db 4-2023 WEB
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durch<br />
blick<br />
Autorenzeitschrift<br />
Seit 1986<br />
Nr. 4/<strong>2023</strong><br />
kostenlos<br />
mitnehmen<br />
Christstollen im Gepäck ab Seite 22
Siegen | St.-Johann-Str. 18<br />
0271/333-2448<br />
www.lyz.de<br />
PhilSW5 (01.12.) Mathias Richling (8.12.) NN Theater (12.12.)<br />
30 Jahre LÿzMixVarieté (15.12.) Kartoffelfreuden XX (23.12.)<br />
Jahresrückblick mit Onkel Fisch (28.12.)<br />
Jakob Schwerdtfeger (13.01.) Martina Brandl (20.01.)<br />
Nicole Heesters (27.01.) Bring on the night (02.02.)<br />
Philipp Weber (03.02.) Kleine Bühne Seelbach (09. - 18.02.)<br />
Lioba Albus (8.12.) Uni Big Band (24.02.)<br />
Drama statt Siegen (28.02. - 09.03.) u.v.m.<br />
Inhaltsübersicht<br />
Aus der Redaktion3<br />
Aus den Seniorenbeiräten6<br />
Kurz berichtet8<br />
Der Richard-Müller-Weg 18<br />
Gibt es wirklich einen Weihnachtsmann? 21<br />
Christstollen im Gepäck 22<br />
Ein Lied zog um die Welt 24<br />
Den Nikolaus verpasst man leicht 25<br />
Dicker Braten zu Weihnacht 26<br />
Im Kaufrausch / Körperpflege 28<br />
Gibt es Engel? 29<br />
Mundart 30<br />
D`r Lombepiffer 34<br />
Die Gemeindeschwester 36<br />
Herbststimmung 39<br />
Johann VIII 40<br />
In der Früh rappelte der Brühtrog 42<br />
In schwerer Zeit 44<br />
Kriegsende in Klafeld 46<br />
Sprachlos vor Wut? 47<br />
Gedächtnistraining 48<br />
Bergfeuer 50<br />
Verzweifelt 52<br />
Hartmut Reeh 53<br />
Durch die „Zone“ nach Berlin 54<br />
Oh Mann – typisch Frau 56<br />
Ein Mann, ein Wort ? 57<br />
Der Weg ist das Ziel 58<br />
Grüsse zum neuen Jahr 61<br />
Buchbesprechungen 62<br />
Ein Leben für die Kunst 64<br />
ALTERAktiv feierte 20-jähriges 68<br />
City-Galerie 69<br />
durchblick verlost Freikarten 70<br />
Wiederkehrende Termine 72<br />
Veranstaltungen im „Haus Herbstzeitlos“ 74<br />
Singgruppe im „Haus Herbstzeitlos“ 74<br />
Veranstaltungen im Kreis Siegen-Wittgenstein 75<br />
LeserInnenbriefe 81<br />
Es fiel uns auf / Lösungen / 82<br />
Zu guter Letzt / Impressum 82<br />
Titelbild: Frau im Herbst, von Brynolf Wennerberg (1866-1950)<br />
Aus der Redaktion<br />
Liebe Leserinnen und Leser, wahrscheinlich haben<br />
Sie schon bemerkt, dass sich unser Redaktionsteam<br />
erweitert hat. Olaf Koplin ist in seiner<br />
Funktion als Pressesprecher des Siegener Seniorenbeirats<br />
zu uns delegiert worden. Das Klima und die Stimmung<br />
in der Redaktion haben ihn so angeregt, dass er,<br />
unabhängig von seiner Sprecherfunktion, den durchblick<br />
als stimmberechtigtes Mitglied mitgestalten möchte.<br />
Wir freuen uns sehr darüber.<br />
Mehr für<br />
Menschen.<br />
Unsere Wohn- und Pflegeeinrichtungen<br />
möchten mit<br />
Ihnen in den nächsten aktiven<br />
Lebensabschnitt starten.<br />
• Marienheim, Weidenau<br />
• Haus St. Elisabeth, Netphen<br />
• Haus St. Raphael, Burbach<br />
• Haus St. Klara, Friesenhagen<br />
• Haus Mutter Teresa, Niederfischbach<br />
• Haus St. Anna, Netphen<br />
Weitere Informationen<br />
erhalten Sie unter:<br />
Telefon 0271 231-0<br />
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4/<strong>2023</strong> durchblick 3
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genießen Sie die besondere Atmosphäre. Stammkunden kommen hier ebenso auf ihre<br />
Kosten wie Winterzauber-Neulinge – mit Bratwurst, Burger und Bier oder mit Glühwein,<br />
Kinderpunsch und Crêpes. Der kleine, feine Markt überzeugt schon seit mehr als einem<br />
Jahrzehnt mit seinem qualitativ hochwertigen kulinarischen Angebot.<br />
Der etwas andere Markt zur schönsten Jahreszeit.<br />
Genießen Sie vor und nach Weihnachten zauberhafte winterliche Stimmung mitten in<br />
Siegen. Bummeln Sie entspannt an den Ständen entlang und stellen Sie sich Ihr persön -<br />
liches Winterzauber-Menü zusammen. Freuen Sie sich auf nette Stunden mit Ihrer Familie,<br />
Ihren Freunden oder Kollegen.<br />
Geöffnet ist der Winterzauber von Montag bis Samstag von 12 bis 21 Uhr, an Sonn -<br />
tagen ab 14 Uhr. Am Totensonntag, vom 24. bis 26. Dezember sowie an Silvester und<br />
Neujahr bleiben die Stände allerdings geschlossen. Und nach Neujahr wird im Januar noch<br />
weitergezaubert!
