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Karriere 4.X

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer finden heute auf dem Arbeitsmarkt Verhältnisse vor, von denen Menschen früher nur träumen konnten. In vielen Branchen sind für Bewerberinnen und Bewerber die Konditionen der einstellenden Unternehmen entscheidend. Die Firmen buhlen um Talente wie noch nie. Jedoch hat die Rezession nun auch dazu geführt, dass Unternehmen nicht mehr ganz so viele neue Mitarbeitende benötigen. Auch wenn die Zeiten für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer noch immer rosig sind, so wandelt sich doch die Stimmung: Unternehmen werden auch im Recruiting wieder wählerischer. Unvermindert gesucht sind vorrangig Fachkräfte, die Deutschland bei Megathemen wie die Digitalisierung und die Energiewende voranbringen. Das sind vor allem tüchtige und gut ausgebildete Ingenieurinnen und Ingenieure sowie IT-Fachkräfte. Die Wertschätzung für deren Leistung steigt. Denn im Zuge des Abschwungs wird uns wieder bewusst, dass wir unseren Wohlstand in erster Linie erarbeitet haben. Wenn wir ihn erhalten wollen, müssen wir unvermindert unsere Tüchtigkeit in wichtigen Zukunftsfeldern der Wirtschaft unter Beweis stellen. Welche Rolle IT-Kräfte und Ingenieurinnen und Ingenieure dabei spielen, wollen wir Ihnen auf den folgenden Seiten schildern.

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer finden heute auf dem Arbeitsmarkt Verhältnisse vor, von denen Menschen früher nur träumen konnten. In vielen Branchen sind für Bewerberinnen und Bewerber die Konditionen der einstellenden Unternehmen entscheidend. Die Firmen buhlen um Talente wie noch nie. Jedoch hat die Rezession nun auch dazu geführt, dass Unternehmen nicht mehr ganz so viele neue Mitarbeitende benötigen. Auch wenn die Zeiten für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer noch immer rosig sind, so wandelt sich doch die Stimmung: Unternehmen werden auch im Recruiting wieder wählerischer. Unvermindert gesucht sind vorrangig Fachkräfte, die Deutschland bei Megathemen wie die Digitalisierung und die Energiewende voranbringen. Das sind vor allem tüchtige und gut ausgebildete Ingenieurinnen und Ingenieure sowie IT-Fachkräfte. Die Wertschätzung für deren Leistung steigt. Denn im Zuge des Abschwungs wird uns wieder bewusst, dass wir unseren Wohlstand in erster Linie erarbeitet haben. Wenn wir ihn erhalten wollen, müssen wir unvermindert unsere Tüchtigkeit in wichtigen Zukunftsfeldern der Wirtschaft unter Beweis stellen. Welche Rolle IT-Kräfte und Ingenieurinnen und Ingenieure dabei spielen, wollen wir Ihnen auf den folgenden Seiten schildern.

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KARRIERE 4 . X<br />

Chancen für IT- & Engineering-Fachkräfte<br />

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EINE PUBLIKATION DES REFLEX VERLAGES Oktober 2023


2<br />

<strong>Karriere</strong> <strong>4.X</strong><br />

GRUSSWORT<br />

Wohlstand erarbeiten<br />

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer finden heute auf dem<br />

Arbeitsmarkt Verhältnisse vor, von denen Menschen früher nur<br />

träumen konnten. In vielen Branchen sind für Bewerberinnen<br />

und Bewerber die Konditionen der einstellenden<br />

Unternehmen entscheidend. Die Firmen buhlen<br />

um Talente wie noch nie. Jedoch hat die Rezession<br />

nun auch dazu geführt, dass Unternehmen<br />

nicht mehr ganz so viele neue<br />

Mitarbeitende benötigen. Auch wenn die<br />

Zeiten für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />

noch immer rosig sind, so wandelt<br />

sich doch die Stimmung: Unternehmen<br />

werden auch im Recruiting wieder wählerischer.<br />

Unvermindert gesucht sind vorrangig<br />

Fachkräfte, die Deutschland bei Megathemen wie die Digitalisierung<br />

und die Energiewende voranbringen. Das sind<br />

vor allem tüchtige und gut ausgebildete Ingenieurinnen und<br />

Ingenieure sowie IT-Fachkräfte. Die Wertschätzung<br />

für deren Leistung steigt. Denn im Zuge des Abschwungs<br />

wird uns wieder bewusst, dass wir<br />

unseren Wohlstand in erster Linie erarbeitet<br />

haben. Wenn wir ihn erhalten wollen, müssen<br />

wir unvermindert unsere Tüchtigkeit in<br />

wichtigen Zukunftsfeldern der Wirtschaft<br />

unter Beweis stellen. Welche Rolle IT-<br />

Kräfte und Ingenieurinnen und Ingenieure<br />

dabei spielen, wollen wir Ihnen auf den folgenden<br />

Seiten schildern.<br />

Michael Gneuss<br />

Chefredakteur<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

LEITARTIKEL<br />

INDUSTRIE 4.0<br />

PERSONALSERVICES<br />

ENERGIEWIRTSCHAFT<br />

INFORMATIONSWIRTSCHAFT<br />

ÖFFENTLICHER DIENST<br />

AUTOMOBILINDUSTRIE<br />

GESUNDHEITSSEKTOR<br />

RECRUITING<br />

WEITERBILDUNG UND QUALIFIZIERUNG<br />

CYBERSICHERHEIT<br />

Fachkräfte händeringend gesucht — 3<br />

Zukunft mitgestalten — 5<br />

Sie finden die Nadel im Heuhaufen — 6<br />

Elektrisierende <strong>Karriere</strong>chancen — 7<br />

Berufliche Perspektiven bieten — 8<br />

Im Dienste der Bevölkerung — 10<br />

Mit Vollgas in die Transformation — 11<br />

Code statt Skalpell — 12<br />

Per Drachenkampf zum neuen Job — 12<br />

Neue Wege gehen — 14<br />

Gefährliche Knappheit — 15<br />

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Das Papier dieser Reflex Verlag-Publikation<br />

stammt aus verantwortungsvollen Quellen.


