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tak<br />

mag<br />

Ausgabe N°1 | 2023/24<br />

1<br />

I think<br />

I hear them.<br />

Stand, Ho!<br />

Who‘s there?<br />

Mehr Hamlet!<br />

Shakespeare neu übersetzt.<br />

Mehr Fieber!<br />

Spielt, spielt, sonst sind wir verloren...<br />

und andere Mutmassungen.<br />

Mehr Hotzenplotz!<br />

und andere Wünsche mit dem<br />

<strong>TAK</strong>-Ensemble.


Parallel zu unseren Eigenproduktionen in dieser Saison wollen wir Texte, Assoziationen und Fundstücke teilen, die uns interessant erscheinen und die ein Ausgangspunkt<br />

für Diskussionen und Begegnung oder Entgegnung sein können. Mit dem kleinen Magazin des <strong>TAK</strong>, dem «tak mag», eröffnen wir das Gespräch und<br />

freuen uns auf eine Fortführung des Austauschs in unserem Foyer.<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber<br />

Theater am Kirchplatz eG,<br />

Reberastrasse 10, 9494 Schaan, Liechtenstein<br />

Intendant: Dr. Thomas Spieckermann<br />

theater@tak.li, +423 237 59 60<br />

Redaktion<br />

Helena Ponier, Marie Ruback, Jan Sellke, Thomas Spieckermann<br />

Layout<br />

Verena Haumer Design und Kommunikation, Ruggell<br />

Druck<br />

BVD Druck+Verlag AG, Schaan<br />

Fotos<br />

Titel: TFCITD / Alessandra Laurencik<br />

2


«Spielt, spielt, sonst<br />

sind wir verloren.»<br />

Liebes Publikum<br />

Die Choreografin Pina Bausch erzählte folgende<br />

Geschichte: Sie war in Griechenland bei ein paar<br />

Roma-Familien zum Fest eingeladen. Man sass zusammen,<br />

ass und erzählte. Irgendwann begannen<br />

die Menschen zu Tanzen. Pina, die berühmte Tänzerin,<br />

hatte Hemmungen, mitzutanzen. Sie glaubte,<br />

die Tänze nicht zu kennen, fürchtete, sich zu blamieren.<br />

Da trat ein junges Mädchen auf sie zu und<br />

sprach: «Dance, dance, otherwise we are lost.»<br />

«Tanz, tanz, sonst sind wir verloren.»<br />

Sich unsicher fühlen angesichts einer Herausforderung,<br />

die grösser erscheint, als das, was man über<br />

sich selbst bereits wusste. Dieses Thema erscheint<br />

auf verschiedenen Ebenen wie ein Leitmotiv in unserem<br />

Programm.<br />

Existenziell wird die Unsicherheit für Hamlet angesichts<br />

einer aus dem Lot geratenen Welt. Er fühlt<br />

sich aufgerufen zu handeln, doch er zögert, zaudert<br />

und wirft räsonierend ein Fragenspektrum über das<br />

Mensch-Sein auf, das den modernen Menschen<br />

seit Jahrhunderten begleitet.<br />

Weniger existenziell aber als Gefühl tief bedrohlich<br />

kann die Auftrittsangst wirken, die Künstler und<br />

Künstlerinnen wie Martha Argerich oder Kenny Barron<br />

beschreiben. Konzertdramaturg Martin Wett-<br />

stein und unser Ensemble berichten vom Umgang<br />

mit diesem Gefühl (S. 16).<br />

Und nun soll Spielen die Lösung sein? «Einfach mittanzen»,<br />

wie das Mädchen zu Pina sagen würde?<br />

Unser Ensemble, Martha Argerich und Kenny<br />

Barron wagen jedenfalls jedes Mal aufs Neue den<br />

Schritt auf die Bühne und wagen die Kunst, Kunst<br />

zu machen. Unsere Ausstattungsassistentin Rebekka<br />

Kaiser tritt der Unsicherheit der eigenen<br />

beruflichen Zukunft entgegen, in dem sie selbst<br />

mitspielt und sich hineinwirft in die Wirklichkeit des<br />

Theaters (S. 18).<br />

Hamlet greift zu einem bemerkenswerten Mittel,<br />

um seiner Unsicherheit zu begegnen: Er engagiert<br />

Schauspieler, die der verrotteten Gesellschaft den<br />

Spiegel vorhalten sollen. So betritt die Schauspielkunst<br />

selbst die Bühne und mit ihr die Frage, was<br />

Kunst in einer Gesellschaft vermag und welchen<br />

Stellenwert wir ihr in unserem Leben einräumen.<br />

Hierauf antwortet die Philosophin Carolin Emcke,<br />

die entschieden dafür plädiert, den Wert des Spiels<br />

im Spiel selbst zu sehen (S. 13).<br />

Viel Vergnügen bei der Lektüre – und für diese<br />

Spielzeit wünschen wir Ihnen Beständigkeit in der<br />

Überraschung und Spass im Spiel im <strong>TAK</strong>.<br />

Inhalt 04 Hamlet | 06 Shakespeare übersetzen | 07 Helmut Krausser | 08 POV: Das Ensemble<br />

