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vznews, Deutschland, Oktober 2023, Ausgabe 72

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Seite 10 vz news <strong>72</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2023</strong><br />

Bei Schenkungen nicht nur<br />

die Steuern im Blick haben<br />

Eine Schenkung zu Lebzeiten ist häufig sinnvoll, sollte jedoch gut geplant sein.<br />

Sonst drohen böse Überraschungen.<br />

Bei größeren Vermögen helfen<br />

Schenkungen, viel Geld<br />

vor dem Fiskus zu retten.<br />

Zwar werden Schenkungen<br />

genauso besteuert wie Erbschaften.<br />

Doch die Freibeträge<br />

können alle zehn Jahre neu<br />

genutzt werden. Steuern zu<br />

sparen sollte aber nicht der<br />

einzige Gesichtspunkt sein.<br />

Schenkende müssen auch die<br />

eigene Absicherung im Auge<br />

behalten und abwägen. Folgende<br />

Hinweise können dabei<br />

helfen, eine gute Lösung<br />

zu finden:<br />

f Nicht zu früh handeln:<br />

Wer zu früh zu viel verschenkt,<br />

gefährdet seine Absicherung<br />

im Alter, weil das<br />

Kapital dann fehlen könnte.<br />

Wichtig: Schenkungen lassen<br />

sich nur in Ausnahmefällen<br />

wieder rückgängig<br />

machen.<br />

So viel Schenkungssteuern können Familien sparen<br />

MERKBLATT<br />

Schenkung<br />

zu Lebzeiten<br />

Erfahren Sie, welche Auswirkungen<br />

größere Schenkungen<br />

haben können.<br />

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f Vorsicht beim Berliner<br />

Testament: Mit der Absicherung<br />

sollte man es nicht<br />

übertreiben. Viele Ehepaare<br />

verzichten auf eine Schenkung<br />

und entscheiden sich<br />

für ein Berliner Testament.<br />

Dabei setzen sie sich gegenseitig<br />

als Alleinerben ein und<br />

sichern sich so ab. Auf die<br />

Erben kommt später aber<br />

eine enorme Steuerbelastung<br />

zu. Die Tabelle unten zeigt,<br />

wie sich das auswirkt: Insgesamt<br />

fließen 243.750 Euro<br />

an das Finanzamt. Entscheidet<br />

sich das Paar stattdessen<br />

für eine Schenkung, fallen<br />

deutlich weniger Steuern an,<br />

egal wann der Erbfall eintritt.<br />

Tipp: Schenkungen<br />

können dazu führen, dass<br />

staatliche Leistungen wie<br />

BAföG oder die beitragsfreie<br />

Familienkrankenversicherung<br />

gestrichen werden. Informieren<br />

Sie sich vorab!<br />

Im VZ Vermögens-<br />

Zentrum erfahren Sie,<br />

wie Sie Ihr Vermögen steuerschonend<br />

übertragen. Lassen<br />

Sie sich erläutern, wie ein<br />

vernünftiger Mittelweg zwischen<br />

einer sofortigen Schenkung<br />

und einer maximalen<br />

Absicherung aussehen kann<br />

(Kontakt Seite 12).<br />

Vergleich: Vermögensübergang bei einem Ehepaar mit 2 Millionen Euro Gesamtvermögen ohne Schenkung versus<br />

einer Schenkung von insgesamt 1 Million Euro an die beiden Kinder (Freibetrag je Elternteil 400.000 Euro)<br />

Erster Erbgang (Tod Ehemann)<br />

Erbschaft<br />

mit Berliner<br />

Testament<br />

Erbfall nach Schenkung<br />

innerhalb von<br />

10 Jahren<br />

nach mehr als<br />

10 Jahren 1<br />

Erbe Ehefrau 1.000.000 € 500.000 € 500.000 €<br />

./. Freibetrag Ehefrau 500.000 € 500.000 € 500.000 €<br />

Zu versteuern 500.000 € 0 € 0 €<br />

Fällige Steuer 75.000 € 0 € 0 €<br />

Zweiter Erbgang (Tod Ehefrau)<br />

Erbe Tochter und Sohn je 962.500 € je 500.000 € je 500.000 €<br />

./. Freibetrag je Kind je 400.000 € je 150.000 € 2 je 400.000 €<br />

Zu versteuern je 562.500 € je 350.000 € je 100.000 €<br />

Fällige Steuer je 84.375 € je 52.500 € je 11.000 €<br />

Steuern gesamt 243.750 € 105.000 € 22.000 €<br />

1 Der Freibetrag bei der Schenkungssteuer kann alle 10 Jahre genutzt werden.<br />

2 400.000 Euro Freibetrag abzgl. genutzter Freibetrag bei Schenkung von 250.000 Euro = 150.000 Euro Freibetrag<br />

noch zur Verfügung.<br />

Quelle: VZ VermögensZentrum<br />

NEU<br />

Vorsicht bei<br />

Krediten an<br />

Angehörige<br />

Häufig kommt es vor, dass<br />

Angehörige oder Freunde<br />

sich mit Krediten aushelfen,<br />

um eine Immobilie zu erwerben<br />

oder ein Unternehmen<br />

zu gründen. Doch Vorsicht:<br />

Wenn größere Kredite zinslos<br />

oder zinsgünstig gewährt<br />

werden, ruft das Finanzamt<br />

auf den Plan. Gleiches gilt,<br />

wenn der vereinbarte Zinssatz<br />

zwar marktüblich ist, die<br />

Zinsen aber nicht bezahlt<br />

werden. Die Steuerbehörde<br />

wertet das Geschäft dann als<br />

Schenkung. Die Folge: Für<br />

den Kredit wird Schenkungssteuer<br />

fällig.<br />

Tipp: Achten Sie darauf,<br />

dass der Kredit dem sogenannten<br />

Fremdvergleich<br />

standhält. Das bedeutet: Die<br />

vertraglichen Vereinbarungen<br />

müssen dem entsprechen,<br />

was zwischen fremden<br />

Dritten üblich ist. Zudem<br />

müssen die Vereinbarungen<br />

auch eingehalten werden.<br />

Der Kreditgeber muss die<br />

Zinseinnahmen versteuern.<br />

Besprechen Sie mit einem<br />

unabhängigen Experten, ob<br />

es einen besseren Weg gibt,<br />

einen Angehörigen finanziell<br />

zu unterstützen – möglicherweise<br />

im Rahmen der Nachlassplanung.<br />

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Nachlass regeln:<br />

So gehen Sie<br />

richtig vor<br />

Lesen Sie, welche Gestaltungsmöglichkeiten<br />

Sie bei<br />

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