Fachkräfte händeringend gesucht<br />

3<br />

LEITARTIKEL | VON MICHAEL GNEUSS UND KATHARINA LEHMANN<br />

Digitaler Wandel und ökologische Transformation<br />

sollen die deutsche Gesellschaft<br />

in den kommenden Jahren innovativ und<br />

nachhaltig aufstellen. Doch um diese Herausforderungen<br />

zu meistern, brauchen Unternehmen,<br />

Politik und Bildungseinrichtungen<br />

hoch qualifizierte und spezialisierte Fachkräfte.<br />

Gerade die fehlen aber allerorten.<br />

Der Fachkräftemangel in IT-Berufen hat im vergangenen<br />

Jahr bundesweit ein neues Rekordniveau<br />

erreicht. Einer aktuellen Studie des Instituts<br />

der deutschen Wirtschaft (IW) zufolge<br />

gab es bundesweit im Schnitt 67.924 offene<br />

Stellen im Bereich der Informationstechnik.<br />

Besonders groß ist laut der Studie der Mangel<br />

an Expertinnen und Experten mit einem Hochschulabschluss.<br />

Hier fehlten im vergangenen<br />

Jahr fast 34.000 Fachkräfte. Und die IT-Branche<br />

ist nicht allein mit dem Fachkräfteproblem.<br />

In allen MINT-Bereichen – also neben der Informatik<br />

auch in der Mathematik, den Naturwissenschaften<br />

und der Technik – fehlten im<br />

vergangenen Jahr laut IW etwa 320.000 Fachkräfte.<br />

Die Lücke wird sich kurz- bis mittelfristig<br />

auch nicht durch Studienabsolventinnen und<br />

Der Innovationsdruck<br />

ist hoch, technische<br />

Fachkräfte werden darum<br />

dringend gebraucht.<br />

-absolventen schließen lassen, ist die Zahl der<br />

Studierenden in den MINT-Fächern doch in den<br />

ersten Hochschulsemestern in den vergangenen<br />

Jahren rückläufig. Nach Überzeugung der IW-<br />

Expertinnen und -Experten sei sogar mit einem<br />

weiteren Rückgang derjenigen, die ein entsprechendes<br />

Studium abschließen, zu rechnen.<br />

So fiel die Zahl der Frauen und Männer, die sich<br />

Gerade in den MINT-Berufen sind Fachkräfte<br />

immer schwerer zu finden.<br />

für ein Studium in einem der MINT-Fächer entscheiden,<br />

dem Statistischen Bundesamt zufolge<br />

in nur einem Jahr um sechs Prozent.<br />

Befeuert wird der Mangel an Fachkräften nicht<br />

nur durch den demografischen Wandel und die<br />

Tatsache, dass derzeit viele Ingenieurinnen und<br />

Ingenieure sowie andere technische Spezialistinnen<br />

und Spezialisten in Rente gehen, sondern<br />

auch durch eine steigende Nachfrage nach<br />

IT-Fachkräften und Mitarbeitenden aus den<br />

Ingenieurwissenschaften sowie den technischen<br />

Berufen in vielen Wirtschaftsbranchen. Für die<br />

Energiewende und die Digitalisierung braucht<br />

es schließlich jede Menge Kräfte mit einschlägig<br />

technischem Profil, die sich des Wandels der Gesellschaft<br />

annehmen, Innovationen entwickeln<br />

und die neuen Technologien installieren. „Der<br />

Innovationsdruck ist hoch, technische Fachkräfte<br />

werden darum dringend gebraucht“, sagt<br />

Axel Plünnecke, Leiter des Clusters Bildung, Innovation,<br />

Migration am Institut der deutschen<br />

Wirtschaft. Die Frage ist, ob Deutschland über<br />

ausreichend Fachkräfte verfügt. „Wenn das nicht<br />

der Fall ist, dann geht die Wettbewerbsfähigkeit<br />

ein Stück verloren. Oder Unternehmen müssen<br />

sich auch stärker in andere Regionen verlagern“,<br />

befürchtet Plünnecke. Die Abwanderung ins Ausland<br />

soll ja verhindert werden.<br />

Bremsklotz Fachkräftemangel<br />

So klagen denn auch heute schon mehr als 42<br />

Prozent der deutschen Unternehmen, der Mangel<br />

an geeignetem Fachpersonal wirke als einer<br />

der größten Bremsklötze für die wirtschaftliche<br />

Entwicklung in Deutschland, hat die KfW im<br />

aktuellen Fachkräftebarometer für das erste<br />

Halbjahr dieses Jahres ermittelt. Betroffen<br />

sind Unternehmen aller Größenordnungen.<br />

Gaben der KfW gegenüber 44 Prozent der großen<br />

Unternehmen und 41,3 Prozent der kleinen<br />

und mittleren Unternehmen an, besonders stark<br />

unter dem Fachkräftemangel zu leiden, so gaben<br />

gegenüber dem ZEW – Leibniz-Zentrum<br />

iStock / takasuu<br />

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4<br />

<strong>Karriere</strong> <strong>4.X</strong><br />

für Europäische Wirtschaftsforschung<br />

gut ein Drittel der Digital- und KI-Start-ups an,<br />

offene Positionen nicht besetzen zu können.<br />

Dabei waren Stellen aus allen Feldern betroffen,<br />

nicht nur spezialisierte KI- und IT-Jobs, sondern<br />

auch Positionen abseits davon. „Deutschland<br />

verfügt über eine ausgeprägte Start-up-Kultur<br />

im Bereich KI. Jedoch würde das Wachstum der<br />

Branche wesentlich höher ausfallen, wenn die<br />

Unternehmen ihre freien Positionen besetzen<br />

könnten“, ordnet Christian Rammer, ZEW-Ökonom<br />

im Bereich Innovationsökonomik und<br />

Unternehmensdynamik, die Kernergebnisse ein.<br />

Gesamtgesellschaftliches Problem<br />

Das Problem des Fachkräftemangels in den<br />

IT- und Technikberufen beschäftigt aber nicht<br />

nur die Unternehmen aus der Digitalwirtschaft<br />

und dem Sektor der Informations- und<br />

Kommunikationstechnologien. Mit der Digitalisierung<br />

sind alle Branchen beschäftigt. Erhebliche<br />

Anstrengungen in der Transformation<br />

leisten beispielsweise die Autoindustrie, die<br />

Energiewirtschaft und der Gesundheitssektor.<br />

Auch im öffentlichen Dienst erfordert die Modernisierung<br />

der Verwaltung einen massiven Aufbau<br />

an Personal mit IT-Fähigkeiten. Der Trend zur Industrie<br />

4.0 verleiht dem Bedarf an IT-Qualifikationen<br />

im gesamten Sektor des verarbeitenden<br />

Gewerbes Schub. Die Baubranche klagt über<br />

fehlende Bauelektriker, die Energiewende treibt<br />

den Bedarf für Fachkräfte der Heizungs- und<br />

Klimatechnik.<br />

Gäbe es ausreichende Kapazitäten an Ingenieurinnen<br />

und Ingenieuren sowie an IT-Kräften,<br />

könnten diese mehr als bisher durch Digitalisierung<br />

und Automatisierung zur Entlastung<br />

des Fachkräftemangels in anderen Berufen beitragen.<br />

Denn auch im sozialen Bereich – in der<br />

Sozialarbeit oder der Pflege – werden händeringend<br />

Leute gesucht. Unterm Strich klaffte<br />

dem IW zufolge im vergangenen Jahr eine<br />

Fachkräftelücke von 630.000 offenen Stellen<br />

in Deutschland, für die es keine passend qualifizierten<br />

Arbeitslosen gab. Laut Bundesagentur<br />

für Arbeit (BA) wurde im vergangenen Jahr in<br />

200 von 1.200 bewerteten Berufen ein Engpass<br />

registriert – und damit in 52 mehr als im Vorjahr.<br />

Und die Situation wird sich in den kommenden<br />

Jahren noch verschärfen: Der Stellenerhebung<br />

des Instituts für Arbeitsmarkt- und<br />

Berufsforschung (IAB) zufolge gab es im ersten<br />

Quartal 2023 bundesweit 1,75 Millionen offene<br />

Stellen. „Bis 2035 verliert Deutschland durch<br />

den demografischen Wandel sieben Millionen<br />

Arbeitskräfte und damit ein Siebtel des Arbeitsmarkts“,<br />

sagte IAB-Forscher Enzo Weber. „Die<br />

Schrumpfung lässt sich aufhalten, wenn alle<br />

Hebel in Bewegung gesetzt werden, um Ältere<br />

im Job zu halten, die berufliche Entwicklung von<br />

Frauen zu stärken, Zuwandernde anzuziehen und<br />

zu integrieren, Arbeitslosigkeit weiter abzubauen<br />

und die Geburtenrate zu erhöhen“, betont IAB-<br />

Forscher Weber.<br />

Auswege aus der Fachkräftekrise<br />

Für Unternehmen, die kurzfristig neues Personal<br />

für die IT und ihren technischen Bereich suchen,<br />

ist das zunächst ein schwacher Hoffnungsschimmer.<br />

Vielfach fühlen sich ihre Personalabteilungen<br />

im immer schärfer werdenden Wettbewerb<br />

um qualifiziertes IT-Personal überfordert.<br />

Ein Ausweg ist die Beauftragung von Personaldienstleistern.<br />

Doch auch für diese wird der<br />

Job immer schwieriger. Ihre Erfolge lassen sich<br />

die spezialisierten Profis denn auch etwas kosten.<br />

Diesen Preis zu zahlen ist für Unternehmen<br />

aber in der Regel das geringere Übel. Denn: Die<br />

Stellen für Fach- und Führungskräfte nicht zu<br />

besetzen ist meist noch teurer. Zu Umsatzverlusten<br />

können sich nämlich Qualitätsprobleme<br />

in der Produktion und im Service gesellen. Die<br />

Innovationsfähigkeit leidet, wenn auch Jobs in<br />

der Forschung und Entwicklung nicht mehr besetzt<br />

werden. Studien gehen davon aus, dass<br />

eine nicht besetzte Position schnell mehr als<br />

100.000 Euro im Jahr kosten kann.<br />

Je schwieriger das Recruiting der begehrten<br />

Fachkräfte ist, umso wichtiger wird die Bindung<br />

des Personals an das Unternehmen. IT-Profis<br />

Anzahl der offenen Stellen in Ingenieurberufen in Deutschland nach Branchen<br />