13 Carolin Emcke | 16 Darüber sollten wir öfter sprechen | 18 Theaterwege | 20 Hören | 21 Formen<br />

22 Lesen | 23 Rätsel


HAMLET<br />

Und nun - bin ich allein.<br />

Welch Strolch und Bauernknecht ich bin.<br />

Es ist zum Fürchten, wie der Mime eben,<br />

in nichts als einer Dichtung, einem Traum<br />

der Leidenschaft, vermochte, seine Seele<br />

so sehr dem Text zu unterwerfen, dass<br />

durch dessen Wirkung sein Gesicht erbleichte,<br />

die Tränen liefen, ganz verstört war er,<br />

die Stimme brach, so sehr nahm ihn, was er<br />

erzählte, mit. Und all das wegen nichts!<br />

Doch ich,<br />

ein öder, unbegabter Gauner, trott<br />

so hin, wie Hans im Glück, der, unbeschwert<br />

von einem Ziel, kaum was zu sagen weiß,<br />

nein, nichts für einen König, dem man Hab<br />

und Gut und gar das Leben raubte. Mord,<br />

verfluchter! Bin ich also nun ein Feigling?<br />

Denn niemand nennt mich einen Schuft, reißt mir<br />

den Bart heraus, zerbricht mir meinen Kopf<br />

und stopft mein Lügenwerk mir in den Hals.<br />

Nun ran, mein Hirn! Ich hab<br />

gehört, dass schuldgeplagte Menschen im<br />

Theater manchmal durch die reine Kunst<br />

des Schauspiels so getroffen wurden, dass<br />

sie sich zu ihren Missetaten laut bekannten.<br />

Ich laß die Truppe etwas spielen, das der<br />

Ermordung meines Vaters ähnelt. Dann<br />

verfolge ich das Antlitz meines Onkels.<br />

Und zuckt er nur, so kenn ich meinen Weg.<br />

Das Schauspiel wird<br />

mir zeigen, was in diesem König umgeht.<br />

William Shakespeare<br />

Übersetzung von Helmut Krausser<br />

04


Hamlet<br />

William Shakespeare | Uraufführung der Neuübersetzung von Helmut Krausser<br />

<strong>TAK</strong> Theater Liechtenstein<br />

Hamlet / Geist<br />

Dan Glazer<br />

Claudius<br />

Oliver Reinhard<br />

Gertrud<br />

Nicole Spiekermann<br />

Polonius / Osric<br />

Stefan Gebelhoff<br />

Ophelia / Schauspieler / Totengräber Sylvana Schneider<br />

Horatio / Rosencrantz<br />

Julian Härtner<br />

Laertes / Guildenstern<br />

Thomas Beck<br />

Fortinbras / Bote / Priester / Schauspieler Rebekka Kaiser<br />

Regie<br />

Ausstattung<br />

Video<br />

Regieassistenz<br />

Ausstattungsassistenz<br />

Licht<br />

Ton<br />

Requisite<br />

Bühnenbau<br />

Technik<br />

Oliver Vorwerk<br />

Alexander Grüner<br />

Alexander Grüner<br />

Claudia Ehrenzeller<br />

Rebekka Kaiser<br />

Peter Mentzel<br />

Yves Hüsler<br />

Albi Büchel<br />

Martin Hilti<br />

Fenna von Hirschheydt, Simon Reuteler,<br />

Peter Ott<br />

Premiere am 16.09.2023<br />

Pause nach dem 3. Akt<br />

Die Neuübersetzung durch Helmut Krausser ist der Fürst Franz Josef<br />

von Liechtenstein Stiftung gewidmet, der wir unseren grossen Dank aussprechen.<br />

