6_2023 Leseprobe
Ausgabe 5_2023 des BIOGAS Journals, herausgegeben vom Fachverband Biogas e.V.
Ausgabe 5_2023 des BIOGAS Journals, herausgegeben vom Fachverband Biogas e.V.
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
BIOGAS JOURNAL | 6_<strong>2023</strong><br />
AKTUELLES<br />
prägung, die nur alle 100 Jahre zu erwarten<br />
sind. Dieses Ereignis führte aufgrund<br />
des Hagels nicht nur zu einer Bodenschädigung,<br />
sondern auch zu einer massiven<br />
Schädigung der Pflanzenbestände […].<br />
Bei den beschriebenen extremen Niederschlagsereignissen<br />
zeigte sich, dass die<br />
Aufnahmekapazität der Messinstrumente<br />
unterhalb der Maisparzellen überschritten<br />
wurde, während unterhalb der Silphieparzellen<br />
aufgrund des wesentlich geringeren<br />
Bodenabtrags Aufzeichnungen<br />
bis zum Ende des Niederschlagsereignisses<br />
erfolgten.<br />
Der Bodenabtrag aus den Maisparzellen<br />
führte zu einer Verschlämmung der<br />
Messanlage, sodass kein Wasserdurchfluss<br />
durch die Kippapparaturen mehr<br />
möglich gewesen ist. […] In Erkerode<br />
wurden über das Sommerhalbjahr 2022<br />
im Mittel 372 ±394 kg/ha (Silphie),<br />
1.442 ±1.240 kg/ha (Direktsaat Mais)<br />
und 3.083 ±304 kg/ha (Mais konventionell)<br />
Boden verlagert. […] Am Standort<br />
Wolfberg wurden im gleichen Zeitraum<br />
im Mittel 21 ±15 kg/ha (Silphie), 413<br />
±336 kg/ha (Direktsaat Mais) und 664<br />
±701 kg/ha (Mais konventionell) an Boden<br />
verlagert. […]<br />
Ähnliche Ergebnisse zeigten sich im<br />
Oberflächenabfluss während des Sommerhalbjahres<br />
2022. Während des Starkregenereignisses<br />
in Erkerode flossen im<br />
Mittel 2,8 ±1,9 l/m² (Silphie), 5,4 ± 0,3<br />
l/m² (Direktsaat Mais) und 7,6 ± 0,6 l/m²<br />
(Mais konventionell) ab. […] Am Standort<br />
Wolfberg floss im Mittel der Einzelereignisse<br />
1,2 ±0,1 l/m² (Silphie), 2,0 ±0,6 l/m²<br />
(Direktsaat Mais) und 1,4 ±0,4 l/m² (Mais<br />
konventionell) ab. […] Es gilt jedoch zu<br />
bedenken, dass der Niederschlag aus<br />
Regen und Hagel bestand und in Summe<br />
wesentlich geringer als beim Starkregenereignis<br />
in Erkerode ausfiel. […]<br />
Besonders beim Starkregenereignis im<br />
Juni in Erkerode zeigte sich der Vorteil<br />
der zu diesem Zeitpunkt schon fast<br />
100-prozentigen Bodenbedeckung durch<br />
die Silphie. Demgegenüber befand sich<br />
der Mais nach Direktsaat noch bei einer<br />
Bodenbedeckung von 38 % und der konventionell<br />
gedrillte Mais bei 60 %.“<br />
Zum Verfahren der praktizierten Direktsaat<br />
konnte die Referentin leider keine Angaben<br />
machen. Das ist schade, weil es innerhalb<br />
der Direktsaat verschiedene Systeme<br />
beziehungsweise technische Lösungen<br />
gibt, die mehr oder weniger intensiv den<br />
Boden bei der Saat öffnen. Laut Dr. Panten<br />
machen die Niederschlags-Großereignisse<br />
die Masse des Bodenabtrags aus.<br />
Die Durchwachsene Silphie reduziert den<br />
Bodenabtrag deutlich im Vergleich zu den<br />
Maisvarianten auf beiden Versuchsstandorten.<br />
Mais in Direktsaat hat aber auch zu<br />
einem reduzierten Bodenabtrag geführt.<br />
Aufgrund des verringerten Bodenabtrags<br />
wurde nicht nur weniger Sediment, sondern<br />
auch weniger Nährstoffe vom Acker<br />
abgetragen und in angrenzende Ökosysteme<br />
eingespült.<br />
Extensives Grünland ist<br />
ökonomisch schwierig<br />
Dr. Andreas Lemmer von der Universität<br />
Hohenheim referierte zum Thema<br />
„Nutzung von Landschaftspflegematerial<br />
– Einfluss des Erntezeitpunkts und<br />
der Aufbereitung auf Methanerträge und<br />
Wirtschaftlichkeit“. Er stellte Untersuchungsergebnisse<br />
aus einem Projekt vor,<br />
in dem die Tauglichkeit von Aufwüchsen<br />
aus extensiv bewirtschafteten Grünlandflächen<br />
analysiert wird. Es gibt Kulturlandschaften,<br />
wie Dr. Lemmer ausführte,<br />
die sich durch Jahrzehnte lange extensive<br />
Bewirtschaftung etabliert haben. Bei dieser<br />
extensiven Nutzung sei das Grünland<br />
ein- bis zweimal im Jahr gemäht und das<br />
Mähgut abgefahren worden.<br />
„Durch diese extensive Nutzungsform<br />
haben sich extrem artenreiche Grünlandbestände<br />
etabliert. Beispielsweise sind<br />
die Streuobstwiesen in Baden-Württemberg<br />
die artenreichsten Biotope, die wir<br />
überhaupt in der Kulturlandschaft finden.<br />
Ein Großteil der bedrohten Tier- und<br />
Pflanzenarten lebt auf diesen Flächen“,<br />
betonte der Wissenschaftler. Die Flächen<br />
müssten aber aus Gründen der Blütenstabilisierung<br />
und des Hochwasserschutzes<br />
gepflegt werden.<br />
Grünlandflächen, die ein- bis zweimal pro<br />
Jahr gemäht würden, hätten eine bessere<br />
Infiltration von Niederschlägen, sodass<br />
bei Starkregen mehr Wasser aufgenommen<br />
werden kann. Mit folgenden Fragen<br />
haben sich die Wissenschaftler*innen in<br />
dem Forschungsprojet befasst:<br />
1. Welche Biomasse- und Methanerträge<br />
sind in Abhängigkeit vom Erntezeitpunkt<br />
zu erwarten?<br />
21<br />
Bio-LNG<br />
aus Biogas<br />
Energieeffizient,<br />
modular, für alle<br />
Betriebsgrößen<br />
geeignet<br />
12.– 14. Dezember <strong>2023</strong>, Nürnberg<br />
Halle 09, Stand C41<br />
moin@ruhe-biogas-service.de »<br />
+49 5438 95828-600<br />
powered by<br />
Von der Machbarkeitsstudie über<br />
den Anlagenbau bis zur Vermarktung –<br />
jetzt Komplettpaket anfragen!