im dritten Quartal 2022<br />

62.230<br />

Informatik<br />

45.860<br />

Bau, Vermessung<br />

und Gebäudetechnik,<br />

Architekten<br />

25.100<br />

Energie- und<br />

Elektrotechnik<br />

17.130<br />

technische<br />

Forschung und<br />

Produktionssteuerung<br />

Viele Ingenieurinnen und Ingenieure werden in<br />

den kommenden Jahren die Arbeit niederlegen<br />

und in Rente gehen.<br />

sind schnell wieder weg, wenn sie sich im Unternehmen<br />

nicht wohlfühlen, keine Entwicklungsperspektive<br />

für sich sehen oder mit ihrer Work-<br />

Life-Balance nicht zufrieden sind. Arbeitgeber<br />

müssen sich daher auf die jeweiligen Bedürfnisse<br />

der Neuzugänge einstellen, wenn sie nicht bald<br />

wieder suchen wollen. Die Arbeit im Homeoffice<br />

kann daher kaum noch verwehrt werden. Mit den<br />

Methoden von New Work müssen sich Unternehmen<br />

vertraut machen. Weiterbildungen sind<br />

ebenfalls ein wichtiger Faktor. Denn gerade im<br />

Bereich IT veraltet das Wissen schnell. IT-Kräfte<br />

achten darauf, bei ihrem Arbeitgeber auf dem<br />

neuesten Stand in ihrem Bereich bleiben zu können.<br />

Employer Branding ist daher gerade auch<br />

für Unternehmen, die auf gute IT-Fachkräfte<br />

sowie Ingenieurinnen und Ingenieure angewiesen<br />

sind, ein besonders wichtiger Faktor.<br />

Letztlich hängt die Zukunft des Standorts<br />

Deutschland maßgeblich davon ab, in welcher<br />

Qualität und Quantität die hiesige Wirtschaft für<br />

Expertise in den technischen Disziplinen sorgen<br />

kann. Die wichtigen Perspektivfelder Digitalisierung,<br />

Nachhaltigkeit oder Gesundheit hängen<br />

allesamt von Innovationen ab, die oftmals IT-getrieben<br />

sind. Da der Standort Deutschland noch<br />

nie mit niedrigen Löhnen punkten konnte, ist<br />

traditionell die hohe Qualifikation der Ingenieurinnen<br />

und Ingenieure ein gewichtiger Rechtfertigungsgrund<br />

für Ansiedlungen oder Standortbekenntnisse.<br />

Wenn dieses Know-how nicht<br />

mehr ausreichend vorhanden ist, sieht es düster<br />

zwischen Bayern und Schleswig-Holstein oder<br />

Brandenburg und NRW aus – zumal allgemeine<br />

Kostennachteile in deutschen Landen immer<br />

deutlicher zutage treten.<br />

iStock / AmnajKhetsamtip<br />

17.080<br />

Maschinen- und<br />

Fahrzeugtechnik<br />

3.220<br />

Rohstofferzeugung<br />

und -gewinnung<br />

1.380<br />

Kunststoffherstellung<br />

und chemische<br />

Industrie<br />

540<br />

Metallverarbeitung<br />

Quellen: VDI; IW Köln, 2023<br />

In erster Linie müssen Unternehmen selbst<br />

Auswege aus dem Dilemma finden. Aber auch<br />

die Politik steht in der Pflicht, das Ihrige zu tun,<br />

um die Rahmenbedingungen zu verbessern. So<br />

sieht es auch Anja Piel, Vorstandsmitglied des<br />

Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB): „Die<br />

Bundesregierung muss strukturelle Probleme<br />

abräumen und die hausgemachten Ursachen<br />

des Fachkräftemangels beseitigen“, verlangt sie.<br />

„Wir brauchen bessere Aus- und Weiterbildung,<br />

mehr Qualifizierung und eine höhere Erwerbsbeteiligung<br />

von Frauen.“


Zukunft mitgestalten<br />

Industrie 4.0 macht die Arbeit in Fabriken<br />

immer anspruchsvoller.<br />

5<br />

INDUSTRIE 4.0 | VON JENS BARTELS<br />

Immer mehr Betriebe im produzierenden Gewerbe<br />

setzen auf neue Geschäftsmodelle<br />

und innovative Ideen. Dazu gehören auch<br />

die Unternehmen aus der Montage- und Befestigungsindustrie.<br />

So vielfältig wie die digitalen<br />

Anwendungsmöglichkeiten im industriellen<br />

Produktionsumfeld sind die <strong>Karriere</strong>chancen in<br />

dieser Branche.<br />

Industrie 4.0 zählt zu den wichtigsten wirtschaftlichen<br />

Entwicklungen im bisherigen Jahrhundert.<br />

Unter dem Begriff lässt sich die Digitalisierung<br />

im produzierenden Gewerbe zusammenfassen.<br />

Näher betrachtet, sorgt Industrie 4.0 dafür, dass<br />

traditionelle Geschäftsmodelle in ganz unterschiedlichen<br />

Branchen durch neue Technologien<br />

ergänzt, optimiert oder sogar ganz ersetzt werden.<br />

So können Unternehmen ihre Produkte auf<br />

ganz neue Weise anbieten. Dadurch werden sie<br />

nicht nur serviceorientierter, sondern bleiben<br />

Die Montage- und Befestigungsindustrie<br />

setzt auf smarte Ideen.<br />

auch wettbewerbsfähig. Die eigentliche Transformation<br />

findet also nicht allein in der Produktion,<br />

sondern vor allem bei den Geschäftsmodellen<br />

statt.<br />

Für Jobsuchende ist in diesem Zusammenhang<br />

wichtig zu wissen: In der Industrie 4.0<br />

ist Platz für Beschäftigte jedes Bildungsgrades.<br />

Darauf weist eine aktuelle Studie<br />

des Branchenverbandes Bitkom hin. Mithilfe<br />

von Augmented Reality können beispielsweise<br />

auch weniger qualifizierte Beschäftigte<br />

komplexe Aufgaben ausführen, indem sie durch<br />

einen Bot, eine KI oder ein Support Center<br />

aus der Ferne passgenau unterstützt werden.<br />

Aber natürlich sind auch gut ausgebildete<br />

Fachkräfte gefragt. So sagen 71 Prozent der im<br />

Rahmen der Studie befragten Unternehmen,<br />

dass durch Industrie 4.0 neue Arbeitsplätze<br />

für gut ausgebildete Fachkräfte entstehen, und<br />

77 Prozent investieren in die Weiterbildung der<br />

Mitarbeitenden rund um den Einsatz digitaler<br />

Technologien im industriellen Umfeld.<br />

Viele <strong>Karriere</strong>optionen<br />

Auf den digitalen Wandel stellt sich auch die<br />

Montage- und Befestigungsindustrie ein. In<br />

dieser Branche stehen unzählige Anwendungsmöglichkeiten<br />

für das Befestigen oder Sichern<br />

von Gegenständen im Mittelpunkt. Auch bei der<br />

Realisierung von Industrie 4.0 sind natürlich die<br />

smarten Ideen der Montage- und Befestigungsindustrie<br />

gefragt, mit entsprechenden Auswirkungen<br />

für die <strong>Karriere</strong>möglichkeiten in der<br />

Branche. Eine große Bandbreite spannender<br />

beruflicher Aufgaben bieten allein die Entwicklung,<br />

Herstellung und der Vertrieb von innovativen<br />

Montage- und Befestigungslösungen.<br />

Darüber hinaus gibt es in vielen Unternehmen<br />

der Branche aufgrund der Digitalisierung im<br />

industriellen Produktumfeld oftmals auch in<br />

Bereichen wie IT, Marketing oder Produktmanagement<br />

ein breites Spektrum an <strong>Karriere</strong>chancen<br />

und Aufstiegsmöglichkeiten sowie<br />

passgenaue <strong>Karriere</strong>- und Weiterbildungsprogramme.<br />

Zufriedene Beschäftigte<br />

Nicht zuletzt stößt die Montage- und Befestigungsindustrie<br />

bei vielen angehenden wie<br />

ausgebildeten Fachkräften auf Interesse, weil<br />

viele Arbeitgeber in dem Bereich zu der Gruppe<br />

der Familienunternehmen gehören. Eigentümer:innengeführte<br />

Betriebe sind häufig ein<br />

Garant für krisensichere Arbeitsplätze und langfristige<br />

Mitarbeitendenbindung.<br />

<br />

iStock / B4LLS<br />

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6<br />

<strong>Karriere</strong> <strong>4.X</strong><br />

Sie finden die Nadel<br />

im Heuhaufen<br />

PERSONALSERVICES | VON KATHARINA LEHMANN<br />

In der IT und in den Naturwissenschaften, in<br />

Handwerk und Technik, in Gesundheitswesen<br />

und Erziehung – überall fehlen Fachkräfte. Bei<br />

der Suche nach den begehrten Köpfen unterstützen<br />

immer öfter Personaldienstleister und<br />

Headhunter die deutschen Unternehmen. Die<br />

Profis wissen genau, wo sie die Fachkräfte finden<br />

und wie sie diese ansprechen müssen.<br />

Wenn ITler einen neuen Job suchen, genügt in<br />

der Regel ein aussagekräftiges, gut aufgestelltes<br />

Xing- oder LinkedIn-Profil. Denn Personalberater:innen<br />

und Headhunter durchforsten auf der<br />

Suche nach geeigneten Personen für eine offene<br />

Headhunter sprechen<br />

geeignete Kandidatinnen und<br />

Kandidaten direkt über Social-<br />

Media-Plattformen an.<br />

Stelle gerne die sozialen Medien und sprechen<br />

Fachkräfte auch direkt über die Plattformen an.<br />

Doch die Personalprofis kennen noch andere<br />

Wege, geeignete Kandidatinnen und Kandidaten<br />

Die Auswahl der richtigen Kandidatinnen und<br />

Kandidaten ist eine Aufgabe für Profis.<br />

ausfindig zu machen: So greifen sie vor allem auf<br />

ein großes Netzwerk an Kontakten aus spezifischen<br />

Branchen zurück und wissen immer, wen<br />

sie ansprechen müssen, um auf der Suche nach<br />

den Besten voranzukommen.<br />

80.000 Fachkräfte vermittelt<br />

Knapp 2.500 Personalberatungen sind nach Angaben<br />

des Bundesverbands Deutscher Unternehmensberatungen<br />

(BDU) auf dem deutschen<br />

Markt aktiv. Rund 80.000 Positionen haben<br />

die Personalexpert:innen im vergangenen<br />

Jahr besetzt – rund 4.000 mehr als im Jahr<br />

zuvor. Viele der besetzten Jobs sind nie auf<br />

dem offenen Arbeitsmarkt aufgetaucht. Statt<br />

eine Stelle auszuschreiben, entscheiden sich<br />

manche Unternehmen bewusst dafür, lediglich<br />

einen Headhunter zu beauftragen. Denn<br />

die Profis nehmen den Firmen die aufwendige<br />

Arbeit ab und präsentieren ihnen die besten<br />

Kandidat:innen auf dem Silbertablett. Infrage<br />

kamen nach Angaben des BDU vor allem die<br />

Branchen Gesundheitswesen, Life-Scienceund<br />

Pharmaindustrie sowie Chemie. Neben<br />

ihrem Kerngeschäft – der Suche, Auswahl und<br />

Gewinnung von Fach- und Führungskräften<br />

sowie Spezialist:innen – standen vor allem Beratungsleistungen<br />

im Bereich Leadership Advisory<br />

und Unterstützung bei der Besetzung von<br />

Beirats- und Aufsichtsratspositionen im Fokus.<br />

Die Dienstleistung der Personalberater:innen<br />

wird immer umfassender. Sie erfordert Spezialwissen,<br />

das in den Personalabteilungen oft nicht<br />

mehr vorhanden ist. Insbesondere für knappe<br />

Qualifikationen wie in der IT und im Ingenieurwesen<br />

erstreckt sie sich bis ins Employer Branding<br />

hinein. Das heißt, die Personalexpert:innen<br />

geben ihren Kunden Hilfestellungen darin,<br />

sich als attraktive Arbeitgeber zu profilieren.<br />

Denn andernfalls nützt die Recherche nach geeigneten<br />

Kandidatinnen und Kandidaten wenig:<br />

Die Bewerberinnen und Bewerber würden letztlich<br />

anderswo unterschreiben oder wären schnell<br />

wieder weg. <br />

<br />

iStock / AndreyPopov<br />

Zuhören und analysieren<br />

Werbebeitrag – Unternehmensporträt<br />

experts ist eine Marke der I. K.<br />

Hofmann Unternehmensgruppe,<br />

die sich ausschließlich mit der<br />

Vermittlung von hochqualifizierten<br />

Fachkräften beschäftigt. Die<br />

Suche nach einem neuen Job für<br />

einen Doktor der Naturwissenschaften<br />

erwies sich kürzlich als<br />

eher ungewöhnlich.<br />

Dr. Müller hatte einen beeindruckenden<br />

Lebenslauf vorzuweisen,<br />

bekleidete bereits verschiedene<br />

Leitungsfunktionen in<br />

der Chemie industrie. „Aber ich<br />

Ein Berufsschüler bei einem Chemieexperiment<br />

wollte aus meinem aktuellen, sehr<br />

fordernden und mit vielen Überstunden<br />

behafteten Job raus“, erzählt<br />

er. „Ich wollte einen Schritt<br />

zurücktreten, aber dennoch weiterhin<br />

einen spannenden und<br />

interessanten Job haben. Allerdings<br />

wusste ich nicht, wie oder<br />

wo ich diesen Job finden könnte.<br />

Daher fand ich es sehr spannend,<br />

als mich Anna Zimmermann, HR-<br />

Consultant bei experts, ansprach<br />

und über die Möglichkeiten einer<br />

Jobvermittlung über experts<br />

informierte.“<br />

© rawpixel.com<br />

Einen Schritt zurück und hinein<br />

in den Traumjob<br />

Die Herausforderung für experts<br />

bestand nun darin, eine Position<br />

zu finden, in der Dr. Müller sein<br />

Wissen und seine Fähigkeiten im<br />

Chemiebereich optimal einsetzen<br />

konnte. „Dafür brauchten wir von<br />

unserem Kandidaten noch weitere<br />

Informationen“, erzählt Anna<br />

Zimmermann. „Was ist für ihn bei<br />

einem Job wirklich wichtig? Gibt<br />

es etwas, das er schon immer<br />

machen wollte?“ Anna Zimmermann<br />

hatte noch weitere, ähnliche<br />

Fragen an Dr. Müller. „Dabei kam<br />

heraus, dass er schon lange den<br />

heimlichen Wunsch hatte, sein<br />

Wissen an die nächste Generation<br />

weiterzugeben.“ Nach einem internen<br />

Austausch zwischen Anna<br />

Zimmermann und ihrem Kollegen<br />

Roy Poehler, Teamleiter Account<br />

Manager bei experts, machte sich<br />

Roy Poehler auf die Suche – und<br />

stieß auf ein Weiterbildungsinstitut,<br />

das eine Position zu besetzen<br />

hatte, die genau dem Profil von<br />

Dr. Müller entsprach. „Es suchte<br />

nach einem qualifizierten Experten<br />

aus der Chemieindustrie, der<br />

in der Lage war, Schülern nicht nur<br />

theoretisches Wissen zu vermitteln,<br />

sondern auch die Bedeutung<br />

und die Anwendung der Chemie in<br />

der realen Welt aufzuzeigen“, erklärt<br />

