Standpunkt 568, 3. November 2023

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8 | Standpunkt der Wirtschaft ARBEITGEBER BASELLAND 3. November 2023 CORONA-PANDEMIE Zweckmässiger Einsatz der Kurzarbeit Auf Grundlage einer Evaluation der Parlamentarischen Verwaltungskontrolle (PVK) kommt die Geschäftsprüfungskommission des Nationalrats (GPK-N) zum Schluss, dass die Kurzarbeitsentschädigung (KAE) während der Corona krise zweckmässig eingesetzt wurde. Gleichzeitig fordert sie allerdings, dass die Risiken, die mit der Anwendung von Notrecht verbunden sind, besser antizipiert und überprüft werden. Im Rahmen der Inspektion über die Bewältigung der Covid-19-Pandemie durch die Bundes behörden beauftragte die GPK-N die PVK mit einer Evaluation über die Kurzarbeit in der Coronakrise. Angesichts der durch den Bund verfügten Einschränkungen der Unternehmenstätigkeit kommt die GPK-N zum Schluss, dass der Einsatz der Kurzarbeit zweckmässig war. Es sei begrüssenswert, dass die Bundesbehörden zu Beginn der Pandemie schnell eingriffen, um eine schnelle Auszahlung der KAE zu gewährleisten. Dennoch sei nun zentral, dass die noch laufenden Kontrollen zu bereits ausbezahlten KAE fristgerecht erfolgen, damit die fehlbaren Betriebe noch zur Rechenschaft gezogen werden können. Kontrollen verbessern Ganz grundsätzlich hält die GPK-N fest, dass die KAE eine konsequente und frühzeitige Kontrolle und Missbrauchsbekämpfung erfordert. Für die GPK-N ist klar, dass die in der ersten Phase der Pandemie vorgenommenen Vereinfachungen der Verfahren richtig waren. Weiter verweist die GPK-N darauf, dass die SECO, die für die Kontrollen der Rechtmässigkeit des KAE-Bezugs zuständig ist, aufgrund fehlender Ressourcen gezwungen war, Prioritäten zu setzen und verschiedene Kontrollen bei den Arbeitslosenkassen zu verschieben. Kritisiert wird allerdings, dass die zahlreichen Anpassungen, Verlängerungen sowie die rückwirkende Geltung der KAE-Regelungen zu erheblicher Rechtsunsicherheit geführt haben. Aus diesem Grund ersucht die GPK-N den Bundes rat, bei einer künftigen Anwendung des Notrechts möglichst frühzeitig die Kriterien festzulegen, welche zur Aufhebung oder Verlängerung der ausserordentlichen Massnahmen führen. Lückenhafte Daten Ebenfalls hat sich gezeigt, dass die dem Bundesrat von den zuständigen Departementen zur Verfügung gestellten Daten teils lückenhaft waren. Die wirtschaftlichen Risiken und das Missbrauchspotenzial, welche mit der Einführung des summarischen Abrechnungsverfahrens für die KAE einhergingen, waren darin nicht systematisch ausgewiesen. Die GPK-N fordert den Bundesrat daher dazu auf, dafür zu sorgen, dass seine Entscheidungsgrundlagen auch bei der krisenbedingten Anwendung vollständig und transparent sind. sb ARBEITGEBERVERBAND BASELLAND Arbeitgeber Baselland ist die Vereinigung aller der Wirtschaftskammer angeschlossenen Arbeitgeber. Die Angebote von Arbeitgeber Baselland stehen allen arbeitgebenden Mitgliedern der Wirtschaftskammer Baselland zur Verfügung. Haus der Wirtschaft Hardstrasse 1 4133 Pratteln Telefon: +41 61 927 64 64 E-Mails: info@arbeitgeber-bl.ch www.kmu.org/arbeitgeber-bl WAHLEN – Die wirtschafts- und landwirtschaftsfreundlichen Kräfte haben im Eidgenössischen Parlament deutlich zugelegt. Dazu beigetragen hat auch die Kampagne «Perspektive Schweiz», die auf eine Mobilisierung wirtschafts- und landwirtschaftsfreundlicher Wählerinnen und Wähler abzielte. Erfolgreiche Kampagne Die Kampagne «Perspektive Schweiz» hat dazu beigetragen, dass der Wirtschaft und Landwirtschaft wohlgesinnte Kreise wählen