 2016, in Kopie.

Das betont breitformatige Gemälde ist in Grisaille

ausgeführt. Es handelt sich hier um die Vorbereitung

zu dem nachfolgend farbig ausgeführten Bild, das in

der Monographie zum Werk des Malers ausführlich

besprochen wurde, dort aber wegen Abschluss der

Drucklegung nur mit einer kleineren Abbildung gezeigt

ist. Der Vergleich mit der farbigen Ausführung,

die sich in amerikanischem Privatbesitz befindet, zeigt

etliche Unterschiede, die die eigenhändige Autorschaft

bestätigen.

Gezeigt wird eine Götterversammlung anlässlich der

Hochzeit von Peleus und Thetis an einer langen Tafel,

um die die einzelnen, in der beiliegenden Expertise

detailliert aufgeführten Götter sitzen. Peleus war der

Sage nach jener Held, der schon bei den Argonauten

gekämpft hat. Seine Ehe scheiterte, da er versehentlich

seinen Schwiegervater tötete. Thetis war eine

Tochter des Uranos und der Gaia. Unter den vielen

Gestalten lassen sich nicht alle identifizieren, erkennbar

jedoch ist in einer Wolke oben Eris, die Göttin der

Zwietracht, die eigentlich nicht eingeladen war und

daher Zank am Tisch entfachte. Sie wird bekanntlich

einen goldenen Apfel in die Runde werfen, der von

Paris der schönen Venus gereicht wird. Daher hat der

Maler die Paris-Szene in der oberen rechten Ecke eingefügt.

Nereus ist hier mit einer Weintazza zu sehen,

links oben Apollo mit den Musen. Im Vordergrund ein

liebendes Paar sowie ein Satyr mit Nymphe.

Der spätmanieristische Malstil von Gillis, der sich aus

Glaubensgründen nach Frankfurt begeben musste, ist

vor allem aufgrund seiner Italienreise vom Einfluss

Tintorettos bestimmt, aber wohl auch vom römischen

Manierismus des Bartholomäus Spranger in Rom. Mit

dem vorliegenden Bild ist das Œuvre des Malers auf

knapp 30 Werke angewachsen. A.R.

Literatur:

Vgl. Alexander Wied, Marten van Valckenborch I,

Grove Art Online. Oxford Art Online. Oxford

University Press. Web. 26 Februar 2016.

(13703369) (11)

€ 5.000 - € 7.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

91


244

JAN BAPTIST VAN FORNENBURGH,

TÄTIG 1608 – 1656, ZUG.

BLUMENSTILLLEBEN IN GLASVASE

UND MUSCHELN

Öl auf Holz.

54 x 41 cm.

Rechts unten Restsignatur „A B (...)“.

Wir danken Fred G. Meijer für freundliche Hinweise

bezüglich der Katalogisierung des Gemäldes.

Vor beigem Hintergrund auf einer Platte stehend die

gläserne Vase, in der sich ein Fenster widerspiegelt

und darin die sorgsam arrangierten wenigen Blumen.

Auf der Platte liegend Muscheln und Schnecken, zudem

ist ein heranfliegender Schmetterling erkennbar.

Feine Malerei des Künstlers, der öfters mit seinem

Bruder Ambrosius Bosschaert d. J. (1609-1645) zusammenarbeitete.

(1371291) (18)

€ 6.000 - € 8.000

Sistrix

INFO | BIETEN

92 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


245

JACOB ROTIUS,

1644 HOORN – 1681/82 EBENDA

FRÜCHTESTILLLEBEN IN LANDSCHAFT

Öl auf Leinwand.

66 x 53, 5 cm.

Gerahmt.

Um 1675.

Wie der Maler und Kunstbiograph Arnold Houbraken

berichtet, studierte Rotius bei Jan Davidsz de Heem.

Jüngere Forschung ergab, dass er der Sohn des

Blumenmalers und Porträtisten Jan Albertsz Rotius

(1624 - 1666) war. Den Berufschancen des „Goldenen

Zeitalters“ der niederländischen Malerei gemäß,

spezialisierte sich Jacob Rotius jedoch weitgegend

des Stilllebens. Wie seine Bilder erkennen lassen,

folgte er weniger dem althergebrachten Schema künstlich

aufgebauter Blumen- oder Früchtearrangements,

sondern es lässt sich bei ihm eine freiere, zufällig

wirkende Komposition erkennen.

Dies ist auch in vorliegendem Gemälde der Fall: wohl

aufgrund italienischer Beispiele hat der Maler hier die

Früchte in lockerer Weise auf einem Boden in einer

Landschaft präsentiert, neben einem hohen Steinpfeiler

links im Bild, vor einem drapierten Vorhang rechts,

mit Ausblick in die hügelige Ferne bei untergegange-

ner Sonne. Früchte, Melonen und Trauben in einem

großen Korb und davor, dazwischen Weinblätter und

Insekten, bilden ein üppiges Früchtestillleben in barockem

Überfluss. Am Horizont ein Städtchen vor der

Bergsilhouette. A.R.

Provenienz:

Galleria Luigi Caretto, Turijn 1999.

Private collection 2021-05.

Sotheby’s, New York 1982-11-04, lotnr. 44, mit

S/W-Abbildung.

als Art des Jacob van Walscapelle.

Christie's London, 1997-10-29, lotnr. 272.

als Christiaen van Dielaert zug.

Das Gemälde ist als Jacob Rotius im RKD-Register

eingetragen.

Künstlerbestätigung durch Fred G. Meijer, 1997.

(1370013) (11)

JACOB ROTIUS,

1644 HOORN – 1681/82 IBID.

STILL LIFE OF FRUITS IN LANDSCAPE

Oil on canvas.

66 x 53, 5 cm.

Circa 1675.

€ 10.000 - € 14.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

93


246

JACQUES LINARD,

1600 – 1645, WERKSTATT DES

ALLEGORISCHE FOLGE DER VIER TAGESZEITEN

Öl auf Leinwand. Doubliert.

Jeweils 108,5 x 86 cm.

Zwei Gemälde mit Inschrift „Meridies“ (Mittag) und

„Vesper“ (Abend).

In ebonisierten Rahmen.

Unser Maler hat vier klassische Göttinnen ausge wählt,

um die vier Tageszeiten innerhalb dieser höchst seltenen

Folge darzustellen. Das erste Bild stellt den Morgen

mit der Göttin des Sonnenaufgangs, der Morgendämmerung

dar. Ihr griechischer Name war Eos, ihr römischer

Name Aurora. Das zweite Gemälde mit dem

Symbol eines Herzenz und zwei liebenden Tauben

stellt den Mittag mit der Göttin der Liebe dar, Aphrodite

bei den Griechen, Venus bei den Römern. Das dritte

Gemälde stellt den Nachmittag mit der Göttin der

Jagd dar, ihr griechischer Name ist Artemis, ihr römischer

Name ist Diana. Das vierte Gemälde stellt den

Abend dar. Die Göttin mit dem Falken bezieht sich auf

Circe, die griechische Göttin der Magie, die mit einer

seltsamen Stimme geboren wurde, die wie ein krächzender

Vogel klang, daher ihr Name, der Falke oder

Falkenfrau bedeutet.

(1371441) (1) (13)

JACQUES LINARD,

1600 – 1645, WORKSHOP OF

ALLEGORICAL SERIES REPRESENTING

THE FOUR TIMES OF DAY

Oil on canvas. Relined.

108.5 x 86 cm each.

Two paintings inscribed “Meridies” (noon)

and “Vesper“ (evening).

€ 44.000 - € 50.000

Sistrix

INFO | BIETEN

247

ENTFÄLLT

94 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

95


248

HOLLÄNDISCHER MEISTER

DES 17. JAHRHUNDERTS

STILLLEBEN MIT TRAUBEN, PFIRSICHEN,

WALNUSS UND SCHMETTERLING

DUTCH MASTER

OF THE 17TH CENTURY

STILL LIFE WITH GRAPES, PEACHES,

WALNUT AND BUTTERFLY

Öl auf Leinwand. Doubliert.

58 x 46,5 cm.

In aufwändig gestaltetem ebonisiertem

Wellenleisten rahmen.

Das Gemälde zeigt in einem abgedunkeltem Raum

eine reich geäderte profilierte Marmordeckplatte, auf

der ein blaues Samttuch mit Goldfransen die rechte

Ecke einnimmt. Darauf rote und weiße Trauben, davor

eine Gruppe von vier Pfirsichen, ein darauf sitzender

Schmetterling sowie eine Walnuss, in wie hier geöffneter

Form als Vanitassymbol zu verstehen. Der

Raum wird nach hinten durch Blattwerk den davor

gelagerten Früchten entsprechend gestaltet.

(13703325) (13)

Oil on canvas. Relined.

58 x 46.5 cm.

€ 10.000 - € 15.000

Sistrix

INFO | BIETEN

96 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


249

FLÄMISCHE SCHULE DES 17. JAHRHUNDERTS

FRÜCHTESTILLLEBEN

Öl auf Leinwand. Doubliert.

56,5 x 42 cm.

In Wellenleistenrahmen.

Das prächtige Stillleben aus Weintrauben, Äpfeln, einer

geschälten Zitrone sowie Muscheln und Meerestieren

zeigt einen symmetrischen, pyramidalen Aufbau. Es

ist vor dunklem Hintergrund auf einem Tisch, der beinahe

vollständig von einer kostbaren Decke verhängt

wird, drapiert. Bekrönt wird das Stillleben von einem

Schmetterling, der sich auf die Spitze gesetzt hat. Die

Beleuchtung erfolgt von links oben. Kunstvoll gesetzte

Lichtreflexe brechen sich in den fein dargestellten

Gläsern und Silberplatten. Zahlreiche Vanitassymbole

wie die geschälte Zitrone, der leicht zu verscheuchende,

zarte Schmetterling und die empfindlichen Gläser verdeutlichen

die Vergänglichkeit des Menschen und alles

Irdischen. Das Gemälde ist charakteristisch für die

flämische Schule des 17. Jahrhunderts sowohl in seiner

Malart und in seinem Aufbau ebenso wie der Koppelung

der religiösen Bedeutungsebene mit der naturgetreuen

Wiedergabe der Objekte.

(1370014) (19)

€ 5.000 - € 7.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

97


250

JACOB ERNST THOMANN VON HAGELSTEIN,

1588 – 1653, KREIS DES

JESU EINZUG IN JERUSALEM

Öl auf Kupferplatte.

20 x 29 cm.

In dekorativem Rahmen.

Laut den Evangelien kam Jesus nach Jerusalem, um

Passah zu feiern. Zu sehen ist der Moment, in dem er

die Stadt in einem hellen Gewand mit blauem Mantel

auf einem Esel betritt. Er wird dabei linksseitig vor den

alten, teils ruinösen Stadtmauern von einer Menschenmenge

begrüßt, die ihm mit Palmzweigen zujubelt und

Umhänge auf den Boden legt, um ihn zu ehren. Nach

rechts geht der Blick in eine weite, teils von Palmen gesäumte

bergige Landschaft unter hohem, grau-weißem

Himmel. Beliebte Darstellung, die sich genau an den Text

der Evangelien hält.

(1360105) (18)

€ 4.000 - € 6.000

Sistrix

INFO | BIETEN

98 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


251

JAN BRUEGHEL D. J.,

1601 ANTWERPEN – 1678 EBENDA, KREIS DES

Schon der Vater des Künstlers zählte neben Peter Paul

Rubens (1577-1640) zu den höchst geachteten Malern

seiner Zeit. Somit stand schon fast fest, dass Jan

Brueghel d. J. die Familientradition fortsetzen sollte.

Erklären lässt sich dies auch mit der bereits stattfindenden

Ausbildung im Atelier des Vaters als Zehnjähriger.

1622 verließ Jan seine Heimatstadt Antwerpen

und ging nach Italien. Dort lernte er auch Anthonius

van Dyck (1599-1641) kennen. Nach seiner Rückkehr

aus Italien wurde er 1625 Mitglied der Lukasgilde.

DIE HEILIGE KATHARINA IN KARTUSCHE

MIT BLUMENBOUQUETS

Öl auf Kupferplatte.

26 x 36 cm.

In teilvergoldetem bemaltem Rahmen.

Vor dunklem Hintergrund eine verzierte Barock-Kartusche,

an deren Ecken jeweils ein kleines Gebinde aus

leuchtenden, zumeist weißen, rosafarbenen und roten

Blüten sowie diversen Kleinblütlern befestigt ist. In

der Mitte das Gemälde mit der Heiligen Katharina in

blauem Kleid mit gelblichem Umhang, als Attribute

ein langes Schwert mit ihrer rechten Hand festhaltend

und auf dem Kopf eine Krone tragend, auf einer Terrasse

stehend mit Blick in eine entfernte flache Landschaft

unter hohem Himmel. Qualitätvolle Malerei,

bei der insbesondere die farbenfrohen Blumen und

Blüten gegenüber dem dunkleren Hintergrund besonders

hervorgehoben werden. Das Werk lässt auch die

Zusammenarbeit zweier Maler vermuten, der eine für

die Blumen, der andere für das einliegende Gemälde.

(1362388) (18)

€ 3.500 - € 5.000

Sistrix

INFO | BIETEN

252

MALER DES 17. JAHRHUNDERTS

WEITE FLUSSLANDSCHAFT MIT FIGUREN

Öl auf zwei zusammengefügten Holzplatten.

50,5 x 66,5 cm.

Von erhöhtem Standpunkt Sicht auf eine in die Tiefe

führende Flusslandschaft mit einem breiten dunkelbraunen

Uferstück im Vordergrund, auf dem ein Wanderer

von einer Frau mit Kind ein Geldstück erhält.

Hinter ihm ein weiterer Mann, dem ein Hund voranspringt.

In der Bildmitte eine Waldlandschaft und eine

am Flussufer gelegene große Stadt. Im Hintergrund

ein hohes Gebirge unter hohem Himmel im diesigen

Licht. Im linksseitig sich schlängelndem Fluss neben

einem großen Dreimaster mehrere kleinere Boote.

Malerei in zurückhaltender Farbgebung in teils einfacher

Manier.

(1360103) (18)

€ 2.000 - € 4.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

99


253

FLÄMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS

STILLLEBEN MIT KLEINTIEREN UND INSEKTEN

Öl auf Kupfer.

13,5 x 17,7 cm.

Gerahmt.

Vor beigen Untergrund werden die verschiedenen Tiere

und Insekten präsentiert, zu denen im Mittelpunkt

eine kleine Maus, eine Schildkröte, eine Libelle, ein

Maikäfer und zwei Fische sowie ein roter Marienkäfer

gehören. Malerei die an Darstellungen des Jan van

Kessel d. Ä. (1626-1678) erinnert.

(1371662) (2) (18)

€ 6.000 - € 8.000

Sistrix

INFO | BIETEN

254

PIETER VERELST,

UM 1618 DORDRECHT – 1678

ZECHENDE UND RAUCHENDE BAUERN

Öl auf Eichenholz.

27 x 31 cm.

Verso altes rotes Lacksiegel: Adelswappen mit

Helmzier.

In ebonisiertem Profilrahmen.

Wir danken Guido Jansen für die Zuweisung an den

genannten Künstler.

Der Malstil des Bildes entspricht vollkommen dem

Werk des Künstlers. Wie in seinen weiteren Interieurs

beherrscht auch hier das Dunkel im Raum die intime

Szene, die Männer im Vordergrund durch Beleuchtung

mit weichem Licht hervorgehoben. Ein Bauer

mit weißer Kappe auf einem Kastenstuhl, mit Meerschaumpfeife,

am Boden der Kohletopf. Ein junger

Mann gegenüber beugt sich über einen großen Krug,

wohl nachdenklich über das Gespräch. Die Männer

im Hintergrund stark verschattet, nehmen daran offensichtlich

teil.

Verelst war Schüler von Gerard Dou (1613-1675) und

Jacob Cuyp (1594-1652). Dabei tritt der Stileinfluss

von Dou entschieden hervor. 1638 wurde er Mitglied

der Dordrechter Lukasgilde, 1643 unterhielt er sein

Atelier in Den Haag, in der Nähe von Jan van Goyen,

und schuf hier Supraportbilder für das königliche Huis

ten Bosch. 1656 wird er als einer der Gründer der dortigen

Confrerie Pictura erwähnt. Drei Söhne und drei

seiner Enkel waren ebenfalls bekannte Maler. Die Enkelin

Maria Verelst wirkte als Portraitistin in England.

In den 1670er-Jahren übersiedelte er nach Hulst und

unterhielt dort eine Brauerei. Ein Gemälde mit sehr

ähnlicher Thematik ist in der Marburg-Fotothek dokumentiert.

(13715017) (13)

€ 5.000 - € 7.000

Sistrix

INFO | BIETEN

100 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


255

BENJAMIN GERRITSZ CUYP,

1612 DORDRECHT – 1652

KARTENSPIEL IM LAGER

Öl auf Leinwand. Doubliert.

96 x 77 cm.

Links unten signiert.

In ebonisiertem Rahmen.

Unter großzügigem wolkenverhangenem Himmel,

der zwei Drittel der oberen Bildhälfte einnimmt, mehrere

Zelte, die als Herberge für Soldaten dienen, die

sich die Zeit vertreiben.

(13711211) (13)

€ 5.000 - € 7.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

101


256

FRANCISCO DE SOLÍS,

1620/29 MADRID – 1684 EBENDA

MARIA IMMACULATA

Öl auf Leinwand. Doubliert.

171,5 x 132 cm.

In gekehltem Rahmen.

Das vorliegende Gemälde ist zusammen mit dem

1477 von Papst Sixtus IV in Rom eingeführten Hochfest

der Unbefleckten Empfängnis Mariens zu sehen.

Maria sei bereits während ihrer Empfängnis von der

Erbsünde befreit worden und bedürfe zur Läuterung

kein Fegefeuer, da sie auch während ihres Lebens keine

Sünden begangen habe. Von de Solis sind ähnliche

Kompositionen überliefert, wie etwa im Museo del

Prado in Madrid unter der Inventarnummer P004914.

Francisco de Solís war der Sohn des bekannten Malers

und Bühnenbildners Juan de Solís, der wollte, dass

sein Sohn eine Karriere in der Kirche einschlug. Wenn

er jedoch Zeit hatte, übte er sich weiterhin im Atelier

seines Vaters in der Malerei. Im Alter von achtzehn

Jahren malte er eine Szene mit den Kapuzinern von

Villarrubia de los Ojos, die er öffentlich ausstellte. Dies

erregte die Aufmerksamkeit von König Philipp IV, der

mehr über den Künstler erfahren wollte. Dies überzeugte

ihn davon, die Kunst zu seinem Hauptberuf zu

machen. Er hatte keine finanziellen Sorgen, was ihn

als Künstler wenig ehrgeizig machte. Aber er legte

sich eine umfangreiche Bibliothek und eine wertvolle

Sammlung von Stichen und Zeichnungen zu, von denen

einige als Geschenke an ihn signiert wurden. Dazu

gehörte auch ein Skizzenbuch mit Werken von Diego

de Obregón (um 1658-1699), dem Sohn von Pedro de

Obregón (1597-1659). Viele Jahre lang leitete er eine

Zeichenschule, doch sein einziger Schüler, der bekannt

wurde, war der Maler José Moreno (um 1642-1674).