<strong>TAK</strong><br />

Sa 16.09.21, 19.30 Uhr<br />

(Premiere)<br />

Do 28.09.23, 19.30 Uhr<br />

Mi 25.10.23,19.30 Uhr<br />

Do 16.11.23, 19.30 Uhr<br />

Gastspiele<br />

Do 19.10.23, 20 Uhr<br />

Bühne Aarau<br />

Di 28.11.23, 20 Uhr<br />

Theater Casino Zug<br />

05


Shakespeare übersetzen<br />

Shakespeare war in deutschen Landen lange ein<br />

Outlaw. Seine Stücke hielten sich nicht an die einst<br />

gepriesenen aristotelischen Einheiten von Ort, Zeit<br />

und Handlung, und so wurde er auf dem Kontinent<br />

ignoriert, bis die Romantik ihn entdeckte.<br />

Aber zwischen ihr und heute liegen 200 Jahre.<br />

Liest man Shakespeare im Original, so ist sein Ton<br />

meistens sehr direkt, in manchen Szenen auch<br />

derb, und klingt anders, als in der romantischen<br />

Sprache des frühen 19. Jahrhunderts.<br />

Von Caroline Schlegel weiss man, wie sie in ihrem<br />

Haus in Jena mit einem Stock auf dem Tisch den<br />

Rhythmus ihrer Versübertragungen überprüfte.<br />

Kein Holpern und Stolpern wurde im Blankvers<br />

verziehen. Die Schlegel-Tieck-Übersetzungen, die<br />

massgeblich von ihr verfasst wurden, gelten bis<br />

heute als Referenzpunkte.<br />

Heutige Übersetzungen suchen eine Annäherung<br />

in einer Sprache von heute an diesen schmalen<br />

Grad zwischen dem Volkstheater im Wooden-O<br />

von London und der gestochenen Gedankenwelt<br />

eines Hamlet im Räsonieren über den Tod und die<br />

Vergänglichkeit. Zwischen diesen beiden Polen<br />

liegt die ganze Welt Shakespeares.<br />

«A good moral, my lord:<br />

it is not enough to speak,<br />

but to speak true.»<br />

Shakespeare, Sommernachtstraum<br />

Matinée<br />

mit<br />

Helmut Krausser<br />

<strong>TAK</strong><br />

So 17.09.23, 11 Uhr<br />

06


Helmut Krausser lesen<br />

Ich lese Helmut Krausser überaus gern. Er ist für<br />

mich ein Meister in allen Genres. Seine Gedichte<br />

sind grossartige Destillate, jedes Wort abgewogen<br />

und rhythmisch komponiert. Er scheut sich<br />

nicht, klassische Gedichtformen zu benutzen,<br />

schreibt aber genauso in freier Form. In seinen<br />

frühen Gedichtbänden, in „Strom“, „Plasma“ und<br />

der Übersetzung von Shakespeares „Sonette“<br />

sind wahre Schätze enthalten.<br />

Helmut Krausser, geboren 1964 in Esslingen,<br />

schreibt Romane, Erzählungen, Lyrik, Tagebücher,<br />

Hörspiele, Theaterstücke, Drehbücher und<br />

komponiert Musik. Von ihm erschienen u.a. «Fette<br />

Welt» (1992), «Melodien oder Nachträge zum<br />

quecksilbernen Zeitalter» (1993), «Der große Bagarozy»<br />

(1997), «Eros» (2006), «Einsamkeit und<br />

Sex und Mitleid» (2009), «Alles ist gut» (2015) und<br />

zuletzt «Wann das mit Jeanne begann». Mehrere<br />

seiner Bücher wurden verfilmt und seine Werke<br />

wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Sein<br />

Theaterstück «Lederfresse» gehört weltweit zu<br />

den meistgespielten Theatertexten der Gegenwart.<br />

Krausser übersetzte bereits Shakespeares Sonette,<br />

«Die Tragödie vom Leben und Sterben des Julius<br />

Cäsar» (im <strong>TAK</strong> 2021/22) und arbeitet derzeit<br />

an «Macbeth».<br />

Ich wünschte mir, Krausser würde mehr Gedichte<br />

schreiben. Seine Bühnentexte haben ihn zuerst<br />

berühmt gemacht, „Lederfresse“ spielte in den<br />

90er Jahren auf den Bühnen fast aller Kontinente,<br />

„Unser Lied“ ist für mich eine geniale Adaptation<br />

des Nibelungenstoffs. Seine Romane packen<br />

mich als Leser regelmässig und ziehen mich in<br />

seine Welten hinein. Dabei geht es seinen Figuren<br />

immer um alles – pralle Welt, pralles Erleben und<br />

nie einseitig, nie oberflächlich. „Für die Ewigkeit“<br />

oder „Einsamkeit und Sex und Mitleid“ wären Leseempfehlungen<br />

von mir.<br />

Eine herausragende Lektüre sind für mich aber<br />

auch seine Tagebücher. Ungeschönte, mal amüsante,<br />

mal bösartige Gedanken über die Literatur<br />

und die Welt des Helmut Krausser. „Substanz“,<br />

„Tagebücher“ und „Deutschlandreisen“ haben mir<br />

grosses Lesevergnügen bereitet.<br />

«Werke wie der Roman „Melodien“, das Theaterstück<br />

«Lederfresse» oder die von Bernd Eichinger<br />

verfilmte Erzählung «Der große Bagarozy» haben die<br />

deutsche Literatur geprägt.» (SWR)<br />

Thomas Spieckermann<br />

--> Lektüre-tipps - Seite 22<br />

07


08<br />

08


POV - Ensemble<br />

Sylvana Schneider<br />

Welche Begegnung mit Shakespeare ist Dir besonders<br />

markant im Gedächtnis?<br />

Shakespeares Sonette (Regie: Robert Wilson/Rufus<br />

Wainwright) – das erste und einzige Mal (Stand<br />

2023), dass mir eine Inszenierung am Berliner Ensemble<br />

gefallen hat.<br />

Welche Shakespeare-Figur möchtest du unbedingt<br />

einmal spielen?<br />

Richard III - momental mal...<br />

Kann Theater die Welt verändern?<br />

«An der Börse ist alles möglich, auch das Gegenteil.»<br />

(A. Kostolany)<br />

Stefan Gebelhoff<br />

Welche Begegnung mit Shakespeare ist Dir besonders<br />

markant im Gedächtnis?<br />

Seit 1991 steht ein originalgetreuer Nachbau des<br />

legendären Globe-Theatre von Shakespeare an<br />

der Neusser Galopprennbahn nahe Düsseldorf.<br />

Dort findet jährlich ein Shakespeare-Festival statt.<br />

Als junger Schauspieler habe ich dort auf der<br />

kreisrunden Bühne vor den steilen Zuschauerrängen<br />

den Edmund in «King Lear» gespielt. Es war<br />

ein wenig wie eine Zeitreise.<br />

Was ist deine Lieblings-Shakespeare-Figur?<br />

Räuber Hotzenplotz. Er ist so gerissen und klaut<br />

Kaffemühlen. Und ich mag Kaffee. Oder ist die Figur<br />

gar nicht von Shakespeare?<br />

Kann Theater die Welt verändern?<br />

In seiner über 2000 jährigen Geschichte hat Theater<br />

bereits die Welt verändert. Die Menschen<br />

haben mit dem Theater einen zusätzlichen Weg<br />

gefunden, sich mitzuteilen und auszutauschen.<br />

Es war und ist für uns Menschen immens wichtig,<br />

zu wissen, wie wir und andere denken und<br />

fühlen. Das hat schon immer unser Zusammenleben<br />

beeinflusst und verändert. Ich habe heute<br />

manchmal den Eindruck, dass wir uns in einer<br />

immer komplexer werdenden Welt zu wenig Zeit<br />

nehmen, Gedanken vor dem Aussprechen zu<br />

ordnen, und zu wenig Raum geben, zuzuhören<br />

und zu verstehen. Theater bietet bis heute diesen<br />

Raum.<br />

Welches Theaterstück müsste in Liechtenstein<br />

unbedingt mal inszeniert werden?<br />

Räuber Hotzenplotz (falls das Stück von Shakespeare<br />

sein sollte).<br />

Nicole Spiekermann<br />

Welche Shakespeare – Figur möchtest Du<br />

gerne einmal spielen?<br />

HAMLET. Es gibt wohl kaum eine andere Figur<br />

in den Stücken Shakespeares, wenn nicht gar in<br />

