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Hautnah

Kennen Sie eigentlich Ihren Hauttyp? Wissen Sie, welche Inhaltsstoffe in Cremes am besten gegen trockene Stellen helfen? Wie Sie unliebsame Falten loswerden oder Ihrem Teint mehr Glow verleihen? Welche neuen Therapien es für chronische Hautkrankheiten wie Schuppenflechte oder Acne inversa gibt? Und ist Ihnen bewusst, dass hinter der Gürtelrose weitaus mehr als nur eine Hautkrankheit steckt? Wie Sie feststellen: ein Organ, sehr viele Fragen! Und auf viele spannende Fragen erhalten Sie in dieser Lektüre Antworten und können so Ihr dermatologisches Wissen auffrischen. Dieses hilft Ihnen, Symptome wie Juckreiz oder Rötungen richtig zu deuten, und eröffnet Ihnen den Weg zu neuen Therapien. On top gibt es wertvolle Tipps, wie Sie Ihre Haut geschmeidig durch die kalte Jahreszeit bringen.

Kennen Sie eigentlich Ihren Hauttyp? Wissen Sie, welche Inhaltsstoffe in Cremes am besten gegen trockene Stellen helfen? Wie Sie unliebsame Falten loswerden oder Ihrem Teint mehr Glow verleihen? Welche neuen Therapien es für chronische Hautkrankheiten wie Schuppenflechte oder Acne inversa gibt? Und ist Ihnen bewusst, dass hinter der Gürtelrose weitaus mehr als nur eine Hautkrankheit steckt? Wie Sie feststellen: ein Organ, sehr viele Fragen! Und auf viele spannende Fragen erhalten Sie in dieser Lektüre Antworten und können so Ihr dermatologisches Wissen auffrischen. Dieses hilft Ihnen, Symptome wie Juckreiz oder Rötungen richtig zu deuten, und eröffnet Ihnen den Weg zu neuen Therapien. On top gibt es wertvolle Tipps, wie Sie Ihre Haut geschmeidig durch die kalte Jahreszeit bringen.