Aus den Seniorenbeiräten<br />
Aus den Seniorenbeiräten<br />
Hospizpflege<br />
startete 1995 in Siegen<br />
Neue Ruhebänke<br />
am Fischbacher Berg<br />
Seniorenbeirat<br />
neu konstituiert<br />
„On Tour“<br />
Kreuztaler Seniorenbeirat besucht Landtag<br />
Siegen. Der Seniorenbeirat Siegen<br />
und die Deutsche Gesellschaft für Humanes<br />
Sterben laden zu einem Vortrag<br />
über die „stationäre Hospizpflege“ ein.<br />
Das Ev. Hospiz am Jung Stilling-Krankenhaus<br />
war eines der ersten Hospize in<br />
Deutschland mit seiner Gründung 1995.<br />
Burkhard Kölsch, Leiter des Ev. Hospizes,<br />
wird über seine langjährigen Erfahrungen<br />
hier in Siegen berichten, aber auch<br />
einen Einblick in die Entwicklung der stationären<br />
Hospize in Deutschland geben.<br />
Für Menschen, die sich aufgrund ihres<br />
Alters, ihrer Erkrankungen oder ihrer<br />
Lebenssituation gedanklich mit dem<br />
Tod beschäftigen, ist es wichtig, über<br />
unterschiedliche Hilfsmöglichkeiten am<br />
Lebensende informiert zu sein.<br />
Dr. Bernd Knapp, der das Ev. Hospiz<br />
für mehrere Jahre ärztlich begleitet hat<br />
und Mitglied des Seniorenbeirates ist,<br />
wird die Veranstaltung moderieren und<br />
eine kurze Einleitung geben.<br />
Die Veranstaltung findet am 29. Febr.<br />
ab 14.30 Uhr im Siegener Begegnungszentrum<br />
Haus Herbstzeitlos statt. Eine<br />
Anmeldung ist nicht erforderlich. Bei<br />
Rückfragen wenden Sie sich bitte an den<br />
Seniorenbeauftragten der Stadt Siegen,<br />
Volker Reichmann, 0271-4042434. <strong>db</strong><br />
Ihre Begleitung<br />
Nicht mehr allein! Besser gemeinsam!<br />
Einkäufe · Arztbesuche · Ausflüge ·<br />
Spazieren · Behördengänge ·<br />
Korrespondenz · Entlastung pflegender<br />
Angehöriger · u. v. m.<br />
Die Leistungen sind als „Entlastungsbetrag“<br />
und „Verhinderungspflege“<br />
mit der Pflegekasse abrechenbar.<br />
Gerne informieren wir Sie persönlich.<br />
Seniorenbegleitung<br />
Claudia Hombach<br />
Telefon 02734 5505977<br />
Mobil 01522 8750486<br />
Siegen. Auf Wunsch des Siegener Seniorenbeirats<br />
sind kürzlich fünf neue Ruhebänke<br />
auf den Wald-Wanderwegen des<br />
Fischbacherbergs aufgestellt worden.<br />
Nun können dort ältere Bürger bzw.<br />
Wanderer mit und ohne gesundheitlichen<br />
Beeinträchtigungen eine gemütliche<br />
Rast einlegen.<br />
Die Initiative, dort Ruhebänke aufzustellen,<br />
erfolgte von einer Bürgerin des<br />
Fischbacherbergs, die diese Anregung<br />
an den Seniorenbeirat herangetragen<br />
hatte, da sie, sowie viele andere, in<br />
diesem beliebten Bereich gerne eine<br />
Spazierrunde durchführen, aber bemängelten,<br />
dass es zu wenige Ruhebänke<br />
gibt.<br />
Dem Änderungs-Wunsch hat die Stadt<br />
Siegen entsprochen und die Bänke vorbildlich,<br />
recht kurzfristig, installiert. sb<br />
Kreuztal. Die Mitglieder des derzeitigen<br />
Kreuztaler Seniorenbeirats waren<br />
bis Ende September im Amt. Die Stadt<br />
hatte Anfang Juli <strong>2023</strong> alle wahlberechtigten<br />
Kreuztaler die das 60. Lebensjahr<br />
vollendet hatten, durch eine<br />
Pressemitteilung aufgerufen, für den<br />
neuen Seniorenbeirat zu kandidieren.<br />
Bis zum Ende der Meldefrist gingen<br />
lediglich zehn Wahlbewerbungen ein.<br />
Damit erübrigte sich die Wahl. Alle<br />
zehn Bewerberinnen und Bewerber<br />
bilden den neuen Seniorenbeirat, der<br />
wieder für zwei Jahre, bis zur Kommunalwahl<br />
2025 amtieren wird.<br />
Die neuen Beiratsmitglieder sind:<br />
Elfrun Bernshausen, Monika Freiberg<br />
(Vorstand), Hartmut Gardlo, Rainer<br />
Hübel, Ralf-Sigurd Katz (Vorstand),<br />
Fritz-Ulrich Knipp, Sigrid Lorsbach<br />
(Vorstand), Rudolf Müller, Jutta Siebel<br />
und Bernd Stahlschmidt (Vorstand).<br />
Verschiedenen soziale Institutionen<br />
aus der Stadt Kreuztal haben folgende<br />
Personen entsandt, die auch stimmberechtigt<br />
sind: Elfrun Bernshausen,<br />
Hartmut Gardlo, Reiner Hübel, Fritz-<br />
Ulrich Knipp, Rudolf Müller und Jutta<br />
Siebel. <br />
<strong>db</strong><br />
Goldener Oktober<br />
Beliebte Seniorenveranstaltung war wieder ein Erfolg<br />
Siegen. Traditionell lud die Universitätsstadt<br />
Siegen am 18. Oktober zur<br />
Seniorenveranstaltung Der Goldene<br />
Herbst in die Bismarckhalle in Weidenau<br />
ein.<br />
Mit ein paar Grußworten wurde die<br />
Veranstaltung eröffnet. Die rund 220<br />
Gäste wurden von Volker Reichmann,<br />
(städtischer Seniorenbeauftragter), unterhaltsam<br />
durch ein vielfältiges Bühnenprogramm<br />
geführt. Bei Kaffee und<br />
Kuchen genossen die Gäste sichtlich<br />
den gemütlichen Nachmittag.<br />
Program und Darbietungen waren<br />
u.a. das gemeinsame Singen mit Kevin<br />
Brachthäuser begleitet von seiner steirischen<br />
Harmonika, das Kinderballett<br />
der Sportgemeinschaft Obersdorf-<br />
Rödgen, die 28 Personen umfassenden<br />
Chöre Euterpe Siegen und MGV Oberheuslingen.<br />
Der Loriot Sketch vom Jodel-Diplom,<br />
hier mit Kerstin Fey hatte<br />
die Lacher auf seiner Seite. oko<br />
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Kreuztal. Der Seniorenbeirat der Stadt<br />
Kreuztal war jüngst zu Gast im NRW-<br />
Landtag in Düsseldorf. Auf Einladung<br />
der Landtagsabgeordneten Anke Fuchs-<br />
Dreisbach (CDU) besichtigte die 22-köpfige<br />
Gruppe zusammen mit 13 Sängern<br />
des MGV Gernsdorf aus Wilnsdorf das<br />
Landtagsgebäude und wurden dabei von<br />
einer Mitarbeiterin der Landtagsverwaltung<br />
geführt. Die Gruppe erfuhr dabei<br />
viele Details zur Geschichte des Landtages,<br />
besichtigte den großen Plenarsaal<br />
und erhielt eine Übersicht über die Sitzverteilung<br />
der politischen Parteien und<br />
die Funktionsweise des Parlaments.<br />
Die Gastgeberin Frau Fuchs-Dreisbach<br />
gab zunächst einen Überblick über<br />
ihre politischen Wurzeln in der CDU und<br />
berichtete anschließend über aktuelle<br />
zentrale politische Themen. Danach war<br />
Zeit für Fragen und Anregungen, die<br />
die Anwesenden nutzten, um auf die so<br />
empfundene zunehmende Altersdiskriminierung<br />
nicht zuletzt durch staatliche<br />
Institutionen und Behörden hinzuweisen.<br />
So wurde bemängelt, dass der Zugang<br />
zu staatlichen Leistungen immer<br />
häufiger nur via Internet möglich sei,<br />
wie zum Beispiel der Kauf des 49-Euro-Tickets,<br />
