23.11.2023 Aufrufe

db 4-2023 WEB

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

durch<br />

blick<br />

Autorenzeitschrift<br />

Seit 1986<br />

Nr. 4/<strong>2023</strong><br />

kostenlos<br />

mitnehmen<br />

Christstollen im Gepäck ab Seite 22


Siegen | St.-Johann-Str. 18<br />

0271/333-2448<br />

www.lyz.de<br />

PhilSW5 (01.12.) Mathias Richling (8.12.) NN Theater (12.12.)<br />

30 Jahre LÿzMixVarieté (15.12.) Kartoffelfreuden XX (23.12.)<br />

Jahresrückblick mit Onkel Fisch (28.12.)<br />

Jakob Schwerdtfeger (13.01.) Martina Brandl (20.01.)<br />

Nicole Heesters (27.01.) Bring on the night (02.02.)<br />

Philipp Weber (03.02.) Kleine Bühne Seelbach (09. - 18.02.)<br />

Lioba Albus (8.12.) Uni Big Band (24.02.)<br />

Drama statt Siegen (28.02. - 09.03.) u.v.m.<br />

Inhaltsübersicht<br />

Aus der Redaktion3<br />

Aus den Seniorenbeiräten6<br />

Kurz berichtet8<br />

Der Richard-Müller-Weg 18<br />

Gibt es wirklich einen Weihnachtsmann? 21<br />

Christstollen im Gepäck 22<br />

Ein Lied zog um die Welt 24<br />

Den Nikolaus verpasst man leicht 25<br />

Dicker Braten zu Weihnacht 26<br />

Im Kaufrausch / Körperpflege 28<br />

Gibt es Engel? 29<br />

Mundart 30<br />

D`r Lombepiffer 34<br />

Die Gemeindeschwester 36<br />

Herbststimmung 39<br />

Johann VIII 40<br />

In der Früh rappelte der Brühtrog 42<br />

In schwerer Zeit 44<br />

Kriegsende in Klafeld 46<br />

Sprachlos vor Wut? 47<br />

Gedächtnistraining 48<br />

Bergfeuer 50<br />

Verzweifelt 52<br />

Hartmut Reeh 53<br />

Durch die „Zone“ nach Berlin 54<br />

Oh Mann – typisch Frau 56<br />

Ein Mann, ein Wort ? 57<br />

Der Weg ist das Ziel 58<br />

Grüsse zum neuen Jahr 61<br />

Buchbesprechungen 62<br />

Ein Leben für die Kunst 64<br />

ALTERAktiv feierte 20-jähriges 68<br />

City-Galerie 69<br />

durchblick verlost Freikarten 70<br />

Wiederkehrende Termine 72<br />

Veranstaltungen im „Haus Herbstzeitlos“ 74<br />

Singgruppe im „Haus Herbstzeitlos“ 74<br />

Veranstaltungen im Kreis Siegen-Wittgenstein 75<br />

LeserInnenbriefe 81<br />

Es fiel uns auf / Lösungen / 82<br />

Zu guter Letzt / Impressum 82<br />

Titelbild: Frau im Herbst, von Brynolf Wennerberg (1866-1950)<br />

Aus der Redaktion<br />

Liebe Leserinnen und Leser, wahrscheinlich haben<br />

Sie schon bemerkt, dass sich unser Redaktionsteam<br />

erweitert hat. Olaf Koplin ist in seiner<br />

Funktion als Pressesprecher des Siegener Seniorenbeirats<br />

zu uns delegiert worden. Das Klima und die Stimmung<br />

in der Redaktion haben ihn so angeregt, dass er,<br />

unabhängig von seiner Sprecherfunktion, den durchblick<br />

als stimmberechtigtes Mitglied mitgestalten möchte.<br />

Wir freuen uns sehr darüber.<br />

Mehr für<br />

Menschen.<br />

Unsere Wohn- und Pflegeeinrichtungen<br />

möchten mit<br />

Ihnen in den nächsten aktiven<br />

Lebensabschnitt starten.<br />

• Marienheim, Weidenau<br />

• Haus St. Elisabeth, Netphen<br />

• Haus St. Raphael, Burbach<br />

• Haus St. Klara, Friesenhagen<br />

• Haus Mutter Teresa, Niederfischbach<br />

• Haus St. Anna, Netphen<br />

Weitere Informationen<br />

erhalten Sie unter:<br />

Telefon 0271 231-0<br />

Ein Unternehmen der<br />

Marien Gesellschaft Siegen<br />

www.mariengesellschaft.de<br />

4/<strong>2023</strong> durchblick 3


... der besondere Wintermarkt<br />

vom 20. November bis zum 14. Januar<br />

Klein, aber fein.<br />

Besuchen Sie den außergewöhnlichen kulinarischen Wintermarkt im Sieg Carré und<br />

genießen Sie die besondere Atmosphäre. Stammkunden kommen hier ebenso auf ihre<br />

Kosten wie Winterzauber-Neulinge – mit Bratwurst, Burger und Bier oder mit Glühwein,<br />

Kinderpunsch und Crêpes. Der kleine, feine Markt überzeugt schon seit mehr als einem<br />

Jahrzehnt mit seinem qualitativ hochwertigen kulinarischen Angebot.<br />

Der etwas andere Markt zur schönsten Jahreszeit.<br />

Genießen Sie vor und nach Weihnachten zauberhafte winterliche Stimmung mitten in<br />

Siegen. Bummeln Sie entspannt an den Ständen entlang und stellen Sie sich Ihr persön -<br />

liches Winterzauber-Menü zusammen. Freuen Sie sich auf nette Stunden mit Ihrer Familie,<br />

Ihren Freunden oder Kollegen.<br />

Geöffnet ist der Winterzauber von Montag bis Samstag von 12 bis 21 Uhr, an Sonn -<br />

tagen ab 14 Uhr. Am Totensonntag, vom 24. bis 26. Dezember sowie an Silvester und<br />

Neujahr bleiben die Stände allerdings geschlossen. Und nach Neujahr wird im Januar noch<br />

weitergezaubert!


Aus den Seniorenbeiräten<br />

Aus den Seniorenbeiräten<br />

Hospizpflege<br />

startete 1995 in Siegen<br />

Neue Ruhebänke<br />

am Fischbacher Berg<br />

Seniorenbeirat<br />

neu konstituiert<br />

„On Tour“<br />

Kreuztaler Seniorenbeirat besucht Landtag<br />

Siegen. Der Seniorenbeirat Siegen<br />

und die Deutsche Gesellschaft für Humanes<br />

Sterben laden zu einem Vortrag<br />

über die „stationäre Hospizpflege“ ein.<br />

Das Ev. Hospiz am Jung Stilling-Krankenhaus<br />

war eines der ersten Hospize in<br />

Deutschland mit seiner Gründung 1995.<br />

Burkhard Kölsch, Leiter des Ev. Hospizes,<br />

wird über seine langjährigen Erfahrungen<br />

hier in Siegen berichten, aber auch<br />

einen Einblick in die Entwicklung der stationären<br />

Hospize in Deutschland geben.<br />

Für Menschen, die sich aufgrund ihres<br />

Alters, ihrer Erkrankungen oder ihrer<br />

Lebenssituation gedanklich mit dem<br />

Tod beschäftigen, ist es wichtig, über<br />

unterschiedliche Hilfsmöglichkeiten am<br />

Lebensende informiert zu sein.<br />

Dr. Bernd Knapp, der das Ev. Hospiz<br />

für mehrere Jahre ärztlich begleitet hat<br />

und Mitglied des Seniorenbeirates ist,<br />

wird die Veranstaltung moderieren und<br />

eine kurze Einleitung geben.<br />

Die Veranstaltung findet am 29. Febr.<br />

ab 14.30 Uhr im Siegener Begegnungszentrum<br />

Haus Herbstzeitlos statt. Eine<br />

Anmeldung ist nicht erforderlich. Bei<br />

Rückfragen wenden Sie sich bitte an den<br />

Seniorenbeauftragten der Stadt Siegen,<br />

Volker Reichmann, 0271-4042434. <strong>db</strong><br />

Ihre Begleitung<br />

Nicht mehr allein! Besser gemeinsam!<br />

Einkäufe · Arztbesuche · Ausflüge ·<br />

Spazieren · Behördengänge ·<br />

Korrespondenz · Entlastung pflegender<br />

Angehöriger · u. v. m.<br />

Die Leistungen sind als „Entlastungsbetrag“<br />

und „Verhinderungspflege“<br />

mit der Pflegekasse abrechenbar.<br />

Gerne informieren wir Sie persönlich.<br />

Seniorenbegleitung<br />

Claudia Hombach<br />

Telefon 02734 5505977<br />

Mobil 01522 8750486<br />

Siegen. Auf Wunsch des Siegener Seniorenbeirats<br />

sind kürzlich fünf neue Ruhebänke<br />

auf den Wald-Wanderwegen des<br />

Fischbacherbergs aufgestellt worden.<br />

Nun können dort ältere Bürger bzw.<br />

Wanderer mit und ohne gesundheitlichen<br />

Beeinträchtigungen eine gemütliche<br />

Rast einlegen.<br />

Die Initiative, dort Ruhebänke aufzustellen,<br />

erfolgte von einer Bürgerin des<br />

Fischbacherbergs, die diese Anregung<br />

an den Seniorenbeirat herangetragen<br />

hatte, da sie, sowie viele andere, in<br />

diesem beliebten Bereich gerne eine<br />

Spazierrunde durchführen, aber bemängelten,<br />

dass es zu wenige Ruhebänke<br />

gibt.<br />

Dem Änderungs-Wunsch hat die Stadt<br />

Siegen entsprochen und die Bänke vorbildlich,<br />

recht kurzfristig, installiert. sb<br />

Kreuztal. Die Mitglieder des derzeitigen<br />

Kreuztaler Seniorenbeirats waren<br />

bis Ende September im Amt. Die Stadt<br />

hatte Anfang Juli <strong>2023</strong> alle wahlberechtigten<br />

Kreuztaler die das 60. Lebensjahr<br />

vollendet hatten, durch eine<br />

Pressemitteilung aufgerufen, für den<br />

neuen Seniorenbeirat zu kandidieren.<br />

Bis zum Ende der Meldefrist gingen<br />

lediglich zehn Wahlbewerbungen ein.<br />

Damit erübrigte sich die Wahl. Alle<br />

zehn Bewerberinnen und Bewerber<br />

bilden den neuen Seniorenbeirat, der<br />

wieder für zwei Jahre, bis zur Kommunalwahl<br />

2025 amtieren wird.<br />

Die neuen Beiratsmitglieder sind:<br />

Elfrun Bernshausen, Monika Freiberg<br />

(Vorstand), Hartmut Gardlo, Rainer<br />

Hübel, Ralf-Sigurd Katz (Vorstand),<br />

Fritz-Ulrich Knipp, Sigrid Lorsbach<br />

(Vorstand), Rudolf Müller, Jutta Siebel<br />

und Bernd Stahlschmidt (Vorstand).<br />

Verschiedenen soziale Institutionen<br />

aus der Stadt Kreuztal haben folgende<br />

Personen entsandt, die auch stimmberechtigt<br />

sind: Elfrun Bernshausen,<br />

Hartmut Gardlo, Reiner Hübel, Fritz-<br />

Ulrich Knipp, Rudolf Müller und Jutta<br />

Siebel. <br />

<strong>db</strong><br />

Goldener Oktober<br />

Beliebte Seniorenveranstaltung war wieder ein Erfolg<br />

Siegen. Traditionell lud die Universitätsstadt<br />

Siegen am 18. Oktober zur<br />

Seniorenveranstaltung Der Goldene<br />

Herbst in die Bismarckhalle in Weidenau<br />

ein.<br />

Mit ein paar Grußworten wurde die<br />

Veranstaltung eröffnet. Die rund 220<br />

Gäste wurden von Volker Reichmann,<br />

(städtischer Seniorenbeauftragter), unterhaltsam<br />

durch ein vielfältiges Bühnenprogramm<br />

geführt. Bei Kaffee und<br />

Kuchen genossen die Gäste sichtlich<br />

den gemütlichen Nachmittag.<br />

Program und Darbietungen waren<br />

u.a. das gemeinsame Singen mit Kevin<br />

Brachthäuser begleitet von seiner steirischen<br />

Harmonika, das Kinderballett<br />

der Sportgemeinschaft Obersdorf-<br />

Rödgen, die 28 Personen umfassenden<br />

Chöre Euterpe Siegen und MGV Oberheuslingen.<br />

Der Loriot Sketch vom Jodel-Diplom,<br />

hier mit Kerstin Fey hatte<br />

die Lacher auf seiner Seite. oko<br />

Anzeige<br />

Herrenkonfektion<br />

und Jeanswear<br />

Herrenkonfektion<br />

und Jeanswear<br />

Jetzt aktuell zu Sonderpreisen:<br />

In Winterjacken Ihrem Fachgeschäft in allen Übergrößen „Jeans 66“<br />

bietet In ihrem Ihnen Fachgeschäft Inhaberin „Jeans Petra 66” Poggel bietet<br />

Inhaberin klassische Petra Herrenkonfektion Poggel klassische sowie Herrenkonfektion<br />

klassische sowie klassische Jeanswear Jeanswear von von<br />

führenden Markenherstellern an.<br />

führenden Markenherstellern an.<br />

Hier sind Hosen in allen Größen, Längen,<br />

Schnitten Hier sind und Hosen Formen in allen verfügbar. Größen, In Längen, allen Konfektionsgrößen<br />

Schnitten gibt und es Formen eine einzigartige verfügbar. Auswahl<br />

von ca. In allen 60 kg Konfektionsgrößen bis ca. 300 kg gibt Körpergewicht,<br />

es eine<br />

bzw. einzigartige ca. 160 Auswahl cm bis von ca. ca. 220 60 kg cm bis Körpergröße.<br />

ca. 300 kg<br />

Oberteile Körpergewicht, sind in bzw. den ca. Größen 160 cm von bis M ca. bis 220 XXL cmso-<br />

wie Körpergröße. von 3XL bis Oberteile 10XL erhältlich. sind in den Größen von<br />

Die M bis außergewöhnliche XXL sowie von 3XL Fachkompetenz bis 10XL erhältlich. sowie<br />

das Die unglaublich außergewöhnliche umfangreiche Fachkompetenz und hochwertige sowie<br />

Sortiment das unglaublich vom Slip umfangreiche bis zum Sakko und hochwertige hat sich weit<br />

herumgesprochen: Sortiment vom Slip Die bis zum Kunden Sakko kommen überzeugt. aus<br />

dem<br />

Das komplette<br />

gesamten<br />

Sortiment;<br />

Bundesgebiet.<br />

von der<br />

Das<br />

Badeshort<br />

komplette<br />

über<br />

weiße<br />

Sortiment,<br />

Hosen bis<br />

von<br />

zur<br />

der<br />

Winterjacke,<br />

Badeshort<br />

ist<br />

über<br />

ganzjährig<br />

weiße<br />

erhältlich.<br />

Hosen<br />

bis zur Winterjacke, ist ganzjährig erhältlich.<br />

Übrigens:<br />

Übrigens:<br />

Jeder<br />

Jeder<br />

Kunde<br />

Kunde wird<br />

wird<br />

bei<br />

bei<br />

Jeans<br />

Jeans<br />

66<br />

66<br />

von von der der Chefin Chefin persönlich persönlich von von A-Z A-Z bedient. bedient.<br />

– So So soll´s soll´s sein! sein!<br />

Parkplätze vor dem Haus<br />

Kreuztal. Der Seniorenbeirat der Stadt<br />

Kreuztal war jüngst zu Gast im NRW-<br />

Landtag in Düsseldorf. Auf Einladung<br />

der Landtagsabgeordneten Anke Fuchs-<br />

Dreisbach (CDU) besichtigte die 22-köpfige<br />

Gruppe zusammen mit 13 Sängern<br />

des MGV Gernsdorf aus Wilnsdorf das<br />

Landtagsgebäude und wurden dabei von<br />

einer Mitarbeiterin der Landtagsverwaltung<br />

geführt. Die Gruppe erfuhr dabei<br />

viele Details zur Geschichte des Landtages,<br />

besichtigte den großen Plenarsaal<br />

und erhielt eine Übersicht über die Sitzverteilung<br />

der politischen Parteien und<br />

die Funktionsweise des Parlaments.<br />

Die Gastgeberin Frau Fuchs-Dreisbach<br />

gab zunächst einen Überblick über<br />

ihre politischen Wurzeln in der CDU und<br />

berichtete anschließend über aktuelle<br />

zentrale politische Themen. Danach war<br />

Zeit für Fragen und Anregungen, die<br />

die Anwesenden nutzten, um auf die so<br />

empfundene zunehmende Altersdiskriminierung<br />

nicht zuletzt durch staatliche<br />

Institutionen und Behörden hinzuweisen.<br />

So wurde bemängelt, dass der Zugang<br />

zu staatlichen Leistungen immer<br />

häufiger nur via Internet möglich sei,<br />

wie zum Beispiel der Kauf des 49-Euro-Tickets,<br />

der Zugang zu Heizungsbeihilfen<br />

durch das Land oder die Abgabe<br />

der Grundsteuererklärungen 2022/<strong>2023</strong><br />

über Elster. Zuletzt entzündete sich in<br />

der Diskussion der Ärger und die Hilflosigkeit<br />

der Betroffenen, wenn ein dringender<br />

Facharztbesuch notwendig ist<br />

und lange Wartezeiten entstehen.<br />

Seit<br />

1990<br />

Inhaberin Petra Poggel<br />

Marburger Str. 66<br />

57223 Kreuztal<br />

Tel. 0 27 32 / 32 66<br />

www.jeans66.de<br />

HERRENKONFEKTION<br />

Hosen-Größen: 46 bis 72 // 23 bis 40 // 94 bis 122 // 51 bis 85<br />

JEANSWEAR<br />

„Jeans -<br />

Petra“<br />

l Freizeithemden M bis 7 XL<br />

l Businesshemden 39 bis 56<br />

l Shirts<br />

L bis 10 XL<br />

l Jeansjacken S bis XXL<br />

l Jacken -Winter- 3 XL bis 12 XL<br />

l Westen - chic- XXL bis 10 XL<br />

l Strickpullover Gr. 68 bis Gr. 74<br />

Nach dem offiziellen Teil der Informationsfahrt<br />

hatten die Teilnehmer am<br />

Nachmittag die Gelegenheit, für einige<br />

Stunden in der Landeshauptstadt zu<br />

verweilen, um auf der Rheinpromenade<br />

spazieren zu gehen und die Düsseldorfer<br />

Altstadt zu besuchen.<br />

Den Mitgliedern des Kreuztaler Seniorenbeirates<br />

wird der spannende und<br />

informative Ausflug nach Düsseldorf<br />

positiv in Erinnerung bleiben. <strong>db</strong><br />

l Sporthosen S bis 10 XL<br />

l Badeshorts XL bis 8 XL<br />

l Gürtel<br />

100 cm bis 180 cm<br />

l Hosenträger 120 cm und 140 cm<br />

Sakko‘s/Janker/Anzüge – Nur Übergrößen –<br />

l Bademäntel 3 XL bis 10 XL<br />

l Schlafanzüge Gr. 68 bis Gr. 80<br />

l Unterwäsche Gr. 7 bis Gr. 18<br />

Jeans-Größen: Weiten: 30 bis 56 inch // Längen: 30 bis 40 inch<br />

Damen-Größen: Größe 34 bis Größe 48<br />

Öffnungszeiten: Montag-Freitag 10 bis 18 Uhr I Samstag 10 bis 13 Uhr<br />

Infos <strong>2023</strong>: Sa., 23.12. und Sa., 30.12. geschlossen!<br />

6 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 7


Kurz berichtet<br />

„KI“ beherrscht jetzt schon den Alltag<br />

Senec@fé in Siegen unterrichtet zu Künstlicher Intelligenz<br />

Siegen. Das Senec@fé ist einer von<br />

zehn neuen KI-Lernorten des Projekts<br />

„KI für ein gutes Altern“ der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

der Seniorenorganisationen<br />

e.V. (BAGSO)<br />

Ältere Menschen begegnen in ihrem<br />

Alltag regelmäßig Technologien, die auf<br />

Künstlicher Intelligenz basieren. Doch<br />

was steckt überhaupt hinter dem Begriff<br />

und wie können ältere Menschen<br />

von KI-Technologien profitieren?<br />

Bereits seit Mai bietet das Senec@fé<br />

Siegen gemeinsam mit der BAGSO<br />

älteren Menschen die Möglichkeit,<br />

sich mit Künstlicher Intelligenz<br />

auseinanderzusetzen und KI-basierte<br />

Geräte wie Sprachassistenten, Smart<br />

Watches, SmartHome, diverse smarte<br />

Haushaltsgeräte, Gesundheitstools<br />

oder später auch Anwendungen wie<br />

ChatGPT selbst auszuprobieren.<br />

Ziel ist es, dass Ältere sich kompetent<br />

und eigenverantwortlich mit dem<br />

Thema Künstliche Intelligenz auseinandersetzen<br />

und sich in aktuelle Diskussionen<br />

darüber einbringen können.<br />

„KI kann das Leben Älterer bereichern<br />

und erleichtern, aber es gibt auch Risiken:<br />

Stereotype Altersbilder in der<br />

KI können Ältere diskriminieren. Die<br />

BAGSO will helfen, das zu verhindern:<br />

durch Aufklärung der Älteren, aber<br />

Das Senec@fé Treffpunkt<br />

Neue Medien im<br />

Haus Herbstzeitlos in<br />

Siegen, ist ein Projekt<br />

des Vereins ALTERaktiv.<br />

Die ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiter unterrichten<br />

bereits seit 20 Jahren<br />

ältere Menschen in der<br />

Anwendung von PC,<br />

Tablet und Smartphone<br />

und Programmen. Der<br />

Einstieg in das KI-Projekt<br />

bietet den engagierten<br />

Trainern und<br />

Besuchern des Internetcafés<br />

die Möglichkeit<br />

sich neues Technik-Wissen<br />

anzueignen. Infos<br />

unter www. alteraktivsiegen.de<br />

oder<br />

https://ki-und-alter.de<br />

auch durch Druck auf Hersteller und<br />

Entwickler, damit sie Ältere rechtzeitig<br />

beteiligen – noch ehe ein Produkt auf<br />

den Markt kommt. Auch dafür machen<br />

wir uns stark.“, sagte die BAGSO-Vorsitzende<br />

Dr. Regina Görner. <strong>db</strong><br />

57250 Netphen<br />

Neumarkt 12<br />

Telefon 02738 -1771<br />

Rechtsanwaltskanzlei<br />

Dr. Buß & Coll.<br />

Dr. jur. Annette Buß<br />

Tätigkeitsschwerpunkt<br />

- Erbrecht<br />

- Familienrecht<br />

- Erstellung von<br />

Patientenverfügungen<br />

info@merdasoptik.de<br />

www.merdasoptik.de<br />

DasMerWertPrinzip: MerBeratung. MerService. MerBrille. Merdas!<br />

Marienborner Str. 104 • 57074 Siegen • www.dr-buss.de<br />

0271 / 3 13 06 61 • 0271 / 3 13 06 62<br />

Berlin / Siegen-Wittgenstein. Zum<br />

Internationalen Tag der älteren Menschen<br />

startete die BAGSO (Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

der Seniorenorganisa-<br />

Claudia<br />

Frey<br />

Fußpflege &<br />

Kosmetik<br />

Im Marienbörnchen<br />

57074 Siegen – Kaan<br />

Telefon: 0271 / 77 001 001<br />

Mobil: 0160 / 95 585 842<br />

Termin nach Vereinbarung<br />

Ich besuche sie gerne auch zu Hause<br />

Leben ohne Internet – geht's noch<br />

tionen) die Aktion „Leben ohne Internet<br />

– geht’s noch?“ „Bürgerinnen und Bürger<br />

müssen zu allen kommunalen Dienstleistungen<br />

vollen und ungehinderten Zugang<br />

haben, egal ob sie das Internet nutzen<br />

oder nicht“, sagte die BAGSO-Vorsitzende<br />

Dr. Regina Görner. Sie appellierte:<br />

„Setzen Sie sich dafür ein, dass auch in<br />

Ihrer Stadt oder<br />

Gemeinde ein Leben<br />

ohne Internet<br />

ohne große<br />

Schwierigkeiten<br />

möglich ist."<br />

Eine Umfrage<br />

der BAGSO unter<br />

Älteren hatte<br />

im vergangenen<br />

Jahr gezeigt, dass<br />

Menschen ohne<br />

Internet im Alltag<br />

in nahezu allen<br />

Lebensbereichen<br />

auf Schwierigkeiten<br />

stoßen.<br />

Die BAGSO fordert,<br />

dass neben<br />

digitalen Zugängen<br />

stets auch die klassische Kontaktaufnahme<br />

per Telefon, Post oder persönlich<br />

angeboten wird. Informationen<br />

und Formulare müssen auch in gedruckter<br />

Form vorliegen. In jeder Kommune<br />

sollte es zudem eine Anlaufstelle geben,<br />

die bei Bedarf bei der Nutzung digitaler<br />

Dienste unterstützt.<br />

<strong>db</strong><br />

Leben ohne Internet ist auch bei ALTERAktiv unvorstellbar.<br />

8 durchblick 4/<strong>2023</strong><br />

MIETEN STATT KAUFEN.<br />

IHRE NEUE HEIZUNG GIBT‘S JETZT<br />

ZUM „NULLTARIF“.<br />

*Mit SVB Komfortwärme können Sie Ihre neue Heizung jetzt einfach mieten<br />

sta sie zu kaufen. So sparen Sie sich hohe Invesonskosten und sichern<br />

sich zuverlässige Energie- bzw. Wärmeversorgung zu gewohnt fairen<br />

SVB-Preisen. Mehr erfahren unter www.svb-siegen.de/komfortwaerme.<br />

Wir beraten Sie gerne – in unserem Kundenzentrum,<br />

am Telefon unter 0271 3307-280 oder im Internet auf<br />

www.svb-siegen.de.<br />

4/<strong>2023</strong> durchblick 9


Kurz berichtet<br />

Kurz berichtet<br />

Siegerland-Quiz zu gewinnen<br />

Reise durch eine liebenswerte Region<br />

Radeln ohne Alter<br />

Auch in SI-WI beliebt<br />

Weißt du noch…?<br />

Gäste schwelgten in Erinnerungen<br />

Wenn Sie sich an langen Wintertagen gut amüsieren<br />

wollen, können Sie dieses unterhaltsame<br />

und anspruchsvolle Quiz im Buchhandel für<br />

12,90 Euro erwerben. (ISBN 978-3-89978-456-5)<br />

Siegen. Der Grupello Verlag präsentiert<br />

ein neues und aufregendes Spiel,<br />

das die Herzen von Einheimischen und<br />

Besuchern des Siegerlands gleichermaßen<br />

erfreuen kann: Das „Siegerland-Quiz“.<br />

Dieses Spiel entführt die<br />

Spielerinnen und Spieler auf eine Reise<br />

durch unsere Region, die Kurioses mit<br />

Liebenswertem und Altbewährtes mit<br />

Hypermodernem verbindet.<br />

Das Quiz enthält hundert sorgfältig<br />

ausgewählte Fragen und Antworten<br />

rund um das Siegerland. Diese Fragen<br />

decken eine breite Palette von<br />

Wissensgebieten ab und bieten<br />

eine spannende Herausforderung<br />

für alle Spieler. Die Fragen<br />

wurden so konzipiert, dass sie<br />

nicht nur für Einheimische, sondern<br />

auch für Besucher, Freunde<br />

und Kenner des Siegerlands<br />

gleichermaßen interessant und<br />

lösbar sind.<br />

Als Spiel für gemeinsame<br />

Stunden eignet sich das Spiel<br />

hervorragend für gesellige Runden<br />

mit Freunden und Familie.<br />

Es kann mit zwei oder mehr<br />

Spielern gespielt werden, und<br />

in kürzester Zeit entwickeln sich<br />

lebhafte Diskussionen und möglicherweise<br />

auch der Austausch<br />

von Anekdoten. Das Spiel fördert<br />

den Wissensaustausch und<br />

schafft eine einzigartige Gelegenheit<br />

für einen geselligen Wissenswettstreit.<br />

Es ermöglicht den Spielern,<br />

das Siegerland auf eine neue und faszinierende<br />

Art und Weise zu entdecken<br />

und sich gleichzeitig in unterhaltsamen<br />

Wettstreit zu messen.<br />

Am Nikolaustag verschenken wir an<br />

Freundinnen und Freunde des Siegerlands<br />

dieses Quiz. Sie müssen die durchblick-Redaktion<br />

am 6.12. zwischen 10<br />

bis 12 Uhr unter: 0271/61647 anrufen.<br />

Unter allen Anrufern verlosen wir<br />

in dieser Zeit drei Spiele. <br />

<strong>db</strong><br />

Kreuztal. Im zweiten Jahr ist nunmehr<br />

die Fahrradrikscha in Kreuztal<br />

unterwegs und zu einer festen Einrichtung<br />

geworden. Mittlerweile werden<br />

die turnusmäßigen Ausfahrten bei den<br />

verschiedenen Senioreneinrichtungen<br />

gut angenommen. Außerdem finden<br />

ständig Ausfahrten, die bei der Seniorenberatung<br />

angefragt werden, statt.<br />

Zur Erinnerung erhält jeder Fahrgast<br />

nach Ende der Ausfahrt ein Foto. Die<br />

Ausfahrten sind kostenlos und unser<br />

Lohn sind glückliche und zufriedene<br />

Gesichter.<br />

Trotz des verregneten und teilweise<br />

kalten Monats Juli mit vielen abgesagten<br />

Fahrten haben schon wieder über<br />

einhundert Fahrgäste eine schöne Zeit<br />

verlebt, und Bereiche erkundet, die<br />

sonst für sie nicht erreichbar wären.<br />

Unser Ziel wäre mind. 150 Menschen<br />

ein bisschen Wind in den Haaren ermöglicht<br />

zu haben.<br />

Das Rikscha Team trifft sich einmal<br />

im Monat, um neue Erkenntnisse und<br />

mögliche Verbesserungen im Angebot<br />

zu besprechen.<br />

Das Team sucht derzeit noch nach<br />

engagierten EhrenamtlerInnen, die<br />

sich vorstellen können, als PilotIn mitzuhelfen.<br />

Für alle Fragen und Terminanfragen<br />

stehen Frau Katja Ermert-Weise<br />

von der Stiftung Diakoniestation<br />

Kreuztal unter 02732-582470 und<br />

Frau Andrea Hasenstab von der Stadt<br />

Kreuztal unter 02732-51470 als<br />

Ansprechpartnerinnen zur Verfügung. <strong>db</strong><br />

Bis auf den letzten Platz war das Otto-Reiffenrath-Haus am Heimatnachmittag gefüllt.<br />

Neunkirchen. Für die mehr als 100 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer am Heimatnachmittag<br />

war es, als setzten sie sich in<br />

eine Zeitmaschine und reisten zurück in<br />

die Vergangenheit: Schon auf dem Weg<br />

zum Veranstaltungsraum konnten sie Fotografien<br />

der 700 Jahr-Feier von Neunkirchen<br />

aus dem Jahr 1988 betrachten.<br />

Mit Themen von „Pippi Langstrumpf“, „Aus der neuen Welt“<br />

und einem Gospel-Medley sorgte die Bläserklasse des Sekundarschule<br />

Neunkirchen für eine richtig gute Stimmung.<br />

Im Laufe des Nachmittags ging es<br />

dann geschichtlich bis ins frühe 20. Jahrhundert<br />

zurück. Zunächst zeigte Rüdiger<br />

Eisel vom Heimatverein Zeppenfeld<br />

einen Film aus den 1960er Jahren. Das<br />

dörfliche Leben wurden im Winter und im<br />

Sommer gezeigt. Vom Kartoffeln setzen<br />

bis zum Heu machen reichte die Ban<strong>db</strong>reite,<br />

die seinerzeit „von Hand und lediglich<br />

mit der Unterstützung von Gaul<br />

oder Ochse durchgeführt wurde. Dabei<br />

wurde das Gesehene immer wieder kommentiert:<br />

„Dumols wat schüan, du woa<br />

de Weld noch en Ordnung“ waren häufige<br />

Äußerungen beim Betrachten des Films.<br />

Alfred Quandel vom Heimatverein Altenseelbach<br />

hatte 30 eindrucksvolle<br />

Fotografien aus dem Ortsteil „hinterm<br />

Tunnel“ mitgebracht. Zu vielen der Fotos<br />

hatte er Anekdoten zu erzählen. So erfuhren<br />

die Besucher beispielsweise, dass<br />

der FC Schalke 04 nach einem Spiel gegen<br />

eine Spieler-Auswahl aus dem Freien<br />

Grund Kartoffeln statt einer monetären<br />

Prämie erhalten hatte.<br />

Der ortansässige Sänger und Musicalproduzent<br />

Thorsten Uebe-Emden hatte<br />

einige Lieder aus dem Musical Druidenstein<br />

mitgebracht, von denen zwei sogar<br />

erstmals vor Publikum aufgeführt<br />

wurden.<br />

Bettina Großhaus-Lutz Seniorenbeauftragte<br />

und Organisatorin der Veranstaltung<br />

hatte sich das Spiel<br />

„Dalli Klick“ aus der Sendung<br />

„Dalli Dalli“ entliehen:<br />

Am Ende der Veranstaltung<br />

griff Thorsten<br />

Uebe-Emden zu seiner<br />

Gitarre und stimmte das<br />

Lied „Kein schöner Land“<br />

an, mit dem der Heimatnachmittag<br />

einen würdigen<br />

Abschluss fand.<br />

Die Besucher genossen<br />

den Nachmittag<br />

sichtlich. „Die Rückmeldungen, die ich<br />

erhalten habe waren durchweg positiv“,<br />

resümierte Bettina Großhaus-Lutz am<br />

Ende. Gegenstand der Veranstaltung,<br />

die von den Lokalen Allianzen für Menschen<br />

mit Demenz und dem Bundesministerium für<br />

Familie, Senioren,<br />

Frauen<br />

und Jugend<br />

unterstützt<br />

wurde, sollte<br />

die Erinnerungspflege<br />

sein. Der Seniorenberaterin<br />

und ihrem<br />

Team war dies<br />

in jedem Fall<br />

gelungen; mit<br />

einem Programm,<br />

bei<br />

dem für jede<br />

und jeden<br />

etwas dabei<br />

war. <strong>db</strong><br />

Jörg Braach vom Heimatverein<br />

Salchendorf<br />

demonstrierte eine<br />

kleine Feilenhauerei.<br />

Münzen<br />

Briefmarken<br />

Orden<br />

Ankauf | Bewertung<br />

Thilo Nagler<br />

Verbandsprüfer<br />

57078 Siegen<br />

02 71 - 31 79 88 55<br />

www.nagler.de<br />

10 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 11


Kurz berichtet<br />

Kurz berichtet<br />

Gesund und beweglich bleiben<br />

Gemeinsam auf Mission Pflege<br />

Kliniken und Schulen ziehen an einem Strang<br />

SkF engagiert sich<br />

Neues Sozialzentrum eröffnet<br />

Imposantes Leistungsspektrum!<br />

DRK Mitgliederversammlung zieht Bilanz<br />

Praxis für chinesische Medizin<br />

Dr. Hans-Joachim Kraemer<br />

Herborner Str. 2<br />

57250 Netphen-Deuz<br />

Tel. 02737/3180<br />

Siegen. Mit einer feierlichen Einsegnung<br />

wurde jetzt das SkF (Sozialdienst<br />

katholischer Frauen) -Sozialzentrum<br />

in Siegen-Weidenau eingeweiht. Bürgermeister<br />

Steffen Mues würdigte in<br />

seiner Ansprache zur feierlichen Eröffnung<br />

des Sozialzentrums das Engagement<br />

des SkF Siegen e.V., welcher für<br />

Siegen seit 110 Jahren Verantwortung<br />

trägt. Hohe fachliche Kompetenz und<br />

menschliches Miteinander haben den<br />

Erfolg möglich gemacht.<br />

Akupunktur- und<br />

chinesische Heilkräuter bei<br />

• Augenerkrankungen<br />

• insbesondere<br />

Makuladegeneration<br />

• Erschöpfungs- und<br />

Anspannungszuständen<br />

• Befindlichkeitsstörungenund<br />

Bewegungsschmerz in<br />

allen Gelenken<br />

Spannend in der Ausbildung ist auch, wenn der Rettungshubschrauber vor Ort ist.<br />

Siegen. In einer „etwas anderen“ Initiative<br />

haben die Marien Gesellschaft<br />

Siegen, die DRK-Kinderklinik, das Klinikum<br />

Siegen, das Bildungsinstitut für<br />

Gesundheitsberufe (BiGS) und die Gesamtschule<br />

Auf dem Schießberg ihre<br />

Kräfte gebündelt, um einerseits dem<br />

wachsenden Fachkräftemangel in den<br />

Pflegeberufen entgegenzuwirken, andererseits<br />

ihren Schülerinnen und Schülern<br />

eine intensivere Berufsorientierung<br />

zu ermöglichen.<br />

Die Initiative hat ein klares Ziel: „Jungen<br />

Menschen die Vielfalt der medizinischen,<br />

pflegerischen und therapeutischen<br />

Berufe näherzubringen und damit Perspektiven<br />

für ihre Zukunft aufzuzeigen“,<br />

sagt Daniel Kühn, Berufswahlkoordinator<br />

der Gesamtschule Auf dem Schießberg<br />

und Mitinitiator des Projektes.<br />

Das Herzstück dieser Kooperation<br />

bildet die „Mission Pflege“, eine eng<br />

abgestimmte Zusammenarbeit zwischen<br />

den Bildungseinrichtungen und<br />

den Krankenhäusern beziehungsweise<br />

Trägern. Die Schülerinnen und Schüler<br />

stehen dabei im Mittelpunkt, ihre Bedürfnisse<br />

und Ziele werden stets berücksichtigt.<br />

Das erfolgreich gestartete Projekt<br />

soll auch im laufenden Schuljahr fortgesetzt<br />

und noch weiter intensiviert<br />

werden. Zahlreiche Praktika und Termine<br />

im Unterricht sind geplant, um<br />

den Schülerinnen und Schülern einen<br />

umfassenden Einblick in die Pflegeberufe<br />

und die anderen Ausbildungsberufe<br />

in Gesundheitseinrichtungen zu<br />

ermöglichen.<strong>db</strong><br />

Mit einer feierlichen Einsegnung wurde<br />

durch den geistlichen Beirat des SkF<br />

Siegen e.V., Pastor Ludwig Reffelmann,<br />

das Sozialzentrum eingeweiht. Luiza Licina<br />

Bode (MdB) bedankte sich am Ende<br />

der Veranstaltung bei den Verantwortlichen<br />

des SkF mit den Worten: „Jeder<br />

hat ein Recht auf ein Zuhause. Dieses<br />

Projekt, Menschen in schwierigen<br />

Lebenslagen – oftmals mit Kindern –<br />

ein Zuhause zu geben, ist eine wertvolle<br />

Arbeit für unsere Gesellschaft und<br />

verdient unsere Unterstützung und unseren<br />

Respekt!“<br />

Der Sozialdienst katholischer Frauen<br />

Siegen e.V. ist im sozialen Bereich eine<br />

wichtige Stütze für die Gesellschaft. Er<br />

unterstützt Menschen in Not und bietet<br />

Beratung und Begleitung in vielfältigen<br />

Lebenslagen an. Die Arbeit des SkF<br />

Siegen wird getragen von einem hohen<br />

fachlichen Anspruch, der sichere Räume<br />

schafft, in denen Kinder, Jugendliche,<br />

Frauen und Familien, unabhängig<br />

von ihrer Nationalität, Geschlecht, Religionszugehörigkeit<br />

und finanzieller<br />

Lage, offene und wertschätzende Begegnung<br />

und Hilfestellung erfahren.<br />

Infos unter www.skf-siegen.de <strong>db</strong><br />

Das neue Präsidium: Dr. Martin Horchler, Marco Scheffel, Stefan Bassil, Melanie<br />