Er malte in vielen Madrider Klöstern, was ihm Verbindungen

verschaffte, die ihm Aufträge von außerhalb

der Region einbrachten, darunter von den Franziskanern

in Viana und der Dominikaner in Villanueva de los

Infantes. Im Jahr 1675 malte er die Verkündigung für

das Kloster der Karmeliterinnen in Boadilla del Monte,

wo seine Tochter Petronila ihr Gelübde ablegte. Alle

erhaltenen Werke sind religiöser Natur, aber er hat offenbar

auch Szenen aus der Mythologie gemalt. Besonders

erwähnenswert ist eine Serie über die Arbeiten des

Herkules an der Plaza de San Salvador, die anlässlich

der Ankunft von Maria Luisa von Orleans und ihrem

Hofstaat im Jahr 1679 in Auftrag gegeben wurde.

Provenienz:

Privatsammlung, gesammelt in London und Madrid

in den 1970er Jahren.

(1370686) (13)

FRANCISCO DE SOLÍS,

1620/29 MADRID – 1684 IBID.

IMMACULATE MARY

Oil on canvas. Relined.

171.5 x 132 cm.

Provenance:

Private collection, stamped in London and Madrid

during the 1970s.

€ 15.000 - € 25.000

Sistrix

zum Größenvergleich

INFO | BIETEN

102 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.



257

SPANISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS

STILLLEBEN MIT FRÜCHTEN IN PRUNKSCHALE

Öl auf Leinwand.

35 x 49 cm.

In breitem dekorativen teilvergoldeten Prunkrahmen.

Vor dunklem Hintergrund auf einer teils hell beleuchteten

Platte stehend eine Prunkschale im manieristischen

Stil mit teilvergoldetem Stand, vergoldeten

Griffen und Grotesken. Darin diverse leuchtende

Früchte, wie Äpfel und Birnen. Linksseitig in der Schale

liegend ein geöffneter Granatapfel mit leuchtend roten

Kernen sowie rechtsseitig zwei halb verwelkte kleine

Blumen. Feine Malerei mit starken Hell-Dunkel-Kontrasten.

(1361731) (18)

€ 3.000 - € 5.000

Sistrix

INFO | BIETEN

104 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


258

JUSEPE DE RIBERA,

1588/91 XÀTIVA – 1652 NEAPEL, KREIS DES

APOSTELBILDNIS

Öl auf Leinwand.

104 x 74 cm.

Der Heilige im Gebet, mit gefalteten Händen und

Blick nach oben. Attribute fehlen, weshalb eine Zuordnung

an einen bestimmten Apostel nicht gegeben

werden kann. Die hohe freie Stirn verweist möglicherweise

auf den Heiliger Petrus.

Literatur:

Vgl. Alfonso E. Pérez Sanchez, Giorgia Mancini,

Jusepe de Ribera (Reihe: I Classici dell‘Arte; italienisch),

Rizzoli/Skira, Mailand, 2004, S. 8-12.

Vgl. Michael Scholz-Hänsel, Jusepe de Ribera,

1591-1652. Könemann, Köln 2000.

A.R. (1362381) (11)

€ 7.000 - € 9.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

105


259

SCHULE FONTAINEBLEAU

DES 17. JAHRHUNDERTS

DIE GEBURT DER VENUS

Öl auf Holz. Parkettiert.

137 x 187 cm.

Im Zentrum die Ankunft der römischen Göttin Venus

an der Küste von Paphos, auf einer großen umschäumten

Muschelschale stehend. Zahlreiche Figuren

um sie herum wohnen dieser Ankunft bei, so auf

der rechten Randseite drei Nymphen, von denen eine

einen Spiegel hält, als Zeichen für die Schönheit der

Göttin. In deren Hintergrund ist ein grüner Hügel zu

sehen, auf dem ein Venustempel steht. Im linken Vordergrund

ist Neptun zu erkennen, begleitet von Tritonen.

Zudem sind mehrere Putti, sei es am Boden oder

im Himmel fliegend wiedergegeben. Vielfigurige Malerei

in differenzierten Farbtönen.

Die bekannteste Darstellung der Geburt der Venus

stammt von Sandro Botticelli (1445-1510) und befindet

sich in den Uffizien in Florenz.

Anmerkung:

Schule von Fontainebleau ist die Bezeichnung für

eine Gruppe von Künstlern und für die von ihnen

geprägte Spielart des Manierismus, die vom 16.

bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts vom Schloss

Fontainebleau, der bevorzugten Residenz des

französischen Königs Franz I, ausging

(13713334) (18)

SCHOOL OF FONTAINEBLEAU,

17TH CENTURY

THE BIRTH OF VENUS

Oil on panel. Parquetted.

137 x 187 cm.

€ 16.000 - € 20.000

Sistrix

INFO | BIETEN

106 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

107


260

FLORENTINISCHER MANIERIST UM 1600

DREI GRAZIEN

FLORENTINE MANNERIST CA. 1600

THE THREE GRACES

Öl auf Leinwand. Doubliert.

145 x 105 cm.

Unsigniert.

In profiliertem Rahmen.

Auf einer Holzbank vor dunklem Hintergrund sitzen

drei Frauenakte. Die mittlere Figur ist in starker Biegung

ganz dem Betrachter zugewandt, die beiden äußeren

Frauen, in Rückansicht, drehen sich dem mittleren

Akt zu, um Blumenschmuck im Haar der jungen Frau

zu drappieren. Diese ist nur mit einem kleinen, hellen, in

zahlreiche Querfalten gelegtem Tuch bedeckt. Um den

Hals und in den Händen trägt sie kostbaren Schmuck.

Typisch für den Manierismus ist eine Tendenz zur

Überlängung der Figuren und deren Gliedmaßen, wie

hier deutlich zu sehen - vor allem bei der mittleren

Aktfigur und der kühlen Farbpalette. Auch wesentlich

ist die Bearbeitung erotischer Szenen bei gleichzeitiger

Zurückhaltung jeglicher Sinnlichkeit.

(1370732) (3) (19)

Oil on canvas. Relined.

145 x 105 cm.

€ 25.000 - € 35.000

Sistrix

INFO | BIETEN

108 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.



261

POMPEO GIROLAMO BATONI,

1708 LUCCA – 1787 ROM, NACH

DIE HEILIGE FAMILIE

Öl auf Leinwand. Doubliert.

89 x 68,3 cm.

In vergoldetem Rahmen.

Darstellung der Heiligen Familie. Zentral im Bild ist

Maria dargestellt, die sich liebevoll ihrem Kind zuwendet

und es mit ihren Armen umfängt. Das Jesuskind dreht

sich ihr entgegen und legt zärtlich seine Ärmchen um

ihren Hals. Diese Figurengruppe ist durch ihre Dreieckskomposition

und die hellere Beleuchtung in ihrer

Bedeutung deutlich hervorgehoben. Links wird Josef

vom Bildrand angeschnitten. Er blickt gütig auf Maria

mit dem Jesuskind, stört aber deren Innigkeit weder

formal noch in seiner, sehr zurückhaltenden, Farbigkeit.

Seinen Kopf stützt er auf ein Buch. Bei seiner

Darstellung wurde vor allem auf seine Physiognomie

Wert gelegt, während die Darstellung der Maria vor

allem durch ihr helles Inkarnat und die idealisierten

Gesichtszüge besticht. Das Gewand Mariens ist in

zahlreichen, kunstvoll drapierten Falten angelegt.

POMPEO GIROLAMO BATONI,

1708 LUCCA – 1787 ROME, AFTER

THE HOLY FAMILY

Oil on canvas. Relined.

89 x 68.3 cm.

The original painting by Pompeo Girolamo is held at

the Capitoline Museums in Rome.

€ 18.000 - € 24.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Anmerkung:

Das Originalgemälde von Pompeo Girolamo Batoni

befindet sich in den Kapitolinischen Museen in Rom.

(1370011) (19)

110 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

111


262

RÖMISCHER MALER DES 17. JAHRHUNDERTS

ATLAS ZWISCHEN DEN PHILOSOPHEN

PYTHAGORAS UND EUKLID

Öl auf Kupfer.

19 x 23 cm.

Das kleine, aber sehr fein auf Kupfer gemalte Bild ist

als Allegorie zu verstehen. Die Darstellung ist eng mit

der neuen Sichtweise verbunden, die in der Renaissance

mit den jüngsten Entdeckungen, etwa von Galilei

oder Bruno, die Weltsicht grundlegend verändert haben.

An die Stelle christlicher ist nun auch die antike Mythologie

getreten.

Dargestellt ist im Bildzentrum der mythologische Titan

Atlas, der in herkulischer, gebeugter Gestalt auf seinem

Rücken die Himmels- oder Sphärenkugel schultert. Er

trägt das Fell des Herkules. Die Oberfläche der blauen

Kugel zeigt farblich zurückhaltend die Sternbildsymbole.

Seitlich – symmetrisch komponiert – sind je eine sitzende

bärtige Gestalt am Boden sitzend dargestellt,

mit antikem Umhang. Die Attribute, die sie jeweils in

der Hand halten, lassen sie als die beiden vorsokratischen

Philosophen Pythagoras links und Thales rechts

erkennen.

Pythagoras, der schon im 6. vor Christus Jahrhundert

die Erde als Kugel verstand, hält hier ein Sphärenmodell

in der ausgestreckten Rechten. Der Philosoph

Thales von Milet, rechts, deutet mit einem Zirkel auf

eine Steinplatte mit dem berühmten Thales-Kreis.

Auch Thales war Mitbegründer der antiken Naturphilo

sophie, wie der Geometrie.

Die Malweise, in der hier die Figuren in eine weite

Landschaft gesetzt sind, lässt Vergleiche mit dem Bologneser

Maler Agostino Carracci oder Werken seines

Ateliers zu. Die Stilistik erinnert an dessen „Pluto im

Hades“, der sich in der Galleria Estense in Modena

befindet, oder an dessen Deckenfresko „Mars und

Venus“ im Palazzo del Giardino in Parma von 1602.

Unter den weiteren antiken Themen Agostino Carraccis

wäre „Aurora und Cephalus“ zu nennen, ebenfalls

in betontem Breitformat, in der Galleria Farnese in

Rom.

Literatur:

Agostino Carracci, In: Allgemeines Künstlerlexikon,

Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL),

Bd 16, Saur, München u. a. 1997, S. 562.

Vgl. Henry Keazor, „Il vero modo“. Die Malereireform

der Carracci, Gebrüder Mann Verlag, Berlin 2007.

Vgl. Donald Posner, Carracci, Agostino, In: Dizionario

Biografico degli Italiani, Vol. 20, 1977 Artikel auf

Treccani.

A.R. (1362382) (11)

ROMAN MASTER OF THE 17TH CENTURY

ATLAS BETWEEN THE PHILOSOPHERS

PYTHAGORAS AND EUCLID

Oil on copper.

19 x 23 cm.

Literature:

Agostino Carracci, In: Allgemeines Künstlerlexikon,

Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL),

Bd 16, Saur, Munich a. o. 1997, p. 562.

€ 6.000 - € 8.000

Sistrix

INFO | BIETEN

112 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

113


263

CRISTOFORO RONCALLI IL POMARANCIO,

1552 POMARANCE – 1626 ROM

DIE HEILIGE FAMILIE MIT DER HEILIGEN ELISABETH

UND JOHANNES

Öl auf Leinwand. Doubliert.

139,5 x 119,5 cm.

In verziertem Rahmen.

Beigegeben eine Expertise von Marco Ciampolini,

Siena, 20. März 2022, in Kopie.

Vor einer Säulenarchitektur auf der linken Bildhälfte

nimmt die Heilige Familie ihren Platz ein. Maria wendet

sich liebevoll ihrem Sohn zu, der sich in einer Drehung

in ihre Arme wendet. Josef steht hinter dieser zentralen

Gruppe und schaut diese zärtlich und beschützend

an. Die rechte Bildhälfte, hinterfangen von einem Ausblick

in eine felsige Landschaft wird von der Heiligen

Elisabeth und Johannes dem Täufer eingenommen.

Durch die Handhaltung des Johannes werden die beiden

Figurengruppen miteinander verbunden.

Der manieristische Künstler hat sich hier unter anderem

von Raffael aber auch von Michelangelos Figurendarstellungen

in der Sixtinischen Kapelle beeinflussen

lassen, diese Vorbilder aber neu interpretiert. Vergleiche

mit Werken Roncallis zeigen Figuren wie z.B. die Johannesfigur,

die wiederholt in seinem Œuvre auftauchen

(Madonna mit dem Kind, Nationalen Kunstgalerie, Urbino).

Auch die „Heilige Familie“ in der Städtischen

Pinakothek in Jesi (Ileana Chiappini di Sorio. Cristoforo

Roncalli detto il Pomarancio. Bergamo 1983, S. 113-144

und S. 200-201) dient als Vergleichsbeispiel.

(1361723) (3) (19)

CRISTOFORO RONCALLI IL POMARANCIO,

1552 POMARANCE – 1626 ROME

THE HOLY FAMILY WITH SAINT ELIZABETH

AND SAINT JOHN THE BAPTIST

Oil on canvas. Relined.

139.5 x 119.5 cm.

Accompanied by an expert’s report by Marco Ciampolini,

Siena, 20 March 2022, in Kopie.

€ 10.000 - € 20.000

Sistrix

INFO | BIETEN

114 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


264

ITALIENISCHER MEISTER DES 17. JAHRHUNDERTS

DER HEILIGE SEBASTIAN WIRD VON DER HEILIGEN

IRENE GEPFLEGT

ITALIAN MASTER OF THE 17TH CENTURY

SAINT SEBASTIAN TENDED

BY SAINT IRENE

Öl auf Leinwand. Doubliert.

62 x 74 cm.

In dunklem Rahmen.

Die Szene der Wundpflegung des Heiligen Sebastian

durch die Heilige Irene ist nahe an den Betrachter herangerückt.

Der muskulöse Körper des Sebastians

liegt diagonal im Bild, wohingegen die Figur der Irene

einen ruhenden Kontrapunkt setzt. Die etwas abgemilderte

Verwendung des Chiaroscuro macht die Szene

weicher und verdeutlicht die Fürsorge Irenes.

(1370974) (19)

Oil on canvas. Relined.

62 x 74 cm.

€ 8.000 - € 10.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

115


265

CARLO MARATTA,

1625 CAMERANO – 1713 ROM, ZUG.

Der talentierte Maler wurde bereits mit zwölf Jahren

Schüler des Andrea Sacchi (1599-1661). Um 1700

wurde Maratta Präsident der Accademia de San Luca

in Rom und dann schließlich in den Ritterstand erhoben.

Sein Gesamtwerk ist überwiegend von religiösen

Themen geprägt.

MADONNA MIT DEM KIND IN DEN ARMEN

Öl auf Leinwand.

48 x 35 cm.

Verso auf dem Keilrahmen alter gebräunter Klebezettel

mit zwei Lacksiegeln und Aufschrift „Eigentum

von Emil Adam, Inv. Nr. /Meister / Elisabeta Sirani

1638 - 1660.“ Ferner weiterer entsprechend beschrifteter

Aufkleber sowie Aufschriften auf dem Keilrahmenholz.

Gerahmt.

Das Gemälde, aus der Sammlung des Emil Adam

(1843-1924), eines bedeutenden Malers der Münchner

Schule, zeigt in vollkommener Weise den Stil des

Malers.

Das Gemälde zeigt die jugendliche Maria mit dem

Kind vor einem Vorhang sitzend, der Blick auf das Kind

gerichtet, im Hintergrund eine hell im Licht stehende

Stadtbefestigung mit runder Barbakane und Turm, auf

den eine Steinbrücke zuführt. Die Wahl des Hintergrunds

dürfte nicht beliebig sondern aus der Kenntnis

symbolischer Motive erfolgt sein.

Provenienz:

Emil Adam (1843 München - 1924) war Sohn des

Tiermalers Benno Adam und wurde berühmt für

seine Pferdebilder, die zumeist in höfischem Auftrag

entstanden.

(13700212) (11)

€ 6.000 - € 8.000

Sistrix

INFO | BIETEN

266

BOLOGNESER SCHULE,

ANFANG DES 18. JAHRHUNDERTS

MADONNA MIT KIND

Öl auf Leinwand.

51 x 39,5 cm.

In vergoldetem Rahmen.

In Nahsicht die Madonna, vor sich den blond gelockten

nackten Jesusknaben haltend, beide halten eine

lange Kette mit dunklen Perlen, wohl ein Rosenkranz.

Einfühlsame Malerei in starkem Sfumato im Hintergrund.

(1371292) (18)

€ 4.000 - € 6.000

Sistrix

INFO | BIETEN

116 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 7.000 additional images.


267

CARLO DOLCI,

1616 FLORENZ – 1686 EBENDA, ZUG.

Dolci war ein Schüler des Jacopo Vignali (1592-1664),

und stand unter dem Einfluss des Agnolo di C.Allori

Bronzino (1503-1572). Sein Werk gehört ganz dem Stil

der Florentiner Malerei des Jahrhunderts an. Auch

seine Tochter Agnese Dolci (1659- um 1719) widmete

sich der Malerei.

ECCE HOMO

Öl auf Leinwand. Doubliert.

Im Hochoval: 58 x 48 cm.

In vergoldetem, dekorativem, durchbrochenem Rahmen

mit Blattmotiven.

Vor abendlichem Hintergrund das Brustbildnis des

dornengekrönten Jesus mit rotem Gewand. Die Krone

aus Dornenzweigen geflochten mit kantigen Stacheln

und deutlich herabfallenden Blutstropfen. Um den

Hals und den feinen Brustbereich ein herabhängendes

Seil. Das leidende Gesicht mit verdunkelter Augenpartie,

die Augen aus dem Bild auf den Betrachter

herausblickend. Malerei in der typischen Manier des

Künstlers mit starker Hell-Dunkel-Inszenierung.

(1370795) (3) (18)

CARLO DOLCI,

1616 FLORENCE – 1686 IBID., ATTRIBUTED

ECCE HOMO

Oil on canvas. Relined.

In upright oval: 58 x 48 cm.

In gilt, decorative open-work frame with leaf décor.

€ 13.000 - € 18.000

Sistrix

INFO | BIETEN

268

ONORIO MARINARI,

1627 FLORENZ – 1715, ZUG.

BILDNIS DER MADONNA

Öl auf Leinwand, auf Holzplatte.

Im Hochoval: 59 x 46 cm.

In durchbrochenem Rahmen mit Blattdekor sowie

einem umgebenden Zweig mit Eicheln und entsprechendem

Laub.

Brustbildnis der Madonna in blauem Umhang, ihre

Hände sorgsam auf die Brust gelegt. Sie hat ein sehr

feines zartes Gesicht, nach unten gerichtete Augen und

scheint ganz in Gedanken versunken zu sein. Über

ihrem Haupt ein zart angedeuteter Lichtkranz vor

dunklem Hintergrund. Malerei in der typischen Manier

des bekannten Künstlers.

(1370794) (3) (18)

ONORIO MARINARI,

1627 FLORENCE – 1715, ATTRIBUTED

PORTRAIT OF THE VIRGIN MARY

Oil on canvas, laid on panel.

In upright oval: 59 x 46 cm.

In open-work frame with floral décor, framed

by branch, acorns, and leaves.

€ 10.000 - € 12.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

117




269

GIACINTO BRANDI,

1621/23 POLI – 1691 ROM

Gemäldepaar

KREUZIGUNG CHRISTI

sowie

DIE VISION DER TERESA VON AVILA

Öl auf Leinwand. Doubliert.

