17.10.2023 Aufrufe

Karriere 4.X

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer finden heute auf dem Arbeitsmarkt Verhältnisse vor, von denen Menschen früher nur träumen konnten. In vielen Branchen sind für Bewerberinnen und Bewerber die Konditionen der einstellenden Unternehmen entscheidend. Die Firmen buhlen um Talente wie noch nie. Jedoch hat die Rezession nun auch dazu geführt, dass Unternehmen nicht mehr ganz so viele neue Mitarbeitende benötigen. Auch wenn die Zeiten für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer noch immer rosig sind, so wandelt sich doch die Stimmung: Unternehmen werden auch im Recruiting wieder wählerischer. Unvermindert gesucht sind vorrangig Fachkräfte, die Deutschland bei Megathemen wie die Digitalisierung und die Energiewende voranbringen. Das sind vor allem tüchtige und gut ausgebildete Ingenieurinnen und Ingenieure sowie IT-Fachkräfte. Die Wertschätzung für deren Leistung steigt. Denn im Zuge des Abschwungs wird uns wieder bewusst, dass wir unseren Wohlstand in erster Linie erarbeitet haben. Wenn wir ihn erhalten wollen, müssen wir unvermindert unsere Tüchtigkeit in wichtigen Zukunftsfeldern der Wirtschaft unter Beweis stellen. Welche Rolle IT-Kräfte und Ingenieurinnen und Ingenieure dabei spielen, wollen wir Ihnen auf den folgenden Seiten schildern.

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer finden heute auf dem Arbeitsmarkt Verhältnisse vor, von denen Menschen früher nur träumen konnten. In vielen Branchen sind für Bewerberinnen und Bewerber die Konditionen der einstellenden Unternehmen entscheidend. Die Firmen buhlen um Talente wie noch nie. Jedoch hat die Rezession nun auch dazu geführt, dass Unternehmen nicht mehr ganz so viele neue Mitarbeitende benötigen. Auch wenn die Zeiten für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer noch immer rosig sind, so wandelt sich doch die Stimmung: Unternehmen werden auch im Recruiting wieder wählerischer. Unvermindert gesucht sind vorrangig Fachkräfte, die Deutschland bei Megathemen wie die Digitalisierung und die Energiewende voranbringen. Das sind vor allem tüchtige und gut ausgebildete Ingenieurinnen und Ingenieure sowie IT-Fachkräfte. Die Wertschätzung für deren Leistung steigt. Denn im Zuge des Abschwungs wird uns wieder bewusst, dass wir unseren Wohlstand in erster Linie erarbeitet haben. Wenn wir ihn erhalten wollen, müssen wir unvermindert unsere Tüchtigkeit in wichtigen Zukunftsfeldern der Wirtschaft unter Beweis stellen. Welche Rolle IT-Kräfte und Ingenieurinnen und Ingenieure dabei spielen, wollen wir Ihnen auf den folgenden Seiten schildern.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

12<br />

Code statt Skalpell<br />

<strong>Karriere</strong> <strong>4.X</strong><br />

GESUNDHEITSSEKTOR | VON JENS BARTELS<br />

Für junge Menschen der Generation Z ist neben<br />

einer guten Bezahlung die Sinnhaftigkeit ihrer<br />

Arbeit ein wichtiges Thema. Von diesem Trend<br />

könnten Hersteller von Medizintechnik sowie<br />

weitere Unternehmen aus dem Gesundheitswesen<br />

profitieren. Denn auch in diesem Wirtschaftsbereich<br />

wird händeringend nach gut<br />

ausgebildeten IT-Fachkräften gesucht.<br />

Wer seine <strong>Karriere</strong> im IT-Sektor macht, kann<br />

sich freuen. Die Gehälter von IT-Fachkräften<br />

entwickeln sich im Vergleich zu anderen Berufsgruppen<br />

weiterhin überdurchschnittlich gut.<br />

Mit einem Bruttomediangehalt von über 52.000<br />

Euro liegen IT-Spezialist:innen etwa gleichauf<br />

IT in Kliniken<br />

ist vielseitig.<br />

mit Ingenieursberufen sowie Beschäftigten im<br />

Consulting und damit deutlich über dem berufsgruppenübergreifenden<br />

Bruttomediangehalt von<br />

knapp 44.000 Euro im Jahr. Besonders IT-Architekt:innen<br />

und Data Scientists machen zurzeit<br />

einen kräftigen Sprung nach vorne. Aktuelle<br />

Zahlen diverser Gehaltsumfragen zeigen auch, in<br />

welchem Bundesland die Aussicht auf ein hohes<br />

Einkommen besonders gut ist: Am besten verdienen<br />

IT-Fachkräfte mit Blick auf das mittlere<br />

Jahressalär in Hessen, Schlusslicht bei IT-Gehältern<br />

ist Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Zum Wohle der Patientinnen und Patienten<br />