Tröps, Manuela Deckert, Michaela George und Andreas Müller (von links).<br />

Siegen. Der Vorstand des DRK Kreisverbandes<br />

Siegen-Wittgenstein e.V. blickt<br />

zurück auf ein zufriedenstellendes Jahr<br />

und stellte die Ergebnisse nun auf der<br />

Mitgliederversammlung in der Bismarckhalle<br />

in Weidenau vor. Mit seinen 11.500<br />

Mitgliedern, davon 1.800 Aktive, ist der<br />

DRK Kreisverband einer der größten Vereine<br />

in Siegen-Wittgenstein. „Ohne den<br />

wichtigen gesellschaftlichen Beitrag den<br />

das DRK leistet, könnte die Rotkreuzarbeit,<br />

wie wir sie schätzen und brauchen,<br />

nicht stattfinden,“ so Andreas Müller,<br />

Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein<br />

und Präsident des DRK Kreisverbandes.<br />

So vielfältig wie die Menschen, die<br />

sich beim Roten Kreuz engagieren, so<br />

vielfältig sind auch die Angebote des<br />

DRK vor Ort. Von Unterstützung bei<br />

der Blutspende, im Kleiderladen, im<br />

Besuchsdienst oder bei den vielen Sanitätsdiensten<br />

im Rahmen großer Veranstaltungen<br />

und Events – die Einsätze<br />

der Ehrenamtlichen sind breit gefächert.<br />

Die Rotkreuzarbeit in Siegen-Wittgenstein<br />

wird gestützt von den fast 900<br />

hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern, die auf den Rettungswachen,<br />

in der Pflege, in den Kindertagesstätten,<br />

im Ausbildungszentrum und in<br />

der Verwaltung tätig sind. 580 Erste-Hilfe-Kurse<br />

hat der DRK Kreisverband im<br />

vergangenen Jahr durchgeführt. In den<br />

20 DRK-Kitas im Kreis Siegen-Wittgenstein<br />

werden 880 Plätze zur Verfügung<br />

gestellt. 24.200 Essen wurden 2022 im<br />

Menüservice ausgefahren. 1.200 Seniorinnen<br />

und Senioren im Kreis nutzen ein<br />

Hausnotruf-Gerät des DRK. Fast 60.000<br />

Fahrten führte der DRK-Fahrdienst im<br />

Rahmen der Personen- und Krankenbeförderung<br />

im Jahr 2022 durch.<br />

Mit der Beratung für Geflüchtete, die<br />

im Auftrag der Stadt Siegen seit 1. August<br />

in Kooperation mit dem Caritasverband<br />

Siegen-Wittgenstein durchgeführt<br />

wird, hat das DRK ein neues<br />

Angebot im Portfolio. <br />

<strong>db</strong><br />

Wir haben Zeit für unsere Gäste!<br />

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />

Tagespflege Villa Bohn möchten, dass ihre<br />

Besucher freudig am Leben teilnehmen.<br />

Jeder Gast bekommt die Hilfe, die er - unter<br />

Einbeziehung der eigenen Fähigkeiten -<br />

benötigt.<br />

Dem Pflegepersonal ist wichtig, die ihnen<br />

anvertrauten Menschen als Einheit von<br />

Körper und Seele zu sehen.<br />

Nicht nur die körperliche Pflege, auch<br />

seelische und geistige Bedürfnisse werden<br />

in der Villa Bohn berücksichtigt und individuell<br />

gefördert.<br />

VILLA BOHN<br />

Tagespflege<br />

„Statt Altenheim“ in Feierlaune<br />

Kompetente Ansprechpartnerinnen für<br />

Alterszahnheilkunde<br />

Dr. Silja Stötzel & Dr. Cynthia Six<br />

57080 Siegen ● Eiserfelder Str. 429 • Tel. 0271 / 35 60 50<br />

Öffnungszeiten: Mo.–Do. 7:30–19:30 Uhr • Fr. 7:30-13:30 Uhr<br />

Hausbesuche sind möglich<br />

Siegen. Beim dem gelungenen Herbstfest<br />

in der „Tagespflege am Sonnenhang“<br />

lachte die Sonne. Ein abwechslungsreiches<br />

Programm<br />

sorgte für<br />

beste Unterhaltung,<br />

auch<br />

das Buffet ließ<br />

keine Wünsche<br />

offen.<br />

Über die rege<br />

Teilnahme<br />

freuten sich,<br />

die MitarbeiterInnen der Tagespflege.<br />

Der Erlös der Veranstaltung ging als<br />

Spende an das Kinderhospiz Olpe. <strong>db</strong><br />

Tagespflege in freundlichem,<br />

familärem Ambiente<br />

tagsüber sinnvoll betreut<br />

am Abend wieder im eigenen Haus<br />

Tagespflege Villa Bohn<br />

Marburger Str. 21<br />

57250 Netphen-Deuz<br />

(Inhaber: Dr. med. H.-J. Kraemer)<br />

Tel. 02737-592870<br />

Eigener Fahrdienst.<br />

Fast völlige Übernahme aller Kosten<br />

durch Ihre Krankenkasse.<br />

12 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 13


Kurz berichtet<br />

Tatort Internet – Neue Betrugsfälle<br />

Kurz berichtet<br />

Ehrenamt feiert Jubiläum<br />

Zehn Jahre „Heinzelwerker“ in Hilchenbach<br />

Siegen. Kriminelle nutzen immer<br />

wieder neue, verschiedene<br />

Methoden, um an die sensiblen<br />

persönlichen Daten ihrer Opfer<br />

zu kommen! Über Spam-Mails,<br />

Direktnachrichten, fingierte Webseiten<br />

und Profile nimmt der Datenklau<br />

durch Phishing-Angriffe<br />

immer mehr zu. Phishing setzt<br />

sich aus Passwort und fishing<br />

(englisch für angeln) zusammen.<br />

Damit bezeichnet man Versuche,<br />

durch Spam-Mails, Direktnachrichten,<br />

fingierte Webseiten oder<br />

Profile an die persönlichen Daten<br />

der Benutzer zu gelangen.<br />

Phishing E-Mails sind oft täuschend<br />

echt; die Nachrichten darin<br />

stammen angeblich von vertrauenswürdigen<br />

Unternehmen<br />

und Institutionen (Bank, Versicherung,<br />

Krankenkasse, Amtsgericht<br />

usw.) Sie enthalten Links zu<br />

gefälschten Websites, auf denen<br />

man aufgefordert wird, persönliche<br />

Daten wie Passwörter, Kreditkarteninformationen<br />

oder Versicherungsnummern<br />

einzugeben.<br />

Mit den gestohlenen Identitäten<br />

der Nutzer können im Internet<br />

Waren bestellt und natürlich be-<br />

Der Ratgeber hat 164 Seiten kostet<br />

16,90 Euro, (als E-Book 13,99 Euro)<br />

und ist in Buchhandlungen erhältlich.<br />

zahlt werden, Abos abgeschlossen und<br />

Nutzerkontos eingerichtet werden!<br />

Schutzmaßnahmen können sein: Bei<br />

verdächtigen E-Mails den Absender<br />

sorgfältig prüfen, auf Rechtschreibeoder<br />

Grammatikfehler achten!<br />

Besonders misstrauisch sein, wenn<br />

sie „dringlich“ sind oder versuchen,<br />

Druck auszuüben oder Angst zu erzeugen!<br />

Nicht auf irgendwelche Links<br />

klicken, die auf eine angeblich<br />

seriöse Website leiten und Dateneingaben<br />

fordern!<br />

Nie persönliche Informationen<br />

preisgeben! Gerichte, Kreditinstitute,<br />

Versicherungen, Rententräger,<br />

Telefon- und Stromanbieter<br />

und auch seriöse Onlinehändler<br />

wie z.B. Amazon, Ebay usw. fragen<br />

nie per E-Mail nach vertraulichen<br />

Daten! Auch evtuell offenstehende<br />

Rechnungen werden<br />

nur per Post reklamiert. Zur Sicherheit<br />

immer persönlich bei den<br />

Unternehmen unter der Ihnen<br />

bekannten Nummer anrufen und<br />

nach dem Sachverhalt fragen!<br />

Diese Ratschläge gelten auch<br />

für Phishing-Anrufe, wo die Betrüger<br />

sich als MitarbeiterInnen<br />

von Banken, Regierungsbehörden<br />

usw. ausgeben und versuchen<br />

Daten „abzufischen“!<br />

Vorsicht auch vor falschen Microsoftmitarbeitern,<br />

die am Telefon<br />

behaupten, dass der Rechner<br />

mit einem Virus infiziert sei. Mit<br />

Ihrer Unterstützung gelangen sie<br />

dann in Ihren Computer und können<br />

so Daten stehlen, die dann<br />

missbräuchlich genutzt werden<br />

können.ssb<br />

Han<strong>db</strong>uch bietet Unterstützung<br />

Düsseldorf. Auch der Tod bleibt von<br />

Preissteigerungen nicht unberührt: Bei<br />

Friedhofsgebühren, den Kosten für den<br />

Bestatter und Blumenschmuck oder<br />

auch für das anschließende Kaffeetrinken<br />

macht sich das für Angehörige besonders<br />

bemerkbar. In der meist emotional<br />

belastenden Abschiedssituation<br />

dann Angebote zu vergleichen – das<br />

fällt vielfach schwer. Der Ratgeber der<br />

Verbraucherzentrale ist hier ein hilfreicher<br />

Begleiter. Und zwar sowohl in<br />

einem akuten Todesfall als auch dann,<br />

wenn vorsorgliche Vorbereitungen für<br />

das Ende eines Lebenswegs getroffen<br />

werden sollen. Das kann jeder und jede<br />

mit dem Han<strong>db</strong>uch auch für sich selbst<br />

in die Hand nehmen. Und so Familie<br />

und Freunde im Trauerfall bei anstehenden<br />

Entscheidungen entlasten.<br />

Auch wenn daran kein Weg vorbeiführt:<br />

Vorkehrungen für den Todesfall<br />

treffen nur die wenigsten. Angehörige<br />

kümmern sich dann in der Regel darum,<br />

eine Grabstätte auszusuchen, die<br />

Beisetzung zu organisieren, Formalitäten<br />

zu erledigen oder die Wohnung<br />

aufzulösen. Bestatter können viele<br />

organisatorische Arbeiten abnehmen,<br />

wissen, welches Amt zuständig ist<br />

oder welche Urkunden benötigt werden.<br />

Doch dieser Service hat auch<br />

seinen Preis. Das Buch bietet Empfehlungen<br />

für die Wahl des richtigen<br />

Dienstleisters oder die passende Bestattungsform.<br />

Es listet auf, welche<br />

Kosten etwa für Trauerbriefe, Grabstelle<br />

und eine Trauerfeier entstehen.<br />

Praktische Formulare und Checklisten<br />

zum Ausfüllen und Heraustrennen bieten<br />

bei allen organisatorischen Fragen<br />

Unterstützung – auch als digitaler<br />

Download, um die wichtigen Schritte<br />

auch online anzugehen.<br />

<strong>db</strong><br />

Hilchenbach. Seniorinnen und Senioren<br />

sowie andere hilfebedürftige Menschen<br />

bei kleinen Reparaturarbeiten in Haus<br />

und Garten zu unterstützen, dieses Ziel<br />

verfolgen seit vielen Jahren die Hilchenbacher<br />

Heinzelwerker. „Nach dem Vorbild<br />

eines Mülheimer Projekts und dank der<br />

Unterstützung durch die Nachbarschaftshilfe<br />

‚Heinzelwerk Siegen‘ konnten wir<br />

die Idee vor zehn Jahren in Hilchenbach<br />

umsetzen“ erinnert sich Gudrun Roth zurück.<br />

Als Beauftragte für bürgerschaftliches<br />

Engagement der Stadt Hilchenbach<br />

konnte sie damals mit einigen handwerklich<br />

begabten Hilchenbacher Senioren<br />

das Projekt starten. Zehn Jahre später<br />

sind noch sieben Heinzelwerker tatkräftig<br />

dabei und haben im Rahmen der städtischen<br />

Initiative „Miteinander-Füreinander“<br />

im vergangenen Jahrzehnt rund 400<br />

Aufträge übernommen.<br />

Einige Beispiele: Bilder einrahmen,<br />

tropfende Wasserhähne reparieren, wackelndes<br />

Tischbein leimen, Glühbirnen<br />

austauschen, Hilfestellung bei der Bedienung<br />

und/oder Einrichtung des Fernsehers,<br />

Telefons oder Computers usw.<br />

Eigentlich Kleinigkeiten, aber insbesondere<br />

ältere Menschen oder solche mit eingeschränkter<br />

Mobilität, können manche<br />

einfachen Reparaturen nicht mehr selbst<br />

erledigen und wo bekommt man schnell<br />

einen Handwerker her? Hier bieten die<br />

Heinzelwerker unkompliziert ihre Hilfe an<br />

und haben oft erstaunliche Lösungen für<br />

manch „schwierige Fälle“ parat.<br />

Die Leistungen der Heinzelwerker sind<br />

kostenfrei bis auf eventuell benötigtes<br />

Material oder Ersatzteile. (Spenden werden<br />

für Fahrtkosten oder Werkzeug gerne<br />

entgegengenommen.)<br />

Die Heinzelwerker führen keine Arbeiten<br />

aus, die zum üblichen Arbeitsumfang<br />

von professionellen Handwerksbetrieben<br />

gehören, auch Gartenarbeiten oder<br />

Schneeräumung werden nicht erledigt.<br />

Weitere Informationen erteilt Gudrun<br />

Roth unter 02733/288-229, sie<br />

nimmt Aufträge auch per E-Mail unter<br />

g.roth@hilchenbach.de. entgegen. <strong>db</strong><br />

Gesunde Ernährung im Alter fördern<br />

Bund, Länder und Kommunen in der Verantwortung<br />

Bonn. Die Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

der Seniorenverbände (BAGSO) setzt<br />

sich im Rahmen von „IN FORM – Deutschlands<br />

Initiative für gesunde Ernährung<br />

und mehr Bewegung“ seit mehr als<br />

15 Jahren dafür ein, dass wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse zu einer gesunden<br />

Ernährung und Bewegung im Alter in<br />

der kommunalen Praxis umgesetzt<br />

werden. Für ältere Menschen, die allei-<br />

ne leben, sowie für Menschen mit funktionalen<br />

Einschränkungen oder eingeschränkter<br />

Mobilität stellt es eine große<br />

Herausforderung dar, sich selbst eine<br />

gesunde Mahlzeit aus frischen Lebensmitteln<br />

zuzubereiten.<br />

Auf kommunaler Ebene fordert die<br />

BAGSO die flächendeckende Einführung<br />

von Angeboten wie Mittags- und<br />

Nachbarschaftstischen.<strong>db</strong><br />

Wohnungsunternehmen<br />

gegründet 1909<br />

An der Alche 7<br />

57072 Siegen<br />

• Telefon: 02 71/33 58 70<br />

• Fax 02 71/ 3 35 87 23<br />

• www.wgseg.de<br />

• E-Mail: info@wgseg.de<br />

Wohnstätten -<br />

genossenschaft<br />

Siegen eG<br />

Wir stellen Ihnen<br />

guten und sicheren<br />

Wohnraum zur Verfügung.<br />

Rufen Sie uns an<br />

oder besuchen Sie uns.<br />

Besucherzeiten:<br />

Montag: 8.30-12.00 Uhr<br />

Mittwoch: 8.30-12.00 Uhr<br />

Donnerstag: 14.00-16.00 Uhr<br />

oder nach Vereinbarung<br />

14 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 15


orthopädie<br />

schuhtechnik<br />

Inh. Claudia Kastl e.K.<br />

Marburger Straße 95<br />

57223 Kreuztal<br />

Telefon: 02732/2389<br />

Mail: ost-schwarz@gmx.de<br />

Alle Kassen<br />

• orthopädische Maßschuhe und Therapieschuhe<br />

• orthopädische Einlagen und induviduelle Sportlagen nach Maß<br />

• Schuhzurichtungen und Schuhreparaturen<br />

• Diabetiker-Schutzschuhe und -Fußbettungen<br />

• Arbeitssicherheitsschuhe und -einlagen nach Maß<br />

So lange wie möglich in den eigenen vier Wänden<br />

Die Senioren- und Pflegeberatung<br />

des Kreises Siegen-Wittgenstein<br />

informiert und berät zu:<br />

• Finanzierungsmöglichkeiten der Pflege und<br />

sozialen Leistungen im Alter<br />

Für wen?<br />

Ältere Menschen, Pflegebedürftige,<br />

Angehörige und Bezugspersonen<br />

Was?<br />

Kostenlose, vertrauliche und<br />

anbieterneutrale Beratung<br />

Schnelle Hilfe<br />

auf Knopfdruck<br />

Malteser Hausnotruf<br />

Pflege- und Kurzzeitpflegeplätze<br />

Bei Vorliegen eines Pflegegrads unterstützt die Pflegekasse die stationäre Pflege.<br />

Lassen Sie sich bei der Einleitung der notwendigen Schritte von uns helfen.<br />

Gern senden wir Ihnen auch unseren Hausprospekt und beraten Sie.<br />

Neben professioneller Pflege bieten wir:<br />

• Eine Fachkraftquote von über 60%<br />

• Speisenzubereitung durch unsere eigene Küche<br />

• Hauseigene Wäsche- und Raumpflege<br />

• Gartenanlage und Sinnesgarten<br />

• Öffentliches Café mit Wintergarten und Außenterrasse<br />

• Seniorenstammtisch für Gäste im Café<br />

• Bürgerbusanbindung zur Ortsmitte<br />

• Vorbereitung auf Pflegegutachten und<br />

Anträge für Pflegeleistungen<br />

• Angeboten und Organisation von Pflege-,<br />

Hilfe und Unterstützungsmöglichkeiten<br />

• Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung<br />

• Altersgerechtem Wohnen<br />

• Entlastungsangeboten für pflegende Angehörige<br />

Ansprechpartnerinnen<br />

Sonja Irle: 0271 333-2729<br />

Heike Dielmann: 0271 333-2728<br />

Katharina Massong: 0271 333-2723<br />

Gaby Jakobs: 0271 333-2722<br />

Dienstgebäude<br />

Kreis Siegen-Wittgenstein<br />

Bismarckstraße 45, 57076 Siegen<br />

(Zugang barrierefrei)<br />

E-Mail: pflegeberatung@siegen-wittgenstein.de<br />

www.siegen-wittgenstein.de/pflegeberatung<br />

Wann?<br />

Vor Eintritt der Pflegebedürftigkeit<br />

oder bei bestehendem Pflegebedarf<br />

Wo?<br />

Kreisweit in allen Regionen,<br />

bei Bedarf auch zuhause<br />

Jet unverbindlich anrufen und mehr erfahren:<br />

℡ 0221 12606 -2005 oder unter www.malteser-hausnotruf.de<br />

Unser Angebot für Sie:<br />

7x Essen zum 1/2 Preis.<br />

ab<br />

€ 6,35<br />

18-0835 Anzeige 95x93 Betroffene_ohne Aktion.indd 1 28.03.18 17:50<br />

Mehr als eine<br />

warme Mahlzeit<br />

Malteser Menüservice<br />

02738 3078922/23 www.malteser-netphen.de<br />

Ihr Profi für<br />

Komplettbad - Lösungen<br />

und regenerative Energien<br />

Zertifizierter Fachbetrieb<br />

für senioren- und<br />

behindertengerechte<br />

Installationen<br />

Betreutes Wohnen:<br />

Wir vermieten senioren- und behindertengerechte Wohnungen mit Betreuungs- und<br />

Pflegeangeboten. Gern können Sie sich auf unserer Interessenliste vormerken lassen.<br />

Kostenlose Beratung vor Ort - unverbindliche Angebotserstellung<br />

16 durchblick 4/<strong>2023</strong><br />

4/<strong>2023</strong> durchblick 17


Aus der Region<br />

Aus der Region<br />

Der Richard-Müller-Weg<br />

Zu jeder Jahreszeit: Erholung für Körper und Geist<br />

Schöne Aussicht auf die Obernautalsperre im Winter.<br />

Als Treffpunkt für eine Wanderung auf dem Richard-<br />

Müller-Weg empfehlen sich die Parkplätze der<br />

römisch-katholischen St. Matthias-Kirche in Netphen-Deuz<br />

an der Ecke Nauholzer Weg/Berliner Straße.<br />

Benannt ist der sechs Kilometer lange Rundwanderweg<br />

nach Richard Müller (1906 – 1997), dem ehemaligen<br />

Vorsitzenden und Ehrenmitglied des Sauerländischen Gebirgsvereins<br />

(SGV) Deuz. Geboren in Deuz im elterlichen<br />

„Hirte Hus“, hat er sich von 1935 bis zu seinem Tod sehr<br />

stark im SGV engagiert, wo er u.a. 45 Jahre lang die von<br />

ihm 1940 gegründete Skigilde geleitet hat. Nachdem er im<br />

Oktober 1936 Johanna Luise Knipp geheiratet hatte, zog<br />

Richard Müller mit seiner Frau in das Haus seiner Schwiegermutter<br />

in Grissenbach. Aus der Ehe gingen zwei Söhne<br />

und zwei Töchter hervor.<br />

Nicht nur seitens des SGV wurden Richard Müller, der<br />

sich durch seine zahlreichen Aktivitäten, z.B. auch in Gesangs-<br />

und Heimatvereinen, zu einem richtigen „Vereinsmeier“<br />

entwickelte, viele Ehrungen zuteil. Am 31. Juli 1987<br />

wurde der frühere Ingenieur bei der Deuzer Firma Hermann<br />

Irle GmbH (Walzen Irle) mit dem Verdienstkreuz am Bande<br />

des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland<br />

ausgezeichnet. Dass er, wie sich 2022 bei Recherchen herausstellte,<br />

1933 der NSDAP beigetreten war, wirft aber im<br />

Nachhinein auch einen Schatten auf seinen Lebenslauf. In<br />

seinem ansonsten ausführlichen, an seine Kinder gerichteten<br />

Aufsatz „Das war ich, ‚Hirte‘ Richard!“ vom Februar<br />

1986 fehlt hierauf – bezeichnenderweise für die betroffenen<br />

Angehörigen dieser Generation – jeglicher Hinweis. 1)<br />

Vor 20 Jahren wurde der Richard-Müller-Weg am 28.<br />

September 2003 in Beisein des Ehrenvorsitzenden des<br />

SGV Deuz Erich Reinschmidt, dessen Vorsitzenden Manfred<br />

Wied und von Ulrich Müller, dem ältesten Sohn von<br />

Richard Müller, feierlich eröffnet. 2)<br />

Der Wanderweg verläuft etwa zwischen 350 und 475<br />

m über NN. Sein Startpunkt befindet sich bergaufwärts<br />

nur wenige Hundert Meter von den Parkplätzen entfernt.<br />

Er liegt an der Weggabelung des Wirtschaftsweges in der<br />

Verlängerung des Nauholzer Weges dort, wo der am 7. November<br />

2012 eröffnete Bestattungswald Netphen beginnt.<br />

Ein großes hölzernes Eichenblatt weist hier auf die besondere<br />

Funktion des kleinen Waldes hin, dessen Andachtsplatz<br />

von einem fast sechs Meter hohen Holzkreuz überragt<br />

wird. Es wurde wie das gesamte Friedwald-Areal von<br />

dem Künstler Bernd Heinemann aus dem benachbarten<br />

Salchendorf entworfen und gestaltet.<br />

Die als „D1“ immer gut markierte Wanderstrecke führt<br />

an dieser Weggabelung zunächst bergauf rechts am Bestattungswald<br />

vorbei in Richtung Forsthaus Hohenroth. Nach<br />

einiger Zeit erreicht man einen Baum mit einer zum Innehalten<br />

animierenden Gedichttafel.<br />

Als nächstes lädt unterwegs die „Kamels-Eiche“ mit ihrem<br />

zweimal rechtwinklig seine Wuchsrichtung ändernden<br />

Stamm zum Verweilen ein. Der dahinter befindliche Berghang<br />

wurde inzwischen von den Baumleichen der hier vor<br />

Am Bestattungswald in Deuz.<br />

Jahrzehnten angepflanzten<br />

Fichten befreit, die in<br />

den vergangenen Jahren<br />

ein Opfer der Trockenheit<br />

und des nachfolgenden<br />

Borkenkäferbefalls<br />

geworden waren. Bald<br />

ist der höchstgelegene<br />

Punkt des Wanderweges<br />

erreicht. Hier fordert im<br />

Gebiet „Nauholzer Feld/<br />

Brämchen“ der Wegweiser<br />

dazu auf, nach links<br />

abzubiegen. Um mehrere<br />

lohnenswerte Aussichten genießen zu können, biegt der<br />

Richard Müller-Weg dann nach ca. 100 Metern scharf nach<br />

rechts ab und macht danach einen Bogen um den Gipfel des<br />

Nollenkopfes. Schon nach wenigen hundert Metern bietet<br />

sich am rechten Wegesrand ein weiter Blick ins Tal. Dort<br />

befand sich einst das Dorf Nauholz, das mit seinen 1967<br />

noch 123 Einwohnern dem Bau der 1972 fertiggestellten<br />

Obernautalsperre weichen musste. Der gleichnamige Nauholzbach<br />

wird dort unten von einem aus der Gemarkung<br />

Walpersdorf durch den Berg führenden, 1984 feierlich eingeweihten<br />

Überleitungsstollen mit Wasser aus der Sieg und<br />

ihren Zuflüssen gespeist, um bald darauf in die Obernautalsperre<br />

zu fließen. Nicht weit entfernt bietet sich den Augen<br />

des Betrachters als Höhepunkt des Wanderweges der Blick<br />

auf die Talsperre mit Staudamm und Wasserentnahmeturm<br />

sowie im Hintergrund einigen Häusern des Dorfes Brauersdorf.<br />

Wer allerdings vor vier Jahren oder früher bereits<br />

einmal hier war, muss erschüttert feststellen, wie sehr sich<br />

dieser Panoramablick genauso wie der vorherige Blick ins<br />

Nauholztal inzwischen durch die vielen Kahlschläge an den<br />

Berghängen verändert hat. Nachwachsende Sträucher und<br />

Bäume erschweren allerdings bereits die freie Sicht an dieser<br />

früher so beschilderten „Schönen Aussicht“ mit ihren<br />

dort platzierten Ruhebänken.<br />

Zügig voranschreitend, erreicht man bald wieder den<br />

nach Netphen führenden Höhenwanderweg. Von diesem<br />

geht es bald darauf, nach links abbiegend, hinunter in das<br />

Tal der am Nollenkopf entspringenden „Wüsten Beienbach“.<br />

Der Bach schlängelt sich erst im Wald und dann in offener<br />

Wiesenlandschaft seiner Mündung in die Sieg unterhalb<br />

des Klärwerks Deuz entgegen. Zunächst folgt der Weg dem<br />

Bachlauf eine Weile erst auf dessen rechter und danach auf<br />

dessen linker Seite. Dann fordert an einer Wegekreuzung<br />

eines der den Wanderern unterwegs bereits mehrmals begegneten<br />

schönen Holzschilder mit der Aufschrift „Richard<br />

Müller-Weg“ dazu auf, fortan bergauf einem steilen Teerweg<br />

zu folgen. Dieser gibt auf der Höhe den Blick auf den<br />

geheimnisvoll anmutenden „Buchstabenwald“ mit seinen<br />

von den Buchstaben des Alphabets gekrönten Holzstelen<br />

frei. Diesen interaktiven Stelengarten hat der Deuzer Schreinermeister<br />

Reinhard Klein-Nöh hier seit 2019 mit viel Liebe<br />

Den Text verfasste Bocht‘s Günter [Stötzel] aus Deuz.<br />

zum Detail aus Fichtentotholz<br />

im Zusammenwirken<br />

mit der „Waldgenossenschaft<br />

Hauberg<br />

Deuz“ angelegt. Wo<br />

Kinder balancieren<br />

oder Verstecken spielen<br />

und die Erwachsenen<br />

sich derweil auf einer<br />

Bank ausruhen können,<br />

durfte früher unter der<br />

Aufsicht der Holzfigur<br />

„Paul“ mit der Hoffnung<br />

auf den Gewinn eines<br />

kleinen Preises gemeinsam gerätselt werden.<br />

Von hier aus lohnt sich noch der kurze Abstecher zur<br />

von der SGV Abt. Deuz betreuten „Hermanns-Hütte“ mit<br />

der weithin sichtbaren Wetterfahne. Dort verweisen zwei<br />

Infotafeln auf den Verlauf des Richard-Müller-Weges und<br />

die Verdienste von Richard Müller sowie die zahlreichen<br />

Ehrungen, die ihm hierfür zeitlebens zuteil geworden sind.<br />

Vom Buchstabenwald aus führt die letzte Etappe am auf<br />

der linken Seite des Weges liegenden Bestattungswald entlang<br />

steil bergab zum Ausgangspunkt der Rundwanderung.<br />

In der warmen Jahreszeit erfreut eine rechts des Weges angelegte<br />

Blumenwiese mit ihrer vielfarbigen Blütenpracht<br />

die Wandersleute.<br />

Anschließend bietet sich noch ein Besuch der im Juni<br />

2018 eröffneten und seitdem jeden Tag von 10 - 18 Uhr geöffneten<br />

Meditations- und Lichterkirche St. Matthias Deuz<br />

an. Deren bereits unten am Hang zu sehender Kirchturm<br />

lädt schon von weitem dazu ein, auch dieses Ziel noch anzusteuern.<br />

<br />

Meditations- und Lichterkirche St. Matthias in Deuz.<br />

18 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 19


Weihnachtszeit<br />

Die Lichterkirche in Deuz<br />

Zur Weihnachtszeit eine<br />

wohltuende Kombination<br />

für Körper und Geist<br />

Hier lassen die auch im Laufe des Kirchenjahres<br />

wechselnden Lieder, Texte und Andachten, die man individuell<br />

für sich aufrufen kann, in Verbindung mit den<br />

Lichteffekten auf der in verschiedenen Farben angestrahlten<br />

Kirchenwand Körper und Geist zur Ruhe kommen.<br />

Trauer, Freude, Dankbarkeit, Verzweiflung oder<br />

Wut – je nach eigener Befindlichkeit werden die gewählten<br />

Wortbeiträge mit Musik und visueller Untermalung<br />

unterstützt. Außerdem stehen Musikbeiträge sowohl instrumental<br />

als auch als (Chor)-Gesang zur Auswahl. Durch<br />

dezente Farb- und Lichtanimationen im Zusammenspiel<br />

mit Klang und Text erfährt der Kirchenraum damit eine<br />

ganz besondere Atmosphäre, die auch zum stillen Gebet<br />

ermutigen soll. Und so werden mit der Meditations- und<br />

Lichterkirche in neuartiger Weise auch Menschen angesprochen,<br />

die eine Kirche ansonsten immer seltener oder<br />

gar nicht mehr besucht haben, in Deuz aber wieder Möglichkeiten<br />

zur persönlichen Begegnung mit Gott suchen.<br />

Besonders beeindruckt, das haben die vielen positiven<br />

Reaktionen seit der Eröffnung der Lichterkirche gezeigt,<br />

sind die Besucher von der dunklen Klinkerwand auf der<br />

Stirnseite des Gebäudes. Durch das unterschiedliche Relief<br />

der Steine bricht sich das Licht immer wieder neu<br />

und sucht sich seinen eigenen Weg über das hölzerne<br />

Kreuz hinauf bis zur Gebäudedecke. 4)<br />

„Advent ist ein Leuchten, ein Licht in der Nacht“ heißt<br />

es in einem Lied zur Vorweihnachtszeit. Die Lichterkirche<br />

St. Matthias Deuz lädt mit verschiedenen Angeboten für<br />

Kinder und Erwachsene herzlich ein, demnächst in der<br />

Adventszeit dieses Licht in der Nacht zu suchen. Speziell<br />

an Kinder richtet sich ab dem 1. Dezember der digitale Adventskalender<br />

des Lichterkirchen-Systems. Durch einfaches<br />

Antippen öffnet sich jeden Tag ein neues Kalendertürchen<br />

und es ertönt eine kindgerechte Geschichte zum Advent.<br />

Gleichzeitig entsteht im Altarraum der Lichterkirche<br />

wieder eine Krippenlandschaft, die nach und nach mit<br />

weiteren neuen Krippenfiguren ergänzt wird, bis die Krippe<br />

dann am 24. Dezember ihrer Vollendung entgegensieht.<br />

Während der gesamten Advents- und Weihnachtszeit können<br />

Besucher der Lichterkirche außerdem aus einem breiten<br />

Angebot an Andachten und Liedern zum Mitsingen<br />

wählen und einen stillen Moment im Advent genießen. 5)<br />

Wer möchte, kann vor dem Verlassen der Lichterkirche<br />

noch seine Gedanken und Wünsche in dem dort ausliegenden<br />

Gästebuch festhalten.<br />

Und natürlich darf auch das leibliche Wohl der Wanderer<br />

nicht vernachlässigt werden. Denjenigen, die die unterwegs<br />

verbrannten Kalorien und produzierten Schweißperlen<br />

inzwischen auch in Form von Hunger und Durst verspüren,<br />

seien die abwechslungsreichen Angebote empfohlen, die die<br />

Deuzer Gastronomiebetriebe für ihre Gäste bereithalten. 6)<br />

Text und Fotos: Wilfried Lerchstein<br />

Anmerkungen: 1.) Lerchstein, Wilfried: Vor 25 Jahren trat „Hirte Richard“, ein Vereinsmeier<br />

im besten Sinne, seine letzte Wanderung an, in: Blick ins Netpherland Nr. 64, 2022,<br />

S. 36-49. 2.) Schade, Jürgen: Richard-Müller-Weg führt um Deuz herum, Westfälische<br />

Rundschau vom 30.9.2003. 3.) Haas, Jan: Richard-Müller-Wanderweg fertig, Westfalenpost<br />

vom 30.9.2003. 4.) Kleber, Thomas: In der Stille Gott begegnen – Die Kirche St. Matthias<br />

in Deuz wird als Meditations- und Lichterkirche wiederbelebt, in: Blick ins Netpherland<br />

Nr. 60, 2018, S. 59-62. 5.) URL: https://pv-netpherland.de/index.php/9-aktuelles/904-mitder-lichterkirche-durch-den-advent<br />

(aufgerufen am 29.9.<strong>2023</strong>). 6.) Lerchstein, Wilfried: Der<br />

Richard-Müller-Weg in Deuz, in: Blick ins Netpherland Nr. 64, 2022, S. 50-53<br />

Es gibt wirklich einen<br />

Weihnachtsmann!<br />

Ein achtjähriges Mädchen wollte es ganz genau<br />

wissen. Daher schrieb sie vor vielen Jahren einen<br />

Brief an die<br />

örtliche Tageszeitung:<br />

„Ich bin acht Jahre alt.<br />

Einige meiner Freunde<br />

sagen, es gibt keinen<br />

Weihnachtsmann.<br />

Papa sagt, was in der<br />

Zeitung steht ist immer<br />

wahr. Bitte sagen Sie<br />

mir, ob es wirklich einen<br />

Weihnachtsmann<br />

gibt.“<br />

Die Sache war dem<br />

Chefredakteur so wichtig,<br />

dass er selbst auf<br />

der Titelseite der Zeitung<br />

antwortete:<br />

„Deine Freunde haben<br />

nicht Recht! Sie<br />

glauben nur was sie sehen.<br />

Sie glauben, dass<br />

es nicht geben kann,<br />

was sie mit ihrem Geist<br />

nicht erfassen können.<br />

Aller Menschengeist<br />

ist klein, ob er nun einem<br />

Erwachsenen oder<br />

einem Kind gehört. Im<br />

Weltall verliert er sich<br />

wie ein winziges Insekt.<br />

Solch ein Ameisenverstand<br />

reicht nicht aus,<br />

die ganze Wahrheit zu<br />

erfassen und zu begreifen.<br />

Ja, es gibt einen<br />

Weihnachtsmann! Es<br />

gibt ihn so gewiss wie<br />

die Liebe und Großherzigkeit<br />

und Treue. Weil es all das gibt, kann unser Leben<br />

schön und heiter sein. Wie dunkel wäre die Welt, wenn<br />

es keinen Weihnachtsmann gäbe! Es gäbe dann auch kein<br />

achtjähriges Mädchen, keine Poesie und gar nichts, was<br />

das Leben erst erträglich macht. Aber das Licht der Kindheit,<br />

das die Welt ausstrahlt, müsste verlöschen.<br />

Es gibt einen Weihnachtsmann, sonst könntest du<br />

auch den Märchen nicht glauben. Sicher, du könntest deinen<br />

Papa bitten, er solle am Heiligen Abend Leute los<br />

schicken, den Weihnachtsmann zu fangen. Und glaub mir,<br />

keiner von ihnen bekäme den Weihnachtsmann zu Gesicht.<br />

Doch was würde es beweisen? Kein Mensch sieht<br />

ihn einfach so. Das<br />

beweist gar nichts.<br />

Die wichtigsten Dinge<br />

bleiben meistens<br />

unsichtbar. Die Elfen<br />

zum Beispiel, wenn<br />

sie auf Mondwiesen<br />

tanzen. Und trotzdem<br />

gibt es sie. Egal was du<br />

auch siehst, du siehst<br />

nie alles. du kannst<br />

ein Kaleidoskop aufbrechen<br />

und nach den<br />

schönen Farbfiguren<br />

suchen. Da wirst du<br />

einige bunte Scherben<br />

finden, nichts weiter.<br />

Warum? Weil es einen<br />

Schleier gibt, der die<br />

wahre Welt verhüllt, einen<br />

Schleier, der nicht<br />

einmal die Gewalt auf<br />

der Welt zerreißen<br />

kann. Nur Glaube, Poesie<br />

und Liebe können<br />

ihn lüften. Dann werden<br />

die Schönheit und<br />

Herrlichkeit dahinter<br />

auf einmal zu erkennen<br />

sein. „Ist das denn<br />

auch wahr? kannst<br />

du fragen. Glaub mir,<br />

nichts auf der ganzen<br />

Welt ist wahrer und<br />

nichts beständiger. Der<br />

Weihnachtsmann lebt<br />

– und wird ewig leben.<br />

Sogar in vielen tausend<br />

Jahren wird er da sein, um Kinder wie dich und jedes<br />

offene Herz mit Freude zu erfüllen. Frohe Weihnachten!“<br />

Ulla D’Amico<br />

PS.: Dieser Briefwechsel zwischen dem achtjährigen<br />

Mädchen und dem Chefredakteur stammt aus dem Jahre<br />

1897. Er wurde über ein halbes Jahrhundert, bis<br />

zur Einstellung der Zeitung „Sun“ im Jahre 1950, alle<br />

Jahre wieder zur Weihnachtszeit auf der Titelseite abgedruckt.<br />

20 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 21


Weihnachtszeit<br />

Weihnachtszeit<br />

Christstollen im Gepäck<br />

Stollen in Handarbeit gefertigt.<br />

Im Jahr 1960 war ich nach mehrjähriger Tätigkeit in<br />

England ins Siegerland zurückgekehrt. Die englische<br />

Mentalität gefiel mir gut und schien sehr zu der meinigen<br />

zu passen. Ich sog sie förmlich auf, hatte aber auch<br />

einen besonderen Grund dafür. Mein Leben war immer<br />

schon für Jahre hinaus verplant gewesen. Jetzt aber wurde<br />

es Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen. In meinem damaligen<br />

Beruf, dem Hotelfach, das ich in England ausübte,<br />

hatte ich immer Wechseldienste und vor allem sehr lange<br />

Arbeitszeiten, so dass ich nur sporadisch die Schulbank<br />

drücken konnte. Das sollte nun kontinuierlicher ablaufen.<br />

Die Sprachenschule Siegerland unter der Leitung von Dr.<br />

Bode hatte zu dieser Zeit von sich reden gemacht und ihr Ruf<br />

war sogar bis nach England gedrungen. Das Wirtschaftswunder<br />

breitete sich immer weiter aus. Es wurden dringend gut<br />

ausgebildete Export-Kaufleute gesucht. Und gerade diese<br />

wurden berufsbegleitend von der Sprachenschule in Siegen<br />

ausgebildet. Das reizte mich. Ich schrieb also an meine Mutter<br />

und fragte an, ob sie mir ein Zimmer in der elterlichen<br />

Wohnung zur Verfügung stellen könne, damit ich einen Ort<br />

zum Lernen hätte. Finanziell ging es mir gut, ich hatte ausreichend<br />

gespart. Sie schickte mir eine schriftliche Zusage. Aber<br />

Eltern kochen immer ihr eigenes Süppchen. Sie hätte und hat<br />

auch das Blaue vom Himmel herunter gelogen, nur um mich<br />

wieder an den Schürzenzipfel zu binden. Das hatte ich leider<br />

im Laufe der Jahre vergessen. Mein Vater war auch unverändert<br />

und hatte nach meiner Erkenntnis nichts dazugelernt. Für<br />

ihn waren Bildung oder Weiterbildung seiner Nachkommen<br />

der pure Horror, ganz besonders der von Mädchen. Zurück<br />

konnte ich auch nicht mehr, denn ich hatte meine günstige<br />

kleine Wohnung in der Nähe von Marble Arch aufgegeben,<br />

mein Geschirr, die Küchengeräte und den anderen Hausstand<br />

an meine Freundinnen verschenkt. Auch meine Aufenthalts-<br />

und Arbeitsgenehmigung war mit<br />

meiner Ausreise ungültig geworden,<br />

zumal ich zum Schluss nur noch bei<br />

London School of English in der<br />

Oxfordstreet meine Zeit verbracht<br />

hatte. Aber wenigstens war ich danach<br />

privilegiert genug, mit einem<br />

sehr preiswerten Studentenflug<br />

nach Düsseldorf reisen zu können.<br />

„Wechsle nie von einer Weltstadt<br />

in eine Provinzstadt“, sagte<br />

ich zu mir. Ich hatte zu viel von<br />

meiner Provinzialität abgestreift<br />

und konnte die vielen Steine, die<br />

mir nach meinem Umzug ins Siegerland<br />

im Weg lagen, nicht wegräumen.<br />

Das Leben aber musste<br />

weitergehen. Ich arbeitete in der<br />

Sommersaison in einer großen Hotelanlage in Königssee.<br />

Im Winter 1961 entschied ich mich, die Weihnachtszeit<br />

wieder in London zu verbringen. Dort wollte ich Freunde<br />

treffen und war gespannt, wie es denen zwischenzeitlich<br />

ergangen war. Ich selbst hatte nämlich das Gefühl, gescheitert<br />

zu sein und suchte Trost bei ihnen, aber auch nach<br />

neuen Perspektiven für mich.<br />

Die englischen Weihnachtsbräuche mit Plumpudding<br />

und Minced Pies mit Stilton-Cheese wollte ich in meinem<br />

Freundeskreis um einen Brauch aus Deutschland erweitern.<br />

Da war der Dresdner Stollen ein würdiger Vertreter.<br />

Leider aber konnte ich diese Spezialität im Original nicht<br />

mehr in Siegen bekommen und musste ihn zu Hause selbst<br />

backen. Die Küche meiner Mutter funktionierte ich kurzer<br />

Hand in eine Weihnachtsbäckerei um. Nach einem Rezept<br />

von ihr legte ich selbst Hand an und backte eine solch große<br />

Anzahl an Stollen, dass sie einen ganzen Koffer füllten.<br />

Am Abreisetag blieb mir kaum noch Platz für die nötigsten<br />

Kleidungsstücke.<br />

Meine Fahrkarte sollte mich eigentlich über Ostende<br />

nach Dover, bis London führen. Aus einem mir unbekannten<br />

Grund wurde die Reise aber umgeleitet, und zwar nach<br />

Hoog van Holland. Hier bestieg ich das Oberdeck des<br />

Schiffes und war dort zunächst allein. Kurze Zeit später<br />

sprach mich ein etwa gleichaltriger Mann an und verwickelte<br />

mich in ein angenehmes Gespräch. Er, Dieter, kam<br />

aus Husum und wollte seine Schwester, die mit einem<br />

Engländer verheiratet war, zum Weihnachtsfest besuchen.<br />

Diese hatten in einer Bucht in der Nähe ihres Hauses bei<br />

Colchester ein Schiff mit roten Segeln liegen, mit dem sie<br />

regelmäßig in die Karibik segelten. Alle drei waren Segler.<br />

Obwohl die Überfahrt von Hoog van Holland nach Harwich<br />

wesentlich weiter war als von Ostende nach Dover,<br />

Foto: Wikipedia Commons<br />

Cheswick, ein trister Vorort von London.<br />

verging die Zeit wie im Fluge. Wir<br />

nahmen kaum Notiz von einem<br />

sehr seltenen Wetterphänomen:<br />

Eisschollen auf dem Ärmelkanal!<br />

Als wir in Harwich von Bord<br />

gingen, hätten wir uns eigentlich<br />

trennen müssen. Ich wurde nämlich<br />

am selben Tag in London erwartet.<br />

Aber Dieter wollte mich<br />

nicht so abrupt gehen lassen. Er<br />

nahm mich kurzerhand mit zu<br />

seiner Schwester und seinem<br />

Schwager, die etwa zwei Stunden<br />

weiter nördlich lebten. Es gab nur<br />

einen einzigen Bus dorthin. Das Ehepaar war gar nicht erbaut<br />

davon, dass Dieter ein fremdes, ihnen unbekanntes<br />

Mädchen mitbrachte, behandelten mich aber höflich. Ich<br />

durfte dort übernachten und fuhr am nächsten Tag mit dem<br />

ersten Bus nach London. Dieter hatte ich eingeladen, nach<br />

Weihnachten zu mir nach London zu kommen. Ich wollte<br />

ihm die Stadt zeigen, die er noch nicht kannte.<br />

Jetzt aber war ich einen Tag später als verabredet erst in<br />

London, genau am Heiligen Abend, und so stand ich mitten<br />

in London mit meiner Handtasche und meinem Kuchenkoffer.<br />

Es war bereits dunkel und die Straßen menschenleer. Ich<br />

stellte auch fest, dass die Untergrun<strong>db</strong>ahn nur noch selten<br />