54 x 41,3 cm sowie 54,2 x 41,3 cm.

In gekehlten, vergoldeten und ebonisierten Rahmen.

Beigegeben eine Expertise von Emilio Negro, Bologna,

in Kopie.

Das erste Gemälde zeigt den gekreuzigten Christus

zentral im Bild. Maria und Johannes der Täufer wenden

sich ihm trauernd zu. Maria Magdalena kauert

zusammengesunken zu Füßen des Gekreuzigten. Der

düstere, wolkenverhangene Himmel lichtet sich direkt

hinter dem Kreuz und nimmt so die Auferstehung

Christi vorweg.

Das zweite Gemälde zeigt eine Vision der Teresa von

Avila auf einer von Putti gesäumten Wolke. Die Vision

zeigt ihren direkten Eintritt in den Himmel ohne durch

das Fegefeuer gehen zu müssen. Ein kleiner Ausblick

am unteren Rand des Bildes lässt eine Landschaft erkennen.

Die Farbgebung der Figuren, die starken Chiaroscuro-

Kontraste, die sichere Pinselführung und auch die

charakteristische Beleuchtung zeigen den Stil Giacinto

Brandis, der sich sowohl von Correggio und Lanfranco

beeinflussen ließ als auch den Tenebrismus von Caravaggio

und den Stil Carraccis neu interpretierte. Vergleiche

mit der Kreuzigungsdarstellung in San Polo,

Arezzo oder den Altarbildern der Heiligen Rita in Sant

Agostino in Rom zeigen die stilistischen Übereinstimmungen.

(1370274) (19)

120 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


GIACINTO BRANDI,

1621/23 POLI - 1691 ROME

A pair of paintings

THE CRUCIFIXION OF CHRIST

and

THE VISION OF TERESA OF ÁVILA

Oil on canvas. Relined.

54 x 41.3 cm 54.2 x 41.3 cm.

Accompanied by an expert’s report by Emilio Negro,

Bologna, in copy.

€ 15.000 - € 20.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

121


270

CARLO MARATTA,

1625 CAMERANO – 1713 ROM, ZUG.

Der Maler war einer der Hauptmeister der klassizistischen

Strömung des Hochbarock in Rom, stark beeinflusst

durch seinen Lehrer Andrea Sacchi (1599-1661).

DIE DREI MARIEN MIT MUTTER GOTTES UND

DORNENKRANZ VOR GOLGOTA

Öl auf Leinwand.

72,5 x 59,5 cm.

Verso auf der Leinwand alte Sammlungsnummer

„262“ und auf dem Keilrahmen mit vermuteter

Künstlernennung Carlo Dolci.

In ebonisierten Profilrahmen.

Carlo Maratta, der auch als „Carletto delle Madonne“

bekannt war, stellt auf dieser Leinwand den Besuch

der drei Marien am leeren Grab Christi dar, die von der

Jungfrau Maria begleitet werden (Mk 16,6-7). Ein Engel

nähert sich und zeigt der Mutter die Dornenkrone,

das Symbol für die Passion ihres Sohnes. Von der hier

angebotenen Darstellung gibt es mindestens zwei

weitere Versionen, die als autograph angesehen werden:

Die eine war für Papst Alexander VIII Ottoboni

bestimmt, wurde aber dem gleichnamigen Kardinal

übergeben, da der Pontifex inzwischen verstorben

war, während die andere Version für Niccolò Maria

Pallavicini bestimmt war. Andere Künstler wie Sebastiano

Conca und Francesco Trevisiani bezogen sich in

ihren Werken auf diese Komposition, die für den römischen

Barock so bezeichnend ist.

Anmerkung:

Eine vergleiche Version in Auktion bei Sotheby‘s,

Mailand, 30. November 2004, Lot 76 (86 x 71,5 cm).

Die Version in der Fondazione Sorgente Group, Rom,

mit dem Gutachten von Giancarlo Sestieri vom 15.

Juni 2005, der darauf hinweist, dass es von dieser

Komposition mindestens zwei autographe Versionen

gibt. Desweiteren soll es eine Version in Melbourne

Hall, Derby, Großbritannien geben.

(13700211) (13)

CARLO MARATTA,

1625 CAMERANO – 1713 ROME, ATTRIBUTED

THE THREE MARYS WITH THE VIRGIN AND CROWN

OF THORNS IN FRONT OF GOLGOTHA

Oil on canvas.

72.5 x 59.5 cm.

€ 10.000 - € 15.000

Sistrix

INFO | BIETEN

122 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


271

CARLO DOLCI,

1616 FLORENZ – 1686 EBENDA, ZUG.

MATER DOLOROSA

Öl auf Leinwand, im Hochoval. Doubliert.

60 x 47 cm.

In dekorativem rechteckigem teilvergoldetem Rahmen.

Halbbildnis der Madonna, trauernd mit leicht gesenktem

Haupt im Gebet versunken. Vor braunem Hintergrund

trägt sie einen leuchtend blauen Umhang und

hat die Hände vor ihrer Brust gefaltet. Malerei in der

typischen Manier des Künstlers.

(1370492) (18)

€ 6.000 - € 8.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

123


272

PIER FRANCESCO MOLA,

1612 COLDRERIO – 1666 ROM, ZUG.

Der Künstler arbeitete ab 1633 längere Zeit in Venedig

und in Bologna, 1647 ging er nach Rom. In seinen

Werken lassen sich Einflüsse von Salvator Rosa (1615-

1673), aber auch von Carracci erkennen.

PORTRAIT EINES ALTEN MANNES

Öl auf Holz.

45,5 x 35,5 cm.

Ungerahmt.

Vor grün-braunem Hintergrund das Bildnis leicht nach

rechts, der dargestellte Alte mit Vollbart, langen grauen

Haaren und nachdenklich geschlossenen Augen. Das

Licht fällt von links oben aus unbekannter Quelle herab

und bestrahlt Teile seiner Haare und der rechten Gesichtshälfte.

Die starke Hell-Dunkel-Malerei erinnert

an Werke der Caravaggisten.

(13703374) (18)

€ 8.000 - € 10.000

Sistrix

INFO | BIETEN

273

FRANCESCO FRACANZANO,

1612 – 1656, ZUG.

BILDNIS EINES APOSTEL

Öl auf Leinwand. Doubliert.

96 x 73 cm.

In breitem ebonisiertem Profilrahmen.

Den Ellbogen auf einem Tisch lehnend lehnt auf den

Fingern der Hand der graubärtige Kopf eines nach links

der Lichtquelle entgegenblickenden Mannes. Seine

andere Hand hält ein offenes Buch. Die Darstellung

erinnert in mancher Hinsicht an die Aposteldarstellungen

Riberas, in dessen Dunstkreis auch unsere

Darstellung entstanden sein dürfte.

(1371281) (13)

€ 10.000 - € 15.000

Sistrix

INFO | BIETEN

124 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


274

NEAPOLITANISCHE SCHULE

DES 17. JAHRHUNDERTS

DER HEILIGE HIERONYMUS

Öl auf Leinwand. Doubliert.

91 x 73 cm.

In gekehltem Rahmen.

Das ovale Gemälde zeigt den Heiligen Hieronymus,

hier mit einem seiner Attribute: der Bibel. Mit seiner

linken Hand hält er die Bibel geöffnet während seine

Rechte mit einem Zeigegestus auf eine Stelle in der

Bibel verweist. Er wendet sich aus dem Bild heraus.

Sein Körper ist teils mit einem roten Tuch bedeckt und

wird von einer Lichtquelle außerhalb des Bildes von

links stark erleuchtet. Dieses stark ausgeprägte Spiel

mit den Hell-Dunkel-Kontrasten zeigt den Einfluss von

Ribera und Caravaggio.

(1362435) (19)

NEAPOLITAN SCHOOL OF THE 17TH CENTURY

SAINT JEROME

Oil on canvas. Relined.

91 x 73 cm.

€ 18.000 - € 35.000

Sistrix

INFO | BIETEN

275

PIER FRANCESCO MOLA,

1612 COLDRERIO – 1666 ROM, ZUG.

BILDNIS EINES MANNES

Öl auf Leinwand. Doubliert.

71 x 55 cm.

In prächtigem Rahmen.

Barockes Bildnis eines Mannes mit heller Kopfbedeckung.

Die Physiognomie des Charakterkopfes ist

präszise herausgearbeitet. Die Malweise ist sichtlich

von Pier Francesco Mola beeinflusst. Als Vergleich

dient zum Beispiel das Mola zugeschriebene Gemälde

„Omero“ bei der Fondazione Zeri unter der Nr. 47924

aufgeführt.

(1370234) (3) (19)

€ 5.000 - € 7.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

125


276

SALVATOR ROSA,

1615 NEAPEL – 1673 ROM, ZUG.

SCHLACHT AUF WEITEM FELD

Öl auf Leinwand. Doubliert.

69 x 133 cm.

In vergoldetem Prunkrahmen.

Das Gemälde in leicht gestrecktem, längsrechteckigem

Format zeigt auf einem weiten flachen Feld die

tobende Reiterschlacht. Den Vordergrund beherrschen

rechtsseitig eine Gruppe von berittenen Soldaten, zum

Teil in Rüstung, dazu ein Trommler und ein Fanfaren-

Bläser in roter Kleidung, der farblich das in graubraunen

und blauen Farben gehaltene Gemälde

belebt. Die Gruppe wird durch hohe dunkelgraue

Rauchschwaden getrennt von dahinter liegenden

Gebäuden, von denen ein verfallener Turm in die

Höhe ragt. In der Mitte des linken Bildrandes erneut

zwei Musikanten, neben denen das weit in die Tiefe

führende Schlachtfeld sichtbar ist. Qualitätvolle,

virtu ose Malerei in dem für den Künstler typischen

Farbspektrum.

126 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


SALVATOR ROSA,

1615 NAPLES - 1673 ROME, ATTRIBUTED

Anmerkung:

Salvator Rosa gehört wohl zu den markantesten

Persönlichkeiten seiner Zeit. In seiner Malerei stellte

er sich bewusst gegen die ruhige Bildauffassung

etwa seines Zeitgenossen Claude le Lorraine (1600-

1682). Bekannt mit Giuseppe José de Ribera (1588/

91-1652) und Schüler des Aniello Falcone (1607-

1656), wirkte er in Mittel- und Süditalien und soll,

einem Gerücht nach, gar an Raubzügen von Banditen

teilgenommen haben, bevor er in Florenz Hofmaler

der Medici wurde. Sein Werk zeigt überwiegend

meisterhafte Landschaften, was auch in seinen

Schlachtenthemen zum Ausdruck kommt, von denen

zahlreiche Werke in öffentlichen Sammlungen zu

finden sind, wie etwa im Louvre, in Dresden, Wien,

München oder im Palazzo Pitti. Letztlich war der

Künstler bedeutendes Vorbild für den Schlachtenmaler

Jacques Courtois (1621 - 1676). (1370491)

BATTLE ON A WIDE FIELD

Oil on canvas. Relined.

69 x 133 cm.

In magnificent gilt frame.

€ 15.000 - € 20.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

127


277

LOMBARDISCHER MALER

DES 17. JAHRHUNDERTS

PORTRAIT EINES EDELMANNES

Öl auf Leinwand. Doubliert.

226 x 119,5 cm.

Ungerahmt.

Ganzfiguriges Portrait eines leicht nach links gewandten

Edelmannes mit weit ausgeschlagenen Reit stiefeln

mit Sporen, knielangen Hosen mit Silberfransen saum

und rotem Rock mit Silberknöpfen. Überfangen durch

grünen Vorhang, zur Linken ein Tisch mit abgelegtem

Hut, einem Brief und Handschuhen.

(1351873) (13)

LOMBARD PAINTER

OF THE 17TH CENTURY

PORTRAIT OF A NOBLEMAN

Oil on canvas. Relined.

226 x 119.5 cm.

€ 10.000 - € 12.000

Sistrix

INFO | BIETEN

278

JACOPO AMIGONI,

1682 VENEDIG – 1752 MADRID, ZUG.

PORTRAIT EINES HERREN

Öl auf Leinwand. Doubliert.

103,8 x 82,3 cm.

In ornamentalem Rahmen.

Beigegeben eine Expertise von Prof. Vincenzo Pacelli,

Neapel, vom 13.9.2010, in Kopie.

Das Portrait zeigt einen Herrn mit Allongeperücke,

dessen Locken ihm über die Schultern fallen, in einer

schwarzen Robe mit rotem Umhang. Dieser legt sich

faltenreich über die Robe. Der Portraitierte sitzt in einem

herrschaftlichen Stuhl, die rechte Hand ruht auf

der Lehne, die linke Hand ist in einem selbstbewussten

Gestus erhoben. Die weißen Manschetten sind

kunstvoll gestickt. Ein blaues, lediglich in leichte Falten

gelegtes Tuch, bildet den Hintergrund. Prof. Pacelli

sieht den Dargestellten als ein Mitglied des Rechtes,

vermutlich einen Richter.

Amigoni verbindet in diesem, ihm zugeschriebenen

Gemälde, seine neapolitanische Ausbildung mit deutlichen

Einflüssen aus der französischen Malerei.

(1360393) (19)

JACOPO AMIGONI,

1682 VENICE – 1752 MADRID, ATTRIBUTED

PORTRAIT OF A GENTLEMAN

Oil on canvas. Relined.

103.8 x 82.3 cm.

Accompanied by an expert’s report by Professor

Vincenzo Pacelli, Naples, dated 13 September 2010,

in copy.

€ 12.000 - € 25.000

Sistrix

INFO | BIETEN

128 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.



279

GIULIO CARPIONI,

1611 VENEDIG – 1678 VICENZA

Carpioni trat um 1630 in die Werkstatt des Alessandro

Varotari ein und zog mit diesem 1631 nach Bergamo

und 1638 zurück nach Vicenza.

SELBSTBILDNIS

Öl auf Leinwand.

56,4 x 45,2 cm.

In ornamental verziertem Rahmen.

Beigegeben ein ausführliches Gutachten im Original

von Dario Succi, Gorizia, 26. Juni 2015.

Über seine linke Schulter blickt dem Betrachter ein

junger Mann mit gefiedertem Kopfputz entgegen, seine

dunklen Haare stehen in vermittelndem Kontrast zwischen

den Federn und dem blauen Tuch, das auf der

Schulter weite Faltenwürfe zeichnet.

Literatur:

Vgl. Giuseppe Maria Pilo, Giulio Carpioni tutta la pittura,

Venedig, 1961. Dort, wie auch dem Gutachten bei

Succi hervorgehoben, sind die drei weiteren bekannten

Selbstportraits Carpionis veröffentlicht: Abb. 1,

Abb. 70 und Abb. 135 (in den Uffizien, Florenz).

Vgl. Pellegrino Antonio Orlandi, Abecedario Pittorico,

1753, S. 311.

(1370493) (13)

€ 6.000 - € 8.000

Sistrix

INFO | BIETEN

130 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.



280

GASPARD DUGHET,

GENANNT „GASPARD POUSSIN“,

1615 ROM – 1675 EBENDA, ZUG.

Der in Rom geborene Maler war Sohn eines französischen

Pastetenbäckers und einer Italienerin. Ohne

Frankreich je betreten zu haben, galt er seinerzeit als

französischer Maler. Zwischen 1631 und 1635 wurde

er Schüler des berühmten Nicolas Poussin (1594-

1665), der seine Schwester später ehelichte. Dank

dieser Verbindungen wurde Dughet als „Gaspard

Poussin“ betitelt. Gleichalt mit Salvator Rosa (1615-

1673) galt er zusammen mit diesem als führender

Landschafter in Italien. Er arbeitet zuweilen zusammen

mit Pier Francesco Mola (1612-1666), Mattia Preti (1613-

1699) oder Francesco Cozza (1605-1682) im Palazzo

Pamphilj in Valmontone. Guillome Cortese (1628-

1679) fügte öfter die Staffagefiguren in seine Landschaften

ein.

ARKADISCHE LANDSCHAFT MIT RASTENDEN

HIRTEN

Öl auf Leinwand. Doubliert.

60 x 75 cm.

In vergoldetem Prunkrahmen.

Blick vom erhöhten Standpunkt auf eine felsige mit

einem Flusslauf durchzogene Landschaft mit seitlich

hochragenden Bäumen, die den Vordergrund verschatten,

in dem zwei Hirten mit ihrer großen Ziegenherde

zu erkennen sind. Der Stehende mit Hirtenstab

und in antiker goldgelber Kleidung mit blau-weißlichem

Umhang. Im Flusslauf eine Figur mit großem

Netz beim Fischfang zu erkennen, während eine weitere

sitzende Figur auf der anderen Seite des Ufers

zuschaut. Zwischen terrassenförmig gestalteten Felsformationen

führt ein Weg zur Spitze der Anhöhe mit

einer ummauerten Stadt, in deren Zentrum das

prachtvolle Stadttor mit flankierenden quadratischen

Türmen und Zinnen steht. Nach rechts eine weite

ebenfalls terrassenförmig gestaltete Landschaft mit

teils rotbraun, herbstlich verfärbten Bäumen und

Sträuchern, die zu einem großen Gebirge in hellblauem

Farbton unter hohem Himmel mit großen

weiß-blauen Wolkenformationen führt. Harmonische

ruhige Landschaftsdarstellung in zurückhaltender

Farbgebung in der typischen Manier des Künstlers.

Anmerkung:

Der Künstler spezialisierte sich auf die Malerei von

Landschaften der römischen Campagna.

(1362105) (18)

GASPARD DUGHET,

ALSO KNOWN AS “GASPARD POUSSIN“,

1615 ROME – 1675 IBID., ATTRIBUTED

ARCADIAN LANDSCAPE WITH SHEPHERDS RESTING

Oil on canvas. Relined.

60 x 75 cm.

€ 15.000 - € 25.000

Sistrix

INFO | BIETEN

132 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


281

BAREND VAN KALRAET,

1649 DORDRECHT – 1737 EBENDA

BELEBTE RHEINTAL-LANDSCHAFT MIT FIGUREN

Öl auf Holzplatte.

40 x 51,5 cm.

Rechts unten auf Stegbalken signiert „B.V. KALRAE..“

In braunem Holzrahmen.

Blick von erhöhtem Standpunkt auf das weite Rheintal

unter hohem, hellblauem, durch die verdeckte Sonne

teils gelblich verfärbten Himmel. Im Vordergrund ein

breites Ufer, zu dem zahlreiche Stege und Wege mit

Figuren, darunter eine Familie, ein Mann mit bepacktem

Esel, sowie Bauern mit großen Körben auf ihren

Rücken, führen. Am Ufer ankern mehrere Boote, zudem

ist ein großes Floss auf dem Fluss erkennbar.

Am rechten Bildrand führt ein Weg zu einem höher

liegenden Haus und einem Wald; zudem ragt ein großer

Baum als Repoussoir in das Bild hinein. Malerei in

überwiegend grünlich-blauer und grauer Farbgebung,

belebt durch die Figuren in farbiger Kleidung.

Anmerkung:

Der Künstler war ein niederländischer Maler des

Goldenen Zeitalters und der jüngere Bruder von

Abraham van Calraet (1642-1722), von dem er das

Malen lernte, bevor er Schüler von Aelbert Jacobsz.

Cuyp (1620-1691) wurde. In seinem späteren Leben

widmete er sich der Malerei von Rheinlandschaften.

