HIM Magazine No. 22

25 Fetisch
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BDSM ist gewalttätig und missbräuchlich.
Natürlich falsch.
BDSM beinhaltet konsensuelle
Aktivitäten zwischen Erwachsenen.
Der Unterschied zwischen
BDSM und Missbrauch
liegt im Einverständnis und der
Kommunikation. Sicherheit und
Einverständnis sind zentrale
Prinzipien. Ohne diese wäre es
eben kein BDSM, sondern Vergewaltigung
oder Missbrauch.
BDSM kann auch ohne sexuelle
Handlungen erfolgen. Richtig!
Obwohl BDSM oft mit Sexualität
verbunden ist, sind viele Aktivitäten
nicht sexueller Natur. Für
manche ist es eine Art, Intimität
zu erleben oder Rollenspiele zu
spielen.
BDSM ist unmoralisch oder
pervers. Prinzipiell falsch, aber…
Moralität ist subjektiv. Was für
eine Person als »pervers« gilt,
kann für eine andere als völlig
normal gelten. Solange es zwischen
einwilligenden Erwachsenen
stattfindet und niemandem
Schaden zugefügt wird, gibt es
keinen objektiven Grund, es
als unmoralisch zu betrachten.
Andererseits mögen viele gerade
die Vorstellung, dass etwas pervers
und unmoralisch ist…
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Studien haben gezeigt, dass
Menschen, die BDSM praktizieren,
besser gegen Stress,
Angst und Depressionen
gewappnet sein könnten. Richtig.
Man hat zwar die positiven
Auswirkungen von BDSM
noch nicht voll wissenschaftlich
erfasst, aber viele Studien
und Forschungsarbeiten kommen
zu diesem Ergebnis. Dies
könnte auf den intensiven
emotionalen und physischen
Ausdruck während der Praktiken
zurückzuführen sein. Wir
sind auf jeden Fall gespannt,
welche Erkenntnisse man hier
gewinnen wird und welche
Praktiken und Spielarten hier
besonders gesund sind. Ich
freue mich schon auf den Tag,
wenn man statt dem Psychiater
100 Hiebe verschrieben
bekommt ;)
BDSM-Praktiken sind relativ
neu und wurden von Marquise
de Sade erfunden. Falsch.
Historische Texte und Artefakte,
wie z.B. Fresken aus
Pompeji oder der Kamasutra,
zeigen, dass Menschen seit
Jahrtausenden Interesse an
diesen Aktivitäten hatten und
diese praktiziert haben.
Vanilla im BDSM-Kontext bedeutet
»nicht-BDSM«. Richtig. Innerhalb der
BDSM-Gemeinschaft wird der Begriff
»Vanilla« oft verwendet, um traditionelle
oder Nicht-BDSM-Aktivitäten oder Beziehungen
zu beschreiben. Ein anderes,
vor allem im deutschsprachigen Raum
verwendeter Begriff ist »stino« für »stink
normal”.
Na, wie viele hattest du richtig? Manchmal
sind die Antworten gar nicht so
einfach. Aber das ist auch gut so. Denn
schließlich ist BDSM etwas sehr Individuelles
und es gibt so viele Spielarten und
Wege es zu praktizieren. (dm)
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BDSM-Praktizierende hatten in
der Vergangenheit traumatische
Erlebnisse. Falsch. Nicht jeder,
der BDSM mag, hatte ein Trauma
oder eine schwierige Kindheit.
Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube,
dass diese Praktiken nur
als Reaktion auf frühere Verletzungen
ausgeübt werden.
Man kann BDSM nie 100%ig sicher
ausüben. Leider wahr, aber
keine Sorgen: Mit der richtigen
Ausbildung, Kommunikation
und Sicherheitsvorkehrungen
kann BDSM relativ sicher praktiziert
werden, sodass ihr keine
Bedenken haben müsst. Informiert
euch, trefft Vorkehrungen
für den Notfall und schaut euch
euren Partner gut an. Passt alles,
wünsche ich euch viel Spaß.
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Ähnlich der Regenbogenflagge
gibt es auch für BDSM eine
spezielle Flagge. Richtig, es gibt
eine eigene BDSM-Flagge, die
die Gemeinschaft repräsentiert.
Sie besteht aus schwarz,
blau, weiß und einem Herzen
in der Mitte.
BDSMler machen dies (vor allem), weil ihr
Körper hierbei Endorphine ausschüttet.
Falsch. Einige BDSM-Aktivitäten, insbesondere
solche, die Schmerz involvieren, können
zur Freisetzung von Endorphinen führen,
was zu einem »High«-Gefühl ähnlich dem von
Sportlern beschriebenen »Runner‘s High«
führen kann. Ob dies aber bei allen oder gar
vielen BDSM-Praktiken der Fall ist, ist wohl zu
bezweifeln und vor allem ist dies bei weitem
nicht der einzige Grund. Wie ist das bei dir?
Autor Dan Apus Monoceros ist Coach für Nicht-
Monogame-Beziehungen und Kinks, arbeitet als
Bondage-Trainer und Rope-Artist und veranstaltet
die Events des www.gay-BDSM.clubs