der Zugang zu Heizungsbeihilfen<br />
durch das Land oder die Abgabe<br />
der Grundsteuererklärungen 2022/<strong>2023</strong><br />
über Elster. Zuletzt entzündete sich in<br />
der Diskussion der Ärger und die Hilflosigkeit<br />
der Betroffenen, wenn ein dringender<br />
Facharztbesuch notwendig ist<br />
und lange Wartezeiten entstehen.<br />
Seit<br />
1990<br />
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l Strickpullover Gr. 68 bis Gr. 74<br />
Nach dem offiziellen Teil der Informationsfahrt<br />
hatten die Teilnehmer am<br />
Nachmittag die Gelegenheit, für einige<br />
Stunden in der Landeshauptstadt zu<br />
verweilen, um auf der Rheinpromenade<br />
spazieren zu gehen und die Düsseldorfer<br />
Altstadt zu besuchen.<br />
Den Mitgliedern des Kreuztaler Seniorenbeirates<br />
wird der spannende und<br />
informative Ausflug nach Düsseldorf<br />
positiv in Erinnerung bleiben. <strong>db</strong><br />
l Sporthosen S bis 10 XL<br />
l Badeshorts XL bis 8 XL<br />
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100 cm bis 180 cm<br />
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Damen-Größen: Größe 34 bis Größe 48<br />
Öffnungszeiten: Montag-Freitag 10 bis 18 Uhr I Samstag 10 bis 13 Uhr<br />
Infos <strong>2023</strong>: Sa., 23.12. und Sa., 30.12. geschlossen!<br />
6 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 7
Kurz berichtet<br />
„KI“ beherrscht jetzt schon den Alltag<br />
Senec@fé in Siegen unterrichtet zu Künstlicher Intelligenz<br />
Siegen. Das Senec@fé ist einer von<br />
zehn neuen KI-Lernorten des Projekts<br />
„KI für ein gutes Altern“ der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
der Seniorenorganisationen<br />
e.V. (BAGSO)<br />
Ältere Menschen begegnen in ihrem<br />
Alltag regelmäßig Technologien, die auf<br />
Künstlicher Intelligenz basieren. Doch<br />
was steckt überhaupt hinter dem Begriff<br />
und wie können ältere Menschen<br />
von KI-Technologien profitieren?<br />
Bereits seit Mai bietet das Senec@fé<br />
Siegen gemeinsam mit der BAGSO<br />
älteren Menschen die Möglichkeit,<br />
sich mit Künstlicher Intelligenz<br />
auseinanderzusetzen und KI-basierte<br />
Geräte wie Sprachassistenten, Smart<br />
Watches, SmartHome, diverse smarte<br />
Haushaltsgeräte, Gesundheitstools<br />
oder später auch Anwendungen wie<br />
ChatGPT selbst auszuprobieren.<br />
Ziel ist es, dass Ältere sich kompetent<br />
und eigenverantwortlich mit dem<br />
Thema Künstliche Intelligenz auseinandersetzen<br />
und sich in aktuelle Diskussionen<br />
darüber einbringen können.<br />
„KI kann das Leben Älterer bereichern<br />
und erleichtern, aber es gibt auch Risiken:<br />
Stereotype Altersbilder in der<br />
KI können Ältere diskriminieren. Die<br />
BAGSO will helfen, das zu verhindern:<br />
durch Aufklärung der Älteren, aber<br />
Das Senec@fé Treffpunkt<br />
Neue Medien im<br />
Haus Herbstzeitlos in<br />
Siegen, ist ein Projekt<br />
des Vereins ALTERaktiv.<br />
Die ehrenamtlichen<br />
Mitarbeiter unterrichten<br />
bereits seit 20 Jahren<br />
ältere Menschen in der<br />
Anwendung von PC,<br />
Tablet und Smartphone<br />
und Programmen. Der<br />
Einstieg in das KI-Projekt<br />
bietet den engagierten<br />
Trainern und<br />
Besuchern des Internetcafés<br />
die Möglichkeit<br />
sich neues Technik-Wissen<br />
anzueignen. Infos<br />
unter www. alteraktivsiegen.de<br />
oder<br />
https://ki-und-alter.de<br />
auch durch Druck auf Hersteller und<br />
Entwickler, damit sie Ältere rechtzeitig<br />
beteiligen – noch ehe ein Produkt auf<br />
den Markt kommt. Auch dafür machen<br />
wir uns stark.“, sagte die BAGSO-Vorsitzende<br />
Dr. Regina Görner. <strong>db</strong><br />
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Telefon 02738 -1771<br />
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Berlin / Siegen-Wittgenstein. Zum<br />
Internationalen Tag der älteren Menschen<br />
startete die BAGSO (Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
der Seniorenorganisa-<br />
Claudia<br />
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Leben ohne Internet – geht's noch<br />
tionen) die Aktion „Leben ohne Internet<br />
– geht’s noch?“ „Bürgerinnen und Bürger<br />
müssen zu allen kommunalen Dienstleistungen<br />
vollen und ungehinderten Zugang<br />
haben, egal ob sie das Internet nutzen<br />
oder nicht“, sagte die BAGSO-Vorsitzende<br />
Dr. Regina Görner. Sie appellierte:<br />
„Setzen Sie sich dafür ein, dass auch in<br />
Ihrer Stadt oder<br />
Gemeinde ein Leben<br />
ohne Internet<br />
ohne große<br />
Schwierigkeiten<br />
möglich ist."<br />
Eine Umfrage<br />
der BAGSO unter<br />
Älteren hatte<br />
im vergangenen<br />
Jahr gezeigt, dass<br />
Menschen ohne<br />
Internet im Alltag<br />
in nahezu allen<br />
Lebensbereichen<br />
auf Schwierigkeiten<br />
stoßen.<br />
Die BAGSO fordert,<br />
dass neben<br />
digitalen Zugängen<br />
stets auch die klassische Kontaktaufnahme<br />
per Telefon, Post oder persönlich<br />
angeboten wird. Informationen<br />
und Formulare müssen auch in gedruckter<br />
Form vorliegen. In jeder Kommune<br />
sollte es zudem eine Anlaufstelle geben,<br />
die bei Bedarf bei der Nutzung digitaler<br />
Dienste unterstützt.<br />
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8 durchblick 4/<strong>2023</strong><br />
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4/<strong>2023</strong> durchblick 9
Kurz berichtet<br />
Kurz berichtet<br />
Siegerland-Quiz zu gewinnen<br />
Reise durch eine liebenswerte Region<br />
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Wenn Sie sich an langen Wintertagen gut amüsieren<br />
wollen, können Sie dieses unterhaltsame<br />
und anspruchsvolle Quiz im Buchhandel für<br />
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Siegen. Der Grupello Verlag präsentiert<br />
ein neues und aufregendes Spiel,<br />
das die Herzen von Einheimischen und<br />
Besuchern des Siegerlands gleichermaßen<br />
erfreuen kann: Das „Siegerland-Quiz“.<br />
Dieses Spiel entführt die<br />
Spielerinnen und Spieler auf eine Reise<br />
durch unsere Region, die Kurioses mit<br />
Liebenswertem und Altbewährtes mit<br />
Hypermodernem verbindet.<br />
Das Quiz enthält hundert sorgfältig<br />
ausgewählte Fragen und Antworten<br />
rund um das Siegerland. Diese Fragen<br />
decken eine breite Palette von<br />