der Theaterliteratur überhaupt, die so dezidiert<br />

und offen über die Frage des menschlichen Daseins<br />

kontempliert, ihr Handeln oder das Handeln<br />

als solches derart differenziert in Frage stellt.<br />

Schauspielerin sein: Beruf oder Abenteuer?<br />

In der Auseinandersetzung mit einer Figur wird<br />

man unweigerlich immer auch auf sich selbst zu-<br />

09


ückgeworfen, auf die Lebensumstände, die einen<br />

selbst umgeben – aber auch weit darüber hinaus.<br />

Oder, um es in den Worten André Hellers zu formulieren:<br />

«Die wahren Abenteuer sind im Kopf und<br />

nur im Kopf, denn sind sie nicht in Deinem Kopf,<br />

dann sind sie nirgendwo...»<br />

Auf dieser Reise ins Innere ist jede erdenkliche Begegnung<br />

möglich, sich auf das Unbekannte einzulassen<br />

– darin besteht die Herausforderung – und<br />

der Gewinn.<br />

Kann Theater die Welt verändern?<br />

Die Frage ist – für wen? Für die ZuschauerInnenn?<br />

Zu Beginn meiner Theaterlaufbahn hing ich der<br />

Überzeugung an, wenn auch nur ein EINZIGER<br />

Zuschauer mit einem anderen Gedanken aus dem<br />

Theater hinausträte, als er hereingekommen sei,<br />

so sei der Abend gerechtfertigt.<br />

Die Wirkung des Idealismus sollte man nie negieren,<br />

doch kommen nicht die ohnehin bereits Überzeugten<br />

zu uns als Publikum?<br />

Als ich im vergangenen Jahr JOURNALS OF EXI-<br />

LE beiwohnte, eine sensationelle Aufführung der<br />

KULA – Compagnie, einem Transnationalen Theater<br />

mit Sitz in Berlin, bestehend aus vielen Nationen,<br />

darunter auch vier geflohenen Afghanischen<br />

Frauen, da stellte sich die Frage nicht.<br />

Theater zu spielen bedeutete für diese vier Schauspielerinnen<br />

nicht nur eine Rettung aus ihrem<br />

Land sondern es gab ihnen auch Gelegenheit, die<br />

Geschichte der Gefährdung der Freiheit ihrer Heimat<br />

eindrücklich zu schildern. Die nicht zurückzuhaltenden<br />

Tränen der Spielerinnen beim Applaus<br />

liessen dabei eine Frage nicht übersehen: würde<br />

dies auch nur einem Menschen in Afghanistan das<br />

Leben retten?<br />

peare hatte ich 1989 am Staatstheater Stuttgart.<br />

Der damals berühmte Opernsänger Franz Mazura<br />

spielte den König Lear. Ich war Edmund.<br />

Was bzw. wer ist Shakespeare für Dich?<br />

Ohne Shakespeare kein Hollywood.<br />

Ohne Bach kein Jazz.<br />

Welche Shakespeare-Figur möchtest du unbedingt<br />

einmal spielen? (Warum?)<br />

Ich möchte den König Lear spielen. Ich habe das<br />

Gefühl, es kommt irgendwie und irgendwo auf<br />

mich zu. Keine Ahnung warum.<br />

Theater, ist das Beruf oder Abenteuer?<br />

Das hängt von der Rolle ab.<br />

Kann Theater die Welt verändern?<br />

Nein.<br />

Alexander Grüner<br />

Welche Begegnung mit Shakespeare ist Dir besonders<br />

markant im Gedächtnis?<br />

Durchaus «Hamlet». Es war mein Einstieg, mein<br />

Debüt in die Theaterwelt. Meine erster Tag als Ausstattungsassistent:<br />

ins kalte Wasser geworfen in<br />

den ersten Probentag von… «Hamlet» (Deutsches<br />

Nationaltheater Weimar)<br />

Die Zuschauer:innen sind für mich ……<br />

Ein Mass, ein Ziel, eine Erwartung, eine Nicht-Erwartung,<br />

die es verstehen sollen, die es nicht verstehen<br />

sollen, ein Bild.<br />

Oliver Reinhard<br />

Kann Theater die Welt verändern?<br />

Kaum. Auch wenn es das oft versucht. Und wer<br />

weiss wie es ohne Versuch wäre.<br />

Welche Begegnung mit Shakespeare ist Dir besonders<br />

markant im Gedächtnis?<br />

Meine erste intensive Begegnung mit Shakes-<br />

Welches Theaterstück müsste in Liechtenstein<br />

unbedingt mal inszeniert werden?<br />

Ein Unbequemes.<br />

10


11


Dan Glazer<br />

Welche Begegnung mit Shakespeare ist Dir besonders<br />

markant im Gedächtnis?<br />

Ich stehe als Pyramus aka Zettel im Sommernachtstraum<br />

unter freiem Himmel. Es schüttet<br />

Wannen. Alles ist triefend nass. Ich halte meinen<br />

Lampion mit Mondgesicht in die Höhe und spreche<br />

mit grösster Konzentration die komischsten<br />

Zeilen. Dabei verwandelt der Regen meinen schönen<br />

Kugelmond langsam in einen langen schweren<br />

Sack. Das gibt mir den Rest, mich zerreisst´s.<br />

Was bzw. wer ist Shakespeare für Dich?<br />

Er ist THE GOAT des klassischen Theaters: eine<br />

Mischung aus SIDO, als er noch die Maske trug,<br />

Jim Carrey & Ricky Gervais, nur aus einer lange<br />

vergangenen Zeit. Seine Texte zu sprechen ist ein<br />

schmeichelnder Genuss.<br />

Kann Theater die Welt verändern?<br />

Vielleicht das Burgtheater.<br />

Warum ist Theater noch wichtig?<br />

Wenn man Netflix alleine durchgebinged hat, im<br />

Kino nur ein weiterer Schweiger-Film läuft, die Taylor<br />

Swift Tickets einfach zu teuer sind, Australian<br />

Open nicht übertragen wird und Skispringen abgesagt<br />

wird weil‘s nie wieder schneit, dann geht<br />

man doch besser einfach ins Theater. Da gibts in<br />

der Pause was zu trinken. Und wenn keine Begleitung<br />

findet, dann plaudert man halt ein bisschen<br />

mit dem Portier.<br />

Unterschiedlicher könnten diese beiden Theaterproduktionen<br />

nicht sein.<br />

Die Zuschauer:innen sind für mich ...<br />

Hmm … ich stelle mir gerade einen Theaterabend<br />

komplett ohne Publikum vor. Das wäre doch eine<br />

ziemlich trostlose Angelegenheit.<br />

Kann Theater die Welt verändern?<br />

Muss Theater die Welt verändern? Vielleicht reicht<br />

es ja, dass Menschen an einem Ort zusammenkommen<br />

und Gedanken austauschen. Oder verändert<br />

das bereits die Welt?<br />

Julian Härtner<br />

Wer ist Shakespeare für dich?<br />

Ein sehr kluger Autor, der in seinen Stücken eine<br />

lebensnahe Direktheit mit Tiefe verbindet. Je länger<br />

man sich beschäftigt, umso tiefer geht es.<br />

Kann Theater die Welt verändern?<br />

Natürlich kann Theater nicht alleine die Welt verändern,<br />

nach dem Motto «Wir gehen ins Theater<br />

und danach ist überall Frieden.» Aber es kann<br />

einen Beitrag leisten, dass wir uns selbst bewusster<br />

werden, wenn wir uns in dem Gezeigten selbst<br />

erkennen.<br />

Schauspieler sein: Beruf oder Abenteuer?<br />

Beides. Beruf. Abenteuer. Quell grosser Lebendigkeit.<br />

Zumutung.<br />

Thomas Beck<br />

Welche Begegnung mit Shakespeare ist Dir besonders<br />

markant im Gedächtnis?<br />

Abgesehen von der momentanen Probenarbeit an<br />

«Hamlet», ist mir natürlich «Shakespeares sämtliche<br />

Werke (leicht gekürzt)», eine <strong>TAK</strong>-Koproduktion<br />

mit dem Theater Rigiblick, in bester Erinnerung.<br />

12


Nutzloses Glück<br />

von Carolin Emcke<br />

Kunst, Theater, Musik und Literatur bieten<br />

dringend notwendige Freiräume der Fantasie.<br />

Wer sie verzwecken will, demontiert<br />

