10.11.2023 Aufrufe

6_2023 Leseprobe

Ausgabe 5_2023 des BIOGAS Journals, herausgegeben vom Fachverband Biogas e.V.

Ausgabe 5_2023 des BIOGAS Journals, herausgegeben vom Fachverband Biogas e.V.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

INTERNATIONAL<br />

BIOGAS JOURNAL | 6_<strong>2023</strong><br />

Stadt-Modell in<br />

der Ausstellungshalle,<br />

Forscher und Besucher<br />

aus der ganzen Welt<br />

interessieren sich für<br />

das RecoLab.<br />

Jens Gille, Leiter der<br />

Strategieabteilung<br />

der Umweltbehörde<br />

Helsingborg. <br />

Biond Production Helsingborg. Biond ist nach eigenen Angaben<br />

mit 100 GWh Biogas pro Jahr und 200.000 Tonnen Biodünger<br />

einer der größten Produzenten in Schweden.<br />

Biomethan-Tankstellen,<br />

hier eine der<br />

norwegischen Gasum,<br />

sind in Schweden ein<br />

häufiger Anblick.<br />

Störstoffe bereiten Probleme<br />

„NSR ist zuständig für Sammlung und Transport der organischen<br />

Abfälle“, sagt Mikael Bergkvist, „wir konzentrieren uns auf die<br />

Produktion von Roh-Biogas, die Aufbereitung übernimmt dann<br />

ein drittes Unternehmen.“ Bereits die Herstellung von Roh-Biogas<br />

scheint genug Herausforderung zu sein. Bergkvist beginnt<br />

seinen Rundgang mit der so genannten Hall of Shame. Aus einer<br />

Glasvitrine holt er eine Kanonenkugel (sic!) von der Größe eines<br />

Handballs. „Nicht immer sind in Lebensmittelabfällen Lebensmittelabfälle“,<br />

sagt er und lächelt leicht gequält.<br />

Dann wird er ernst und zeigt auf ein verbogenes und zerkratztes<br />

Besteck-Messer. „Das hat uns acht Stunden Produktionsstopp<br />

gekostet, bis wir es aus der Schnecke des Zerkleinerers befreit<br />

hatten.“ Messer und Gabel sind leider keine Seltenheit. Meist<br />

stammen sie aus den Lebensmittelabfällen von Schulkantinen.<br />

Drei Fermenter mit insgesamt 12.000 Kubikmetern betreibt<br />

Biond in Helsingborg.<br />

Jede Woche liefern durchschnittlich 350 Lkw die Abfälle aus<br />

Haushalten, Kantinen, Schlachtbetrieben und anderen Lebensmittelindustrien.<br />

Von den insgesamt rund 150.000 Tonnen organischen<br />

Abfällen stammen 46.000 Tonnen aus den Haushalten.<br />

37.000 Tonnen sind Dung. Das Substrat verweilt 30 bis 32 Tage<br />

in den Fermentern.<br />

„Ein derartiges Substrat zu fahren, ist eine Herausforderung, die<br />

Bakterien sind empfindlich und reagieren sehr schnell, und wir<br />

wollen uns nicht mit ihnen anlegen“, so Bergkvist. Vor einem<br />

roten Container, über dem ein Schwarm krächzender Krähen<br />

kreist, aber kommt Mikael Bergkvist auf die dringlichste Herausforderung<br />

zu sprechen. Er greift in die Masse und zeigt auf<br />

die bunten Schnipsel aus Metallen, Plastik<br />

und Verbundstoffen. „Wir haben in den<br />

letzten Jahren viel in die Separation dieser<br />

Stoffe investiert, dennoch schaffen es zu<br />

viele dieser Materialien bis in den Trockendünger.“<br />

120

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!