(1360104) (18)

€ 5.000 - € 8.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

133


282

GIROLAMO TROPPA,

UM 1630 ROCCHETTE IN SABINA – UM 1710 TERNI

Troppa war als Nachfolger von Carlo Maratta in Rom

und Umbrien tätig, wo meist sakrale Bildwerke seiner

Hand zu finden sind.

RINALDO UND ARMIDA

Öl auf Leinwand. Doubliert.

79 x 50,5 cm.

In Louis XV-Rahmen.

Beigegeben ein Gutachten von Francesco Petrucci,

Rom, November 2022, in Kopie.

Dargestellt ist eine Szene aus Torquato Tassos (1544-

1595) 1574 vollendetem Epos „Das befreite Jerusalem“.

Tasso schildert dort, wie die sarazenische Zauberin

Armida den Kreuzritter Rinaldo aus dem christlichen

Lager gelockt hatte, mit dem Ziel ihn zu töten. Sie

verliebte sich jedoch in ihn und entführte ihn auf eine

magische Insel.

Literatur:

Vgl. Bulletin du Musée Hongrois des Beaux-Arts,

106-107, 2007, S. 115-129.

Vgl. Francesco Petrucci, Pittura di Ritratto a Roma.

Il Seicento, Bd. 3, Rom 2008.

Vgl. R. Cantone, Girolamo Troppa poliedrico interprete

della cultura figurativa romana del tardo Seicento, in:

C. Sodano, Il restauro dell‘ Elemosina di San Tommaso

da Villanova del Cavalier Gerolamo Troppa, Rom

2009, S. 52-65.

Vgl. Francesco Petrucci, Considerazioni su Girolamo

Troppa: un „tenebrista“del tardo Seicento romano,

in: Prospettiva, 146, 2012, S. 88-102.

Vgl. Erich Schleier, Altre aggiunte a Girolamo Troppa

pittore e disegnatore, in: Studi di Storia dell‘ Arte,

Bd. 26, 2015, S. 215-228.

Vgl. Girolamo Troppa, Der Zeichner. Ein Phantom,

Ausstellungskatalog, Köln 2016.

Vgl. Roberto Della Portella, Girolamo Troppa (1636

- 1711), Terni 2020.

Vgl. Francesco Petrucci, Girolamo Troppa. Un protagonista

del Barocco romano, Todi 2021.

(1370183) (13)

€ 9.500 - € 12.000

Sistrix

INFO | BIETEN

134 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


283

GIROLAMO TROPPA,

UM 1630 ROCCHETTE IN SABINA – UM 1710 TERNI

Troppa war als Nachfolger von Carlo Maratta in Rom

und Umbrien tätig, wo meist sakrale Bildwerke seiner

Hand zu finden sind.

ANGELICA UND MEDORO

Öl auf Leinwand. Doubliert.

79 x 50,5 cm.

In Louis XV-Rahmen.

Beigegeben ein ausführliches Gutachten von Francesco

Petrucci, Rom, November 2022, in Kopie.

Darstellung des legendären Liebespaares unter Bäumen,

während Angelica ihre Namen in die Baumrinde

ritzt. Die Episode entstammt dem Epos „Orlando Furioso“

(Der rasende Roland) von Ariost von 1532, war

auch Stoff für Händels spätere Oper „Orlando“. Die

gezeigte Szene findet in der Oper im II. Akt statt, dort

jedoch in der Variante, dass Medoro die Namen der

beiden Liebenden in die Rinde ritzt.

Literatur:

Vgl. Bulletin du Musée Hongrois des Beaux-Arts,

106-107, 2007, S. 115-129.

Vgl. Francesco Petrucci, Pittura di Ritratto a Roma.

Il Seicento, Bd. 3, Rom 2008.

Vgl. R. Cantone, Girolamo Troppa poliedrico interprete

della cultura figurativa romana del tardo Seicento, in:

C. Sodano, Il restauro dell‘ Elemosina di San Tommaso

da Villanova del Cavalier Gerolamo Troppa, Rom

2009, S. 52-65.

Vgl. Francesco Petrucci, Considerazioni su Girolamo

Troppa: un „tenebrista“ del tardo Seicento romano,

in: Prospettiva, 146, 2012, S. 88-102.

Vgl. Erich Schleier, Altre aggiunte a Girolamo Troppa

pittore e disegnatore, in: Studi di Storia dell‘ Arte,

Bd. 26, 2015, S. 215-228.

Vgl. Girolamo Troppa, Der Zeichner. Ein Phantom,

Ausstellungskatalog, Köln 2016.

Vgl. Roberto Della Portella, Girolamo Troppa (1636

- 1711), Terni 2020.

Vgl. Francesco Petrucci, Girolamo Troppa. Un protagonista

del Barocco romano, Todi 2021.

(1370184) (13)

€ 9.500 - € 12.500

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

135


284

GASPAR PIETER VERBRUGGEN D. J.,

1664 ANTWERPEN – 1730 LILLE

Gemäldepaar

FLORA UND POMONA MIT PRACHTVOLLEN

BLUMENGEBINDEN

Öl auf Leinwand. Doubliert.

Je 50 x 39 cm.

Je links unten signiert, jeweils verso auf Rahmenaufkleber

mit der Bezeichnung „Flora“, sowie „Pomona“.

In vergoldeten Prunkrahmen.

Das eine Gemälde zeigt die in Landschaft an einer

großen Steinvase mit Blumengebinden sitzende Flora,

das andere die sitzende Pomona an einem steinernen

Brunnenbecken, über ihrem Schoß eine prachtvolle

Blumengirlande sowie linksseitig mehrere Zweige

und abgelegte Früchte. Links im Hintergrund ein Putto

mit einem kleinen Blumengebinde, während ein weiterer

geflügelter Putto rechts unten in Rückenansicht

zu erkennen ist. Qualitätvolle, farbenfrohe, feine Malerei

in der für den Künstler typischen Art und Weise.

GASPAR PIETER VERBRUGGEN THE YOUNGER,

1664 ANTWERP – 1730 LILLE

A pair of paintings

FLORA AND POMONA WITH MAGNIFICENT

FLORAL GARLANDS

Oil on canvas. Relined.

50 x 39 cm each.

Both signed lower left and label on the back of the

frame inscribed “Flora“ and “Pomona“.

€ 30.000 - € 40.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Anmerkung:

Der Künstler war ein flämischer Maler, der vor allem

für seine dekorativen Stillleben mit Blumen und

Früchten bekannt ist. Er wurde bereits im Alter von

13 Jahren Meister der Lukasgilde von Antwerpen. Im

Jahr 1705 verließ er Flandern und ging nach Den Haag,

wo er zahlreiche Aufträge für die Dekoration prominenter

Residenzen erhielt. Er trat 1708 der Lukasgilde

von Den Haag bei.

(1371128) (18)

136 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

137




285

MATHYS SCHOEVAERDTS,

UM 1663 BRÜSSEL – UM 1703

Schoevaerdts war Schüler von Adriaen Frans Boudewijns

(1644-1719), sein letztes datiertes Gemälde

stammt von 1702.

FISCHMARKT VOR DER STADT

Öl auf Leinwand. Doubliert.

38,5 x 67 cm.

In teilebonisiertem Rahmen.

MATHYS SCHOEVAERDTS,

CA. 1663 BRUSSELS – CA. 1703

Schoevaerdts was a student of Adriaen Frans Bouedewijns,

his last dated painting dates to 1702.

FISH MARKET OUTSIDE A TOWN

Oil on canvas. Relined.

38.5 x 67 cm.

CITES export restrictions - sale in the EU only (frame).

Schoevaerdts Spezialität waren Kombinationslandschaften,

in denen luftige Landschaften oft mit einem

Gewässer und fantasievoller capriccioartiger Architektur

kombiniert werden, wobei die Figurenstaffage oft

von Malerkollegen wie Pieter Bout (1658-1719) besorgt

worden ist. Besonders ein Gemälde, das bei

Sotheby‘s, Amsterdam am 7. November 2000, Lot 83

verkauft worden ist, zeigt eindeutige Parallelen zur Architektur

des vorliegenden Gemäldes auf. Bei unserem

Gemälde, das ein Pendant zu Lot 223 bildet, wird

eine Meeresbucht gezeigt, an dessen Ufer Fischerboote

angelandet sind, deren Fischer im Begriff sind,

ihre Waren an Bewohner einer Stadt zu verkaufen,

welche sich vor der fantasievollen Architektur versammelt

haben.

(13715021) (13)

€ 11.000 - € 13.000

Sistrix

INFO | BIETEN

140 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


285 A

MATHYS SCHOEVAERDTS,

UM 1663 BRÜSSEL – UM 1703

FISCHMARKT VOR DEM STADTTOR

Öl auf Leinwand. Doubliert.

39 x 60 cm.

In teilebonisiertem Rahmen.

Schoevaerdts Spezialität waren solche Kombinationslandschaften,

in denen luftige Landschaften oft mit

einem Gewässer und fantasievoller capriccioartiger

Architektur kombiniert werden, wobei die Figurenstaffage

oft von Malerkollegen wie Pieter Bout (1658-

1719) besorgt worden ist. Im Zentrum unseres Bildes

steht ein Stadttor, das wie eine Melange mit einem

Rathaus anmutet, dahinter ein Dorf an einem offenen

Gewässer. An dieses angelegt um ihre Fische zu verkaufen

haben Seeleute, welche in den Bewohnern

des Dorfes ihre Kunden gefunden haben; den internationalen

Charakter der Seefahrt unterstreichen orientalisch

anmutende Personen im Zentrum des Bildes,

auch Netzr, die geflickt werden, thematisieren den

maritimen Charakter.

(13715022) (13)

MATHYS SCHOEVAERDTS,

CA. 1663 BRUSSELS– CA. 1703

FISH MARKET OUTSIDE A CITY GATE

Oil on canvas. Relined.

39 x 60 cm.

CITES export restrictions - sale in the EU only (frame).

€ 11.000 - € 13.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

141


142 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


286

ITALIENISCHER KÜNSTLER

DES 17./ 18. JAHRHUNDERTS

HÜHNCHEN RUPFENDE FRAU

ITALIAN SCHOOL

OF THE 17TH/ 18TH CENTURY

WOMAN PLUCKING A CHICKEN

287

NIEDERLÄNDISCHER MALER DES SPÄTEN

17./ FRÜHEN 18. JAHRHUNDERTS

GASTHAUSSZENE

Öl auf Leinwand.

109 x 83,5 cm.

Gerahmt.

In einem dunklen Interieur rupft eine Frau ein Hühnchen.

Sie wird im Moment in ihrer Arbeit gestört und

blickt den Betrachter erstaunt an. Ihr Gewand, das

farbenfroh und in tiefe Falten gelegt ist, bildet einen

großen Kontrst zu ihrem differenziert ausgearbeiteten

Gesicht. Sowohl das auf ihrem Schoß liegende Hühnchen,

wie auch die arrangierten Gemüse in dem Korb,

der links in das Bild geschoben wurde, wirken stilllebenhaft.

Genreszene mit starken Hell-Dunkel-Kontrasten.

Anmerkung:

Stilistisch ist eine Zuschreibung an Giacomo Antonio

Ceruti (1698-1767) naheliegend. (1370773) (3) (19)

Oil on canvas.

109 x 83.5 cm.

€ 10.000 - € 12.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Öl auf Leinwand. Doubliert.

65 x 77 cm.

Rechts unten signiert „G.(?) Winter“.

In Holzrahmen.

Vor einem Gasthaus sitzen plaudernd und trinkend

viele Gäste. Sowohl Kartenspieler als auch Liebespaare

und Trinkende sind zu beobachten: viele typisch

allegorische, moralisierede Szenen der niederländischen

Malerei des 17. Jahrhunderts sind hier vereint. So klaut

ein Hund einer schlafenden Frau, nach üppigem Weingenuss,

Brot aus dem Korb, ein anderer Hund, oft Zeichen

der Treue, wendet sich von der Karten spielenden

Frau ab. Dem Gemälde ist eine heitere Grundstimmung

inne, die durch den hellen Himmel, die im Wind

flatternden Fahnen und den kulissenhaften Baum, als

Repoussoir genutzt, hervorgehoben wird.

Anmerkung:

Thematisch und stilistisch lassen sich die Werke von

Ostade und Dusart als Vorbilder heranziehen.

(1370762) (19)

€ 6.000 - € 8.000

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

Sistrix

143


144 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


288

ANNA ELIZABETH RUYSCH

1646 – 1741, ZUG.

STILLLEBEN MIT FRÜCHTEN UND KLEINER

SCHNECKE

Öl auf Leinwand, auf Holz.

43 x 35,5 cm.

In dekorativem Rahmen.

Auf einem roten Samttuch liegend die beiden Pfirsiche

und einige Weintraubenrispen, belebt durch eine kleine

kriechende Schnecke und eine Fliege. Feine qualitätvolle

Malerei.

Anmerkung:

Ein vergleichbares kleineres Werk der Künstlerin

wurde bei Sotheby‘s New York am 15. Januar 1993

unter Lotnummer 90 versteigert. (1371293) (18)

€ 6.000 - € 8.000

Sistrix

INFO | BIETEN

289

GIACOMO FRANCESCO CIPPER,

GENANNT „IL TODESCHINI“,

1664 FELDKIRCH/ VORARLBERG – 1736 MAILAND,

ZUG.

DIE ALTE MIT DEM HUHN

Öl auf Leinwand. Doubliert.

75 x 61 cm.

In Wellenleistenrahmen.

Giacomo Francesco Cipper malte, bis auf wenige Stillleben

und einige Tierdarstellungen, fast ausschließlich

Alltagsszenen; meist handelt es sich hierbei um Darstellungen

der Berufe oder der Vergnügungen des sogenannten

niederen Volkes. Die Bilder sind humoristisch

und haben oft fast schon karikaturistische Züge.

Hier jedoch ist eine ältere Frau tief charakterisiert, ihre

Haut realitätsgetreu wiedergegeben, die Last des

Alters und des Erlebten werden dem Betrachter spürbar

nahe gebracht. In ihren Händen liegt ein Huhn,

das auf ihren Berufsstand und die damit einhergehende

körperliche Belastung verweist.

Literatur:

Vgl. M. S. Proni, Giacomo Francesco Cipper detto il

„Todeschini“, Bergamo 1994.

(13713328) (13)

€ 9.000 - € 14.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

145


290

ADRIAEN FRANS BOUDEWYNS D. Ä.,

UM 1644 BRÜSSEL – 1711 EBENDA, ZUG.

LANDSCHAFT MIT JAGDGRUPPE

Öl auf Holz.

20 x 26 cm.

Gerahmt.

In bergiger bewaldeter Landschaft, im Licht der gelblich

untergehenden Sonne ein eleganter Herr auf einem

Schimmel, in Begleitung von zwei weiteren Männern

und einigen Hunden auf der Jagd. Mittig ein großer

alter, bis in den Himmel reichender Baum, der nach

rechts den Blick auf einen kleinen Fluss lenkt, während

linksseitig ein Weg in den Wald hineinführt, auf

dem ein weiterer Jäger mit Hund zu erkennen ist.

Zahlreiche feine Details sind zu sehen, so sind teils

die Blätter der Bäume herbstlich rot oder braun verfärbt.

Des Weiteren ist auf dem Fluss ein kleines Boot

zu erkennen und im Himmel sieht man mehrere Vögel.

Feine qualitätvolle Malerei in der typischen Manier

des Künstlers.

(13715027) (18)

€ 7.000 - € 9.000

Sistrix

INFO | BIETEN

146 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


291

ADRIAEN FRANS BOUDEWYNS D. Ä.,

UM 1644 BRÜSSEL – 1711 EBENDA, ZUG.

BEWALDETE LANDSCHAFT MIT HIRTEN UND VIEH

IN DER NÄHE EINES FLUSSLAUFS

Öl auf Holz.

20 x 25,5 cm.

Idyllische Landschaft im Licht der gelblich untergehenden

Sonne mit einem alten Gehöft, dem eine Frau

mit Kind entgegenlaufen sowie einem breiten, in den

Vordergrund führendem Weg, auf dem ein Hirte mit

seiner Kuhherde zu erkennen ist. Nach links geht der

Blick in eine bergige Landschaft mit zwei kleinen Flüssen,

von denen einer über eine Kaskade verläuft. Feine

Malerei mit vielen Details.

(13715028) (18)

€ 6.000 - € 8.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

147


292

JAN ANTON GAREMYN,

1712 BRÜGGE – 1799, ZUG.

Gemäldepaar mit Marktszenen

MUSCHELVERKAUF IN EINER FLÄMISCHEN STADT

sowie

VERKAUF VON TÖPFERGESCHIRR VOR ANTIKEN

RUINEN

Öl auf Leinwand.

Je 62 x 80 cm.

In prächtigen vergoldeten Rahmen

Die beiden Gemälde zeigen jeweils ähnliche Marktsituationen

in unterschiedlichen Ländern. Doch sind

die Szenen sehr ähnlich komponiert, so läuft das Leben

im Süden wie im Norden sehr entsprechend ab.

Kauflustige gruppieren sich jeweils vor einem Pferdeoder

Eselkarren, von dem herab Waren angeboten

werden.

Im erstgenannten Bild spielt sich die Szene auf einem

Platz vor einer Kirche ab, die Leute dicht gedrängt,

eine zertretene Muschel liegt auf dem Pflaster. Hinter

dem Bottich aus dem die Muscheln genommen werden,

der Pferdekarren. Als Hauptereignis wird gezeigt,

wie ein junger Mann sich der Verkäuferin allzu liebevoll

zuwendet, die Hand bereits auf ihrer Schulter,

während ihr Ehemann auf dem Wagen sichtlich in Eifersucht

seinen Arm drohend ausstreckt.

Im Gegenstück spielt sich das ebenfalls kleine Marktgeschehen

am Fuße eines italienischen Hügels ab,

der von einer ruinösen Tempelanlage bekrönt wird.

Hier ist es ein Esel, der den Karren zieht. Ein Mann

mit geschultertem Korb, mit Töpfergeschirr gefüllt, ist

hier wohl als Hausierer zu sehen, der die Ware in die

Stadt im Hintergrund trägt.

Garemyn war ein Schüler von Louis Boons und Mathias

de Visch aus dessen Hand wir in dieser Auktion ebenfalls

ein Gemälde anbieten. Neben Altarbildern für

Brügge und Courtrai wirkte er mit Kopien von Rembrandt

und Teniers, schuf aber auch Radierungen zu

einem Zyklus für die „Cronyke van Vlaenderen“, 1736

erschienen. An der Brüsseler Akademie wurde er zum

Professor ernannt. A.R.

(1370742) (2) (11)

148 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


JAN ANTON GAREMYN,

1712 BRUGES – 1799, ATTRIBUTED

A pair of paintings with market scenes

A MUSSEL SELLER IN A FLEMISH TOWN

and

A CERAMICS SELLER IN FRONT OF ANCIENT RUINS

Oil on canvas.

62 x 80 cm each.

€ 16.000 - € 20.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

149


150 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


293

FLÄMISCHER MALER IN DER ART DES

FRANS II POURBUS (1569 – 1622)

PORTRAIT EINES ELEGANTEN HERREN

Öl auf Holz.

57 x 49,5 cm.

In dekorativem Rahmen.

Vor dunklem Hintergrund das Brustbildnis leicht nach

rechts, das einen eleganten Herrn in schwarzer Robe

mit einem großen weißen Mühlradkragen dargstellt.