sie.<br />

Es gab einmal eine Zeit, da war eine Blase nur<br />

eine Blase. Ein kugeliger Hohlraum, etwas, das<br />

beim Backen im Teig oder beim Wandern in zu<br />

engen Schuhen entstehen konnte. Blasen waren<br />

etwas, das mit Seifenschaum zu tun hatte, sie<br />

konnten im Licht farbig schimmern und<br />

zerplatzen. Sie waren lustig<br />

oder nervig, schmerzend oder<br />

bezaubernd, aber ganz sicher<br />

nichts, was gegen einen verwendet<br />

wurde. Das ist vorbei.<br />

Inzwischen sind Blasen<br />

Hohlräume, die nicht aufgehen,<br />

nicht schillern und auch<br />

nicht zerplatzen. Blasen sind<br />

mutmasslich<br />

geschlossene<br />

Kontexte und soziale Milieus,<br />

mit nichts gefüllt ausser dem Eigenen.<br />

Blasen gibt es nur noch verkoppelt mit<br />

Vorwürfen. „Aber bleibt das nicht wieder nur in<br />

der eigenen Blase?“, ist die allseits wiederholte<br />

Formel, die fragend daherkommt, aber nicht fragend<br />

gemeint ist. „Die eigene Blase“, das ist jetzt<br />

die Chiffre, mit der diskreditiert wird, was vorgeblich<br />

nicht ausreichend Wirkung bei Andersdenkenden<br />

erzielt.<br />

Besonders virulent ist dieser Blasen-Vorwurf als<br />

Abwertung in der Kultur. Auf einmal zählt nicht die<br />

ästhetische Erfahrung, es zählt nicht das, was ein<br />

Wenn Kunst<br />

mehrheitsfähig sein<br />

muss, um akzeptiert<br />

zu werden, ist sie<br />

erledigt.<br />

Werk erzählt, was es anrührt, aufweckt, auslöst.<br />

„Das ist doch nur für die eigene Blase“ - zack,<br />

und alle Bedeutung gelöscht. Eine witzige, einfallsreiche<br />

Inszenierung von Shakespeares „Sommernachtstraum“,<br />

eine investigativ aufwendig recherchierte<br />

Dokumentation über die historischen<br />

Verstrickungen deutscher Unternehmen in die<br />

Ausbeutung von Zwangsarbeitern, ein literarischer<br />

Text, der mit Formsprache etwas neu auseinandernimmt<br />

oder zusammenfügt, sollen irrelevant<br />

sein, weil sie nicht andere Menschen<br />

erreichen als diejenigen, die sie<br />

erreichen. Die Kultur soll nicht<br />

mehr allein jene Menschen berühren,<br />

die sich ihr aussetzen<br />

wollen, sondern sie soll diejenigen<br />

berühren, die sich ihr<br />

nicht aussetzen wollen.<br />

Konsens? Den kann es in der<br />

Kunst nicht geben<br />

Das ist zunächst einmal eine<br />

grandiose Respektlosigkeit dem Publikum<br />

gegenüber. Als seien diejenigen, die<br />

sich für Kultur interessieren, das falsche Publikum,<br />

schon allein deshalb, weil sie sich bereits interessieren.<br />

Als seien Positionen und Argumente,<br />

als seien Theater und Musik nur dann relevant,<br />

wenn sie auch konsensfähig in jeden sozialen,<br />

kulturellen, politischen Kontext hineinstrahlen.<br />

Das ist eine eigentümlich unscharfe Vorstellung<br />

einer pluralen, ausdifferenzierten Gesellschaft.<br />

Aber wenn Kunst mehrheitsfähig sein muss, um<br />

akzeptiert zu werden, ist sie erledigt. Wenn Kunst<br />

und Kultur permanent gedrängt werden, sich an-<br />

13


zupassen, sich gefügiger und geschmeidiger zu<br />

machen oder sich mit Ressentiments aufzuladen,<br />

die zur Verführung jener Milieus taugen, die sich<br />

abgewandt haben, dann ist die Kunst verloren.<br />

Natürlich ist es bei öffentlich geförderten Institutionen<br />

wünschenswert, sich verändernde soziale<br />

Wirklichkeiten auch in den eigenen Texten,<br />

Stücken, Werken abzubilden. Natürlich<br />

ist es nötig, all die Mechanismen<br />

der Exklusion, die<br />

Traditionen der Missachtung<br />

oder Ausblendung von bestimmten<br />

Perspektiven in<br />

und mit der Kultur zu konterkarieren<br />

und Freiheitsräume<br />

zu öffnen, die es sonst<br />

(noch) nicht gibt.<br />

Aber es misst sich der Wert<br />

eines einzelnen Jazz-Konzerts oder<br />

eines Lyrikbandes oder einer Choreographie<br />

nicht daran, ob sie die Risse und Lücken der<br />

Gesellschaft zu füllen wissen, die ökonomisch<br />

und sozial gerissen werden. Der Vorwurf an die<br />

Kultur bleibt der<br />

Raum, in dem<br />

wir uns angstfrei<br />

verstören oder<br />

entführen lassen.<br />

Kultur, sie bediene nur ihr eigene Blase, ist auch<br />

ein rhetorisches Entlastungsspektakel, das politische<br />

Aufgaben wegdelegieren will: Die Kultur soll<br />

den Zusammenhalt der Gesellschaft sichern, die<br />

Kultur soll die Demokratie stärken und schützen,<br />

soll bilden und fördern. In kulturpolitischen Reden<br />

gibt es regelmässig diese pathetische Passage,<br />

warum die Kultur eigentlich Demokratieförderung<br />

sei. Warum sie die Herzkammer<br />

der Demokratie sei. Der Kitt,<br />

der die brüchige Gesellschaft<br />

stabiler mache. Das ist nicht<br />

nur bequem, sondern das ist<br />

auch falsch.<br />

Die Kunst als kreative, als<br />

unruhige, als kluge, als witzige<br />

und kritische Instanz kann<br />

nur bestehen, wenn sie sich<br />

eben nicht in den Dienst stellen<br />

muss. Kunst und auch Forschung sind<br />

keine Service-Agenturen. Sie können nur existieren,<br />

wenn sie sich nicht dauernd als systemrelevant<br />

und nützlich behaupten müssen. Was<br />

soll das eigentlich heissen: systemrelevant? Die<br />

«Der zerbrochne Krug» | <strong>TAK</strong> Theater Liechtenstein | 2022/23<br />

Foto: Ilja Mess<br />

14


Kultur kann nicht allein danach beurteilt werden, totale Zustimmung geben muss, sondern Kunst<br />

ob es ihr gelingt, AfD-Wähler oder Querdenker zu und Kultur sind eine Übung in Differenzierung. Sie<br />

erreichen und umzustimmen. Das ist eine neoliberale<br />

Unverantwortlichkeit, die den Kulturinstitutio-<br />

fühlen, genauer hören, genauer sehen, genau-<br />

halten die Räume offen, in denen sich genauer<br />

nen und den Künstlerinnen aufträgt, was vorher er denken lässt. Sie halten die Räume offen, in<br />

vernachlässigt wurde. Sie kann nicht die soziale denen sich aus der eigenen Zeit treten lässt, in<br />

Arbeit, die politische Bildung, die anti-faschistische<br />

Demokratieförderung ersetzen, die andern-<br />

nach etwas, das hoffen lässt. Vielleicht hält uns<br />

denen sich rückwärts oder vorwärts suchen lässt<br />

orts eingespart und ignoriert wurden. Schon allein die Kunst nur einen kurzen Moment in ihrem<br />

deshalb nicht, weil ihr dafür die Expertise fehlt. Bann, vielleicht verändert sie uns auf immer. Vielleicht<br />

verzaubert sie nur ein einziges Mal, bei einer<br />

Die Kultur bleibt der Raum, in dem es uns möglich einzigen Aufführung ein Publikum, vielleicht wirkt<br />

ist, etwas anderes zu entdecken, etwas anderes sie über Generationen und Kulturen hinweg. Aber<br />

zu verstehen als zuvor gedacht oder gefühlt, die sie ist und bleibt autark und wertvoll.<br />

