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Hautnah

Kennen Sie eigentlich Ihren Hauttyp? Wissen Sie, welche Inhaltsstoffe in Cremes am besten gegen trockene Stellen helfen? Wie Sie unliebsame Falten loswerden oder Ihrem Teint mehr Glow verleihen? Welche neuen Therapien es für chronische Hautkrankheiten wie Schuppenflechte oder Acne inversa gibt? Und ist Ihnen bewusst, dass hinter der Gürtelrose weitaus mehr als nur eine Hautkrankheit steckt? Wie Sie feststellen: ein Organ, sehr viele Fragen! Und auf viele spannende Fragen erhalten Sie in dieser Lektüre Antworten und können so Ihr dermatologisches Wissen auffrischen. Dieses hilft Ihnen, Symptome wie Juckreiz oder Rötungen richtig zu deuten, und eröffnet Ihnen den Weg zu neuen Therapien. On top gibt es wertvolle Tipps, wie Sie Ihre Haut geschmeidig durch die kalte Jahreszeit bringen.

Kennen Sie eigentlich Ihren Hauttyp? Wissen Sie, welche Inhaltsstoffe in Cremes am besten gegen trockene Stellen helfen? Wie Sie unliebsame Falten loswerden oder Ihrem Teint mehr Glow verleihen? Welche neuen Therapien es für chronische Hautkrankheiten wie Schuppenflechte oder Acne inversa gibt? Und ist Ihnen bewusst, dass hinter der Gürtelrose weitaus mehr als nur eine Hautkrankheit steckt? Wie Sie feststellen: ein Organ, sehr viele Fragen! Und auf viele spannende Fragen erhalten Sie in dieser Lektüre Antworten und können so Ihr dermatologisches Wissen auffrischen. Dieses hilft Ihnen, Symptome wie Juckreiz oder Rötungen richtig zu deuten, und eröffnet Ihnen den Weg zu neuen Therapien. On top gibt es wertvolle Tipps, wie Sie Ihre Haut geschmeidig durch die kalte Jahreszeit bringen.

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8<br />

<strong>Hautnah</strong><br />

Schnelle Hilfe<br />

statt Scham<br />

ACNE INVERSA | VON SANDRA SEHRINGER<br />

Wenn wir von Akne sprechen, denken wir in der Regel<br />

an Pickel und Unreinheiten während der Pubertät.<br />

Die Acne inversa dagegen ist eine ernsthafte chronische<br />

Hautkrankheit, die zu schwerwiegenden Problemen<br />

führen und die Lebensqualität immens einschränken<br />

kann.<br />

Die psychische Belastung ist bei Acne inversa<br />

nicht zu unterschätzen.<br />

iStock / spukkato<br />

Acne inversa ist gerade im Anfangsstadium<br />

schwer zu erkennen.<br />

Etwa einer von 100 Menschen in Europa leidet an einer<br />

sogenannten Acne inversa. In der Regel tritt die entzündliche<br />

Erkrankung erst nach der Pubertät, aber vor dem<br />

30. Lebensjahr auf und zeigt sich in wiederkehrenden<br />

Schüben. Zu Beginn verstopfen unter der Haut liegende<br />

Haarbälge und entzünden sich. Es entstehen vor<br />

allem an behaarten Körperstellen und Hautfalten etwa<br />

erbsengroße, gerötete und schmerzhafte Knoten. Im<br />

weiteren Verlauf entwickeln sie sich zu größeren Abszessen,<br />

möglicherweise auch zu störenden Vernarbungen<br />

und großflächigen Eiteransammlungen, die sich sogar<br />

spontan entleeren können. Die chronische Entzündung<br />

tritt bei Frauen vorwiegend im Achselbereich und<br />

unter der Brust auf. Bei Männern ist hauptsächlich der<br />

Anal- und Genitalbereich betroffen. Insbesondere das<br />

SCHON GEWUSST?<br />

Spezialisierte Versorgung<br />

Mit dem Projekt „EsmAiL“ der Hautklinik der<br />

Universitätsmedizin Mainz und der Deutschen<br />

Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung<br />

e. V. läuft eine Studie, inwiefern<br />

Betroffene von der Expertise der Acne-inversa-Zentren<br />

profitieren. Bereits nach einem<br />

Jahr fällt auf, dass ihre Beschwerden geringer<br />

ausfallen und sie ihre Lebensqualität deutlich<br />

höher einschätzen als nach einer üblichen<br />

Versorgung. Auch Depressionen kämen seltener<br />

vor. Gleichzeitig sind weniger Antibiotika<br />

und Biologika nötig.<br />

unangenehm riechende eitrige Sekret der Entzündungsherde<br />

bedeutet eine erhebliche psychische Belastung<br />

für die Betroffenen. Die meisten meiden den Kontakt zu<br />

anderen Menschen und gehen aus Scham auch erst zu<br />

einer Ärztin oder einem Arzt, wenn der Leidensdruck besonders<br />

groß ist. Viele bewegen sich bis dahin nur noch<br />

wenig, entwickeln Übergewicht, Depressionen, Lymphödeme<br />

oder Bindegewebsentzündungen. Einige werden<br />

dauerhaft arbeitsunfähig oder erhalten einen Schwerbehindertenausweis.<br />

Hinzu kommt, dass die Krankheit<br />

häufig erst spät erkannt wird. In Deutschland dauert es<br />

im Durchschnitt elf Jahre, bis die Diagnose erfolgt.<br />

Frühzeitig und individuell<br />

Die Ursachen der Hauterkrankung Acne inversa sind<br />

noch nicht vollständig geklärt. Vermutlich spielen die<br />

individuelle Veranlagung sowie eine Fehlfunktion des<br />

Immunsystems eine Rolle. Außerdem sind Rauchen,<br />

starkes Schwitzen, Übergewicht und eine mechanische<br />

Reizung der Haut, beispielsweise durch zu enge Kleidung,<br />

bekannte Faktoren, die eine Acne inversa verschlechtern.<br />

Um den Betroffenen frühzeitig, schnell<br />

und gezielt helfen zu können und ihre Lebensqualität<br />

zu verbessern, wurden bundesweit Arztpraxen, Kliniken<br />

und Wundzentren zu sogenannten Acne-inversa-Zentren<br />

umgebaut. Sie sind auf die Diagnose und die individuell<br />

passenden Behandlungsmöglichkeiten spezialisiert.<br />

Und je schneller man mit der geeigneten Therapie beginnt,<br />

desto besser lassen sich Beschwerden lindern,<br />

der Krankheitsverlauf bremsen und bleibende Gesundheitsschäden<br />

vermeiden. Zur äußeren Behandlung kommen<br />

Cremes und Lotionen zum Einsatz. Bei einem fortgeschrittenen<br />

Verlauf gehören Antibiotika und Biologika<br />

sowie eventuell das operative Entfernen oder Lasern der<br />

Entzündungsherde zur Therapie. Gleichzeitig ist eine<br />

psychologische Betreuung wichtig. Zur Vorbeugung<br />

weiterer Entzündungen kann eine Haarentfernung mit<br />

Laserlicht dienen.

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