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6_2023 Leseprobe

Ausgabe 5_2023 des BIOGAS Journals, herausgegeben vom Fachverband Biogas e.V.

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INTERNATIONAL<br />

BIOGAS JOURNAL | 6_<strong>2023</strong><br />

Anaerober Schwarzwasser-Fermenter im Recolab, die Trennung<br />

der Stoffströme ermöglicht eine hohe Ausbeute an Biogas.<br />

wieder auf Trinkwasserqualität gereinigt. Anschließend<br />

wird ihm die Wärme entzogen, die in Zukunft<br />

für die Beheizung eines Schwimmbades genutzt werden<br />

soll. „94 Prozent des Abwassers ist Grauwasser,<br />

das in diesem Kreislauf dicht an den Verbrauchern<br />

zirkulieren kann“, erklärt Jens Gille.<br />

Schwarzwasser und Lebensmittelabfälle dagegen<br />

landen in getrennten, jeweils 10 Kubikmeter großen<br />

Tanks, um von dort aus in separate Fermenter<br />

gepumpt zu werden, mit denen Biogas produziert<br />

wird. Die Lebensmittelabfälle werden vorher noch<br />

pasteurisiert. Der Biogasertrag aus dem Schwarzwasser<br />

liegt nach Angaben von Recolab dank des Three<br />

Pipes Out-Systems fast zwei Drittel über dem in einer<br />

üblichen Kläranlage. Auch dieses Biogas wird in das<br />

städtische Netz gespeist.<br />

Aus den Gärprodukten gewinnt Recolab Stickstoff<br />

und Phosphat. Auch die Ausbeute dieser beiden Ressourcen<br />

kann sich sehen lassen. „Im Vergleich zur<br />

Gewinnung aus dem Schlamm üblicher Kläranlagen<br />

ist sie bei Phosphaten drei Mal und bei Stickstoff<br />

sogar sieben Mal höher.“ Jens Gille geht davon aus,<br />

dass diese Stoffe in Zukunft eine ebenso wichtige<br />

Einnahmequelle sein werden wie das aufbereitete<br />

Biogas. „Abwasser und organische Abfälle sind ein<br />

Schatz, der überall vorhanden ist“, betont Gille.<br />

Wie auch bei einem ähnlichen Projekt in Hamburg<br />

Jenfeld (siehe Biogas Journal 6_2019, Seiten 70-<br />

72) lässt sich eine derartige Nutzung der Stoffströme<br />

allerdings nur bei Neubauquartieren realisieren.<br />

Doch weist sie in die Zukunft. Bereits jetzt aber - und<br />

das seit drei Jahrzehnten – nutzt die Stadt Helsingborg<br />

organische Abfälle aus Haushalten und Industrie,<br />

um einen Großteil ihres öffentlichen Nahverkehrs<br />

mit komprimierten Biomethan klimaneutral zu<br />

betreiben.<br />

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