fuhr und Taxen rar waren. Aus den Erkern der Häuser beleuchteten<br />

bunt geschmückte Weihnachtsbäume die einsamen<br />

Straßen. Ich hatte beschlossen, zu Fuß bis in den einige<br />

Kilometer entfernten Vorort Cheswick, meinem Ziel, zu<br />

laufen und musste natürlich mein Gepäck tragen. Außerdem<br />

hatte ich Stöckelschuhe mit Pfennigabsätzen aus Eisen an.<br />

Als ich damit durch die einsamen menschenleeren Straßen<br />

lief, schallten die klipp klapp, klipp klapp Geräusche von<br />

den Hauswänden wider. Es gab keine weiteren Fußgänger<br />

auf den Straßen. Inzwischen schmerzten meine Füße und<br />

waren mit Blasen bedeckt. Endlich – es fühlte sich wie Stunden<br />

an – erreichte ich den tristen Vorort und die Wohnstraße<br />

mit gleichförmigen Bungalow-Häuschen. Ich ging die Reihe<br />

der Häuser entlang, um die richtige Hausnummer zu finden.<br />

Ich wunderte mich, dass das Haus dunkel war. Kein einziges<br />

Licht brannte. Jetzt fuhr mir der Schrecken in alle Glieder.<br />

Was sollte ich machen, wenn niemand zu Hause war?<br />

Wohin sollte ich gehen? Es war Heiliger Abend. Und es war<br />

dunkel und kalt, kaum Untergrun<strong>db</strong>ahnen, Busse oder Taxen<br />

unterwegs. Die Füße schmerzten, das Gepäck wurde lästig.<br />

Neben dem Haus befand sich die Gartentür. Ich probierte, ob<br />

die Tür eventuell offen war. Sie war es. Mir fiel ein Stein<br />

vom Herzen. Jetzt ging ich um das Haus herum und fand<br />

auch die Küchentür unverschlossen. Ich trat ein und genoss<br />

die Wärme, die mir aus der Küche entgegenschlug. Nachdem<br />

ich das Licht angeknipst hatte, schleuderte ich meine<br />

Schuhe von den geschwollenen Füßen und freute mich, die<br />

kühlen Fliesen des Küchenbodens zu spüren. Da sah ich einen<br />

Zettel auf der Spüle liegen und las: „Wir haben dich offensichtlich<br />

verpasst. Mach es dir gemütlich. Du weißt ja, wo<br />

alles ist. Wir sind im Krankenhaus bei Mutti. “ Ich machte mir<br />

sofort eine heiße Ovomaltine und ging mit der großen Tasse<br />

ins gemütliche Wohnzimmer. Hier sah ich den geschmückten<br />

Weihnachtsbaum und einen Teller mit Plätzchen, über die ich<br />

hungrig geworden, herfiel. Ich machte es mir in einem der<br />

großen Sessel gemütlich und fühlte mich rundum wohl und<br />

geborgen. Als die Familie von ihrem Krankenbesuch heimkehrte,<br />

fanden sie mich schlafend vor. Die Familie meiner<br />

Freundin Lizzi hatte vergeblich auf mich gewartet und waren<br />

sehr beunruhigt gewesen.<br />

Als am nächsten Morgen zum Frühstück die obligatorische<br />

Ovomaltine serviert wurde, trug ich zur Überraschung<br />

aller, meinen Christstollen bei. Dieser erwies sich<br />

jedoch als kaum essbar. Beim Backen der Stollen hatte ich<br />

das Treibmittel vergessen. Mein „Dresdener“ Christstollen<br />

war daher steinhart geblieben. Getunkt in Ovomaltine wurde<br />

er dann doch noch zu einem Genuss.<br />

Das außergewöhnliche Wetterphänomen auf der Hinreise,<br />

die erwähnten Eisschollen, derentwegen wohl auch die<br />

Überfahrt umgelenkt worden war, führte im Februar zu der<br />

großen Überschwemmung in Hamburg, in der sich Helmut<br />

Schmidt, der spätere Bundeskanzler, am 16/17.02.1962, so<br />

hervorgetan hatte. <br />

Erna Homolla<br />

ICH SCHREIBE GESCHICHTE!<br />

FÜR SIE.<br />

Damit sich Tradition entfalten kann.<br />

Damit Erlebtes Ordnung gewinnt.<br />

Damit Sinn wächst.<br />

Biografie • Portrait<br />

Firmengeschichte<br />

Foto: Wikipedia Commons<br />

Adele von Bünau<br />

Redakteurin und Biografin<br />

www.ihre-autobiografie.de<br />

Telefon: 02 71-67 34 67 06<br />

22 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 23


Ein Lied zog um in die Welt…<br />

Jedes Jahr in der Advents-<br />

und Weihnachtszeit<br />

erklingt<br />

die Melodie, die um<br />

den ganzen Er<strong>db</strong>all<br />

bekannt wurde. Aber:<br />

Kennt jemand unserer<br />

Leserinnen und Leser<br />

jenen Johannes Daniel<br />

Falk und die Hintergründe<br />

dessen, wie es<br />

zu dem Lied: „O du<br />

fröhliche, o du selige,<br />

gnadenbringende<br />

Weihnachtszeit“ kam?<br />

Daniel Falk wurde<br />

als Sohn eines Perückenmachers<br />

in Danzig<br />

am 28. Oktober<br />

1768 geboren. Er war<br />

schon in jungen Jahren<br />

ein sehr guter Schüler. Doch im Alter von zehn Jahren<br />

musste er als Arbeitskraft in der väterlichen Werkstatt<br />

helfen und wurde von der Schule genommen. Einer seiner<br />

Lehrer aber hatte die außergewöhnliche Begabung<br />

des Jungen erkannt und er gab ihm weiterhin, nach den<br />

Arbeitsstunden in der väterlichen Werkstatt Privatunterricht.<br />

Ebenso war es der Fürsprache des Pfarrers zu<br />

verdanken, dass der Junge dann als 16-jähriger auf ein<br />

Akademisches Gymnasium gehen konnte. Er fiel durch<br />

seine sprachlichen Begabungen auf und bekam von der<br />

Stadt Danzig schließlich aufgrund seines Lerneifers ein<br />

Stipendium, um an der Universität in Halle zu studieren.<br />

Darin hieß es:<br />

Lieber Johannes Falk,<br />

so ziehe denn von „ dannen und geh mit Gott. Aber vergiß<br />

nicht, daß du unser Schuldner bleibst. Wir haben<br />

uns deiner angenommen. Wohin Gott dich auch führen<br />

mag und was deine Bestimmung auch sei, vergiß es<br />

nie, daß du ein armer Knabe warst. Und wenn dereinst,<br />

über kurz oder lang, ein armes Kind an deine<br />

Türe klopft, dann wisse, daß wir es sind, die alten und<br />

grauen Bürgermeister und Ratsherren von Danzig, die<br />

da anklopfen. Weise sie nicht von deiner Tür!”<br />

Daniel Falk begann 1791 Theologie zu studieren, doch<br />

vier Jahre später sagte er dem Theologiestudium wieder<br />

ade. Mit seinem bissigem Humor, mit dem er sich über die<br />

Standesgesellschaft aufzulehnen begann, wechselte er in<br />

eine Tätigkeit als freier Schriftsteller und heiratete 1797<br />

die gleichaltrige Caroline Rosenfeld.<br />

Weihnachtszeit<br />

Das Ehepaar zog nach<br />

Weimar und verkehrte<br />

mit Goethe und Schiller,<br />

Herder und Wieland.<br />

Den Lebensunterhalt<br />

bestritt er als Publizist,<br />

nahm sogar eine politische<br />

Funktion während<br />

der französischen Besatzungszeit<br />

Weimars ein.<br />

Als Dank für seinen Einsatz<br />

wurde er 1807 zum<br />

Legationsrat mit festem<br />

Jahresgehalt belohnt.<br />

Zunächst, noch freudig<br />

aufgenommen, fiel er<br />

jedoch in Ungnade, als<br />

er sich über die Not der<br />

Welt lustig machte.<br />

Falk erkrankte selbst<br />

schwer, außerdem starben<br />

vier seiner eigenen Kinder an Typhus. Innerhalb dieser familiären<br />

Erfahrungen und Verluste gründete Falk mit den Bürgern<br />

von Weimar „die Gesellschaft der Freunde in der Not“.<br />

Auch beeinflusst durch die Auswirkungen um die Völkerschlacht<br />

bei Leipzig und die Folgen der napoleonischen<br />

Kriege wollte er im bürgerlichen und christlichen<br />

Sinne helfen, die große Not zu lindern. Weimar und Falk<br />

wurden durch die soziale Arbeit zum Zentrum für die Not<br />

seiner Mitmenschen. Er sammelte vernachlässigte Waisen<br />

von der Landstraße und nahm sie in sein Haus auf. Viele<br />

heimatlose, verwaiste, verwahrloste Kinder kamen zu ihm<br />

nach Weimar. Sein Ziel wurde es, ihnen Ordnung, Arbeit<br />

und eine fröhliche Jugend zu geben.<br />

Im Hause Falk soll es drei Schlüssel gegeben haben,<br />

einen für den Brotschrank, einen zweiten für den Kleiderschrank<br />

und der dritte galt sinnbildlich als Himmelsschlüssel.<br />

“Sobald der letzte nicht mehr schließt”, habe Falk gesagt,<br />

“klappt es auch mit den andren beiden nicht mehr.”<br />

Falk betete und sang mit den Kindern. Auf die Melodie<br />

eines alten Fischerliedes aus Sizilien dichtete er Lieder<br />

für Weihnachten, Ostern und Pfingsten. Viele Menschen,<br />

besonders seine Kinder, sangen sie sehr gerne. Das Lied<br />

“O du fröhliche” ist davon das bekannteste und wird bis<br />

heute in aller Welt gerne gesungen.<br />

Am 14. Februar 1826 starb Johannes Falk. Sein Lied<br />

aber lebt weiter und zeigt vielen Menschen immer wieder<br />

neu den wirklichen Grund, warum wir Weihnachten feiern.<br />

Eva-Maria Herrmann<br />

Den Nikolaus verpasst man leicht<br />

Briefwechsel in den Himmel und zurück<br />

Verflixt und zugenäht! Es war der 6. Dezember,<br />

und ich merkte erst im Schulbus,<br />

dass ich vergessen hatte, meine geputzten<br />

Schuhe vor die Tür zu stellen. Der Nikolaus<br />

hatte sie also nicht gefüllt mit Leckereien, während<br />

die Lage bei meiner Freundin Gundula erheblich<br />

besser war.<br />

„Na ja“, dachte ich mir: „Der Tag ist noch<br />

lang, und heute Abend ist auch noch eine<br />

Weile 6. Dezember, wenn ich schon schlafe.<br />

Dann stelle ich eben heute Abend meine<br />

Schuhe vor die Tür.“<br />

Doch als ich am 7. Dezember aufstand<br />

und gespannt nachsah, waren meine Schuhe<br />

immer noch frisch geputzt, das gehörte sich<br />

so – und auch noch leer. Ich besprach diesen<br />

misslichen Umstand mit meinen Eltern.<br />

„Tja, da bist du offensichtlich zu spät gekommen!<br />

Nächstes Jahr ist ja mal wieder<br />

Nikolaus-Tag“, sagte mein Vater ungerührt.<br />

„So einfach ist das nicht: Es heißt ja Nikolaus-TAG“,<br />

widersprach ich. „Und der Tag<br />

hat eine Nachthälfte am Morgen und eine<br />

weitere am Abend.“<br />

Wir diskutierten noch eine Weile fruchtlos<br />

hin und her. Die zwölfbändige Brockhaus-<br />

Enzyklopädie half nicht weiter, „Alexa“ und<br />

ChatGPT gab es 1984 noch nicht. Schließlich<br />

tauchte die Idee auf, den Nikolaus selbst zu<br />

fragen – die einzige von allen Seiten akzeptierte<br />

Autorität in dieser Frage.<br />

Ich war schon 14 Jahre alt und bemühte<br />

mich zur Sicherheit um eine sehr kindliche<br />

Handschrift, nicht dass ich unnötig ein weiteres<br />

Ausschlusskriterium berührte. So schilderte<br />

ich kurz die Sachlage, was mein Vater<br />

dazu meinte, was meine Freundin Gundula<br />

(und ich) dagegenhielten und bat ihn um Aufklärung.<br />

Das Ganze ging an „St. Nikolaus im<br />

Himmel“. Und wirklich: Wenige Wochen später erhielt ich<br />

schriftlich Antwort! Als Mann des Friedens und des Ausgleichs<br />

gab er allen Seiten recht. Weil es mittlerweile so<br />

viele liebe Kinder auf Erden gebe, komme er zu manchen<br />

morgens früh, zu anderen abends spät. Wer so tolle Briefe<br />

schreibt, darf auch mal ein paar Stiefel übersehen.<br />

Den Nikolaus-Tag zu würdigen, war wohl ein Zugeständnis<br />

meiner Eltern an den Zeitgeist: Alle Kinder hatten etwas<br />

in den Schuhen, nur wir nicht! Anders als zu Weihnachten,<br />

das in meiner Familie vollkommen entzaubert ablief, gehörte<br />

zu Nikolaus jedoch das Spiel mit der Legende unweigerlich<br />

Weihnachtszeit<br />

dazu – und das in einem protestantischen Naturwissenschaftler-Haushalt.<br />

Wir mussten jedes Jahr Anfang Dezember hoch<br />

und heilig versprechen, dass wir (immer noch) an den Nikolaus<br />

glaubten, dann mussten wir unübersehbar unsere Schuhe<br />

putzen und möglichst noch ein paar Augenblicke lang demonstrativ<br />

brav sein, damit der Nikolaus einen frischen guten<br />

Eindruck von uns hatte. Und dann fand sich in der Regel<br />

etwas, was er uns nächtens in die Schuhe schieben konnte.<br />

Ein paar Hustenbonbons wenigstens, nicht immer war er gut<br />

sortiert, aber das spielte auch keine Rolle – es ging schließlich<br />

ums Prinzip.<br />

Adele v. Bünau<br />

24 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 25


Weihnachten<br />

Weihnachten<br />

Dicker Braten zu Weihnacht<br />

Im Sommer 1945 gehen mein Lehrmeister, Herr Reinmold,<br />

und ich auf der Landstraße von Obersdorf zum<br />

Höhwäldchen bei Wilnsdorf. Herr Reinmold ist der<br />

Förster im Bezirk. Durch den Krieg musste er noch mit<br />

70 seinen Dienst ausüben. Der Krieg ist vorbei, und es<br />

herrscht viel Chaos im Land. Die Amerikaner sind bei uns<br />

stationiert und fahren mit ihren Lastwagen hin und her.<br />

Auch an diesem Tag werden wir von einem Konvoi überholt.<br />

Es sind vier<br />

Lastwagen, vollgeladen<br />

mit Benzinkanistern.<br />

Die<br />

Straßen sind sehr<br />

marode, und tiefe<br />

Schlaglöcher<br />

säumen die Straße.<br />

Auf der Höhe<br />

hat der letzte<br />

Lastwagen etwas<br />

verloren, und keiner<br />

der Soldaten<br />

hat es bemerkt.<br />

Als wir endlich<br />

an die Stelle<br />

kommen, kann<br />

ich mein Glück<br />

kaum fassen. Es<br />

sind vier Kanister<br />

à 20 Liter mit<br />

bestem Ami Sprit.<br />

Mein Magen und<br />

mein Kopf sind sich einig. Die Kanister müssen auf dem<br />

Schwarzmarkt gegen Lebensmittel getauscht werden.<br />

Die 50 Gramm Butter, die einem als Schwerstarbeiterzulage<br />

gewährt wurden, reichen einem 14-jährigen Jungen<br />

in der Lehre nicht aus, um wirklich satt zu werden. Herr<br />

Reinmold will zur Gemeinde in Wilnsdorf gehen und den<br />

Fund melden, da halte ich dagegen und überzeuge ihn, die<br />

Kanister zunächst mal zu verstecken. Er schickt mich nach<br />

Hause, um mit meinem Vater eine Lösung zu finden.<br />

Ich renne wie vom Teufel gejagt nach Hause, quer<br />

durch den Wald und über die Wiesen. Mein Vater hat sofort<br />

einen Plan und geht mit mir zu Knipps Ewald. Er ist<br />

der Viehhändler im Dorf und fährt regelmäßig ins Oldenburger<br />

Land, um Vieh zu holen. Vater und er handeln einen<br />

Tausch aus: vier Ferkel für vier Kanister. Das Geschäft<br />

wird sofort abgewickelt. Wir sind froh, nicht erwischt worden<br />

zu sein, und rennen nach Hause, um meiner Mutter die<br />

frohe Nachricht mitzuteilen.<br />

Meine Mutter arbeitet mit ihrer Schwester Karli auf<br />

dem Postamt in Niederdielfen zusammen. Karli betreibt mit<br />

Vor Kontrollen nach Hamsterwaren war man nie sicher.<br />

ihrem Mann Ewald einen Nebenerwerbshof in Herschbach.<br />

Sie ruft sofort ihren Mann an, um ihn zu überreden, die Ferkel<br />

auf ihrem Hof zu mästen. Er kann nicht nein sagen! Über<br />

meine Schwester, die bei einem Bauunternehmer in Wilgersdorf<br />

arbeitet, regelt sie mit einem Fahrer unter der Hand<br />

den Transport in den Westerwald. Der Fahrer, der mit einem<br />

Werksbus täglich Arbeiter aus dem Westerwald holt und<br />

bringt, will für seine Dienste aber entlohnt werden. Ein Ferkel<br />

bekommt nun<br />

Herr Reinmold,<br />

eins bekommt<br />

Onkel Heinrich<br />

fürs Mästen, eins<br />

der Fahrer, und<br />

eins bleibt für<br />

uns.<br />

Im August<br />

kommen die Ferkel,<br />

und so kann<br />

ich mein kleines<br />

Abenteuer angehen.<br />

Durch die<br />

Nachkriegswirren<br />

ist es nicht<br />

leicht, eine Reise<br />

von Niederdielfen<br />

nach Herschbach<br />

zu organisieren.<br />

Nicht nur<br />

die Ausgangssperre,<br />

auch die<br />

Grenzen der Alliierten können zu einem Problem werden,<br />

besonders wenn man im Rucksack zwei kleine Ferkel hat.<br />

Es ist 3.45 Uhr. Ich gehe mit viel Vorsicht aus dem<br />

Haus. Es gelingt mir innerhalb der Sperrstunde, etwas zu<br />

früh am Treffpunkt, am Rande von Wilnsdorf zu stehen.<br />

Mein Magen ist leer wie immer. Die leckeren Augustäpfel<br />

hinter einem Zaun sind unwiderstehlich. Den Rucksack<br />

verstecke ich vor fremden Soldaten, die möglicherweise<br />

vorbeikommen könnten und esse mich satt.<br />

Kurz nach fünf blinkt der Busfahrer schon von weitem.<br />

Ich greife den Rucksack und springe auf den langsam fahrenden<br />

Bus auf. In Langenhahn muss ich aussteigen, gehe<br />

den Rest des Weges auf der Landstraße über Wölferlingen,<br />

Freilingen, Steinen und Hartenfels, von wo ich eine Abkürzung<br />

durch den Wiesengrund kenne. Um elf Uhr komme<br />

ich endlich bei meiner Verwandtschaft in Herschbach<br />

an. Tante Karli nimmt mich direkt mit in die Küche und<br />

versorgt mich mit reichlich Essen und Trinken. Sie weiß,<br />

dass ich immer hungrig bin. Onkel Heinrich kümmert sich<br />

in der Zwischenzeit um die Ferkel. Wir sind erstaunt, dass<br />

Foto: Wikipedia Commons<br />

Handarbeiten<br />

Inh. Karin Tillner<br />

57072 Siegen<br />

Löhrstraße 20<br />

0271 - 5 25 39<br />

Ihr Fachgeschäft für den Bereich:<br />

• Stricken<br />

• Sticken<br />

• Heimtextilien<br />

• Tischwäsche<br />

• Geschenkartikel<br />

• und vieles mehr!<br />

die Ferkel keine „Rückstände“ im Rucksack hinterlassen<br />

haben. Sie waren den ganzen Weg über erstaunlich still.<br />

Nach vier „Dongen“ war ich dann pappsatt. Tante Karli<br />

zeigt mir einen Platz, wo ich mich ausruhen kann. Ich<br />

schlafe bis spät nachmittags. Wir unterhalten uns noch<br />

eine Weile, dann gehe ich wieder ins Bett und schlafe wieder<br />

bis in den frühen Morgen.<br />

Um sieben Uhr fahre ich mit der Kleinbahn vom Bahnhof<br />

in Herschbach nach Selters in die französische Zone.<br />

Dort steige ich um nach Betzdorf. In Au werde ich von<br />

den Engländern kontrolliert und muss nun noch ein Ticket<br />

für ihre Zone kaufen und umsteigen. In Schelderhütte stehen<br />

wieder die Franzosen und kontrollieren die Pässe, aber<br />

umsteigen muss ich nicht mehr. In Siegen am Hauptbahnhof<br />

werde ich dann wieder von den Engländern kontrolliert.<br />

Von Siegen aus laufe ich nun nach Niederdielfen. Am<br />

Schleifmühlchen will ich nicht den steilen Berg hochgehen<br />

und nehme den Weg durch die Fludersbach. Gegenüber<br />

der Kaffeerösterei Georg laufe ich den Lindenberg<br />

hoch, um dann über die Landstraße an der Eremitage nach<br />

Niederdielfen zu gelangen. Um ca. 14 Uhr bin ich endlich<br />

zu Hause. Mir fällt ein Stein vom Herzen. Die Angst, von<br />

den Alliierten erwischt zu werden, war groß.<br />

Kurz vor Weihnachten fährt mein Vater nach Herschbach<br />

und kommt mit einem dicken Rucksack und einem<br />

großen Koffer voll leckerstem Schweinefleisch zurück<br />

nach Hause. Meine Eltern machen das Fleisch küchenfertig,<br />

wobei meine Schwester Waltraut und ich helfen.<br />

Der Herr hat uns zu Weihnachten reich beschenkt.<br />

Fotos: Wikipedia Commons, Text: Guido Heupel<br />

Foto: Pixabay<br />

26 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 27


Weihnachten naht und ein gefährliches Fieber<br />

bricht aus: Das Einkaufsfieber! Manche Menschen<br />

überfällt es so kurzfristig wie eine richtige<br />

Grippe: „Das Weihnachts-Geschenke-Einkaufsfieber“.<br />

Kurz vor Heiligabend sind die Läden dann voll mit vornehmlich<br />

suchenden Kunden, die die Symptome bis dahin<br />

tapfer ignoriert haben.<br />

Das leichte Unwohlsein am ersten Advent, die vielen<br />

Glühweine auf dem Weihnachtsmarkt. Damit ließ sich ja<br />

das komische Gefühl im Bauch, das mit der Frage: „Was<br />

schenke ich bloß?“ verbunden ist, hervorragend betäuben.<br />

In vielen Familien sind die Jüngeren dazu übergegangen,<br />

den Eltern und Großeltern lange Einkaufslisten zu übermitteln,<br />

bevor diese überhaupt auf den Gedanken kommen<br />

zu fragen, was man sich denn vom Christkind oder<br />

Weihnachtsmann wünscht. Aufgelistet sind dann sündhaft<br />

teures Elektronikspielzeug wie Smartphone, Tablet und<br />

Computerspiele oder angesagter Modeschnickschnack.<br />

Die Markennamen auf der Liste sind den geplagten Wunscherfüllern<br />

so unbekannt, dass sie sich gar nicht trauen,<br />

im Geschäft danach zu fragen. Was also tun sie? Genau,<br />

abwarten und die Einkaufspanik mit folgenden tröstenden<br />

Worten vertreiben: Es ist ja noch lange bis Weihnachten.<br />

Wenn ich bis dahin nicht in die Stadt komme, schenke ich<br />

einfach Geld. Das geht immer!<br />

Und dann gibt es noch die Fraktion, die dem „Weihnachts-Geschenke-Einkaufsfieber“<br />

rechtzeitig vorbeugt.<br />

Seit ihrem Urlaub letztes Jahr<br />

sind Klaus und Ute nun ein Paar.<br />

Verliebt war Klaus seit langem schon<br />

in Utes dralles Silikon.<br />

So machte sie ihm schöne Augen<br />

und ließ sich für ihn Fett absaugen.<br />

Er ließ sich Haare implantieren,<br />

um sich vor ihr nicht zu genieren.<br />

Nun sind die beiden fest liiert<br />

und bald auch gründlich renoviert:<br />

Meinung<br />

Das große Fieber<br />

Im Kaufrausch<br />

Mit totaler Verweigerung: „Wir schenken uns nichts!“,<br />

wird der Familie das bekannt gegeben. Ok, man will sich<br />

dem Einkaufstrubel entziehen, die Adventszeit besinnlich<br />

verbringen. Und was sonst noch? Vielleicht zeigen, dass<br />

man schon alles hat? Das man auch nichts mehr braucht?<br />

Ein bescheidener Mensch sein, im Gegensatz zur kaufwütigen<br />

Masse?<br />

Also in unserer Familie<br />

wurde das mal<br />

versucht, und es hätte<br />

auch fast geklappt.<br />

Aber am Ende lagen<br />

doch kleine Geschenke<br />

unterm Weihnachtsbaum<br />

oder es kamen<br />

Päckchen mit lieben<br />

Nettigkeiten an. So<br />

ganz ohne Schenken ist<br />

Weihnachten eben auch<br />

nichts. Denn was will<br />

man mit den Geschenken<br />

dem anderen zeigen?<br />

Eigentlich doch<br />

,dass man ihn liebt und<br />

an ihn denkt. Ich finde,<br />

darum geht es an<br />

Weihnachten! •<br />

Körperpflege<br />

Jörn Heller<br />

Ich wünsche Ihnen ein<br />

schönes Fest der Liebe.<br />

Ihre Ulla D’Amico<br />

um die Beziehung recht zu würzen,<br />

lässt er sich bald die Nase kürzen.<br />

Damit ihr Mann beim Küssen schwitzt,<br />

kriegt sie die Lippen ausgespritzt,<br />

und er, damit es Ute lüstet,<br />

das müde Stoßwerk aufgerüstet.<br />

Im Herbst bekommt sie neue Haut<br />

und eine Rippe ausgebaut,<br />

und für das Frühjahr sparen sie<br />

auf eine neue Kinnpartie.<br />

Foto: Wikipedia Commons<br />

Gesellschaft<br />

Gibt es Engel?<br />

So lautete die Überschrift eines Artikels, den ich vor vielen<br />

Jahren gelesen hatte. Gibt es sie noch? Gesehen habe ich<br />

noch keinen, vielleicht manchmal gespürt. „Beantworten<br />

kann ich die Frage nicht.“ dachte ich damals. Ein paar Tage später<br />

fuhr ich mit dem Auto um die Mittagszeit auf der Autobahn<br />

von Burbach Richtung Siegen. Ich hatte Spätdienst und war<br />

schon etwas knapp in der Zeit. Es war ein ungemütlicher, kalter<br />

Wintertag. Der Wind fegte Schneeregen waagerecht gegen die<br />

Windschutzscheibe, sodass die Scheibenwischer Mühe hatten,<br />

das Sichtfeld frei zu halten. Als ich in Siegen-Süd abfuhr, kam<br />

mir auf der Abbiegespur ein junger Mann zu Fuß entgegen, der<br />

auf der Schulter ein schweres Metallteil trug. Das Wasser troff<br />

ihm aus den Haaren auf seine durchnässte Jacke. „Hä, wo will<br />

der denn hin? Etwa zu Fuß auf die Autobahn?“ Weil er mir leid<br />

tat, hielt ich an und fragte, wohin er wollte.<br />

Er sprach sehr gebrochenes Deutsch, aber immerhin konnte<br />

ich herausfinden, daß sein Auto kaputt war, und er per Anhalter<br />

auf der Autobahn mitgenommen werden wollte, bis dahin,<br />

wo sein Auto stand. „Meine Güte, den nimmt doch keiner mit,<br />

allein schon aus Angst, dass der Autositz nass wird. Dem muss<br />

ich helfen“, dachte ich und forderte ihn auf, bei mir einzusteigen.<br />

Gesagt, getan. Und so fuhr ich wieder auf die Autobahn.<br />

Bei dem mühsamen Gespräch stellte sich heraus, daß der<br />

junge Mann aus Litauen kam. Als sein Auto anfing zu stottern,<br />

konnte er es bis zum nächsten Parkplatz schaffen, von wo ihn<br />

ein Autofahrer bis zu einer Werkstatt nach Siegen mitgenommen<br />

hatte. „Dein Auto, wo?“ fragte ich und er zeigte auf die<br />

Gegenfahrbahn. „Meine Güte, worauf hab ich mich hier eingelassen!<br />

Hoffentlich weiß er noch, wo es steht!“ Nächste Abfahrt:<br />

„Hier dein Auto?“ fragte ich.Er schüttelte den Kopf. Also fuhr<br />

ich mit einem mulmigen Gefühl weiter.<br />

Bei der folgenden Abfahrt gab er mir zu verstehen, daß<br />

wir hier runterfahren mußten. Also fuhr ich ab und nahm auf<br />

sein Geheiß die Auffahrt in Gegenrichtung. Als ein Parkplatz<br />

in Sicht kam, bedeutete er mir, ihn anzufahren. „Jetzt bin ich ja<br />

mal gespannt. Hoffentlich hat er recht“, dachte ich. Und tatsächlich<br />

stand dort ein Auto aus Litauen, dessen Fensterscheiben<br />

ringsum angelaufen waren. Er öffnete die Tür und ich sah eine<br />

junge Frau, die bitterlich weinte. Welche Freude und Erleichterung<br />

bei Beiden (und auch bei mir). Das reparierte Motorenteil<br />

wurde ausgeladen und nach überschwänglichem Dank machte<br />

ich mich rasch auf den Weg zur Arbeit. „Zu spät zum Dienst?<br />

Egal – mach ich halt eine Minusstunde!“ Die Freude, daß alles<br />

gut ausgegangen war, überwog diese Kleinigkeit bei weitem!<br />

Abends zu Hause fiel mir der Artikel wieder ein. „Gibt<br />

es noch Engel?“ Kommt darauf an, was man unter Engel<br />

versteht. Wenn es auch ein Retter in der Not ist, kann ich die<br />

Frage mit „JA“ beantworten. Für die beiden jungen Leute<br />

war ich heute einer! Und ich freue mich auch nach vielen<br />

Jahren noch, daß ich geholfen habe, obwohl ich normalerweise<br />

wahrlich kein Engel bin.<br />

Sigrid Kobsch<br />

01.12.23 Sasha<br />

08.12.23 Bastian Bielendorfer<br />

04.01.14 Ballett<br />

Der Nussknacker<br />

13./14.01.24 Hochzeits- und<br />

Festmesse<br />

20.01.24 Monika Gruber<br />

27.01.24 Nicole Staudinger<br />

Lese-Show „Best of<br />

Kwien“<br />

24.02.24 Jürgen von der Lippe<br />

21.03.24 Helge Schneider<br />

22.03.24 Reinhold Messner<br />

Und vieles andere mehr…<br />

Tickets & Geschenkgutscheine erhalten<br />

Sie in unserem Ticketshop, Eingang „A“,<br />

Mo-Fr 14-18 Uhr und an allen Adventssamstagen<br />

von 10-16 Uhr.<br />

Tel. 0271/2330727.<br />

28 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 29


Mundart<br />

Mundart<br />

Chresdaach 1948<br />

E Meddachsschlöafje es jesond,<br />

ech froawe mech, wat es dr Grond?<br />

Et giert em Lejje on em Setze,<br />

mr kömmt zor Rouh, hört ob ze hetze.<br />

Wenn nix meh stört häd mr god lache,<br />

joa, duggeln es en schüerne Sache.<br />

Mr könn jo obstoah, wenn mr wöll,<br />

doch ömmer röhich, nie ze schnell.<br />

Dat Duggeln, sän ech, es jewess,<br />

dat wat bim Fahrrad Frejjlouf es.<br />

Jedanke löaßt mr goa on komme,<br />

fast schlöaft mr eh, jenaujenomme<br />

löaßt mr sech falln on es enspannt,<br />

Duggeln – wat es dat da?<br />

Halbschloaf wüerd sowat och jenannt.<br />

Deepsde Entspannung es erreicht,<br />

wenn ei’m e Schnarcherche entfleucht,<br />

mr hört sech selwer, on mr schmunzelt,<br />

weil keiner doa sin Stern dröm ronzelt.<br />

Dr Läwensakku wüerd jelare,<br />

bes etz doa dat noch keinem schare,<br />

on doazo brucht mr, kast drob wedde,<br />

noch nerremoal en Schloafdabledde.<br />

On noa ner Zitt wüerschd de da wach,<br />

best werrer fit för’n Rest fam Daach.<br />

Bruno Steuber, Littfeld<br />

Ech woar vier Joahr alt un krie ze Chresdach en elektrische<br />

Ejsebahn! Bät zwier Fahrschaltern konn mer<br />

zwo Loks getrennt vananner gemeinsam foahrn loase.<br />

Dat woar zo der Zeit ganz ungewöhnlich. Sue wat kriie<br />

de Känner dumols noch net. Desweje sproach sich dat ahm<br />

ahle Dorf in Soindorf schwinn herömm. Ah ooser kleene<br />

Köche, wo die Bahn off ner Platte offgebaut woar, stonne<br />

sich de Noachbern off de Fööße, öm sue wat moal ze seh.<br />

Ech kleener Dotz stonn henner deänn gruese Männer, un<br />

koahm net oar men Geschänk. He un do zubbelte ech emoal<br />

va henne, awwer ech goll dearn goar nix.<br />

Donne am Haus woarnde de Omma. Do geng ech hin,<br />

de Tröö lefen mer üwwerd Gesichdsche. Men Ongel Walder,<br />

dä nur bet eem Bein aus därm Kreech noheem kumme woar,<br />

fräjde: „Jong, wat hässt dau da? Wat plärrst dau da om heilije<br />

Chresdach?“ Un ech: „Ongel Walder, ech hoarn vahm<br />

Chreskennche en elektrische Zuug krijje, awwer ech därf<br />

Ausbildungspaten<br />

net dodroa!“ „Ja, dat geiht joa net, doa well ech dir awwer<br />

moal helfe!“ Hä, bet deam ehm Bein, un ech derhenner, genge<br />

mer de Trappe noff. Ah oosser Köche oakumme, luggde<br />

dr Ongel Walder üwwer die drüwwer, die doa alt woarn,<br />

fräide: „Wie geiht dat da?“, un hadde mich vergäese.<br />

Zo der Zeit leabte mer joa noch wirklich beengt. Mir hadden<br />

nur die kleene Köche bet nem Abstellraum un e Schloafzimmer,<br />

wo mir ze Viert schleefe. Wenn, och späärer noch, de<br />

Ejsebahn offgebaut wuur, da stonn die off d’m Köchedösch.<br />

Zomm eässe wuurn da de Dällern döscher de Schinne gestallt.<br />

Viel späärer, wie dat bet deäm Chreskennche net mir sue<br />

ganz geglööbt wuur, wuur ech gewoahre, dat men Vadder e<br />

Cello, dat sennem ahm Krech gefallene Broorer gehüürt hadde,<br />

gää die Ejsebahn gedauscht hadde. Hä hadde en Bekannte,<br />

dä unbedingt e Cello bruchde, un krie dofür die dumols<br />

ald zeh Joahr ahle Bahn. Die hoann ech übrigens ömmer<br />

noch un se läuft och noch. Ulrich Jud, Freier Grund<br />

Verstärkung<br />

gesucht:<br />

Ausbildungspaten bieten Hilfen<br />

für junge Menschen in der Berufsausbildung<br />

oder beim Einstieg ins<br />

Berufsleben. Wir begleiten, unterstützen<br />

und lernen gemeinsam auf<br />

Augenhöhe.<br />

<strong>db</strong>-Foto: Modelleisenbahn von Rolf Hüttenhain, Niederschelden<br />

Sprechen Sie uns an<br />

Wenn auch Sie sich ehrenamtlich<br />

engagieren möchten erreichen Sie<br />

uns unter:<br />

ALTERAktiv<br />

Siegen-Wittgenstein e.V.<br />

57074 Siegen, St. Johann-Str. 7<br />

www.senioren-siegen.de<br />

Koordination:<br />

Bärbel Koppenhagen<br />

0271 - 673 445 662<br />

ausbildungspaten@baerbel-koppenhagen.de<br />

Oos Mamma häet mir oft<br />

voa fröher verzäelt unn<br />

wie dett Läewe eeh Ninnderf<br />

woar, als se noch e Kennd<br />

woar. Aoh ehn Geschechde koan<br />

ech mech noch gooht erennern:<br />

Oos Mamma, dett Schdehjersch<br />

Jenny woar noch öh Schuelmädche<br />

unn ett moss noch en Ägge fürm<br />

Kreech gewärst sinn! Dumoals worne<br />

de Lüü joa arm, ett goaw noch<br />

kee Kloo emm Huss. Dr Donnerbalge<br />

woar eh nem kleene Verschlach<br />

hennerm Huss. Dat woar bie Schdejersch<br />

oannersch, die hadde alt e<br />

Klosett emm Huss bett Wasserspülung!<br />

Dat hadde sich emm Dorf<br />

römmgeschwadt. Wenn moah durch<br />

de Hennerdüür eh det Huss geng,<br />

woar doa dr Staahl bett dr Hibbe<br />

drenn unn drnerwer det Kloo bett<br />

Spülung. Det Jenny woar oft dusse unn spillde bet de Kenner<br />

uss dr Noachberschaft. Ett moss emm Fröhjohr geweerst<br />

sinn, dett Jenny woar dusse unn hurrde düwern bie Kochs<br />

dett Frieda laut bett dem Jettche berlemendern. Det Jenny<br />

woll bett dem Jettche Fängches spilln unn luurde doarob, dat<br />

ett endlich russ koam.<br />

Hennerm huss woar ett aahrich battschich. Dr Schniee<br />

woar kumm geschmolze unn gestern hadde ett den gonze<br />

Daach gewooastert. Der Karl, dr Vadder voam Jenny, hadde<br />

Boalln ussgeläht, doabett mer henne römm eh det Huss<br />

unn eh de Staahl koam.<br />

Fortschritt in Niederndorf<br />

Wie dr Lehrerin eh Malheur passierde<br />

Det Jenny<br />

Ob ehmoahl soaw det Jenny wie<br />

det Fräulein Lehrerin det Dorf ronner<br />

koam. Sie hadde de gohre Sache oah<br />

unn woll ze Foss noah Nirrerföschbe<br />

zomm Ehköfe goah. Datt machde se<br />

öfder, denn bess noam Flecke woar<br />

et e bessche ze witt.<br />

Wie de Lehrerin det Jenny gewahr<br />

wuur, koam se hählich nöajer<br />

un fräjde, ob se dat Wasserklosett<br />

emoahl benotze dörfde. Doa hadde<br />

det Jenny nix degäh un leef vür<br />

dr Lehrerin her üwwer de rötschije<br />

Boalln bis zoo dr Hennerdüür. Dat<br />

Fräulein Lehrerin dottselde hennerher<br />

..., ob ehmoahl goaw ett en<br />

Schlaach unn en Krisch unn wie<br />

det Jenny sech ömmdrähde loach<br />

de Lehrerin bett de goohre Brogge<br />

medde emm Batsch! Sie woar<br />

voa orwe bess onne voll Dreck!<br />

Det Hulda, de Mamma voam Jenny, hadde dän Lärm gehurrt<br />

unn holf dr Lehrerin wirrer ob de Bee. Denn gröwste<br />

Dreck haät de Mama noch voa de goohre Klierer aabgewäsche<br />

unn det Jenny holf ifferich bett. Awwer sue konn de<br />

Lehrerin nett noa Nirrerföschbe goah unn däh Ussfloach<br />

noah Föschbe woar praktisch eh de Batsch gefalln!!<br />

Unverrichteder Dinge machte se sech wirrer ob den<br />

Wäch noah Heem. Ob se datt Wasserspülklosett och noch<br />

besoocht hätt es leider nett bekoannt!<br />

Karoline Hermann, Niederndorf<br />

Aus „Riewekooche machs gütt!“ Mit freundlicher Genehmigung des Heimatbundes SI-WI<br />

30 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 31


Mundart von Charlotte Henke, Burbach<br />

Mundart von Sigrid Kobsch, Burbach<br />

Fier en woarm Schtoab<br />

Datt Holzkestche<br />

Datt Holzkestche<br />

Ech sei net ubedingt fier Nosdalgie<br />

denn sue goot wie etz hadden mir et noch nie.<br />

Fast jeder hat doch heit en woarme Schdoab<br />

un setzt im weiche Sessel. Orer es datt net woahr?<br />

Ölheizung un Gas – genooch zum Schdoche.<br />

Mr erfreest sich heit net mie de Knoche.<br />

Trotzdäem wärd sich heit noch manchmol beschwärt.<br />

Awer mir fählt datt Holzkestche<br />

näewer däem Häärd.<br />

Un wenn oa nem richdich kahle Wenderdaach<br />

de Källe kroch dorch jedes Gefaach,<br />

da wuer morjens datt Kestche vollgepackt<br />

un dr Däggel zogeklappt.<br />

Un wenn mr dr Hoosde sue richdich hadde<br />

da lief mr net groad noohm Dokder un puuk sich ie Wadde.<br />

Da muuch mr e Dooch em de Hals un e Schnäpsje wuer geleert<br />

un da flott off datt Holzkestche<br />

näewer dm Häärd.<br />

Foto: Hartmut Reeh<br />

Wenn mir gleich<br />

nohaam kumme,<br />

hoa mir all en<br />

woarm Woahning. Awer,<br />

datt woar net emmer sue:<br />

Frehjer ging mr im<br />

Frehjoahr ierscht mol ie<br />

de Hauberch em Holz<br />

ze maache, awer net bet<br />

ner Seech, sunnern bet<br />

nem Beijel. Die dinne<br />

Baumschdemm wuern<br />

da nohaam gehoalt un<br />

klaa- geseecht. Dofier<br />

beschdallden mir däen<br />

Roth`s Ewald bet seiner<br />

foahrbar Seechmaschie.<br />

De Scheite koome da<br />

ie de Schobbe. Im Wender<br />

hoalden mir jeden<br />

Daach Holz iet Haus un<br />

läden datt ie e Holzkestche.<br />

Un dovoa hanneld<br />

datt Gedicht.<br />

Wenn da ie dr Kiche wuer verzallt,<br />

hockden zesoame Jong un Alt.<br />

Un wenn mr da schdochde sue manches Scheid,<br />

ja, datt woar och e Schdegge Gemütlichkeit.<br />

Un wenn mr heit fier dr Glotze setze -<br />

de Feeße kalt un im Kobb de Hetze -<br />

wenn de Aache veereckich fier lauder Lugge,<br />

un keiner därf schwätze, mr därf sich net mugge,<br />

da denk ech zerecke ubeschwäert:<br />

„Ach, sääß ech doch noch mol om Holzkestche<br />

näewer dm Häärd!“<br />

Un wenn ech droa denke, mr wärd emmer äller,<br />

kreet de Feeße un Baa emmer käller.<br />

Un wie mr sich em datt Holzkestche roppde<br />

un manchmol de Feeße ie de Backoewe schdoppde,<br />

datt woar voa us all doch schwäer begehrd<br />

da denk ech sue manchmol:<br />

„Ach sääß ech doch etz noch mol<br />

om Holzkestche<br />

näewer dm Häärd!“<br />

Neilich hat mei Maa usser Omma<br />

ähr aal Holzkestche nochmol zereechde<br />

gemaacht. Et schdunn<br />

joahrnlang bei us om Balgong un woar<br />

teilweise Wend un Wäerer ausgesatt. De<br />

Deckelsbräerer hadden sich gewelbt, dr<br />

Lack woar ab un et sooch sue schroo<br />

aus, datt ech et eijentlich kabuttschlaa un<br />

verschdoche wull. Beim letzde Besuch<br />

bei usser Tochter Silke ih dr Schweiz,<br />

verzuhl et, datt se ähr Holz fier de Kamin<br />

emmer noch ih ner Plasdikdotte<br />

aus däem Holzschobbe healden, un die<br />

schroo Dodde schdinn da näewer däem<br />

Oewe. Däesweje wull et en Koorf kaufe,<br />

wu datt Holz nie sull.<br />

Du saade mei Maa gä mich: „Als<br />

Weihnachtsgeschenk mache ich den<br />

Schweizern das Holzkistchen wieder<br />

zurecht – das sieht doch schöner aus, als<br />

ein Korb.“ Ech hädde nie geglaabt, datt hä datt sue schie<br />

ferdichbrächde. Et woar vill Arwet: Dr Däggel wuer abgemaacht<br />

un wuchelang ih Wasser ihgeweicht. Donoo wuern<br />

Gewichde droffgeschdallt, bis dr Däggel schdrack un drai<br />

woar. Datt ganze Kestche wuer abgeschleffe un nei lagiert.<br />

Nu seit et wirrer richdich schie aus – net nei, datt es jo och<br />

net gewullt, sunnern eher „antik“.<br />

Etz schdieht et ih dr Schweiz näewer däem Kamin un<br />

es bis oewe hie voll Holz. Us Tochter un dr Schwiejersohn<br />

hoa sich riesich gefreit – besunnersch wie se hierden, datt<br />

datt Kestche voa meiner Oma un minnisdens hunnert Joahr<br />

alt es. De Enkelcher freiden sich och un saaden: „Cool,<br />

Oma, da kann man ja sogar drauf sitzen“.<br />

Du fiel mir wirrer ih, wie oft ech als Kend off däem<br />

Holzkestche gesäese hoe. Et schdunn ih dr Oma ährer Kiche<br />

näewer däem Holzhäerd. Iwwer däem Holzkestche<br />

hung oa dr Wand datt schie bet bloem Kreuzschdech beschdickde<br />

Iwwerhandooch.<br />

Wenn et owends oefing dungel ze wärn wuer bei dr Oma<br />

„Leechtschdunn“ gemaacht em<br />

Schdroom ze schbaarn, Datt<br />

heißt, et wuer sue lang noch<br />

kei Leecht oegemaacht, wie et<br />

noch net schdoggedundel woar.<br />

Datt woar die Zeit, wu noom<br />

Foorern un Melge alles roochde<br />

– et woar net mie Daach un noch<br />

net Noacht. Die Aale sooße<br />

noom Äesse oam Desch un unnerhiele<br />

sich hälich un ech sooß<br />

om Holzkestche un lausderde.<br />

Aus däen Retze voam Häerd zuckde dr Feuerschein, un besunnersch<br />

im Wender, wenn vill geschdocht wuer, summde<br />

datt heiße Wasser im Kessel un im Scheff. Manchmol saade<br />

de Oma:“Sigrid, schdooh mol off.“, hoelde e nei Scheit aus<br />

dm Kestche un lääde datt, nodäem se bem Schdocheise ih dr<br />

Gloot geriebelt hadde, iht Fauer. Gemaanhin koom em die<br />

Zeit Matterns Dande Jette bet ährem Melchkennche, em ähr<br />

half Liter Melch ze hoaln. Da woar et bet meinem schiene<br />

Setzplatz vorbei, denn de Dande Jette fruer emmer un wull iht<br />

Woarme, näewer de Härd. Do sooß se da om Holzkestche un<br />

et dauerde net lang, da ging ähre Kobb emmer deefer off de<br />

Brost un se fing oe ze schloofe. Se wuer ierscht wirrer waggerich,<br />

wenn de Oma datt Leecht oamuuch .<br />

Ech wuer da meisdens geroofe: „Sigrid, roffkumme“<br />

un wenn ech da de Trabbe noffschprung wußde ech genau,<br />

datt ech gleich gescholle wuer, weil ech schue wirrer us<br />

Holzkestche net voll Holz emaacht hadde.<br />

•<br />

Deckelsbräerer – Deckelbretter, schroo – häßlich, noom Foorern un Melge – nach Füttern<br />

und Melken, fruer – fror (frieren), Scheff – Schiff (in den Herd eingelassener Behälter für<br />