gingen. Die Schweizer Bevölkerung hat am 22. Oktober ein neues Parlament gewählt. Das wirtschafts- und landwirtschaftsfreundliche Lager konnte dabei deutlich zulegen. Dachverbände sind zufrieden Zu dem erfeulichen Wahlresultat hat auch die Kampagne «Perspektive Schweiz» beigetragen. Die vier Dachverbände der Wirtschaft und Landwirtschaft, economiesuisse, Schweizerischer Gewerbeverband sgv, Schweizerischer Arbeitgeberverband (SAV) und Schweizer Bauernverband (SBV), zeigen sich mit dem Erfolg der Kampagne zufrieden. «An das neue Parlament besteht nun die Erwartung, dass die Anliegen der Wirtschaft und Landwirtschaft in der anstehenden Legislatur vermehrt Gehör finden», schreibt der Schweizer Arbeitgeberverband in einer nach den Parlamentswahlen verschickten Medienmitteilung. Während über einem Jahr hat die Kampagne «Perspekti- BASELBIETER REGIERUNG – Der Regierungsrat steht der Motion zur Einreichung einer Standesinitiative betreffend Elternzeit kritisch gegenüber. Er empfiehlt die Motion zur Ablehnung. Skeptisch gegenüber Elternzeit Die Motion von Mitte-Landrätin Patricia Bräutigam verlangt die Einreichung einer Standesinitiative durch den Regierungsrat. Es geht darum, die Elternzeit auf insgesamt mindestens 20 Wochen zu erhöhen. Dabei darf der fixe Anteil der Mutter die aktuellen 14 Wochen Mutterschaftsurlaub nicht unterschreiten, während der fixe Anteil des Vaters mindestens 20 Prozent der gesamten Elternzeit betragen soll. Ansonsten sind Aufteilung und Bezug der Elternzeit flexibel. Regelungen sind nicht zeitgemäss Diese Forderung wird von der Motionärin damit begründet, dass die aktuell geltenden Regelungen nicht mehr zeitgemäss sind und der wachsenden Vielfalt an Familienmodellen, Lebensformen und Vorstellungen zur Aufteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit nicht mehr gerecht werden. Diesen sich wandelnden Bedürfnissen kann mittels der Einführung einer nationalen Elternzeit mit flexibler Aufteilung am besten begegnet werden. Patricia Bräutigam und die zahlreichen Mitunterzeichner erhoffen sich dadurch eine Steigerung der Erwerbsquote der Frauen. Damit soll die Benachteiligung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt verringert sowie deren finanzielle Unabhängigkeit und Rentenleistungen gestärkt werden. Schliesslich sei es ein geeignetes Mittel, um dem sich zuspitzenden Fachkräftemangel in der Schweiz entgegenzuwirken. Ungeeignetes Instrument Der Regierungsrat steht diesem Vorhaben kritisch gegenüber. Einerseits Eine Motion im Landrat will dafür sorgen, dass die Eltern mehr Zeit für ihre Kinder haben. Der Regierungsrat soll dazu eine Standesinitiative einreichen. Bild: foto phanatic/unsplash bezweifelt er, dass die Standesinitiative formell das geeignete Instrument für das Vorhaben sei. Standesinitiativen seien oftmals wenig wirkungsvoll und es dauere lange, bis diese allenfalls umgesetzt würden. Weiter merkt die Baselbieter Exekutive an, dass die Zuständigkeiten für Standesinitiativen beim Bild: zvg ve Schweiz» – unter anderem im Standpunkt der Wirtschaft – auf die Leistungen und die grosse Bedeutung der Wirtschaft und Landwirtschaft hingewiesen. Ziel der gemeinsamen Kampagne war es, der Wirtschaft und Landwirtschaft wohlgesinnte Kreise zur Teilnahme an den Wahlen zu bewegen. «Die Wahlergebnisse bestätigen, dass mit der Stärkung des wirtschafts- und landwirtschaftsfreundlichen Lagers die Zusammenarbeit gelungen ist», schreibt der Arbeitgebeberverband in seiner Medienmitteilung. Zusammenarbeit fortsetzen Nachdem das Wahlergebnis erneut für eine erfolgreiche Mobilisierung