Poehler. „Aufgrund meiner<br />

langjährigen Industrieerfahrung<br />

bin ich in der Lage, den Schülerinnen<br />

und Schülern genau diese<br />

Einblicke zu geben und praxisnahe<br />

Beispiele aufzuzeigen“, ergänzt<br />

Dr. Müller. „Außerdem macht es<br />

mir Spaß, komplexe Konzepte verständlich<br />

zu erklären.“ Das war das<br />

perfekte Match.<br />

Passgenaue Vermittlung<br />

„Diese erfolgreiche Vermittlung<br />

hat gezeigt, wie wichtig es ist, die<br />

Stärken und Qualifikationen, aber<br />

auch die Wünsche unserer Kandidat:innen<br />

genau zu analysieren und<br />

gezielt mit den Bedürfnissen und<br />

Anforderungen unserer Kunden abzugleichen“,<br />

erläutern Zimmermann<br />

und Poehler. „Für uns war es sehr<br />

bereichernd, einen so talentierten<br />

Fachmann in seiner beruflichen<br />

Weiterentwicklung zu unterstützen<br />

und ihm sogar seinen heimlichen<br />

Traumjob zu vermitteln.“<br />

https://experts.jobs/


Elektrisierende <strong>Karriere</strong>chancen<br />

7<br />

ENERGIEWIRTSCHAFT | VON JENS BARTELS<br />

Die Zahl an offenen Stellen in IT-Berufen befindet<br />

sich auf Rekordniveau. Dies macht verstärkt<br />

auch den Unternehmen aus der Energiebranche<br />

zu schaffen. Denn egal, ob für den<br />

zunehmenden Einsatz von erneuerbaren Energien<br />

oder die Digitalisierung: Die Branche ist<br />

auf IT-Expertise angewiesen.<br />

Mit dem digitalen Wandel steht die Energiewirtschaft<br />

vor einem tiefgreifenden Transformationsprozess:<br />

angefangen bei der Implementierung<br />

von IT-Systemen für die Strom- und<br />

Für die zu digitalisierenden<br />

Prozesse und Geschäftsmodelle<br />

braucht es IT-Fachkräfte.<br />

Gasversorgung über die Entwicklung von KI-<br />

Anwendungen für die Energiewirtschaft bis<br />

zu Betrieb und Wartung von IT-Systemen in<br />

Energiekraftwerken. Für die zu digitalisierenden<br />

Prozesse und Geschäftsmodelle sind IT-<br />

Fachkräfte von entscheidender Bedeutung.<br />

Gleichzeitig leisten sie einen wichtigen Beitrag<br />

für die Energiewende und Versorgungssicherheit<br />

in Deutschland.<br />

Energiewende braucht Personal<br />

Sollen bis 2030 bereits 80 Prozent der Bruttostromerzeugung<br />

aus den erneuerbaren Energien<br />

stammen, braucht es Fachkräfte: IT-Spezialist:innen,<br />

Ingenieur:innen, Mechatroniker:innen,<br />

Energie- und Elektrik-Spezialist:innen, Sanitär-,<br />

Heizungs- und Klimatechniker:innen – sie alle<br />

sollen Solaranlagen bauen und installieren,<br />

Windräder in Betrieb nehmen, Wärmepumpen<br />

aufstellen, umweltfreundliche Verkehrssysteme<br />

In Energieunternehmen werden passende<br />

Teams für das Gelingen der Energiewende<br />

zusammengestellt.<br />

iStock / tadamichi<br />

montieren und Gebäude energetisch sanieren.<br />

Doch die dringend benötigten Fachkräfte fehlen.<br />

Nach Daten des Instituts der deutschen Wirtschaft<br />

(IW) in Köln betrug die Fachkräftelücke<br />

in den für den Ausbau der Wind- und Solarenergie<br />

relevanten 190 Berufen im Jahresdurchschnitt<br />

2021/22 exakt 216.252 Personen. Auch<br />

beim Nachwuchs sehe es mau aus. Gut 14.760<br />

Ausbildungsplätze blieben im Jahr 2021 der Erhebung<br />

zufolge in den relevanten Berufen der<br />

Solar- und Windenergie unbesetzt.<br />

Energieversorgung sichern<br />

Essenziell für Energiewende und Versorgungssicherheit<br />

sind auch die Übertragungsnetze.<br />

Gefragt sind in diesem Feld Fachkräfte, die<br />

mit ihrem Fachwissen die zunehmende Vernetzung<br />

der Übertragungsnetze untereinander<br />

und mit anderen Infrastrukturen vorantreiben.<br />

Darüber hinaus sucht die Energiewirtschaft dort<br />

Mitarbeitende, die sich mit der wachsenden<br />

Bedeutung von Cybersicherheit für die Übertragungsnetze<br />

auskennen oder die mit den steigenden<br />

Anforderungen an die Datenanalyse und<br />

-visualisierung in diesem Bereich vertraut sind.<br />

Wer sich für solche Themen begeistert, kann<br />

sich über beste <strong>Karriere</strong>perspektiven freuen.<br />

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8<br />

Berufliche Perspektiven bieten<br />

<strong>Karriere</strong> <strong>4.X</strong><br />

INFORMATIONSWIRTSCHAFT | VON JENS BARTELS<br />

Mittlerweile benötigen Unternehmen im Durchschnitt<br />

mehr als sieben Monate, um eine offene<br />

Stelle im IT-Bereich zu besetzen. Entsprechend<br />

rückt gerade für die vielen kleinen und mittelständischen<br />

IT-Dienstleister zunehmend in den<br />

Fokus, sich zur Gewinnung von Fachkräften als<br />

attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren.<br />

IT-Stellen sind immer schwerer zu besetzen.<br />

Während die Suche nach Fachkräften aus dem<br />

IT-Bereich im Jahr 2021 durchschnittlich 6,6<br />

Monate dauerte, blieb im Jahr 2022 eine offene<br />

Stelle für IT-Fachkräfte im Durchschnitt<br />

7,1 Monate unbesetzt. Das ist noch einmal ein<br />

Anstieg um gut zwei Wochen, geht aus einer<br />

Bitkom-Studie zum Arbeitsmarkt für IT-Fachkräfte<br />

hervor. 19 Prozent benötigen sogar zehn<br />

bis zwölf Monate und vier Prozent mehr als ein<br />

ganzes Jahr zur Besetzung einer freien IT-Stelle.<br />

Dabei verlassen sich die Unternehmen nicht<br />

nur auf Stellenausschreibungen (93 Prozent)<br />

oder Initiativbewerbungen (97 Prozent), sondern<br />

versuchen, auf einer Vielzahl an Kanälen<br />

Mitarbeitende zu gewinnen. So übernehmen<br />

zum Beispiel 61 Prozent Praktikantinnen und<br />

Praktikanten in eine Festanstellung; 31 Prozent<br />

präsentieren sich auf <strong>Karriere</strong>messen.<br />

Attraktiver Arbeitgeber sein<br />

Besonders angewiesen auf gut ausgebildete<br />

Fachkräfte sind etwa die vielen kleinen und<br />

mittelständischen IT-Dienstleister. Für diese<br />

Fachkräfte legen<br />

zunehmend Wert auf<br />

familienfreundliche<br />

Rahmenbedingungen.<br />

Unternehmen wird es immer wichtiger, sich als<br />

interessante Arbeitgeber zu positionieren. Gut<br />

anlocken lassen sich IT-Fachkräfte etwa mit<br />

einer Top-Ausstattung im Unternehmen. Sinnvoll<br />

für die Gewinnung von IT-Mitarbeitenden<br />

ist auch eine Zusammenarbeit mit Hoch- oder<br />

Fachschulen. Auf diese Weise lässt sich eine<br />

passgenaue Ausbildung von IT-Fachkräften<br />

durch Praktika, Werkstudent:innentätigkeiten<br />

oder duale Studiengänge vorantreiben. Gleichzeitig<br />

legen IT-Fachkräfte zunehmend Wert<br />

auf familienfreundliche Rahmenbedingungen.<br />

Unternehmen aus der Informationswirtschaft<br />

sollten daher flexible Arbeitszeitmodelle, Homeoffice-Optionen<br />

und andere familienfreundliche<br />

Maßnahmen offerieren.<br />

Weiterbildung anbieten<br />

Schwer zu finden sind zum Beispiel IT-Fachkräfte<br />

mit Know-how in Bezug auf Cloud-<br />

Technologien. Deswegen ist es sinnvoll, bereits<br />

bei Bewerbungsgesprächen gezielt nach<br />

Cloud-Kompetenzen der Bewerberinnen und<br />

Bewerber zu fragen. Gleichzeitig sollten Unternehmen<br />

ihren Mitarbeitenden die Möglichkeit<br />

bieten, sich bezüglich auf Cloud-Technologien<br />

weiterzubilden. Dies kann durch interne Schulungen,<br />

Online-Kurse oder die Teilnahme an<br />

Konferenzen erfolgen.<br />

<br />

Im Durchschnitt mussten Personalmanagerinnen<br />

und -manager 2022 über sieben Monate lang suchen,<br />

um eine offene IT-Stelle zu besetzen.<br />

iStock / gorodenkoff<br />

Performance Coach: Anker für IT-Personal<br />

Werbebeitrag – Arbeitgeberporträt<br />

Axians in Deutschland ist Teil<br />

des globalen Markennetzwerks<br />

für ICT-Lösungen von VINCI<br />

Energies und wurde 2023 von<br />

„Computerwoche“ und Channel-<br />

Partner in der Umsatzklasse von<br />

250 Millionen bis zu einer Milliarde<br />

Euro Jahresumsatz als bester<br />

IT-Dienstleister ausgezeichnet.<br />

Das Unternehmen hat erkannt,<br />

wie zentral das Wohlbefinden der<br />

Mitarbeiter:innen ist, und geht<br />

Unterstützung aktiv an.<br />

Petra Piller, Performance-Managerin<br />

bei Axians Deutschland<br />

In der IT-Branche ist der Fachkräftemangel<br />

deutlich spürbar. Laut<br />

dem Verband Bitkom fehlen in den<br />

deutschen Unternehmen 137.000<br />

IT-Expert:innen. Die bestehenden<br />

IT-Spezialist:innen haben als<br />

Folge daraus oft eine sehr hohe<br />

Arbeitsbelastung. Unterbesetzte<br />

IT-Teams arbeiten unter Druck,<br />

und IT-Führungskräfte müssen<br />

mit immer weniger immer mehr erreichen.<br />

Für den ICT-Spezialisten<br />

Axians haben daher insbesondere<br />

Gesundheit und Wohlbefinden der<br />

Mitarbeiter:innen oberste Priorität.<br />

Deshalb hat das Unternehmen<br />

in Person von Petra Piller den<br />

Job der Performance-Managerin<br />

geschaffen. Das Ziel: die Mitarbeiter:innen<br />

bei einem gesunden<br />

Lebensstil zu unterstützen und<br />

deren Resilienz und Wohlbefinden<br />

in einem anspruchsvollen<br />

Arbeitsumfeld zu stärken. Petra<br />

Piller ist als Performance-Managerin<br />

die Anlaufstelle bei Stress,<br />

emotionaler Belastung, Konflikten<br />

im Team und privaten Problemen<br />

– Herausforderungen, denen<br />

meist zu wenig Aufmerksamkeit<br />

geschenkt wird.<br />

Zufriedene Mitarbeiter:innen<br />

Schon während ihrer Zeit als HR-<br />

Business-Partnerin bei Axians<br />

kamen immer wieder Mitarbeiter:innen<br />

wegen Konflikten oder<br />

Problemen zu ihr. Nachdem Petra<br />

Piller bereits zuvor ausgebildete<br />

Burnout-Beraterin und Entspannungstrainerin<br />

war, entstand daraus<br />

dann das Konzept der neuen<br />

Stelle. Sie betreut Personen mit<br />

einem individuellen Angebot für<br />

mentale Gesundheit am Arbeitsplatz.<br />

Dazu gehören Burnout-Prävention,<br />

Resilienz-Trainings, Entspannungstipps,<br />

Meditationen,<br />

Achtsamkeitsübungen und weitere<br />

Methoden. Sie hilft darüber hinaus<br />

beim Finden neuer Lösungen und<br />

bei der mentalen Vorbereitung auf<br />

wichtige Termine, zum Beispiel mit<br />

sogenannten Tagesimpulsen. Damit<br />

sorgt Petra Piller dafür, dass<br />

Mitarbeitende zur besten Version<br />

ihrer selbst werden können, gesund<br />

bleiben, gut performen und<br />

Spaß an der Arbeit haben – auch<br />

wenn es mal anstrengend wird. Die<br />

Unterstützung der Mitarbeiter:innen<br />

trägt aktiv und nachhaltig zur<br />

Unternehmenskultur und zu erfolgreichen<br />

Kundenprojekten bei<br />

und erhöht die Bindung an den<br />

Arbeitgeber.<br />

Resilienz der Führungskräfte<br />

Angebote wie Performance Management<br />

werden zukünftig eine<br />

große Rolle spielen. Denn es gibt<br />

immer weniger Zeit, um nach anstrengenden<br />

Phasen durchzuatmen<br />

und Resilienz aufzubauen.<br />

Hier gilt es gerade für Führungskräfte,<br />

Anzeichen psychischer Belastung<br />

im Team rechtzeitig zu erkennen<br />

und präventiv zu agieren.<br />

Auch dabei hilft Petra Piller als Performance-Managerin<br />

bei Axians in<br />

Deutschland – damit möglichst alle<br />

Fachkräfte gesund bleiben.<br />

www.axians.de


9<br />

Gut beraten – als Techie im Consulting<br />

Werbebeitrag – Arbeitgeberporträt<br />

Disruptive Technologien stellen<br />

unsere Welt auf den Kopf. Künstliche<br />

Intelligenz wird immer<br />

wichtiger, ebenso wie Cybertrust,<br />

homomorphe Verschlüsselung,<br />

ChatGPT und Metaverse. Auch<br />

die robotergestützte Prozessautomatisierung<br />

verändert vieles<br />

grundlegend. Für Beratungsunternehmen<br />

wie EY bedeuten die neuen<br />

Möglichkeiten aber nicht nur<br />

neue Potenziale, sondern auch<br />

neue Herausforderungen.<br />

Wir sehen: Es geht nicht nur um<br />

die Technik selbst, sondern vor<br />

allem auch darum, was man aus<br />

ihr macht. Denn was nützen den<br />

Unternehmen die besten Technologien,<br />

wenn sie nicht wissen, wie<br />

man sie sicher, gewinnbringend<br />

und nachhaltig einsetzt?<br />

Um dies nicht dem Zufall zu überlassen,<br />

fordern Unternehmen<br />

zunehmend Tech-Expertise von<br />

Cybergurus, Codeknacker:innen<br />

oder Datenanalyst:innen. Sie alle<br />

stecken ihre Nasen tief in Computer<br />

und Serverstrukturen, kämpfen<br />

wie Programmierer:innen mit dem<br />

„Inventor’s Dilemma“, arbeiten mit<br />

Bits und Bytes – und immer öfter<br />

für einen höheren Zweck.<br />

Auch in der Consulting-Sparte von<br />

EY sind Tech-Talente gefragt, die<br />

mittlerweile weit mehr als nur IT-<br />

Nerds sind. Und so genießen MINT-<br />

Talente einen weiteren Vorteil in<br />

MEHR INFORMATIONEN<br />

Das Tech-Event: TechX³. OnTour<br />

Lust, in kleiner Runde über Tech-<br />

Trends zu sprechen, Challenges zu<br />

lösen und vielleicht einen Job mitzunehmen?<br />

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du unter dem Motto „eXperience,<br />

eXcellence, eXchange“ zwei Tage<br />

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der Beratung: eine extrem große<br />