Wasser), ih dr Gloot geriebelt – in der Glut gestochert.<br />

ANDRICK SERVICE<br />

HAUS | GARTEN | HANDWERK<br />

Hilfe im Haushalt<br />

Garten- & Hausmeisterdienst<br />

Reparaturen<br />

Renovierung<br />

Nehmen Sie<br />

Kontakt zu<br />

uns auf!<br />

www.andrick-service.de info@andrick-service.de Telefon 02737 1555<br />

32 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 33


Dorfgeschichten<br />

Dorfgeschichten<br />

Wenn man ins behäbige Alter kommt, dann kommt<br />

man wohl auch mal ins Träumen, und dann tauchen<br />

zwischen anderen Bildern liebgewordene<br />

Erinnerungen auf; Personen erscheinen wieder, die längst<br />

gestorben, uns aber durch langgewohnten Umgang oder<br />

durch ein oft gespendetes Lächeln oder auch nur durch ein<br />

uns bekundetes Wohlwollen wertvoll geworden sind.<br />

Solch eine Persönlichkeit ist mir der alte Konrad Müller<br />

aus Heiligenstadt im Landkreis Eichsfeld geworden,<br />

der seit dem 70er Feldzuge bis hoch in die 80er Jahre hinein,<br />

alljährlich ins Siegerland und damit auch in mein<br />

Heimatdorf Klafeld kam. Ich schließe die Augen und sehe<br />

so – nach nahezu fünfzig Jahren – den alten Konrad, den<br />

Lombepiffer, wie er hier allgemein hieß, vor mir, und zwar<br />

genau so, wie ich ihn als Kind zum ersten Mal sah.<br />

D`r Lombepiffer<br />

Wahrhaftig, da steht er, der alte Lumpensammler,<br />

neben seinem hohen Hundewagen.<br />

Sein großer Zughund , Sultan genannt, liegt<br />

müde und mit geducktem Kopf auf der Erde<br />

und streckt die rote Zunge furchtbar lang und<br />

hastig atmend aus dem Maule. Der große, starke<br />

Mann hat ein breites, braunes, runzliges<br />

Gesicht, das von einem Kranzbart eingerahmt<br />

wird und von einem Wetterhute beschattet ist.<br />

Seinen Oberkörper bedeckt ein langer,<br />

blauer Leinenkittel, der auf den Schultern und<br />

am Brustlatz mit weißer Stickerei versehen ist.<br />

Den Brustlatz ziert außerdem eine Doppelreihe<br />

kleiner Perlmutterknöpfchen. Unter dem<br />

Kittel schauen prahlerisch – nach ehemaliger<br />

Mode – die Schöße des Bratenrockes hervor.<br />

Aus der Kitteltasche leuchtet herausfordernd<br />

das rote, weißgetupfte Sacktuch. Graue<br />

Gamaschen schützen das Beinkleid und<br />

schwere Nagelschuhe umhüllen die Füße.<br />

Jetzt klopft der Konrad mit den Fingern seiner<br />

haarigen Hand auf die Schnupftabakdose,<br />

nimmt eine kräftige Prise und steckt die Dose<br />

ganz nach unten in die Kitteltasche zurück. Die<br />

Tasche ist tief und unergründlich und bietet<br />

Platz für viele Dinge. Dann holt seine Hand<br />

aus der mit Fransen verzierten Jägertasche eine<br />

lange Flötepfeife hervor, hält diese strackfort<br />

an den Mund und entlockt ihr hübsche, trillerhaft<br />

Weisen. Zuschlagende Haustüren und jubelndes<br />

Rufen bekunden, dass man weiß, der<br />

Lombepiffer ist wieder da.<br />

Wie sie jetzt daher rennen, die kleinen<br />

Knirpse, und hinter ihnen drein die kleinen,<br />

feinen, bezopften Mägdelein, so hastig und<br />

mit blanken Augen, als habe der Rattenfänger<br />

von Hameln gelockt. Bei diesem Anblicke lacht der Lumpensammler,<br />

dass ihm schier tausend Falten ins Gesicht<br />

springen. „Tag, Kinderchen!“, sagt er als er genug Zuschauer<br />

hat. Und die Größeren, die ihn schon vom vorigen<br />

Jahre her kennen, erwidern mutig: „Gon Dach, Abba!“<br />

Der Empfang macht ihm augenscheinlich viel Freude und<br />

er sagt: „Liewe Kinderchen, jetzt passt emal scheen uff! Ich<br />

bin der Konrad aus Heiligenstadt und hawe eich doch was<br />

Scheenes mitgebracht; da guckt emal her!“ Und bei diesen<br />

Worten klappt der Konrad den großen Kastendeckel hinten<br />

am Wagen herunter, dass all die Herrlichkeiten, die auf der<br />

weißgepolsterten Innenseite des Deckels ausgestellt sind,<br />

in die Augen fallen. Und die Kinder sehen silberne Fingerund<br />

Ohrringe, farbige Bänder, Hühner mit richtigen Federn,<br />

sogar einen Hahn, Flötenpfeifen und viele andere Dinge.<br />

Foto: Wikipedia Commons<br />

Ein allgemeiner Bewunderungsschrei lobt die Schaustellung<br />

mehr als genug. Nun holt der Lombepiffer aus der tiefsten<br />

Tiefe seines Kastens blaue, gelbe, grüne und rote Windtriller<br />

und steckt diese rundum auf seinen Wagen und den<br />

letzten auf seinen Hut, wo sie alle gar lustig im Winde trillern.<br />

Und die Augen der Kinder leuchten selig.<br />

Der Lombepiffer ist nun zwar ein guter Mann, aber auch<br />

ein Geschäftsmann, der weiß, dass das für Reklame angelegte<br />

Kleingeld mit Zinsen und Zinseszinsen wieder zu ihm<br />

zurückkehren wird. Und deshalb beschenkt er die Kinder<br />

mit fingerlangen Heiligen- und Kaiserbildern aus Neu-Ruppin,<br />

dem bekanntesten Druckort für derlei. Dann fordert er<br />

die Beschenkten auf: „Nun geht emal zur Mutter und sagt<br />

`n scheenen Gruß vom Konrad, der Konrad wäre wieder da.<br />

Sie möchten doch Knochen und Lumpen bringen, weil der<br />

Konrad noch so viel Geld im Sack hat. Und er hat auch noch<br />

so viele scheene Sachen zu verschenken.“<br />

Mit diesen Worten schickt er die Kinder heim und<br />

singt sodann: „Ihr Kinder, bringt Lumpen und Knochen<br />

herbei! Dann kriegt ihr scheene Sachen; drum lauft, eins,<br />

zwei, drei!“ Während dieses Singsangs laufen die kleinen<br />

Nichtse zur Mutter, der sie alles sind. Sie bitten und betteln<br />

so lange, bis diese den Lumpensack und das Knochenfass<br />

nimmt und damit zum Lombepiffer geht.<br />

Und nun ist der alte Konrad nur noch Geschäftsmann;<br />

die Falten im Gesicht kommen und gehen je nach<br />

dem Verhandlungsstand. Er wiegt die Einkäufe und zahlt<br />

im Tauschhandel mit Strickgarn, Näh- und Stricknadeln,<br />

Zwirn, Hosenträgern, wohlriechenden Seifen, Kämmen,<br />

Band und Litzen und auch Spitzen. Bares Geld gibt er selten<br />

und statt Kleingeld irgend ein hübsches Spielzeug. Die<br />

Mütter wissen ja bestens Bescheid, weil sie in ihrer Jugend<br />

auch schon vor dem Lombepiffer gestanden haben.<br />

Nun ist Geschäftsschluss, der Jubel der Kleinen begleitet<br />

die Mütter bis ins eigene Haus. Aber bevor die<br />

Frauen gehen, müssen sie alle noch eine Prise aus dem<br />

Konrad seiner Schnupftabakdose nehmen. „Das versteht<br />

sich“, sagt er und nimmt sich selbst eine gehörige Nase<br />

voll, ehe er sein Abschiedsliedchen spielt. Dann nimmt<br />

/<br />

J.<br />

wj:!n.t';;'?,9<br />

Selbstbestimmt wohnen und leben<br />

barrierefrei - bequem - sicher<br />

Wir beraten Sie gerne<br />

unabhängig - persönlich - kostenlos<br />

■ Möglichkeiten der Wohnungsanpassung<br />

■ Erleichterung der Pflege durch Wohnungsanpassung<br />

■ Finanzielle Unterstützung und Fördermittel<br />

■ Wohnen mit Demenz<br />

■ Alternative Wohnmöglichkeiten<br />

■ Leistungen sozialer Dienste<br />

Telefon: 0271 - 31 39 27 51<br />

info@wohnberatung-siwi.de,www.wohnberatung-siwi.de<br />

Eichertstraße 7, 57080 Siegen<br />

er die Zugstrippe über die Schulter, zieht mit dem Sultan<br />

zusammen den Wagen weiter und verschwindet um die<br />

nächste Wegebiegung. Und von ferne hört man wieder<br />

seinen Triller: „Tü-lü-lü-lüt!“<br />

Und einmal kam ein Jahr, da wollte es gar nicht so recht<br />

Frühling werden und der alte Konrad war auch immer noch<br />

nicht da. Die großen Leute meinten: „D`r Lombepiffer es<br />

gewess geschdorwe!“<br />

Seit dem Jahr ist der Lombepiffer nicht wieder<br />

gekommen.<br />

Josef Trapp<br />

34 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 35


Ländliche Gesundheitspflege<br />

um 1950<br />

Die Gemeindeschwester<br />

Über Jahrhunderte lag die Versorgung Pflegebedürftiger<br />

und Erkrankter in der Hand von Frauen. Sie kümmerten<br />

sich im Rahmen ihrer Familienarbeit um alle, von<br />

Neugeborenen bis zu den Sterbenden, natürlich unentgeltlich.<br />

Offensichtlich haben die Frauen das gut gemacht, denn unter<br />

ihrer Pflege starb die Menschheit nicht aus. Natürlich gab es<br />

auch Ärzte, studierte. Die konnten sich aber nur wenige leisten:<br />

Fürsten, Händler, Industrielle, Reiche. Lange Jahrhunderte<br />

praktizierten auch weise (heilkundige) Frauen, die man in<br />

großer Not zu Hilfe rief. Sie waren billiger, wenn auch nicht<br />

studiert. Die meisten Ärzte sahen sie kritisch. Schließlich verdarben<br />

diese Frauen das Geschäft. Aber dieses Thema fordert<br />

eine gesonderte Aufarbeitung.<br />

Jedenfalls funktionierte die private Krankenversorgung<br />

im Alltag ganz brauchbar. Wenn nicht, hatten die Kranken<br />

halt Pech gehabt.<br />

Mit zunehmender Industrialisierung, steigendem Wohlstand<br />

und steigender Ärztezahl etablierten sich medizinische<br />

Berufe mehr und mehr. Krankenpflege blieb nicht mehr nur<br />

Familienfrauen und Klöstern überlassen. Soziale Einrichtungen<br />

wie Kirchen und später das Rote Kreuz übernahmen<br />

das Geschäft, bauten Krankenhäuser, stellten Personal ein.<br />

Stadtbewohner konnte man damit gut erreichen. Auf dem<br />

dünn besiedelten Land musste eine andere Lösung gefunden<br />

werden. Ärzte entdeckten das Land trotz ausgesprochen<br />

großer Praxisbezirke. Sie brauchten Unterstützung im Alltag,<br />

um die Umsetzung von Verordnungen zu gewährleisten,<br />

Krankheitsverläufe aufmerksam zu beobachten und einzuschätzen,<br />

gegebenenfalls den Arzt erneut einzuschalten und<br />

um die kleinen Wehwehchen eigenständig zu versorgen.<br />

Schwester Lydia Grandjean mit Albert Diehl.<br />

Genau diese Lücke füllten die Gemeindeschwestern.<br />

(Gemeindebrüder gab es nicht.) Sie versorgten kleine Wunden,<br />

und entschieden, ob die Erkrankung doch einen Arztbesuch<br />

erforderte. Sie begleiteten Erkrankte und Pflegebedürftige<br />

und deren Betreuerinnen, sprachen Mut zu, schrieben<br />

Pflegeprotokolle, saßen bis zur Überschreitung des Krankheitshöhepunktes<br />

mit am Bett oder auch bis zum letzten<br />

Atemzug. In dem Fall wuschen sie die Toten, zogen ihnen<br />

das letzte Hemd an, umwickelten Streichholzschachteln mit<br />

weißen Stoffservietten, die sie den Verstorbenen zwischen<br />

Kinn und Brust klemmten und erreichten so, dass deren<br />

Mund geschlossen blieb.<br />

Die Arbeit einer Gemeindeschwester verlangte sehr viel<br />

menschliche Zuwendung, noch mehr fachliches Wissen,<br />

ausgesprochen viel Zeit, Engagement und die enorme Fähigkeit,<br />

verantwortliche Entscheidungen zu treffen.<br />

Familienleben passte in diesen Rahmen nicht so recht.<br />

Feste Arbeitszeiten, Feierabend, Freizeit blieben theoretische<br />

Begriffe. Wurde die Gemeindeschwester gerufen,<br />

musste sie raus.<br />

Dafür blieb die Entlohnung weniger ambitioniert. Zum<br />

einen verdienten Frauen sowieso immer weniger als Männer.<br />

Daran nahm man (Mann) keinen Anstoß. Andererseits<br />

zahlten die sozialen Institutionen –W meist Caritas, Diakonie,<br />

Rotes Kreuz – keine herausragenden Gehälter. Schließlich<br />

wurde mit Fürsorge kein Geld verdient. Sie kostete. Geschäftsleute<br />

bevorzugten eher Handel und Industrie. Da war<br />

was zu holen.<br />

Soziale Anerkennung bekamen Gemeindeschwestern<br />

reichlich. Sie wurden geliebt und geachtet, genossen ein<br />

ähnliches Ansehen wie Pfarrer, Arzt, Zahnarzt, Advokat und<br />

Lehrer. Natürlich saßen sie mit denen nicht am Stammtisch.<br />

Das wäre nicht ziemlich gewesen. Außerdem reichte ihre<br />

Zeit ohnehin nicht für derlei Mätzchen.<br />

Ihr Berufsstand hielt sich in der ehemaligen DDR sogar<br />

bis zu deren Ende und darüber hinaus. Während in der Bundesrepublik<br />

Fernsehsendungen zum Landarzt, zum Tierarzt<br />

ausgestrahlt wurden, hatte die DDR ihre Sendung „Schwester<br />

Agnes“ und stellte damit eine Frau in den Mittelpunkt.<br />

Noch heute strahlt der mdr diese Sendung aus.<br />

Eine Siegerländer Vertreterin dieses Berufsstandes war<br />

Schwester Lydia – Lydia Grandjean. Wie der Nachnahme<br />

schon nahelegt, waren ihre Vorfahren Hugenotten. Sie selbst<br />

stammte aus Wetter an der Ruhr. 1908 geboren, ausgebildete<br />

Krankenschwester, unverheiratet war sie prädestiniert,<br />

im Zweiten Weltkrieg als leitende Lazarettschwester im<br />

Russlandfeldzug zu arbeiten. Sie versorgte verletzte Soldaten,<br />

assistierte bei Operationen, leitete 40 untergebene<br />

Krankenschwestern und organisierte alle Maßnahmen im<br />

Zusammenhang mit dem Lazarett.<br />

Solange eine Armee vorrückt, geht das ganz leidlich, wie<br />

man bei Peter Bamm nachlesen kann. Verletzte Soldaten<br />

können chirurgisch versorgt sich zunächst stabilisieren und<br />

dann geordnet in die Heimat zur Genesung transportiert werden.<br />

Ganz anders sah es aus, wenn sich die Armee zurückziehen<br />

musste, weil der Kriegsgegner dem eigenen Heer im<br />

Nacken saß. Schon die chirurgische Versorgung war dann<br />

eingeschränkt, weil Frischoperierte nicht annähernd genug<br />

Zeit hatten, sich etwas zu erholen. Auf dem Rückzug musste<br />

das gesamte Lazarett, Material, Ausrüstung, Verwundete,<br />

Personal, nach einem Ablaufplan verladen werden, damit<br />

am nächsten Lazarettstandort genauso schnell wieder aufgebaut<br />

und weiterbehandelt werden konnte. Das alles schon<br />

unter feindlichem Feuer und mit ständig angelieferten neuen<br />

Verletzten, die ohne chirurgische Erstversorgung den Transport<br />

nicht überlebt hätten. Keiner durfte unversorgt bleiben.<br />

Keiner durfte zurückgelassen werden.<br />

So kam es, dass Schwester Lydia auch bei Operationen<br />

gebraucht wurde, weil die Ärzteschaft diesem Ansturm unter<br />

Zeitdruck nicht gewachsen war. Dann operierte sie eben.<br />

Heute erscheint ein solcher Vorgang undenkbar. Verwundete<br />

Soldaten waren vermutlich dankbar. Sie wollten lieber von<br />

einer Schwester operiert werden als medizinisch unversorgt<br />

und transportunfähig in Kriegsgefangenschaft zu geraten.<br />

Schwester Lydia war sicher nicht die einzige Krankenschwester,<br />

die in solchen Fällen zum Skalpell greifen musste.<br />

Als Lydia Grandjean 1945 nach dem Krieg ihren Dienst<br />

als Gemeindeschwester in Wahlbach antrat, war sie nicht<br />

nur beruflich sehr erfahren und hochqualifiziert. Sie war<br />

auch eine gestandene Persönlichkeit, die ihre Position mit<br />

der nötigen Robustheit behauptete. Schon ihr Schritt war<br />

selbstbewusst und energisch. Natürlich hatte sie ihre Eigenheiten.<br />

Aber ihre Professionalität, ihre Qualifikation, ihre<br />

Ausdauer, ihre Verlässlichkeit, ihre menschliche Zuwendung<br />

überstiegen das normale Maß deutlich.<br />

Aus der Region<br />

Alle kannten sie. Sie kannte alle. „Ömmer, wenn mer<br />

us geschmösse hadden, mussden mer nom Lydia.“ (Immer<br />

wenn wir gefallen waren, mussten wir zu Lydia.) Sie<br />

entschied, ob ein Verband reichte oder der Arzt doch bemüht<br />

werden musste. Niemals begnügte sie sich mit einer<br />

oberflächlichen Abfertigung. Sie sah genau hin. Als<br />

sich Hildegard Höfer bei einem ernsten Zusammenstoß<br />

vor ihrer Berufsschule mit einem Radfahrer umfängliche<br />

Schürfwunden zugezogen hatte, war sie immerhin schon<br />

aus Siegen mit dem Bus nach Wahlbach zurückgefahren.<br />

Eigentlich hätte man davon ausgehen können, dass Versorgung<br />

mit Jod und Verbänden ausgereicht hätte. (Nicht<br />

jedes Haus hatte Heftpflaster auf Vorrat und Jod war besonders<br />

unbeliebt, weil es höllisch brannte, was Lydia aber<br />

nicht davon abhielt, es kaltblütig anzuwenden.) Aber Lydia<br />

tastete ab, sah sich die Bescherung gründlich an, machte<br />

keinen unnötigen Stress, schickte die Patientin zunächst<br />

mit der Verordnung „Bettruhe“ nach Hause. Dann dachte<br />

sie nach, wägte ab, befragte vermutlich auch ihre Literatur,<br />

machte sich auf den Weg in Sartors Bekleidungsgeschäft<br />

und beauftrage dort die Verkäuferinnen, Hildegard, die<br />

Tochter des Hauses doch noch zum Arzt zu schicken. Das<br />

war gut so, denn der stellte fest, dass neben den Hautabschürfungen<br />

auch das Schlüsselbein gebrochen war. Wenn<br />

sie auch in Russland selbst operiert hatte, so hielt sie doch<br />

als Gemeindeschwester gewissenhaft die Arbeitsplatzbeschreibung<br />

ein, auch wenn es ihr manchmal in den Fingern<br />

juckte. So begleitete sie einen Jungen mit Platzwunde zum<br />

niedergelassenen Hausarzt, der die Verletzung nähte. Immer<br />

wieder wollte sie helfend eingreifen, ein Instrument halten,<br />

damit der Mediziner freier arbeiten konnte. Der fühlte sich<br />

aber gestört und meinte unwirsch: „Wenn ich irgendwo arbeite,<br />

haben ihre Finger da gar nichts zu suchen!“ Das warf<br />

Schwester Lydia nicht aus der Bahn. Gelassen trat sie einen<br />

Schritt zurück, sah die Praxishelferinnen an und meinte: „Ja,<br />

Ihr Mädchen, die Chirurgen haben manchmal so einen besonderen<br />

Ton…“ Warum auch hätte sie sich ducken sollen?<br />

Wenn nachts jemand an ihre Türe klopfte, musste sie raus<br />

zu Kranken, nach Wahlbach, nach Gilsbach, zu Fuß. Ein<br />

Fahrzeug stellte das DRK – ihr Arbeitgeber – lange Jahre<br />

nicht. Für ein eigenes reichte das schmale Gehalt schon lange<br />

nicht. Autos besaßen im Dorf und auch sonst im Land<br />

nur die wirklich Wohlhabenden. Weil sie auch kein Telefon<br />

hatte, legte sie den nächtlichen Hinweg meist in Begleitung<br />

zurück. Familienangehörige mussten sie abholen. Das taten<br />

die Männer und trugen dann auch gleich ihre Tasche. Wenn<br />

sie Glück hatte, fuhr Albert Diehl sie, der Besitzer des Wahlbacher<br />

Sägewerkes, wo sie auch ihre Wohnung hatte. Der<br />

kam in der schlechten Zeit auch kaum an Sprit, fuhr aber ein<br />

Auto mit Holzkocher.<br />

Um verstopfte Ohren freizulegen, rief man sie nicht.<br />

Dazu suchte man sie tagsüber auf. Wenn sie also nachts<br />

gerufen wurde, war es ernst, manchmal lebensbedrohlich.<br />

Entsprechend entschlossen, fürsorglich, ausdauernd schritt<br />

sie zur Tat. Den schon recht entkräfteten Ortwin Sahm <br />

36 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 37


Aus der Region<br />

Gesellschaft<br />

mit Bauchschmerzen und blutigem Stuhl ließ sie umgehend<br />

ins Krankenhaus fahren. Aber statt nach Hause zu gehen<br />

und zu schlafen, fuhr sie auch mit und blieb vor dem Untersuchungszimmer<br />

eisern sitzen. Sie hatte im Stillen ein<br />

aufgebrochenes Geschwür vermutet. Die Untersuchung<br />

bestätigte sie: aufgebrochenes Magen- und Zwölffingerdarmgeschwür,<br />

hoher Blutverlust, Lebensgefahr ohne Bluttransfusion<br />

keine Chance. Nur waren Blutkonserven Ende<br />

der Fünfziger Jahre so schnell nicht zu bekommen. Lydia<br />

kannte die Blutgruppe des Patienten. Er hatte dieselbe wie<br />

sie. Sie hatte die Entwicklung vorausgesehen. Deshalb war<br />

sie jetzt in seiner Nähe statt zu Hause im warmen Bett. Sie<br />

spendete ihm noch ihr eigenes Blut. Ortwin überlebte. Sie<br />

ließ sich heimfahren. Und dann schlief sie.<br />

Ihr Mitgefühl war zu spüren, auch wenn sie es hinter einer<br />

burschikosen Fassade tarnte. Ein erkranktes Kind, das<br />

sie lange Zeit versorgte, lag oft stark in Hohlkreuz gebogen<br />

im Bett. War ein Hausbesuch fällig, stand sie auf der Matte<br />

mit den Worten: „Ich will noch mal nach unserem Kopfkissenbohrer<br />

sehen.“ Mit zunehmendem Abstand vom Krieg<br />

nahm auch der allgemeine Wohlstand zu. Die Motorisierung<br />

schritt voran. Jeder Handelsvertreter fuhr ein Auto, seinem<br />

Status angemessen. Auch die Gemeindeschwestern bekamen<br />

– Motorroller! Sie wurden auf ihren Einsatzfahrten<br />

zwar nach wie vor nass, besonders die gestärkte Haube, ihr<br />

Standeszeichen, aber sie waren schneller bei ihren Patienten.<br />

Man gewöhnte sich im Dorf daran, erst mal Lydia zu fragen,<br />

die konnte Symptome einordnen und unterscheiden, ob<br />

Winterdienst auf Gehwegen<br />

und Fahrbahnen<br />

Die Bürgersteige bzw. Fahrbahnränder<br />

bei fehlenden Gehwegen müssen in<br />

einer Breite von 80 Zentimetern entlang<br />

des Grundstückes freigehalten werden.<br />

An Bushaltestellen sind Zugänge zu den<br />

Ein- und Ausstiegen freizuhalten. An<br />

gekennzeichneten Fußgängerüberwegen<br />

muss ein gefahrloses Betreten der<br />

Fahrbahn möglich sein.<br />

Räum- und Streupflicht besteht in der Zeit<br />

von 7.00 Uhr (an Sonn- und Feiertagen<br />

von 8.00 Uhr) bis 19.30 Uhr, unverzüglich<br />

nach Beendigung des Schneefalls bzw.<br />

nach dem Entstehen der Glätte.<br />

Salz oder sonstige auftauende Stoffe sind<br />

grundsätzlich verboten, ausgenommen<br />

auf Treppen, Rampen, Brücken, starken<br />

Steigungsstrecken und ähnlichem. Beim<br />

Parken ist darauf zu achten, dass für<br />

Räumfahrzeuge mindestens drei Meter<br />

Durchfahrbreite frei gehalten werden.<br />

Universitätsstadt<br />

Siegen<br />

www.siegen.de<br />

Die Stadtreinigung informiert<br />

Wofür die Winterdienstgebühr<br />

erhoben wird<br />

Die Winterdienstgebühr ist eine Gegenleistung<br />

für die Reinigung der Straße im<br />

Ganzen. Daher sind auch Grundstücke<br />

gebührenpflichtig, die nicht direkt an die<br />

Straße grenzen (sogenannte Hinterlieger).<br />

Die Gebühr fällt auch dann an, wenn<br />

unmittelbar vor dem Grundstück keine<br />

Leistung erbracht wird, z. B. weil dort ständig<br />

Autos parken.<br />

Für alle Fragen rund um den Winterdienst<br />

hält die Stadt Siegen ein Informationsblatt<br />

bereit, das in allen Bürgerbüros und bei der<br />

Stadtreinigung erhältlich ist.<br />

Sicheres Gehen und Fahren im Winter kann<br />

durch Ihre Mithilfe erreicht werden!<br />

die Bauchschmerzen auf Völlerei deuteten oder auf entzündeten<br />

Blinddarm. So wurde Lydia nächtens zu einer von Bauchweh<br />

geplagten jungen Frau gerufen. Sie betastete ihren Bauch,<br />

stellte Fragen. Dann wurde sie amtlich und kompromisslos:<br />

„Du hast wohl eine Bauchhöhlenschwangerschaft. Du musst<br />

umgehend ins Krankenhaus. Ruf sofort den Doktor an, damit<br />

er Dich untersuchen und einweisen kann. Bis morgen darfst<br />

Du nicht warten“. Dann stieg sie auf ihren zweirädrigen Flitzer<br />

und düste zum nächsten Notfall. Der gerufene Hausarzt<br />

schätzte die Gemeindeschwester sehr, fragte: „War Lydia<br />

schon da? Was hat sie gesagt?“ Mit der vermuteten Diagnose<br />

vertraut meinte er: „Na, dann sehe ich mir das gerade auch<br />

noch mal an.“ Die Vermutung bestätigte sich. Die Rettungsmaßnahmen<br />

liefen an und waren erfolgreich.<br />

So wie Schwester Lydia ihr Dorf versorgte und sich dabei<br />

aufopferte, verwundert es nicht, dass man ihr die ein<br />

oder andere Schrulle gern verzieh. Zum Beispiel setzte sie<br />

sich nie auf Stühle, die noch die Körperwärme des „Vorbesetzers“<br />

trugen. In einer Familie wählte sie deshalb prinzipiell<br />

das Kinderstühlchen. Das war unverdächtig, es gab<br />

nämlich nur noch Erwachsene in der Familie. Ansonsten<br />

klärte sie genauestens: „Hat hier jemand gesessen? Hat da<br />

jemand gesessen?“ und nahm erst Platz, wenn sie mögliche<br />

Nachwärmeattacken nicht mehr fürchten musste. Bei Einladungen<br />

zu Feierlichkeiten sorgte man schon im Vorfeld<br />

für sie: Loß däen Stohl für’d Lydia. Dad kimmt uch noch.“<br />

(Lass den Stuhl für Lydia, die kommt auch noch.)<br />

Tilla Ute Schöllchen<br />

Anliegerpflichten<br />

Laut städtischer Satzung ist die Winterwartung<br />

auf Gehwegen grundsätzlich auf<br />

die Anlieger übertragen. Sofern ein Anlieger<br />

der Räumpflicht nicht nachkommt, kann er<br />

im Schadensfall haftbar gemacht werden.<br />

Eine Räumpflicht besteht grundsätzlich<br />

immer, selbst wenn der Verantwortliche wegen<br />

Gebrechlichkeit, Urlaub oder aus sonstigen<br />

Gründen nicht dazu in der Lage ist.<br />

In diesen Fällen muss eventuell ein Dritter<br />

mit den Arbeiten beauftragt werden.<br />

Müllabfuhr 2024<br />

Der Terminplan für die<br />

Abfallbeseitigung<br />

wird auf der Internetseite der<br />

Universitätsstadt Siegen veröffentlicht<br />

www.siegen.de/abfallkalender<br />

Für Bürgerinnen und Bürger, die über<br />

keinen Internetzugang verfügen, werden<br />

in den Bürgerbüros und bei der<br />

Stadtreinigung gedruckte Abfallkalender<br />

zur Abholung bereitgehalten.<br />

Eine Verteilung der Kalender an alle<br />

Haushalte findet nicht mehr statt.<br />

Der Sommer verabschiedet sich in diesem Jahr nur<br />

langsam. Die sonnigen, noch sommerwarmen<br />

Tage und die noch blühenden Blumen in den Gärten,<br />

eindeutige Sommerboten, aber die kürzeren Tage, der<br />

frühe Nebel am Morgen sind deutliche Zeichen des anstehenden<br />

Wandels. Das müde gewordene Grün der Bäume<br />

und das dürre, vertrocknete Laub am Boden stimmen eher<br />

wehmütig. Wo bleiben die leuchtenden Farben des Herbstes,<br />

das Hochgefühl des „Indian Summer“?<br />

Eine merkwürdige Stimmung legt sich auf mein Gemüt,<br />

etwas zwischen Melancholie und Verzagtheit. Aber ich genieße<br />

trotz dieser Stimmung noch die letzten Sonnenstrahlen<br />

auf meiner Terrasse, als der Briefbote vorbeikommt und mir<br />

einen ganz besonderen Briefumschlag in die Hand drückt: In<br />

riesengroßen, braunen Großbuchstaben steht darauf „OMA<br />

ANNE!“ Dazwischen dann meine Adresse fein leserlich geschrieben<br />

von anderer Hand, damit der Brief auch ankommt.<br />

Mein Enkel schreibt mir bereits den zweiten Brief! Mich<br />

ergreift eine tiefe Freude! Gerade mal fünf Jahre alt geworden,<br />

liest und schreibt der kleine Mann schon mit großer Begeisterung<br />

und aus eigenem Antrieb. Und jetzt schreibt er mir! Wow!<br />

Ich öffne den Brief, und was ich dann da lese, wieder<br />

in Großbuchstaben, aber diesmal schwarz, treibt mir die<br />

Tränen der Rührung in die Augen:<br />

„LIBE OMA ANNE; BIST DU FRO? 2. OKTOBER“.<br />

Auf der Rückseite: „FÜR OMA ANNE“, da mit das auch<br />

ganz klar ist.<br />

Herbststimmung<br />

Aber ja, mein<br />

großer Schatz!<br />

Ich bin so froh,<br />

dass es dich gibt!<br />

Und ich antworte<br />

ihm umgehend,<br />

genau mit<br />

diesen Worten.<br />

Meine miese<br />

Herbststimmung<br />

ist verflogen!<br />

So ist das mit<br />

unseren Stimmungen<br />

und<br />

Befindlichkeiten.<br />

Da kommen<br />

nach warmen,<br />

sonnigen Tagen<br />

die grau verhangenen.<br />

Das langsame<br />

Vergehen<br />

der Vegetation,<br />

das schwindende<br />

Licht, die kürzer<br />

werdenden Tage und führen mir meine eigene Vergänglichkeit<br />

vor Augen, und schon sitze ich in einem emotionalen<br />

Loch. In dieser seltsamen Stimmung ist durchaus auch ein<br />

Quäntchen Selbstmitleid enthalten: Wozu bin ich noch nütze?<br />

Wer braucht mich eigentlich noch? Werde ich überhaupt<br />

noch wahrgenommen, und so weiter… Und dann kommt<br />

diese Botschaft: Oma, bist du froh?<br />

Und ich weiß, dahinter steckt eine bedingungslose Zuneigung,<br />

wie sie nur Kinder haben, welch ein Geschenk!<br />

Wie wenig braucht es oft, um eine miese Stimmung in<br />

tiefe Freude, reines Glück umschlagen zu lassen, in einen<br />

„Indian Summer“ der Seele. <br />

Anne Alhäuser<br />

Entdecken Sie die Musik für sich<br />

Gitarre<br />

Ukulele<br />

Flöte<br />

Individueller<br />

Musikunterricht<br />

für jedes Alter<br />

Martina Groos 01 51 - 53 924 715<br />

Mit Freude, Geduld<br />

und Erfolg lernen.<br />

www.guter-musikunterricht.de<br />

4/<strong>2023</strong> durchblick 39


Johann VIII,<br />

„Vater“ des Johannlandes!<br />

Aus der Region<br />

Foto Wilfried Lerchstein<br />

Blick vom Sonnenweg über Irmgarteichen, mit der katholischen Kirche St. Cäcilia im Vordergrund, bis nach Hainchen.<br />

Vor 450 Jahren, am 29.09.1583, wurde er auf dem<br />

Schloss zu Dillenburg geboren. Am 17.07.1638 verstarb<br />

er auf dem Schloss Ronse in Belgien, welches<br />

er einige Jahre zuvor erworben hatte. Zwischen den beiden<br />

Daten liegen 54 bewegte Jahre in einer stürmischen Zeit.<br />

Sein Vater, Johann VII (der Mittlere), war ein Sohn<br />

von Johann VI (dem Älteren), nach dessen Tod die große<br />

Nassauische Teilgrafschaft in fünf kleinere Teilgrafschaften<br />

aufgeteilt wurde. Davon erhielt Wilhelm-Ludwig die<br />

Teilgrafschaft Dillenburg und Johann der Mittlere die Teilgrafschaft<br />

Nassau-Siegen. Diese wurden nach dessen Tode<br />

nochmals unser seinen Söhnen aufgeteilt.<br />

Graf Johann Moritz, der 1652 durch Kaiser Ferdinand III<br />

von Habsburg in den Reichsfürstenstand erhoben wurde, erhielt<br />

das Gebiet Freudenberg, Wilhelm das Gebiet Hilchenbach<br />

und Johann VIII die Gebiete ab Weidenau, siegaufwärts<br />

bis Walpersdorf und Hainchen, dazu das Kirchspiel Rödgen<br />

und Wilnsdorf 1) . Noch heute werden die am Oberlauf<br />

von Sieg und Werthe gelegenen Stadtteile<br />

von Netphen als „Johannland“ bezeichnet.<br />

Johann VIII erhielt eine bevorzugte<br />

schulische Bildung. Die Lateinschule zu<br />

Siegen, die Hohe Schule zu Herborn,<br />

die Ritterschule zu Kassel und die<br />

Hochschule zu Genf trugen dazu bei.<br />

Die dort erworbenen Sprachkenntnisse<br />

wurden durch Reisen nach<br />

Frankreich und Italien vertieft.<br />

Bereits im Alter von 21 Jahren war<br />

er in leitenden militärischen Funktionen<br />

für verschiedene europäische Herrscherhäuser<br />

tätig. Spuren dazu finden<br />

sich in Ungarn, Frankreich, den Niederlanden<br />

und Italien. Seine Mutter, Maddalena<br />

v. Waldeck-Wildungen, starb, als er erst<br />

16 Jahre alt war.<br />

Bei einem Italien-Aufenthalt im Jahr 1610 lernte er seine<br />

spätere Ehefrau, Prinzessin Ernestine Yolande von Ligne,<br />

kennen. Nach den Aufzeichnungen der Chronisten war<br />

es „Liebe auf den ersten Blick“. Prinzessin Ernestine war<br />

damals 16 Jahre alt. Die Hochzeit wurde acht Jahre später,<br />

am 13.08.1618, gefeiert 2) .<br />

Ernestine war eine Anhängerin des Katholizismus und<br />

gewann sehr bald großen Einfluss auf den calvinistisch erzogenen<br />

Johann. Dieser wurde am 09.12.1612 im Petersdom<br />

von Rom in Gegenwart von Pabst Paul V. in die kath.<br />

Kirche aufgenommen 3) .<br />

Dies führte in der Teilgrafschaft Nassau-Siegen zu erheblichen<br />

Spannungen. Johann VIII leitete in 1626, drei Jahre<br />

nachdem sein Vater verstorben war, die Gegenreformation ein.<br />

Evangelische Pfarrer und Lehrer wurden entlassen und durch<br />

katholische ersetzt. Erst 25 Jahre später, drei Jahre nach Beendigung<br />

des Dreißigjährigen Krieges, am 11.12.1651, kam<br />

es in Siegen zu dem bekannten Religionsvergleich 4) .<br />

Diesen unterzeichneten neben anderen Angehörigen<br />

des Hauses Nassau-Siegen die Witwe<br />

von Johann VIII und deren Sohn Johann-<br />

Franz (Desideratus). Er war nach seinem<br />

verstorbenen Vater erbberechtigt, nicht<br />

die fünf zuvor geborenen Töchter. Auf<br />

die Geburt eines männlichen Erben hatten<br />

beide Eheleute sehnlichst, bis zum<br />

28.07.1627, gewartet.<br />

Im Jahr 1624 war Johann VIII<br />

zum Ritter vom Goldenen Vlies ernannt<br />

worden. Er hatte sich als Offizier<br />

des spanischen Heeres große<br />

Verdienste erworben.<br />

Im Auftrag des spanischen Königs<br />

übernahm Graf Johann mit dem Fürsten<br />

von Brabancon das Kommando über<br />

die spanische Flotte in dem Krieg gegen die<br />

Niederlande. Am 12.09.1631 verloren die Spanier<br />

die Seeschlacht vor Philippsland, oberhalb der<br />

Provinz Seeland, in niederländischen Hoheitsgewässern<br />

gelegen. Seitdem wurde ihm kein bedeutender<br />

Oberbefehl mehr übertragen.<br />

Da es in der aufgeteilten Siegener Grafschaft<br />

immer wieder zu Spannungen kam, verbrachte<br />

Johann VIII die letzten Lebensjahre überwiegend<br />

auf seinem Schloss in Belgien. Seine Beerdigung<br />

fand in der St. Michaels-Kirche in Brüssel statt,<br />

in der 25 Jahre später vermutlich auch seine Frau<br />

bestattet wurde.<br />

Beerdigungen in Kirchen waren nur dem Adel<br />

und den Geistlichen vorbehalten. Beim Abbruch von<br />

Gotteshäusern wurden meist würdige Umbettungen<br />

durchgeführt. Ob dies im Fall von Graf Johann und<br />

seiner Frau auch vollzogen wurde, ist nicht bekannt.<br />

Auf Anordnung der Kaiserin Maria-Theresia von<br />

Österreich-Ungarn wurde die Kirche 1773 in eine<br />

Bibliothek umgewandelt. In 1811/12 wurde sie abgebrochen.<br />

Über den Verbleib der Gebeine wird von<br />

den Chronisten nichts berichtet. <br />

Heinz Stötzel<br />

Literatur- und Quellenverzeichnis: 1) Lück, Alfred, „Siegerland und Neederland“,<br />

1967, Seite 124. 2) Specht, Dr. Gerhard Heft „Siegerland“, Band<br />

60, Seite 70. 3) Specht, Dr. Gerhard Heft „Siegerland“, Band 96, Seite 130.<br />