Kultur bleibt der Raum, in dem wir uns ausliefern<br />

können den Wahrnehmungen und Erfahrungen<br />

anderer, die Literatur, die Musik, der Tanz, die bil-<br />

Der Text erschien am 28.7.23 in der Süddeutschen<br />

dende Kunst bleiben der Raum, in dem wir uns<br />

Familie.<br />

angstfrei verstören oder entführen lassen.<br />

Wo uns etwas zugemutet wird, wo wir überfordert<br />

werden, wo wir lernen, dass es etwas zu lernen<br />

gibt, dass es sich lohnt, sich einzulassen auf eine<br />

lange Reise des Verstehens. Kultur bleibt der<br />

Raum, in dem es nicht eilige Satisfaktion, nicht<br />

Zeitung, der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung<br />

der SZ.<br />

Foto: Andreas Labisch<br />

Carolin Emcke<br />

geboren 1967, studierte Philosophie in London,<br />

Frankfurt/Main und Harvard und wurde<br />

1998 über den Begriff »kollektiver Identitäten«<br />

promoviert. Von 1998 bis 2013 bereiste sie<br />

weltweit Krisenregionen und berichtete darüber.<br />

2003/04 war sie Visiting Lecturer für Politische<br />

Theorie an der Yale University. Für ihr<br />

Schaffen wurde die Philosophin und Publizistin<br />

vielfach ausgezeichnet, u.a. 2016 mit dem<br />

Friedenspreis des Deutschen Buchhandels,<br />

und dem Carl-von-Ossietzky-Preis. Zu ihren<br />

Veröffentlichungen zählen «Von den Kriegen»,<br />

«Wie wir begehren», «Ja heisst Ja und …» und<br />

«Gegen den Hass».<br />

15


Das gute Fieber<br />

Martha Argerich ist eine der grössten Klaviervirtuosinnen.<br />

Wer das Glück hat, einem Konzert der<br />

heute 81-jährigen Künstlerin beizuwohnen, der<br />

erlebt eine scheinbar in sich ruhende, souveräne<br />

Meisterin der Tasten. Doch seit Beginn ihrer Karriere<br />

plagt sie Auftrittsangst, mitunter Panik. Der Dokumentarfilm<br />

„Bloody Daughter“, den ihre Tochter<br />

Stéphanie Argerich gedreht hat, zeigt auf sensible<br />

Weise Momente, in denen die weltberühmte<br />

Mutter ohne den seelischen Beistand der Töchter<br />

nicht spielen mag, die klagt: «Ich werde traurig,<br />

depressiv, ich kann mein Leben gar nicht mehr<br />

geniessen. Ich lache nicht genug.» Nach dem Auftritt<br />

sieht man sie entspannt und glücklich mit ihren<br />

Bewunderern.<br />

Auch Kenny Barron – berühmt und bewundert als<br />

Bandmitglied zahlreicher Jazz-Grössen – verspürt<br />

als Solist grosse Selbstzweifel: «Solo-Konzerte<br />

waren immer schon beängstigend für mich», sagt<br />

er. Er beschreibt den Zweifel als wesentliches<br />

Element des menschlichen Seins, den es ernst zu<br />

nehmen gilt und dem er sich immer wieder bewusst<br />

auszusetzt: «The only way to deal with it is<br />

to deal with it, you know! ... The only way to stop<br />

worrying about it is to face it all the time. Just tell<br />

the story, whatever it is.»<br />

Kulturjournalistin Monika Kühne sprach für<br />

uns mit dem <strong>TAK</strong>-Musikdramaturgen Martin<br />

Wettstein, der auch selbst konzertiert und<br />

am Konservatorium Zürich und an der Zürcher<br />

Hochschule der Künste unterrichtet.<br />

Herr Wettstein, wie erleben Sie die Künstler<br />

vor deren Auftritten?<br />

Martin Wettstein: Grösstenteils sind die Musiker<br />

vor den Konzerten in Vaduz cool, sehr fokussiert<br />

und professionell. Während sich die einen in den<br />

Garderoben lachend unterhalten, meditieren andere,<br />

gehen ihre Partien durch, schlafen auf der<br />

Couch oder sogar auf dem Boden. Einige geben<br />

Interviews in den Einführungen. Der Organist Cameron<br />

Carpenter hat sich mit Klimmzügen aufgewärmt,<br />

das habe ich vorher noch nie erlebt.<br />

Selbst wenn die Musiker unter Beschwerden<br />

wie Migräne, Bauchweh oder gar Fieber litten,<br />

Wie begegnest Du dem Adrenalinanstieg, dem Lampenfieber vor Deinem Auftritt?<br />