der wirtschafts- und landwirtschaftsnahen Kräfte spricht, beabsichtigen die vier Verbände, ihre Zusammenarbeit auch in Zukunft bei gemeinsamen Anliegen fortzusetzen. Ob die Kapagne «Perspektive Schweiz» fortgesetzt wird, entscheiden die Verbände später. Reto Anklin Landrat liege und nicht beim Regierungsrat. Inhaltlich anerkennt der Regierungsrat die Wichtigkeit des Themas. Einerseits weist er auf die Forderungen der Eidgenössischen Kommission für Familienfragen (EKFF), andererseits auf die zahlreichen auf Bundesebene schon eingereichten Vorstösse hin, die jedoch bin anhin jeweils verworfen wurden. Der Bund weise dabei immer darauf hin, dass die Zuständigkeit für die Einführung und Ausgestaltung einer Elternzeit bei den Sozialpartnern liege. Vielmehr sei die sich aktuell in Beratung befindende Vorlage bezüglich der familienergänzenden Kinderbetreuung zu priorisieren. Die Baselbieter Regierung erinnert in ihrer Begründung zur Ablehnung der Motion, dass mit der Einführung des Vaterschaftsurlaubs per 1. Januar 2021 bereits ein wichtiger Schritt in Richtung der Forderungen gemacht worden sei. Regierung beantragt Ablehnung Für den Regierungsrat ist nicht ersichtlich, weshalb der Kanton Basel- Landschaft besonders von dieser Thematik betroffen sein und folglich eine Standesinitiative einreichen soll. Aus all diesen Gründen sieht die Exekutive keinen dringenden Handlungsbedarf und beantragt Ablehnung der Motion. Sebastian Bitter
3. November 2023 HAUS DER WIRTSCHAFT Standpunkt der Wirtschaft | 9 HDW BUSINESS CLUB DINNER – Thomas Süssli, Chef der Schweizer Armee, gab im Rahmen des HDW Business Club Dinners im Haus der Wirtschaft Einblick in die verschiedenen Arten und Ebenen von Bedrohungen, mit welchen die Schweiz aktuell und auch in Zukunft konfrontiert wird. Thomas Süssli gewährte Einblicke in den Alltag der Schweizer Armee www.hdw.ch HDW SIMPLY BUSINESS – Am 9. November 2023 informiert die Creditreform Egeli Gruppe im Rahmen der Veranstaltungsreihe HDW Simply Business über das Inkassowesen in der Schweiz. Sie zeigt auch, wieso es sich auszahlen kann, das Inkasso an ein spezialisiertes Unternehmen zu übergeben. Das Inkasso ist eine Sache für Spezialisten Thomas Süssli, Chef der Schweizer Armee, im Gespräch mit Michael Köhn am HDW Business Club Dinner im Haus der Wirtschaft. Es sind unruhige Zeiten. Der langanhaltende Krieg in der Ukraine und der wieder aufgeflammte Konflikt zwischen Israel und Palästina bewegt die Gemüter auf globaler Ebene und sorgt für Unsicherheit in der Schweizer Bevölkerung. Thomas Süssli, Chef der Schweizer Armee, gab im Rahmen des HDW Business Club Dinners im Haus der Wirtschaft Einblick in die verschiedenen Arten und Ebenen von Bedrohungen, mit welchen die Schweiz aktuell und auch in Zukunft konfrontiert wird. Kann sich die Schweiz verteidigen? Ob sich die Schweiz im Falle eines übergreifenden Konflikts überhaupt verteidigen könnte. Was es benötigt, Bild: zVg um die Sicherheit der Schweiz sicherzustellen. Und wie jede Schweizer Bürgerin und Bürger ihren Teil zur Wertschätzung der Armee beitragen kann. Im anschliessenden Talk mit Michael Köhn gewährte der höchste Schweizer Militärbeamte dann auch einzigartige Einblicke in den militärischen Alltag. Chris Stöcklin In einem praxisbezogenen Vortrag der Veranstaltungsreihe HDW Simply Business beleuchtet Arno Häfeli, Key Account Manager bei der Creditreform EGELI Gruppe, die Inkassosituation in der Schweiz. Er zeigt den Teilnehmenden in seinem Vortrag «Inkasso in der Schweiz – das sollten Sie wissen», was für ihren Inkassoprozess das