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November 2023 - coolibri

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coolinarisch | 33<br />

Foto: Berit Kriegs<br />

Beruf kommt von Berufung: Jakov Baraev und Dafina Truschinski.<br />

LUST AUF LEVANTE<br />

Bunt, aromatisch, vielfältig und überwiegend veggie – die levantinische Küche erobert<br />

die Welt. Jakov Baraev und Dafina Truschinski gebührt das Verdienst, in Düsseldorf das<br />

erste Restaurant für SPEZIALITÄTEN AUS NAHOST eröffnet zu haben.<br />

Kennen gelernt haben sie sich bei der<br />

Arbeit im Colombella. Als das Lokal<br />

am Belsenplatz im Frühjahr nach nur<br />

fünf Monaten durch einen Brand komplett<br />

zerstört wurde, war es mit der<br />

Anstellung schon wieder vorbei. Jakov Baraev<br />

nahm die Situation zum Anlass, zu tun, was er<br />

ohnehin eines Tages tun wollte – als Gastronom<br />

sein eigener Herr sein. Gemeinsam mit Dafina<br />

Truschinski übernahm er das russische Restaurant<br />

seiner Eltern, das Beluga. Anfang September<br />

eröffneten sie unter neuem Namen und mit neuem<br />

Konzept das Shemesh.<br />

Sie seien beide „Gastrokinder“, sagt die gelernte<br />

Restaurantfachfrau Dafina. Jakovs Mutter und<br />

Vater hingegen, obschon selbst Gastronomen,<br />

stellten sich eine andere Laufbahn für ihren<br />

Sohn vor, der eigentlich Koch werden wollte. Jakov<br />

machte eine Lehre als Informatiker, fühlte<br />

sich in der IT-Branche aber nicht heimisch. Nach<br />

einem Praktikum in der Küche des Steigenbergers<br />

hängte er noch eine zweite Ausbildung im<br />

Riva und im Alchimist dran und ließ sich in seinem<br />

Wunschberuf ausbilden.<br />

Das Shemesh residiert unter der Adresse Grafenberger<br />

Allee im Stapelmann Business Center,<br />

liegt aber etwas versteckt in einer Seitenstraße.<br />

Die jungen Betreiber:innen haben das Interieur<br />

von ihren Vorgänger:innen übernommen, jedoch<br />

einiges umgestellt, neu dekoriert und ihr eigenes<br />

Flair eingebracht.<br />

Das Wort Shemesh stammt aus dem Hebräischen<br />

und bedeutet Sonne, und was es damit auf<br />

sich hat, erschließt sich, wenn das Beleuchtungssystem<br />

aktiviert wird. Im kulinarischen Fokus<br />

steht die vielfältige Küche der Levante, also der<br />

Länder des östlichen Mittelmeerraumes: Syrien,<br />

Jordanien, Libanon, Israel; auch der Maghreb<br />

macht seine Einflüsse geltend.<br />

Es gilt das Sharing-Prinzip<br />

Wie in den Ursprungsländern gilt auch im Shemesh<br />

das Sharing-Prinzip, die Kultur des Teilens<br />

und gemeinsamen Genießens, die keiner festen<br />

Menüstruktur folgt. Stattdessen kommt eine<br />

Vielzahl kleiner Teller und Schüsseln auf den<br />

Tisch: Labneh (gebratene Artischocken), ein halber<br />

Blumenkohl mit Tahini-Joghurt-Dressing, gegrillter<br />

Pulpo mit pikanter Chipotle-Sauce, orientalisches<br />

Beef-Tatar, angemacht mit Minze und<br />

Granatapfelsirup, gebackene Aubergine mit Tomatensalsa<br />

oder arabischer Salat mit Belugalinsen,<br />

Couscous, Kichererbsen, Zwiebeln, Feta und<br />

Gurke. Und natürlich Hummus, eines der bekanntesten<br />

Gerichte der levantinischen Küche,<br />

der hier mit Tahini, gebratenen Pimientos und<br />

Zhug, einer jemenitischen Gewürzsauce auf Korianderbasis,<br />

serviert wird. Famos! Die Gäste seien<br />

begeistert davon, erzählt Dafina, und das will etwas<br />

heißen, denn Hummus ist bekanntlich eine<br />

Wissenschaft für sich. Typisch für die levantinische<br />

Küche ist außerdem, dass viele Gerichte gerne<br />

eine süße Komponente beinhalten – beim<br />

Couscous mit Lamm und Schmorgemüse sind<br />

für diese besondere Raffinesse beispielsweise<br />

Datteln verantwortlich.<br />

Im Shemesh gibt es eine lange Bar, an der man<br />

auch einfach nur einen Drink oder einen Cocktail<br />

nehmen kann. Der Barkeeper ist ebenfalls<br />

ein Gastrokind, er hat lange im Landhaus Freemann<br />

gearbeitet.<br />

Zwei Stufen führen hinauf zu einem Podest, wo<br />

ein Piano steht und sich ein weiterer Gastraum<br />

erstreckt, der für Feierlichkeiten oder Gesellschaften<br />

abgetrennt werden kann.<br />

180 Plätze stehen insgesamt zur Verfügung. Freitags<br />

und samstags legt ab 21.30 Uhr ein DJ auf –<br />

Tanzen ist möglich und ausdrücklich erwünscht.<br />

bk<br />

Shemesh, Grafenberger Allee 277, Düsseldorf,<br />

0173-9735357, Mo, Mi, Do & So 17.30–23, Fr & Sa<br />

17.30–24 Uhr; shemesh-restaurant.de

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