Stefan Gebelhoff<br />

Vor meinem Auftritt begebe mich in einen Zustand<br />

der Ruhe und Konzentration ähnlich eines Sprinters<br />

im Startblock. Beim «Startschuss» lass ich<br />

dann einfach los und «laufe» in der Zuversicht, das<br />

Ziel zu erreichen.<br />

Thomas Beck<br />

Je besser ein Theaterstück vorbereitet ist, desto<br />

fokussierter und konzentrierter kann ich mich in<br />

meine Rolle einleben. Diese Konzentration hilft,<br />

das Lampenfieber in jene Energie umzuwandeln,<br />

die ich fürs Spielen brauche.<br />

Julian Härtner<br />

Ich frag mich: Ist die Aufregung ängstlich oder<br />

freudig oder beides? Ich erlaube der Aufregung<br />

da zu sein und bekämpfe sie nicht.<br />

Sylvana Schneider<br />

Tief Ein- und Ausatmen und durchziehen – ich bin<br />

sehr nervös und mir bleibt die Freude und Gewissheit,<br />

dass mir der Beruf (noch) nicht egal ist.<br />

Oliver Reinhard<br />

Sie bleiben in einem Aufzug stecken. Entweder Sie<br />

bekommen Panik oder Sie breiten eine Decke aus<br />

16


hat man es dann auf der Bühne nie gemerkt. Die<br />

Künstler haben ihre mentalen Reserven.<br />

Haben Sie denn grössere Pannen überhaupt<br />

schon erlebt?<br />

Während Shakespeares Sommernachtstraum mit<br />

Klaus Maria Brandauer und dem Kammerorchester<br />

Basel gab es im fensterlosen Vaduzer-Saal<br />

einen Stromausfall. Die mentalen Reserven waren<br />

offenbar gut gefüllt: Das Orchester hat im völligen<br />

Dunkeln einfach weitergespielt.<br />

Wie erreichen Musiker den «Flow»?<br />

Man muss sich in die Gegenwart versetzen und<br />

auf den Augenblick fokussieren, das Denken ausschalten,<br />

im Kopf völlig ruhig und klar sein. Eine<br />

Metaebene erreichen, um wie von selbst spielen<br />

zu können. Erst wenn man völlig mit sich im Reinen<br />

ist, kann man alles in den musikalischen Ausdruck<br />

legen und auf der Bühne intensiv spielen<br />

und ausstrahlen.<br />

Lässt sich das Denken unter Kontrolle bringen?<br />

Man kann sich das wie bei einem Piloten vorstellen,<br />

der so gut trainiert ist, dass er selbst bei<br />

einem Triebwerksausfall automatisch weiss, was<br />

zu tun ist. Oder wenn wir schreiben, da denken<br />

wir nicht über die einzelnen Buchstaben nach.<br />

Welche Strategien vermitteln Sie angehenden<br />

Musikern?<br />

Es ist wie im Spitzensport, auch Musiker müssen<br />

sich die Reserven hart erarbeiten. Regelmässige<br />

technische Übungen am Instrument.<br />

Selbst die arrivierte Violinistin Julia Fischer übt<br />

täglich Tonleitern. Dazu kommt die Routine des<br />

Auftretens vor Publikum. Bereits Kinder spielen<br />

in Orchestern mit und nehmen an Wettbewerben<br />

teil. Es braucht auch Erfolgserlebnisse. Die<br />

heutige Jugend ist sich bewusster, dass sie ihre<br />

Gedanken managen müssen. Bereits 12-Jährige<br />

Musiker meditieren und praktizieren Atemübungen.<br />

Mentaltechniken sind in allen Kulturen<br />

bekannt, von den griechischen Stoikern bis<br />

zum Buddhismus. Heute helfen auch Apps wie<br />

zum Beispiel «Headspace».<br />

Braucht es überhaupt Lampenfieber?<br />

Es gibt zwei Arten von Nervosität: Angst wirkt sich<br />

negativ auf das Spiel aus, ebenso wenn jemand<br />

zu cool ist und sich zu sicher fühlt. Die «gute Nervosität»<br />

dagegen aktiviert wie auf einer Jagd und<br />

setzt unter Umständen gerade die Energie frei,<br />

die ein Live-Konzert so einmalig macht.<br />

Das Gespräch führte Monika Kühne.<br />

Darüber sollten wir häufiger sprechen<br />

und öffnen den Picknickkorb.<br />

So würde ich nach all den Jahren meinen Umgang<br />

mit Lampenfieber beschreiben. Wir kommen<br />

da lebend raus. Wenn während der Premiere das<br />

Lampenfieber verschwindet und die Freude an der<br />

Show grösser wird, dann hat man es geschafft.<br />

Dan Glazer<br />

Auftrittsangst hab ich Gott sei Dank keine.<br />

Bei Nervosität überfällt mich oft Müdigkeit<br />

und Schwere, dann leg ich mich hin und<br />

atme ruhig. Auf Adrenalinanstieg reagiere<br />

ich mit Stimmübungen oder Lippenflattern.<br />

17<br />

Über Lampenfieber freu ich mich! Das bedeutet<br />

nämlich, dass es dann um was geht, dass mir die<br />

Arbeit wichtig ist.<br />

Nicole Spiekermann<br />

In diesen bangen Augenblicken versuche ich mich<br />

immer selbst zurechtzuweisen mit dem reichlich<br />

verspäteten Vorwurf: «Hätte ich doch nur etwas<br />

Anständiges gelernt!»<br />

Und bin mir einen Wimpernschlag später wieder<br />

gewiss, dass ich keinen anderen Beruf der Welt<br />

lieber machen würde ...


Theaterwege<br />

Aus Mauren nach Helsingör<br />

Rebekka Kaiser (21), aufgewachsen in Mauren, studiert an der Hochschule für Gestaltung<br />

und Kunst Basel FHNW im 5. Semester Innenarchitektur und Szenographie. Im Rahmen<br />

ihres Studiums wirkt sie an der Produktion «Hamlet» als Bühnen- und Kostümassistenz mit.<br />