Wissensgebieten ab und bieten<br />
eine spannende Herausforderung<br />
für alle Spieler. Die Fragen<br />
wurden so konzipiert, dass sie<br />
nicht nur für Einheimische, sondern<br />
auch für Besucher, Freunde<br />
und Kenner des Siegerlands<br />
gleichermaßen interessant und<br />
lösbar sind.<br />
Als Spiel für gemeinsame<br />
Stunden eignet sich das Spiel<br />
hervorragend für gesellige Runden<br />
mit Freunden und Familie.<br />
Es kann mit zwei oder mehr<br />
Spielern gespielt werden, und<br />
in kürzester Zeit entwickeln sich<br />
lebhafte Diskussionen und möglicherweise<br />
auch der Austausch<br />
von Anekdoten. Das Spiel fördert<br />
den Wissensaustausch und<br />
schafft eine einzigartige Gelegenheit<br />
für einen geselligen Wissenswettstreit.<br />
Es ermöglicht den Spielern,<br />
das Siegerland auf eine neue und faszinierende<br />
Art und Weise zu entdecken<br />
und sich gleichzeitig in unterhaltsamen<br />
Wettstreit zu messen.<br />
Am Nikolaustag verschenken wir an<br />
Freundinnen und Freunde des Siegerlands<br />
dieses Quiz. Sie müssen die durchblick-Redaktion<br />
am 6.12. zwischen 10<br />
bis 12 Uhr unter: 0271/61647 anrufen.<br />
Unter allen Anrufern verlosen wir<br />
in dieser Zeit drei Spiele. <br />
<strong>db</strong><br />
Kreuztal. Im zweiten Jahr ist nunmehr<br />
die Fahrradrikscha in Kreuztal<br />
unterwegs und zu einer festen Einrichtung<br />
geworden. Mittlerweile werden<br />
die turnusmäßigen Ausfahrten bei den<br />
verschiedenen Senioreneinrichtungen<br />
gut angenommen. Außerdem finden<br />
ständig Ausfahrten, die bei der Seniorenberatung<br />
angefragt werden, statt.<br />
Zur Erinnerung erhält jeder Fahrgast<br />
nach Ende der Ausfahrt ein Foto. Die<br />
Ausfahrten sind kostenlos und unser<br />
Lohn sind glückliche und zufriedene<br />
Gesichter.<br />
Trotz des verregneten und teilweise<br />
kalten Monats Juli mit vielen abgesagten<br />
Fahrten haben schon wieder über<br />
einhundert Fahrgäste eine schöne Zeit<br />
verlebt, und Bereiche erkundet, die<br />
sonst für sie nicht erreichbar wären.<br />
Unser Ziel wäre mind. 150 Menschen<br />
ein bisschen Wind in den Haaren ermöglicht<br />
zu haben.<br />
Das Rikscha Team trifft sich einmal<br />
im Monat, um neue Erkenntnisse und<br />
mögliche Verbesserungen im Angebot<br />
zu besprechen.<br />
Das Team sucht derzeit noch nach<br />
engagierten EhrenamtlerInnen, die<br />
sich vorstellen können, als PilotIn mitzuhelfen.<br />
Für alle Fragen und Terminanfragen<br />
stehen Frau Katja Ermert-Weise<br />
von der Stiftung Diakoniestation<br />
Kreuztal unter 02732-582470 und<br />
Frau Andrea Hasenstab von der Stadt<br />
Kreuztal unter 02732-51470 als<br />
Ansprechpartnerinnen zur Verfügung. <strong>db</strong><br />
Bis auf den letzten Platz war das Otto-Reiffenrath-Haus am Heimatnachmittag gefüllt.<br />
Neunkirchen. Für die mehr als 100 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer am Heimatnachmittag<br />
war es, als setzten sie sich in<br />
eine Zeitmaschine und reisten zurück in<br />
die Vergangenheit: Schon auf dem Weg<br />
zum Veranstaltungsraum konnten sie Fotografien<br />
der 700 Jahr-Feier von Neunkirchen<br />
aus dem Jahr 1988 betrachten.<br />
Mit Themen von „Pippi Langstrumpf“, „Aus der neuen Welt“<br />
und einem Gospel-Medley sorgte die Bläserklasse des Sekundarschule<br />
Neunkirchen für eine richtig gute Stimmung.<br />
Im Laufe des Nachmittags ging es<br />
dann geschichtlich bis ins frühe 20. Jahrhundert<br />
zurück. Zunächst zeigte Rüdiger<br />
Eisel vom Heimatverein Zeppenfeld<br />
einen Film aus den 1960er Jahren. Das<br />
dörfliche Leben wurden im Winter und im<br />
Sommer gezeigt. Vom Kartoffeln setzen<br />
bis zum Heu machen reichte die Ban<strong>db</strong>reite,<br />
die seinerzeit „von Hand und lediglich<br />
mit der Unterstützung von Gaul<br />
oder Ochse durchgeführt wurde. Dabei<br />
wurde das Gesehene immer wieder kommentiert:<br />
„Dumols wat schüan, du woa<br />
de Weld noch en Ordnung“ waren häufige<br />
Äußerungen beim Betrachten des Films.<br />
Alfred Quandel vom Heimatverein Altenseelbach<br />
hatte 30 eindrucksvolle<br />
Fotografien aus dem Ortsteil „hinterm<br />
Tunnel“ mitgebracht. Zu vielen der Fotos<br />
hatte er Anekdoten zu erzählen. So erfuhren<br />
die Besucher beispielsweise, dass<br />
der FC Schalke 04 nach einem Spiel gegen<br />
eine Spieler-Auswahl aus dem Freien<br />
Grund Kartoffeln statt einer monetären<br />
Prämie erhalten hatte.<br />
Der ortansässige Sänger und Musicalproduzent<br />
Thorsten Uebe-Emden hatte<br />
einige Lieder aus dem Musical Druidenstein<br />
mitgebracht, von denen zwei sogar<br />
erstmals vor Publikum aufgeführt<br />
wurden.<br />
Bettina Großhaus-Lutz Seniorenbeauftragte<br />
und Organisatorin der Veranstaltung<br />
hatte sich das Spiel<br />
„Dalli Klick“ aus der Sendung<br />
„Dalli Dalli“ entliehen:<br />
Am Ende der Veranstaltung<br />
griff Thorsten<br />
Uebe-Emden zu seiner<br />
Gitarre und stimmte das<br />
Lied „Kein schöner Land“<br />
an, mit dem der Heimatnachmittag<br />
einen würdigen<br />
Abschluss fand.<br />
Die Besucher genossen<br />
den Nachmittag<br />
sichtlich. „Die Rückmeldungen, die ich<br />
erhalten habe waren durchweg positiv“,<br />
resümierte Bettina Großhaus-Lutz am<br />
Ende. Gegenstand der Veranstaltung,<br />
die von den Lokalen Allianzen für Menschen<br />
mit Demenz und dem Bundesministerium für<br />
Familie, Senioren,<br />
Frauen<br />
und Jugend<br />
unterstützt<br />
wurde, sollte<br />
die Erinnerungspflege<br />
sein. Der Seniorenberaterin<br />
und ihrem<br />
Team war dies<br />
in jedem Fall<br />
gelungen; mit<br />
einem Programm,<br />
bei<br />
dem für jede<br />
und jeden<br />
etwas dabei<br />
war. <strong>db</strong><br />
Jörg Braach vom Heimatverein<br />
Salchendorf<br />
demonstrierte eine<br />
kleine Feilenhauerei.<br />
Münzen<br />
Briefmarken<br />
Orden<br />
Ankauf | Bewertung<br />
Thilo Nagler<br />
Verbandsprüfer<br />
57078 Siegen<br />
02 71 - 31 79 88 55<br />
www.nagler.de<br />
10 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 11
Kurz berichtet<br />
Kurz berichtet<br />
Gesund und beweglich bleiben<br />
Gemeinsam auf Mission Pflege<br />
Kliniken und Schulen ziehen an einem Strang<br />
SkF engagiert sich<br />
Neues Sozialzentrum eröffnet<br />