Neben der Bezahlung spielen bei der Suche<br />

nach einem attraktiven IT-Job auch andere Parameter<br />

wie die Sinnhaftigkeit eine wichtige Rolle.<br />

Von diesem Trend könnte auch die Branche der<br />

Medizintechnik-Hersteller profitieren, denn in<br />

diesem Bereich treffen die Themen Gesundheit,<br />

Medizin und Informatik aufeinander. Dort<br />

arbeiten IT-Fachkräfte in der Regel an Lösungen<br />

und Produkten, die den Nutzen für die Gesundheit<br />

und das Wohl des Menschen in den Mittelpunkt<br />

stellen. Dadurch können beispielsweise<br />

Behandlungen verfeinert, Krankheiten früher<br />

entdeckt oder Medikationen besser abgestimmt<br />

werden. Neben den Medizintechnik-Unternehmen<br />

suchen auch Krankenhäuser nach passendem<br />

IT-Personal, schließlich schreitet auch<br />

im Klinikbetrieb der Einsatz von Informationstechnologien<br />

immer weiter voran.<br />

Frauen in den Fokus rücken<br />

Allerdings klaffen auch im Bereich der Medizintechnik<br />

das Angebot und die Nachfrage nach<br />

Der Gesundheitssektor bietet vielfältige und<br />

sinnstiftende Betätigungsfelder.<br />

IT-Fachkräften auseinander. Mitunter verwundert<br />

in diesem Zusammenhang, dass nicht<br />

stärker auf weibliches IT-Personal zurückgegriffen<br />

wird. So fiel, einem internationalen<br />

Weiterbildungsanbieter in einer Studie auf, dass<br />

Frauen, die im Tech-Sektor arbeiten wollen,<br />

europaweit deutlich seltener zu entsprechenden<br />

Vorstellungsgesprächen eingeladen werden als<br />

ihre männlichen Kollegen. Hier gibt es also noch<br />

Potenzial.<br />

<br />

iStock / ipopba<br />

Per Drachenkampf zum neuen Job<br />

RECRUITING | VON JENS BARTELS<br />

Die klassische Stellenausschreibung in der Zeitung<br />

oder im Internet ist immer noch die häufigste<br />

Methode, um neues Personal zu suchen.<br />

Allerdings erzielt diese Form der Mitarbeiter:innengewinnung<br />

meist nicht mehr die gewünschte<br />

Aufmerksamkeit. Deswegen setzen<br />

immer mehr Unternehmen zur Gewinnung von<br />

Fachkräften auf originelle Rekrutierungsideen.<br />

Egal, ob mit einem Gehweg-Graffiti vor dem<br />

Firmengebäude eines Konkurrenzunternehmens<br />

mit der Frage „Sie hier?“, einer Belohnung von<br />

500 Euro, wenn es ein Talent von der Bewerbung<br />

bis zum Vorstellungsgespräch schafft, oder der<br />

Aufgabe, einen schwierigen Code auf der Website<br />

eines IT-Spezialisten zu knacken: Für eine<br />

erfolgreiche Recruiting-Kampagne mit der Guerilla-Methode<br />

braucht es nicht viel mehr als eine<br />

gute Idee. Grundsätzlich verbirgt sich dahinter<br />

ein innovativer Ansatz, der das Ziel verfolgt, mit<br />

kreativen Aktionen und meist geringem Budget<br />

möglichst viele potenzielle Bewerber:innen zu<br />

erreichen. Oft genug funktioniert die Methode<br />

besonders gut bei schwer zu besetzenden Stellen.<br />

Denn beim Guerilla-Recruiting lassen sich<br />

Talente ansprechen, die häufig kontaktiert werden<br />

und bereits eine gewisse Resistenz gegen<br />

Abwerbung entwickelt haben.<br />

Erfolg messen<br />

Wer eine solche Kampagne startet, sollte dabei<br />

genau die Zielgruppe treffen und entweder auf<br />

einen Überraschungseffekt bauen oder einen<br />

Gamification ist im<br />

Recruiting ein Erfolg<br />

versprechender Trend.<br />

ungewöhnlichen Kontext finden. Gleichzeitig<br />

muss man die Rekrutierungsidee professionell<br />

umsetzen, um den positiven Eindruck des Unternehmens<br />

bei den potenziellen Bewerber:innen<br />

zu stärken. Auch zur Unternehmenskultur sollte<br />

die geplante Idee passen. Nicht zuletzt ist<br />

es wichtig, nach der Umsetzung den Erfolg der<br />

Aktion zu messen, um zu sehen, ob die Idee die<br />

gewünschten Ergebnisse erzielt hat.<br />

Spiele nutzen<br />

Gamification ist im Recruiting ein weiterer Erfolg<br />

versprechender Trend, der mittlerweile in<br />

ganz unterschiedlichen Branchen angekommen<br />

ist. Anders als beim klassischen Vorstellungsgespräch<br />

geht es hierbei nicht um die Auseinandersetzung<br />

mit dem Lebenslauf oder der<br />

Abfrage auswendig gelernter Stärken, sondern<br />

um Problemlösungsansätze sowie abstraktes<br />

und kreatives Denken. Angefangen beim<br />

Drachenkampf über ein Quizduell bis zur Leitung<br />

eines Hotels: Im Wettbewerb um die besten<br />

Talente gibt es auch bei dieser Methode eine<br />

Vielzahl gut durchdachter Ideen. Aber hier gilt<br />

ebenso: Gamification darf Spaß machen und<br />

überraschend sein, sollte aber zur Art der Aufgabe<br />

und zur Unternehmenskultur passen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!