Er trägt eine langen rot-braunen Bart, hat eine hohe

Stirn und blickt aufmerksam aus dem Bild heraus.

Qualitätvolle, repräsentative Darstellung.

(1371585) (18)

€ 5.000 - € 7.000

Sistrix

INFO | BIETEN

293A

FLÄMISCHER MEISTER DES 18. JAHRHUNDERTS

STILLLEBEN MIT KANNE, TRAUBEN, BROT UND

FRÜCHTEN

Öl auf Holz.

45 x 104 cm.

Rechts unten mit Monogramm „D.V.H.“ und wohl

nicht korrekter Datierung „1661“.

In profiliertem Rahmen.

Auf einer Tischplatte ein rotes Tischtuch mit darauf

liegender Zinnplatte mit Brotstück, nebst Früchten

wie Äpfeln, Pflaumen und Trauben. Dahinter ein zinnmontierter

Steinzeugkrug und ein Kelchglas.

(1370574) (13)

€ 5.000 - € 7.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

151


294

NICOLAS DE LARGILLIÈRE,

1656 – 1746, NACH

PORTRAIT DES GIOVANNI PAOLO PANINI

(1691 – 1765)

NICOLAS DE LARGILLIÈRE,

1656 – 1746, AFTER

PORTRAIT OF GIOVANNI PAOLO PANINI

(1691 – 1765)

Öl auf Leinwand. Doubliert.

90 x 73 cm.

In vergoldetem, gekehltem, ornamental und verziertem

Rahmen.

Vor einem angedeuteten Ehrenvelum die sitzende

Halbfigur des in reichen Samt gekleideten Mannes

mit Spitzenbesatz und blauer Kappe, die mit dem

Mantel korrespondiert, der innen golden ausgeschlagen

ist und von einer mit Edelstein besetzten Agraffe

zusammengehalten wird.

(1362104) (13)

Oil on canvas. Relined.

90 x 73 cm.

€ 30.000 - € 50.000

Sistrix

INFO | BIETEN

152 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.



295

BOLOGNESER MALER UM 1700

DER ABSCHIED HEKTORS VON SEINER

FRAU ANDROMACHE

Öl auf Leinwand. Doubliert.

90 x 134 cm.

Ungerahmt.

Hektor ist eine Gestalt aus Homers berühmtem Epos

Ilias, aus dem viele der heute bekannten Informationen

über die griechische Mythologie stammen. Er

war der wichtigste Held und Heerführer Trojas im Trojanischen

Krieg. Im Zentrum dargestellt ist der Kämpfer

in Rüstung mit leuchtend rotem Umhang, wie er

sich gerade von seiner Frau Androchmache und seinem

Sohn Astyanax verabschiedet. Hinter ihm das

auf ihn wartende und bereitstehende Heer in Rüstung.

Linksseitig weitere stehende Frauen mit ihren

Kindern. Im Hintergrund ein Rundtempel vor wolkenreichem

Himmel. Figurenreiche Darstellung eines beliebten

Motivs der Ilias.

(1371413) (18)

€ 7.000 - € 8.000

Sistrix

INFO | BIETEN

154 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


296

NICOLAS POUSSIN,

1594 – 1665, NACH

TRIUMPH DER FLORA

Öl auf Leinwand.

167 x 249,5 cm.

In ornamental verziertem breitem Profilrahmen.

Poussin schuf das Gemälde, an welches das vorliegende

Werk angelehnt ist, im Jahre 1627. Es trägt den

Titel „Le Triomphe de Flore“, misst 165 x 241 cm und

wird im Louvre in Paris unter der Inv.Nr. 7298 verwahrt.

Zunächst befand es sich in der Sammlung des

späteren Kardinals Luigi Alessandro Omodei (1608-

1685) und wurde 1685 von dort für Louis XIV erworben.

Poussin ließ sich hier von verschiedenen Textquellen

inspirieren: so berichten verschiedene Passagen aus

Ovids Metamorphosen von Verwandlungen in Blumen

und Blüten (Bücher III, IV, X und XIII) aber auch in seinen

Fasti sind solche Metamorphosen zu finden (Buch V,

V. 223-228). Dargestellt wird also in einer leicht hügeligen

Landschaft ein vergoldeter Triumphwagen mit

erhöht sitzender, allegorischer, weiblicher Gestalt, die

anhand ihrer Attribute unschwer als Flora zu erkennen

ist, umspielt von sie begleitenden Figuren, wobei auch

der geharnischte Mars ihr Blumen reicht.

(13701816) (13)

NICOLAS POUSSIN,

1594 – 1665, AFTER

TRIUMPH OF FLORA

Oil on canvas.

167 x 249.5 cm.

Poussin created the painting on which the present

work is based in 1627. It is titled “Le Triomphe de

Flore”, measures 165 x 241 cm and is held at the Louvre

in Paris under inv. no. 7298. It was initially held in

the collection of the later Cardinal Luigi Alessandro

Omodei (1608-1685) and was acquired from there in

1685 for Louis XIV.

€ 18.000 - € 25.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

155


297

FRANZÖSISCHER MALER

UM 1700

ALEXANDER UND PYTHIA IM TEMPEL

Öl auf Leinwand.

101 x 119,5 cm.

Das Gemälde ist Beispiel für das große Interesse an

antiken Mythendarstellungen im 18. Jahrhundert.

Als Alexander der Große seinen Perserfeldzug plante,

begab er sich nach Delphi und bat die Seherin Pythia

in Delphi um Rat, doch Pythia vertröstete ihn. Das

Orakel dürfe nur zu den von den Göttern bestimmten

Zeiten befragt werden. Unwillig zu warten, führte er

Pythia mit Gewalt in den Tempel, wobei sie lediglich

rief: „Lass mich los, du bist ja doch unüberwindlich!“.

Darauf Alexander: „auf diese Antwort habe ich gehofft“

und ließ sie. Der Maler hat diese Legende bühnenhaft-theatralisch

aufgebaut, die Szenerien in den Hof

des Tempels gesetzt, und die beiden Hauptfiguren

und den Tempelpriester schlaglichtartig beleuchtet. In

beinahe sich entschuldigender Geste wendet sich Alexander

dem alten erzürnten Priester zu. Rechts im Bild

ist ein blumengeschmückter junger Stier zu sehen,

der wohl im Auftrag Alexanders als Dank für den Rat

geopfert werden soll. A.R.

Provenienz:

Privatsammlung Frankreich. (1370023) (11)

€ 6.000 - € 8.000

Sistrix

INFO | BIETEN

156 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


298

BOLOGNESER MALER DER ZWEITEN HÄLFTE

DES 17. JAHRHUNDERTS

GROSSES FESTBANKETT MIT ORCHESTER -

HEIMKEHR DES VERLORENEN SOHNES

Öl auf Leinwand. Altdoubliert.

91 x 129 cm.

Um 1690.

Ungerahmt.

Zahlreich höfisch gekleidete Personen haben sich zu

einer Festveranstaltung im Laubenhof eines Palazzo

zusammengefunden. Die Szenerie gerahmt von einer

Palastloggia links und einem weinüberwachsenen

Wirtschaftsgebäude rechts. Ganz offensichtlich ist

der in der Mitte stehende hell gekleidete Herr als

Gastgeber zu sehen, der mit seiner Hand auf einen

jungen Mann am gedeckten Tisch links weist. Dieser

wiederum wird von einer Dame am Arm gehalten. Ein

kleines Orchester ist rechts vor der Pergola erhöht zu

sehen. Der Bildinhalt lässt erkennen, dass es sich hier

um ein biblisches Thema handelt: die „Heimkehr des

verlorenen Sohnes“ (Lukas, 15,11). Dies wird durch

die Freude der Mutter, der danebenstehenden älteren

Frau und die nahezu zufrieden segnende Hand des

Vaters im Zentrum erkennbar. Links, am Tischende ein

junger Mann in heftiger Diskussion mit einer jungen

Dame – hierbei handelt es sich themengemäß um die

eifersüchtigen Geschwister des Heimgekehrten.

Das Thema gab für den Maler Anlass, hier ein Ereignis

in barocker Festlichkeit darzustellen. Gleichzeitig galt

der Stoff in der Zeit als moralisch belehrend; nicht

wenige Maler haben sich – neben Rembrandt, dem

Thema angenommen. Fehlstellen. A.R.

(1370024) (11)

€ 4.000 - € 6.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

157


299

FRANCESCO LAVAGNA,

1684 – 1724, ZUG.

Über den Maler, seine biografischen Daten und seinen

Werdegang ist bislang wenig bekannt. Als wohl überwiegend

in Neapel tätiger Stilllebenmaler wurde er

erstmals 1988 bei Christie‘s aufgeführt und wird seither

als bedeutender Stilllebenmaler der Neapolitanischen

Schule gesehen. Seine Bouquets sind meist

vielblumig und gelegentlich in Parklandschaften versetzt.

GROSSES OBST- UND BLUMENSTILLLEBEN

Öl auf Leinwand. Doubliert.

72 x 188 cm.

In vergoldetem ornamental verziertem Profilrahmen.

Breit horizontal ausgerichtete Zurschaustellung von

gegen den dunklen Grund kontrastierenden Gegenständen.

Links eine balustrierte Fayencevase mit

blauer Landschaftsmalerei, rechts eine Glastazza, darin

und darum Blumenbouquet bzw. Darstellung von

Trauben, Birnen, einer aufgeschnittenen Melone,

Pflaumen und Quitten. Die Reflexe der Glastazza reizvoll

mit dem angedeuteten Landschaftshintergrund

kontrastierend. Ähnliche Gemälde des Künstlers sind

bekannt und z. B. unter der Fondazione Zeri Nr. 87353

von Zeri als Francesco Lavagna klassifiziert. Eine ähnliche

Fayencevase mit Landschaftsmalerei wurde am

28.04.1981 bei Aste Fine Art in Rom unter Lot 72a

angeboten. Typisch für Lavagna sind die kräftigen Farben,

mit denen uns die dargestellten Gegenstände

entgegentreten.

Literatur:

Vgl. Luigi Salerno, La natura morta italiana 1560-1805,

Rom 1984.

(13512334) (13)

FRANCESCO LAVAGNA,

1684 – 1724, ATTRIBUTED

LARGE FRUIT AND FLOWER STILL LIFE

Oil on canvas. Relined.

72 x 188 cm.

Similar paintings by the artist are known and listed at

Fondazione Zeri no. 87353 as Francesco Lavagna. A

similar faience vase with a landscape painting was

offered for sale on 28 April 1981 at Aste Fine Art in

Rome under lot 72a. The vibrant colours of the depicted

objects are typical of Lavagna’s œuvre.

€ 8.000 - € 10.000

Sistrix

INFO | BIETEN

300

ELISABETTA MARCHIONI,

TÄTIG IM 17./ 18. JAHRHUNDERT, ZUG.

BLUMENSTILLLEBEN

Öl auf Leinwand. Doubliert.

94,5 x 115,5 cm.

Ungerahmt.

Ein Blumenkranz mit einer Vielzahl an Blüten in unterschiedlichen

Stadien liegt über einer Säulenbasis. Das

Gemälde ist in dunkler Farbpalette gehalten, nur einzelne

Blüten stechen durch ihre satte, helle Farbigkeit

hervor.

(13703349) (19)

ELISABETTA MARCHIONI,

ACTIVE IN 17TH/ 18TH CENTURY, ATTRIBUTED

FLORAL STILL LIFE

Oil on canvas. Relined.

94.5 x 115.5 cm.

€ 4.000 - € 6.000

Sistrix

INFO | BIETEN

158 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

159


301

FRANCESCO GUARDI,

1712 VENEDIG – 1793 EBENDA

DIE HEILIGE KATHARINA VON ALESSANDRIEN

IN LANDSCHAFT, UM 1750

Öl auf Leinwand. Doubliert.

37,5 x 51 cm.

In vegetabil reliefiertem und vergoldetem Rahmen.

Beigegeben eine Expertise von Dario Succi, Gorizia, in

Kopie.

Die Märtyrerin ist ganzfigurig gezeigt, vor einer sanft

hügeligen Landschaft mit jungen Bäumen. Nur durch

einen einzigen Pinselstrich deutet Guardi eine Perlenkette

an, die für die höfische Abstammung Katharinas

steht. Dabei galt seit jeher die Perle als Symbol für

Reinheit, Weisheit und die „verborgene Erkenntnis

Jesu“. Ihre ferneren Attribute sind die Palme, deren

Blatt sie in der einen Hand hält und das Rad, das

Werkzeug ihres Martyriums.

Seine Ausbildung und ein Großteil seiner Tätigkeit bis

1760 erfolgten gemeinsam mit seinem älteren Bruder

Giovanni Antonio, der die Familienwerkstatt leitete.

Im Vergleich zu seinem Bruder zeigte er schon früh

eine andere Sensibilität mit einem schnellen, gebrochenen

Pinselstrich, der die Verbindung zwischen Figuren

und Atmosphäre wiedergibt. Sein Interesse an

Landschaften brachte ihn um 1755 dazu, sich dem

Vedutismus anzunähern. Er schlug eine persönliche

Interpretation vor, die die dokumentarische Komponente

zugunsten einer atmosphärischen Darstellung

ersetzte, die in der Lage war, die besondere Lebendigkeit

des Lichts der Lagune und seiner Bewohner

wiederzugeben. Guardi begann mit der Herstellung

seiner ersten Veduten, wahrscheinlich um sich den

lukrativen Markt der ausländischen Besucher zu erschließen,

der in jenen Jahren durch Canaletto, der

nach England gegangen war, vakant geworden war.

Seine frühen Werke lehnen sich an die Kompositionen

von Canaletto und Marieschi an, die Bildgestaltung ist

fließend und kontrolliert, noch weit entfernt von dem

knackigen, stenografischen Stil, der ihn berühmt machen

sollte. Seine einzigartige Art zeigte sich jedoch

bereits in einigen dieser frühen Werke, in denen die

aus schaumigen Farbmischungen konstruierten Figuren

ein lebhaftes chromatisches Timbre offenbaren.

So entstanden Meisterwerke wie die beiden „Vedute

della Ca‘ d‘Oro“ (Ansichten des Ca‘ d‘Oro) oder jene,

die in Museen auf der ganzen Welt aufbewahrt werden.

Seine erfolgreichste Zeit liegt zwischen dem siebten

und achten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts: 1764 erhält

er den Auftrag für zwei große Ansichten des Markusplatzes,

die er für einen Engländer ausführte. Etwas

später entstanden die zwölf Gemälde der Dogenfeste

nach Canalettos Vorlagen, gestochen von Giambattista

Brustolon. Aus den Drucken hat Francesco Guardi seine

Gemälde abgeleitet, die sich heute im Louvre befinden:

Das Ergebnis ist wirklich erstaunlich und offenbart die

verklärende und fantastische Kraft des Malers. Im

Jahr 1782 erhielt er den Auftrag, vier Gemälde zum

Gedenken an den Besuch von Papst Pius VI in Venedig

zu schaffen. Für den inzwischen siebzigjährigen

Künstler war es endlich ein offizieller Auftrag, gefolgt

von den Gemälden, die die Ankunft der Erzherzöge

von Russland in Venedig feierten, die inkognito unter

dem Namen der Conti del Nord kamen. Die Bilder, die

an die Hochzeit zwischen Herzog Armando di Polignac

und Baronin Idalia von Neukirchen erinnern sollten,

wurden nie angefertigt, aber die prächtigen Vorbereitungsblätter

dafür werden im Kupferstichkabinett des

Museo Correr aufbewahrt. Mit der Zeit wird sein sehr

persönlicher Stil immer freier und anspielungsreicher:

Die Proportionen zwischen den verschiedenen Elementen

werden frei verändert, die perspektivische

Struktur wird elastisch und verformt sich ohne jede

Verbindung zur Realität. Schließlich werden die Figuren

zu einfachen Farbflecken, einem schnellen weißen

Gekritzel oder einem schwarzen Punkt, der mit einer

flackernden Markierung nachgezeichnet wird. Er malte

auch einige herrliche Bilder von Villen inmitten der grünen

venezianischen Landschaft.

Provenienz:

Privatsammlung.

Literatur:

Vgl. Dario Succi, Francesco Guardi. Itinerario dell‘

avventura artistica, Mailand 1993, S. 209-222.

(1361761) (13)

FRANCESCO GUARDI,

1712 VENICE – 1793 IBID.

SAINT CATHERINE OF ALEXANDRIA

IN LANDSCAPE, CA. 1750

Oil on canvas. Relined.

37.5 x 51 cm.

Accompanied by an expert’s report by Dario Succi,

Gorizia, in copy.

€ 18.000 - € 22.000

Sistrix

INFO | BIETEN

160 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


302

CORRADO GIAQUINTO,

1703 MOLFETTA – 1765 NEAPEL

MARIA MIT DEM KINDE ERSCHEINT DEM HEILIGEN

STEPHANUS UND DREI WEITEREN HEILIGEN

Öl auf Leinwand. Doubliert.

49,9 x 24,7 cm.

In vergoldetem und ornamental verziertem Rahmen.

Beigegeben ein Gutachten von Prof. Giancarlo Sestieri,

Rom, 11. März 2008, in Kopie.

Gestrecktes vertikales Hochformat mit zweigeteilter

Darstellung. In der oberen Bildhälfte Maria mit dem

Kinde von Engeln gesäumt auf einer Wolkenbank sitzend,

die sich vor einer kreisrunden Sonnenscheibe

abzeichnet. Darunter auf einer weiteren Wolkenbank

befindliche Personen, die in Anbetung der Erstgenannten

begriffen sind. Eine weitere Version des Bozettos

mit annähernd gleichen Maßen (49,8 x 24 cm)

befindet sich in Sir Denis Mahon‘s Charitable Trust.

Literatur:

Zum erwähnten Vergleichsbild siehe: Gabriele Finaldi,

Alla scoperta del barocco italiano. La collezione Denis

Mahon, Ausstellung Palazzo Ruspoli, Rom 1998,

Nr. 27, S. 74.

Giancarlo Sestieri, La Pittura del Settecento, Storia

dell‘ Arte in Italia, Turin 1988, S. 49-50.

(1360392) (13)

CORRADO GIAQUINTO,

1703 MOLFETTA – 1765 NAPLES

THE VIRGIN AND CHILD APPEARING TO SAINT

STEPHEN AND THREE OTHER SAINTS

Oil on canvas. Relined.

49.9 x 24.7 cm.

Accompanied by an expert’s report by Professor Giancarlo

Sestieri, Rome, dated 11 March 2008, in copy.

Another version of the bozzetto with almost the same

dimensions (49.8 x 24 cm) is held at Sir Denis Mahon’s

Charitable Trust.

€ 20.000 - € 25.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

161


303

MARCO RICCI,

1676/79 – 1729/30, ZUG.

HAFENLANDSCHAFT MIT RUINEN UND REICHER

FIGURENSTAFFAGE

MARCO RICCI,

1676/79 – 1729/30, ATTRIBUTED

HARBOUR LANDSCAPE WITH RUINS

AND RICH FIGURAL STAFFAGE

Öl auf Leinwand.

58 x 86 cm.

In floral ornamentiertem Rahmen.

Eine Uferlandschaft zeigt sich mit steil abfallenden

Küstenabschnitten links. Diese werden von antiken

Architekturen dominiert, die in ruinösem Zustand sind.