4) Siegener Religionsvergleich vom 11.12.1651 Original im Landesarchiv<br />

NRW, Münster, Urkunden-Nr.: 498b. Foto S.40 unten: Wikipedia Commons.<br />

Siegener Religionsvergleich von 11. Dezember 1651, Seiten 1 und 4.<br />

Wasserburg Hainchen, Wahrzeichen des Johannlandes.<br />

Foto Wilfried Lerchstein<br />

40 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 41


Aus der Region<br />

Aus der Region<br />

In der Früh rappelte der Brühtrog<br />

Bis weit nach dem letzten Krieg hätte wohl niemand<br />

gedacht, dass sich im Siegerland Gebräuche und Sitten<br />

sowie die Arbeitsgewohnheiten so rasch verändern<br />

würden, wie es tatsächlich geschehen ist. Zur damaligen<br />

Zeit florierte die Haubergsbewirtschaftung, da reichlich<br />

Brennholz benötigt wurde. Rasen wurde gehackt, um einen<br />

abgetragenen Haubergsschlag für ein Jahr mit Roggen zu bestellen.<br />

Im Mai<br />

schälte man<br />

die Eichenbäumchen,<br />

um<br />

die getrocknete<br />

Rinde den<br />

Gerbern als<br />

Gerbstoff zuzuführen.<br />

Jeder Quadratmeter<br />

Ackerland<br />

wurde bewirtschaftet,<br />

obwohl viele<br />

heute längst<br />

vom Unkraut<br />

überwuchert<br />

sind. Um die<br />

Not zu lindern,<br />

hielt man so<br />

viele Haustiere<br />

wie möglich.<br />

Damals gab es<br />

im Siegerland<br />

etwa 15.000 Ziegen, während man sie heute schon suchen<br />

muss. Ähnlich erging es den Schweinen, dem Federvieh<br />

und den Kühen. Die Zeit ist mittlerweile soweit fortgeschritten,<br />

dass die einst hochgeschätzten Schweine und Ziegen<br />

aus Kriegs- und Nachkriegszeiten nur noch in zoologischen<br />

Gärten bewundert werden können.<br />

Die jüngeren Generationen wissen nicht, wie es früher<br />

im Spätherbst und in den ersten Wintermonaten bei den<br />

Hausschlachtungen zuging. Meistens übernahm der Hirte<br />

auf dem Land das Schweineschlachten, da er in der kalten<br />

Jahreszeit keine Rinder und Kühe mehr hüten musste. Aber<br />

es gab auch Bekannte, die sich das Schlachten angeeignet<br />

hatten. In der Hochsaison schlachtete der Hirte, unter<br />

Mithilfe von Familienangehörigen, mehrere Tiere pro Tag.<br />

Als Hausschlachtung bezeichnete man in Deutschland eine<br />

Schlachtung außerhalb gewerblicher Schlachthöfe. In der<br />

Regel wurde das Schwein auf dem Hof des Tierbesitzers<br />

geschlachtet, und das Fleisch ausschließlich für den eigenen<br />

Haushalt genutzt. Meistens wurden dazu weibliche<br />

Tiere schlachten fand noch zu Hause statt.<br />

Tiere geschlachtet, die schlachtreif waren, wenn sie etwa<br />

acht Monate alt waren und ein Gewicht von gut 100 kg<br />

erreicht hatten.<br />

Schon lange vor fünf Uhr morgens konnte man den Brühtrog<br />

hören, der für das Schlachten benötigt wurde, wie er auf<br />

einer Schubkarre durch das Dorf rappelte. Bald konnte man<br />

auch das laute Schreien der ängstlichen Tiere vernehmen.<br />

Zuerst überprüfte<br />

der<br />

Hirte die<br />

Temperatur<br />

des Wassers<br />

im Waschkessel.<br />

Wenn es<br />

nicht kochte,<br />

gab es großen<br />

Ärger, denn<br />

das bedeutete<br />

Zeitverlust<br />

für den Hirten.<br />

Oft zog er<br />

dann mit seinen<br />

Utensilien<br />

zum nächsten<br />

Kunden weiter<br />

und erteilte<br />

den Familien,<br />

die ihren<br />

Kessel nicht<br />

rechtzeitig angeheizt<br />

hatten,<br />

eine deutliche<br />

Lehre. Er konnte es sich erlauben, denn in vielen Orten gab<br />

es niemanden mehr, der das Schlachtmonopol besaß.<br />

Der Schlachter trieb das Tier aus dem Stall und band<br />

meistens ein Hinterbein mit einem Strick fest. Von hinten<br />

drängte er sich mit einer Gummischürze gegen die Schinken<br />

und trieb die Sau langsam vor sich her. Am Schlachtplatz<br />

wurde das Tier dann mit einem Strick an einem Ring am<br />

Boden fixiert. Das Töten geschah damals noch auf brutale<br />

und primitive Weise, oft mit schweren Schlägen auf den<br />

Kopf. Erst später wurde ein Bolzenschussgerät verwendet.<br />

Der Schlachter beruhigte das Tier, indem er seinen Rücken<br />

und Nacken streichelte. Wenn es ruhig stand, setzte er das<br />

Betäubungsgerät in der Mitte des Kopfes an und drückte ab.<br />

Der Bolzen drang etwa 10 cm in den Kopf ein und zerstörte<br />

Teile des Gehirns.<br />

Die eigentliche Schlachtung erfolgte durch das Abstechen<br />

des Tieres. Der Schlachter kniete von hinten auf dem<br />

Nacken der Sau, bis sich der Hals spannte. Dann setzte er<br />

das Stechmesser etwa zwei bis drei Fingerbreit vor dem<br />

Bildquelle: Bundesarchiv_Bild_183-2005-0728-524‎<br />

Brustbein an und stach in die Gurgel. Der Stich war richtig,<br />

wenn das Blut herausspritzte. Das austretende Blut wurde<br />

meistens aufgefangen und ständig gerührt, um Gerinnung<br />

zu vermeiden. Es wurde später für Blutwurst oder Ähnliches<br />

verwendet.<br />

Das getötete Tier wurde in den Trog gelegt und mit kochendem<br />

Wasser übergossen, um die Borsten leichter entfernen<br />

zu können. Das Schaben in überkochendem heißem<br />

Wasser brachte den Schlachter ins Schwitzen, aber mit seiner<br />

fachkundigen Hand ging alles schnell vonstatten. Die<br />

Helfer hatten alle Hände voll zu tun, das schwere Borstentier<br />

in alle Richtungen zu drehen.<br />

Bei uns schlachtete immer ein guter Freund meines Vaters.<br />

Manchmal schlachteten wir gleichzeitig auch eine junge<br />

Ziege, deren Fleisch gut zu Dauerwurst passte.<br />

Unser Schlachter war ein raubeiniger Typ. Wenn man als<br />

Kind beim Schlachten zu neugierig war und im Weg stand,<br />

bekam man schon mal ein Schweineauge in die Hosentasche<br />

gelegt. Noch Jahrzehnte später erinnerte ich mich an<br />

diese Geschichte, wenn unser Nachbar beim Skat spielen<br />

nur 60 Augen erreichte, dann drehte er sein Glasauge heraus,<br />

legte es zu seinen Karten und sagte: „61 Augen“.<br />

Nachdem die Borsten entfernt waren, wurde das Tier an<br />

eine kräftige Leiter, die schräg an einem Gebäude stand, an<br />

stabilen Sauhaken aufgehängt. Es wurde nun vorne aufgeschnitten<br />

bzw. aufgeschlagen. Nachdem die Innereien ausgeräumt<br />

waren konnte man die Güte des Fleisches und des Speckes<br />

sehen. Wer seinerzeit den dicksten Speck am Schwein<br />

hatte, hatte die beste Sau, im Gegensatz zu heute, wo man nur<br />

noch schön durchwachsenes Fleisch und wenig Speck dem<br />

Vorzug gibt. Es gab damals in der armen Zeit jeden Abend<br />

Bratkartoffeln wozu der viele Speck mit Zwiebeln benötigt<br />

wurde. Dies war zur damaligen Zeit ein wunderbares Aben<strong>db</strong>rot<br />

und schmackhafter und billiger als alles andere.<br />

Die Kontrolle des Fleisches musste vor und nach dem<br />

Schlachten durch einen amtlichen Fleischbeschauer geschehen.<br />

Man nannte es auch Trichinenschau. Danach wurde<br />

entschieden, welches Fleisch zum Braten oder zur Wurst<br />

verabeitet wurde. Die Wurstsorten waren meistens Mettwurst,<br />

Leberwurst, Blutwurst und Schwartenmagen. Speck<br />

und Schinken wurden gepökelt, es war die Haltbarmachung<br />

durch Salzwasser. Da es noch keine Gefriertruhen gab, wurde<br />

viel Fleisch und Wurst in Gläsern eingekocht.<br />

Die Schlachterei war in den Dörfern in der Regel um die<br />

Mittagszeit beendet. Die Schweinehälften hingen dann zum<br />

Auskühlen an der Leiter. Im Haus gingen die Vorbereitungen<br />

meist unter Leitung der Oma weiter. Es ging schon mal<br />

hoch her um die Innereien für den Wurstteig zu erstellen.<br />

Die Arbeit des Därmeputzens, in die die rohe Wurstmasse<br />

gepresst wurde, war weniger begehrt.<br />

Gingen die Därme beim Ausschaben kaputt, hatte man<br />

die letzte Nahrung für das Tier zuvor zu heiß in den Trog gegeben.<br />

Man sah es nicht gern, wenn zu viele Würste später<br />

beim Kochen im Kessel platzten. Zwar erhielt die Würstebrühe,<br />

die ja sofort gegessen werden musste, dadurch einen<br />

besseren Geschmack und eine wunderbare Beilage, worüber<br />

sich Verwandte, Bekannte und Nachbarn freuten, aber die<br />

die Wurstmenge wurde entsprechend geringer. Wer nicht so<br />

viele Würste im Kessel platzen lassen wollte, pickte mit einer<br />

langstieligen Gabel oder einer Nadel in die Haut, damit<br />

die Luftblasen in der kochenden Wurst entweichen konnten.<br />

Der Hausherr sicherte sich die Blase des Tieres für einen<br />

Tabaksbeutel. Wurst, Speck und der Schinken kamen dann<br />

in die Räucherkammer, die in den meisten alten Siegerländer<br />

Häusern vorhanden war. Vorher wurden die meisten Teile,<br />

die in die Räucherkammer kamen, noch gepökelt, um sie<br />

schmackhafter und haltbarer zu machen. Geräuchert wurde<br />

mit Buche, was einen guten Geschmack an das Aufgehängte<br />

in der Kammer brachte. Aber auch die Haltbarkeit der Ware<br />

wurde durch das Räuchern verlängert. Der dickste Brocken,<br />

der Schinken hing natürlich am längsten im Rauch.<br />

Mit der Hausschlachtung und der anschließenden<br />

Fleischverarbeitung sowie der Verwurstung verband sich<br />

häufig ein Schlachtfest mit der Nachbarschaft. Anfang der<br />

1960er Jahre war ich lange in Rumänien. Es waren drei<br />

Winter so, dass ich öfters eine Hausschlachtung von einem<br />

Schwein mitbekommen hatte. Wenn man in der kalten Jahreszeit<br />

einen Menschen mit einem Bündel Heu oder Stroh<br />

auf dem Rücken sah, vermutete ich: der wollte zu Hause ein<br />

Schwein schlachten. <br />

Heinz Bensberg<br />

Ihr Partner fürs<br />

Wohnen und Bauen<br />

42 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 43


Aus der Region<br />

Aus der Region<br />

Heute erinnern wir uns<br />

an zwei Häuser in der<br />

Nassauischen Straße.<br />

Wenn Sie in Richtung Kreisel<br />

gehen, finden Sie rechts ein<br />

Haus mit einer breiten hohen<br />

Treppe, von der rechts und<br />

links je eine Türe abgehen.<br />

Hier stand früher Sanders<br />

Haus, ein Fachwerkhaus, wie<br />

andere in Burbach. Gegenüber<br />

der Sparkasse sehen<br />

Sie ein gediegen renoviertes<br />

Gebäude mit Fensterläden<br />

im Dreißiger-Jahre-Stil. Hier<br />

befanden sich vormals die<br />

Praxis Dr. Scholl und davor<br />

der Verkaufsraum von Metzger<br />

Menk; denn Frau Scholl<br />

war „Menks Ruth“. Doch der<br />

Reihe nach:<br />

Auch Burbach blieb nicht<br />

verschont von nationalsozialistischer<br />

Bedrohung, Einmischung<br />

und Machtausübung.<br />

Wenn Sie zur Nachkriegsgeneration<br />

gehören, fragen Sie<br />

mal Ihre Großeltern, was der<br />

„Eintopfsonntag“ war. Sie werden sich wundern. Auch in<br />

Praxis und Behandlung mischten sich nationalsozialistische<br />

Machthaber ein. Medikamente wurden im Krieg knapp. Da<br />

erging eine Vorschrift, dass zunächst „Fremdarbeiter“ ohne<br />

Schmerzmittel behandelt werden mussten. Über den Einsatz<br />

von Betäubungsmitteln war Buch zu führen. Das bedeutete,<br />

dass Menschen, nur weil sie eine andere Sprache sprachen<br />

und nicht freiwillig in Deutschland waren, bei einer zahnärztlichen<br />

Behandlung nicht vom Schmerz befreit werden<br />

durften. Jetzt geriet Edi in Gewissenskonflikt. In der ihm eigenen<br />

wortkargen Art stellte er fest: „Ei Fraa, des kann isch<br />

net.“ (Ach, Frau, das kann ich nicht.) Also galt es, Auswege<br />

zu finden, die nicht unbedingt mit Amts- und Partei-Größen<br />

vorabgeklärt werden durften.<br />

Segensreich für Burbach erwies sich in diesem Zusammenhang<br />

Noldens Paul. Er entwickelte bis in die Nachkriegszeit<br />

hinein gewitzte Strategien, Reisen in benachbarte<br />

Gebiete so zu planen, dass er zufällig auch an Firmen für<br />

zahnärztlichen Bedarf vorbeikam und dort dann Pakete unbekannten<br />

Inhaltes zu treuen Händen nach Burbach übereignet<br />

bekam. Im Klartext: Er war ein virtuoser Medikamentenschmuggler.<br />

Die schmerzfrei gehaltenen „Fremdarbeiter“,<br />

Dä ahl Proll –<br />

In schwerer Zeit<br />

Zigarrettenetui von russischen Zwangsarbeitern<br />

als Dankeschön handgefertigt.<br />

die sehr wohl verstanden, dass<br />

sie Glück mit ihrem Behandler<br />

hatten, hielten eisern dicht und<br />

sagten kein Wort. Zur Geburt<br />

der ersten Tochter aber fertigten<br />

sie aus Restaluminium eine<br />

Zigarettendose mit einem eingravierten<br />

Kosaken. Diese Dose<br />

wird heute in der Familie in<br />

hohen Ehren gehalten. Die wenigsten<br />

Burbacher aber werden<br />

gewusst haben, dass sie nicht zuletzt<br />

Noldens Paul schmerzfreie<br />

Zahnbehandlung zu verdanken<br />

hatten, denn die Verknappung<br />

von Betäubungsmitteln wirkte<br />

sich relativ schnell auf alle Patienten<br />

aus.<br />

Wenn Burbach auch weitgehend<br />

von kriegerischer Zerstörung<br />

verschont blieb, ein Haus<br />

fiel Bomben zum Opfer: Sanders<br />

Haus. Auch hier war Menschenleben<br />

zu beklagen. Und trotzdem<br />

bargen auch solche Tragödien<br />

eindeutige Komik: Ein Pflasterstein<br />

vor dem Hause Sander<br />

wurde weit durch die Luft geschleudert<br />

bis in den Burgweg in Ewald Schöllchens Garten.<br />

Dort traf er ein Huhn auf den Kopf und donnerte ihn tief in<br />

den Gartenboden. Das Mittagessen war gesichert, ohne dass<br />

jemand von „Schwarzschlachtung“ hätte sprechen können.<br />

Dennoch ging für die Anderen der Alltag weiter. Das war nur<br />

nicht so einfach, denn mehrere Tage klemmten in den Häusern<br />

der Umgebung sämtliche Türen und Fenster. Die Tür zur<br />

Praxis hatte es besonders erwischt. Sie wurde vom Schreiner<br />

(Matterns Wilhelm) erst mal hinten angestellt, weil die<br />

Reparatur längere Zeit in Anspruch nehmen würde. Wie also<br />

bekam man Menschen in eine Praxis ohne Türe? Mehrere<br />

Tage marschierten also Patienten, jung, alt, groß, klein, dick,<br />

dünn, Männlein, Weiblein hinter das Haus von Weths Lene<br />

bis zum Fenster des Labors Proll. In diesem Labor saß Kleins<br />

Wilhelm vom Lipper Tor (Heute Gambach) als Techniker und<br />

war für eine gute Woche auch Pförtner. Er öffnete das Fenster,<br />

ließ Patienten rein und raus, hob wohl auch den einen oder<br />

anderen Boppes hilfreich in die Höhe oder verhinderte allzu<br />

abruptes Beenden der Klettertouren. Da war es schon hilfreich,<br />

dass Burbacher in der Regel Nebenerwerbslandwirte<br />

waren, die auch mal auf einen Heuwagen klettern mussten.<br />

Ernsthafte Verletzungen wurden nicht verzeichnet.<br />

Viele Burbacher litten in den letzten Kriegsjahren trotz<br />

Landwirtschaft unter Hunger, denn Vieh war gezählt und<br />

durfte nicht nach eigenem Ermessen geschlachtet werden.<br />

Auch Metzger Menk wurde kontrolliert und konnte in seinem<br />

Laden nicht verkaufen, wie er wollte. Wer allerdings<br />

von dem leben sollte, was es auf Marken gab, der hatte<br />

wahrhaft schlechte Zeiten. Die Lösung für dieses Problem<br />

war ebenso verbreitet wie verboten. Alle machten es, alle<br />

wussten es, alle schwiegen, denn es stand unter schwerer<br />

Strafe: „Schwarz schlachten“. Auch bei Prolls wurde<br />

schwarz geschlachtet.<br />

Nun gab es in dieser Familie ein Problem in Form einer<br />

süßen kleinen Tochter Bärbel, die aufgeweckt, neugierig<br />

und sehr mitteilsam war. Wie um alles in der Welt schlachtet<br />

man schwarz, ohne dass das Kind das merkt, im Dorf<br />

erzählt und damit die Familie in ernste Gefahr bringt? Der<br />

erste Versuch startete mit einem Ferkelchen, das zunächst<br />

in der Badewanne gefangen gehalten wurde und an einem<br />

Samstagnachmittag sein kleines Leben zur Erhaltung der<br />

Familie Proll opfern musste. Bärbelchen wurde zum Spielen<br />

auf die Straße geschickt. Das war ihr ganz recht, denn sie<br />

pflegte gerne Kontakt und von den großen Geheimnissen im<br />

Hause hatte sie nichts bemerkt. Dummerweise war es bitterkalter<br />

Winter, die Menschen blieben hübsch am heimischen<br />

Herd im Warmen. Nur Bärbelchen fror draußen und langweilte<br />

sich. Entsprechend schnell schellte sie wieder an der<br />

Haustüre und wollte rein. Das widersprach den Sicherheitsinteressen<br />

der Eltern.<br />

Mehrfach<br />

wurde das Kind<br />

schweren Herzens<br />

abgewiesen und<br />

vertröstet. Nach einer<br />

Hochgeschwindigkeitsschwarzschlachtung,<br />

Turboreinigung<br />

und Aufräumverfolgungsjagd<br />

konnte<br />

man endlich den<br />

geliebten Nachwuchs<br />

ins Haus<br />

holen. Bärbelchen<br />

stapfte schon leicht<br />

steif gefroren die<br />

Treppe hoch an den<br />

gereinigten Tatort,<br />

entledigte sich ihres<br />

Wintermäntelchens,<br />

atmete tief ein und<br />

Bärbelchen fror draußen und<br />

langweilte sich.<br />

stellte lakonisch<br />

fest: „Hier riecht´s<br />

wie wenn’s der<br />

Menk hier wohnt.“<br />

Tilla Ute Schöllchen<br />

Lichterglanz im Park<br />

07. - 10. Dezember <strong>2023</strong><br />

Dreslers Park, Kreuztal<br />

Öffnungszeiten:<br />

Do: 16 - 22 Uhr | Fr: 15 - 22 Uhr | Sa: 12 - 22 Uhr | So: 11 - 19 Uhr<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

KREUZTAL OLPE SIEGEN HAGEN<br />

LÜDENSCHEID LIMBURG<br />

44 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 45


Das Kriegsende in Klafeld<br />

Ich, Werner Büdenbender, bin 1934 geboren in Klafeld,<br />

Bornstraße 12, (heute ein Stadtteil „va dr Stadt Seje“). Die<br />

allerersten Berührungen mit der Realität des Krieges an<br />

der Heimatfront hatte ich - außer vereinzelten Bombenabwürfen<br />

durch den „Eisernen Heinerich“ – am 16. Dezember 1944<br />

beim großen Angriff auf die Stadt Siegen und ihr Umfeld. Die<br />

Anflüge wurden uns per Radio gemeldet und zwar: „Achtung,<br />

Achtung! Silberfuchs meldet: Ein feindlicher Kampfverband<br />

ist im Anflug auf Planquadrat Nordpol Richard 4.“ Wir alle<br />

hatten Kopien dieses Planes, der in Quadrate eingeteilt war.<br />

Da in Siegen auch das Gebiet „a dr Sej“ zerstört wurde, wurden<br />

die dort ausgebombten Anwohner in Behelfsheime eingewiesen,<br />

die in unserer Nähe erstellt worden waren. Sie blieben<br />

dauerhaft ortsansässig und wurden unsere „Neuklafelder“.<br />

Auch Flüchtlinge aus dem Aachener Grenzgebiet, wie<br />

die Familie Schain aus Langerwehe, wurden dort eingewiesen.<br />

Die Aachener habe ich später im Schalke-Stadion<br />

wiedergetroffen. Sie saßen dort im Ehrenblock als Sponsoren.<br />

Ihre Firma hatte sich zur Transportfirma gemausert und<br />

belieferte die Stahlwerke mit Legierungsmaterial vom Elektrowerk<br />

Weisweiler.<br />

Damit war die ganze Misere des Krieges vor unserer Haustüre.<br />

Besonders bedrängend wirkte eines Sonntagsmorgens<br />

ein Pulk Tiefflieger aus Richtung Birlenbach kommend, der<br />

mit Bordkanonen feuernd auf die Birlenbacher Hütte zuflog<br />

und dabei Gellbachs Pferde traf. Der Pferdestall befand sich<br />

in der Hüttenstraße, (heute Bereich Hundt und Weber).<br />

Damit hörten aber die Luftflüge der Alliierten nicht auf<br />

und wir wurden getrieben . Der Luftschutzstollen hatte zwei<br />

Öffnungen als Ein- und Ausgänge, einen unterhalb der Villa<br />

Hügel der SAG und einen hinter der ehemaligen Metzgerei<br />

und Gastwirtschaft von Krombachs Otto. Zwei Wochen<br />

hielten wir uns in diesem Luftschutzstollen Tag und Nacht<br />

auf. Zwischendurch bereiteten mutige Frauen in der Küche<br />

der französischen Kriegsgefangenen warme Mahlzeiten<br />

zu – soweit es überhaupt noch Lebensmittel gab. Der<br />

Erinnerungen<br />

Sauerstoffmangel bereitete mir nach einiger Zeit Probleme<br />

und ich schlief immer wieder ein. Läuse hatte ich mir auch<br />

eingehandelt und die Schuhe faulten an den Füßen. Die Amis<br />

rückten am 8. April in unser Wohngebiet ein, marschierten<br />

auch durch den Stollen und gaben uns den Rat, noch einige<br />

Zeit im Keller zu schlafen. Damit war für uns der Krieg vorbei.<br />

Aber nun ging es los, sich neu zu orientieren, Wasserstellen<br />

zu suchen, Kerzen und Kerzenstummel als Beleuchtung<br />

sammeln. Schule hatten wir keine. Erst ab November wurde<br />

nach Konfessionen getrennte Schulen eingerichtet. Mussten<br />

wir zuvor das „Deutschlandlied“ und „Die Fahne hoch“ singen,<br />

wurde jetzt im Klassenraum gebetet. Zwischendurch<br />

betätigte ich mich als Holzklauer. Ja, als Zehnjähriger gings<br />

in den Wald gegenüber in der Nähe des Kutschenweges.<br />

Dort wurden Fichten gefällt, auf Länge geschnitten und auf<br />

geliehenen Schubkarren nach Hause gefahren. Dort zerkleinerten<br />

wir sie zu zweit mit einer sogenannten Trummsäge<br />

auf Scheitlänge. Das war glatter Frevel. In der übrigen<br />

freien Zeit pflanzten wir Kartoffeln an und behäufelten sie.<br />

Meine Schwester Anneliese und ich zogen den Pflug, meine<br />

Mutter Marie führte den Pflugsteg.<br />

Die Schulspeisung wurde eingeführt, die sogenannte<br />

Quäkerspeise. Sie wurde von den Amerikanern finanziert<br />

als zusätzliche Nahrung für Schulkinder, die aber auch den<br />

Paukern schmeckte.<br />

Die im „Dritten Reich“ zwangsversetzten Lehrer wurde<br />

reaktiviert. So kamen Lehrer Weber von Eiserfeld zurück,<br />

Knoche Wilhelm, BMW (Berta Mönning, Weidenau), Lehrer<br />

Tuczek, Lehrer Polacek, Fräulein Vering und andere, deren<br />

Namen mir entfallen sind. Junglehrer kamen auch hinzu, namentlich<br />

Kunibert Schneider und Albert Rosin, der spätere Polizeibeamte.<br />

So wurde der Schulbetrieb nach und nach wieder<br />

eingerichtet. Bis Mitte März 1948 wurde so leidlich nachgeholt,<br />

was wir nach dem Krieg versäumt hatten.<br />

Dann fing für mich ein neues Kapitel an: Meine Lehre als<br />

Elektromaschinenbauer begann am 1. April 1948 beim Hüttenwerk<br />

Geisweid, früher Geisweider Eisenwerke und nach<br />

Fusionen Stahlwerke Südwestfalen. Meine ersten sogenannten<br />

Erziehungsbeihilfen (Lehrlingsgehalt) wurden mir noch<br />

in Reichsmark ausgezahlt. Im Juni kam dann die Währungsreform<br />

zur D-Mark. In den ersten Monaten bekamen wir<br />

Lehrlinge auch noch zusätzliche Lebensmittelmarken, differenziert<br />

in Lang- Schwer- und Schwerstarbeiterzulage. Wer<br />

wem oder wie das eine oder andere zubilligte (zuschusterte)<br />

ist mir nicht bekannt. Das machten nach meinem Dafürhalten<br />

auch die alten existierenden Seilschaften (alte Kumpels)<br />

unter sich aus. Eine Weile bis zur Währungsreform wurde<br />

auch noch am alten Hochbunker des stillgelegten Hochofens<br />

Hamsterware ausgegeben. Das waren verzinkte Eimer und<br />

Säwannen, die im ländlichen Umfeld gegen Lebensmittel<br />

getauscht wurden. <br />

Werner Büdenbender<br />

46 durchblick 4/<strong>2023</strong><br />

Karikatur: Pixabay<br />

Wir hören sie überall, z.B. an der Käsetheke im<br />

Supermarkt,an der Bushaltestelle, im Wartezimmer<br />

des Arztes und am Stammtisch, die sogenannten<br />

Stammtischparolen! Man ist sprachlos vor Wut<br />

und möchte sofort reagieren, Paroli bieten, leider fehlen<br />

oft die passenden Worte! Manchmal fehlt auch der Mut,<br />

sich für seine Meinung einzusetzen!<br />

Es werden oftmals voreingenommene und diskriminierende<br />

Äußerungen getroffen, nicht selten einfach nur nachgeplappert,<br />

weil es grade in den Kram- bzw. zur allgemeinen<br />

Situation passt, politisch oder gesellschaftlich. Sie sind gegen<br />

Menschen gerichtet, die anders aussehen, behindert sind, eine<br />

andere Religion haben, aus anderen Ländern kommen, schwul<br />

oder lesbisch sind, auch gegen Frauen! In der App „Konterbunt-Einschreiten<br />

für Demokratie“ findet man z.B. Redewendungen<br />

wie: Frauen gehören an den Herd! / Erfolgreiche<br />

Frauen haben sich hochgeschlafen! / Mädchen können kein<br />

Mathe! / Blondinen sind blöd! / Frau am Steuer-Ungeheuer!<br />

Dafür habe ich nur ein müdes Lächeln übrig. Schlimm<br />

wird es, wenn die Parolen auf Kosten behinderter Menschen<br />

gehten, wie: Heutzutage muss man keine behinderten Kinder<br />

mehr zur Welt bringen! / Wer nicht sprechen kann, kann auch<br />

nicht denken oder Entscheidungen treffen! / Behinderte gehören<br />

in Werkstätten und nicht ins normale Berufsleben! Teilweise<br />

werden behinderte Menschen auch mit den dementsprechenden<br />

Parolen als lebensunwert bezeichnet. Die schlimmste<br />

Äußerung überhaupt!: Unter Adolf gäbe es sie nicht mehr.<br />

Sehr häufig findet man Abwertungen von Menschen, die<br />

in Armut leben müssen, arbeits- oder gar obdachlos sind:<br />

Arme sind immer faul und selbst schuld! / Arbeitslose sind<br />

immer Schmarotzer! / Wohnungslose sind doch nur Trinker,<br />

die deshalb ihre Wohnung verloren haben!<br />

Wegen der gestiegenen Zahl der Geflüchteten sind auch<br />

sie das Ziel von diskriminierenden Sprüchen: Flüchtlinge<br />

wollen sich nur wirtschaftlich verbessern! Die bekommen<br />

von uns das Geld in den Rachen geworfen! / Sollen sie doch<br />

wieder dahin gehen, wo sie hergekommen sind, die können ja<br />

noch nicht mal deutsch! / Flüchtlinge sind kriminell, asozial<br />

und schmutzig! / Flüchtlinge bekommen Wohnungen, Deutsche<br />

nicht! / Denen kann es ja gar nicht so schlecht gehen, die<br />

haben ja alle ein Smartphone!.<br />

Stark zugenommen haben rechtsorientierte Parolen wie:<br />

Wir brauchen wieder eine richtige deutsche Leitkultur!<br />

/ Wir haben zu viele Ausländer hier; sie nehmen uns die<br />

Kommentar von Ulla Schreiber<br />

Sprachlos vor Wut?<br />

Stammtischparolen kontern !<br />

Arbeitsplätze weg! / Wir sind ja nicht mehr Herr im eigenen<br />

Land! / Wir haben zu viele Parteien, eine würde reichen!<br />

/ Früher hätte es das nicht gegeben; wir brauchen<br />

wieder einen starken Mann an der Regierung!.<br />

Auch gegen Juden und Muslime richten sich die Sprüche.<br />

Der Kabarettist Hagen Rether hat hier als Extremfall<br />

für das teilweise fehlende Wissen geäußert: Das Problem<br />

ist, dass wir den Juden zu viele Moscheen bauen!<br />

Ich könnte die Aufzählung in jeder Richtung fortsetzen.<br />

Wir sollten populistisches Geschwätz nicht ignorieren,<br />

Schweigen könnte Zustimmung bedeuten. Wichtig ist,<br />

Partei zu ergreifen für unsere Demokratie und versuchen,<br />

den Parolen wirksam zu begegnen. Man kann nach den<br />

Beweggründen oder Informationen suchen, die den Aussagen<br />

zugrunde liegen. Oft sind es ja Unwissenheit und<br />

Vorurteile, die durch Information und Fakten entkräftet<br />

werden können. Stammtischparolen sind sehr herausfordernd<br />

und der Dialog sollte immer konstruktiv, sachlich<br />

und respektvoll und auf Augenhöhe geführt werden.<br />

Jeder kann seine eigene Argumentationsstrategie entwickeln.<br />

Prof. Dr. Klaus-Peter Hufer gibt in seinem Buch<br />

viele gute Ratschläge, darüber hinaus gibt es im Internet<br />

verschiedene Foren, die ein Argumentationstraining anbieten,<br />

aber auch in Kursen, z. B. der Volkshochschule, kann<br />

man es lernen! <br />

•<br />

FACHBERATER<br />

für Testamentsvollstreckung<br />

und Nachlassverwaltung<br />

(DStV. e.V.)<br />

Vorsorgevollmacht,<br />

Patientenverfügung,<br />

Testament<br />

„Möchten Sie auf diesen<br />

Gebieten beraten werden und<br />

brauchen Unterstützung, um<br />

die Dinge zu regeln, die Ihren<br />

Nachlass betreffen? Sollte es<br />

Ihnen schwerfallen, mich aufzusuchen,<br />

komme ich auch<br />

gerne zu Ihnen und berate Sie<br />

in Ihrer vertrauten Umgebung<br />

oder in einem Heim. Bei Bedarf<br />

melden Sie sich bitte.“<br />

Klaus Ißling<br />

c/o Advisio Im Elzgarten (früher: Ißling 10 ·57234 &Partner Wilnsdorf Steuerberater)<br />

Telefon 02739-470884·Mobil An der Alche 15, 57072 Siegen 0171-2166475<br />

Telefon: E-Mail: 02 71 /23657-81, klaus.issling@web.de<br />

Mobil 01 71-2 16 64 75<br />

Termine bitte E-Mail: vorher klaus.issling@web.de<br />

telefonisch vereinbaren!<br />

4/<strong>2023</strong> durchblick 47


Gedächtnistr aining<br />

Die Übungen wurden<br />

zusammengestellt von:<br />

Gedächtnistrainerin<br />

Bernadette von Plettenberg<br />

Mitglied im Bundesverband<br />

Gedächtnistraining e.V.<br />

02732 / 590420<br />

bernadette@plettenberg-struwe.de<br />

Gedächtnistrainingskurse auf Anfrage<br />

Teekesselchen<br />

Ein Wort mit verschiedenen Bedeutungen wird hier umschrieben. Finden Sie heraus,<br />

um welches es sich jeweils handelt. Trainingsziel: Fantasie + Kreativität<br />

1. Mein T fliegt durch die Luft.<br />

Mein T ist im Fernsehen / Kino zu sehen.<br />

Mein T ist ein Vogel.<br />

Mein T hat oft sprichwörtliche Allüren.<br />

2. Mein T ist ein Sportgerät.<br />

Mein T ist ein gesellschaftliches Ereignis.<br />

Mein T wird geworfen oder geschossen.<br />

Bei meinem T wird gefeiert und getanzt.<br />

Um die Ecke<br />

denken!<br />

Welcher Begriff wird mit diesem<br />

Bild dargestellt?<br />

Trainingsziel: Assoziatives Denken<br />

3. Mein T ist ein Tier.<br />

Mein T ist eine Arbeitsmaschine.<br />

Mein T ist die Vorstufe eines Insektes.<br />

Mein T schiebt Erdhaufen zusammen.<br />

4. Mein T ist verwandt mit mir.<br />

Mein T besteht aus Metall.<br />

Mein T ist ein direkter Vorfahre.<br />

Mein T hat Gewinde.<br />

Streichholzübung<br />

Kerzenzeit ist angesagt, da werden Sie<br />

Streichhölzer im Haus brauchen! Versuchen<br />

Sie die Streichholzübungen nachzulegen,<br />

um zur Lösung zu gelangen.<br />

1. Welches Streichholz muss umgelegt<br />

werden, damit die Gleichung stimmt?<br />

2 Legen Sie ein Streichholz an eine andere<br />

Stelle, damit die Rechnung aufgeht!<br />

3. Aus diesen 13 Streichhölzern kann man neun<br />

machen, ohne eines wegzunehmen! Wie geht das?<br />

Trainingsziel: Denkflexibilität, Logisches Denken<br />

Lösungen Seite 82<br />

Alles Sterne oder was?<br />

Die gesuchten, vertikal geschriebenen<br />

Begriffe beginnen immer mit „Stern“.<br />

Sie haben aber nicht immer etwas mit<br />

den Gestirnen zu tun.<br />

1. nordamerikanische Staatsflagge seit 1777<br />

2. werdender Star<br />

3. Astrologe<br />

4. wolkenloser Nachthimmel ist...<br />

5. Von verschiedenen Orten zum gleichen Ziel<br />

6. despektierlich für Astronomen<br />

7. Weltraum „müll“, der verglüht<br />

8. sinnlos betrunken<br />

9. Umzugsbrauch zum Drei-Königs-Tag<br />

10. ein Höhepunkt im Leben<br />

11. Anlage zur Himmelsbeobachtung<br />

12. Märchenfigur<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />

S S S S S S S S S S S S<br />

T T T T T T T T T T T T<br />

E E E E E E E E E E E E<br />

R R R R R R R R R R R R<br />

N N N N N N N N N N N N<br />

Trainingsziel: Wortfindung, Urteilsfähigkeit<br />

Hintergrundfoto: Wikipedia Commons<br />

Besser hören & verstehen?<br />

Hörsysteme für Jeden!<br />

Immer ein offenes Ohr für Sie ...<br />

hören & verstehen<br />

Christian Brandes<br />

Ihr Hörakustiker-Fachgeschäft<br />

mitten in Siegen<br />

Hörsystemversorgung<br />

Kinder-Hörgeräte<br />

Cholea-Implantate<br />

Anpassung und Service<br />

Hörakustik-Meister l CI-Akustiker l Pädakustiker<br />

48 durchblick 4/<strong>2023</strong><br />

4/<strong>2023</strong> durchblick 49


Gesellschaft<br />

Über den Mauern wölben sich späte Blüten. In den<br />

Gärten hängen reife Zitronen und Mandarinen an<br />

den Bäumen. Die Luft ist empfindlich kühl, während<br />

die Sonne noch wärmend vom Himmel scheint. Sie<br />

hört nichts außer die Rufe einer Vogelschar, die in der Ferne<br />

kreist, und einer einsamen Säge irgendwo in den Bergen.<br />

Überall werden Feuer entzündet, die je nach Wind einen<br />

feinen Ascheregen verursachen und die Luft mit Rauch erfüllen.<br />

Deià. Ein kleines Künstlerdorf mitten in den Bergen<br />

Mallorcas, das durch seine verschlafenen Gassen besticht.<br />

Sie hörte von dem Ort im Radio, an einem Sonntagmorgen,<br />

als das Programm eine Reportage über einen Mann<br />

brachte, der Deutschland verließ, um irgendwo ein neues<br />

Leben zu beginnen. Mit 65. Sie hatte den Kopf geschüttelt.<br />

Und gleichzeitig den Mut des Mannes bewundert.<br />

Während ihre Finger schon schrumpelig wurden, weil<br />

sie Kartoffeln geschält und geschnitten, Salat gewaschen<br />

und gleichzeitig Fleisch angebraten hatte, überlegte sie,<br />

wie jemand auf die Idee kommen konnte, im Alter auszuwandern.<br />

Der Mann hatte dabei verschiedene Orte angereist.<br />

Capri. Fès. Warschau. Und schließlich Deià. Da<br />

sie die Reportage nicht bis zum Schluss verfolgen konnte,<br />

weil es schließlich an der Tür geklingelt hatte, wusste sie<br />

nicht, wo er letztendlich geblieben ist. Vielleicht würde<br />

er ja ewig durch die Städte und Dörfer dieser Welt reisen,<br />

weil er sich nicht entscheiden konnte. Vielleicht war er<br />

noch hier, an diesem Ort, irgendwo in den Bergen, und<br />

würde einmal ihren Weg kreuzen.<br />

Vor der Tür stand ihr Sohn. Ihre Tochter. Beide mit ihren<br />

Familien, einer nervtötenden Schwiegertochter, die ständig<br />

die Mundwinkel hängen ließ. Es war ihr Markenzeichen.<br />

Und einem überheblichen Schwiegersohn, der sich etwas<br />

darauf einbildete, als Dozent an der Universität zu arbeiten.<br />

Morgenstimmung in den Bergen von Deiá.<br />

Bergfeuer<br />

– über das Glück<br />

der späten Jahre<br />

Dabei hätte sie ihm gerne gesagt, dass er nur an der Universität<br />

arbeitete, weil er woanders nichts fände. Und den Enkelkindern.<br />

Anfangs noch klein und Wonneproppen-süß, mittlerweile<br />

zu gelangweilten Teenagern herangereift, die den Blick<br />

kaum noch von ihren Smartphones hoben. Fünf an der Zahl.<br />

Sie begrüßte alle herzlich, strich jedem Enkelkind über<br />

den Kopf, wurde mit Murren bedacht. Der Blick des Sohnes<br />

ging an ihrem Gesicht vorbei. Der Blick der Tochter traf<br />

ihren auf mitfühlende Weise, als wäre sie ein erbärmliches<br />

Geschöpf und keine Frau von 74 Jahren. So wurde sie seit<br />

einiger Zeit häufig angesehen. Als erbärmliches Geschöpf,<br />

das Trost in Form eines mitfühlenden Blickes bedurfte.<br />

Ihr Blick schweift von den Bergen über die steinerne<br />

Straße hin zu dem Haus. Es ist das schönste Haus des Ortes,<br />

findet sie. Die Mauern bestehen aus grobem Stein, typisch<br />

beige, was alles freundlicher, irgendwie wärmer erscheinen<br />

lässt, als bei den Häusern in Deutschland, die derzeit<br />

dem Novemberregen trotzen. Die Fenster sind verhangen<br />

mit leuchtend blauen Läden, die mit dem leuchtend blauen<br />

Himmel konkurrieren. Hier in der Nähe befindet sich der<br />

Friedhof, der wie ein malerischer Gipfel über den Dächern<br />

thront. Der Platz auf dem Cementeri ist so eng, dass die<br />

Verstorbenen vertikal begraben werden müssen. Das hat<br />

sie auf einer Informationstafel gelesen, als sie dort gewesen<br />

ist. Die natürliche Gestaltung des Friedhofs hat ihr gefallen.<br />

Teils verwitterte Gedenktafeln, Fotos der Verstorbenen<br />

und überall Blumen, teils wild durcheinander gestellt.<br />

Sie atmet ein und riecht den Rauch der Bergfeuer. So nennt<br />

sie sie nun. Sie weiß nicht, warum überall Feuer brennen.<br />

In ihrem Kopf tauchen Bilder auf. Von dem Sonntagsessen<br />

mit ihrer Familie. Familie ist zu Hause. So dachte sie<br />

immer, als sie noch jünger war und erfüllt von der Wärme<br />

und Hoffnung und Liebe zu den Menschen, mit denen sie<br />

ihr Leben teilte. Doch ihr Denken hat sich verändert, seitdem<br />

sie gemeinsam an dem Tisch saßen und alle ihr Essen<br />

verspeisten, das sie stundenlang zubereitete. Sie sah, wie ihr<br />

Sohn bereits das dritte Stück Bratenfleisch in sich hineinstopfte,<br />

ohne ein Wort des Dankes zu sagen. Sie sah, wie<br />

ihre Enkelin den Vanillepudding ablehnte, weil er zu viel<br />

Zucker enthielt. Doch vor allem hörte sie. Sie hörte, wie über<br />

das Grummeln und Schmatzen hinweg über sie gesprochen<br />

wurde, als wäre sie nicht anwesend. Es wurde über „Mama“<br />

gesprochen und darüber, was mal im „Ernstfall“ zu tun wäre.<br />

Es wurde darüber gesprochen, „wohin“ es denn mal ginge,<br />

wenn es „soweit“ wäre. Sie hörte den Worten zu, unbeteiligt<br />

und mit einem Anflug von Abscheu ihrer eigenen Familie<br />

gegenüber, die so tat, als hätte ihr Alter ihren Verstand vernebelt<br />

und würde sie zu einem Stück menschlichen Abfalls<br />

transformieren, dessen es sich zu entledigen galt. Sie lächelte,<br />

als sie ein falsches Lob von ihrer Tochter für die Salatsauce<br />

bekam. Sie lächelte, als sie allen einen Kaffee servierte.<br />

Und sie lächelte, als sie sie wieder verabschiedete, immer<br />

mit einem Winken der rechten Hand. Und dann erinnerte<br />

sie sich wieder an die Reportage und den Mann, der seine<br />

Heimat verließ, um eine neue zu finden.<br />

Sie fühlt nun eine Art von Schwere in ihrer Brust, als<br />

sie auf die leuchtend blauen Fensterläden des schönsten<br />

Hauses Deiàs zugeht. Der Schlüssel in ihrer Hand wiegt<br />

nichts und doch bedeutungsschwer. Als sie eintritt, geht<br />

sie durch den dunklen Flur auf die Küche zu, wo sie die<br />

Läden öffnet. Dasselbe wiederholt sie in jedem Raum ihres<br />

neuen Heims. Dann kann sie das Licht sehen.<br />

Von den Bergen steigt Rauch auf. In der Ferne hört sie<br />

Vögel streiten. Von einem Unbekannten dringt das Kreischen<br />

einer Säge zu ihr. Wenn sie ihr Haus verlässt, kann<br />

sie nach rechts in den Ort laufen, wo süßes Gebäck zu starkem<br />

Kaffee serviert wird. Wenn sie nach links geht, kann<br />

Menschen mit Demenz optimal versorgen,<br />

Angehörige unterstützen!<br />

Die Demenzlotsen Siegen-Wittgenstein bieten individuelle<br />

Beratung, Koordination und Unterstützung für Menschen<br />

mit Demenz und ihre Angehörigen.<br />

» www.netzwerk-decm.de<br />

Alzheimer Gesellschaft<br />

Siegen-Wittgenstein e.V.<br />

Stefanie Kremer, 0271 / 6734 7239<br />

Gesundheitsregion<br />

Siegerland eG (GRS)<br />

Manuela Kremer, 0271 / 770 175 80<br />

Caritasverband Siegen-Wittgenstein e.V.<br />

Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz<br />

Südwestfalen<br />

Helene Böhm, 0271 / 39 121<br />

Klinikum Siegen<br />

Markus Bieber, 0151 / 558 184 20<br />

Der auf Mallorca bekannte Friedhof von Deiá.<br />

sie schon bald das Meer sehen, blau wie die Fensterläden.<br />

Und die Schwere in ihrer Brust verflüchtigt sich wie aufgescheuchte<br />

Fliegen, die sich an etwas festgefressen haben<br />

und nun verschwinden müssen, weil sie ihrer Nahrung beraubt<br />

wurden.<br />

Heute würde sie zu Hause bleiben und in einem Buch lesen.<br />

Eines über die Selbstbestimmung älterer Frauen. Morgen<br />

würde sie in einem Café frühstücken. Süßes Gebäck zu<br />

starkem Kaffee. Mit zu viel Zucker. Sonja Dörr<br />

Tagespflege<br />

„Ihre Individualität ist unser Ziel“<br />

Unseren pflegebedürftigen Tagesgästen bieten wir Betreuung,<br />

Gemeinschaft, Unterhaltung, Aktivierung und tagsüber<br />

Entlastung für pflegende Angehörige.<br />

DRK-Pflegezentrum Neunkirchen gGmbH<br />

Am Siebertsweiher 4<br />

57290 Neunkirchen<br />

Telefon 02735 – 600180<br />

E-Mail: info@drk-pflegezentrum-neunkirchen.de<br />

50 durchblick 4/<strong>2023</strong><br />

4/<strong>2023</strong> durchblick 51


Ein junger Mann, nennen wir ihn Steffen, steht hinter<br />

dem Rezeptionsschalter eines Hotels. Mit einem<br />

freundlichen Lächeln begrüßt er einen eben eingetretenen<br />

neuen Gast und nimmt dessen Pass entgegen.<br />

Etwas überrascht schaut er auf die fremdartige Farbe des<br />

Dokuments und stellt fest, bei dem Gast handelt es sich<br />

um einen Touristen. Steffen ist 19 Jahre alt und absolviert<br />

gerade eine Lehre im Hotelfach. Nun werden Sie liebe Leserin,<br />

lieber Leser denken, na und? Kommt jeden Tag und<br />

überall vor. Also eine ganz alltägliche Geschichte…..<br />

Aber: Wir schreiben das Jahr 1988 und das Hotel „Stadt<br />

Berlin“ steht in Berlin-Ost, direkt am Alexanderplatz. Ein<br />

Nobelhotel, ein Haus der Sonderklasse, in dem es ein Privileg<br />

ist, hier tätig sein zu dürfen. Steffen gilt und wirkt<br />

eigentlich als mit „seiner Welt“ zufrieden, das heißt: Seit<br />

einem legendären Auftritt eines Konzertes der Gruppe<br />

„Depeche Mode“ ist in ihm ein freies Lebensgefühl erwacht.<br />

Schon zweimal hat er einen legalen Ausreiseantrag<br />

gestellt, der aber auch zweimal abgelehnt wurde. Nun ja!<br />

Fernweh hat er auch durch seinen Vater bekommen, der<br />

als Musiker viel reisen darf. Ihm, dem Teenager wird die<br />

DDR zu eng, er träumt von einem freien Leben.<br />

An diesem Tag beginnt der Dienst für Steffen wie gewöhnlich<br />

pünktlich um 14 Uhr. Der dänische Jugendliche,<br />

nennen wir ihn Magnus, reist zum ersten Mal ins sozialistische<br />

Ausland, um an einem Tanzturnier in der Hauptstadt<br />

der DDR teilzunehmen. Steffen hält noch immer den<br />

Pass des jungen Dänen in der Hand. Sein Blick fällt auf die<br />

Person ihm gegenüber, dann schaut er wie gebannt wieder<br />

auf das Dokument des jungen Dänen, vertieft sich wie in<br />

Gesellschaft<br />

Geflüchtet<br />

Mit gestohlenem Pass über die Grenze<br />

Er hört immer noch das<br />

befreiende Summen der Tür….<br />

Foto: Wikipedia Commons<br />

Hypnose in das Foto des vor ihm Stehenden. Beide ähneln<br />

sich im Aussehen, im Alter und er denkt, “das könntest du<br />

ja sein“.<br />

Fluchtgeschichten spielen sich immer wieder ab, ob mit<br />

Ballon oder durch Tunnel, über die Ostsee, über Ungarn<br />

und so weiter! Dieser Pass, der inzwischen gut gesichert<br />

vor fremden Zugriff im Hotelsafe liegt, wühlt Steffen auf.<br />

Seine Gedanken kreisen immer und immer wieder. „Es<br />

könnte ein Schritt in die Freiheit sein“? Im Laufe des Nachmittags<br />

verwirft er einige Male seine Überlegungen, doch<br />

immer wieder sieht er sich dem Schritt sehr nahe. Kurz vor<br />

Dienstschluss fällt die Entscheidung, jetzt endgültig! Mit<br />

diesem Schritt stellt er sein ganzes Leben auf den Kopf,<br />

wenige Minuten später gibt es kein Zurück mehr.<br />

Mit dem fremden Pass in der Tasche seines Jacketts,<br />

aufgewühlt und in einer, im Inneren zur Ruhe zwingenden<br />

euphorischen, teils doch bedrückenden Stimmung, verlässt<br />

er das Hotel. Wie gewohnt fährt er in die elterliche<br />

Wohnung, betritt sie heimlich und äußerst angespannt, um<br />

sie lautlos mit einer Reisetasche wieder zu verlassen.<br />

Verabschieden darf er sich nicht, obwohl er mit sich<br />

kämpft. „Sonst werden die Eltern zu Mitwissern, nur nicht<br />

auffallen“, geht es ihm durch den Kopf.<br />

Aufs äußerste angespannt, seine Erregung unterdrückend<br />

betritt er das Gebäude des Bahnhofs Friedrichstraße, den<br />

„Tränenpalast“. Es sind Schritte ins Ungewisse. Die Grenze,<br />

den freien Teil vor Augen, – es ist endgültig – es gibt kein<br />

zurück. „Nur nicht auffallen, ruhig bleiben“, redet er sich<br />

immer wieder von Ängsten erfüllt ein, während der Grenzbeamte<br />

äußerst langsam und kritisch ihn, den Pass, und wieder<br />

ihn und umgekehrt betrachten. In seinem Kopf hämmert<br />

Gesellschaft<br />

es. „Er sieht es mir an …, er merkt es“…. Minuten werden<br />

zu Stunden, selbst seinen Atem vermag er nicht mehr zu<br />

beherrschen, „Um Gottes Willen, wenn er mich jetzt auf Dänisch<br />

anspricht“, geht es durch seinen Kopf, „was sagst du,<br />

wie reagierst du“? Dann endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit<br />