Vielfalt an Möglichkeiten. Sie<br />

rücken die IT-Lieferkette in den<br />

Fokus von Nachhaltigkeitsstrategien,<br />

begleiten Unternehmen beim<br />

Wandel hin zur datengetriebenen<br />

Organisation oder können Maschinenausfälle<br />

voraussagen, indem<br />

sie KI-basierte Lösungen in Produktionsbetriebe<br />

implementieren.<br />

Durch ihr Consulting unterstützen<br />

sie Kund:innen dabei, ihre Zukunft<br />

neu zu gestalten, indem sie bestehende<br />

Geschäftsmodelle nachhaltig<br />

verbessern, die Leistungsfähigkeit<br />

der Finanzfunktion neu<br />

denken oder operative Prozesse an<br />

unsere schnelllebige Welt anpassen.<br />

EY-Consulting versteht diese<br />

Transformation als kontinuierlichen,<br />

dynamischen Wandel und<br />

als Zusammenspiel der Elemente<br />

Mensch, Innovation und Technologie<br />

– Transformation Realized.<br />

Modernes Arbeiten. Mit EY<br />

Beliebte Vorurteile gegenüber der<br />

Beratungsbranche sind allgegenwärtig.<br />

Traditionelle Unternehmensberatung<br />

steht immer noch<br />

für lange Arbeitszeiten und umfangreiche<br />

Reisetätigkeiten. Fakt<br />

ist: Das Arbeiten als Berater:in hat<br />

sich spätestens seit der Pandemie<br />

verändert. Moderne Technologien<br />

und Tools ermöglichen heute eine<br />

effizientere, datengetriebenere<br />

Arbeitsweise, und auch Routinetätigkeiten<br />

können auf dem digitalen<br />

Weg schneller umgesetzt<br />

werden. Es bahnt sich ein Kulturwandel<br />

an – auch bei EY. Weg von<br />

der 60-Stunden-Woche und hin zu<br />

Einstiegs- und Führungspositionen<br />

in Teilzeit. Fakt ist aber auch: Consulting<br />

ist ein People’s Business.<br />

Kundenkontakt und das Arbeiten<br />

im Team vor Ort gehören genauso<br />

dazu wie das Arbeiten im Homeoffice<br />

oder in einem unserer vielen<br />

modernen Büros.<br />

Tech-Talente können bei EY in<br />

ein dynamisches Umfeld aus führenden<br />

Unternehmen eintauchen<br />

und hautnah mit den neuesten<br />

Technologien und Trends arbeiten.<br />

EY-Tech-Consultant Tom betont:<br />

„Das Arbeitsumfeld ist sehr<br />

modern und innovativ, denn wir<br />

pflegen enge Partnerschaften<br />

mit großen Anbietern wie Microsoft,<br />

SAP oder ServiceNow und<br />

bleiben damit stets auf dem neuesten<br />

Stand.“ Die Kolleg:innen im<br />

Business und Technology Consulting<br />

ergänzen sich kompetent<br />

und schaffen so ein starkes Fundament<br />

für innovative Lösungen<br />

und Projekte, bei denen alle eigene<br />

Ideen einbringen und Prozesse<br />

mitgestalten können.<br />

Für Zukunft und <strong>Karriere</strong><br />

Temporeich, lebendig und international<br />

– so sieht das Arbeitsumfeld<br />

in der Beratung aus. Hier kommen<br />

Menschen unterschiedlicher<br />

Altersstufen, Nationalitäten und<br />

Erfahrungen zusammen. Das wiederum<br />

beflügelt Innovationskraft<br />

und Kreativität über die eigenen<br />

Landesgrenzen hinaus.<br />

Die <strong>Karriere</strong> bei EY folgt dem Motto:<br />

„It’s yours to build.“ Mitarbeitende<br />

haben also die Möglichkeit,<br />

ihre eigene Entwicklung aktiv zu<br />

gestalten. Dem hohen Tempo des<br />

technologischen Fortschritts begegnet<br />

EY mit gezielten Weiterbildungsangeboten<br />

zu Zukunftsthemen<br />

wie Digitalisierung, Leadership<br />

und Teaming bis hin zur Finanzierung<br />

eines Tech MBA.<br />

Die digitale Transformation schreitet<br />

weiter voran. Und EY zieht mit.<br />

Deshalb sind wir immer offen für<br />

motivierte und engagierte Tech-Talente,<br />

die uns dabei unterstützen,<br />

die digitale Unternehmenstransformation<br />

voranzubringen.<br />

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gemeinsam mit 45.000 Tech-<br />

Expert:innen aus der ganzen Welt<br />

die digitale Zukunft – und deine<br />

eigene <strong>Karriere</strong>.<br />

www.de.ey.com/karriere


10<br />

<strong>Karriere</strong> <strong>4.X</strong><br />

Im Dienste der Bevölkerung<br />

ÖFFENTLICHER DIENST | VON SASKIA SCHUMANN<br />

Die Babyboomer gehen in Rente – und hinterlassen<br />

nicht nur in privatwirtschaftlichen<br />

Unternehmen, sondern auch beim Staat eine<br />

immer größer werdende Personallücke. Gesucht<br />

werden nicht nur Verwaltungskräfte;<br />

auch Ingenieurinnen und Ingenieure oder ITler<br />

stehen auf den Wunschzetteln der Personalerinnen<br />

und Personaler in Bund, Ländern und<br />

Kommunen.<br />

Ob digitaler Führerscheinantrag, Onlinezugangsgesetz<br />

oder E-Akte – die Digitalisierung<br />

der Verwaltung über alle Ebenen hinweg dürfte<br />

den Bedarf an IT-Fachkräften im öffentlichen<br />

Dienst weiter antreiben. Und auch Ingenieurinnen<br />

und Ingenieure sind gesucht, vor allem<br />

in Forschung und Wissenschaft, aber auch in<br />

der Ver- und Entsorgung, im Bahn- oder Bauwesen<br />

oder im Natur- und Umweltschutz. Der<br />

Wettbewerb um die besten Köpfe mit privatwirtschaftlichen<br />

Unternehmen ist für die Behörden<br />

aber oft nicht einfach. Gerade bei den<br />

begehrten IT-Kräften genießen andere Branchen<br />

ein besseres Image, oder sie erwarten dort<br />

bessere Aufstiegs- und Verdienstmöglichkeiten<br />

als im öffentlichen Sektor.<br />

Besser als gedacht<br />

Ganz korrekt ist das nicht. Denn während in der<br />

freien Wirtschaft Gehälter meist knallhart verhandelt<br />

werden und gerade eher introvertierte<br />

Fachkräfte mitunter nicht die ersehnten Abschlüsse<br />

erzielen, richtet sich die Höhe des Gehalts<br />

im öffentlichen Dienst nach Qualifikation,<br />

Dienstgrad und Berufserfahrung. Festgelegt<br />

ist die Bezahlung im Tarifvertrag – regelmäßige<br />

Steigerungen und Jahressonderzahlung inklusive.<br />

Zudem bietet ein Job bei der Behörde<br />

eine gewisse Sicherheit – auch in Krisenzeiten.<br />

Kurzfristige Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit sind<br />

nicht zu erwarten. Hinzu kommen meist eine betriebliche<br />

Altersvorsorge, Zuschüsse zum öffentlichen<br />

Nahverkehr, 30 Tage Urlaub und flexible<br />

Teilzeitmodelle. Und nicht zuletzt kann es durchaus<br />

sinnstiftend sein, im Dienste der Bürgerinnen<br />

und Bürger zu Wohlergehen und Fortschritt der<br />

Gesellschaft beizutragen. Allerdings haben diese<br />

Vorzüge bisher wenig geholfen, die begehrten<br />

Fachkräfte anzulocken – vor allem in der IT und<br />

im Ingenieurswesen. „Vor dem immer größeren<br />

Fachkräftemangel, gerade auch im IT-Bereich,<br />

warnen wir bereits ewig“, sagt auch Ulrich Silberbach,<br />

Bundesvorsitzender des Beamtenbundes<br />

dbb. Doch nicht nur dort, über alle Berufsfelder<br />

und Behörden hinweg mangelt es an Personal.<br />

„Schon heute fehlen uns 360.000 Beschäftigte“,<br />

mahnt Silberbach. „Und damit nicht genug: Bis<br />

2030 werden über 1,3 Millionen Beschäftigte in<br />

den Ruhestand gehen, viele von ihnen sicher<br />

schon früher. Durch den eklatanten Fachkräftemangel<br />

ist das Personalsystem überlastet, und<br />

das nicht erst seit gestern!“<br />

Digitalisierung könnte helfen<br />

Zwar steigt die Zahl der Beschäftigten im öffentlichen<br />

Dienst seit 2010 wieder langsam an,<br />

zugleich nimmt aber auch die Arbeitsbelastung<br />

in Ämtern und Behörden deutlich zu. Helfen<br />

könnte die konsequente Digitalisierung aller<br />

Aufgabenfelder. So könnten Arbeitsprozesse<br />

deutlich effizienter gestaltet werden. Doch ausgerechnet<br />

an den dafür nötigen IT-Expertinnen<br />

und -Experten fehlt es im öffentlichen Dienst.<br />

„Der digitale Staat kann nur gelingen, wenn<br />

die Verwaltungen mehr eigene IT- und Digitalkompetenzen<br />

aufbauen“, fordert dbb-Chef<br />

ENTGELTGRUPPEN IM<br />

ÖFFENTLICHEN DIENST<br />

Die Tarifverträge im öffentlichen Dienst<br />

sind öffentlich einsehbar. Die Eingruppierung<br />

erfolgt in der Regel nach<br />

Qualifikation. So gilt:<br />

Entgeltgruppe 1 bis 4:<br />

Angelernte und ungelernte Beschäftigte<br />

Entgeltgruppe 5 bis 8:<br />

Beschäftigte, die eine dreijährige<br />

Berufsausbildung absolviert haben<br />

Entgeltgruppe 9 bis 12:<br />

Beschäftigte, die ein Fachhochschulstudium<br />

oder einen Bachelorabschluss<br />

haben<br />

Entgeltgruppe 13 bis 15:<br />

Für Beschäftigte mit einem abgeschlossenen<br />

Hochschulstudium,<br />

einem Masterabschluss, Diplom oder<br />

einem vergleichbaren Ausbildungsabschluss.<br />

Silberbach. Zudem seien massive Investitionen<br />

in die Fort- und Weiterbildung der vorhandenen<br />

Beschäftigten vonnöten. „Bereits heute investiert<br />

die Privatwirtschaft mehr als doppelt<br />

so viel wie der öffentliche Dienst in die Weiterbildung<br />

seiner Beschäftigten.“ Auch die Arbeitsbedingungen<br />

müssten verbessert werden. „Das<br />

bedeutet ganz konkret: flexible Arbeitszeiten,<br />

eine attraktive Bezahlung, eine moderne technische<br />

Arbeitsausstattung und eine innovative<br />

Verwaltungskultur. Denn zahlreiche Stellen sind<br />

zu lange unbesetzt, und das vorhandene Personal<br />

ist trotz zuletzt erfolgter Aufstockung komplett<br />

ausgelastet“, so Silberbach. <br />

Starte mit uns gemeinsam<br />

in die Zukunft!<br />

Werbebeitrag – Arbeitgeberporträt<br />

Du willst das Land am Laufen<br />

halten? Du suchst einen interessanten<br />

und abwechslungsreichen<br />

Arbeitsplatz? Dann komm zu uns<br />

zum Luftfahrt-Bundesamt.<br />

Bei uns bist du richtig. Denn wir<br />

gewährleisten durch die Wahrnehmung<br />

von mehr als 100 Zulassungs-,<br />

Starte mit uns in eine gemeinsame berufliche Zukunft.<br />

Genehmigungs- und Aufsichtsfunktionen<br />

sowohl den hohen personellen,<br />

technischen und flugbetrieblichen<br />

Sicherheitsstandard<br />

der Luftfahrt (Safety) als auch die<br />

Sicherheit des Luftfrachtverkehrs<br />

und die Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen<br />

durch die Luftfahrtunternehmen<br />

(Security).<br />

Bei uns findest du:<br />

• ein offenes, sympathisches Team,<br />

das viel Spaß und Freude an der<br />

Arbeit hat,<br />

• eine abwechslungsreiche Tätigkeit<br />

in einer modernen Fachbehörde,<br />

• täglich neue und spannende<br />

Herausforderungen,<br />

• hervorragende berufliche Entwicklungschancen,<br />

• die Sicherheit des öffentlichen<br />

Dienstes.<br />

Und wenn du dann noch viel Wert<br />

auf eine gute Work-Life-Balance<br />

durch flexible Arbeitszeiten, mobiles<br />

Arbeiten, Sport- und Gesundheitsangebote<br />

sowie Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf legst, dann<br />

solltest du mit uns gemeinsam<br />

in die Zukunft starten. In unserer<br />

Zentrale in Braunschweig sowie in<br />

unseren sechs Außenstellen freuen<br />

wir uns auf dich als neue Kollegin<br />

oder Kollegen, wenn du ein Studium,<br />

eine Ausbildung oder Beschäftigung<br />

als<br />

• Ingenieurin oder Ingenieur<br />

(m/w/d), in der Luft- und Raumfahrttechnik<br />

beziehungsweise im<br />

Maschinenbau,<br />

• Pilotin oder Pilot (m/w/d),<br />

• Fachärztin oder Facharzt (m/w/d),<br />

• Juristin oder Jurist (m/w/d),<br />

• Verwaltungswissenschaftlerin<br />

oder Verwaltungswissenschaftler<br />

(m/w/d),<br />

• Informatikerin oder Informatiker<br />

(m/w/d)<br />

erfolgreich absolviert hast. Wenn<br />

dir also die Sicherheit der Luftfahrt<br />

am Herzen liegt – dann starte mit<br />

uns durch.<br />

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Mit Vollgas in die Transformation<br />