Im Vordergrund sind einige Arbeiter damit beschäftigt,

die anlegenden Fischerboote auszuladen. Im Hintergrund

sind weitere Boote sowie am gegenüberliegenden

Ufer eine Stadt zu sehen. Der Himmel ist mit

dramatischen Wolkenformationen bedeckt und gibt

dem Gemälde so eine schöne Lichtsituation.

(1370244) (1) (19)

Oil on canvas.

58 x 86 cm.

€ 12.000 - € 14.000

Sistrix

INFO | BIETEN

162 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


304

GIACOMO GUARDI,

1764 VENEDIG – 1835 EBENDA

ANSICHT VON VENEDIG MIT DER KIRCHE

SAN SIMEON PICCOLO

Öl auf Holz.

36,2 x 30,2 cm.

In reich verziertem Rahmen.

Beigegeben eine Expertise von Dario Succi, Gorizia,

in Kopie.

Eine ausdrucksstarke hochformatige Ansicht über

den Canal Grande auf die Kirche San Simeon Piccolo

mit einigen Gondeln im Vordergrund. Der wolkenverhangene

Himmel nimmt einen großen Bildanteil ein

und dominiert so die meisterliche Stimmung des Gemäldes.

Das Gemälde basiert auf einem etwas größeren

Kunstwerk, ebenfalls in dem selteneren Hochformat,

heute befindlich in der Sammlung des Earl of

Iveagh, Kenwood House, wie Antonio Morassi in seiner

Monografie feststellt. Lediglich die Gondeln im Vordergrund

wurden etwas modifiziert. Die Datierung des

Gemäldes wird in das letzte Jahrzent des 17. Jahrhunderts

situiert.

Guardi entwickelte einen eigenen Zeichenduktus, der

dem Duktus seines Vaters Francesco Guardi jedoch

immer mehr ähnelte.

Anmerkung:

Wie sein Vater, der berühmte venezianische Vedutenmaler

Francesco Guardi, spezialisierte sich auf

Giacomo auf die venezianischen Ansichten. Jedoch

konzentrierte sich Francesco vor allem auf kleinere

Formate in denen er sein Können durch die Wiedergabe

der Stimmungen und Lichtphänomene sowie

auch der Bewegtheit seiner Figuren unter Beweis

stellte.

Literatur:

Vgl. Antonio Morassi, Antonio e Francesco Guardi,

Venedig 1973.

Vgl. Julius Bryant, Kenwood. Paintings in the Iveagh

Bequest, 2003, S. 130-133.

Vgl. Dario Succi, Francesco Guardi. Catalogo dei dipinti

e disegni inediti, Bd. 2, 2012, S. 131, Nr. 171.

(1370231) (3) (19)

GIACOMO GUARDI,

1764 VENICE – 1835 IBID.

VIEW OF VENICE WITH CHURCH OF SAN SIMEON

PICCOLO

Oil on panel.

36.2 x 30.2 cm.

Accompanied by an expert’s report by Dario Succi,

Gorizia, in copy.

Literature:

cf. Antonio Morassi, Antonio e Francesco Guardi,

Venice 1973.

cf. Julius Bryant, Kenwood. Paintings in the Iveagh

Bequest, 2003, pp. 130-133.

€ 12.000 - € 15.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

163


305

LEONARDO COCCORANTE,

1680 NEAPEL – UM 1750

CAPRICCIO MIT HAFENSZENE

Öl auf Leinwand. Doubliert.

98,5 x 141 cm.

Prächtiger Rahmen mit Bogensegment.

Beigegeben eine Expertise von Bozena Anna Kowlaczyk,

Venedig von 4. September 2023, in Kopie.

Von rechts ragt eine antike Säulenarchitektur in das

Blickfeld, die von Pflanzen überwuchert ist. Das Turmsegment

auf der linken Seite hat die Funktion eines

Repoussoirs, um die Bildtiefe zu steigern. Der Himmel

als Stimmungsträger ist stark verdunkelt, die so

entstehende Dramatik wird von der unruhigen See

und den aufgeblähten Segeln der Schiffe verstärkt.

Coccorante ist vor allem für seine großen, detailreichen

Landschaften bekannt, die er mit imaginären Ruinen

klassischer Architekturen versah. Die kleinen Staffagefiguren

im Vordergrund verdeutlichen die Größe

und Ausdehnung der Architektur.

(13701911) (19)

LEONARDO COCCORANTE,

1680 NAPLES – CA. 1750

CAPRICCIO OF A HARBOUR SCENE

Oil on canvas. Relined.

98.5 x 141 cm.

Accompanied by an expert’s report by Bozena Anna

Kowalczyk, Venice, dated 4 September 2023, in copy.

€ 15.000 - € 18.000

Sistrix

INFO | BIETEN

164 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

165


306

FRANCESCO TIRONI,

UM 1745 VENEDIG – 1797 BOLOGNA

DER BACINO DI SAN MARCO MIT SAN GIORGIO

MAGGIORE UND DER PUNTA DELLA DOGANA

Öl auf Leinwand. Doubliert.

66,5 x 84,5 cm.

In Louis XV-Stil-Rahmen.

Beigegeben ein Gutachten von Dr. Federica Spadotto,

Padua, 27. Juni 2022, in Kopie.

Unter hohem blauen Himmel mit einigen hellen

Lichtstreifen am Horizont der ruhig verlaufende große

Kanal, von der Sonne beschienen. Linksseitig am Ufer

stehend eine Reihe von Palastgebäuden, während auf

der rechten Seite die Insel San Giorgio Maggiore mit

der gleichnamigen Kuppelkirche San Giorgio mit der

Renaissance-Fassade und dem großen dahinterliegenden

hohen Campanile zu erkennen ist. Auf dem Wasser

selbst einige Boote, darunter besonders auffallend

im Vordergrund eine mit zwei elegant gekleideten

Damen besetzte Gondel, die zum Anlegen auf das linke

Ufer zusteuert.

Der Maler war nahezu vergessen, bevor ihn Hermann

Voss 1927/28 mit seinem Werk über die Veduten Venedigs

wieder bekannt gemacht hat. Über die Biografie

des Malers ist nicht viel bekannt, er stammte wohl

aus einer Familie aus Friaul. Neben Gesamtansichten

und Stadtveduten allgemein berühmter Plätze findet

sich im Werk Tironis nicht selten die Erfassung intimerer

Stadtteile oder einzelner Bauten, wobei die beigebraune

Farbgebung meist typisch für seine Werke ist.

FRANCESCO TIRONI,

CA. 1745 VENICE – 1797 BOLOGNA

THE BACINO DI SAN MARCO WITH SAN GIORGIO

MAGGIORE AND THE PUNTA DELLA DOGANA

Oil on canvas. Relined.

66.5 x 84.5 cm.

Accompanied by an expert’s report by Dr Federica

Spadotto, Padua, 27 June 2022, in copy.

€ 20.000 - € 30.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Literatur:

Vgl. William George Constable, Canaletto, Giovanni

Antonio Canal 1697 - 1768, Oxford 1962.

Vgl. Antonio Morassi, Guardi, I dipinti, Mailand 1993.

Vgl. Federica Spadotto, Io sono ‚700. L‘anima di

Venezia tra pittori, mercanti e bottegheri da quadri,

Sommacampagna 2018.

Vgl. Maria Stefani Mantovanelli, Francesco Tironi, in:

Arte Veneta, 1969, Nr. 24, S. 253-254.

(1370953) (13)

166 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

167


307

GIACOMO GUARDI,

1764 VENEDIG – 1835 EBENDA, ZUG.

BACINO DI SAN MARCO MIT BLICK AUF

SAN GIORGO MAGGIORE

Öl auf Leinwand. Doubliert.

29,7 x 40 cm.

In verziertem Rahmen.

Der Blick auf San Giorgo Maggiore fällt über den

Canal Grande, der mit zahlreichen Gondeln bestückt

ist. Einige Staffagefiguren werden in bewegter Pose

bei ihren jeweils zu verrichtenden Arbeiten gezeigt.

Zwei Segelschiffe die jeweils gegenläufig angelegt

sind, rahmen mit ihrer Takelage, die Szenerie ein.

Detail getreu ist die Architektur des Kirchenkomplexes

festgehalten. Durch die Verschattung der Fassaden

ergibt sich eine große Bildtiefe.

Giacomo Guardi, der Sohn des berühmten venezianischen

Vedutenmalers Francesco Guardi, konzentrierte

sich auf kleinere Ansichten Venedigs, die er mithilfe

von meisterlich ausgeführter Lichtstimmung und Präzision

auf die Leinwand brachte.

(1370202) (19)

€ 8.000 - € 12.000

Sistrix

INFO | BIETEN

168 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


308

FRANCESCO TIRONI,

UM 1745 VENEDIG – 1797 BOLOGNA

VEDUTE DER INSEL SAN MATTIA

Öl auf Leinwand. Doubliert.

51 x 73 cm.

In floral verziertem Rahmen.

Beigegeben eine Expertise von Dario Succi, Gorizia,

ohne Datum, in Kopie. Er weist das hier angebotene

Gemälde Franceso Tironi zu und datiert es um 1785.

Gezeigt wird die Insel San Mattia in der Lagune von

Venedig. Ihr vorgelagert sind zwei malerisch an den

Seiten gelegene Segelschiffe.

Von Tironi wird in der Wiener Albertina sowie in der

National Gallery in Washington, in der Robert Lehman

Collection, im Metropolitan Museum of Art in New

York und in weiteren Privatsammlungen eine Serie

von 24 Zeichnungen bewahrt, die den etwas eklektizistischen

Stil Tironis herausstellen. Während seine

frühen Arbeiten noch eine Nähe zu Canaletto verspüren

lassen, wirken seine späteren Arbeiten eher expressiv

wie die von Francesco Guardi.

FRANCESCO TIRONI,

CA. 1745 VENICE – 1797 BOLOGNA

VEDUTA OF SAN MATTIA ISLAND

Oil on canvas. Relined.

51 x 73 cm.

Accompanied by an expert’s report by Dario Succi,

Gorizia, n.d., in copy, attributing the painting to the

artist and dating it to 1785.

€ 12.000 - € 15.000

Sistrix

INFO | BIETEN

(13702311) (3) (19)

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

169


309

RÖMISCHER MALER DES AUSGEHENDEN

18. JAHRHUNDERTS

ROMVEDUTE MIT DER PIAZZA NAVONA

Öl auf Leinwand. Doubliert.

49,5 x 62 cm.

In profiliertem Rahmen.

Mit reicher Figurenstaffage ausgestattete Vedute des

Platzes, der 46 vor Christus von Julius Caesar als Stadion

für athletische Wettkämpfe errichtet wurde und

dessen Bögen noch teilweise unter der Kirche Sant

Agnese in Agone zu sehen sind. Diese Kirche ist eindrucksvoll

auf dem vorliegenden Gemälde in Szene

gesetzt, ebenso wie der Vierströmebrunnen, die Fontana

dei Quattro Fiumi, welche mit ihren großen Flüssen

die damals vier bekannten Kontinente und ihre

Flüsse symbolisiere: Donau, Nil, Ganges und Rio de

la Plata.

(1371574) (2) (13)

ROMAN SCHOOL, LATE 18TH CENTURY

ROME VEDUTA WITH THE PIAZZA NAVONA

Oil on canvas. Relined.

49.5 x 62 cm.

€ 12.000 - € 15.000

Sistrix

INFO | BIETEN

310

RÖMISCHER MALER DES AUSGEHENDEN

18. JAHRHUNDERTS

ANSICHT DES PORTO RIPETTA

Öl auf Leinwand. Doubliert.

49,5 x 62 cm.

In profiliertem Rahmen.

Über den Tiber mit seinen verschiedenen Schiffen hinweg

gleitet der Blick des Betrachters auf die Kirche

San Girolamo degli Schiavoni mit ihren angrenzenden

Bauten.

(1371571) (2) (13)

€ 8.000 - € 12.000

Sistrix

INFO | BIETEN

170 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


311

RÖMISCHER MALER DES AUSGEHENDEN

18. JAHRHUNDERTS

STADTVEDUTE MIT DER FONTANA DI TREVI

Öl auf Leinwand. Doubliert.

49,5 x 62 cm.

In profiliertem Rahmen.

Leicht keilförmig von rechts in den Bildraum liegende

Ansicht des 1732-1762 von Nicola Salvi für Clemens

XII geschaffenen Trevibrunnen mit Kutsche und

Figuren staffage in der Art von Antonio Joli.

(1371573) (2) (13)

€ 8.000 - € 10.000

Sistrix

INFO | BIETEN

312

RÖMISCHER MALER DES AUSGEHENDEN

18. JAHRHUNDERTS

VEDUTE MIT DER BASILICA SAN GIOVANNI

IN LATERANO

Öl auf Leinwand. Doubliert.

49,5 x 62 cm.

In profiliertem Rahmen.

Diagonal schiebt sich in das Bildfeld von links die

Lateranbasilika, die Kathedrale des Bistums Roms,

deren Hauptfassade in den 1730er-Jahren von Alessandro

Galilei errichtet wurde. Elegante Figurenstaffage

mit Kutsche, insgesamt an Antonio Joli erinnernd.

(1371572) (2) (13)

€ 6.000 - € 10.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

171


313

FRANCESCO TIRONI,

UM 1745 VENEDIG – 1797 BOLOGNA

ANSICHT DER TÜRME DES ARSENALS IN VENEDIG

Öl auf Leinwand.

53 x 71 cm.

In floral ornamentiertem Rahmen.

Beigegeben eine Expertise von Dario Succi, Gorizia,

ohne Datum, in Kopie.

Von einem leicht erhöhten Standpunkt fällt der Blick

des Betrachters auf die präzise dargestellte Architektur

der zwei Türme des Arsenals in Venedig, durch welche

gerade ein Segelschiff fährt. Der teils bewölkte Himmel

macht eine Beleuchtung von rechts möglich, so

werden die Mauern des Arsenals von hellem Sonnenlicht

beleuchtet und erhalten dadurch eine große

Tiefen schärfe. Hier verbindet Tironi, laut Succi, die Genauigkeit

eines Canalettos mit der fließenden Art eines

Guardis. Der Platz wird von einigen Staffagefiguren

in Kostümen belebt.

Succi schreibt dieses Gemälde eindeutig Tironi zu,

dessen Stil als eklektisch beschrieben werden kann.

So hat er sich sowohl an Elementen Canalettos als

auch an Guardi wie auch an Marieschi bedient. Succi

sieht als Vorbild für dieses Gemälde den Stich von Michele

Marieschi „Magnificentiores Selectioresque Urbis

Venetiarum Prospectus“ (Vgl. Abb. in Dario Succi. La

Serenissima im Kupferspiegel, 2013, Band I, S. 244,

Anm. 15). Succi datiert dieses Gemälde auf um 1785.

Literatur:

Vgl. Dario Succi, Francesco Tironi: Ultimo vedutista

del Settecento veneziano, Edizioni della Laguna

2004. (13703363) (19)

€ 8.000 - € 10.000

Sistrix

INFO | BIETEN

172 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


314

ANTONIO JOLI DE DIPI,

1700 MODENA – 1777 NEAPEL

RUINENCAPRICCIO AM FLUSSLAUF MIT FIGUREN

Öl auf Leinwand.

54 x 69 cm.

Gerahmt.

Beigegeben eine Expertise von Dario Succi, Gorizia,

ohne Datum, in Kopie.

Antonio Joli lernte in seiner Geburtsstadt Modena in

der Werkstatt von Raffaello Rinaldi (1648-1722). Mit

20 Jahren begab er sich nach Rom, um sich dort von

Giovanni Paolo Panini und Codazzi weiter ausbilden zu

lassen. Zurück in Modena und nach kurzem Aufenthalt

in Perugia, wo er an der Innenausstattung des

Palazzo Donnini und des Palazzo Crispoldi wirkte, beschloss

er 1732 nach Venedig zu gehen, um sich hier

der Bühnenbildnerei zu widmen, was ihm lebenslang

einen einträglichen Unterhalt sichern sollte. Nachfolgend

besuchte er die großen europäischen Höfe in

England, Deutschland und Spanien. 1762 ließ er sich

in Neapel nieder und arbeitete bis zuletzt als Bühnenbildner

des berühmten Teatro San Carlo.

Im vorliegenden Gemälde zeigt die Ruinenlandschaft

eine Tiefenwirkung, die durch eine dreifache Hintereinander-Staffelung

der Ruinenelemente und die Blickweiterführung

in die helle Flusslandschaft erreicht

wird. Dabei sind die Elemente im Vordergrund entschieden

dunkler gehalten, ein Effekt, der aus seinen

Erfahrungen der Bühnenmalerei resultiert. Die Liebe

für antike Details beweist der Maler hier mit den eingebrachten

reichen Reliefdekorationen der alten Bauten.

Interessanterweise dokumentiert er hier auch die

zeitgenössische Nutzung der Ruinen, indem er etwa

ein offenes Holztor ins Bild setzt, das von einem

Mann soeben offengehalten wird. Auch die weiteren

Staffagefiguren sind lebendig ins Bild gesetzt. Der

Einfluss seines Lehrers Panini ist hier unverkennbar.

A.R.

(1370233) (3) (11)

ANTONIO JOLI DE DIPI,

1700 MODENA – 1777 NAPLES

RUIN CAPRICCIO BY A RIVER WITH FIGURES

Oil on canvas.

54 x 69 cm.

Accompanied by an expert’s report by Dario Succi,

Goriza, n.d., in copy.

€ 12.000 - € 15.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

173


315

VENEZIANISCHER MALER ANFANG

DES 17. JAHRHUNDERTS

PORTRAIT EINES EDELMANNES

Öl auf Leinwand. Doubliert.

190 x 117 cm.

In gekehltem Rahmen.

In einem angedeuteten Innenraum die ganzfigurige

Darstellung eines Mannes in verziertem schwarzen

Gewand, in der einen Hand einen Hut haltend, während

die andere auf einem gedeckten Tisch mit Büchern

ruht. Zu seiner Seite ein kleiner Hund.

(1370239) (3) (13)

€ 6.000 - € 8.000

Sistrix

INFO | BIETEN

174 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


316

WILLIAM JAMES,

TÄTIG 1730 – 1780, ZUG.

VEDUTE AM CANAL GRANDE

Öl auf Leinwand. Doubliert.

49,6 x 57 cm.

In vergoldetem Kehlrahmen mit Perlstab.

Beigegeben ein Gutachten von Dr. Federica Spadotto,

Padua, in Kopie.

Ansicht des keilförmig in die Bildfläche führenden Canal

Grande mit anschließender Bebauung und Gondelverkehr.

