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MARGREID: „AUSGESTORBENE“ BINSE WIEDERENTDECKT<br />
Wein<br />
Porträt<br />
KIRCHHÜGEL<br />
Südtirol Cabernet Riserva<br />
DOC 2020<br />
ˆ<br />
Neues Leben im neugeschaffenen „Biotop Bahngraben“: <strong>Die</strong> nach<br />
190 Jahren wiederentdeckte Breitfrüchtige Knollenbinse und<br />
ein junges Teichhuhn (siehe Bild unten)<br />
Quelle: Franziska Zemmer/Thomas Wilhalm<br />
MS <strong>Die</strong> private „Stiftung Landschaft Südtirol“ hatte vor zwei<br />
Jahren beim Bahnhof Margreid eine Obstwiese angekauft und<br />
durch Aushub eines Biotopteichs renaturiert. Der Vizevorsitzende<br />
der Stiftung Hanspeter Staffler hoffte bei der Präsentation: „<strong>Die</strong><br />
erste Perle einer Kette solcher<br />
Trittsteinbiotope längs des<br />
ökologisch wertvollen Bahngrabens.“<br />
Weitere „Perlen“<br />
fehlen noch – dafür hat diese<br />
sich als wahres Naturjuwel<br />
entpuppt: Es hat sich nicht nur<br />
spontan die für Etschsümpfe<br />
typische Flora und Fauna angesiedelt;<br />
sondern sogar ein<br />
Binse, die zum letzten Mal<br />
im fernen 1833 in Südtirol<br />
gefunden wurde! Es handelt<br />
sich um die Breitfrüchtige<br />
Knollenbinse (Bolboschoenus laticarpus), die vor 190 Jahren in<br />
Salurn vom Botaniker Franz Hausmann belegt wurde. Sie galt<br />
als ausgestorben, zumal anschließend durch die Etschbegradigungen<br />
und Trockenlegungen die Feuchtgebiete und Auen zu 99<br />
% dezimiert wurden. „Es ist möglich, dass sich Samen so lange<br />
im Boden halten konnten, bis wieder durch die Renaturierung<br />
günstige Wuchsbedingungen geschaffen wurden; außerdem hat<br />
sich hier der sehr seltene Laxmanns-Rohrkolben bereits angesiedelt“,<br />
berichtet die Botanikerin Franziska Zemmer, die mit<br />
Thomas Wilhalm vom Naturmuseum die Entfaltung des Biotops<br />
beobachtet. Auch eine Teichhuhnbrut war schon erfolgreich.<br />
Reben:<br />
Sorte: 50 % Cabernet Sauvignon,<br />
50 % Cabernet Franc,<br />
Alter: 10–30 Jahre<br />
Anbaugebiet:<br />
Lage: Kurtatsch, 250–350 m ü.d.M.<br />
Exposition: Süd-Ost<br />
Böden: Sand und Kiesböden, Dolomit<br />
Erziehungsform: Guyot<br />
Lese: Anfang bis Mitte <strong>Oktober</strong>, Lese<br />
und Traubenselektion von Hand.<br />
Ausbau: Temperaturkontrollierte Gärung<br />
im Rotortank und Ausbau in französischen<br />
Barriquefässern für 12 Monate, anschließend<br />
Lagerung im großen Eichenholzfass<br />
Weindaten: Jahrgang 2020,<br />
Alkoholgehalt 13,5 % Vol., Säure 5,1 /l<br />
In den Lagen rund um das Dorfzentrum von Kurtatsch sind<br />
Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc bereits seit über 120<br />
Jahren zuhause. Dank des warmen Mikroklimas und der durchlässigen<br />
Böden erlangen die edlen Sorten hier eine ideale Reife<br />
und können ihre feinen Aromen bestmöglich zum Ausdruck<br />
bringen. Der Cabernet Sauvignon gibt dem KIRCHHÜGEL<br />
seine Frucht von schwarzen Johannisbeeren und Brombeeren,<br />
während der Cabernet Franc würzige Kräuteraromen – Pfeffer<br />
und Minze – mitbringt. Stets mit dabei: die alpine Frische, die<br />
dank der kühlen Fallwinde vom Mendelkamm so typisch für die<br />
Kurtatscher Lagen ist. Ein Wein zum Jetzt-trinken oder in den<br />
Keller legen: der feine Säurenerv gibt dem KIRCHHÜGEL ein<br />
beeindruckendes Durchhaltevermögen in der Flasche, der Geduldige<br />
wird mit spannenden Tertiäraromen belohnt. Erhältlich<br />
in der Vinothek Ihres Vertrauens oder im hauseigenen (Online-)<br />
Shop für ca. 19,50 €.<br />
Servierempfehlung: 17–18°C<br />
Genussempfehlung: Durch seine feinen Kräuterwürznoten passt<br />
der KIRCHHÜGEL ideal zu geschmortem Lamm als auch zu gegrilltem<br />
Rindfleisch. Aber auch gepaart mit würzigen Linsengerichten<br />
und gereiftem Schafs- oder Ziegenkäse erschließen sich neue<br />
Geschmacksdimensionen!<br />
Kellerei Kurtatsch<br />
<strong>Weinstraße</strong> 23, Kurtatsch<br />
Tel. 0471 880 115<br />
www.kellerei-kurtatsch.it<br />
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