AUTOMOBILINDUSTRIE | VON KATHARINA LEHMANN<br />

Die Automobilbranche steht vor einem tiefgreifenden<br />

Wandel. Um in Zukunft weiter<br />

zu bestehen und gar wieder eine Vorreiterrolle<br />

einzunehmen, brauchen die deutschen<br />

Autokonzerne moderne, saubere und digitale<br />

Technologien – und vor allem talentierte Köpfe,<br />

die diese entwickeln.<br />

Die Automobilindustrie gilt als die größte<br />

Branche des verarbeitenden Gewerbes und<br />

als – gemessen am Umsatz – bedeutendster<br />

Industriezweig in Deutschland. Nach Angaben<br />

des Bundeswirtschaftsministeriums arbeiteten<br />

im Jahr 2021 allein in Deutschland 786.109 Beschäftigte<br />

in der Automobilbranche – ein Minus<br />

von 2,8 Prozent im Vergleich zum Jahr zuvor. Im<br />

Jahr 2022 waren nach Angaben des Statistikportals<br />

Statista gar nur noch 774.339 Personen<br />

in der Autowirtschaft beschäftigt. Insgesamt<br />

sinkt die Beschäftigtenzahl seit 2018 kontinuierlich.<br />

Und das, obwohl die Branche immer mehr<br />

Jobs ausschreibt. So suchte einer Auswertung<br />

der Agentur Index Research zufolge im Jahr<br />

2021 die Automobilbranche insgesamt 169.231<br />

neue Mitarbeitende – ein Anstieg um 36 Prozent<br />

gegenüber dem Jahr 2020. Der Wert liegt auch<br />

über dem des Vorkrisenjahres 2019, als die Branche<br />

165.807 Jobs ausgeschrieben hatte.<br />

Kräftig aufgestockt werden vor allem die Stellen<br />

für Software-Entwicklerinnen und -Entwickler.<br />

In der Automobilentwicklung geht es neben<br />

dem klassischen Engineering seit Jahren verstärkt<br />

auch um die Transformation in Richtung<br />

Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Die Wertschöpfung<br />

im Auto verschiebt sich zunehmend<br />

von der reinen Hardware in Richtung Software<br />

– zum Beispiel für das autonome Fahren oder<br />

die Car2car-Kommunikation. Insgesamt wird die<br />

Elektronik im Fahrzeug immer komplexer.<br />

Autonomes Fahren erfordert<br />

neue Fertigkeiten<br />

Neben Entwickeln von Software werden auch<br />

diverse andere neue Qualifikationen gesucht.<br />

So stehen zum Beispiel Ingenieure für den Aufbau<br />

von Batteriefabriken, Batteriechemiker,<br />

Data Scientists, Supply Chain Manager,<br />

774.339<br />

Beschäftigte gab es 2022<br />

in der Automobil industrie<br />

in Deutschland. Das sind fast<br />

12.000 Arbeitnehmende weniger<br />

als im Vergleich zum Vorjahr.<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt, 2023<br />

Elektronikentwickler und Nachhaltigkeitsexperten<br />

(alle m/w/d) auf den Wunschlisten der<br />

Automobilunternehmen. Ob die Unternehmen<br />

diese Fachkräfte zeitnah finden, hängt auch vom<br />

Image der Branche ab. Je glaubwürdiger sich<br />

die Automobilhersteller und -zulieferer um die<br />

Entwicklung einer klimafreundlichen Mobilität<br />

bemühen, desto mehr werden sie als attraktive<br />

Arbeitgeber wahrgenommen. Denn gerade junge<br />

Spezialist:innen der IT und der Ingenieurwissenschaften<br />

interessieren sich für zukunftsfähige<br />

Jobs in nachhaltigen Unternehmen. Die Unternehmen<br />

der Automobilwirtschaft sehen indes<br />

den Mangel an Fach- und Arbeitskräften als<br />

eine der größten aktuellen Herausforderungen.<br />

So gaben in einer Umfrage des Verbandes der<br />

Automobilindustrie (VDA) im Mai dieses Jahres<br />

85 Prozent der 128 befragten Betriebe an, unter<br />

dem Fachkräftemangel zu leiden. <br />

<br />

11<br />

Weitere Informationen unter www.karriereratgeber-info.de<br />

„Wir suchen über 1.000 neue Mitarbeitende“<br />

Werbebeitrag – Interview<br />

Ingenieur:innen, ITler:innen,<br />

Mediziner:innen – DEKRA sucht<br />

bundesweit nach Fachkräften mit<br />

technischem Know-how. Spannend<br />

sind die Jobs allemal, ist die<br />

Prüforganisation doch in vielen<br />

innovativen Zukunftsfeldern aktiv,<br />

erklärt Guido Kutschera, Head<br />

of Region Germany, Switzerland,<br />

Austria und Executive Vice President<br />

DEKRA Group.<br />

Sie suchen Kfz-Prüfingenieur:innen,<br />

die die Autos von morgen<br />

prüfen. Nicht nur das. Wir suchen<br />

Prüfingenieure * , IT-Fachkräfte, Arbeits-<br />

und Betriebsmediziner, Laboranten<br />

oder Sachverständige.<br />

Im Bereich Automotive brauchen<br />

wir Kfz-Prüfingenieure, die Verbrenner<br />

und E-Autos prüfen, Schadengutachter<br />

oder Unfallanalytiker.<br />

Zudem bauen wir unser Technology<br />

Center am DEKRA Lausitzring weiter<br />

aus. Geplant sind weitere Teststrecken<br />

für das automatisierte<br />

Fahren und ein Batterietestlabor.<br />

Aber DEKRA prüft auch E-Bikes<br />

oder Windkraftanlagen, sowohl an<br />

Land als auch offshore, unterstützt<br />

Entwickler von Wasserstofftechnologien<br />

bei Prozess-, Betriebs- und<br />

Umweltsicherheit, berät und zertifiziert<br />

in allen Fragen der Unternehmensnachhaltigkeit<br />

und macht<br />

KI-Anwendungen und digitale<br />

Technologien cybersicher. Für diese<br />

spannenden Aufgaben suchen<br />

wir qualifizierte und leidenschaftliche<br />

Menschen, die mit uns an der<br />

Zukunft arbeiten.<br />

Was müssen die mitbringen?<br />

Grundsätzlich natürlich die entsprechenden<br />

Qualifikationen im<br />

Ingenieurs- oder IT-Bereich. Allerdings<br />

freuen wir uns auch immer,<br />

wenn sich Mitarbeitende bei<br />

und mit uns weiterentwickeln,<br />

und unterstützen sie mit vielfältigen<br />

Qualifizierungsprogrammen<br />

sowie verschiedenen Aus- und<br />

Weiterbildungen.<br />

Wie finden Sie diese neuen Kolleginnen<br />

und Kollegen? Das ist im<br />

aktuellen Marktumfeld nicht ganz<br />

einfach. Da wir stetig wachsen,<br />

steigt auch unser Personalbedarf,<br />

sodass wir auch dieses Jahr wieder<br />

über 1.000 neue Kolleginnen<br />

und Kollegen suchen. Über die<br />

herkömmliche Stellenanzeige allein<br />

lässt sich dieser Bedarf nicht<br />

decken. Stattdessen nutzen wir im<br />

Recruiting die vielfältigsten Kanäle,<br />

setzen auf bundesweite Imagekampagnen<br />

und engagieren uns<br />

im Sport – zum Beispiel als Partner<br />

der Volleyball-Bundesliga der<br />

Frauen oder bei den Relegationsspielen<br />

der Fußball-Bundesliga.<br />

Und nicht zuletzt investieren wir in<br />

die Mitarbeitendenbindung.<br />

Was bieten Sie den Mitarbeitenden?<br />

Vor allem einen sicheren<br />

Job in einem wertschätzenden<br />

und attraktiven Arbeitsumfeld<br />

Ingenieurin im Prüfwesen<br />

mit vielen Freiheiten und Entfaltungsmöglichkeiten.<br />

Zudem gibt<br />

es einige Benefits: Zum Beispiel<br />

steigt die Zahl der Urlaubstage bei<br />

längerer Betriebszugehörigkeit.<br />

Wichtig sind uns auch Diversity<br />

und Nachhaltigkeit – so fördern<br />

wir die Entwicklung von Frauen<br />

im Beruf; außerdem wollen wir<br />

bis 2025 klimaneutral sein. Gerade<br />

der jungen Generation ist es<br />

wichtig, in einem Unternehmen zu<br />

arbeiten, das selbst mit gutem Beispiel<br />

vorangeht. DEKRA ist so ein<br />

Unternehmen.<br />

www.dekra.de<br />

* <br />

alle im Folgenden aufgeführten Berufe<br />

immer m/w/d


12<br />

Code statt Skalpell<br />

<strong>Karriere</strong> <strong>4.X</strong><br />

GESUNDHEITSSEKTOR | VON JENS BARTELS<br />

Für junge Menschen der Generation Z ist neben<br />

einer guten Bezahlung die Sinnhaftigkeit ihrer<br />

Arbeit ein wichtiges Thema. Von diesem Trend<br />

könnten Hersteller von Medizintechnik sowie<br />

weitere Unternehmen aus dem Gesundheitswesen<br />

profitieren. Denn auch in diesem Wirtschaftsbereich<br />

wird händeringend nach gut<br />

ausgebildeten IT-Fachkräften gesucht.<br />

Wer seine <strong>Karriere</strong> im IT-Sektor macht, kann<br />

sich freuen. Die Gehälter von IT-Fachkräften<br />

entwickeln sich im Vergleich zu anderen Berufsgruppen<br />

weiterhin überdurchschnittlich gut.<br />

Mit einem Bruttomediangehalt von über 52.000<br />

Euro liegen IT-Spezialist:innen etwa gleichauf<br />

IT in Kliniken<br />

ist vielseitig.<br />

mit Ingenieursberufen sowie Beschäftigten im<br />

Consulting und damit deutlich über dem berufsgruppenübergreifenden<br />

Bruttomediangehalt von<br />

knapp 44.000 Euro im Jahr. Besonders IT-Architekt:innen<br />

und Data Scientists machen zurzeit<br />

einen kräftigen Sprung nach vorne. Aktuelle<br />

Zahlen diverser Gehaltsumfragen zeigen auch, in<br />

welchem Bundesland die Aussicht auf ein hohes<br />

Einkommen besonders gut ist: Am besten verdienen<br />

IT-Fachkräfte mit Blick auf das mittlere<br />

Jahressalär in Hessen, Schlusslicht bei IT-Gehältern<br />

ist Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Zum Wohle der Patientinnen und Patienten<br />