William James war zwischen 1746 und 1771 als Vedutist

tätig; die einzigen Informationen über seine künstlerische

Persönlichkeit finden sich in Edward Edwards‘

„Anecdotes of Painters“ von 1808, in dem James als

Schüler oder Mitarbeiter von Canaletto während dessen

Aufenthalt in England zwischen 1746 und 1755

erwähnt wird. Sein künstlerischer Werdegang wurde

teilweise durch eine Reihe von Londoner Ansichten

rekonstruiert, die sich im Besitz des Ashmolean Museums

in Oxford und den British Royal Collections

befinden. Im Text des oben genannten Edwards findet

sich jedoch die einzige Erwähnung seiner Malerei

venezianischer Sujets, die der Biograf selbst als stark

mit Canaletto verwandt sieht. Die Zuschreibung einiger

Ansichten, die auf den internationalen Markt gelangten,

an William James und vor allem das Vorhandensein

einiger Leinwände, auf denen sein Name

vollständig auf einer an den Originalrahmen angebrachten

Plakette steht, lassen auf eine reiche Produktion

von Stadtpanoramen schließen, die im Allgemeinen

dem malerischen Repertoire von Antonio

Canal entnommen sind, Werke, die es dem englischen

Maler ermöglichten, zu den „vedutisti di Venezia“

(Vedutenmalern von Venedig) gezählt zu werden,

obwohl seine biografische Abfolge keinen Hinweis

auf einen möglichen Aufenthalt in der Lagunenstadt

gibt. James war einer der bekanntesten Schüler Canalettos,

der den Geschmack der venezianischen Stätten

indirekt aufnahm, indem er die Werke betrachtete,

die der Meister mit nach England gebracht hatte, und

indem er an seiner Seite arbeitete, als er die große

Nachfrage seiner Auftraggeber nach Ansichten der

von ihnen so geliebten Lagunenstadt befriedigte.

Werke seiner Hand kamen ins Victoria and Albert

Museum, in den Kensington-Palast sowie ins Ashmolean

Museum in Oxford. William James war im London

des 18. Jahrhunderts ein hochgeschätzter Künstler.

Einige seiner Londoner Ansichten wurden zwischen

1767 und 1771 auf der jährlichen Ausstellung der

Society of Artists ausgestellt. In der Ausstellung von

1767 wurden zwei Gemälde präsentiert, die das westliche

Ende der Westminster Bridge darstellten.

Literatur:

Vgl. Edward Edwards, Anecdotes of Painters, London

1808.

Vgl. Federica Spadotto, I sono ‚700. L‘anima di Venezia

tra pittori, mercanti e bottegheri da quadri, Sommacampagna

2018. (1370952) (13)

WILLIAM JAMES,

ACTIVE 1730 – 1780, ATTRIBUTED

VEDUTA ON THE GRAND CANAL

Oil on canvas. Relined.

49.6 x 57 cm.

Accompanied by an expert’s report by Dr Federica

Spadotto, Padua, in copy.

€ 10.000 - € 15.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

175


317

VENEZIANISCHER MEISTER

DES 18. JAHRHUNDERTS

ITALIENISCHE LANDSCHAFT

Öl auf Leinwand. Doubliert.

117 x 148,4 cm.

In gekehltem Rahmen.

Der tief angelegte Horizont wird von einer dezenten

Hügellandschaft markiert, in der Ferne ist ein Bergdorf

auszumachen. Der Himmel ist nur mit vereinzelten

Wolken versehen. Nach vorne verdichten sich einige

Bäume, die vor einer kleinen Siedlung stehen. Diese

ist an den linken Rand versetzt, zur rechten öffnet

sich der Blick auf eine Gewässerlandschaft. Im Vordergrund

ragt ein hoher, dunkler Baum auf, der die

Tiefenwirkung des Bildes noch steigert. Einige Dorfbewohner

gehen ihren alltäglichen Arbeiten nach. Da

der Tag sich langsam dem Ende neigt legt sich eine

melancholische, stimmungsvolle Atmosphäre, gekennzeichnet

durch die Lichtinszenierung und die gedämpfte

Farbigkeit, über die Szenerie.

(13701811) (19)

€ 9.000 - € 12.000

Sistrix

INFO | BIETEN

176 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


318

VENEZIANISCHER MALER

DES 18. JAHRHUNDERTS

DER CANAL GRANDE MIT SANTA CROCE

Öl auf Leinwand. Altdoubliert.

36 x 56 cm.

In vergoldetem ornamental verziertem Rahmen.

Ganz offensichtlich wurde der Maler der hier angebotenen

Vedute stark von Canaletto und dessen Neffen

Bernardo Bellotto beeinflusst, von denen es jeweils

Versionen mit dieser Ansicht gibt. Eine Vorstudie zu

Bellottos Gemälde, das in der National Gallery in London

verwahrt wird, befindet sich im Hessischen Landesmuseum

Darmstadt, welche wiederum auf einer

Zeichnung Canalettos in der Royal Collection im Windsor

Castle fußt. Gezeigt wird der Eingang zum Canal

Grande und vorne rechts die Kirche Santa Croce, die

heute nicht mehr existiert - stattdessen befindet sich

heute die Giardini Papadopoli an diesem Standort, die

ab 1834 enstanden.

(1370201) (13)

€ 8.000 - € 12.000

Sistrix

INFO | BIETEN

319

ITALIENISCHER KÜNSTLER

DES 18. JAHRHUNDERTS

ARCHITEKTURCAPRICCIO

Hinterglasmalerei, mit Holzplatten hinterlegt.

52,5 x 68,5 cm.

In vergoldetem Rahmen.

Großer, sonnenbeschienener Platz, auf dem linksseitig

ein prachtvoller, in die Tiefe führender Palazzo

und ein Brunnen zu erkennen sind. In der Mitte ein

Monop teros mit umgebenden Obelisken, seitlich antike

Gebäude mit vorgesetzten Säuleneingängen. Belebt

wird das Werk durch mehrere farbenfroh gekleidete

Figuren.

(1360251) (18)

€ 9.000 - € 12.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

177


178 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


320

ANDREA LOCATELLI,

1695 – 1741, KREIS DES

LANDSCHAFT MIT SOLDAT UND AKTDARSTELLUNG

321

FRANZÖSISCHER MALER

DES 18. JAHRHUNDERTS

AGAMEMNON UND IPHIGENIE

FRENCH SCHOOL

18TH CENTURY

AGAMEMNON AND IPHIGENIA

Öl auf Leinwand. Doubliert.

65 x 49 cm.

In blattverziertem Rahmen.

Im Schatten eines schräg in das Bild ragenden, dunkel

angelegten Baum es sitzen drei Figuren. Ein Soldat in

Rüstung dreht sich einer Dame zu, die im Rückenakt

dargestellt ist und durch das auf sie fallende, Sonnenlicht

betont ist.

Zum Vergleich dient das Gemälde „Landschaft mit

einem verwundeten Banditen und anderen Figuren“

aus dem Ashmolean Museum in Oxford, das in der

Komposition und dem Sujet dem vorliegenden Bild

sehr nahe kommt. Locatellis Œuvre ist reich an Landschaftsbildern

mit mythologischen und antiken Motiven,

in das sich auch dieses Bild einordnen lässt.

(1370972) (19)

ANDREA LOCATELLI,

1695 – 1741, CIRCLE OF

LANDSCAPE WITH SOLDIER AND NUDE

Öl auf Leinwand.

60 x 83 cm.

Bühnenhaft-theatralische Darstellung der griechischmythologischen

Sage: Agamemnon, König von Mykene

und Anführer der Griechen im Trojanischen Krieg, wird

von Artemis bestraft, indem sie eine Windstille auf

See herbeiführt, um ihn am Sieg zu hindern. Nur die

Opferung seiner Tochter Iphigenie konnte ihn von

dem Bann lösen. Das Motiv zur Legende findet sich

bereits in der Bibel, mit der Schilderung des ähnlichen

Versprechens und der Opferung von Iphtachs Tochter,

es fand in der Literatur (Goethe), in der bildenden

Kunst (Tiepolo) und in der Musik (Gluck) und bei weiteren

Künstlern reichen Niederschlag.

Hier ist der Abschied der Iphigenie von Mutter und

Schwestern gezeigt, links hinten wird das Feuer auf

dem Altar vorbereitet. Das Gemälde ist Beispiel für

das neu erwachte Interesse an antiken Mythendarstellungen

im ausgehenden 18. Jahrhundert, in der

Folge vor allem bei Malern, die ihre Arbeiten zu den

Ausstellungen des „Prix de Rome“ sandten. A.R.

Oil on canvas.

60 x 83 cm.

€ 10.000 - € 14.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Oil on canvas. Relined.

65 x 49 cm.

The composition and subject of the present painting

compares well to a painting held at the Ashmolean

Museum in Oxford titled Landscape with a Wounded

Bandit and Other Figures.

€ 12.000 - € 15.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Literatur:

Vgl. Christine Hermann: Iphigenie. Metamorphosen

eines Mythos im 20. Jahrhundert. München 2005.

Vgl. Alexander Rauch, Mythos im Judentum, Leipzig

2021. (1371134) (11)

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

179


322

GIUSTINO MENESCARDI,

UM 1720 MAILAND – UM 1776 VENEDIG

Der Maler wird erstmals 1739 und 1747 erwähnt und

ist in der Gilde von Venedig eingetragen. Bekannt

wurde er durch seine Werke in San Cassian und im

Dogenpalast. Ferner wirkte er an der Ausstellung der

Scuola Grande dei Carmini mit. Es wird angenommen,

dass er als einer der Gehilfen von Tiepolo um

1740 in Mailand arbeitete.

ALLEGORIE – LA VIRTÚ VINCE L‘INVIDIA

(DIE TUGEND SIEGT ÜBER DEN NEID)

Öl auf Leinwand.

66,4 x 53,4 cm.

Gerahmt.

Beigegeben eine ausführliche Expertise von Dr.

Federica Spadotto, in Kopie.

Die Bilddarstellung wiederholt einen Ausschnitt aus

dem Deckengemälde von Giambattista Tiepolo (1696-

1770) in der sala da ballo im Palazzo Labia in Venedig.

Das Deckenbild entstand laut Pedrocco (S. 275) in den

Jahren 1746/47. Im Bildzentrum des Deckenfreskos

wird Pegasus und Bellefonte gezeigt, die an den Bildrändern

positionierten reichen Figurenthemen zeigen

überwiegend allegorische Motive. Im hier vorliegenden

Gemälde wird eines dieser Themen herausgegriffen.

Tugend und Neid als weibliche Allegorien, hier auf einem

gemalten Stuckgesims, sind vor dem Wolkenhimmel

sitzend zu sehen, der obere Bildrand schließt die Figurendarstellung

ebenfalls mit gemalter Stuckornamentik

ab. Die weibliche Personifikation der Tugend ist in

reich drapiertem Brokatkleid gewandet, in der erhobenen

Hand hält sie eine Figur der Pallas Athene, Göttin

der Wissenschaften und der Kriegsführung. Die dagegen

positionierte Figur ist in gebückter Haltung gezeigt,

mit über die Schulter gerichtetem Blick dem Betrachter

zugewandt. Giustino Menescardi empfing

zwar Einflüsse aus der Emilia, doch er arbeitete überwiegend

in der Stilistik von Tiepolo. 1739 und 1747

wird er in der Malerrolle Venedigs mit seinen Arbeiten

in San Cassian und im Dogenpalast erwähnt. Doch

bereits in Mailand dürfte er schon mit Tiepolo zusammengearbeitet

haben, etwa im Palazzo Clerici und in

der Kapelle von Sant‘Ambrogio. Rahmen besch. A.R.

GIUSTINO MENESCARDI,

CA. 1720 MILAN – CA. 1776 VENICE

ALLEGORY – LA VIRTÙ VINCE L’INVIDIA

(VIRTUE CONQUERS ENVY)

Oil on canvas.

66.4 x 53.4 cm.

Accompanied by a detailed expert’s report by Dr

Federica Spadotto, in copy.

The depiction repeats a detail from a ceiling fresco by

Giambattista Tiepolo (1696 Venice-1770 Madrid) in the

ballroom of Palazzo Labia in Venice. Although Giustino

Menescardi was influenced by the Emilian School, he

mainly worked in the style of Tiepolo. In 1739 and

1747 he is mentioned as a painter in Venice with his

works in San Cassian and in the Doge’s Palace. But he

may have already worked with Tiepolo in Milan, for

example in the Palazzo Clerici and in the Chapel of

Sant’Ambrogio.

€ 12.000 - € 15.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Literatur:

Vgl. Laura Mocci, Menescardi, Giustino, in: Mario

Caravale (Hrsg.), Dizionario Biografico degli Italiani

(DBI), Bd. 73, Rom 2009.

Vgl. Elena Favaro, L‘arte di pittori a Venezia e i suoi

statuti, Florenz 1975.

Vgl. Rodolfo Pallucchiuni, La pittura nel Veneto,

Il Settecento, Bd. II, Mailand 1995, S. 239-250.

Filippo Pedrocco, Tiepolo, Mailand 2002.

(1361764) (11)

180 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

181


323

MARTIN KNOLLER,

1725 STEINACH AM BRENNER – 1804 WIEN

Gemäldepaar

LANDSCHAFTEN MIT FIGUREN UND WASSERFALL

Öl auf Leinwand. Doubliert.

Je 73 x 99 cm.

Jeweils links unten signiert und datiert „M. Knoller. F.

1803“.

In vergoldeten Prunkrahmen.

Vor dem Hintergrund einer Stadt die als Gegenstücke

angelegten Gemälde, darauf jeweils von einer mit

Sträuchern und Bäumen bewachsenen, steinigen Anhöhe

ein über Kaskaden herabfallender Wasserfall,

der in einem kleinen Flusslauf mündet. Seitlich am

Ufer diverse Figuren, darunter sowohl elegant gekleidete

Herren als auch einfache Arbeiter und ein Paar.

Anmerkung:

Knoller war Schüler von Paul Troger (1698-1762), mit

dem er zusammen nach Salzburg und Wien ging und

sich mit ihm auf Freskomalerei und Tafelbilder spezialisierte.

1755 ging er nach Rom und wurde Schüler

von Raphael Mengs (1728-1779) und Johann Winckelmann

(1717-1768) und verbrachte die Jahre 1760-65

in Rom. In Mailand wurde er schließlich Professor

und blieb dort bis zu seinem Tod an der Akademie.

Zu Beginn seiner Karriere stand er noch ganz unter

dem Einfluss seines frühen Lehrers Paul Troger,

änderte seinen Stil aber in Italien, wodurch seine

Gemälde der Hauptschaffensperiode im spannungsvollen

Feld vom Rokoko und Klassizismus stehen.

Die vorliegenden Gemälde sind dem Spätwerk des

Künstlers zuzuordnen, in dem er seinen eigenen

Stil voll etabliert hatte. (13701815) (18)

MARTIN KNOLLER,

1725 STEINACH AM BRENNER – 1804 VIENNA

A PAIR OF LANDSCAPES WITH FIGURES

AND WATERFALL

Oil on canvas. Relined.

73 x 99 cm each.

Both signed lower left and dated “M. Knoller. F. 1803“.

€ 13.000 - € 15.000

Sistrix

INFO | BIETEN

182 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


324

JACOB PHILIPP HACKERT,

1737 PRENZLAU – 1807 FLORENZ, KREIS DES

BLICK AUF DAS FORUM IN ROM

JACOB PHILIPP HACKERT,

1737 PRENZLAU – 1807 FLORENCE, CIRCLE OF

VIEW OF THE ROMAN FORUM IN ROME

Öl auf Holz.

51 x 80 cm.

In vergoldetem Prunkrahmen.

Blick von erhöhtem Standpunkt aus auf das Forum

Romanum mit den Überresten antiker Bauten. Rechtsseitig

auf der Anhöhe stehend ein junges elegant

gekleidetes Paar, das von einem Reiseführer in Rückenansicht

mit rotem Mantel die einzelnen Sehenswürdigkeiten

erklärt bekommt. Linksseitig, als Repoussoir,

ragt ein hoher verästelter Baum in die Höhe.

Feine Malerei in zurückhaltender Farbgebung, unter

hohem hellblauem Himmel mit wenigen Wolken.

(1351705) (18)

Oil on panel.

51 x 80 cm.

€ 15.000 - € 25.000 (†)

Sistrix

INFO | BIETEN

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

183


325

CLAUDE JOSEPH VERNET,

1714 AVIGNON – 1789 PARIS, ZUG.

HAFENANSICHT IM DÄMMERLICHT

Öl auf Leinwand.

96 x 134 cm.

Links unten bezeichnet „Joseph Vernet f – Roma

1767“.

In ornamental verziertem breitem Rahmen mit

Namensnennung des Künstlers.

Ganz nah in den Betrachter gerückt ist eine Kaimauer

zu sehen mit allerlei Personenstaffage, deren teils

rote Kleidung die dämmrige Stimmung widerspiegeln

und gleichzeitig evozieren. Ein Liebespaar liegt gleichsam

einer Allegorie des Sieges der Liebe über den

Krieg auf ein Paar Kanonenkugeln, im Mittelgrund ihre

Ware löschende Fischer, im Hintergrund Hafenanlagen

und Segelschiffe, die den Horizont durchbrechen, der

im Dunst unter der die Wolken durchbrechenden

Sonne nur angedeutet ist.

CLAUDE JOSEPH VERNET,

1714 AVIGNON – 1789 PARIS, ATTRIBUTED

HARBOUR VIEW IN TWILIGHT

Oil on canvas.

96 x 134 cm.

Inscribed “Joseph Vernet f – Roma 1767” lower left.

In wide ornamental frame with name of artist.

€ 35.000 - € 50.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Anmerkung:

Joseph Vernet (1714-1789) war ein französischer

Maler, Zeichner und Grafiker, der für seine Seestücke

berühmt war. Er wurde von den Malern Louis-René

Vialy (1680-1770), Philippe Sauvan (1697-1792) und

Adrien Manglard (1695-1760) ausgebildet. 1734 reiste

Vernet nach Rom, um Landschaftsmalereien der alten

Meister zu studieren, insbesondere Claudele Lorrain

(1600-1682), von dem er einiges übernahm. Er baute

jedoch seinen eigenen Stil auf, indem er Unwetter

einführte und dem Himmel in seinen Werken viel

Platz einräumte. 1753 berief der französische König

Ludwig XV Vernet an den französischen Hof.

Literatur:

Vgl. Florence Ingersoll-Smouse, Joseph Vernet, Peintre

de Marine, 1714-1789, Paris, 1926, Vol. I, Pl. XVII,

Nr. 194bis Port de Mer (Collection C. Brunner, Paris)

(1370749) (2) (13)

184 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

185


326

ADÉLAÏDE LABILLE-GUIARD,

1749 PARIS – 1803 EBENDA, ZUG.

DIE MALERIN AN DER STAFFELEI

Öl auf Leinwand. Doubliert.

100,5 x 81 cm.

Im Louis XVI-Rahmen.

Nach rechts gewandte Darstellung einer auf einem

rot gepolsterten Fauteuil sitzenden in weiß-blauem

Seidenkleid gewandeten Dame mit breitkrempigem

gefiederten Hut. In ihren Händen eine Palette, ein

Maler stab und mehrere Pinsel von denen einer soeben

auf der vor ihr stehenden Leinwand aufliegt. Die Ähnlichkeit

zu Labille-Guiard ist nicht von der Hand zu

weisen, siehe dazu auch das Selbstportrait im Metropolitan

Museum of Art, sodass die Entstehung unseres

Gemäldes zumindest in ihren Umkreis anzunehmen ist.

ADÉLAÏDE LABILLE-GUIARD,

1749 PARIS – 1803 IBID., ATTRIBUTED

THE FEMALE PAINTER AT THE EASEL

Oil on canvas. Relined.

100.5 x 81 cm.

In Louis XVI frame.

Provenance:

Tajan Paris,18 December 1995, lot 184.

€ 20.000 - € 30.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Provenienz:

Tajan Paris, 18. Dezember 1995, Lot 184.

(1371646) (13)

186 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.