Imposantes Leistungsspektrum!<br />
DRK Mitgliederversammlung zieht Bilanz<br />
Praxis für chinesische Medizin<br />
Dr. Hans-Joachim Kraemer<br />
Herborner Str. 2<br />
57250 Netphen-Deuz<br />
Tel. 02737/3180<br />
Siegen. Mit einer feierlichen Einsegnung<br />
wurde jetzt das SkF (Sozialdienst<br />
katholischer Frauen) -Sozialzentrum<br />
in Siegen-Weidenau eingeweiht. Bürgermeister<br />
Steffen Mues würdigte in<br />
seiner Ansprache zur feierlichen Eröffnung<br />
des Sozialzentrums das Engagement<br />
des SkF Siegen e.V., welcher für<br />
Siegen seit 110 Jahren Verantwortung<br />
trägt. Hohe fachliche Kompetenz und<br />
menschliches Miteinander haben den<br />
Erfolg möglich gemacht.<br />
Akupunktur- und<br />
chinesische Heilkräuter bei<br />
• Augenerkrankungen<br />
• insbesondere<br />
Makuladegeneration<br />
• Erschöpfungs- und<br />
Anspannungszuständen<br />
• Befindlichkeitsstörungenund<br />
Bewegungsschmerz in<br />
allen Gelenken<br />
Spannend in der Ausbildung ist auch, wenn der Rettungshubschrauber vor Ort ist.<br />
Siegen. In einer „etwas anderen“ Initiative<br />
haben die Marien Gesellschaft<br />
Siegen, die DRK-Kinderklinik, das Klinikum<br />
Siegen, das Bildungsinstitut für<br />
Gesundheitsberufe (BiGS) und die Gesamtschule<br />
Auf dem Schießberg ihre<br />
Kräfte gebündelt, um einerseits dem<br />
wachsenden Fachkräftemangel in den<br />
Pflegeberufen entgegenzuwirken, andererseits<br />
ihren Schülerinnen und Schülern<br />
eine intensivere Berufsorientierung<br />
zu ermöglichen.<br />
Die Initiative hat ein klares Ziel: „Jungen<br />
Menschen die Vielfalt der medizinischen,<br />
pflegerischen und therapeutischen<br />
Berufe näherzubringen und damit Perspektiven<br />
für ihre Zukunft aufzuzeigen“,<br />
sagt Daniel Kühn, Berufswahlkoordinator<br />
der Gesamtschule Auf dem Schießberg<br />
und Mitinitiator des Projektes.<br />
Das Herzstück dieser Kooperation<br />
bildet die „Mission Pflege“, eine eng<br />
abgestimmte Zusammenarbeit zwischen<br />
den Bildungseinrichtungen und<br />
den Krankenhäusern beziehungsweise<br />
Trägern. Die Schülerinnen und Schüler<br />
stehen dabei im Mittelpunkt, ihre Bedürfnisse<br />
und Ziele werden stets berücksichtigt.<br />
Das erfolgreich gestartete Projekt<br />
soll auch im laufenden Schuljahr fortgesetzt<br />
und noch weiter intensiviert<br />
werden. Zahlreiche Praktika und Termine<br />
im Unterricht sind geplant, um<br />
den Schülerinnen und Schülern einen<br />
umfassenden Einblick in die Pflegeberufe<br />
und die anderen Ausbildungsberufe<br />
in Gesundheitseinrichtungen zu<br />
ermöglichen.<strong>db</strong><br />
Mit einer feierlichen Einsegnung wurde<br />
durch den geistlichen Beirat des SkF<br />
Siegen e.V., Pastor Ludwig Reffelmann,<br />
das Sozialzentrum eingeweiht. Luiza Licina<br />
Bode (MdB) bedankte sich am Ende<br />
der Veranstaltung bei den Verantwortlichen<br />
des SkF mit den Worten: „Jeder<br />
hat ein Recht auf ein Zuhause. Dieses<br />
Projekt, Menschen in schwierigen<br />
Lebenslagen – oftmals mit Kindern –<br />
ein Zuhause zu geben, ist eine wertvolle<br />
Arbeit für unsere Gesellschaft und<br />
verdient unsere Unterstützung und unseren<br />
Respekt!“<br />
Der Sozialdienst katholischer Frauen<br />
Siegen e.V. ist im sozialen Bereich eine<br />
wichtige Stütze für die Gesellschaft. Er<br />
unterstützt Menschen in Not und bietet<br />
Beratung und Begleitung in vielfältigen<br />
Lebenslagen an. Die Arbeit des SkF<br />
Siegen wird getragen von einem hohen<br />
fachlichen Anspruch, der sichere Räume<br />
schafft, in denen Kinder, Jugendliche,<br />
Frauen und Familien, unabhängig<br />
von ihrer Nationalität, Geschlecht, Religionszugehörigkeit<br />
und finanzieller<br />
Lage, offene und wertschätzende Begegnung<br />
und Hilfestellung erfahren.<br />
Infos unter www.skf-siegen.de <strong>db</strong><br />
Das neue Präsidium: Dr. Martin Horchler, Marco Scheffel, Stefan Bassil, Melanie<br />
Tröps, Manuela Deckert, Michaela George und Andreas Müller (von links).<br />
Siegen. Der Vorstand des DRK Kreisverbandes<br />
Siegen-Wittgenstein e.V. blickt<br />
zurück auf ein zufriedenstellendes Jahr<br />
und stellte die Ergebnisse nun auf der<br />
Mitgliederversammlung in der Bismarckhalle<br />
in Weidenau vor. Mit seinen 11.500<br />
Mitgliedern, davon 1.800 Aktive, ist der<br />
DRK Kreisverband einer der größten Vereine<br />
in Siegen-Wittgenstein. „Ohne den<br />
wichtigen gesellschaftlichen Beitrag den<br />
das DRK leistet, könnte die Rotkreuzarbeit,<br />
wie wir sie schätzen und brauchen,<br />
nicht stattfinden,“ so Andreas Müller,<br />
Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein<br />
und Präsident des DRK Kreisverbandes.<br />
So vielfältig wie die Menschen, die<br />
sich beim Roten Kreuz engagieren, so<br />
vielfältig sind auch die Angebote des<br />
DRK vor Ort. Von Unterstützung bei<br />
der Blutspende, im Kleiderladen, im<br />
Besuchsdienst oder bei den vielen Sanitätsdiensten<br />
im Rahmen großer Veranstaltungen<br />
und Events – die Einsätze<br />
der Ehrenamtlichen sind breit gefächert.<br />
Die Rotkreuzarbeit in Siegen-Wittgenstein<br />
wird gestützt von den fast 900<br />
hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern, die auf den Rettungswachen,<br />
in der Pflege, in den Kindertagesstätten,<br />
im Ausbildungszentrum und in<br />
der Verwaltung tätig sind. 580 Erste-Hilfe-Kurse<br />
hat der DRK Kreisverband im<br />
vergangenen Jahr durchgeführt. In den<br />
20 DRK-Kitas im Kreis Siegen-Wittgenstein<br />
werden 880 Plätze zur Verfügung<br />
gestellt. 24.200 Essen wurden 2022 im<br />
Menüservice ausgefahren. 1.200 Seniorinnen<br />
und Senioren im Kreis nutzen ein<br />
Hausnotruf-Gerät des DRK. Fast 60.000<br />
Fahrten führte der DRK-Fahrdienst im<br />
Rahmen der Personen- und Krankenbeförderung<br />
im Jahr 2022 durch.<br />
Mit der Beratung für Geflüchtete, die<br />
im Auftrag der Stadt Siegen seit 1. August<br />
in Kooperation mit dem Caritasverband<br />
Siegen-Wittgenstein durchgeführt<br />
wird, hat das DRK ein neues<br />
Angebot im Portfolio. <br />
<strong>db</strong><br />
Wir haben Zeit für unsere Gäste!<br />
Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />
Tagespflege Villa Bohn möchten, dass ihre<br />
Besucher freudig am Leben teilnehmen.<br />
Jeder Gast bekommt die Hilfe, die er - unter<br />