Neben der Bezahlung spielen bei der Suche<br />

nach einem attraktiven IT-Job auch andere Parameter<br />

wie die Sinnhaftigkeit eine wichtige Rolle.<br />

Von diesem Trend könnte auch die Branche der<br />

Medizintechnik-Hersteller profitieren, denn in<br />

diesem Bereich treffen die Themen Gesundheit,<br />

Medizin und Informatik aufeinander. Dort<br />

arbeiten IT-Fachkräfte in der Regel an Lösungen<br />

und Produkten, die den Nutzen für die Gesundheit<br />

und das Wohl des Menschen in den Mittelpunkt<br />

stellen. Dadurch können beispielsweise<br />

Behandlungen verfeinert, Krankheiten früher<br />

entdeckt oder Medikationen besser abgestimmt<br />

werden. Neben den Medizintechnik-Unternehmen<br />

suchen auch Krankenhäuser nach passendem<br />

IT-Personal, schließlich schreitet auch<br />

im Klinikbetrieb der Einsatz von Informationstechnologien<br />

immer weiter voran.<br />

Frauen in den Fokus rücken<br />

Allerdings klaffen auch im Bereich der Medizintechnik<br />

das Angebot und die Nachfrage nach<br />

Der Gesundheitssektor bietet vielfältige und<br />

sinnstiftende Betätigungsfelder.<br />

IT-Fachkräften auseinander. Mitunter verwundert<br />

in diesem Zusammenhang, dass nicht<br />

stärker auf weibliches IT-Personal zurückgegriffen<br />

wird. So fiel, einem internationalen<br />

Weiterbildungsanbieter in einer Studie auf, dass<br />

Frauen, die im Tech-Sektor arbeiten wollen,<br />

europaweit deutlich seltener zu entsprechenden<br />

Vorstellungsgesprächen eingeladen werden als<br />

ihre männlichen Kollegen. Hier gibt es also noch<br />

Potenzial.<br />

<br />

iStock / ipopba<br />

Per Drachenkampf zum neuen Job<br />

RECRUITING | VON JENS BARTELS<br />

Die klassische Stellenausschreibung in der Zeitung<br />

oder im Internet ist immer noch die häufigste<br />

Methode, um neues Personal zu suchen.<br />

Allerdings erzielt diese Form der Mitarbeiter:innengewinnung<br />

meist nicht mehr die gewünschte<br />

Aufmerksamkeit. Deswegen setzen<br />

immer mehr Unternehmen zur Gewinnung von<br />

Fachkräften auf originelle Rekrutierungsideen.<br />

Egal, ob mit einem Gehweg-Graffiti vor dem<br />

Firmengebäude eines Konkurrenzunternehmens<br />

mit der Frage „Sie hier?“, einer Belohnung von<br />

500 Euro, wenn es ein Talent von der Bewerbung<br />

bis zum Vorstellungsgespräch schafft, oder der<br />

Aufgabe, einen schwierigen Code auf der Website<br />

eines IT-Spezialisten zu knacken: Für eine<br />

erfolgreiche Recruiting-Kampagne mit der Guerilla-Methode<br />

braucht es nicht viel mehr als eine<br />

gute Idee. Grundsätzlich verbirgt sich dahinter<br />

ein innovativer Ansatz, der das Ziel verfolgt, mit<br />

kreativen Aktionen und meist geringem Budget<br />

möglichst viele potenzielle Bewerber:innen zu<br />

erreichen. Oft genug funktioniert die Methode<br />

besonders gut bei schwer zu besetzenden Stellen.<br />

Denn beim Guerilla-Recruiting lassen sich<br />

Talente ansprechen, die häufig kontaktiert werden<br />

und bereits eine gewisse Resistenz gegen<br />

Abwerbung entwickelt haben.<br />

Erfolg messen<br />

Wer eine solche Kampagne startet, sollte dabei<br />

genau die Zielgruppe treffen und entweder auf<br />

einen Überraschungseffekt bauen oder einen<br />

Gamification ist im<br />

Recruiting ein Erfolg<br />

versprechender Trend.<br />

ungewöhnlichen Kontext finden. Gleichzeitig<br />

muss man die Rekrutierungsidee professionell<br />

umsetzen, um den positiven Eindruck des Unternehmens<br />

bei den potenziellen Bewerber:innen<br />

zu stärken. Auch zur Unternehmenskultur sollte<br />

die geplante Idee passen. Nicht zuletzt ist<br />

es wichtig, nach der Umsetzung den Erfolg der<br />

Aktion zu messen, um zu sehen, ob die Idee die<br />

gewünschten Ergebnisse erzielt hat.<br />

Spiele nutzen<br />

Gamification ist im Recruiting ein weiterer Erfolg<br />

versprechender Trend, der mittlerweile in<br />

ganz unterschiedlichen Branchen angekommen<br />

ist. Anders als beim klassischen Vorstellungsgespräch<br />

geht es hierbei nicht um die Auseinandersetzung<br />

mit dem Lebenslauf oder der<br />

Abfrage auswendig gelernter Stärken, sondern<br />

um Problemlösungsansätze sowie abstraktes<br />

und kreatives Denken. Angefangen beim<br />

Drachenkampf über ein Quizduell bis zur Leitung<br />

eines Hotels: Im Wettbewerb um die besten<br />

Talente gibt es auch bei dieser Methode eine<br />

Vielzahl gut durchdachter Ideen. Aber hier gilt<br />

ebenso: Gamification darf Spaß machen und<br />

überraschend sein, sollte aber zur Art der Aufgabe<br />

und zur Unternehmenskultur passen.


Fortschritt<br />

ermöglichen.<br />

Fokus auf Menschen.<br />

Ingenieurwesen bei ZEISS<br />

„In diesem einen Moment sieht man ganz deutlich, dass sich die Arbeit der letzten Jahre gelohnt hat. Und welche<br />

Leistung das Zusammenspiel von Chirurginnen, Chirurgen und Hightech ermöglicht.“ So fasst Philipp seine Eindrücke<br />

zusammen, nachdem er das erste Mal das von ihm mitentwickelte OP-System im Einsatz bei einer Behandlung des<br />

Grauen Star erlebt hat. Philipp arbeitet bei ZEISS in der Medizintechnik. Er und sein Team entwickeln innovative Lösungen<br />

zur Diagnose und Behandlung von Augenkrankheiten.<br />

Erfahre mehr über Philipp und zukunftsgestaltende Jobs in der Medizintechnik: zeiss.de/ingenieurwesen


14<br />

Neue Wege gehen<br />

<strong>Karriere</strong> <strong>4.X</strong><br />

WEITERBILDUNG UND QUALIFIZIERUNG | VON JENS BARTELS<br />

Immer häufiger finden Unternehmen kein Personal,<br />

um ihre offenen IT-Stellen zu besetzen.<br />

Zu den Möglichkeiten, die bislang zu wenig genutzt<br />

werden, gehört die Weiterentwicklung der<br />

eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder<br />

die Anwerbung von IT-Fachkräften im Ausland.<br />

Auch die Förderung der Diversität kann helfen,<br />

den Fachkräftebedarf zu decken.<br />

In Deutschland leiden viele Wirtschaftszweige<br />

gerade im IT-Bereich unter einem massiven<br />

Fachkräftemangel. In den kommenden Jahren<br />

wird sich die Situation noch verschärfen.<br />

Neben den für alle Berufe geltenden Herausforderungen<br />

durch den demografischen Wandel<br />

wächst infolge der Digitalisierung der Bedarf an<br />

Fachkräften, die in den diversen Berufen der<br />

Informationstechnologien einsetzbar sind.<br />

Nicht anders sieht es bei den Ingenieurwissenschaften<br />

aus.<br />

Die Problematik verschiebt den Fokus immer<br />

stärker auf den Bildungsbereich. So geht es<br />

darum, vermehrt das Interesse junger Menschen<br />

an Ausbildungen und Studiengängen in<br />

den MINT-Fächern zu wecken. Zudem wächst<br />

das Interesse an Weiterbildungen, damit talentierte<br />

Mitarbeitende aus anderen Berufen<br />

in IT-Feldern eingesetzt werden können. Dabei<br />

sollten die Weiterbildungsangebote sowohl für<br />

Führungskräfte als auch Mitarbeitende auf digitale<br />

Fähigkeiten wie Innovationskompetenz,<br />

digitale Kollaboration, agiles Arbeiten oder Data<br />

Analytics fokussiert werden.<br />

Umschulungen werden als<br />

große Chance gesehen.<br />

Kompetenzen fördern<br />

Grundsätzlich ist mit Blick auf den Bedarf an<br />

Ingenieurinnen und Ingenieuren oder IT-Fachkräften<br />

heute schon klar: Unternehmen müssen<br />

sich umfassender mit dem Potenzial ihrer eigenen<br />

Mitarbeitenden beschäftigen. Hierbei gilt<br />

es, die richtigen Talente in den eigenen Reihen<br />

zu identifizieren und sie bei Bedarf nicht nur<br />

innerhalb ihres Kompetenzbereichs, sondern<br />

bei Interesse auch in neuen Feldern weiterzubilden<br />

oder umzuqualifizieren. Allerdings nutzen<br />

Unternehmen nach Angaben einer Civey-Umfrage<br />

smarte Instrumente wie die Umschulung<br />

(Reskilling) des bestehenden Personals immer<br />

noch kaum. Eine andere Möglichkeit zur Besetzung<br />

vakanter Stellen ist die Suche beruflich<br />

qualifizierter IT-Fachkräfte im Ausland. Mit dem<br />

Fachkräfteeinwanderungsgesetz eröffnen sich<br />

in diesem Zusammenhang neue Perspektiven.<br />

Gleichzeitig wirken Talente aus dem Ausland<br />

nicht nur dem Fachkräftemangel entgegen,<br />

sondern bringen auch neue Denkweisen und<br />

Lösungsansätze in bestehende Teams ein. Übrigens<br />

sind die Sorgen vieler kleiner und mittelständischer<br />

Unternehmen vor Sprachbarrieren<br />

bei der Einstellung internationaler Fachkräfte<br />

im IT-Bereich oftmals überbewertet. Denn klar<br />

ist: IT-Berufe erfordern ohnehin gute Englischkenntnisse.<br />

Diversität ausbauen<br />

Um im internationalen Wettbewerb um IT-Fachkräfte<br />

erfolgreich zu sein, spielt auch das Diversity<br />

Management eine Schlüsselrolle. Immer<br />

mehr Unternehmen sehen in der Vielfalt der<br />

Belegschaft großes Potenzial. So steht beispielsweise<br />

hinter Tätigkeiten wie etwa der Entwicklung<br />

von Software ein sehr kreativer Prozess,<br />

der durch vielfältige Teammitglieder mit ihren<br />

unterschiedlichen Blickwinkeln neue Impulse<br />

erhalten kann. Eine aktuelle Publikation im Auftrag<br />

des Bundesministeriums für Wirtschaft und<br />

Klimaschutz beschreibt, wie Unternehmen ihren<br />

Fachkräftebedarf zum Beispiel in der deutschen<br />

Batterieindustrie durch die Förderung von Diversität<br />

sichern können. Unternehmen werden<br />

durch Diversity-Ziele motiviert, im Recruiting<br />

mehr Zielgruppen anzusprechen und sich für<br />

solche zu öffnen, die bislang unterrepräsentiert<br />

sind. Zentral dafür ist auch die Vermittlung von<br />

diversitätsorientierten Kompetenzen bei der<br />

Führungskräfteentwicklung. Gleichzeitig ist es<br />

wichtig, Diversität in der Unternehmenskultur<br />

zu verankern.<br />

<br />

Gefragte IT-Fachkräfte der Zukunft<br />

Werbebeitrag – Hochschulporträt<br />

Ob Künstliche Intelligenz oder die Abwehr von Hackerangriffen:<br />

Die Informationstechnik entwickelt sich stetig weiter.<br />

Umso wichtiger ist es für Fachkräfte, sich weiterzubilden und<br />

für Herausforderungen der Branche zu wappnen. Die OHM Professional<br />

School, das Weiterbildungsinstitut der Technischen<br />

Hochschule Nürnberg, bietet dafür berufsbegleitende Weiterbildungen<br />

im Bereich IT an.<br />

Vier Zertifikatslehrgänge starten wieder im März 2024. In nur neun<br />

Monaten können sich Teilnehmende in den Bereichen Digitalisierung,<br />

IT-Security Engineering, Softwareentwicklung oder Usability<br />

Engineering weiterbilden. Die Module der Lehrgänge können auch<br />

für den Master Software Engineering und IT angerechnet werden.<br />

Alle Weiterbildungen sind mithilfe des Blended-Learning-Konzepts<br />

und der Betreuung durch die Studiengangmanager:innen<br />

optimal mit Beruf und Privatleben vereinbar. Absolvent:innen<br />

können sich über aussichtsreiche <strong>Karriere</strong>chancen freuen, denn<br />

qualifizierte IT-Fachkräfte werden händeringend gesucht.<br />

https://ohm-professional-school.de/IT<br />

© AdobeStock<br />

Die Teilnehmenden profitieren vom Lernen in kleinen Gruppen.<br />

Digitale Weiterbildungen für alle<br />

Werbebeitrag – Unternehmensporträt<br />

Wir, Jeannette Lausch und Jeanette Schwarz, gründeten die<br />

TJ² GmbH, weil wir eine Mission haben. Wir wollen die Digitalisierung<br />

in Unternehmen vorantreiben.<br />

Mit unserem hervorragenden Team, dem Fachwissen und beruflichen<br />

Erfahrungen bieten wir erstklassige Weiterbildungen<br />

an, die Ihre Kenntnisse des Marketings sowie der alltäglichen<br />

Büroarbeiten in Zeiten der Arbeitswelt 4.0 praxis nah vermitteln,<br />

fördern und unterstützen.<br />

Die rasante Entwicklung<br />

der Digitalisierung durchdringt<br />

alle Arbeitsbereiche – fortlaufende<br />

Weiterbildung ist entscheidend,<br />

um den Anschluss<br />

nicht zu verlieren. Die Weiterbildungen<br />

der TJ² GmbH steigern<br />

die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Arbeitnehmer:innen und<br />