reicht der mit versteinertem Gesichtsausdruck herabblickende<br />

Beamte den Pass über den Schalter…..und Steffen<br />

vernimmt das erlösende Summen der Tür. Die Tür zwischen<br />

Ost und West öffnet sich. Es bedeutet Freiheit. Doch noch<br />

ist die Gefahr bis zum Bahnsteig groß, noch kann man ihn<br />

erkennen, ihn entlarven, ihn fassen.<br />

Langsam nähert sich eine S-Bahn, geräuschvoll fährt sie<br />

ein, Türen öffnen sich, er steigt ein. Automatisch und schnell<br />

schließen sich die Türen. Die Bahn fährt, fährt in die Freiheit.<br />

Es ist Mitternacht als alle Anspannung von ihm abfällt,<br />

er seine Tränen nicht mehr unterdrücken kann und<br />

ihnen freien Lauf lässt. Er kann die Personen, die fremden<br />

Menschen mit tränenvollen Augen nicht erkennen, er kann<br />

nichts sagen während sie ihn vom Sitz hochhelfen, ihn umjubeln,<br />

umarmen, beglückwünschen und ihm freudig überschwänglich<br />

auf die Schultern klopfen. Einige stecken ihm<br />

etwas in die Jacketttasche.<br />

Irgendwo im westlichen Berlin steigt er aus, sucht die<br />

nächste Polizeistation auf. Am nächsten Morgen benachrichtigt<br />

er ganz kurz seine Eltern, „Mama, krieg keinen<br />

Schreck. Ich ruf aus West-Berlin an“. Schmerzlich ist<br />

nach seiner Flucht der Gedanke, „werde ich meine Eltern<br />

je wiedersehen“. Einmal schickt die Staatssicherheit den<br />

Vater nach West-Berlin, er soll seinen Sohn zur Rückkehr<br />

überreden. Vater und Sohn treffen sich, können sich unterhalten,<br />

aber dem Vater ist klar, sein Sohn kehrt nicht zurück.<br />

Magnus, jener dänische Jugendliche, bekommt nach vielen<br />

Scherereien, aber dann über Umwege seinen gestohlenen<br />

Pass zurück. Er kann verspätet, aber ungehindert ausreisen.<br />

Im Westen wird Steffen geraten, auf keinen Fall Kontakt<br />

zu jenem Dänen aufzunehmen. Warum? Wohl um die<br />

Sicherheit beider Personen zu schützen?<br />

Als die Mauer fällt, ist Steffen als Entwicklungshelfer<br />

in Afrika tätig.<br />

Dreißig Jahre nach dem Mauerfall lernen sich Magnus<br />

und Steffen persönlich kennen. Sie treffen sich zu den<br />

Dreharbeiten zum ersten Mal in jenem Hotel am Alexanderplatz.<br />

Die Ereignisse von 1988 haben beide nicht losgelassen.<br />

Sie können zunächst, sich gegenübertretend nichts<br />

sagen, mit Tränen in den Augen fallen sie sich wie zwei<br />

uralte Freunde spontan zur Begrüßung in die Arme.<br />

Endlich kann sich Steffen entschuldigen, aber seinem Gegenüber<br />

ebenso danken, durch ihn die Freiheit erlangt zu haben.<br />

Aus beiden Teenagern sind inzwischen ähnliche Typen<br />

geworden, beide sind Geschäftsmänner mittleren Alters und<br />

beide Familienväter. Jetzt überwältigt davon nun endlich frei,<br />

über alles frei sprechen und sich austauschen zu können.<br />

Der Sender 3SAT berichtete über jene unwirklich<br />

erscheinende Flucht. <br />

Eva-Maria Herrmann<br />

Hartmut Reeh<br />

Ein Künstler der Fotografie<br />

Tief betrübt haben wir Abschied genommen<br />

von Hardy Reeh, einem außergewöhnlichen<br />

Menschen und talentierten Fotografen. Er<br />

bereicherte viele Ausgaben des „durchblick“ mit<br />

seinen kunstvollen Fotos. Dankbar denken wir<br />

an die Zusammenarbeit mit ihm zurück.<br />

Hardy war als Berufsfotograf einer der großen<br />

in der Branche. Seine Werke waren beeindruckend,<br />

viele fanden weltweit Anerkennung<br />

und etliche sind berühmt geworden.<br />

Im Rentenalter hätte Hardy sich zurücklehnen<br />

können, aber stattdessen entschied er sich, den<br />

„durchblick“ mit seinen fotografischen Kenntnissen<br />

zu unterstützen. Er war zur Stelle, wenn<br />

wir seine Expertise oder Unterstützung benötigten.<br />

Auf Hardy konnten wir uns immer verlassen.<br />

Sein Geist wird in den Seiten unserer Zeitschrift<br />

weiterleben. Er fehlt uns!<br />

Vorstand, Redaktion und<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des<br />

durchblick-siegen Information und Medien e.V<br />

Siegen, 4. September <strong>2023</strong><br />

Drei durchblick Titel von Hardy.<br />

52 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 53


Gesellschaft<br />

Gesellschaft<br />

Durch die „Zone“ nach Berlin<br />

Im Jahr 1964 geschah<br />

etwas Unglaubliches.<br />

Nein, Alfred Fries<br />

(mein Vater) war nicht<br />

vom Glauben (sprich:<br />

Mercedes) abgefallen;<br />

aber er „konvertierte“ bei<br />

der Farbe seines nächsten<br />

Mercedes-Modells,<br />

Mercedes-Benz 190 D<br />

(W 110), vom klassischen<br />

Schwarz zum nicht<br />

minder edlen Elfenbeinweiß<br />

mit gleichfarbigem<br />

Lenkrad und erstmalig<br />

mit Servolenkung.<br />

Nach bestandener<br />

Diplom-Prüfung an der<br />

Universität zu Köln durfte<br />

ich im Sommer 1965 –<br />

just in der Zeit (Juni), als<br />

Vater und Mutter zum ersten Mal in ihrem Leben „in die<br />

Luft gingen“, um in Puerto de Sóller auf Mallorca Urlaub zu<br />

machen („Neckermann macht‘s möglich“) – mit dem neuen<br />

Benz ganz allein zu unseren Verwandten nach Berlin fahren.<br />

Auf dem Weg nach Berlin lag die seit 1961 schwer bewachte<br />

„Zonengrenze“. Deren Grenzposten zu passieren, sorgte<br />

jedes Mal für ein mulmiges Gefühl in der Magengrube.<br />

Am Schlagbaum empfing mich eine kaltschnäuzige „Frau<br />

Leutnant“, die als Hüterin des<br />

„ersten deutschen Arbeiter- und<br />

Bauernstaates“ dem jungem<br />

Kapitalistenschnösel mal richtig<br />

zeigen wollte, was sie von<br />

der „BRD“ hält und wer hier<br />

das Sagen hat. Sie inspizierte<br />

zunächst sorgfältig Innen- und<br />

Kofferraum, schob dann einen<br />

fahrbaren Spiegel unter das<br />

Auto und steckte zuletzt eine<br />

lange flexible Stange durch den<br />

Tankstutzen in den Tank. Aber<br />

sie fand keinen „blinden Passagier“.<br />

Als ich schon hoffte, dass<br />

die Schikane überstanden war,<br />

befahl sie mir: „Rückbank raus<br />

nehmen!“ Ich wies sie darauf<br />

hin, dass – wie aus dem Fahrzeugschein<br />

zu entnehmen sei<br />

– nicht ich der Eigentümer sei,<br />

sondern mein Vater, dass ich<br />

Gemeinsames Erkennungsmerkmal des 190 D und der Oberklasse-Sechszylindermodelle<br />

MB 220 und MB 300 waren an der Heckpartie die „Heckflossen“ (in Anlehnung an das<br />

damals vorherrschende Auto-Design in den USA).<br />

Bundesarchivbild 183-L0331-0007<br />

die technischen Details dieses neuen Autos nicht kenne<br />

und deshalb auch nicht wisse, wie das funktioniert und –<br />

insbesondere – ob ich die Rückbank nachher auch wieder<br />

werde einsetzen können. Sie schaute mich einen Moment<br />

lang ungläubig und misstrauisch an, kletterte unvermittelt<br />

mit dem Kopf voran auf den Knien in den Fond des<br />

Wagens, trommelte dann wie verrückt mit ihren Fäusten<br />

auf das Rückbankpolster, fand jedoch auch hier keinen<br />

Grenzübergang Potsdam, Drewitz-Dreilinden.<br />

Foto: Archiv Fries<br />

„Republikflüchtling“. Dann ließ sie mich und das Auto<br />

endlich passieren. Ob sie mir eine „gute Fahrt“ gewünscht<br />

hat, weiß ich nicht mehr. – Aber überall, wo ich hinkam<br />

mit diesem imposanten Gefährt, war ich der bestaunte<br />

„stolze Hahn im Korb“. – Ende Oktober holte mich mein<br />

Vater nach meiner USA-Reise mit diesem schönen Auto<br />

vom Flughafen Köln/Bonn ab.<br />

Ein weiteres Erlebnis gibt Hinweise auf Veränderungen<br />

dieses Modells W123 im Bereich des Kofferraums. Mit Vaters<br />

Erlaubnis durfte ich eines Abends mit dem „Benz“ mal<br />

„Spazieren fahren“. Ich fuhr mit einer Freundin zum Restaurant<br />

Eremitage und schloss das vor dem Restaurant geparkte<br />

Auto per Zentralverriegelung ab. Als Vater am nächsten<br />

Morgen vor seinem Geschäft das Auto beladen wollte,<br />

schaute er völlig verdutzt in den Kofferraum und rief Sohn<br />

und Mitarbeiter Gerhard zu sich mit der Frage: „Gerhard,<br />

hier ist etwas anders als sonst, ich weiß aber nicht was?!“<br />

Gerhard erkannte sofort, was anders war; das Reserverad<br />

war nämlich verschwunden. Aber wieso? Zunächst sind<br />

hier zwei notwendige technische Erläuterungen zu machen:<br />

1. Im neuen MB 190 D (W 110) war das Reserverad im<br />

Kofferraum mit einer Halterung stehend an der rechten Seitenwand<br />

befestigt und nicht unter einer Abdeckung im Kofferraumboden<br />

angeschraubt. 2. Mit der Zentralverriegelung<br />

des Fahrzeugs wurde nicht auch zugleich der Kofferraum<br />

abgeschlossen. Er hatte ein separates Schloss mit einem<br />

Druckknopf, mit dem der Kofferraumdeckel geöffnet werden<br />

konnte. Wenn er zugeklappt und eingerastet war, musste<br />

der Kofferkasten mit dem Schlüssel abgeschlossen werden.<br />

Mit kriminalistischem Spürsinn fanden wir gemeinsam die<br />

Erklärung für den vorliegenden Fall. Vater war es für das<br />

tägliche Be- und Entladen des Autos meistens zu lästig, den<br />

Kofferraum mit Schlüssel abzuschließen, zumal das Auto<br />

nachts in der Garage stand. Als ich an diesem Abend mit<br />

Vaters Auto zum Rendezvous war, wusste ich nicht, dass<br />

der Kofferraum nicht (separat) abgeschlossen war. Auf dem<br />

dunklen Parkplatz hatte währenddessen ein sachkundiger<br />

Dieb sich diese Sicherheitslücke zu Nutze gemacht und das<br />

ganze Ersatzrad geklaut. Trotz unserer groben Fahrlässigkeit<br />

hat die Versicherung den Schaden ersetzt, weil sie ihrerseits<br />

nicht sachkundig genug war. In der Schadensmeldung<br />

war anzukreuzen, ob der Kofferraum verschlossen oder<br />

nicht verschlossen war. Wir haben natürlich „verschlossen“<br />

angekreuzt, denn er war ja tatsächlich ins Schloss gefallen<br />

(= verschlossen), aber nicht abgeschlossen. Danach war<br />

aber nicht ausdrücklich gefragt worden.<br />

Technische Infos: Mercedes-Benz 190 D (W 110), 2-Liter-Dieselmotor<br />

(1988 cm 3 Hubraum) mit 55 PS (40 kW) und Viergang-<br />

Schaltgetriebe; Maße: L 4,73 m, B 1,795 m, H 1,495 m; Leergewicht<br />

1350 kg. Bei einem Normverbrauch von 9 L/100 km und<br />

einem Tankinhalt von 65 Litern hatte er eine Reichweite von über<br />

700 km. Seine Höchstgeschwindigkeit lag bei 133 km/h.<br />

Hans-Peter Fries<br />

54 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 55


Glosse<br />

Oh Mann – typisch Frau<br />

Das einzigartige Wesen<br />

Eine Situation, die frau kennt: Die Riesenhandtasche,<br />

auch liebevoll „Beischlafutensilienkoffer“ genannt,<br />

wird panikartig nach dem Autoschlüssel durchsucht!<br />

IhreTiefen sind unergründlich und es finden sich<br />

darin Dinge wieder, die frau schon längst als verloren deklariert<br />

hat.Warum nehmen wir eigentlich kein kleineres<br />

Behältnis nur für die notwendigsten Dinge mit? Ganz einfach,<br />

weil uns alles notwendig erscheint und wir für sämtliche<br />

Notfälle gewappnet sein müssen.<br />

Was haben wir liebenswerten Wesen eigentlich sonst<br />

noch alles drauf, was uns als einzigartig auszeichnet? Wir<br />

werden als „Multitasking“ bezeichnet, das bedeutet laut Wikipedia<br />

die Ausführung zweier oder mehrerer voneinander<br />

unabhängiger Aufgaben zur selben Zeit oder abwechselnd<br />

in kurzen Zeitabständen. Im Alltag könnte das z.B. sein: Telefonieren,<br />

Email schreiben, Termine koordinieren, Nägel<br />

Foto:Shutterstock<br />

lackieren. Wow, Superwomen, Frauenpower vom Feinsten!<br />

Ich möchte hier den Höhenflug beenden und auf ein<br />

paar „Macken“ eingehen. Ich denke da an meine Schuhkollektion,<br />

böse Zungen bezeichnen es als Schuhtic. Auf<br />

jedes neue Paar reagiert mein Mann mit dem Stoßseufzer:<br />

„Dafür musst Du aber ein anderes Paar entsorgen!“ Mache<br />

ich natürlich nicht, denn ich liebe alle meine Schuhe.<br />

Eine andere Marotte ist der sehr gut gefüllte, wenn<br />

nicht sogar übervolle Kleiderschrank mit nichts drin. Frau<br />

steht davor und findet einfach nichts „passendes“.<br />

Die Vielzahl unserer Schmuckstücke ist vielen Männern<br />

bekannt, nicht weil sie jedes Teil kennen, sondern die<br />

verhedderten Halsketten, Armbänder und Ohrringe wieder<br />

in mühseliger Kleinarbeit entwirren müssen, weil wir keine<br />

Zeit dafür haben und ausgerechnet das verknotete Teil<br />

jetzt tragen wollen.<br />

Das Ritual beim Verlassen der Wohnung zeichnet uns<br />

auch aus: Frau geht aus dem Haus und kurz darauf fragen<br />

wir uns: „Habe ich die Tür wirklich abgeschlossen? Ist das<br />

Bügeleisen aus (falls frau vorher gebügelt hat)? Ist die Kaffeemaschine<br />

ausgeschaltet? Sind alle Fenster geschlossen?“<br />

Was machen wir? Wir gehen zurück, um alles nochmal zu<br />

überprüfen; wenn ein Urlaub ansteht, wird aus dem Doppelcheck<br />

ein Dreifachcheck! Sicherheit geht eben vor.<br />

Das sind alles kleine Spleens und Macken, die den<br />

Charme und die Einzigartigkeit von uns Frauen ausmachen.<br />

Sie treffen sicher nicht für jede zu, aber Ausnahmen<br />

bestätigen bekanntlich die Regel! Gönnen wir sie uns einfach,<br />

denn schließlich hat jeder Mensch seine Marotten<br />

und das ist gut so!<br />

Ulla Schreiber<br />

Ein Mann, ein Wort ?<br />

Es gibt ein Vorurteil, das sich besonders bei Männern<br />

hartnäckig hält: „Frauengrüppchen sind laut! Immer!<br />

Frauen reden, kreischen, lachen und brauchen dabei<br />

noch nicht einmal eine Pause, um zu atmen“. Doch ich hatte<br />

neulich ein Erlebnis, das beweist, dass dieses Vorurteil<br />

einfach nur ein blödes Klischee ist.<br />

Ich hatte einige Stunden Freizeit zwischen zwei Terminen<br />

und mir überlegt, diese ganz entspannt in einer Sauna zu verbringen.<br />

Ich war sehr erfreut, dass es dort wunderbar ruhig<br />

war. Anscheinend gingen die Menschen, die in diesem Ort<br />

wohnten, nicht um diese Zeit in die Sauna. Bis auf eine kleine<br />

Gruppe Männer allerdings, augenscheinlich ein langjähriger<br />

Saunaclub. Sie waren schätzungsweise zwischen 70 und 80<br />

Jahre und trafen ein, während ich in der ersten Sauna saß. Vier<br />

weitere kamen dazu, grüßten freundlich und begannen sofort,<br />

sich gegenseitig und lautstark über die neuesten Ereignisse in<br />

ihrem Leben zu informieren.Alberts Auto hatte wohl einen<br />

Marderschaden, er hatte sehr lange bei der Reparatur warten<br />

müssen. Seit Schneiders Sohn die Autowerkstatt übernommen<br />

hat, kann man nämlich die Terminplanung da vergessen. Das<br />

war im Krankenhaus dasselbe, rief Herbert. Er wäre nämlich<br />

letzte Woche zur Nachuntersuchung dort gewesen und hätte<br />

so lange warten müssen, bis er ein Knöllchen am Auto hatte.<br />

Karl-Heinz fragte sofort, wie es denn so mit dem neuen<br />

Schultergelenk klappte. Daraufhin erklärte Herbert nochmal<br />

alles ganz genau. Bevor er zur Schilderung der Reha kam, war<br />

meine Zeit um, und ich verließ die Sauna.<br />

Draußen saßen Otto und Bernhard, die auch über Herberts<br />

neues Schultergelenk sprachen. Das sei schon toll, wie<br />

schnell das alles heutzutage ginge. Und das man auch noch<br />

dringend über die Trainerfrage des Fußballvereins sprechen<br />

Glosse<br />

müsste. Apropos sprechen: Einige der Saunafreunde tragen<br />

außerhalb des Schwitzraumes Hörgeräte. In der Sauna allerdings<br />

lösen sie diese Hörprobleme, indem sie sich anschreien.<br />

Und zwar unentwegt. Damit alle auch alles hören können. Ich<br />

also auch! Und deswegen weiß ich jetzt alles über zerbissene<br />

Kabel, Bluthochdruck, die aktuellen Fußballergebnisse<br />

und Beitragserhöhungen im örtlichen Heimatverein. Ich weiß<br />

sogar, dass Alberts Frau Mathilde heißt und einen indischen<br />

Kochkurs von den Kindern bekommen hat, er aber überhaupt<br />

nicht scharf essen kann, wegen seiner Hämorriden. Irgendein<br />

Karl-Heinz ein Blödmann, und seine Tochter magersüchtig ist.<br />

Und ich weiß jetzt, dass „Männergrüppchen“ laut sind. Sehr<br />

laut! Viel lauter als wir Frauen. Ulla D’Amico<br />

Bild: Carla Strehlau<br />

VdK Soziale Sicherheit in einer<br />

großen Gemeinschaft<br />

info@pietaet-siegen.de • www.pietaet-siegen.de<br />

LETZTE WÜNSCHE?<br />

skf-siegen.de<br />

Beraten.<br />

Begleiten.<br />

Befähigen.<br />

Sozialdienst katholischer<br />

Frauen Siegen e.V.<br />

Kreisverband<br />

Siegen-Olpe-Wittgenstein<br />

57072 Siegen Morleystr.15-17<br />

Tel.: 02 71 / 30 38 29-0<br />

Fax: 02 71 / 30 38 29-18<br />

e-mail: kv-siegen@vdk.de<br />

www.vdk.de/kv-siegen-olpe-wittgenstein<br />

Falls Sie mehr über den VdK wissen möchten,<br />

wenden Sie sich an den Kreisverband oder direkt<br />

an den für Sie zuständigen Ortsverband<br />

Alte Poststraße 21 • Siegen<br />

0271 52 00 9<br />

Wir erfüllen sie.<br />

Rathausstraße 5 • Wilnsdorf<br />

02739 47 72 07<br />

56 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 57


Reisen<br />

Der Weg ist das Ziel<br />

Mit Zug und Schiff über den Polarkreis hinaus<br />

Der Intercity hat den Kieler Hauptbahnhof pünktlich<br />

erreicht. Die leichten Wellen der Kieler Förde<br />

glitzern in der späten Nachmittagssonne. Es ist der<br />

längste Tag des Jahres. Nur wenige hundert Meter vom Bahnhof<br />

entfernt beginnt der Schweden-Kai, von wo uns eines der<br />

Stena Schiffe über Nacht in das rund 450 Kilometer entfernte<br />

Göteborg bringen wird. Viele Passagiere erfreuen sich an<br />

Deck an dem wunderschönen Ausblick über die Stadt und<br />

den verlängerten Ostseearm. Es ist gegen 18:30 Uhr. Vor dem<br />

durch ein Gitter noch verschlossenen Selbstbedienungsbüffet<br />

stauen sich schon eine Reihe von Gästen. Dies, obwohl das<br />

Büffet erst um 19 Uhr freigegeben wird. Sie atmen weder die<br />

frische Seeluft ein, noch wissen sie, welch schöne Aussicht<br />

ihnen an Deck entgeht. Alternative zum Büffetrestaurant ist<br />

eine Tischreservierung im Bedienungslokal.<br />

Ein Rumpeln ertönt durch das ganze Schiff, der Anker<br />

wird gelichtet, und das Schiff schwenkt auf Kurs ein. An<br />

Backbord gleitet die Schleuse Holtenau vorbei, welche das<br />

Ende des Nord-Ostsee-Kanals bildet. An Steuerbord erkennen<br />

wir den breiten Badestrand und das Mahnmal Laboe.<br />

Die Kieler Förde weitet sich in die offene See. Das Schiff<br />

nimmt nunmehr Kurs nach Norden. Die dänischen Inseln<br />

Langeland und Falster werden passiert. Der Wettergott<br />

meint es besonders gut mit uns, denn wir erleben, wie sich<br />

die Sonne im Nord-Nordwesten langsam dem Horizont nähert<br />

und schließlich wie ein roter Ball im Meer verschwindet.<br />

Auch Stunden danach lässt sich noch ahnen, wo sie sich<br />

jetzt in etwa befindet. Gegen Mitternacht unterquert das<br />

Schiff die Eisenbahn- und Autobrücke über den Großen Belt<br />

und nimmt Kurs ins Kattegatt. Gegen acht Uhr am nächsten<br />

Morgen erreichen wir den eindrucksvollen Schärengarten,<br />

welcher Göteborg, der zweitgrößten Stadt Schwedens mit<br />

600.000 Einwohnern, vorgelagert ist. Diese Inselwelt stellt<br />

höchste Anforderungen an Kapitän und Steuermann.<br />

Zugstopp am Polarkreis.<br />

Der Zug bringt uns in nordöstlicher Richtung mit hoher<br />

Geschwindigkeit nach Mora in der Provinz Dalarna, dem<br />

Zielpunkt des historischen 90 km langen Wasalaufs, dem<br />

wohl größten sportlichen Ereignis in Schweden. Die Provinz<br />

ist berühmt durch die handgeschnitzten und bemalten<br />

Dalarna-Holzpferde. Im Gegensatz zum Straßenverkehr, wo<br />

maximal 110 km/h erlaubt sind, erreichen die schwedischen<br />

Fernzüge bis zu 200 km/h. Hier in Mora am Siljansee beginnt<br />

die eigentliche, etwa 840 km lange Strecke der Inlandsbahn.<br />

Am frühen Nachmittag des nächsten Tages läuft der Triebwagenzug<br />

ein. Das Personal winkt uns freundlich zu und begrüßt<br />

uns in schwedischer, deutscher und englischer Sprache.<br />

Bald hat der Zug ein tüchtig Maß an Höhenmetern gewonnen.<br />

Dann kommt der erste Halt. Wir steigen aus, um eine Bärenhöhle<br />

zu besichtigen. Sie ist zur Zeit unbewohnt, Meister Petz<br />

hält es sicherlich gegenwärtig woanders besser aus. Der Zug<br />

setzt seine Fahrt fort mit konstant 80 km/h. Die Zugbegleiterin<br />

gibt gerne detaillierte Auskünfte. Auf 524 m Höhe haben<br />

wir den höchsten Punkt der Strecke erreicht. Das bedeutet<br />

eine Steigung von 360 Höhenmetern. Nadelbäume und Gestrüpp<br />

wechseln sich ab. In den Wäldern lagern wildverstreut<br />

Felsbrocken, ein Relikt aus der letzten Eiszeit. Schließlich<br />

wird der Blick weiter und die Strecke führt schnurgeradeaus.<br />

Die Tachonadel zittert bei 120 km/h. Eine längere Pause ist<br />

nunmehr eingeplant, und wir können in einem heimeligen<br />

Restaurant eine vorher im Zug bestellte typisch schwedische<br />

Mahlzeit genießen. Bald hat der Zug Sveg erreicht, die Heimat<br />

von Henning Mankell. Die Brücke von Sveg spielt eine<br />

entscheidende Rolle in seinem Roman „Das Auge des Leoparden“.<br />

Bei einer Mutprobe stürzt einer der beiden Freunde<br />

von dem Brückengeländer und bleibt querschnittsgelähmt.<br />

Gegen 21:30 Uhr kommen wir in Östersund an, dem<br />

heutigen Ziel unserer Reise, bekannt durch internationale<br />

Biathlon-Wettkämpfe. Östersund, eine Stadt mit rund<br />

50.000 Einwohnern, in der Provinz Jämtland, liegt etwa<br />

auf der Hälfte zwischen dem südlichsten und nördlichsten<br />

Punkt Schwedens. Nördlich von Östersund leben jedoch<br />

nur noch etwa 10 % der Bevölkerung. Wir gönnen uns einen<br />

Tag Pause und besichtigen u.a. den Freilichtzoo der<br />

Stadt. Etwas mulmig wird uns vor einem Raubtiergehege,<br />

wo uns zwei Königstiger prüfend betrachten. Sie sind zwar<br />

durch eine hohe Glaswand getrennt, jedoch keine drei Meter<br />

von uns entfernt.<br />

Die planmäßige Weiterfahrt beginnt recht früh am<br />

nächsten Morgen und führt uns immer weiter nach Norden.<br />

Menschliche Behausungen werden rarer und die Vegetation<br />

spärlicher. Schließlich erreichen wir gegen 15 Uhr Arvidsjaur,<br />

ein Ort der für seine auf Pfahlbauten errichteten Lappensiedlungen<br />

berühmt ist. Aber nicht nur deswegen. Dies<br />

erfahren wir als wir im Hotel Laponia angekommen sind. In<br />

dieser Gegend werden im Winter Autos auf ihre Wintertauglichkeit<br />

getestet. Dies gilt besonders für Kurvenverhalten,<br />

Bodenhaftung und extreme Belastbarkeit (sogenannte Elchtests).<br />

„Sie sollten im Winter kommen“ meint eine Hotelangestellte<br />

schmunzelnd, „dann haben wir bis zu -30 Grad“.<br />

Vor dem Eingang zum Schwimmbad verbietet ein Schild die<br />

Mitnahme hochprozentiger Getränke. Dieses Verbot ist in<br />

erster Linie adressiert an die Testfahrer im Winter.<br />

Am nächsten Tag geht die Fahrt gegen 16 Uhr weiter,<br />

um nach etwa 1 Stunde wieder anzuhalten. Jetzt haben wir<br />

ihn erreicht, den Polarkreis. Ein kleines Stück ist durch eine<br />

Reihe von Felsbrocken markiert. Hier beginnt das Land<br />

der Mitternachtssonne. Zum Nordkap sind es noch 565 km<br />

und zum Nordpol noch 2.611 km. Wir machen einen kurzen<br />

Halt in Jokkmokk, berühmt durch seinen Lappenmarkt<br />

im Februar. Gegen 22:30 Uhr sind wir in Gällivare am<br />

Ende der Bahnstrecke angelangt. Hier scheint die Sonne<br />

ununterbrochen vom 26. Mai bis zum 12. Juli. Ein Besuch<br />

auf dem Dundret ist noch angesagt, einem Berg von etwa<br />

823 m Höhe. Der Blick schweift weit nach Norden, wo<br />

sich die Sonne durch einen roten Streifen erahnen lässt. In<br />

Gällivare gibt es zwei Anschlussmöglichkeiten der Bahn,<br />

entweder nach Süden über Lulea in Richtung Stockholm<br />

Hölzerne Bahnbrücke über reißenden Fluss.<br />

oder nach Norden mit der Erzbahn über Kiruna ins norwegische<br />

Narvik. Wir haben uns für diesen Weg entschieden,<br />

bleiben aber noch einen Tag in Gällivare. Es ist Sonntag,<br />

und wir staunen über die totale Ruhe. Dies ist ein „dunkelroter<br />

Tag“ erklärt uns ein Mitarbeiter des Hotels. Dies ist<br />

der Sonntag nach Mitsommer, wo in ganz Schweden auf<br />

dem Land ausgelassen gefeiert wird. Schließlich finden<br />

wir noch ein irisches Restaurant zum Abendessen. Alle<br />

anderen Gaststätten sind geschlossen. „Very red Sunday“<br />

bestätigt der Irische Gaststätteninhaber, als er uns zwei Gläser<br />

echtes Guiness zum Essen serviert.<br />

Am nächsten Morgen besteigen wir die Erzbahn in<br />

Richtung Narvik. Dieser berühmte Zug kommt aus Lulea<br />

und hat bald Kiruna erreicht, was zu Deutsch „Schneehuhn“<br />

heißt. Kiruna ist das Zentrum des Erzbergbaus und<br />

die nördlichste Stadt. in Schweden. Sinnigerweise trägt<br />

das zentrale Hotel am Platz den Namen „Ferrum“, um<br />

welches sich die Siedlungen der Anwohner scharen. Die<br />

riesigen Abraumhalden rundum muten an wie eine trostlose<br />

Mondlandschaft. Wir fühlen uns ein wenig an die Spitze<br />

eines Eisberges erinnert, nämlich nur etwa 7 % der Grubenanlagen<br />

befinden sich an der Oberfläche. Schon häufiger<br />

mussten ganze Wohnsiedlungen aus geologischen<br />

Gründen geräumt werden, so etwa auch besagtes Hotel<br />

Ferrum, welches wir bei einem späteren Besuch an anderer<br />

Stelle wieder vorfanden. In westlicher Richtung liegt<br />

der Kebnekaise, der mit 2.117 m höchste Berg Schwedens.<br />

Der Grenzübergang nach Norwegen, Riksgränsen genannt,<br />

war früher ein beliebtes alpines Sommerskigebiet. „Skilaufen<br />

unter der Mitternachtssonne“, so lautete der berühmte<br />

Slogan der Veranstalter. Heute entdecken wir nur noch wenige<br />

Schneefelder als Folge des Klimawandels. Nun geht<br />

es stetig bergab bis auf Seehöhe nach Narvik. Wegen der<br />

besseren Sicht empfiehlt es sich, auf der rechten Seite des<br />

Waggons Platz zu nehmen.<br />

Unter uns sehen wir schließlich die langgezogenen<br />

Wogen des europäischen Nordmeeres. In Narvik angekommen<br />

empfängt uns starker Nieselregen, welcher<br />

uns auf der anschließenden Busfahrt nach Harstad <br />

Regenbogen über dem Trollfjord.<br />

58 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 59


Der durchblick und alle, die sich im Laufe<br />

des Jahres für ihn engagiert haben,<br />

wünschen schöne Weihnachtstage und<br />

einen guten Rutsch ins neue Jahr.<br />

Mitternachtssonne über dem europäischen Nordmeer.<br />

begleiten wird. Nun sind wir an einem zentralen Haltepunkt<br />

der Hurtigruten angekommen. Hier treffen sich Schiffe aus<br />

südlicher Richtung mit Zielpunkt Nordkap/Kirkenes mit<br />

denen, die aus dem hohen Norden südwärts fahren. Beide<br />

Richtungen sind an der Anlegestelle genau ausgeschildert,<br />

um Pannen zu vermeiden. Trotzdem sieht sich das<br />

Schiffspersonal unsere Fahrkarten genau an. Die Schiffe<br />

fahren nahezu zeitgleich los. Unser Boot umrundet nach<br />

Nordwesten noch eine Insel bei etwa 69 Grad nördlicher<br />

Breite, den nördlichsten Punkt unserer Reise und nimmt<br />

dann kontinuierlich Kurs Richtung Süden. Dann sehen wir<br />

sie vor uns: die Vesteralen und die Lofoten, die bizarr rund<br />

700 Meter hoch senkrecht aus dem Meer hervorragen.<br />

Das Wetter ändert sich nunmehr nahezu stündlich, so<br />

scheint gerade einmal die Sonne, als wir uns den Lofoten<br />

nähern. Schließlich fahren wir in den Trollfjord ein, welcher<br />

an einigen Stellen nicht viel breiter als das Schiff lang<br />

ist. Das Wendemanöver, für die Besatzung stets eine neue<br />

Herausforderung, wirkt auf uns faszinierend und wird mit<br />

viel Beifall bedacht. Einige Seeadler überfliegen das tiefgrüne<br />

Wasser und verstärken mit ihrem durchdringenden<br />

Geschrei die einmalige Atmosphäre. Ein Regenbogen über<br />

dem von hohen Felsen eingerahmten Trollfjord rundet das<br />

Stimmungsbild in unvergesslicher Form ab. Wir nähern<br />

uns der Hauptstadt Svolvaer, wo ein etwa einstündiger<br />

Aufenthalt angesagt ist. Auf den Treppen zum Ausgang<br />

drängeln sich schon zahlreiche Passagiere eine Viertelstunde<br />

vor dem Anlegen trotz der freundlichen Information<br />

des Kapitäns, dass dies noch eine Weile dauern werde.<br />

Die Durchsage erfolgt in Norwegisch, Deutsch und Englisch,<br />

hält aber einige Unentwegte nicht davon ab, im Treppenbereich<br />

um jeden Quadratzentimeter Boden zu kämpfen.<br />

Die Sonne meint es diesmal gut, und es ist recht warm. Einige<br />

Passagiere verlassen das Schiff im Sportdress. Sie wollen<br />

sich dieses einmalige Lauferlebnis nicht entgehen lassen:<br />

Trainingslauf im Anblick der bevorstehenden Mitternachtssonne.<br />

Die Verständigung in englischer Sprache klappt<br />

recht gut, und alle haben etwas Interessantes zu erzählen.<br />

Der Weg ist ohne große Hindernisse begehbar, und wir sind<br />

so in Gespräche vertieft, dass wir ganz überrascht plötzlich<br />

vor einer Felswand stehen, welche mehrere 100 Meter senkrecht<br />

in die Höhe geht. Absolut Ende Gelände. Hier wäre<br />

nur noch alpine Kletterausrüstung mit allen Schikanen angesagt.<br />

Wir müssen herzlich über uns lachen und beeilen<br />

uns wieder rechtzeitig an Bord zu sein. Am späten Abend<br />

macht das Hurtigrutenschiff noch einen Stopp in Stamsund<br />

und nimmt dann Kurs in die offene See in Richtung Bodö,<br />

berüchtigt für seine starken Gezeitenströme.<br />

Nun erreicht die Sonne schließlich ihren tiefsten Punkt klar<br />

über dem Horizont. Ihre Strahlen schimmern golden in den<br />

Wellen des Europäischen Nordmeeres, und wir sehen, wie sie<br />

sich dann langsam wieder nach oben bewegt, ein einmaliger<br />

unvergesslicher Anblick. Einige Passagiere vergolden dies<br />

mit einem Glas Rotwein in der Hand, eine nicht gerade billige<br />

Angelegenheit in der norwegischen Gastronomie.<br />

Bodö, direkt am Polarkreis gelegen, wird nachts erreicht.<br />

Die aus Süden kommenden Schiffe legen dort tagsüber<br />

an, in Erwartung der Polarkreistaufe.<br />

Durch einen langen Fjordarm gelangen wir am übernächsten<br />

Morgen nach Trondheim, etwa auf der gleichen<br />

geographischen Breite wie Östersund auf schwedischer<br />

Seite. Noch einmal geht es hinaus in die offene See,<br />

und wir verlassen dann das Schiff nach insgesamt etwa<br />

56 Stunden in Kristiansund, etwa wie das südliche Kristiansand<br />

auf dem gleichen Längengrad wie Siegen gelegen.<br />

Von dort aus geht es per Flugzeug und Bahn über Oslo<br />

und Kopenhagen zurück in die Krönchenstadt.<br />

Wir blicken in dankbarer Erinnerung zurück an diese<br />

eindrucksvolle und erlebnisreiche Rundreise. Eine derartige<br />

Kombinationsfahrt ist auch deswegen zu empfehlen,<br />

weil die Reise mit dem Postschiff dann billiger ist als bei<br />

einzelner Buchung. Die Fahrt mit der Inlandsbahn kann<br />

zudem an zahlreichen Stationen ohne Aufpreis unterbrochen<br />

werden. Manche Touristen nutzen diese Gelegenheit<br />

zu Abstechern in das urwüchsige Hinterland. Hierzu unterbreitet<br />

die Eisenbahngesellschaft zahlreiche spannende<br />

Vorschläge. Informationen unter www. inlandsbanan.<br />

Wie heißt es doch: Der Weg ist das Ziel.<br />

Fotos: Erika und Urs Göckus. Text: Ernst Göckus<br />

Anne Alhäuser, Hans Amely, Christian Bauer,<br />

Karl Becker, Thomas Benauer, Heinz Bensberg,<br />

Gert Bombien, Adele von Bünau, Claudia Chacon-Flores,<br />

Ulla D’Amico, Antonie Dell, Patrick Diehl, Herbert Dielmann,<br />

Sonja Dörr, Helmut Drabe, Ingrid Drabe, Anne Eickhoff,<br />

Friedhelm Eickhoff, Dr. Leif Arne Eickhoff, Julian Felgitsch,<br />

Kerstin Fey, Gudrun Fokken, Prof. Hans-Peter Fries, Erika Graff,<br />

Nadine Gerhard, Erika Göckus, Ernst Göckus, Urs Göckus, Thomas<br />

Greiner, Bettina Goßhaus-Lutz, Maximilian Goßhaus-Lutz, Gertrud<br />

Hein-Eickhoff, Jörn Heller, Renate Helm, Charlotte Henke, Arndt Hensel,<br />

Karoline Hermann, Eva-Maria Herrmann, Guido Heupel, Erna Homolla,<br />

Heike Hütwohl, Kimberly Hütwohl, Ronny Jäger, Ulrich Jud, Heinz<br />

Hermann Katz, Wolfgang Kay, Erich Kerkhoff, Wolfgang von Keutz,<br />

Sigrid Kobsch, Olaf Koplin, Geli Kreutter, Olaf Kurz, Dr. Ingeborg<br />

Längsfeld, Jörn Lagemann, Dr. Ingrid Leopold, Wilfried Lerchstein,<br />

Friedhelm Limburger, Horst Mahle, Oliver Mahle, Günter-Herman<br />

Matthes-Arongagbor, Armin Maxeiner, Jörgen Meister, Dieter Moll,<br />

Gudrun Neuser, Matthias Neuser, Bettina Neuß, Marion Ortmann, Wolfgang<br />

Paesler, Rita Petri, Bernadette von Plettenberg, Karin Piorkowski, Birgit<br />

Rabanus, Tessie Reeh, Hartmut Reeh, Volker Reichmann, Andrea Richter,<br />

Jürgen Ritter, Willi Scheffel, Nicole Scherzberg, Stephan Schliebs, Andreas<br />

Schmidt, Hans-Rüdiger Schmidt, Christel Schmidt-Hufer, Astrid E.<br />

Schneider-Mareski, Tilla-Ute Schöllchen, Ulrich Schöllchen, Ulla Schreiber,<br />

Kirstin Schrimpf, Eva Schumacher, Helga Siebel-Achenbach, Bruno Steuber,<br />

Heinz Stötzel, Carla Strehlau, Dr. Louisa Thomas, Renate Titze, Dieter Tröps,<br />