Wichtigste ist. Das Inkasso ist auf jeden Fall eine Sache für Spezialisten. Das Durchsetzen einer Forderung, notfalls auf dem Rechtsweg, ist in jeder Hinsicht unangenehm: Es bindet personelle Ressourcen, und die Erfolgsaussichten sind ungewiss. Vorbeugende Bonitätsauskünfte In vielen Fällen muss das nicht sein. Wer zum Beispiel auf Bonitätsauskünfte von unabhängigen Wirtschaftsauskunfteien setzt, kann schon vor Vertragsabschluss einschätzen, ob mit Zahlungsschwierigkeiten des Kunden zu rechnen ist und, wenn nötig, auf das Geschäft verzichten. Auszahlen kann sich auch, das Inkasso an ein spezialisiertes Unternehmen zu übergeben. Das entlastet die Mitarbeitenden, die damit mehr Ressourcen für ihre Kernaufgaben haben. In überraschend vielen Fällen gelingt es nämlich, gemeinsam einen Zahlungsplan auszuarbeiten. Nutzen Sie die Chance und begleiten Sie uns auf einer Reise zur Lösung. Der Anlass findet hybrid statt. Teilnehmende haben die Möglichkeit, online teilzunehmen. Für die Teilnehmenden vor Ort gibt es im Anschluss zusätzlich einen kleinen Apero mit der Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen. Für beide Veranstaltungsarten ist ein Ticket nötig, das kostenlos von der Website des HDW heruntergeladen werden kann (Adresse siehe unten). HDW Simply Business: «Inkasso in der Schweiz – das sollten Sie wissen» Datum: 9. November 2023, 16.30 bis 17.30 Uhr Ort: Haus der Wirtschaft Tickets: www.hdw.ch/events EVENTS IM HAUS DER WIRTSCHAFT 9. November 2023 Business Club Lunch. Die Mitglieder des Business Club treffen sich zum Lunch. Gast ist Piergiorgio Cecco, Regional Operations Manager Genesis Motor Switzerland, 11.30 bis 13.30 Uhr (exklusiv für Mitglieder des Business Club). HDW Simply Business. Inkasso in der Schweiz – das sollten Sie wissen. Eine Sache für Spezialisten: Das Inkasso, das Durchsetzen einer Forderung, notfalls auf dem Rechtsweg, ist in jeder Hinsicht unangenehm; es bindet personelle Ressourcen, und die Erfolgsaussichten sind ungewiss. Das muss in vielen Fällen nicht sein. Referent ist Arno Häfeli, Key Account Manager Creditreform EGELI Gruppe. 16.30 bis 17.30 Uhr. 13. November 2023 HDW KMU-Workshop. Das HDW lanciert mit der Strategieberatung Prof. Bruhn & Partner AG ein praxisorientiertes Workshop-Format für KMU. Ziel ist ein fundierter und handlungsrelevanter Input und Austausch zu zukunftsrelevanten Themen. Im ersten Teil geht es ums Thema Nachhaltigkeit. 16 bis 19 Uhr. 15.–19. November 2023 Berufsschau 2023. Erstmals findet die Berufsschau in der St. Jakobshalle statt – mit komplett modernisiertem Konzept und vielen positiven Veränderungen. Über 80 Aussteller präsentieren stolz ihre Fachgebiete und zeigen, wie die schweizerische Berufslehre die Grundlage für exzellentes Handwerk und Innovation bildet. www.berufsschau.ch 20. November 2023 HDW KMU-Workshop. Das HDW lanciert mit der Strategieberatung Prof. Bruhn & Partner AG ein praxisorientiertes Workshop-Format für KMU. Ziel ist ein fundierter und handlungsrelevanter Input und Austausch zu zukunftsrelevanten Themen. Im zweiten Teil geht es ums Thema Digitalisierung. 16 bis 19 Uhr. 23. November 2023 Tag der Wirtschaft. Nach drei pandemiebedingten Absagen in den Jahren 2020, 2021 und 2022 kommt der Tag der Wirtschaft im Jahr 2023 zurück. In der St. Jakobshalle werden sich rund 3000 Menschen aus der KMU-Wirtschaft treffen und sich inspirieren lassen. www.tag-der-wirtschaft.ch Einen kompletten Eventkalender mit den Veranstaltungen im HDW finden Sie unter www.hdw.ch/besucher/events.
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