vermitteln praktische Werkzeuge<br />

für den digitalen Wandel.<br />

Dank unserer Erfahrung<br />

und unserem Verständnis für<br />

Arbeitgeber:innen und Bewerber:innen<br />

ist die TJ² GmbH ein<br />

TJ² GmbH – digitale Weiterbildungen für alle!<br />

Vorreiter in der Branche. Wir sind der Schrittmacher für die Zukunft<br />

der Arbeit und stehen für Innovation und Erfolg in einer<br />

digitalisierten Welt.<br />

https://digitale-weiterbildung-tj2.de


Gefährliche Knappheit<br />

CYBERSICHERHEIT | VON HARTMUT SCHUMACHER<br />

Fehlende Spezialistinnen und Spezialisten sind<br />

eines der größten IT-Sicherheitsprobleme in<br />

deutschen Unternehmen. Mit teilweise unkonventionellen<br />

Maßnahmen versuchen die Firmen,<br />

gegen diesen Mangel anzukämpfen.<br />

Die Gefährdungslage im Cyberraum ist „hoch<br />

wie nie“ – laut dem BSI-Bericht „Die Lage der<br />

IT-Sicherheit in Deutschland 2022“. Das liegt<br />

nicht nur an einer gestiegenen Zahl von Cyberangriffen,<br />

sondern auch daran, dass es nicht<br />

genügend Fachkräfte gibt, die diesen Angriffen<br />

etwas entgegenzusetzen haben. Der IDC-Studie<br />

„Cybersecurity in Deutschland 2022“ zufolge<br />

leiden 60 Prozent der deutschen Unternehmen<br />

bereits unter einem „akuten Security-Fachkräftemangel“<br />

oder erwarten einen solchen. Für<br />

19 Prozent der Unternehmen ist der Fachkräftemangel<br />

eine der größten Herausforderungen im<br />

Bereich Sicherheit.<br />

Kritische Infrastrukturen<br />

Auch Unternehmen, die zu den Betreibern Kritischer<br />

Infrastrukturen gehören (beispielsweise<br />

Top Fünf der Security-Herausforderungen in Deutschland<br />

maximal drei Antworten pro Studienteilnehmer:in; Abbildung gekürzt<br />

27 %<br />

Sicherheits -<br />

komplexität<br />

18 %<br />

Sicherheit von vernetzten<br />

Umgebungen<br />

21 %<br />

Datenschutz<br />

aus den Bereichen Energieversorgung und<br />

Gesundheitswesen), sind davon nicht ausgenommen.<br />

Fast sechs von zehn dieser<br />

Unternehmen betrachten den Mangel an IT-<br />

Fachpersonal als eine der größten Sicherheitsherausforderungen.<br />

Ähnlich sieht es bei den<br />

deutschen Bundesministerien aus, in denen<br />

nach Angaben der Bundesregierung derzeit<br />

durchschnittlich 20 Prozent der Stellen im Bereich<br />

IT-Sicherheit unbesetzt sind.<br />

Maßnahmen gegen den Mangel<br />

Unternehmen müssen sich einiges einfallen<br />

lassen, um trotz der Fachkräfteknappheit Mitarbeitende<br />

für ihre IT-Sicherheit zu finden. Eine<br />

der ergriffenen Maßnahmen besteht darin, die<br />

Arbeitsbedingungen möglichst attraktiv zu gestalten,<br />

beispielsweise durch flexible Arbeitszeiten<br />

und durch Homeoffice-Angebote. Höhere<br />

Gehälter sind ebenfalls eine gute Motivation, für<br />

Behörden oder kleine und mittlere Unternehmen<br />

aber oft nicht umsetzbar. Als sehr wirkungsvoll<br />

hat es sich erwiesen, vorhandene Mitarbeitende<br />

durch Weiterbildungen in Sicherheitsexpertinnen<br />

17 %<br />

Integration und<br />

Rationalisierung<br />

19 %<br />

Cybersecurity-<br />

Fachräftemangel<br />

Quelle: IDC Studie „Cybersecurity<br />

in Deutschland 2022“, 2022<br />

und -experten zu verwandeln. Ergänzend dazu<br />

beginnen einige Unternehmen damit, bei Einstellungen<br />

weniger Wert auf Diplome zu legen und<br />

stattdessen auch informell erlangte Fähigkeiten<br />

zu berücksichtigen. Vermehrt kommen zudem<br />

Automatisierungslösungen zum Einsatz, die den<br />

Mitarbeitenden Routinetätigkeiten abnehmen,<br />

sodass sie mehr Zeit für die anspruchsvolleren<br />

Aufgaben haben. Oft kann auch Managed Security<br />

einen Ausweg darstellen, also das Auslagern<br />

der Sicherheitsaufgaben an externe Dienstleister.<br />

Geforderte Qualifikationen<br />

Im Bereich IT-Sicherheit existiert eine Vielzahl<br />

von Berufen: Der Beruf mit den vielseitigsten<br />

Herausforderungen ist des/der IT-Sicherheitsbeauftragten<br />

(Chief Information Security Officer),<br />

verantwortlich für die Informationssicherheit im<br />

gesamten Unternehmen. Unternehmen setzen<br />

bei einem/einer IT-Sicherheitsbeauftragten<br />

meist einen Universitätsabschluss in einem<br />

informatiknahen Bereich (idealerweise IT-Sicherheit)<br />

voraus sowie mehrjährige Berufserfahrung<br />

in leitender Position. Andere Berufe sind deutlich<br />

spezialisierter: Ein:e Malware-Analyst:in beispielsweise<br />

nimmt schädliche Software unter<br />

die Lupe, um Abwehrmaßnahmen zu entwickeln.<br />

Ein:e IT-Forensiker:in sichert und untersucht die<br />

Beweise nach einem erfolgreichen Angriff. Ein:e<br />

Penetration-Tester:in versucht, die Sicherheitsmaßnahmen<br />

des Unternehmens zu überwinden.<br />

Ein:e Awareness-Trainer:in sensibilisiert die Belegschaft<br />

für Sicherheitsfragen und vermittelt<br />

ihr empfehlenswerte Verhaltensweisen. Auch<br />

für diese und andere Berufe im Bereich der IT-<br />

Sicherheit ist ein Studium eine gute Grundlage.<br />

Prof. Norbert Pohlmann, TeleTrusT-Vorsitzender<br />

und Direktor des Instituts für Internet-Sicherheit<br />

an der Westfälischen Hochschule, erläutert: „Ein<br />

IT-Sicherheitsstudium vermittelt fundiertes und<br />

praxisnahes Wissen zu Architekturen, Konzepten,<br />

Prinzipien, Mechanismen und Eigenschaften<br />

im Bereich IT- und Sicherheitssysteme.“ Es gibt<br />

jedoch Alternativen zum Studium – in Form von<br />

Weiterbildungskursen, unter anderem bei Industrie-<br />

und Handelskammern. Je zeitaufwendiger<br />

ein Kurs ist und je bekannter der Veranstalter,<br />

desto wertvoller auf dem Arbeitsmarkt ist in der<br />

Regel der erworbene Abschluss.<br />

<br />

15<br />

Weitere Informationen unter www.karriereratgeber-info.de<br />

Cyberhygiene als Erfolgsfaktor<br />

Werbebeitrag – Unternehmensporträt<br />

Betreiber von Kritischen Infrastrukturen,<br />

die sich um ihre<br />

Cyberhygiene kümmern, sind<br />

wesentlich besser gegen Cyberangriffe<br />

gerüstet. Dies ergab<br />

eine Studie des Instituts für IT-<br />

Sicherheit bei digitalDefense in<br />

München. Wer Kritische Infrastrukturen<br />

betreibt, ist von Haus<br />

aus Risiken ausgesetzt. Diese<br />

Spezialisierung auf Cyberabwehr<br />

brachte digitalDefense eine hohe<br />

Anerkennung.<br />

Kritische Infrastrukturen (KRITIS)<br />

gegen Cyberangriffe abzusichern<br />

ist eine besondere Herausforderung.<br />

Präventive IT-Sicherheit,<br />

Cyberabwehr und PKI-Services<br />

stehen bei digitalDefense seit über<br />

10 Jahren im Fokus. Aufgrund der<br />

von Haus aus vorhandenen Angriffsvektoren<br />

ist es wichtig, eine<br />

grundlegende Strategie, ein hohes<br />

Maß an Aufmerksamkeit und Notfallpläne<br />

zu entwickeln, um im Krisenfall<br />

richtig reagieren zu können.<br />

Am IT-Leitstand und SOC werden<br />

valide Daten benötigt. KRITIS-Betreiber<br />

stehen in einer besonderen<br />

Verantwortung aufgrund der<br />

lebenswichtigen Bedeutung für die<br />

Gesellschaft, weil ihre IT-Systeme<br />

besonders verletzlich sind. digital-<br />

Defense analysiert fortlaufend aktuelle<br />

Angriffsmuster und Angriffswege.<br />

Referenzkunden reichen von<br />

Behörden, Luft- und Raumfahrt, Sicherheitseinrichtungen<br />

hin zu Betreibern<br />

Kritischer Infrastrukturen.<br />

www.digitaldefense.de<br />

MEHR INFORMATIONEN<br />

digitalDefense zählt mit seinen führenden Cyber Security Services<br />

zu den Pionieren einer vernetzten Welt. Kontinuierliche Innovation<br />

und ständiges Lernen bestimmen unsere DNA.


16<br />

<strong>Karriere</strong> <strong>4.X</strong><br />

KOMMENTAR<br />

Ingenieur in Lederhosen<br />

Um die Herausforderungen der kommenden Jahre zu<br />

meistern, braucht Deutschland dringend ITlerinnen<br />

und ITler sowie Ingenieurinnen und Ingenieure – und<br />

zwar mehr, als derzeit an den Hochschulden der Republik<br />

ausgebildet werden. Entsprechende Fachkräfte<br />

müssen also auch aus dem Ausland<br />

angelockt werden. Die sind aber durchaus<br />

wählerisch bei der Entscheidung<br />

für ihren neuen Beschäftigungs- und<br />

Wohnort. Nicht nur, dass Deutschland<br />

generell aufgrund der eher<br />

schwierig zu erlernenden Sprache,<br />

der hohen Abgabenlast und der abschreckenden<br />

Bürokratie nicht auf<br />

Platz eins der Wunschdestinationen<br />

der Spezialistinnen und Spezialisten steht. Auch<br />

innerhalb der Bundesrepublik gibt es Unterschiede:<br />

So steht Bayern hoch in der Gunst ausländischer Ingenieure.<br />

Einer Untersuchung des Vereins Deutscher<br />

Ingenieure (VDI) und des Instituts der deutschen<br />

Wirtschaft (IW) zufolge sind dort fast 13 Prozent<br />

der Ingenieurinnen und Ingenieure<br />

nicht deutscher Herkunft – dreimal<br />

so viele wie bei den Schlusslichtern<br />

Mecklenburg-Vorpommern und<br />

Sachsen-Anhalt. Klar ist: Ohne Zuwanderung<br />

bekommen wir die Lücke<br />

auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr<br />

geschlossen. Deutschland kann sich<br />

also etwas von Bayern abgucken.<br />

Michael Gneuss<br />

Chefredakteur<br />

IMPRESSUM<br />

Projektmanager Moritz Duelli, moritz.duelli@reflex-media.net Redaktion Jens Bartels,<br />

Michael Gneuss, Katharina Lehmann, Hartmut Schumacher, Saskia Schumann<br />

Layout Silke Schneider, grafik@reflex-media.net Fotos iStock / Getty Images, Coverbild<br />

iStock / dima_sidelnikov Druck BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH V.i.S.d.P.<br />

Redaktionelle Inhalte Michael Gneuss, redaktion@reflex-media.net Weitere Informationen<br />

Pit Grundmann, pit.grundmann@reflex-media.net, Reflex Verlag GmbH, Hackescher<br />

Markt 2–3, D-10178 Berlin, T +49 (0)30/ 200 8949 0, www.reflex-media.net<br />

Diese Publikation des Reflex Verlages erscheint am 17. Oktober 2023 in der Süddeutschen<br />

Zeitung. Der Reflex Verlag und die Süddeutsche Zeitung GmbH sind rechtlich<br />

getrennte und redaktionell unabhängige Unternehmen. Inhalte von Werbebeiträgen<br />

wie Unternehmens- und Produktporträts, Interviews, Advertorials, Anzeigen sowie<br />

Gastbeiträgen und Fokusinterviews geben die Meinung der beteiligten Unternehmen<br />

beziehungsweise Personen wieder. Die Redaktion ist für die Richtigkeit der Beiträge<br />

nicht verantwortlich. Die rechtliche Haftung liegt bei den jeweiligen Unternehmen.<br />

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65929 Frankfurt am Main<br />

www.suewag.com/karriere<br />

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Bernecker Straße 70<br />

95448 Bayreuth<br />

www.tennet.eu<br />

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89081 Ulm<br />

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70629 Stuttgart<br />

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38108 Braunschweig<br />

www.lba.de<br />

DEKRA Automobil GmbH 11<br />

Handwerkstraße 15<br />

70565 Stuttgart<br />

www.dekra.de/karriere<br />

ZEISS Gruppe 13<br />

Carl-Zeiss-Straße 22<br />

73447 Oberkochen<br />

www.zeiss.de/ingenieurwesen<br />

OHM Professional School, Technische<br />

Hochschule Nürnberg 14<br />

Keßlerstraße 1<br />

90489 Nürnberg<br />

https://ohm-professional-school.de<br />

TJ² GmbH 14<br />

Großgörschener Straße 15<br />

06686 Lützen<br />

https://digitale-weiterbildung-tj2.de<br />

digitalDefense Information<br />

Systems GmbH 15<br />

Zeppelinstraße 71–73<br />

81669 München<br />

www.digitaldefense.de

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