Angelika van Vegten, Lukas Vehn, Ulli Weber,<br />

Rüdiger Zimmermann, Ulrike Zöller<br />

60 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 61


Bald also wieder Weihnachten!<br />

Und wieder der<br />

Gesang der Engel mit ihrer<br />

Verkündigung des Friedens,<br />

den wir wohl selten so sehnsüchtig<br />

herbeigewünscht haben<br />

wie gerade jetzt, wo er uns<br />

wieder und wieder abhanden<br />

kommt, weltpolitisch wie zwischenmenschlich…<br />

Es ist kein Zufall, dass<br />

der Gesang der Engel zu allen<br />

Zeiten, gerade auch den<br />

unfriedfertigen, so reichen<br />

literarischen Widerhall fand,<br />

bei frommen wie bei nicht so frommen Menschen. Eine der<br />

schönsten und vielfältigsten Sammlungen weihnachtlicher<br />

Texte ist immer noch die Anthologie des Theologen und Bürgerrechtlers<br />

Friedrich Schorlemmer, die unter dem Titel „Dezembernacht“<br />

von A bis Z (nach ihren Autoren) Gedichte und<br />

Geschichten zur Advents- und Weihnachtszeit in einem Band<br />

vereint - eine wahre Fundgrube für Weihnachtsbewegte, dazu<br />

mit seinem grünem Leineneinband ein erfreulicher Vertreter<br />

aus der Kategorie des schönen Buches, das mit seinem äußeren<br />

Erscheinungsbild auch seinem (hier zweifarbig gesetzten)<br />

Inhalt entspricht.<br />

Was die Schönheit von<br />

Büchern betrifft, so darf<br />

man hier getrost (ohne allzu<br />

unfair zu sein) die norwegische<br />

Künstlerin Lisa Aisato an<br />

erster Stelle nennen, die mit<br />

ihrem atemberaubenden Werk<br />

„Alle Farben des Lebens“ auch<br />

hierzulande für beträchtliches<br />

Aussehen gesorgt hat. So<br />

umfassend, poetisch, witzig,<br />

fantasievoll und verschwenderisch<br />

in Formen und Farben<br />

hat man den Verlauf des<br />

menschlichen Lebens samt all<br />

seiner Hoffnungen, Leiden, Ängste und Träume wohl noch<br />

nie illustriert gesehen.<br />

Dieses Jahr nun beglückt uns Aisato mit einer fulminanten<br />

neuen Version von Charles Dickens’ „Weihnachtsgeschichte“,<br />

die nicht nur zu den wichtigsten<br />

Texten der britischen Literatur gehört, sondern mit ihrer liebenswerten,<br />

jedenfalls immer liebenswerter werdenden Fi-<br />

Buchbesprechung<br />

Endlich: Weihnachten!<br />

Endlich: Frieden auf Erden!<br />

Buchtipps zur Unterstützung himmlisch-mitmenschlicher Fertigkeiten<br />

Radius-Verlag, 20,00 Euro,<br />

ISBN 978-3-87173-526-4<br />

Woow Books, 26,00 Euro,<br />

ISBN 978-3-96177-071-7<br />

Woow Books, 26,00 Euro,<br />

ISBN 978-3-03967-002-4<br />

gur des Scrooge ein zeitlose<br />

Erinnerung daran ist, dass die<br />

Durchschlagskraft der Weihnachtsbotschaft<br />

in hohem<br />

Maße davon abhängt, ob es<br />

uns gelingt, die eigene Engherzigkeit<br />

und Bitterkeit zu<br />

überwinden, um wieder neu<br />

Dankbarkeit empfinden und<br />

Güte üben können. Scrooge<br />

ist eben nicht nur der Typ um<br />

die Ecke, sondern auch der in<br />

den eigenen vier Wänden.<br />

Übersetzt wurde Aisatos<br />

Dickens von der phänomenalen<br />

Gabriele Haefs, die seit 25 Jahren mit der ihr eigenen<br />

Sprachsensibiliät aus dem Norwegischen, Dänischen und<br />

Englischen Bücher namhafter Autoren ins Deutsche überträgt,<br />

was ihr unter anderem den Gustav-Heinemann-Friedenspreis<br />

sowie den Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises<br />

für ihr übersetzerisches Gesamtwerk eingetragen hat.<br />

Nicht ganz so preisüberhäuft<br />

ist der Autor der<br />

folgenden Weihnachtspublikation.<br />

Auch wird er sich mit<br />

seinen Texten nicht in den<br />

Rang der Erstgenannter hinaufschwingen<br />

können. Da er<br />

aber zum Autorenteam des<br />

durchblick gehört und der Verlag<br />

am Eschbach dieses Jahr<br />

nun mal so freundlich war,<br />

seine gesammelten Adventsund<br />

Weihnachtsgedichte herauszubringen,<br />

ist ein Hinweis ISBN 978-3-98700-037-9<br />

Eschenbach, 10,00 Euro,<br />

auf des Autors „Schöne Bescherung“<br />

an dieser Stelle dann vielleicht doch erlaubt.<br />

Wie wär’s, wenn wir wie Weihnachten<br />

im Alltag noch vom Frieden sängen,<br />

die leisen Töne jederzeit<br />

durch unsre groben Worte drängen,<br />

wenn wir nicht alles immer nur<br />

so ausnahmslos von uns aus dächten<br />

und nach dem Motto „Freu’ dich, Welt!“ / die Welt noch<br />

mehr zum Lachen brächten,<br />

wenn wir beherzt mit wachem Blick / und, ohne stets auf<br />

uns zu schielen,<br />

vorbehaltlos offenherzig<br />

allen Menschen wohlgefielen?<br />

Jörn Heller, Buchhändler<br />

Wir bieten Ihnen Stationäre Pfl ege und Kurzzeitpfl ege.<br />

Seniorenzentrum Erndtebrück<br />

Struthstraße 4 • 57339 Erndtebrück<br />

Fon: 0 27 53 - 507 74-0<br />

sz-erndtebrueck@awo-ww.de<br />

Weltpremiere!<br />

Das aktuell kleinste<br />

aufla<strong>db</strong>are Im-Ohr-Hörystem<br />

FAST UNSICHTBAR<br />

jetzt auch aufla<strong>db</strong>ar<br />

Gerland & Panning Hörgeräte<br />

Sandstr. 5 | 57072 Siegen I Tel. 0271.30372800<br />

Rathausstr. 1b I 57234 Wilnsdorf I Tel. 02739.4798498<br />

www.gerland-panning.de<br />

Hans-Georg-Vitt-Seniorenzentrum<br />

Ziegeleifeld 9 • 57223 Kreuztal<br />

Fon: 0 27 32 - 20 10<br />

sz-kreuztal@awo-ww.de<br />

Mehr zu uns unter: www.awo-ww.de/Seniorenzentren<br />

SICHER,<br />

GEBORGEN<br />

UND<br />

ZU HAUSE.<br />

Fritz-Fries-Seniorenzentrum<br />

Rosterstraße 186 • 57074 Siegen<br />

Fon: 02 71 - 3 30 30<br />

sz-siegen@awo-ww.de<br />

Premiere bei<br />

Gerland & Panning Hörgeräte!<br />

Gerland & Panning führt das neue Silk IX mit Akku-<br />

Technologie ein.<br />

Besuchen Sie uns in der nächsten Gerland & Panning-<br />

Filiale, um die innovative Technik des Silk IX als einer<br />

der Ersten zu testen.<br />

Was ist neu?<br />

• Fast unsichtbar im Gehörgang<br />

• Bestmögliches Sprachverstehen<br />

• Angenehmster Klang<br />

• Bedienung per Smartphone-App<br />

• Akkuleistung bis zu 28 Stunden<br />

62 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 63<br />

Hörgeräte-<br />

Weltneuheit<br />

Durchblick_186x130.indd 29 23.10.<strong>2023</strong> 10:26:36


Ein Leben für die Kunst<br />

Erinnerungen an Carmen Klein<br />

Auch <strong>2023</strong> bleibt das „4Fachwerkmuseum in Freudenberg“<br />

seiner Tradition treu, am Jahresende die<br />

Bilder verstorbener Siegerländer Künstlerinnen und<br />

Künstler auszustellen. In diesem Jahr fiel die Wahl<br />

auf die bekannte Siegener Malerin Carmen Klein.<br />

Die Malerin Carmen Klein wurde am 8. August<br />

1890 in Siegen, Hohler Weg 1, als Jüngste von 6<br />

Kindern in eine wohlhabende Familie mit einem<br />

wunderschönen Zuhause geboren. 1879 hatte der Vater<br />

den Bau einer großzügigen Villa im Renaissance-Stil am<br />

Giersberg veranlasst. Der große Saal und alle Zimmer waren<br />

fürstlich eingerichtet, die Decken des Erkers sowie<br />

das Treppenhaus waren von einem Maler der Düsseldorfer<br />

Schule ausgemalt worden. Zur Villa gehörten ein Gartenhaus<br />

und ein Tempelchen mit Grotte, sowie eine Gartenanlage<br />

mit Springbrunnen. Zum Vergnügen der Kinder gab<br />

es viele Tiere, –Truthähne und Pfauen, Tauben und Hühner.<br />

Nachdem der Vater 1936 im Alter von 84 Jahren verstorben<br />

war, konnte die Familie die Kosten des Hauses<br />

nicht mehr aufbringen und verkaufte den Besitz 1938 an<br />

die Familie Waldrich. Bei der Bombardierung Siegens<br />

1945 wurde das Haus teilweise zerstört und ohne das obere<br />

Stockwerk wieder aufgebaut. Die ursprüngliche Villa ist<br />

auf der abgebildeten Kreidezeichnung von Carmen Klein<br />

festgehalten. 1981 hatte die Stadt Siegen das Haus als<br />

„Zentrum von Kultur und Wissenschaft“ angemietet, – viele<br />

Ausstellungen fanden dort statt.<br />

Carmen war Schülerin in Stift Keppel. Früh erkannte<br />

man ihre Begabung und sie erhielt privaten Kunstunterricht<br />

von ihrer 10 Jahre älteren Cousine, - der Malerin<br />

Emmy Dresler, die in München zeitweise bei Kandinski<br />

ausgebildet worden war und nach ihrer Rückkehr in der<br />

Burgstraße 5 lebte, wo sie später eine Kunststube unterhielt<br />

und Werke Siegerländer Künstler ausstellte.<br />

Ab 1911 besuchte Carmen die Kunstgewerbeschule in<br />

Köln. Unterbrochen wurde die Ausbildung durch den Ersten<br />

Weltkrieg. Carmen kehrte nach Siegen zurück, um in<br />

den Kriegsjahren bei den Eltern zu sein. Von 1917 bis 1922<br />

setzte sie ihre künstlerische Tätigkeit in Berlin fort. Bei<br />

Professor Kurau erlernte sie Portrait – und Aktzeichnen.<br />

Die Vorsitzende des Berliner Künstlerinnenvereins, - die<br />

Grafikerin Meta-Cohn-Hendel, bildete sie in unterschiedlichen<br />

Techniken wie Aquarellmalerei, - Blumen auf Japanpapier,<br />

Grafik, Radierungen, Holzschnitt, Tuschezeichnen<br />

und Steindruck aus.<br />

Als Carmen 1922 wieder nach Siegen zurückgekehrt war,<br />

widmete sie sich intensiv der Darstellung von Blumen, sowohl<br />

in Aquarell als auch mit dem Ölstift und Ölkreide. Noch<br />

bis 1933 verbrachte sie jedes Jahr einige Wochen in Berlin.<br />

Die Stadt war in den 20er Jahren das kulturelle Zentrum<br />

Deutschlands und neben Paris und London die europäische<br />

Kulturmetropole schlechthin. In Berlin hatte sich die Künstlerin<br />

einem anthroposophischen Freundeskreis angeschlossen,<br />

der ihr Denken maßgeblich beeinflusste. <br />

64 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 65


Bildunterschriften Seite 64 oben: Geburtshaus von Carmen Klein,<br />

darunter Portrait von Carmen Klein. Seite 66 oben: 4 Lithographien<br />

von Siegen, unten und Seite 67 oben: Landschaft in Bühl, darunter<br />

Linolschnitt und Graphik mit Eichhörnchen.<br />

In den 1930er Jahren entstanden viele Siegener<br />

Stadtansichten, die Carmen auf lithographischem<br />

Papier zeichnete, auf Stein übertragen<br />

ließ, und als Lithografie druckte. Seit Zerstörung<br />

der Stadt in den letzten Kriegstagen haben<br />

sie einen unschätzbaren Erinnerungswert. Aus<br />

einer Gemeinschaftsausstellung der Malerin mit<br />

dem Künstlerehepaar Hans und Hanna Achenbach<br />

entwickelte sich die „Arbeitsgemeinschaft<br />

Siegerländer Künstler“, wo alle namhaften Maler<br />

und Malerinnen ihrer Zeit Mitglied waren<br />

und die Möglichkeit hatten, in Carmens Elternhaus<br />

ihre Bilder einem interessierten Publikum<br />

zu zeigen.<br />

Der Zweite Weltkrieg brachte schwere<br />

Schicksalsschläge für Carmen Klein: 1944<br />

verlor sie ihre Mutter, – 1945 wurde das Haus,<br />

in dem sie ihre Kindheit verbracht hatte, durch<br />

Bomben getroffen und brannte aus. Gegen<br />

Kriegsende wurde sie zu einer Bauernfamilie<br />

in das Dorf Bühl bei Freudenberg evakuiert.<br />

Ihre Erlebnisse in dieser Zeit beschreibt sie in ihren<br />

Tagebuchaufzeichnungen: „So haben wir nach schicksalsschweren<br />

Tagen und Nächten Aufnahme in eine fremde Häuslichkeit<br />

in einem kleinen Dorfe des Siegerlandes gefunden.<br />

Gemeinsames Erleben der letzten Wochen, die immerwährende<br />

Spannung, der tägliche Alarm, Tiefflieger, Angriffe auf<br />

Siegen und Umgebung haben uns immer stärker miteinander<br />

verbunden bis die Amerikaner das Dorf stürmten…“Nach<br />

dem Ende der Kämpfe lernte Carmen die Natur lieben. „Die<br />

Landschaft lockt mich“, fährt sie fort. „Ich beginne wieder zu<br />

malen.“ Viele Blumenbilder und Landschaftsaquarelle entstanden<br />

in dieser Zeit. Nach Kriegsende wechselte Carmen<br />

mehrmals ihren Wohnsitz, bis sie ab 1955 im Haus der Familie<br />

Kreutter eine Bleibe fand. Ihren Lebensabend verbrachte<br />

sie im DRK – Altenheim Neunkirchen Salchendorf. Am<br />

10. Mai 1978 ist sie dort gestorben.<br />

Nach Aussage nahestehender Familienangehöriger war<br />

sie unglaublich bescheiden und von feinem Wesen, sehr<br />

gebildet, geistig wach und aufmerksam.<br />

Fotos und Text: Dr. Ingrid Leopold<br />

stellv. Vorsitzende des 4Fachwerk Vereins<br />

Diese Ausstellung im 4Fachwerkmuseum in<br />

Freudenberg, Mittelstraße 4-6 ist noch bis<br />

zum 21. Januar 2024 zu sehen.<br />

Die Öffnungszeiten sind mittwochs, samstags und sonntags<br />

jeweils von 14.00 bis 17.00 Uhr. Der Eintritt beträgt 3 Euro<br />

66 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 67


Aus der Region<br />

ALTERAktiv feierte 20-Jähriges<br />

C i t y-Galerie<br />

Blicken auf erfolgreiche 20 Jahre Einsatz für Belange der älteren Generation in Siegen-Wittgenstein zurück.<br />

Günter Hensch führte durch die Feier. Helmut Kneppe, Vorsitzender des Kuratoriums Deutsche Altershilfe; Angela<br />

Jung, stellvertretende. Bürgermeisterin der Stadt Siegen; André Jung, stellvertretender Landrat des Kreises Siegen-<br />

Wittgenstein und Alois Michalek, Vorsitzender des Vereins ALTERAktiv Siegen Wittgenstein e.V. bedankten sich für den<br />

vorbildlichen Einsatz der vielen ehrenamtlich tätigen Mitglieder (von links).<br />

Aus dem Referat von<br />

Helmut Kneppe:<br />

„ALTERAktiv ist ein großartiges<br />

Beispiel für erfolgreiches<br />

ehrenamtliches Engagement zur<br />

positiven Gestaltung von Altersbildern<br />

in der Gesellschaft.<br />

ALTERAktiv ist gelebte Haltung.<br />

Ohne ehrenamtliches Engagement<br />

würde unsere Gesellschaft<br />

und damit wir nicht so leben<br />

können, wie wir dies heute tun.<br />

Ehrenamtliches Engagement<br />

gestaltet positive Lebensqualität<br />

mit doppeltem Nutzen: für die<br />

Engagierten und die Nutzer, eine<br />

klassische Win-Win-Situation.“<br />

„Mutter“<br />

des Senecafés,<br />

sorgt<br />

seit vielen<br />

Jahren<br />

verlässlich<br />

für eine ungezwunge<br />

Lernathmosphäre.<br />

Die Rikschafahrten waren Publikumsmagnet! Wie<br />

ein König in seiner Kutsche durch die Stadt gefahren<br />

zu werden, begeistere viele Besucher.<br />

Urgestein im<br />

Senecafé, zuverlässiger<br />

Helfer<br />

bei allenProblemen<br />

mit PCs, Tabletts<br />

und Handys.<br />

Er versorgte zur<br />

Feier des Tages<br />

Besucherinnen<br />

und Besucher mit<br />

Grillürstchen.<br />

Antonie Dell Herrmann Wilhelm Klaus Reifenrath<br />

Alle Fotos: ALTERAktiv<br />

Aus den Grußworten von<br />

Angela Jung + Andre Jung<br />

Beide hoben die Bedeutung<br />

von ALTERAktiv für die Stadt<br />

Siegen und den Landkreis<br />

Siegen-Wittgenstein hervor.<br />

Im Namen ihrer Vorgesetzten<br />

betonten sie die<br />

Wichtigkeit des Vereins für<br />

unsere Region. „Das vielfältige<br />

Angebot ehrenamtlicher<br />

Tätigkeiten fördert ein<br />

Altersbild, das dem üblichen<br />

Altersbild von Hilfsbedürftigkeit<br />

und Schwäche widerspricht<br />

und Mut macht, sich<br />

aktiv einzubringen.“<br />

Tausendsassa des<br />

Vereins. Zuständig<br />

fürs Repaircafé<br />

und Fahrradwerkstatt.<br />

Auch „Radeln<br />

ohne Alter“<br />

mit der Rikscha<br />

ist ihm und seinen<br />

Mitradlern zu<br />

verdanken.<br />

Kommerz, Kultur und Wissenschaft in Feierlaune<br />

Zehn Tage feierte die City-Galerie in Siegen ihr 25-jähriges<br />

Jubiläum. Mit spannenden Aktionen wie einer<br />

Prinzessinnenparade im Walt Disney Stil oder dem beliebten<br />

Model Contest mit Joachim Llambi als Juror, wurden<br />

Besucherinnen und Besucher in die Ladenstraße auf drei Ebenen<br />

unter dem gewölbten Glasdach gelockt. Zur offiziellen<br />

Eröffnungsfeier mit prominenten Frauen und Männern aus<br />

Politik und Wirtschaft wurde feierlich eine große Geburtstagstorte<br />

angeschnitten. Während Pandemie war der Verkauf erheblich<br />

eingeschränkt und Corona-Test-Zentren verhinderten<br />

den Leerstand. Später übernahm auch die Uni Siegen leere<br />

Räume und zum Jubiläum kam der „Social Science Pop-Up-<br />

Store“ mit einem Forschungsprojekt für interessierte Passanten,<br />

in dem zu sozialwissenschaftlichen Fragen rund um Konsum<br />

und dessen Bedeutung geforscht wurde.<br />

Zum Jubiläum bezog sogar das MGK (Museum für Gegenwartskunst<br />

Siegen) einige Räume, um auf die laufende<br />

Ausstellung des israelischen Film- und Video-Künstlers Omer<br />

Fast aufmerksam zu machen. In sieben Szenen seines 3D<br />

Films hinterfragt Fast die Kraft des Bildes als Botschaft. Es<br />

geht um die Frage, wie Bilder wirken und welche politische<br />

Macht dadurch in ihnen steckt. Bei der Vorstellung seines<br />

Projekts erklärte er: „Der Film ist eine langsame Choreografie<br />

mit Menschen, die in einer eingefrorenen Pose verharren.<br />

Es sind kleine Mini-Dramen“. In seinen Arbeiten überlagern<br />

sich oft Dokumentation und Fiktion. Omer Fast ist seit Herbst<br />

Professor für Film an der Hochschule für bildende Künste in<br />

Hamburg. Weitere Informationen können über die dazugehörige<br />

Web-App abgerufen werden.<br />

Die Galerie erwies sich über die Jahre als robust und flexibel,<br />

denn durch das Onlinegeschäft hatte sich der Handel<br />

rasant verändert. Am Anfang hatte sich manch ein Siegener<br />

gewundert, dass am Bahnhof „Konkurrenz“ zur Kölner Straße<br />

entstand. Doch die steile Einkaufsstraße in der Oberstadt<br />

war eher bei der betuchteren Schicht mit ihren feinen, kleinen<br />

Boutiquen und Edelläden beliebt. Für die Normalverbraucher<br />

war alles schlicht viel zu teuer.<br />

In den späten 90er Jahren wagte sich ein Projektmanagement-Team<br />

in Bahnhofsnähe eine Einkaufsgalerie zu entwickeln,<br />

die dann 1998 im Oktober eröffnet wurde. Eigentümer<br />

ist DB Real Estate, eine Tochter der Deutschen Bank. Bei den<br />

meisten Siegenern aller Generationen und den vielen Besuchern<br />

aus dem Umland wurde die neue Shoppingmeile sehr<br />

gut angenommen. Sie bietet einen ausgewogenen Branchenmix<br />

aus Geschäften und Gastronomie für jeden Gel<strong>db</strong>eutel. So<br />

heißt es in der „City-Galerie aktuell“ vom 28.09.<strong>2023</strong> „Als<br />

vor einem Vierteljahrhundert das Center eröffnet wurde, war<br />

es ein großer Tag für die gesamte Region. Siegen war wieder<br />

die Nummer 1 im südwestfälischen Einzelhandelsgeschehen“.<br />

Neben dem Siegberg, dem historischen Stadtkern, wurde<br />

so ein zweites attraktives Zentrum geschaffen und damit das<br />

Stadtbild grundlegend geändert. Mit dem Umzug der Universität<br />

kamen auch viele junge Menschen in die Oberstadt. Es<br />

wächst Neues rund um die Nikolaikirche, Oberes und Unteres<br />

Schloss. Kleine Läden, neue Bars und Cafés, Suppenküchen<br />

und Pop-Up-Stores erobern die Altstadt. Alles, was das<br />

junge Publikum sucht.<br />

Das Thema Oberstadt und Unterstadt polarisiert. Ist es ein<br />

Generationenkonflikt? Mit Toleranz von beiden Seiten, den<br />

Alteingesessenen und den Neu-Siegenern, wäre es ein neues<br />

Miteinander, das sich alle wünschen sollten. Tessie Reeh<br />

Die Kraft des Bildes als Botschaft.<br />

Foto: Museum für Gegenwartskunst Foto: City Galerie<br />

68 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 69


durchblick verlost Freikarten<br />

für: Christmas with Friends<br />

Wunderschön und einzigartig! – so beschreibt noch heute das<br />

faszinierte Publikum die erste Siegener Adventsgala Fresh X-<br />

MAS, die 2019 in der Siegerlandhalle stattgefunden hat. Wer<br />

dabei sein konnte, erinnert sich: eine spannende Mischung aus Soul,<br />

Gospel, Kirchenliedern und klassischen Klängen, unterstrichen von eindrücklichen<br />

Texten und bewegenden Dance-Performances. Eine besondere<br />

Atmosphäre, die den Zauber der Weihnachtszeit spiegelte. Für die<br />

lang ersehnte zweite Auflage hat sich das Projekt inhaltlich und musikalisch<br />