327

FRANÇOIS BOUCHER,

1703 PARIS – 1770 EBENDA

Der Maler gehört zu den bedeutendsten Künstlern

des französischen Rokokos, war Hofmaler Ludwigs

XV, gefördert durch die Marquise de Pompadour. 1720

studierte er bei François le Moyne (1688-1737), er

erhielt bereits 1723 einen ersten Preis der Académie

Royale sowie den Grand Prix de Rome, der ihm eine

Studienreise nach Italien ermöglichte. Ab 1755 wirkte

er zudem als künstlerischer Leiter der Manufacture

Royale des Tapisseries und war um 1765 bereits erster

Hofmaler des Königs sowie 1761 Rektor der Königlichen

Akademie.

LE REPOS DE LA FAMILLE PAYSANNE

FRANÇOIS BOUCHER,

1703 PARIS – 1770 IBID.

LE REPOS DE LA FAMILLE PAYSANNE

Black pen on cream-coloured paper.

31.2 x 23.2 cm.

Signed in pen “f.Boucher” lower left.

We would like to thank Françoise Joulie and Alastair

Laing for the authentication of the drawing based on

a photograph.

€ 20.000 - € 25.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Schwarzer Stift auf cremefarbenem Papier.

31,2 x 23,2 cm.

Links unten mit Feder bezeichnet „f.Boucher“.

Vollständig auf altem Manschettenpapier geleimt.

Wir danken Frau Françoise Joulie und Herrn Alastair

Laing für die Authentifizierung dieser Zeichnung nach

Fotografie.

(1371586) (10)

188 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

189


328

KAREL DUJARDIN,

UM 1626 AMSTERDAM – 1678 VENEDIG

MALER MIT ZEICHENMAPPE

(WOHL SELBSTBILDNIS)

Kohlezeichnung, Pastellfarben, weiß gehöht, auf

blaugrauem Büttenpapier.

41,4 x 27,8 cm.

Linksseits unten signiert „C. du Jardin“.

Hinter Glas gerahmt.

Beigegeben eine Expertise von Dr. Alexander Rauch,

München-Leipzig, 2020, die Arbeit um 1652 datierend.

Dargestellt ist ein junger Mann auf einem holländischen

Holzstuhl mit Rohrgeflecht. Er trägt knielange

Beinkleider, ein kurzes, ärmellanges Wams, offenen

Kragen und einen zylinderförmigen Hut um langes

Haar darin zu fassen, gemäß der Kleidermode der

Zeit. In schräger Sitzhaltung nach rechts, mit Blick

nach oben, hat er seinen linken Arm auf den Schoß

gelegt. Seine rechte Hand greift mit den Fingern in

eine links am Boden stehende große Zeichenmappe.

Die Kleidung ist in Kohle ausgeführt, Inkarnat von Gesicht

und Händen in Pastell. Die Weißhöhungen in

Zink- oder Bleiweiß teilweise altersbedingt oxydiert

und erscheinen daher nachgedunkelt. Die Darstellung

zeigt, wie die Zeichenmappe zu erkennen gibt, entweder

einen zeitgenössischen Künstler, oder was die

Ähnlichkeit mit Bildnissen des Karel Dujardin nahelegt,

ein Selbstbildnis.

Der Maler, wohl Schüler von Nicolas Berchem, hielt

sich um 1640/50 in Rom auf, kam nach Paris und wirkte

ab 1652 wieder in Amsterdam. Von 1656 bis 1658

war er Mitglied der Confrérie Pictura in Den Haag,

kehrte 1675 wieder nach Italien, wo er 1678 verstarb.

In seinem Werk finden sich ebenso Historienbilder,

wie arkadische Landschaften und Porträts. Neben

den etwa 50 Radierungen sind jedoch nur ganz wenige

Zeichnungen seiner Hand, in öffentlichen Sammlungen,

bekannt geworden. Unseres Erachtens ist in den letzten

Jahrzehnten kein Werk dieser Art auf dem Markt

anbegoten worden.

Sämtliche der bekannten Zeichnungen stimmen sowohl

in der Strichführung als auch in Details mit dem vorliegendem

Werk überein. Auffallend sind jedenfalls

die Wiedergabe der Hände und Handhaltungen – wie

sie auch in Dujardins Gemälden zu sehen sind. Dies

ist eine bei diesem Maler so kennzeichnende Charakteristik.

KAREL DUJARDIN,

CA. 1626 AMSTERDAM – 1678 VENICE

PAINTER WITH PORTFOLIO

(PROBABLY SELF-PORTRAIT)

Charcoal drawing, pastels, white highlights on slate

grey laid paper.

41.4 x 27.8 cm.

Signed “C. du Jardin“ lower left.

Accompanied by an expert’s report by Dr Alexander

Rauch, Munich-Leipzig, 2020, dating the work around

1652.

Provenance:

Private collection, Southern Germany.

€ 4.000 - € 6.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Provenienz:

Süddeutsche Privatsammlung.

(1281691) (11)

190 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

191


329

FRANÇOIS HUBERT DROUAIS,

1727 PARIS – 1775 EBENDA

Drouais wurde bei seinem Vater dem Portraitmaler

Hubert Drouais ausgebildet und lernte daraufhin unter

anderem bei Carle van Loo und François Boucher.

PETITE FILLE AU CHAT

Öl auf Leinwand. Doubliert.

54 x 49 cm.

Trägt links mittig die Signatur Drouais und das Datum

1767.

In vergoldetem ornamental verziertem Rahmen.

Wie in den meisten seiner Portraits, die unter anderem

die Töchter Louis XV, Madame de Pompadour,

Madame du Barry und Louis XV selbst darstellen, verließ

sich Drouais auf die schmeichelhafte Darstellung

der Gesichter ohne psychologisieren zu wollen und

legte ein größeres Augenmerk auf die Ausgestaltung

der Stoffe und Accessoires. Hier die Darstellung eines

nach rechts gewandten Mädchens mit blau bebändertem

Hut eine Katze haltend, welche ihr optimales Umfeld

offensichtlich außerhalb der Leinwand sieht.

Vergleiche:

Das gleiche Motiv im kreisrunden Format wurde bei

Tajan in Paris am 19. Dezember 2007 unter Lot 38

zugeschlagen.

(1371542) (13)

€ 8.000 - € 10.000

Sistrix

INFO | BIETEN

192 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.


330

MAESTRO DEI RIFLESSI, 18. JAHRHUNDERT

DAME BEI BEGUTACHTUNG EINES STICKTUCHES

MAESTRO DEI RIFLESSI, 18TH CENTURY

LADY EXAMINING AN EMBROIDERED CLOTH

331

DEUTSCHER MALER DES 18. JAHRHUNDERTS

PORTRAIT EINER ELEGANTEN DAME

Öl auf Leinwand.

72 x 55,5 cm.

Gerahmt.

Beigegeben eine Expertise von Prof. Egidio Martini,

in Kopie.

Die Figuren bühnenhaft beleuchtet, vor dunklem Raumhintergrund.

Ein Mädchen lässt ein Sticktuch von

einer Dame begutachten, während ein Kavalier – vielleicht

der Ehemann – ein Tablett mit Tasse herbeiträgt.

Rechts hinten ein weiteres Kind an einem Stickrahmen.

Anscheinend handelt es sich hier um eine Familienszene.

Das Thema mit einem Stickrahmen zeigt

auch das Bild „Ricamatrice“ (Gregory‘s Casa d‘Aste

Bologna).

Die Künstlerbezeichnung ist ein Notname für einen

anonymen Maler, der in Venedig tätig war. Er zählte

zum Kreis des Pietro Longhi (1702-1785), der ebenfalls

für seine zum Teil sehr originellen Genreszenen

an venezianischen Höfen bekannt war. Im Gegensatz

zu Longhi, der eher helle Räume zeigte, wählte der

Meister des vorliegenden Bildes nicht selten einen

dunkleren Raumhintergrund, vor dem die Figuren mit

ihren aufwändigen Kostümen umso leuchtender erscheinen,

den Raum aber auch geheimnisvoller machen.

So ist hier im Hintergrund ein Gemälde zu sehen,

das dem Auge erst langsam sein Thema „Diana und

Endymion“ verrät. Die Beleuchtung aber auch die

Themen in den Gemälden des Maestro erinnern häufig

an Bühnenaufführungen, etwa der gleichzeitigen

Komödien des Carlo Goldoni. Nicht selten wartet der

Meister mit einem humorvollen Beiwerk auf, wie

etwa hier mit dem Hündchen, das dem Betrachter

entgegenblickt. A.R.

(1370723) (11)

Oil on canvas.

72 x 55.5 cm.

Accompanied by an expert’s report by Professor

Egidio Martini, in copy.

The artist’s name is a pseudonym for an anonymous

painter who was active in Venice. He belonged to the

circle of Pietro Longhi (1701-1785), who was also

known for his sometimes very witty genre scenes at

Venetian courts. Contrary to Longhi, who depicted

rather bright rooms, the master of the present painting

often chose a darker background for his rooms,

against which the figures with their elaborate costumes

appear even more luminous, but also convey a

more mysterious ambience to the space. Here, a

painting is visible in the background, which only slowly

reveals its subject of Diana and Endymion to the eye.

€ 11.000 - € 14.000

Sistrix

Öl auf Leinwand. Doubliert.

65 x 49 cm.

In Prunkrahmen.

Vor grünlich-beigem Hintergrund auf einem Sessel sitzend

das Halbportrait einer jungen Frau nach rechts in

einem eleganten, gold-beigem Kleid mit Blumenmuster

und Schleppe, mit Schleifenreihe im Brustbereich verziert;

die Ärmelenden mit Spitze versehen, sowie um

den Hals einen Spitzenkragen, der bis zum mit Spitze

verzierten Dekolleté führt. Auf ihrem Kopf trägt sie eine

Spitzenhaube und in ihrer leicht erhobenen rechten

Hand hält sie ein kleines violettes Blumensträußchen.

Sie hat ein feines zartes Gesicht und mit ihren braunen

Augen blickt sie würdevoll aus dem Bild auf den Betrachter

hinaus.

(13601010) (18)

€ 5.000 - € 8.000

INFO | BIETEN

INFO | BIETEN Sistrix

Translate all texts into your preferred language on our homepage via Google: www.hampel-auctions.com

193


332

DEUTSCHE SCHULE DES 18. JAHRHUNDERTS

AUS DEM BESITZ VON WOLFGANG JOOP

PORTRAIT EINER DAME DES HOCHADELS,

FRIEDERIKE CAROLINE MARKGRÄFIN VON

BRANDENBURG-ANSBACH, GEB. VON SACHSEN-

COBURG-SAALFELD (1735 – 1791)

Öl auf Leinwand. Doubliert.

117 x 92 cm.

In prachtvollem Rahmen.

In einem palastartigen Innenraum das Dreiviertelbildnis

nach links einer eleganten Dame in einem goldenen,

bekrönten Sessel. Sie trägt ein mit floralem Muster

besticktes silbernes, glänzendes Kleid mit Rüschenärmeln

und Spitze verziertem Dekolleté, an dem eine

große Diamantenbrosche und der Sternkreuzorden

für Damen mit der Aufschrift „Salus et Gloria“ (Heil

und Ruhm) an schwarz-seidener Bandschleife befestigt

sind. Zudem trägt sie einen roten Samtmantel,

der mit Nerz gefüttert ist. In ihrem Schoß hält sie mit

der linken Hand ein kleines Hündchen. Zu ihrer rechten

Seite ein goldener Hocker mit rotem Samtkissen

mit goldenem Band und Quaste, auf dem die preußische

Königskrone und die Markgrafenkrone liegen -

eine Identifikation der Portraitierten als die Markgräfin

untermauernd. Sie hat ein feines, schmales zur Seite

gerichtetes Gesicht mit geröteten Wangen, trägt eine

weiße Perücke mit Schmuckaufsatz, wertvolle Ohrringe

und eine enganliegende Kette auf einem kleinen

Spitzenkragen um ihren Hals. Zudem hat sie eine

schmale lange Nase und mit ihren glänzenden Augen

schaut sie würdevoll aus dem Bild heraus. Repräsentatives,

qualitätvolles Portrait mit vielen feinen Details,

besonders Kleidung und Schmuck werden dabei

hervorgehoben.

Provenienz:

Anonyme Versteigerung (Sammlung Karl Graf von

Maldeghem).

Christie’s, Auktion 2408, Amsterdam, 24. März 1999,

Art and Antiques from German Noble Houses, Lot 121.

Sammlung Wolfgang Joop, Villa Wunderlich, Berlin.

Christie's, Auktion 14445, London, 18. Oktober 2017,

Villa Wunderkind: Selected Works from the Private

Collection of Wolfgang Joop, Lot 17.

Dorotheum, Wien, 18. Dezember 2019, Gemälde

Alter Meister, Lot 258.

GERMAN SCHOOL, 18TH CENTURY

COLLECTION WOLFGANG JOOP

PORTRAIT OF AN ARISTOCRATIC LADY,

FRIEDERIKE CAROLINE MARQUESS OF

BRANDENBURG-ANSBACH, NÉE. OF SAXONY-

COBURG-SAALFELD (1735 – 1791)

Oil on canvas. Relined.

117 x 92 cm.

Distinguished, high-quality portrait with many fine

details, especially with regards to the highlighted

clothing and jewellery. To the sitter’s right, a golden

stool with a red velvet cushion with a golden band

and tassel, on which lie the Prussian royal crown and

the margrave’s crown – underpinning an identification

of the sitter as the margravine.

Provenance:

Anonymous sale (The Property of Karl Count of

Maldeghem).

Christie’s, Sale 2408, Amsterdam, 24 March 1999,

Art and Antiques from German Noble Houses, lot 121.

Collection Wolfgang Joop, Villa Wunderlich, Berlin.

Christie's, Sale 14445, London, 18 October 2017,

Villa Wunderkind: Selected Works from the Private

Collection of Wolfgang Joop, lot 17.

Dorotheum, Vienna, 18 December 2019, Old Master

Paintings, lot 258.

Notes:

We would like to thank Anna Eunike Röhrig for her

notes and kind advice regarding the identification

of the sitter.

With reference to Ludwig Meyer, the portrait of the

Margravine was identified and dated to 1754 before.

€ 5.000 - € 7.000

Sistrix

INFO | BIETEN

Anmerkung 1:

Wir danken Frau Anna Eunike Röhrig für freundliche

Hinweise bezüglich der Identifikation der Dargestellten.

In Berufung auf Ludwig Meyer wurde das Portrait

der Markgräfin bereits identifiziert und in das Jahr

1754 datiert.

Anmerkung 2:

Der Sternkreuzorden ist ein 1668 gegründeter österreichischer

Damenorden („Hochadeligen Frauenzimmer-Sternkreuzorden“).

Zu den höchsten Schutzfrauen

gehörten zwischen 1720 und 1780:

Wilhelmine Amalie von Braunschweig-Lüneburg, Maria

Theresia von Österreich und Maria Ludovica von

Spanien. Die derzeitige Großmeisterin des Ordens

ist Gabriela von Habsburg. (1301402)

194 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.



333

ENGLISCHER MEISTER DES FRÜHEN

18. JAHRHUNDERTS,

IN DER NACHFOLGE DES SIMON PIETERSZ.

VERELST (1644 – 1721)

PRACHTVOLLES BLUMENSTILLLEBEN

IN EINER VASE

Öl auf Leinwand. Doubliert.

76,5 x 63,5 cm.

Gerahmt.

Wir danken Fred G. Meijer vom RKD, Den Haag, der

das Gemälde in die Nachfolge des Simon Verelst

stellt, vermutlich von einem englischen Maler des frühen

18. Jahrhunderts.

Vor dunklem Hintergrund steht auf einer von rechts

ins Bild ragenden Tischplatte ein Blumenstrauß in einer

gebauchten Glasvase. Besonders schöne Exemplare

großer Blüten mit ebenso zarten wie kunstvoll geformten

Blütenblättern sind dabei zu einem kostbaren

Arrangement zusammengestellt. Darunter befinden

sich roséfarbene und weiße Rosen mit gefüllten Blütenköpfen,

Mohnblumen, Malven, Lupinen und Astern.

Ferner rankt sich eine gelbe Kapuzinerkresse über

den Tischrand. Links neben der Vase liegen sieben

rote Kirschen an der Tischecke.

Mit seinen weißen, rosafarbenen, roten sowie gelben

und blauen Tönen in den Blüten und seinem vielschichtig,

nuancierten grünen Blattwerk weist das Blumenstillleben

eine durchaus bunte Farbpalette auf. Einige

weiß-bräunlich gefärbte, verwelkende Rosenblätter

im unteren Bereich des Straußes weisen subtil auf

die Vergänglichkeit der Blütenpracht hin, ein Momento

Mori. Der Künstler wollte wohl die ausgesprochene

Brillanz seiner Farbwahl und seiner Formgebung anhand

des Blumenstillebens vorführen.

(1360108) (18)

ENGLISH SCHOOL,

EARLY 18TH CENTURY,

IN THE FOLLOWING OF SIMON PIETERSZ

VERELST (1644 – 1721)

MAGNIFICENT FLORAL STILL LIFE

IN VASE

Oil on canvas. Relined.

76.5 x 63.5 cm.

We would like to thank Fred G. Meijer from the RKD,

The Hague, who describes the painting as in the

following of Simon Verelst, probably created by an

English painter of the early 18th century.

€ 7.000 - € 10.000

Sistrix

INFO | BIETEN

196 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.



334

JAN PHILIPS RIGOULTS VAN THIELEN,

1618 – 1667, NACHFOLGE DES

BLUMEN IN EINER VASE

Öl auf Eichenholz. Parkettiert.

42 x 31 cm.

Gerahmt.

Wir danken Fred G. Meijer vom RKD, Den Haag, der

trotz später Datierung in dem Gemälde die Manier

des Jan Philip Rigoults van Thielen sieht.

Vor dunklem Hintergrund das lebendig geschwungene

Arrangement von großen Blüten verschiedener Rosen

und Tulpen. Drei rot-weiße Tulpen, rosafarbene, weiße

und gelbe Rosen, sowie eine blaue Iris und dunkelv

iolette einfache Päonien stehen in einer gebauchten

Glasvase mit Glanzlichtern. Die Vase und der Sims sind

wohl spätere Ergänzungen. Die Wirkung der Blumendarstellung

entsteht durch die Art, wie in verschiedenen

Drehungen Blüten und Blätter durchmodelliert

werden. Vor dem dunklen Hintergrund erscheinen die

Farbabstufungen kräftig und imposant. Schwundrisse.

(1360107) (18)

JAN PHILIPS RIGOULTS VAN THIELEN,

1618 – 1667, FOLLOWER OF

FLOWERS IN VASE

Oil on oak panel. Parquetted.

42 x 31 cm.

We would like to thank Fred G. Meijer from the RKD,

The Hague, who, despite later dating, recognizes the

style of Jan Philips van Thielen in the painting.

€ 15.000 - € 20.000

Sistrix

INFO | BIETEN

198 Hampel Online Visit www.hampel-auctions.com for around 6.500 additional images.



KATALOG IV

IMPRESSIONISTEN & MODERNE

GEMÄLDE 19./20. JAHRHUNDERT

Zum nächsten Katalog, bitte hier klicken:

ONE OF THE LEADING AUCTION HOUSES IN EUROPE

CATALOGUE IV

IMPRESSIONISTS & MODERN ART

19TH/20TH CENTURY PAINTINGS

Auctions: Thursday, 28 September 2023

Exhibition: Saturday, 23 September – Tuesday, 26 September 2023

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!