Einbeziehung der eigenen Fähigkeiten -<br />
benötigt.<br />
Dem Pflegepersonal ist wichtig, die ihnen<br />
anvertrauten Menschen als Einheit von<br />
Körper und Seele zu sehen.<br />
Nicht nur die körperliche Pflege, auch<br />
seelische und geistige Bedürfnisse werden<br />
in der Villa Bohn berücksichtigt und individuell<br />
gefördert.<br />
VILLA BOHN<br />
Tagespflege<br />
„Statt Altenheim“ in Feierlaune<br />
Kompetente Ansprechpartnerinnen für<br />
Alterszahnheilkunde<br />
Dr. Silja Stötzel & Dr. Cynthia Six<br />
57080 Siegen ● Eiserfelder Str. 429 • Tel. 0271 / 35 60 50<br />
Öffnungszeiten: Mo.–Do. 7:30–19:30 Uhr • Fr. 7:30-13:30 Uhr<br />
Hausbesuche sind möglich<br />
Siegen. Beim dem gelungenen Herbstfest<br />
in der „Tagespflege am Sonnenhang“<br />
lachte die Sonne. Ein abwechslungsreiches<br />
Programm<br />
sorgte für<br />
beste Unterhaltung,<br />
auch<br />
das Buffet ließ<br />
keine Wünsche<br />
offen.<br />
Über die rege<br />
Teilnahme<br />
freuten sich,<br />
die MitarbeiterInnen der Tagespflege.<br />
Der Erlös der Veranstaltung ging als<br />
Spende an das Kinderhospiz Olpe. <strong>db</strong><br />
Tagespflege in freundlichem,<br />
familärem Ambiente<br />
tagsüber sinnvoll betreut<br />
am Abend wieder im eigenen Haus<br />
Tagespflege Villa Bohn<br />
Marburger Str. 21<br />
57250 Netphen-Deuz<br />
(Inhaber: Dr. med. H.-J. Kraemer)<br />
Tel. 02737-592870<br />
Eigener Fahrdienst.<br />
Fast völlige Übernahme aller Kosten<br />
durch Ihre Krankenkasse.<br />
12 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 13
Kurz berichtet<br />
Tatort Internet – Neue Betrugsfälle<br />
Kurz berichtet<br />
Ehrenamt feiert Jubiläum<br />
Zehn Jahre „Heinzelwerker“ in Hilchenbach<br />
Siegen. Kriminelle nutzen immer<br />
wieder neue, verschiedene<br />
Methoden, um an die sensiblen<br />
persönlichen Daten ihrer Opfer<br />
zu kommen! Über Spam-Mails,<br />
Direktnachrichten, fingierte Webseiten<br />
und Profile nimmt der Datenklau<br />
durch Phishing-Angriffe<br />
immer mehr zu. Phishing setzt<br />
sich aus Passwort und fishing<br />
(englisch für angeln) zusammen.<br />
Damit bezeichnet man Versuche,<br />
durch Spam-Mails, Direktnachrichten,<br />
fingierte Webseiten oder<br />
Profile an die persönlichen Daten<br />
der Benutzer zu gelangen.<br />
Phishing E-Mails sind oft täuschend<br />
echt; die Nachrichten darin<br />
stammen angeblich von vertrauenswürdigen<br />
Unternehmen<br />
und Institutionen (Bank, Versicherung,<br />
Krankenkasse, Amtsgericht<br />
usw.) Sie enthalten Links zu<br />
gefälschten Websites, auf denen<br />
man aufgefordert wird, persönliche<br />
Daten wie Passwörter, Kreditkarteninformationen<br />
oder Versicherungsnummern<br />
einzugeben.<br />
Mit den gestohlenen Identitäten<br />
der Nutzer können im Internet<br />
Waren bestellt und natürlich be-<br />
Der Ratgeber hat 164 Seiten kostet<br />
16,90 Euro, (als E-Book 13,99 Euro)<br />
und ist in Buchhandlungen erhältlich.<br />
zahlt werden, Abos abgeschlossen und<br />
Nutzerkontos eingerichtet werden!<br />
Schutzmaßnahmen können sein: Bei<br />
verdächtigen E-Mails den Absender<br />
sorgfältig prüfen, auf Rechtschreibeoder<br />
Grammatikfehler achten!<br />
Besonders misstrauisch sein, wenn<br />
sie „dringlich“ sind oder versuchen,<br />
Druck auszuüben oder Angst zu erzeugen!<br />
Nicht auf irgendwelche Links<br />
klicken, die auf eine angeblich<br />
seriöse Website leiten und Dateneingaben<br />
fordern!<br />
Nie persönliche Informationen<br />
preisgeben! Gerichte, Kreditinstitute,<br />
Versicherungen, Rententräger,<br />
Telefon- und Stromanbieter<br />
und auch seriöse Onlinehändler<br />
wie z.B. Amazon, Ebay usw. fragen<br />
nie per E-Mail nach vertraulichen<br />
Daten! Auch evtuell offenstehende<br />
Rechnungen werden<br />
nur per Post reklamiert. Zur Sicherheit<br />
immer persönlich bei den<br />
Unternehmen unter der Ihnen<br />
bekannten Nummer anrufen und<br />
nach dem Sachverhalt fragen!<br />
Diese Ratschläge gelten auch<br />
für Phishing-Anrufe, wo die Betrüger<br />
sich als MitarbeiterInnen<br />
von Banken, Regierungsbehörden<br />
usw. ausgeben und versuchen<br />
Daten „abzufischen“!<br />
Vorsicht auch vor falschen Microsoftmitarbeitern,<br />
die am Telefon<br />
behaupten, dass der Rechner<br />
mit einem Virus infiziert sei. Mit<br />
Ihrer Unterstützung gelangen sie<br />
dann in Ihren Computer und können<br />
so Daten stehlen, die dann<br />
missbräuchlich genutzt werden<br />
können.ssb<br />
Han<strong>db</strong>uch bietet Unterstützung<br />
Düsseldorf. Auch der Tod bleibt von<br />
Preissteigerungen nicht unberührt: Bei<br />
Friedhofsgebühren, den Kosten für den<br />
Bestatter und Blumenschmuck oder<br />
auch für das anschließende Kaffeetrinken<br />
macht sich das für Angehörige besonders<br />
bemerkbar. In der meist emotional<br />
belastenden Abschiedssituation<br />
dann Angebote zu vergleichen – das<br />
fällt vielfach schwer. Der Ratgeber der<br />
Verbraucherzentrale ist hier ein hilfreicher<br />
Begleiter. Und zwar sowohl in<br />
einem akuten Todesfall als auch dann,<br />
wenn vorsorgliche Vorbereitungen für<br />
das Ende eines Lebenswegs getroffen<br />
werden sollen. Das kann jeder und jede<br />
mit dem Han<strong>db</strong>uch auch für sich selbst<br />
in die Hand nehmen. Und so Familie<br />
und Freunde im Trauerfall bei anstehenden<br />
Entscheidungen entlasten.<br />
Auch wenn daran kein Weg vorbeiführt:<br />
Vorkehrungen für den Todesfall<br />
treffen nur die wenigsten. Angehörige<br />
kümmern sich dann in der Regel darum,<br />
eine Grabstätte auszusuchen, die<br />
Beisetzung zu organisieren, Formalitäten<br />
zu erledigen oder die Wohnung<br />
aufzulösen. Bestatter können viele<br />
organisatorische Arbeiten abnehmen,<br />
wissen, welches Amt zuständig ist<br />
oder welche Urkunden benötigt werden.<br />
Doch dieser Service hat auch<br />
seinen Preis. Das Buch bietet Empfehlungen<br />
für die Wahl des richtigen<br />
Dienstleisters oder die passende Bestattungsform.<br />
Es listet auf, welche<br />
Kosten etwa für Trauerbriefe, Grabstelle<br />
und eine Trauerfeier entstehen.<br />
Praktische Formulare und Checklisten<br />
zum Ausfüllen und Heraustrennen bieten<br />
bei allen organisatorischen Fragen<br />
Unterstützung – auch als digitaler<br />