weiterentwickelt: „Wir wollen unsere Freude an der Musik und<br />

der bewegenden Weihnachtsbotschaft mit anderen Menschen teilen,“ erzählt<br />

die begeisterte Projektleiterin Juliane Dreisbach aus Freudenberg.<br />

Sonntag, 10. Dezember <strong>2023</strong> ab 17.00 Uhr<br />

Siegerlandhalle Siegen, Koblenzer Straße 151<br />

Gewinnen können Sie<br />

3 x 2 Eintrittskarten,<br />

wenn Sie bis 1. Dezember eine<br />

Nachricht mit Ihrem Namen,<br />

Adresse, Telefonnummer<br />

und dem Vermerk<br />

„Freikarten“ senden an:<br />

Redaktion durchblick<br />

Marienborner Str. 151<br />

57074 Siegen<br />

gewinnspiel@durchblick-siegen.de<br />

Die Gewinner werden telefonisch<br />

benachrichtigt.<br />

Die Tickets werden Ihnen<br />

bis zum 5. Dezember <strong>2023</strong><br />

direkt von uns zugesandt.<br />

Die Gewinner der letzten Verlosung:<br />

Sazerac Swingers<br />

Heimhof-Theater Burbach<br />

Je zwei Karten erhielten:<br />

Ingeborg Klotz, Bad Berleburg;<br />

Uta Sonntag, Kirchhundem und<br />

Theresa Kramp, Siegen<br />

Kultur erleben und mit allen Sinnen genießen –<br />

Hilchenbach und Erndtebrück bieten dazu viele Gelegenheiten.<br />

Fr. 08.12. 16 Uhr<br />

Gebr.-Busch-Theater<br />

Reinhard Horn: „Weihnachten<br />

unterm Sternenzelt!“<br />

Das Kinder-Weihnachts-<br />

Konzert, bei dem kräftig<br />

mitgesungen werden darf.<br />

So. 31.12. 19.30 Uhr<br />

Ev. Kirche Hilchenbach<br />

Barrockkonzert zur Silvesternacht<br />

– mit Musikern<br />

der Philharmonie Südwestfalen.<br />

Das Konzert hat<br />

eine langjährige Tradition.<br />

So. 21. 01. 17 Uhr<br />

Konventsaal Stift Keppel<br />

Kammermusik mit Musikern<br />

der Philharmonie<br />

Südwestfalen – sie präsentieren<br />

ihr Programm „Une<br />

Matinée française“.<br />

Karten und Informationen:<br />

Gebr.-Busch-Kreis e.V., Tel. 02733/53350<br />

www.gebrueder-busch-kreis.de / www.proticket.de<br />

Sa. 01. 03. 20 Uhr<br />

Gebr.-Busch-Theater<br />

William Wahl: Nachts sind<br />

alle Tasten grau – ein<br />

Soloabend des Kölner<br />

basta-Sängers und Klavierkabarettisten.<br />

Nicola Veit<br />

Rechtsanwältin und Notarin<br />

Rathausstraße 1<br />

57234 Wilnsdorf<br />

02739-1049<br />

info@rechtsanwaeltin-veit.de<br />

www.rechtsanwaeltin-veit.de<br />

Tätigkeitsschwerpunkte:<br />

Grundstücksrecht<br />

Verkehrsrecht<br />

Erb- und Familienrecht<br />

Mitglied<br />

im<br />

AnwaltVerein<br />

VertrauensAnwalt<br />

Senioren-Service-Stellen<br />

im Kreis Siegen-Wittgenstein<br />

Stadt Siegen<br />

Rathaus Weidenau 0271/404-2238<br />

Weidenauer Str. 211-213 57076 Siegen<br />

Termine nach Vereinbarung<br />

k.fey@siegen.de<br />

Stadt Siegen<br />

Haus Herbstzeitlos 0271/404-2434<br />

Marienborner Str. 151 57074 Siegen<br />

montags und mittwochs 09-12 Uhr<br />

v.reichmann@siegen.de<br />

Gemeinde Neunkirchen<br />

Bettina Großhaus-Lutz 02735/767-200<br />

Bahnhofstr. 3 57290 Neunkirchen<br />

b.grosshaus-lutz@neunkirchen-siegerland.de<br />

Stadt Netphen<br />

Kristin Kayser 02738/603-145<br />

Amtsstr. 6 57250 Netphen<br />

k.kayser@netphen.de<br />

Stadt Hilchenbach<br />

Gudrun Roth 02733/288-229<br />

Markt 13 57271 Hilchenbach<br />

g.roth@hilchenbach.de<br />

Stadt Bad Laasphe<br />

Maike Thielmann 02752/909-153<br />

Mühlenstr. 20 57334 Bad Laasphe<br />

m.thielmann@bad-laasphe.de<br />

Bad Berleburg<br />

Silke Weller 02751/923-268<br />

Poststr. 42 57319 Bad Berleburg<br />

s.weller@bad-berleburg.de<br />

Gemeinde Erndtebrück<br />

02753/605-0<br />

Talstraße 27 57339 Erndtebrück<br />

info@erndtebrück.<br />

Gemeinde Burbach<br />

Birgit Meier-Braun 02736/45-56<br />

Eicher Weg 13 57299 Burbach<br />

b.meier-braun@burbach-siegerland.de<br />

Stadt Freudenberg<br />

Tanja Hensel-Glöckner 02734/43-174<br />

Mórer Platz 1 57258 Freudenberg<br />

t.gloeckner@freudenberg-stadt.de<br />

Gemeinde Wilnsdorf<br />

Jutta Schmidt 02739/802-129<br />

Marktplatz 1 57234 Wilnsdorf<br />

j.schmidt@wilnsdorf.de<br />

Seniorenberatung Kreuztal:<br />

Diakoniestation im Haus der Diakonie, Martin-Luther-Str. 2 57223 Kreuztal<br />

Katja Ermert-Weise 02732/582470<br />

seniorenberatung@diakoniestation-kreuztal.de<br />

70 durchblick 4/<strong>2023</strong>


montags:<br />

Wiederkehrende Termine<br />

14.00 Montagscafé des<br />

DRK–Siegen Nord e.V.,<br />

Weidenau, Schneppenkauten<br />

1, 0271/76585<br />

18.00 Lese- und Literaturkreis<br />

mit Gustav Rinder,<br />

Lebendiges Haus e.V<br />

Siegen, Melanchtonstr. 61,<br />

0271/70328-46<br />

20.30 Tangosalon: Milonga,<br />

Tango Argentino – Gefühle<br />

tanzen, Kulturhaus Lÿz<br />

Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />

Jeden 1. Montag<br />

14.00-16.00 Kreuztaler<br />

Repaircafé, Dietrich-Bonhoeffer-Hs.,<br />

Leipziger Str. 6<br />

0160 / 977 861 15<br />

19.00 Trauergruppe der<br />

Amb. Hospizhilfe, Stift. Diakoniestation<br />

Kreuztal, Ernsdorfstr.<br />

3, 02732/1028<br />

20.00 Tango Schnupperkurs<br />

(bis 21 Uhr),<br />

anschließend Tangosalon,<br />

Kulturhaus Lÿz Siegen, St.-<br />

Johann-Straße 18<br />

Jeden 2. Montag<br />

10.00 Trauercafé der<br />

Amb. ökumenischen Hospizhilfe<br />

Siegen e.V., „Haus<br />

Herbstzeitlos“ Siegen,<br />

0271/23602-67<br />

15.15 Montagsgespräch<br />

des „Bund der Vertriebenen“<br />

Siegen, Seilereiweg 6<br />

0271/82838<br />

18.30 „Anders Altern“<br />

Gruppe für gleichgeschlechtlich<br />

Lebende und Liebende,<br />

„Haus Herbstzeitlos“ Siegen,<br />

0271/404-2434<br />

Jeden 4. Montag<br />

14.30-16.30 Spielenachmittag,<br />

AWO<br />

Seniorenzentrum Erndtebrück,<br />

Struthstr. 4, <br />

02753/5077-40<br />

Letzter Montag<br />

10.00 Stadteilfrühstück,<br />

Stadtteilbüro FES & MGH<br />

Kreuztal, Danziger Str. 2<br />

02732/3790<br />

16.30 Hayatın içinden<br />

– Selbsthilfegruppe für<br />

pflegende Angehörige (in<br />

türkischer Sprache), Verein<br />

De.-Türk. Akademiker e.V.<br />

Siegen, Hagener Str. 75<br />

0271/67 34 72 39<br />

18.30 Selbsthilfegruppe<br />

Asthma und Bronchitis<br />

„Haus Herbstzeitlos“ Siegen,<br />

02737/3308<br />

dienstags:<br />

Jeden 1. Dienstag<br />

15.30-17.00 Smartphone-Treff,<br />

AWO Seniorenzentrum<br />

Erndtebrück,<br />

Struthstraße 4, Information:<br />

0172/42861-50<br />

16.15 SHG Angehörige<br />

von Menschen mit Demenz,<br />

Siegerlandzimmer in<br />

der Siegerlandhalle, Anmeldung:<br />

0271/67347239<br />

17.00 Treffen der SHG für<br />

Hörgeschädigte, Ev. Martini-Kirchengemeinde<br />

Siegen,<br />

St. Johann Str. 7, Brigitte<br />

Schmelzer 02737/93470<br />

20.00 SHG für Angehörige<br />

psychisch Kranker, (alle<br />

Altersgruppen „Haus Herbstzeitlos“<br />

Siegen<br />

Jeden 2. Dienstag<br />

19.00 Vorwärts-Chor,<br />

städtisches Seniorenzentrum<br />

„Haus Herbstzeitlos“ Siegen,<br />

Jeden 3. Dienstag<br />

15.00 Treffen der Heinzelwerker<br />

städtisches<br />

Seniorenzentrum „Haus<br />

Herbstzeitlos“ Siegen, Marienborner<br />

Str 151. Helfer<br />

sind sehr willkommen!<br />

15.30-17.00 Smartphone-Treff,<br />

AWO Seniorenzentrum<br />

Erndtebrück,<br />

Information: Aufwind<br />

Jugendhilfe GmbH, Julia<br />

Trettin 0172/42861-50<br />

15.30 Smartphonecafé,<br />

Digitale Themennachmittage.<br />

Stadtteilbüro FES<br />

& Mehrgenerationenhaus<br />

Kreuztal, Danziger Str. 2,<br />

02732/3790<br />

Jeden 4. Dienstag<br />

17.30-19.00 Gesprächskreis<br />

der SHG für Angehörige<br />

von Menschen mit Demenz,<br />

Caritas Tagespfl. St.<br />

Raphael Burb., Steinhardtstr.<br />

4 0271/67347239<br />

Jeden letzten Dienstag<br />

14.30-16.00 Café Auszeit<br />

Gesprächskreis für pflegende<br />

Angehörige, mit der<br />

Gruppe Lebensfreude, Otto-<br />

Reiffenrath-Haus Neunkirchen,<br />

0271/67 34 72 39<br />

17.30-19.00 Gesprächskreis<br />

der SHG für Angehörige<br />

von Menschen mit Demenz,<br />

Caritas Tagespfl. St.<br />

Raphael Burb., Steinhardtstr.<br />

4 0271/67 34 72 39<br />

mittwochs:<br />

9.00 Ü55-Fitness, (nicht<br />

in den Ferien) Stadtteilbüro<br />

FES & MGH Kreuztal, Danziger<br />

Str. 2 02732/3790<br />

9.00 Wandern, Nordic<br />

Walking, ab Wanderparkplatz<br />

Siegen, Rosterbergstraße,<br />

Günter Dickel,<br />

0271/3345-66<br />

10.00 Wanderungen, ca.<br />

5 km des „Interkulturelles<br />

Seniorennetzwerk“ ab<br />

Siegerl.-Center Weidenau,<br />

Alfonso López García<br />

0271/42517<br />

13.00-17.00 ALTERAktiv<br />

Fahrrad-Reparatur-Treff<br />

Selbsthilfe Werkstatt Siegen,<br />

Sandstraße 20, Innenhof,<br />

Info: Klaus Reifenrath,<br />

0171/88214-20<br />

14.00 Hilfen für zu Hause<br />

des Diakonischer Freundeskreises<br />

Siegen-Süd,<br />

Diakonie Siegen-Eiserfeld,<br />

Mühlenstr. 7<br />

14.00-17.00 Taschengel<strong>db</strong>örse<br />

Siegen, MGZ,<br />

Martinigemeinde Siegen,<br />

St.-Johannstraße 7,<br />

0271/23460-66<br />

15.30 Geselliger Nachmittag<br />

Lebendiges Haus<br />

e.V Siegen, Melanchtonstr.<br />

61, 0271/23166-79<br />

Wir haben die passenden Veranstaltungen für Sie:<br />

• Sprachen (von Arabisch bis Türkisch)<br />

• Computerkurse (Grundlagen, Internet, Office u. a.)<br />

• Vorträge | Café-Zeit im KrönchenCenter<br />

• Gesundheitsangebote und vieles Andere mehr.<br />

VHS Siegen, KrönchenCenter, Markt 25, 57072 Siegen<br />

Internet: www.vhs-siegen.de; E-Mail: vhs@siegen.de<br />

Telefon: 0271 404-3000<br />

Jeden 1. Mittwoch<br />

10.00 Trauercafé Regenbogen<br />

der ambul. Hospizhilfe,<br />

Diakonistation Kreuztal, Ernsdorfstraße<br />

3, 02732/1028<br />

15.00 Seniorennachmittag<br />

des Heimatvereins Burbach-<br />

Niederdresselndorf, Alte Schule,<br />

0273/67726<br />

15.00 Frauenzimmer,<br />

Frauencafé des DRK-Siegen-<br />

Niederschelden, Josefstraße<br />

1, 0271/354962<br />

15.30 Selbsthilfegruppe<br />

Angehörige von Menschen<br />

mit Demenz, Repair-Café der<br />

Klimawelten Hilchenbach, Kirchweg<br />

17 0271/67 34 72 39<br />

17.00 Smartphonecafé,<br />

Hilfe rund um Handy Laptop<br />

und Co., Stadtteilbüro FES &<br />

Mehrgenerationenhaus Kreuztal,<br />

Danziger Str. 2<br />

02732/3790<br />

19.30 Treffen der Heimatfreunde<br />

Trupach, Kapellenschule<br />

Si.-Trupbacher Str. 34,<br />

0271/371022<br />

Jeden 2. Mittwoch<br />

14.30-16.30 Café Zeitlos,<br />

in der EssBar, Siegen, Schweriner<br />

Str. 23, (außer in den<br />

Ferien)<br />

17.30 Gesprächskreis für<br />

pflegende Angehörige<br />

Tagespflege „Bethanien“ Siegen,<br />

Weidenauer Str. 151, <br />

0271/67 34 72- 39<br />

Jeden 3. Mittwoch<br />

16.00 Workshop Ton fühlen<br />

und formen, Angebot für<br />

Menschen mit Demenz und<br />

ihre Angehörigen. Netphen<br />

Untere Industriestr. 57 (begrenzte<br />

Teilnehmerzahl)<br />

0271/ 67 34 72-39<br />

Jeden 4. Mittwoch<br />

14.30-16.30 Café Zeitlos,<br />

in der EssBar, Siegen,<br />

Schweriner Str. 23 (außer in<br />

den Ferien)<br />

15.00 Fit im Kopf- gemeinsam<br />

das Gedächtnis in Bewegung<br />

halten Konferenzzimmer<br />

der Siegerlandhalle Koblenzer<br />

Str. 151 0271/67 34 72 39<br />

Letzter Mittwoch<br />

14.00-17.00 Seniorencafé,<br />

Stadtteilbüro FES & MGH<br />

Kreuztal, Danziger Str. 2<br />

begrenzte Teilnehmerzahl<br />

02732/3790<br />

15.00-16.30 Selbsthilfegruppe<br />

Frontotemporale<br />

Demenz im Café Auszeit<br />

Kreuztal, Ernsdorfstr. 5<br />

15.00-16.30 Fit im Kopfdas<br />

Gedächtnis in Bewegung<br />

halten, im Konferenzzimmer<br />

der Siegerlandhalle<br />

donnerstags:<br />

10.00-12.00 Seniorenwerkstatt,<br />

„Interkulturelles<br />

Seniorennetzwerke“, Span.<br />

Gemeinde e.V., kath. Gemeindehaus<br />

Siegen, St.-Michaelstraße<br />

3 0271/42517<br />

10-12 Uhr Diakonischer<br />

Freundeskreis Siegen-Süd,<br />

Hilfen für zu Hause, Eiserfeld,<br />

Mühlenstraße 7<br />

12.30 Kunstpause Öffentliche<br />

Führung durch die<br />

Wechselausstellung, Museum<br />

für Gegenwartskunst Si.<br />

14.00 Handarbeitstreff,<br />

Stadtteilbüro FES & MGH<br />

Kreuztal, Danziger Str. 2<br />

(Nicht in den NRW-Ferien)<br />

Jeden 1. Donnerstag<br />

16.15 Kochgruppe für<br />

pflegende Angehörige und<br />

Interessierte, Familienzentr.<br />

kath. Kita St. Laurentius Wi.-<br />

Rudersdf. Auf dem Haaren<br />

13, 0271/67347239<br />

19.00 Tischtennistreff für<br />

Männer, Stadtteilbüro FES &<br />

MGH Kreuzt., Danziger Str. 2<br />

19.00 SHG Morbus Crohn,<br />

Haus Herbstzeitlos Siegen<br />

Jeden 2. Donnerstag<br />

15.00 SHG Mitten im<br />

Leben für Menschen mit<br />

Gedächtnisproblemen KSG-<br />

Wohnanlage Si., Weidenauer<br />

Str. 202, 0271/ 6734 --7239<br />

18.00 Gruppentreffen<br />

Omas for Future (Opas<br />

willkommen) Café Kaktus<br />

Freudenberg, Im Kurpark<br />

Jeden 3. Donnerstag<br />

19.00 Tischtennistreff für<br />

Männer, Stadtteilbüro FES &<br />

MGH Kreuzt., Danziger Str. 2<br />

Jeden 4. Donnerstag<br />

15.00 Trauercafé der Ambulanten<br />

ökum. Hospizhilfe<br />

Siegen e.V., „Haus Herbstzeitlos“<br />

Si., Marienborner<br />

Str. 151 0271/23602-67<br />

Jeden letzten Donnerstag<br />

17.30 Kraft tanken für<br />

die Pflege – Gesprächkreis<br />

für pflegende Angehörige,<br />

Tagespflege Burbach-Dresselndorf,<br />

Westerwaldstr. 86,<br />

0271/67 34 72 39<br />

freitags:<br />

10.00 Lernc@fé digital,<br />

„KlimaWelten“ Hilchenbach,<br />

Kirchweg 17<br />

16.00 Tanzen ab der<br />

Lebensmitte auch ohne<br />

Partner, TanzZentrum<br />

Si.-Geisweid, Birlenbacher<br />

Hütte 16, 0271/84999<br />

18.00 Wochenschlussandacht,<br />

Autobahnkirche,<br />

Wilnsdorf, Info@Autobahnkirche-Siegerland.de<br />

21.00 Tango Milonga,<br />

Café Basico Kreuztal, Hüttenstraße<br />

30<br />

Jeden 1. Freitag<br />

16.00 Reparaturtreff im<br />

Gemeindezentrum „Mittendrin“<br />

Siegen-Geisweid,<br />

Koomanstr. 8<br />

Jeden 2. Freitag<br />

19.00 Stammtisch, ein<br />

Stadtteil - ein Verein, in<br />

der Hainer Schule, Siegen,<br />

Marienborner Str. 151<br />

samstags:<br />

Jeden 3. Samstag<br />

9.00-12.00 Repaircafé,<br />

Kath. Gemeindehs. Erndtebrück,<br />

Birkenweg 2 13.00<br />

ALTERAktiv Repaircafé,<br />

Mehrgenerationenzentrum<br />

Siegen, St.-Johannstr. 7<br />

0171/88214-20<br />

Jeden 4. Samstag<br />

13.00 Klimawelten<br />

Repaircafé, Florenburg<br />

Hilchenb., Kirchweg 17,<br />

Ingrid Lagemann<br />

02733/2366<br />

sonntags:<br />

20.00 Salsa Fiesta, Café<br />

Basico Kreuztal, Hüttenstraße<br />

30<br />

Jeden 1. Sonntag<br />

14.00 Johannland-Museum,<br />

geöffnet ab 15<br />

Uhr, Kaffee und Kuchen,<br />

Netphen-Irmgarteichen,<br />

Glockenstraße 19<br />

15.00 Führungen im<br />

Wodanstollen Heimatverein<br />

Salchendorf e.V.,<br />

Neunkirchen, Arbachstr.<br />

28 a, 0170/ 47706-66<br />

15.00 Trauercafé der<br />

Ambulanten ökumenischen<br />

Hospizhilfe Siegen e.V.,<br />

Pfarrheim Heilig Kreuz<br />

Siegen, Im Kalten Born,<br />

0271/23602-67<br />

15.00 Sonntagscafé Begegnungszentrum<br />

Haus<br />

Herbstzeitlos Siegen,<br />

Marienborner Str. 151<br />

Jeden 2. Sonntag<br />

10.00-12.00 Tausch und<br />

Plausch, Treffen der Briefmarkenfreunde<br />

Netpherland,<br />

Heimatmuseum<br />

Netphen, Lahnstr. 47<br />

02737/2095-27<br />

14.30 Sonntagscafé, Alten<br />

Linde Wilnsdorf-Niederdielfen,<br />

Weißtalstraße<br />

Jeden 3. Sonntag<br />

14.30 Kaffeeklatsch im<br />

Heimatverein Salchendorf<br />

e.V., Haus Henrichs<br />

Neunkirchen-Salchendorf,<br />

Hindenburgplatz 1


montags<br />

57074 Siegen • Marienborner Straße 151<br />

www.unser-quartier.de/haus-herbstzeitlos-siegen<br />

09.00 - 12.00 SeniorenServiceStelle der<br />

Stadt Siegen geöffnet<br />

10.00 - 12.00 Sprechstunde der<br />

Seniorenhilfe Siegen<br />

14.00 - 18.00 ALTERAktiv-Senec@fé<br />

Computertreff<br />

17.00 - 18.00 Tai Chi unter Anleitung<br />

dienstags<br />

Haus Herbstzeitlos<br />

Seniorenbegegnungszentrum der Universitätsstadt Siegen<br />

09.00 - 12.00 ALTERAktiv-Senec@fé,<br />

Computertreff<br />

10.00 - 12.00 Redaktionsbüro des<br />

durchblick geöffnet<br />

18.00 - 20.00 Arbeitskr. MitweltZukunft,<br />

0271 / 404-2434<br />

(Nur in geraden Wochen)<br />

Kostenlose Parkplätze am Haus –<br />

Aufzug vorhanden<br />

In jedem Alter ist das Singen eine ideale<br />

Freizeitbeschäftigung, so auch im<br />

Singkreis der Seniorenhilfe Siegen e.V..<br />

„Wir singen zu unserer Freude, nicht um<br />

aufzutreten, weil bei uns der Spaß im<br />

Vordergrund steht und nicht der Leistungsdruck“,<br />

so ist das Selbstverständnis<br />

der Gruppe. „Wir singen einstimmige<br />

deutsche und auch internationale<br />

Volkslieder. Ein Chor im klassischen Sinne<br />

sind wir nicht“.<br />

Singen fördert die Atmung, stärkt die<br />

Muskeln im Mund- und Rachenraum und<br />

verbessert die Durchblutung. Es kann zudem<br />

das Gedächtnis stimulieren und die<br />

Konzentration verbessern. Singen kann<br />

mittwochs<br />

09.00 - 10.30 Englisch für Senioren<br />

VHS Kurs Stadt Siegen<br />

09.00 - 12.00 SeniorenServiceStelle der<br />

Stadt Siegen geöffnet<br />

09.00 - 12.00 ALTERAktiv-Senec@fé<br />

Computertreff<br />

10.00 - 12.00 Redaktionsbüro des<br />

durchblick geöffnet<br />

10.30 - 12.00 Englisch für Senioren<br />

VHS Kurs Stadt Siegen<br />

14.00 - 18.00 ALTERAktiv-Senec@fé<br />

Computertreff<br />

15.00 - 17.00 Singen mit der<br />

Seniorenhilfe Siegen<br />

17.00 - 20.00 Regenbogentreff<br />

Spielen und Klönen<br />

18.00 - 21.30 Film und Videoclub<br />

14.00 - 16.30 (von Oktober bis März)<br />

eine positive Stimmung erzeugen und<br />

Stress abbauen. Es kann Menschen<br />

Freude, Zufriedenheit und ein Gefühl<br />

der Verbundenheit vermitteln.<br />

Singen in einer Gruppe kann soziale<br />

Kontakte fördern und<br />

Einsamkeit verringern.<br />

Musik, insbesondere<br />

Lieder aus vergangenen<br />

Zeiten, weckt oft Erinnerungen.<br />

Nach dem Singen ist<br />

Gemütlichkeit angesagt.<br />

Das Kaffeetrinken in<br />

entspannter Runde ist<br />

für die meisten ein wei-<br />

Verwaltung:<br />

Seniorenbeauftragter 0271 / 404-24 34<br />

Fachberatung Senioren0271 / 404-22 38<br />

ALTERAktiv Siegen-Wittgenstein e.V.<br />

Senec@fé 0271 / 2 50 32 39<br />

durchblick - siegen e.V.<br />

Geschäftsstelle 0271 / 6 16 47<br />

Redaktion 0171 / 6 20 64 13<br />

Seniorenbeirat 0271 / 404-22 02<br />

SeniorenServiceStelle 0271 / 38 78 6 1 62<br />

Seniorenhilfe Siegen e.V.<br />

Geschäftsstelle 0271 / 6 61 03 35<br />

Gruppen<br />

Trauercafé 0271 / 23 602-67<br />

Film- und Video-Club 02732 / 1 24 60<br />

Selbstverteidigung 0160 / 8 30 18 67<br />

Heinzelwerkstatt 0271 / 6 39 61<br />

Englischkurse VHS 0271 / 404-30 46<br />

donnerstags<br />

Singgruppe im Haus Herbstzeitlos<br />

09.30 - 10.30 Selbstverteidigung<br />

10.00 - 12.00 Sprechstunde der<br />

Seniorenhilfe Siegen<br />

10.00 - 12.00 Redaktionsbüro des<br />

durchblick geöffnet<br />

11.00 - 12.00 Yoga unter Anleitung<br />

12.15 - 13.15 Yoga auf dem Stuhl<br />

0271 / 404-2202<br />

14.00 - 16.30 Das Heinzelwerk<br />

Werkstatt geöffnet<br />

samstags<br />

09.00 - 12.00 Wandergruppe der<br />

Seniorenhilfe Si. Termine<br />

auf Anfrage 0271 / 64300<br />

Bushaltestelle: Blumenstraße<br />

Busse ab zentraler Omnibusbahnhof Siegen:<br />

B 1-2: Linien R 12, R 13, R 17, L 109.<br />

teres Highlight der Woche. Hier werden<br />

immer wieder neue Bekanntschaften geknüpft.<br />

„Einfach vorbeikommen und<br />

mitsingen!“ ist das Credo der Mitglieder.<br />

Immer mittwochs ab 15 Uhr<br />

1. Freitag<br />

20.00 Philharmonie Südwestfalen,<br />

(K)ein Weihnachtskonzert, Kulturhaus<br />

Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />

18.00 kreuztalkultur, Weihnachtskonzert,<br />

Silje Nergaard mit Espen<br />

Berg, Ev. Kirche Hilchenbach<br />

2. Samstag<br />

8.00 Geisweider Flohmarkt Unter<br />

der HTS, Siegen-Geisweid<br />

11.00 Weihnachtsmarkt, Bad Laasphe,<br />

Wilhelmsplatz, Altstadt und Haus<br />

des Gastes (auch am 3.12.)<br />

12.00 Weihnachtslesung: Der Stern<br />

von Bethlehem, Hörsaal Campus<br />

Unteres Schloss, US – C 114, Siegen<br />

15.00 Kindermusiktheater: Alle Jahre<br />

wieder! - Zwei Rentiere singen Weihnachtslieder,<br />

Ev. Kirche Erndtebrück<br />

19.30 Schauspiel von Anna Gschnitzer,<br />

einfache Leute, Bruchwerk<br />

Theater Siegen, Siegbergstraße 1<br />

20.00 Psycho-Thriller von Sir Alan<br />

Ayckbourn, Falsche Schlange, Aula<br />

des Gymnasiums Wilnsdorf<br />

Jazz-Rock Konzert mit Jim Panse & Band<br />

9.12. ab 20 Uhr im Kulturhaus Lÿz Siegen<br />

3. Sonntag<br />

10.30 Lesung: Brunch, Crauss trifft<br />

Adrian Kasnitz, Kulturhaus Lÿz Siegen<br />

15.00 kreuztalkultur, Kreuztaler Teddybärenkonzert:<br />

Der Nussknacker,<br />

Kreuzkirche Kreuztal<br />

17.00 Das andere Adventskonzert,<br />

crossover, Klassik, Soul<br />

und Pop, Ev. Kirche Freudenberg,<br />

20.00 Show von Biyon Kattilathu,<br />

Lieben, Leben, Lachen, Siegerlandhalle<br />

Siegen<br />

6. Mittwoch<br />

16.30 Für Strickfreunde : Wolle Nadel,<br />

Stadtbibliothek Siegen, Krönchen<br />

Center, Markt 25<br />

7. Donnerstag<br />

14.30 Literaturcafé der Seniorenhilfe,<br />

Begegnungszentrum Haus Herbstzeitlos<br />

Siegen, Marienborner Str. 151<br />

September Dezember<br />

Einfach<br />

hingehen, ohne<br />

Anmeldung!<br />

In der gesamten Region finden wieder Weihnachtsmärkte statt.<br />

16.00 Vorlesestunde: Geschichten<br />

zum Thema besinnliche Vorweihnachtszeit,<br />

Krönchen Center<br />

20.00 Jürgen B. Hausmann, Oh<br />

weih…, oh weih…, oh Weihnachtszeit!,<br />

Siegerlandhalle Siegen<br />

8. Freitag<br />

16.00 Kinder-Weihnachts-Konzert:<br />

Reinhard Horn - Weihnachten unterm<br />

Sternenzelt, Gebrüder-Busch-<br />

Theater Hilchenbach Dahlbruch<br />

19.30 Weihnachtskonzert: Klassikkonzert<br />

10+ mit der Philharmonie<br />

Südwestfalen, Apollo-Theater Siegen<br />

20.00 Kabarett: Mathias Richling<br />

<strong>2023</strong>, Und die Ampel leuchtet in<br />

der Finsternis…, Kulturhaus Lÿz<br />

Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />

7.12. ab 20.00 Uhr<br />

Jürgen B. Hausmann:<br />

Oh weih…, oh<br />

weih…, oh<br />

Weihnachtszeit!,<br />

Siegerlandhalle Siegen<br />

20.00 Comedy: Bastian Bielendorfer<br />

- mr.boombasti - In seiner Welt<br />

ein Superheld, Siegerlandhalle<br />

Siegen, Koblenzer Str. 151<br />

9. Samstag<br />

19.30 Weihnachtliches Konzert<br />

mit Wener Hucks und Esther Hucks,<br />

Alte Linde, Wilnsdorf-Niederdielfen,<br />

Weißtalstr. 2<br />

20.00 Jim Panse & Band, Jazz-<br />

Rock, Hard-Rock,Funky-Blues und<br />

Fusion, Kulturhaus Lÿz Siegen, St.-<br />

Johann-Str. 18<br />

20.00 Weihnachten mit Tina Teubner,<br />

Stille Nacht, bis es kracht, Heimhof-Theater<br />

Burbach, Heimhofstr. 7a<br />

20.00 Stand-up Comedy: Night-<br />

Wash Live, Siegerlandhalle<br />

74 durchblick 4/<strong>2023</strong><br />

4/<strong>2023</strong> durchblick 75


Einfach<br />

hingehen, ohne<br />

Anmeldung!<br />

10. Sonntag<br />

14.30 Führung: Fürst Johann Moritz<br />

von Nassau-Siegen, Soweit der Erdkreis<br />

reicht, Siegerlandmuseum im<br />

Oberen Schloss, Siegen<br />

14.30 Jugendtheater: Pippi feiert<br />

Weihnachten, Heimhof-Theater<br />

Burbach, Heimhofstr. 7a<br />

15.00 Fliegendes Theater: Der magische<br />

Adventskalender, Kulturhaus<br />

Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />

17.00 Siegener Adventsgala Christmas<br />

with Friends, Siegerlandhalle<br />

19.30 Komödie von David Gieselmann,<br />

falscher hase, Bruchwerk<br />

Theater Siegen, Siegbergstr.1<br />

12. Dienstag<br />

20.00 Theater nach Homers Sage:<br />

Odysseus, Kulturhaus Lÿz Siegen<br />

Dezember<br />

Elzer Stubbemusik zur Weihnachtszeit, 16.12. ab 20 Uhr im Heimhof-Theater Burbach<br />

13.Mittwoch<br />

19.00 Heinrich Heine: Lesung mit<br />

musikalischer Begleitung, Gesellschaft<br />

für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit<br />

Siegerland e.V., Evangelisches<br />

Gemeindezentrum Weidenau,<br />

Setzer Weg 4<br />

14. Donnerstag<br />

20.00 Live-Show: Die Welt der Hunde,<br />

der will nur spielen!,<br />

Siegerlandhalle Siegen<br />

18.00 Lichterabend in Bad Laasphe,<br />

von der Bahnhofstraße bis hinauf zur<br />

Königsstraße<br />

15. Freitag<br />

19.30 Weihnachtskonzert mit dem<br />

Posaunenoktett Trombone Unit Hannover,<br />

Ev. Stadtkirche Bad Berleburg<br />

Für diese Veranstaltung verlosen wir Freikarten (s. Seite 71)<br />

19.30 Theater: Monolog eines<br />

Hundes, ICH, AKIRA, Bruchwerk<br />

Theater Siegen, Siegbergstraße 1<br />

20.00 30 Jahre LÿzMixVarieté, Die<br />

Classics! Kulturhaus Lÿz Siegen,<br />

St.-Johann-Str. 18<br />

16. Samstag<br />

20.00 Elzer Stubbemusik, Weihnachten<br />

- wie in der guten alten Zeit,<br />

Heimhof-Theater Burbach, Heimhofstr.<br />

18. Montag<br />

19.30 Weihnachtsprogramm der<br />

Ringmasters, It’s Christmas Time,<br />

Apollo-Theater, Siegen<br />

19. Dienstag<br />

19.30 Weihnachten von und mit<br />

Guildo und den Orthopädischen<br />

Strümpfen, Apollo-Theater, Siegen<br />

20. Mittwoch<br />

19.30 6. Rudelsingen mit Jörg Siewert<br />

& Steffen Walter, Café Basico<br />

Kreuztal, Hüttenstr. 30<br />

19.30 Weihnachtskonzert: Dieter<br />

Falk präsentiert Hits aus Jazz, Pop,<br />

Rock und Klassik, Apollo-Theater<br />

20.00 Mittagsstunde, Viktoria<br />

Filmtheater Hi.- Dahlbruch, Bernhard-Weiss-Platz<br />

6<br />

21. Donnerstag<br />

10.30 Für Strickfreunde: Wolle<br />

& Nadel, Stadtbibliothek Siegen,<br />

Krönchen Center, Markt 25<br />

14.30 Literaturcafé der Seniorenhilfe,<br />

Begegnungszentrum Haus<br />

Herbstzeitlos Siegen, Marienborner<br />

Straße 151<br />

20.00 kreuztalkultur und Gebr.-<br />

Busch-Theater Bühnenshow:<br />

Winter Nights, Queenz of Piano,<br />

Eichener Hamer Kreuztal,<br />

Am Parkplatz 2<br />

23. Samstag<br />

19.30 Weihnachtsshow: Kartoffelfreuden<br />

im Nebelland XX,<br />

Kulturhaus Lÿz Siegen, St.-Johann-<br />

Str. 18, St.-Johann-Str. 18<br />

24. Sonntag<br />

11.00 Weihnachtsgeschichte für<br />

Ungeduldige: Weihnachten bei<br />

Tiger und Bär, Kulturhaus Lÿz<br />

Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />

26. Dienstag<br />

19.00 Weihnachtsoratorium<br />

Singalong, Johann-Sebastian Bach<br />

zum Mitsingen, Martinikirche Siegen,<br />

Grabenstr. 27<br />

28. Donnerstag<br />

20.00 WDR 2, Satirischer Jahresrückblick<br />

mit ONKeL fISCH, Kulturhaus<br />

Lÿz Siegen, St.-Johann-<br />

Straße 18<br />

31. Sonntag<br />

15.30 Auf ein Gutes Neuer mit<br />

Let’s Burlesque!, Apollo-Theater<br />

Siegen, Morleystraße<br />

17.00 Bachkantate<br />

zu Silvester: SE-<br />

HET, WELCH EINE<br />

LIEBE, Martinikirche<br />

Siegen, Grabenstr.<br />

27<br />

19.30 Barockkonzert<br />

zur Silvesternacht<br />

- Mit Musikern<br />

der Philharmonie<br />

Südwestfalen, Ev.<br />

Kirche Hilchenbach<br />

ONKel fISCH Satire am 28.12. ab 20 Uhr im Kulturhaus Lyz<br />

Einfach<br />

hingehen, ohne<br />

Anmeldung!<br />

Geschichte erleben im Siegerlandmuseum<br />

Seit seiner Gründung vor über 100 Jahren sammelt<br />

und zeigt das Siegerlandmuseum im Oberen Schloss<br />

die Kunst- und Kulturgeschichte der Region. Begegnen<br />

Sie hier den prägenden Persönlichkeiten<br />

unserer Geschichte wie dem weit gereisten Landesherrn<br />

Johann Moritz oder dem berühmten Künstler<br />

Peter Paul Rubens, dessen Gemälde den Kern<br />

unserer Sammlung bilden. Auch die über 2500 Jahre<br />

alte Tradition des Bergbau- und Hüttenwesens hat<br />

im Museum einen festen Platz: Steigen Sie in unser<br />

Schaubergwerk hinab, das unter dem Schloss in den<br />

Fels gesprengt wurde. Im Anschluss können Sie im<br />

Schlossturm in der ‚Welschen Haube‘ den höchsten<br />

Ort auf dem Siegberg erklimmen und einen fantastischen<br />

360°-Ausblick auf das Siegtal genießen.<br />

Auf www.siegerlandmuseum.de finden Sie die Termine<br />

unserer Sonderausstellungen, Führungen und<br />

weiteren Veranstaltungsangebote.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

Kontakt:<br />

Siegerlandmuseum<br />

Oberes Schloss 3<br />

57072 Siegen<br />

Telefon: 0271/23041-0<br />

Email: siegerlandmuseum@siegen.de<br />

Parkmöglichkeiten:<br />

Hasengarten<br />

(gegen Gebühr)<br />

Rathaus / Markt<br />

(0,60 € / Stunde)<br />

Unsere Öffnungszeiten:<br />

dienstags bis sonntags,<br />

10.00 bis 17.00 Uhr<br />

76 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 77


Einfach<br />

hingehen, ohne<br />

Anmeldung!<br />

Januar<br />

Januar<br />

Einfach<br />

hingehen, ohne<br />

Anmeldung!<br />

Özgür Cebe mit scharfem Wortwitz<br />

am 13.1.24 ab 20.00 im Heimhof-Theater Burbach<br />

1. Montag<br />

17.00 Philharmonie Südwestfalen:<br />

Neujahrskonzert, Apollo-Theater<br />

Siegen, Morleystr. 1<br />

4. Donnerstag<br />

19.00 Ballett: Der Nussknacker<br />

von Peter Tschaikowsky, Siegerlandhalle<br />

Siegen, Koblenzer Str. 151<br />

5. Freitag<br />

17.00 Musikal: Jim Knopf und Lukas<br />

der Lokomotivführer, Siegerlandhalle<br />

Siegen, Koblenzer Str. 151<br />

6. Samstag<br />

19.30 Rainald Grebe: Das<br />

Münchhausenkonzert: Es<br />

lebe der Lügenbaron!,<br />

Apollo-Theater Siegen<br />

19.30 Wilnsdorfer Neujahrskonzert<br />

mit der<br />

Philharmonie Südwestfalen,<br />

Festhalle Wilnsdorf<br />

19.30 Schauspiel von<br />

Dennis Kelly: Der Weg<br />

zurück, Bruchwerk Theater<br />

Siegen, Siegbergstr.1<br />

7. Sonntag<br />

15.00 Familienstück 6+:<br />

Die drei Kids – Der singende<br />

Geist, Apollo<br />

13. Samstag<br />

19.00 Philharmonie Südwestfalen<br />

- Neujahrskonzert,<br />

Erlöserkirche Salchendorf,<br />

Neunkirchen,<br />

Kölner Str.<br />

19.30 Wort-Musik-Collage:<br />

Die Bergwerke zu<br />

Falun, Apollo-Theater<br />

20.00 Kabarett: Özgür<br />

Cebe mit scharfem Wortwitz:<br />

Frei!, Heimhof-Theater Burbach,<br />

Heimhofstr. 7a<br />

20.00 Comedy: Jakob Schwerdtfeger,<br />

Ein Bild für die Götter, Kulturhaus<br />

Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />

14. Sonntag<br />

18.00 Filmpalast: Siegen-Wittgenstein<br />

von oben – echt vielfältig,<br />

Heimhof-Theater Burbach, Heimhofstr.<br />

7a<br />

16. Dienstag<br />

19.00 Filmklub Kurbelkiste: Die einfachen<br />

Dinge, Kulturhaus Lÿz<br />

17. Mittwoch<br />

20.00 Der schlimmste Mensch der<br />

Welt, Viktoria Filmtheater, Hi.- Dahlbruch,<br />

Bernhard-Weiss-Platz 6<br />

18. Donnerstag<br />

19.30 Theater: Mephisto, nach dem<br />

Roman von Klaus Mann, Apollo-Theater<br />

Siegen, Morleystr. 1<br />

19. Freitag<br />

20.00 Jazzclub Oase: 50 Jahre<br />

Bühnenjubiläum der Geschwister<br />

Reitz-Brüder, Kulturhaus Lÿz Siegen,<br />

St.-Johann-Str. 18<br />

20. Samstag<br />

12.00 Klaviermatinee mit dem Pianisten<br />

Alexander Zolotarev, Hörsaalgebäude<br />

Campus Unteres Schloss<br />

19.30 Theater: Monolog eines<br />

Hundes, ICH, AKIRA, Bruchwerk<br />

Theater Siegen, Siegbergstraße 1<br />

19.30 Komödie der Irrungen, Bremer<br />

Shakespeare Company, Apollo-Theater<br />

Siegen, Morleystr. 1<br />

20.00 Konzert: Ladykiller & Gäste,<br />

Westernhagen meets the Groove,<br />

Heimhof-Theater Burbach, Heimhofstr.<br />

20.00 Mentalmagie: Offenbarung -<br />

Yann Yuro, Gebrüder-Busch-Theater,<br />

Hi.-Dahlbruch, Bernhard-Weiss-Platz<br />

20.00 kreuztalkultur, Konzert: Söhne<br />

Mannheims Piano, Campus Buschhütten,<br />

Siegener Str. 152<br />

20.00 Martina Brandl, brand(L)neu,<br />

Kulturhaus Lÿz Siegen, St.-Johann-Str.<br />

24. Mittwoch<br />

20.00 Konzert: Ladykiller &<br />

Gäste, Westernhagen meets the<br />

Groove, Heimhof-Theater Burbach,<br />

Heimhofstraße 7a<br />

19.30 Musical-Gala: The World of<br />

Musicals, Siegerlandhalle Siegen,<br />

Koblenzer Str. 151<br />

19.30 Lesung mit Tamina Kallert:<br />

Und dann kommt das Meer in<br />

Sicht, Autohaus Müller, Erndtebrück,<br />

Am Gäuseberg 2<br />

25. Donnerstag<br />

19.30 Generation-Z-Musical: Danke<br />

für Nichts, mit der Opernwerkstatt<br />

am Rhein, Apollo-Theater Siegen,<br />

Morleystr. 1<br />

26. Freitag<br />

20.00 Konzert: Abi Wallenstein<br />

& Holger‚ HoBo’ Daub feat. Martin<br />

Röttger, Kulturhaus Lÿz Siegen, St.-<br />

Johann-Str. 18<br />

27. Samstag<br />

19.30 Komödie von David Gieselmann,<br />

FALSCHER HASE, Bruchwerk<br />

Theater Siegen, Siegbergstraße<br />

1<br />

19.30 Schauspiel: Professor<br />

Mamlock ein weltberühmter jüdischer<br />

Arzt, Apollo-Theater Siegen,<br />

Morleystr.1<br />

20.00 Uni Big Band Siegen: Jahreseröffnungskonzert,<br />

Heimhof-Theater<br />

Burbach, Heimhofstr. 7a<br />

Zuhause bei der WGh<br />

20.00 kreuztalkultur,<br />

Comedy: Fisch fromm<br />

Frisör, Eure Mütter, Eichener<br />

Hamer Kreuztal,<br />

Am Parkplatz 2<br />

20.00 Lesung: Nicole<br />

Heesters, Marias Testament<br />

von Colm Tóibin,<br />

Kulturhaus Lÿz Siegen,<br />

St.-Johann-Str. 18<br />

20.00 Leseshow mit<br />

Nicole Staudinger, Best<br />

of Kwien, Siegerlandhalle<br />

Siegen, Koblenzer<br />

Str. 151<br />

28. Sonntag<br />

11.00 Jazz Frühschoppen<br />

mit den<br />

Smooth Talks, Alte Linde<br />

Wilnsdorf-Niederdielfen,<br />

Weißtalstr. 2<br />

18.00 RadioLiveTheater: Live-Hörspiel,<br />

Old Shatterhand unter Kojoten,<br />

Apollo-Theater Siegen, Morleystr. 1<br />

29. Montag<br />

17.00 Theater & Talk, Wir wollen reden<br />

in gemütlicher Atmosphäre, u.a.<br />

über Theaterangebote, Apollo-Theater<br />

Siegen, Morleystr. 1<br />

31. Mittwoch<br />

19.00 Film: Digitalisierte Filmchroniken<br />

der Gemeinde Geisweid und der<br />

Stadt Hüttental, Kulturhaus Lÿz Siegen,<br />

St.-Johann-Str. 18<br />

19.30 Das muntere Musikquiz: QUIZ<br />

PLAYING GAMES, Bruchwerk Theater<br />

Siegen, Siegbergstraße 1<br />

Konzert: Söhne Mannheims „Piano“, am 20. Januar 2024 ab 20 Uhr<br />

auf dem Campus Buschhütten Kreuztal, Siegener Str. 152<br />

21. Sonntag<br />

15.00 Musical: Live-Erlebnis für die<br />

ganze Familie, Die Schneekönigin,<br />

Siegerlandhalle Siegen<br />

16.30 Dia-Panoramavision von und<br />

mit Dieter Freigang, Das Ötztal und<br />

die Siegerlandhütte, Heimhof-Theater<br />

Burbach, Heimhofstr. 7a<br />

17.00 Kammermusik mit Musikern<br />

der Philharmonie Südwestfalen, Konventsaal<br />

Stift-Keppel, Allenbach<br />

Comedy: „Fisch fromm Frisör“,<br />

am 27. Januar 2024 ab 20 Uhr<br />

Eichener Hamer Kreuztal, Am Parkplatz<br />

WGh - Wohnungsgenossenschaft hüttental eG<br />

Jahnstraße 45 · 57076 Siegen<br />

Telefon 0271 48951-0 · Fax 0271 48951-51<br />

info@wgh-siegen.de · www.wgh-siegen.de<br />

78 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 79


Einfach<br />

hingehen, ohne<br />

Anmeldung!<br />

Februar<br />

Sinfoniekonzert mit dem Collegium Musicum Siegen, am 18.2. im Festsaal der Rudolf Steiner Schule Siegen, Kolpingstr. 3<br />

2. Freitag<br />

19.30 Philharmonie Südwestfalen:<br />

Rossini - Genie und Genießer,<br />

Apollo-Theater Siegen, Morleystr. 1<br />

20.00 Konzert: Bring On The Night,<br />

A tribute to the music of STING, Kulturhaus<br />

Lÿz Siegen, St.-Johann-Str.<br />

20.00 Tobias Beitzel - Dorfkind,<br />

Otto-Reiffenrath-Haus, Neunkirchen,<br />

Bahnhofstr. 1<br />

Komik mit Christian Schulte-Loh:<br />

Bankrott Royal - Die Zukunft ist golden,<br />

am 3.Febr. in der Siegerlandhalle<br />

3. Samstag<br />

19.30 Schauspiel von Anna Gschnitzer,<br />

EINFACHE LEUTE, Bruchwerk<br />

Theater Siegen, Siegbergstraße 1<br />

20.00 Konzert: Klangfarben Anzhausen:<br />

Welt aus - Musik an!, Heimhof-Theater<br />

Burbach, Heimhofstr. 7a<br />

20.00 Kabarett: Philipp Weber, KI:<br />

Künstliche Idioten, Kulturhaus Lÿz<br />

Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />

20.00 Komik: Christian Schulte-Loh:<br />

Bankrott Royal - Die Zukunft ist<br />

golden, Siegerlandhalle Siegen<br />

9. Freitag<br />

20.00 Komödie: Kleine Bühne Seelbach,<br />

Seitensprung für zwei, Kulturhaus<br />

Lÿz Siegen, St.-Johann Str.<br />

19.30 Philharmonie Südwestfalen:<br />

Gala der Filmmusik, Apollo-Theater<br />

Siegen, Morleystr. 1<br />

10. Samstag<br />

19.30 Komödie: Loriot - Männer<br />

und Frauen... und andere Katastrophen,<br />

Ev. Erlöserkirche Siegen-Winchenbach,<br />

Lessingstr. 33<br />

20.00 kreuztalkultur, All-in-One<br />

Entertainment, Sven Bensmann –<br />

Yes we Sven, Weiße Villa in Dreslers<br />

Park, Kreuztal<br />

20.00 Komödie: Kleine Bühne Seelbach,<br />

Seitensprung für zwei, Kulturhaus<br />

Lÿz Siegen<br />

11. Sonntag<br />

17.00 Komödie: Kleine Bühne Seelbach,<br />

Seitensprung für zwei, Kulturhaus<br />

Lÿz Siegen<br />

19.30 Schauspiel von Dennis Kelly:<br />

Der Weg zurück, Bruchwerk Theater,<br />

Siegen, Siegbergstraße 1<br />

15. Donnerstag<br />

20.00 Komödie: Kleine Bühne Seelbach,<br />

Seitensprung für zwei, Kulturhaus<br />

Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />

16. Freitag<br />

19.30 Beben Bruchwerk Theater<br />

von Maria Milisavljevic, Bruchwerk<br />

Theater, Siegen, Siegbergstraße 1<br />

20.00 Komödie: Kleine Bühne Seelbach,<br />

Seitensprung für zwei, Kulturhaus<br />

Lÿz Siegen, St.-Johann-Str.<br />

20.00 Komödie: DIE LIEBEN EL-<br />

TERN von Armelle und Emmanuel Patron,<br />

Aula des Gymnasiums Wilnsdorf<br />

17. Samstag<br />

19.30 EastWest, Dance Company<br />

Theater Osnabrück, Apollo-Theater<br />

20.00 Komödie: Kleine Bühne Seelbach,<br />

Seitensprung für zwei, Kulturhaus<br />

Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />

18. Sonntag<br />

15.00 Konzert: The Magical Music<br />

of Harry Potter - Live in Concert,<br />

Siegerlandhalle Siegen<br />

17.00 Sinfoniekonzert Collegium<br />

Musicum Siegen, Festsaal der Rudolf<br />

Steiner Schule Siegen, Kolpingstr. 3<br />

17.00 Komödie: Kleine Bühne Seelbach,<br />

Seitensprung für zwei, Kulturhaus<br />

Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />

19.00 Konzert: La Nuit de Paris, mit<br />

Evi Niessner, Kulturhaus Lÿz Siegen<br />

19.30 Konzert: The Music of Hans<br />

Zimmer & Others, Celebration of<br />

Film Music, Siegerlandhalle<br />

19.30 Theater: Monolog eines<br />

Hundes, ICH, AKIRA, Bruchwerk<br />

Theater Siegen, Siegbergstraße 1<br />

19. Montag<br />

20.00 Konzert: Filmmusik aus Der<br />

Herr der Ringe & Der Hobbit, Siegerlandhalle<br />

Siegen, Koblenzer Str.<br />

Nutzen Sie die Möglichkeit, unabhängig von der Wetterlage und<br />

ganzjährig, komplett gestaltete Grabanlagen zu beichtigen.<br />

Auf über 500 m 2 zeigen wir Ihnen vom klassischen Denkmal bis zur<br />

modernen Grabgestaltung eine Vielfalt von Materiealien, Formen<br />

und Ausführungen.<br />

20. Dienstag<br />

19.00 Filmklub Kurbelkiste: Lola,<br />

ein hochgradig romantischer<br />

Thriller, Kulturhaus Lÿz Siegen, St.-<br />

Johann-Str. 18<br />

21. Mittwoch<br />

20.00 The Whale, Viktoria Filmtheater<br />

Hi.-Dahlbruch, Bernhard-Weiss-Pl.<br />

22. Donnerstag<br />

14.30 Literaturcafé im Begegnungszentrum<br />

Haus Herbstzeitlos<br />

Siegen, Marienborner Str. 151<br />

20.00 Lesung: Lioba Albus, Betreutes<br />

Flirten für Spätberufene, Kulturhaus<br />

Lÿz, Siegen<br />

Februar<br />

24. und 25.2. Die Musical-Highlight-Show mit Musical-Voyage,<br />

Heimhof-Theater Burbach, Heimhofstr. 7a<br />

(0271)<br />

87 00 87<br />

23. Freitag<br />

20.00 30 Jahre LÿzMixVarieté, Das<br />

Geburtstags-Special No. 3, Kulturhaus<br />

Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />

20.00 kreuztalkultur, Konzertabend<br />

im Stil und Sound der<br />

40 Fingers, Crossover-Guitar-Quartet,<br />

Otto-Flick-Halle Kreuztal<br />

24. Samstag<br />

20.00 Konzert: Musical Voyage, Die<br />

Musical-Highlight-Show, Heimhof-<br />

Theater Burbach, Heimhofstr. 7a<br />

20.00 Uni Big Band Siegen feat. Judith<br />

Adarkwah, Let’s Fall in Love, Kulturhaus<br />

Lÿz, Siegen, St.-Johann-Str.<br />

20.00 Lesung: Jürgen von der Lippe<br />

liest: Sex ist wie Mehl, Siegerlandhalle<br />

Siegen, Koblenzer Str. 151<br />

20.00 kreuztalkultur, Das Lumpenpack<br />

– Für Immer W.A.C.H.-Tour<br />

2024, Otto-Flick-Halle<br />

25. Sonntag<br />

15.00 Konzert: Musical Voyage, Die<br />

Musical-Highlight-Show, (Family<br />

Edition) Heimhof-Theater Burbach,<br />

Heimhofstr. 7a<br />

15.00 Figurentheater: Räuber Hotzenplotz<br />

und die Mondrakete, Kulturhaus<br />

Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />

19.00 Comedy: Mirja Regensburg<br />

präsentiert HAPPY, Siegerlandhalle<br />

Siegen, Koblenzer Str. 151<br />

Birlenbacher Straße Straße 23 · 57078 23 • Siegen 57078 · Fax Siegen 0271 /• 780770 E-Mail: · E-Mail: taxi-peter@gmx.de<br />

• Krankentransporte<br />

• Liegend / Sitzend<br />

• Rollstuhltransporte<br />

TAXI PETER<br />

lnh.: Patrick Lohse<br />

• Kurierfahrten<br />

• Flughafentransfer<br />

Einfach<br />

hingehen, ohne<br />

Anmeldung!<br />

28. Mittwoch<br />

20.00 Film: Drama statt Siegen, Kulturhaus<br />

Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />

29. Donnerstag<br />

14.30 Gemeinschaftsvortrag: Stationäre<br />

Hospizpflege, Begegnungszentrum<br />

Haus Herbstzeitlos Siegen,<br />

Marienborner Str. 151<br />

20.00 Film: Drama statt Siegen, Kulturhaus<br />

Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />

Leserinnenbrief<br />

<strong>db</strong>.2-2003. Ihr Artikel „Investition in<br />

die Zukunft“, in dem Sie über eine Gemeinschaftsinitiative<br />

zur Aufforstung des<br />

Bottenberger Waldes berichteten, hatte<br />

mich sehr begeistert.Mir war es daraufhin<br />

ein Anliegen, der Dorfgemeinschaft,<br />

mit einer von meinem verstorbenen<br />

Mann geschaffenen Skulptur, meine Anerkennung<br />

zu zollen.<br />

In Ihrer Ausgabe 3-<strong>2023</strong> berichteten<br />

Sie von der Übergabe dieser Skulptur.<br />

Leider ist Ihnen dabei ein Fehler unterlaufen,<br />

nicht mein Mann, wie Sie<br />

schreiben, war Österreicher, er war ein<br />

Siegerländer Urgestein! Aus Österreich<br />

stamme ich, habe aber seit meiner Heirat<br />

vor 63 Jahren einen deutschen Pass.<br />

Gertrud Rath, Siegen<br />

80 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 81


Unterhaltung / Impressum<br />

Es fiel uns auf, …<br />

…dass die höchste Toilette Europas auf dem Mont Blanc<br />

steht. Wer beim Wandern oder Klettern mal dringend ein<br />

Bedürfnis hat, dem wird zumindest auf dem Alpengipfel<br />

Mont Blanc geholfen. Hier stehen die höchstgelegenen Toiletten<br />

Europas. Die beiden Holzhäuschen thronen auf 4200<br />

Metern. Ihr Inhalt wird mit einem Helikopter abgeholt.<br />

…dass Deutschlands ältester Baum in Hessen steht. Auf<br />

weit über 1000 Jahre wird das Alter einer Linde in Schenklengsfeld<br />

(Hessen) geschätzt. Gepflanzt wurde sie vermutlich<br />

schon im Jahre 760 und ist damit Deutschlands<br />

ältester Baum. Im Mittelalter diente die Linde als Platz<br />

für Gerichtsverhandlungen, heute findet bei dem Baummethusalem<br />

jedes Jahr das Lindenblütenfest statt.<br />

…dass Hunde wie ein Beruhigungsmittel wirken. Ein vierbeiniger<br />

Begleiter hat mehr positive Auswirkungen auf die<br />

Gesundheit als gedacht. Der Kontakt mit Tieren fördert<br />

Glücks- und bremst Stresshormone. So sind Hundebesitzer<br />

selbst in belastenden Situationen ruhiger – ohne Tabletten.<br />

…dass Röntgen ohne Strahlung möglich ist. Ein Röntgenbild<br />

sichert bei vielen Knochenbrüchen oder Krankheiten<br />

die Diagnose. Der Nachteil ist: Die Strahlen können den<br />

Körper belasten. Physiker der Uni Würzburg haben nun<br />

eine strahlenfreie Technik entwickelt. Das Verfahren<br />

nutzt Signale magnetischer Nanopartikel, die vor der Untersuchung<br />

verabreicht werden. <br />

homa<br />

Gedächtnistraining – Lösungen von Seite 48 / 49<br />

Teekesselchen: 1. Star, 2. Ball, 3. Raupe, 4. Mutter.<br />

Um die Ecke denken: Handycape. Alles Sterne: 1.<br />

Sternenbanner, 2. Sternchen, 3. Sterndeuter, 4. sternenklar,<br />

5. Sternfahrt, 6. Sterngucker, 7. Sternschnuppe,<br />

8. Sternhagelvoll, 9. Sternsinger, 10. Sternstunde,<br />

11. Sternwarte, 12. Sterntaler. Streichholzübungen:<br />

Zu guter Letzt:<br />

Streitstreik<br />

Es lohnt nicht zu streiten,<br />

gibt tausend Wirklichkeiten,<br />

gibt niemals nur die eine<br />

und niemals nur deine!<br />

Was wichtig ist, zeig es,<br />

was heilig ist, schweig es,<br />

was fremd ist, verstehe,<br />

den Rest übergehe!<br />

Jörn Heller<br />

durch<br />

blick<br />

Gemeinnützige Seniorenzeitschrift<br />

für Siegen und Siegen-Wittgenstein<br />

Herausgeber:<br />

durchblick-siegen Information und Medien e.V.<br />

Anschrift der Redaktion:<br />

„Haus Herbstzeitlos“, Marienborner Str. 151, 57074 Siegen<br />

Telefon 0271 / 6 16 47, Mobil: 0171 / 6 20 64 13<br />

E-Mail: redaktion@durchblick-siegen.de<br />

Internet: www.durchblick-siegen.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

dienstags bis donnerstags von 10.00 bis 12.00 Uhr<br />

1. und 3. Dienstag im Monat auch von 15.00 bis 17.00 Uhr<br />

Redaktion:<br />

Anne Alhäuser, Ulla D'Amico, Ingrid Drabe (Veranstaltungen),<br />

Friedhelm Eickhoff (ViSdP), Ernst Göckus, Eva-Maria Herrmann<br />

(stellv. Redaktionsleiterin), Erna Homolla, Erich Kerkhoff, Olaf U.<br />

Koplin (Seniorenbeirat), Sigrid Kobsch, Horst Mahle, Tessie Reeh,<br />

Helga Siebel-Achenbach, Nicole Scherzberg, Tilla-Ute Schöllchen<br />

(Redaktionsleitung), Ulla Schreiber, Angelika van Vegten.<br />

Bildredaktion:<br />

Thomas Benauer, Tessie Reeh, Nicole Scherzberg, Angelika v. Vegten.<br />

Bildnachweise: Sofern am Objekt nicht angegeben, stammen die<br />

veröffentlichten Bilder von den Autoren, bzw. den Veranstaltern.<br />

Lektorat:<br />

Anne Eickhoff, Gertrud Hein-Eickhoff, Horst Mahle, Jörgen Meister,<br />

Dieter Moll.<br />

Internet:<br />

Thomas Benauer, Thomas Greiner, Nicole Scherzberg.<br />

An dieser Ausgabe haben ferner mitgewirkt:<br />

Heinz Bensberg, Werner Büdenbender, Adele von Bünau,<br />

Sonja Dörr, Kerstin Fey, Prof. Hans-Peter Fries, Erika Göckus,<br />

Urs Göckus, Bettina Großhaus-Lutz, Jörn Heller, Karoline Hermann,<br />

Charlotte Henke, Guido Heupel, Ulrich Jud, Wilfried Lerchstein,<br />

Bernadette von Plettenberg, Volker Reichmann, Bruno Steuber,<br />

Heinz Stötzel, Josef Trapp.<br />

Gestaltung und Herstellung:<br />

Nicole Scherzberg, Angelika van Vegten, Friedhelm Eickhoff.<br />

Anzeigenanfrage:<br />

durchblick-siegen e.V. Telefon 0171 / 6 20 64 13 oder 0271 / 6 16 47<br />

E-Mail: anzeigen@durchblick-siegen.de Es gilt die Preisliste 13/2021<br />

(www.durchblick-siegen.de/Mediadaten)<br />

Druck: Strube Druck, klimaneutral gedruckt<br />

Erscheinungsweise:<br />

März, Juni, September, Dezember<br />

Verteilung:<br />

Hans Amely, Gerd Bombien, Patrick Diehl, Nadine Gerhard, Erika<br />

Graff, Maximilian Großhaus-Lutz, Arndt Hensel, Wolfgang von<br />

Keutz, Geli Kreutter, Olaf Kurz, Jörn Lagemann, Oliver Mahle,<br />

Günter Matthes-Arongagbor, Marion Ortmann, Wolfgang Paesler,<br />

Karin Piorkowski, Birgit Rabanus, Christel Schmidt-Hufer,<br />

Hans-Rüdiger Schmidt und alle Redakteure<br />

Der durchblick liegt im gesamten Kreisgebiet kostenlos aus: in Sparkassen,<br />

Apotheken, Arztpraxen, Buchhandlungen und Geschäften des<br />

täglichen Bedarfs, in der City-Galerie, Läden des Siegerlandzentrums,<br />

bei unseren Anzeigenkunden, in öffentlichen Gebäuden, vielen sozialen<br />

Einrichtungen der Wohlfahrtsverbände und Kirchen, in Rathäusern<br />

und Senioren-Service-Stellen des Kreises Siegen-Wittgenstein, sowie<br />

eingeheftet in den Zeitschriftenmappen des „Lesezirkel Siegerland“.<br />

Der durchblick ist kostenlos. Für die Postzustellung werden für vier Ausgaben<br />

jährlich 10,00 € ins Inland bzw. 16,00 € ins Ausland berechnet.<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der<br />

Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, eingesandte Beiträge und<br />

Leserbriefe zu kürzen. Bei Nichtveröffentlichung von unverlangt eingesandten<br />

Beiträgen erfolgt keine Benachrichtigung. Der Nachdruck ist nur mit schriftlicher<br />

Genehmigung des Herausgebers gestattet.<br />

Gefördert durch<br />

die Universitätsstadt Siegen<br />

und den Kreis<br />

Siegen-Wittgenstein<br />

F r i e d h o f s w a l d S i e g e n<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

gepflegter, alter<br />

Baumbestand in Stadtnähe<br />

barrierefreie Erreichbarkeit,<br />

gut ausgebaute Wege,<br />

angrenzende Parkplätze<br />

Andachtsplatz, Friedhofshalle<br />

kostenlose, individuelle<br />

Betreuung und Beratung in<br />

allen Bestattungsfragen<br />

preiswerte Bestattungsart<br />

auch für Ortsfremde<br />

Wenden Sie sich vertrauensvoll an uns!<br />

Universitätsstadt Siegen - Grünflächenabteilung, Tel. 0271/404-4807, www.siegen.de<br />

82 durchblick 4/<strong>2023</strong>


handwerker<br />

gesucht?<br />

Das neue Handwerker-Portal<br />

für die Kreise Siegen-Wittgenstein und Olpe<br />

• aktuelles und vollständiges Branchenverzeichnis<br />

• ca. 1.400 Handwerksbetriebe in den<br />

Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe<br />

• mit wenigen Klicks ortsnah zum richtigen Handwerker<br />

• einfach regionale Spezialisten für Ihren Bedarf finden<br />

meister<br />

gefunden!

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!