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10<br />

<strong>Hautnah</strong><br />

Anhaltende Nervenschmerzen<br />

vermeiden<br />

GÜRTELROSE | VON NADINE EFFERT<br />

Die Gürtelrose – auch Herpes Zoster genannt – gehört<br />

zu den häufigsten Erkrankungen im Alter. Und<br />

dennoch wissen viele Menschen wenig über diese<br />

Viruskrankheit. Verheerend, denn es können schwerwiegende<br />

Komplikationen und Spätfolgen auftreten.<br />

Kleiner Erreger, große Wirkung: Das sogenannte Varizella-Zoster-Virus<br />

fangen sich die meisten Menschen<br />

in der Kindheit ein. Bemerkbar macht es sich in Form<br />

von Windpocken. Von da an schwirrt das Virus im Körper<br />

herum und kann später, ausgelöst zum Beispiel durch<br />

eine Immunschwäche, chronische Krankheiten oder<br />

Verlauf einer Gürtelrose-Erkrankung<br />

1.–7. Tag 7.–14. Tag 14.–28. Tag<br />

Hautrötungen,<br />

Schmerzen, Jucken<br />

Begleitend auch<br />

Krankheitsgefühl, Fieber<br />

und Abgeschlagenheit<br />

Hautausschlag mit<br />

flüssigkeitsgefüllten<br />

Bläschen<br />

Brennende<br />

Nervenschmerzen<br />

Abklingen nach<br />

2–4 Wochen bei<br />

normalem Verlauf<br />

Post-Zoster-Neuralgie<br />

bei schwerem Verlauf<br />

starkes Stressempfinden, wieder aktiv werden und<br />

Gürtelrose auslösen. Jährlich erkranken in Deutschland<br />

rund 400.000 Personen daran. Die Gürtelrose zeigt sich<br />

gerne im Rumpfbereich, kann aber auch im Gesicht und<br />

am Kopf auftreten.<br />

wochen-, monate- oder auch lebenslang andauern können.<br />

Je älter eine Patientin oder ein Patient ist, desto<br />

häufiger tritt die PZN auf. Im Falle schwerer Komplikationen<br />

können dann Gesichtslähmungen auftauchen, die<br />

unter Umständen auch Hör- und Sehnerven betreffen.<br />

Allgemein wird der Schmerzgrad bei Herpes-Zosterbedingten<br />

Schmerzen durchaus als sehr hoch wahrgenommen,<br />

bestätigt Günter Rambach von der Deutschen<br />

Schmerzliga e. V. Als Vorstandsmitglied betreut<br />

er unter anderem das Schmerztelefon. „Es ist teilweise<br />

erschütternd, wie sehr die Betroffenen tagtäglich unter<br />

den Nervenschmerzen leiden, die durch eine Gürtelrose-Erkrankung<br />

entstanden sind. In der allgemeinen<br />

Öffentlichkeit scheinen die möglicherweise gravierenden<br />

Folgen dieser Viruserkrankung noch wenig bekannt.“<br />

Schnelle Behandlung nötig<br />

Dass die Schmerzproblematik bei Gürtelrose nicht zu<br />

unterschätzen ist, weiß auch Dr. med. Markus Heinemann<br />

aus seiner langjährigen Erfahrung als<br />

Internist und Infektiologe: „Ohne zügige Behandlung<br />

innerhalb eines therapeutischen<br />

Zeitfensters von 72 Stunden nach Ausbruch<br />

der Gürtelrose baut sich eine immer stärkere<br />

Entzündung im Körper auf. Die Schmerzen,<br />

die eine Gürtelrose-Infektion begleiten, können<br />

dann lange anhalten – manchmal sogar<br />

für immer.“<br />

Quelle: BDI – www.internisten-im-netz.de/krankheiten/guertelrose/erste-anzeichen-symptome.html;<br />

Zugriff: 31.08.2023<br />

Wie es zu diesen Schmerzen kommt, ist<br />

noch nicht geklärt. Fakt ist jedoch, dass die<br />

Nerven dauerhaft geschädigt sind. Um die<br />

anhaltenden Gürtelrose-Symptome einzudämmen<br />

oder bestenfalls ganz zu verhindern,<br />

ist es von größter Bedeutung, frühestmöglich<br />

medikamentös einzugreifen. Vor allem antivirale<br />

Therapien schützen vor Post-Zoster-<br />

Neuralgien. Das Problem: Besonders am<br />

Anfang sind die Symptome eher unspezifisch, ähneln<br />

denen einer Erkältung oder Grippe – zum Beispiel in<br />

Form von Fieber, Gliederschmerzen oder allgemeinem<br />

Unwohlsein. Erst nach einigen Tagen kommt es zu Hautausschlag,<br />

brennenden Schmerzen und Juckreiz.<br />

Hauptrisikofaktoren sind das Alter und die damit verbundenen<br />

schwächeren Abwehrkräfte. Mehr als 95 Prozent<br />

der über 60-Jährigen tragen den Erreger in sich. Bei<br />

einem Drittel bricht die Erkrankung im Laufe des Lebens<br />

aus. Bei bis zu 30 Prozent der Betroffenen kommt es zu<br />

Komplikationen, von einem erhöhten Risiko für Schlaganfall<br />

und Herzinfarkt bis hin zur Hirnhautentzündung.<br />

Schmerzhafte Folgen<br />

Am häufigsten treten anhaltende Nervenschmerzen<br />

auf, die als sogenannte Post-Zoster-Neuralgie (PZN)<br />

Impfung kann schützen<br />

Daher kommt der Prävention mittels einer Impfung eine<br />

große Bedeutung im Kampf gegen die Gürtelrose zu.<br />

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine<br />

Vorsorge-Impfung gegen Gürtelrose für alle Menschen<br />

ab 60 Jahren. Für Menschen, deren Immunsystem geschwächt<br />

ist, und mit einer schweren Grunderkrankung,<br />

wie Diabetes, HIV oder COPD, wird die Impfung ab 50<br />

Jahren empfohlen. Die Kosten für die empfohlene Impfung<br />

gegen Gürtelrose werden von der gesetzlichen<br />

Krankenkasse übernommen.

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