Download, um die wichtigen Schritte<br />
auch online anzugehen.<br />
<strong>db</strong><br />
Hilchenbach. Seniorinnen und Senioren<br />
sowie andere hilfebedürftige Menschen<br />
bei kleinen Reparaturarbeiten in Haus<br />
und Garten zu unterstützen, dieses Ziel<br />
verfolgen seit vielen Jahren die Hilchenbacher<br />
Heinzelwerker. „Nach dem Vorbild<br />
eines Mülheimer Projekts und dank der<br />
Unterstützung durch die Nachbarschaftshilfe<br />
‚Heinzelwerk Siegen‘ konnten wir<br />
die Idee vor zehn Jahren in Hilchenbach<br />
umsetzen“ erinnert sich Gudrun Roth zurück.<br />
Als Beauftragte für bürgerschaftliches<br />
Engagement der Stadt Hilchenbach<br />
konnte sie damals mit einigen handwerklich<br />
begabten Hilchenbacher Senioren<br />
das Projekt starten. Zehn Jahre später<br />
sind noch sieben Heinzelwerker tatkräftig<br />
dabei und haben im Rahmen der städtischen<br />
Initiative „Miteinander-Füreinander“<br />
im vergangenen Jahrzehnt rund 400<br />
Aufträge übernommen.<br />
Einige Beispiele: Bilder einrahmen,<br />
tropfende Wasserhähne reparieren, wackelndes<br />
Tischbein leimen, Glühbirnen<br />
austauschen, Hilfestellung bei der Bedienung<br />
und/oder Einrichtung des Fernsehers,<br />
Telefons oder Computers usw.<br />
Eigentlich Kleinigkeiten, aber insbesondere<br />
ältere Menschen oder solche mit eingeschränkter<br />
Mobilität, können manche<br />
einfachen Reparaturen nicht mehr selbst<br />
erledigen und wo bekommt man schnell<br />
einen Handwerker her? Hier bieten die<br />
Heinzelwerker unkompliziert ihre Hilfe an<br />
und haben oft erstaunliche Lösungen für<br />
manch „schwierige Fälle“ parat.<br />
Die Leistungen der Heinzelwerker sind<br />
kostenfrei bis auf eventuell benötigtes<br />
Material oder Ersatzteile. (Spenden werden<br />
für Fahrtkosten oder Werkzeug gerne<br />
entgegengenommen.)<br />
Die Heinzelwerker führen keine Arbeiten<br />
aus, die zum üblichen Arbeitsumfang<br />
von professionellen Handwerksbetrieben<br />
gehören, auch Gartenarbeiten oder<br />
Schneeräumung werden nicht erledigt.<br />
Weitere Informationen erteilt Gudrun<br />
Roth unter 02733/288-229, sie<br />
nimmt Aufträge auch per E-Mail unter<br />
g.roth@hilchenbach.de. entgegen. <strong>db</strong><br />
Gesunde Ernährung im Alter fördern<br />
Bund, Länder und Kommunen in der Verantwortung<br />
Bonn. Die Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
der Seniorenverbände (BAGSO) setzt<br />
sich im Rahmen von „IN FORM – Deutschlands<br />
Initiative für gesunde Ernährung<br />
und mehr Bewegung“ seit mehr als<br />
15 Jahren dafür ein, dass wissenschaftliche<br />
Erkenntnisse zu einer gesunden<br />
Ernährung und Bewegung im Alter in<br />
der kommunalen Praxis umgesetzt<br />
werden. Für ältere Menschen, die allei-<br />
ne leben, sowie für Menschen mit funktionalen<br />
Einschränkungen oder eingeschränkter<br />
Mobilität stellt es eine große<br />
Herausforderung dar, sich selbst eine<br />
gesunde Mahlzeit aus frischen Lebensmitteln<br />
zuzubereiten.<br />
Auf kommunaler Ebene fordert die<br />
BAGSO die flächendeckende Einführung<br />
von Angeboten wie Mittags- und<br />
Nachbarschaftstischen.<strong>db</strong><br />
Wohnungsunternehmen<br />
gegründet 1909<br />
An der Alche 7<br />
57072 Siegen<br />
• Telefon: 02 71/33 58 70<br />
• Fax 02 71/ 3 35 87 23<br />
• www.wgseg.de<br />
• E-Mail: info@wgseg.de<br />
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Montag: 8.30-12.00 Uhr<br />
Mittwoch: 8.30-12.00 Uhr<br />
Donnerstag: 14.00-16.00 Uhr<br />
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57223 Kreuztal<br />
Telefon: 02732/2389<br />
Mail: ost-schwarz@gmx.de<br />
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Die Senioren- und Pflegeberatung<br />
des Kreises Siegen-Wittgenstein<br />
informiert und berät zu:<br />
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sozialen Leistungen im Alter<br />
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Ältere Menschen, Pflegebedürftige,<br />
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Was?<br />
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Bei Vorliegen eines Pflegegrads unterstützt die Pflegekasse die stationäre Pflege.<br />
Lassen Sie sich bei der Einleitung der notwendigen Schritte von uns helfen.<br />
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Anträge für Pflegeleistungen<br />
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Hilfe und Unterstützungsmöglichkeiten<br />
• Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung<br />
• Altersgerechtem Wohnen<br />
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Ansprechpartnerinnen<br />
Sonja Irle: 0271 333-2729<br />
Heike Dielmann: 0271 333-2728<br />
Katharina Massong: 0271 333-2723<br />
Gaby Jakobs: 0271 333-2722<br />
Dienstgebäude<br />
Kreis Siegen-Wittgenstein<br />
Bismarckstraße 45, 57076 Siegen<br />
(Zugang barrierefrei)<br />
E-Mail: pflegeberatung@siegen-wittgenstein.de<br />
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16 durchblick 4/<strong>2023</strong><br />
4/<strong>2023</strong> durchblick 17
Aus der Region<br />
Aus der Region<br />
Der Richard-Müller-Weg<br />
Zu jeder Jahreszeit: Erholung für Körper und Geist<br />
Schöne Aussicht auf die Obernautalsperre im Winter.<br />
Als Treffpunkt für eine Wanderung auf dem Richard-<br />
Müller-Weg empfehlen sich die Parkplätze der<br />
römisch-katholischen St. Matthias-Kirche in Netphen-Deuz<br />
an der Ecke Nauholzer Weg/Berliner Straße.<br />
Benannt ist der sechs Kilometer lange Rundwanderweg<br />
nach Richard Müller (1906 – 1997), dem ehemaligen<br />
Vorsitzenden und Ehrenmitglied des Sauerländischen Gebirgsvereins<br />
(SGV) Deuz. Geboren in Deuz im elterlichen<br />
„Hirte Hus“, hat er sich von 1935 bis zu seinem Tod sehr<br />
stark im SGV engagiert, wo er u.a. 45 Jahre lang die von<br />
ihm 1940 gegründete Skigilde geleitet hat. Nachdem er im<br />
Oktober 1936 Johanna Luise Knipp geheiratet hatte, zog<br />
Richard Müller mit seiner Frau in das Haus seiner Schwiegermutter<br />
in Grissenbach. Aus der Ehe gingen zwei Söhne<br />
und zwei Töchter hervor.<br />
Nicht nur seitens des SGV wurden Richard Müller, der<br />
sich durch seine zahlreichen Aktivitäten, z.B. auch in Gesangs-<br />
und Heimatvereinen, zu einem richtigen „Vereinsmeier“<br />
entwickelte, viele Ehrungen zuteil. Am 31. Juli 1987<br />