Ein Beispiel für die vielfältigen Berufsmöglichkeiten im Theater.<br />

Wie kam es zu Deiner aktuellen<br />

Aufgabe am <strong>TAK</strong>?<br />

Rebekka Kaiser: Mein Studium<br />

ist aufgrund der beiden<br />

grossen Richtungen<br />

sehr vielfältig. Ich finde<br />

gerade heraus, in welche<br />

Richtung es mich zieht.<br />

Da der Bereich Szenographie<br />

auch die Theaterbühne<br />

beinhaltet, habe ich<br />

aus Neugierde angefangen,<br />

im <strong>TAK</strong> beim Einlasspersonal<br />

zu arbeiten. Mein Ziel war, mehr ins<br />

Theater und auch mit den Menschen,<br />

die Theater machen, in Kontakt zu kommen. Das<br />

ist dann tatsächlich so entstanden: Bei einem<br />

Abenddienst kam ich mit Dramaturg Jan Sellke<br />

ins Gespräch über mein Studium und er bot mir<br />

die Möglichkeit eines Assistenz-Praktikums bei<br />

der «Hamlet»-Produktion.<br />

Was genau ist dabei Deine Aufgabe?<br />

Ursprünglich habe ich, nah an meinem Studium,<br />

als Assistenz für Bühne und Kostüme angefangen.<br />

Inzwischen unterstütze ich auch die Regieassistenz,<br />

souffliere bei den Proben, kümmere<br />

mich um Requisiten und mache einiges an Organisation.<br />

Wenn im weiteren Verlauf<br />

der Proben der Ausstatter Alexander<br />

Grüner vor Ort ist, werde<br />

ich verstärkt an seiner<br />

Seite arbeiten. Auch wenn<br />

es dann zum Leuchten<br />

der Bühne geht oder<br />

wenn kurzfristige Änderungen<br />

an den Kostümen<br />

nötig werden sollten.<br />

Für mich stellt sich hier am<br />

<strong>TAK</strong> ein «full circle moment»<br />

ein, denn ich war schon in der<br />

Primarschule im <strong>TAK</strong> und nun im Zuge<br />

meines beruflichen Werdegangs. Neben den Aufgaben<br />

gefällt mir die familiäre und nahbare Atmosphäre<br />

im <strong>TAK</strong> sehr.<br />

Wo liegt für Dich die Kraft des Theaters – oder<br />

anders: Wann springt für Dich der Funke über?<br />

Das ist eine grosse Frage! Das ist in den Überraschungsmomenten,<br />

in denen man sich auf das<br />

Gesehene einlassen kann oder manchmal auch<br />

muss. Dass das Theater aktuelle Bezüge schafft<br />

und gesellschaftlich relevante Themen aufgreift,<br />

das ist mir wichtig. Wie allgemein die Kunst in<br />

18


meinen Augen dazu anregt, nachzudenken über<br />

das Leben, über die Dinge. Dass es nicht, wie so<br />

viel in der Digitalisierung heutzutage, nur um Konsum<br />

geht, sondern dass man sich mit Themen<br />

auseinandersetzt und beschäftigt.<br />

Wie geht es nach der Premiere am 16. September<br />

für Dich weiter?<br />

Nach der Premiere werde ich in den folgenden<br />

Vorstellungen und auch auf den Gastspielreisen<br />

in Aarau und Zug dabei sein, denn ich spiele mehrere<br />

kleine Nebenrollen. Dann habe ich noch ein<br />

Jahr Studium vor mir, in dem ich noch verstärkt in<br />

die Richtung Innenarchitektur und auch Ausstellungsgestaltung<br />

schnuppern möchte. Spannend<br />

wäre es für mich, ins Kunstmuseum reinzuschauen.<br />

Ausserdem habe ich bereits ein Angebot für<br />

ein Praktikum in einem Innenarchitekturbüro direkt<br />

nach meinem Studium.<br />

Was willst du diese Spielzeit nicht verpassen?<br />

Da ich mich im Bereich Schauspiel am meisten<br />

auskenne, gehören die Produktionen in jedem<br />

Fall zu meinen Favoriten. Also natürlich «Hamlet»<br />

und dann «Effi Briest / Der junge Mann» im Januar<br />

2023, denn ich möchte wahnsinnig gerne auch<br />

den zweiten Teil des Ensembles auf der Bühne<br />

sehen. Shakespeares «Macbeth» steht auf meiner<br />

Bucketlist und bei «Die Glasmenagerie» sieht<br />

das Bühnenbild sehr spannend aus. Das triggert<br />

mein fachliches Auge. «Die Leiden des jungen<br />

Werther» musste ich einst in der Schule lesen und<br />

ich würde mich gerne auf diese Darbietung des<br />

Stoffes unter dem Titel «Forever Yours» einlassen.<br />

Bei Charles Nguela hat mich die Beschreibung<br />

mit den «Fragen, die wir uns nie gestellt hätten»<br />

neugierig gemacht.<br />

Vielen Dank für das Gespräch – wir sehen uns<br />

im <strong>TAK</strong>!<br />

INTERESSIERT...?<br />

... an einem Praktikum, einer Mitarbeit im<br />

<strong>TAK</strong> oder einem Blick hinter die Kulissen bei<br />

der Probenarbeit?<br />

Melde Dich unter theater@tak.li<br />

Happy Birthday!<br />

der Big Band Liechtenstein zum<br />

40-jährigen Jubiläum!<br />

Unbedingt lesenswert: Bandgründer<br />

Benno Marxer und Präsident Jürgen<br />

Kranz berichten im <strong>TAK</strong>-BLOG von der<br />

bewegten und begeisternden<br />

Geschichte des<br />

grössten Liechtenstein<br />

Jazz-Klangkörpers.<br />

19


Hören<br />

KENNY BARRON<br />

The Source<br />

CD – Artwork Records<br />

Kenny Barron, der Grossmeister des Jazzklaviers,<br />

wurde im Juni 80 Jahre alt und erfreut<br />

uns nach 1981 erstmals wieder mit einem Soloalbum.<br />

Neben vier Eigenkompositionen interpretiert<br />

er auch je zwei Nummern von Strayhorn/Ellington<br />

und von Thelonious Monk und<br />

zudem den Standard ”I’m Confessin’”.<br />

Fast beiläufig und mühelos interpretiert er diese<br />

Lieder und schöpft aus seinem offensichtlich<br />

unerschöpflichen Erfahrungsschatz, spielt einige<br />

Takte Walking Bass; ein anderes Mal einige<br />

Takte Stride-Piano, als kleine Verneigung<br />

vor dem grossen Thelonious Monk, der diesem<br />

Klavierstil auch immer wieder in seinen Improvisationen<br />

Unterschlupf gewährte. Und schliesslich<br />

erzählt er uns, wie sehr er eben auch die<br />

brasilianische Musik mag. Beginnt dieses Album<br />

mit einer wunderbar dissonanten, freien<br />

Improvisation, so endet es mit sanften Bossa-<br />

Nova-Rhythmen.<br />

Der Höhepunkt ist Barrons Interpretation ”Day<br />

Dream” von Billy Strayhorn. In was für einem zarten<br />

Rubato er dieses wunderschöne Lied auf dem<br />

Klavier zu singen beginnt und wie intensiv er es<br />

zum Swingen bringt, macht ihm so schnell keiner<br />

nach – das unterscheidet den Meister von den<br />

Guten.<br />

Renzo Spotti<br />

<strong>TAK</strong><br />

Do 05.10.23, 19.30 Uhr<br />

JAZZ’N’MORE – DIGITAL ABONNIEREN<br />

UND ÜBERALL LESEN!<br />

JAZZ’N’MORE erscheint sechs Mal im Jahr mit den aktuellsten News, Reviews und<br />

Previews, den besten Schweizer und internationalen Personal-Storys und Interviews, sowie<br />

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*Schweiz: exkl. 2,5 % MwSt, inkl. Versandkosten **Ausland: zzgl. € 5,00 Versandkostenanteil<br />

www.jazznmore.ch/abo<br />

20


Formen<br />

Theater mit #hashtag<br />

Die Urban Arts erobern die Theaterbühnen.<br />

Beakdance, Freerunning, Parkour, Freestyle Football sind nur einige der<br />

urbanen Kunstformen, die immer häufiger nicht nur im öffentlichen Raum<br />

sondern auch auf den Bühnen auftauchen. Entstanden sind sie in meist in den<br />

Vororten oder Zentren der grossen Städte, in denen Jugendliche nach Möglichkeiten<br />

suchten, sich selbst auszudrücken. Die Urbanen Künste sind daher<br />

meist thematisch hochaktuell, im Ausdruck äusserst dynamisch und kraftvoll<br />

und verbinden Einflüsse aus den vielen anderen Strömungen der Urban Art<br />

wie der Tanzkunst (wie Hip-Hop, Krump, Breaking), Musik (wie Rap, Beatbox)<br />

genauso wie Street Art und Graffiti.<br />

SAHASA<br />

Tanz, Freerunning<br />

und Freestyle-Fussball<br />

Jill Crovisier / JC Movement Produktion,<br />

Luxembourg<br />

SAL<br />

Mi 25.10.23, 10 Uhr und 19 Uhr<br />

Meist sind es Künstler aus dem Bereich des<br />

zeitgenössischen Tanzes, die sich mit Urban<br />

Art auseinandersetzen und sie in ihre Choreografien<br />

verweben.<br />

Mit «SAHASA» ist eines der<br />

spannendsten Projekte aus Luxembourg<br />

auch in Liechtenstein zu erleben!<br />

#justdoit<br />

21


Lesen<br />

Lektüre-Tipps<br />

Helmut Krausser<br />

Wann das mit Jeanne begann<br />

Berlin Verlag, 2022<br />

Gertrude Clärenore Schmidt ist seit hundert Jahren mit<br />

Jacek Wozniak liiert, dem vielleicht ältesten weissen Mann<br />

auf Erden. Ihr Weg hat beide um die Welt geführt bis ins<br />

französische Clisson, wo das eigenartige Paar von Geschichten<br />

eingeholt wird, die lange vor ihnen die Menschen bewegt<br />

haben. Starke Frauen spielen darin mit, etwa Jehanne d‘Arc<br />

und Jeanne de Belleville, eine blutrünstige Piratin. Ein<br />

Roman wie ein Paralleluniversum, in dem womöglich andere Naturgesetze gelten und<br />

sich alles um die Liebe dreht in ihren vielfältigen Spielarten.<br />

Olivier Bellamy<br />

Martha Argerich<br />

Die Löwin am Klavier<br />

C. Bertelsmann, 2011 Verlag, 2015<br />

Unbestritten gehört Martha Argerich zu den ganz wenigen<br />

Frauen an der Weltspitze ihrer Zunft. Olivier Bellamy<br />

gelang es, die publicityscheue Pianistin zur Mitwirkung<br />

an der Entstehung ihrer Biografie zu bewegen. Mit viel<br />

Einfühlungsvermögen schildert Bellamy ihre beruflichen<br />

Erfolge und persönlichen Niederlagen, komplizierte<br />

Liebesbeziehungen und lebenslange Freundschaften, die<br />

Schwierigkeit, Familienleben mit einer Weltkarriere zu<br />

vereinen, und die Angst vor dem Versagen, die sie immer<br />

wieder dazu bewegt, Konzerte platzen zu lassen.<br />

22


1. Hamlets Vater<br />

2. Hamlets Schloss<br />

3. Shakespeares Geburtsort liegt am Fluss...<br />

4. Jazzclub in Liechtenstein<br />

5. Spoken Word-Kunstform<br />

6. Traditionelle Musik, engl.<br />

7. Geburtsland Martha Argerichs<br />

8. Clint Eastwood-Film: „Gran...<br />

9. Scherzfrage: Klingelt morgens, spielt abends<br />

Klavier<br />

10. Das räumt Ursus Wehrli am liebsten auf<br />

11. Sie hilft bei vergessenem Text<br />

12. Bequemste Art, Theater zu besuchen<br />

13. Hamlet studiert in ...<br />

14. Instrument von Kyle Eastwood<br />

15. legendärer Jazz-Saxofonist (Nachname)<br />

16. Michel Gammenthalers Programm<br />

17. Eckhard v. Hirschhausens akad. Titel<br />

23


«Immer spielt ihr und scherzt? Ihr müsst! o Freunde!<br />

mir geht dies<br />

In die Seele, denn dies müssen Verzweifelte nur.»<br />

Friedrich Hölderlin<br />

www.tak.li<br />

24

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