wurde der frühere Ingenieur bei der Deuzer Firma Hermann<br />
Irle GmbH (Walzen Irle) mit dem Verdienstkreuz am Bande<br />
des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland<br />
ausgezeichnet. Dass er, wie sich 2022 bei Recherchen herausstellte,<br />
1933 der NSDAP beigetreten war, wirft aber im<br />
Nachhinein auch einen Schatten auf seinen Lebenslauf. In<br />
seinem ansonsten ausführlichen, an seine Kinder gerichteten<br />
Aufsatz „Das war ich, ‚Hirte‘ Richard!“ vom Februar<br />
1986 fehlt hierauf – bezeichnenderweise für die betroffenen<br />
Angehörigen dieser Generation – jeglicher Hinweis. 1)<br />
Vor 20 Jahren wurde der Richard-Müller-Weg am 28.<br />
September 2003 in Beisein des Ehrenvorsitzenden des<br />
SGV Deuz Erich Reinschmidt, dessen Vorsitzenden Manfred<br />
Wied und von Ulrich Müller, dem ältesten Sohn von<br />
Richard Müller, feierlich eröffnet. 2)<br />
Der Wanderweg verläuft etwa zwischen 350 und 475<br />
m über NN. Sein Startpunkt befindet sich bergaufwärts<br />
nur wenige Hundert Meter von den Parkplätzen entfernt.<br />
Er liegt an der Weggabelung des Wirtschaftsweges in der<br />
Verlängerung des Nauholzer Weges dort, wo der am 7. November<br />
2012 eröffnete Bestattungswald Netphen beginnt.<br />
Ein großes hölzernes Eichenblatt weist hier auf die besondere<br />
Funktion des kleinen Waldes hin, dessen Andachtsplatz<br />
von einem fast sechs Meter hohen Holzkreuz überragt<br />
wird. Es wurde wie das gesamte Friedwald-Areal von<br />
dem Künstler Bernd Heinemann aus dem benachbarten<br />
Salchendorf entworfen und gestaltet.<br />
Die als „D1“ immer gut markierte Wanderstrecke führt<br />
an dieser Weggabelung zunächst bergauf rechts am Bestattungswald<br />
vorbei in Richtung Forsthaus Hohenroth. Nach<br />
einiger Zeit erreicht man einen Baum mit einer zum Innehalten<br />
animierenden Gedichttafel.<br />
Als nächstes lädt unterwegs die „Kamels-Eiche“ mit ihrem<br />
zweimal rechtwinklig seine Wuchsrichtung ändernden<br />
Stamm zum Verweilen ein. Der dahinter befindliche Berghang<br />
wurde inzwischen von den Baumleichen der hier vor<br />
Am Bestattungswald in Deuz.<br />
Jahrzehnten angepflanzten<br />
Fichten befreit, die in<br />
den vergangenen Jahren<br />
ein Opfer der Trockenheit<br />
und des nachfolgenden<br />
Borkenkäferbefalls<br />
geworden waren. Bald<br />
ist der höchstgelegene<br />
Punkt des Wanderweges<br />
erreicht. Hier fordert im<br />
Gebiet „Nauholzer Feld/<br />
Brämchen“ der Wegweiser<br />
dazu auf, nach links<br />
abzubiegen. Um mehrere<br />
lohnenswerte Aussichten genießen zu können, biegt der<br />
Richard Müller-Weg dann nach ca. 100 Metern scharf nach<br />
rechts ab und macht danach einen Bogen um den Gipfel des<br />
Nollenkopfes. Schon nach wenigen hundert Metern bietet<br />
sich am rechten Wegesrand ein weiter Blick ins Tal. Dort<br />
befand sich einst das Dorf Nauholz, das mit seinen 1967<br />
noch 123 Einwohnern dem Bau der 1972 fertiggestellten<br />
Obernautalsperre weichen musste. Der gleichnamige Nauholzbach<br />
wird dort unten von einem aus der Gemarkung<br />
Walpersdorf durch den Berg führenden, 1984 feierlich eingeweihten<br />
Überleitungsstollen mit Wasser aus der Sieg und<br />
ihren Zuflüssen gespeist, um bald darauf in die Obernautalsperre<br />
zu fließen. Nicht weit entfernt bietet sich den Augen<br />
des Betrachters als Höhepunkt des Wanderweges der Blick<br />
auf die Talsperre mit Staudamm und Wasserentnahmeturm<br />
sowie im Hintergrund einigen Häusern des Dorfes Brauersdorf.<br />
Wer allerdings vor vier Jahren oder früher bereits<br />
einmal hier war, muss erschüttert feststellen, wie sehr sich<br />
dieser Panoramablick genauso wie der vorherige Blick ins<br />
Nauholztal inzwischen durch die vielen Kahlschläge an den<br />
Berghängen verändert hat. Nachwachsende Sträucher und<br />
Bäume erschweren allerdings bereits die freie Sicht an dieser<br />
früher so beschilderten „Schönen Aussicht“ mit ihren<br />
dort platzierten Ruhebänken.<br />
Zügig voranschreitend, erreicht man bald wieder den<br />
nach Netphen führenden Höhenwanderweg. Von diesem<br />
geht es bald darauf, nach links abbiegend, hinunter in das<br />
Tal der am Nollenkopf entspringenden „Wüsten Beienbach“.<br />
Der Bach schlängelt sich erst im Wald und dann in offener<br />
Wiesenlandschaft seiner Mündung in die Sieg unterhalb<br />
des Klärwerks Deuz entgegen. Zunächst folgt der Weg dem<br />
Bachlauf eine Weile erst auf dessen rechter und danach auf<br />
dessen linker Seite. Dann fordert an einer Wegekreuzung<br />
eines der den Wanderern unterwegs bereits mehrmals begegneten<br />
schönen Holzschilder mit der Aufschrift „Richard<br />
Müller-Weg“ dazu auf, fortan bergauf einem steilen Teerweg<br />
zu folgen. Dieser gibt auf der Höhe den Blick auf den<br />
geheimnisvoll anmutenden „Buchstabenwald“ mit seinen<br />
von den Buchstaben des Alphabets gekrönten Holzstelen<br />
frei. Diesen interaktiven Stelengarten hat der Deuzer Schreinermeister<br />
Reinhard Klein-Nöh hier seit 2019 mit viel Liebe<br />
Den Text verfasste Bocht‘s Günter [Stötzel] aus Deuz.<br />
zum Detail aus Fichtentotholz<br />
im Zusammenwirken<br />
mit der „Waldgenossenschaft<br />
Hauberg<br />
Deuz“ angelegt. Wo<br />
Kinder balancieren<br />
oder Verstecken spielen<br />
und die Erwachsenen<br />
sich derweil auf einer<br />
Bank ausruhen können,<br />
durfte früher unter der<br />
Aufsicht der Holzfigur<br />
„Paul“ mit der Hoffnung<br />
auf den Gewinn eines<br />
kleinen Preises gemeinsam gerätselt werden.<br />
Von hier aus lohnt sich noch der kurze Abstecher zur<br />
von der SGV Abt. Deuz betreuten „Hermanns-Hütte“ mit<br />
der weithin sichtbaren Wetterfahne. Dort verweisen zwei<br />
Infotafeln auf den Verlauf des Richard-Müller-Weges und<br />
die Verdienste von Richard Müller sowie die zahlreichen<br />
Ehrungen, die ihm hierfür zeitlebens zuteil geworden sind.<br />
Vom Buchstabenwald aus führt die letzte Etappe am auf<br />
der linken Seite des Weges liegenden Bestattungswald entlang<br />
steil bergab zum Ausgangspunkt der Rundwanderung.<br />
In der warmen Jahreszeit erfreut eine rechts des Weges angelegte<br />
Blumenwiese mit ihrer vielfarbigen Blütenpracht<br />
die Wandersleute.<br />
Anschließend bietet sich noch ein Besuch der im Juni<br />
2018 eröffneten und seitdem jeden Tag von 10 - 18 Uhr geöffneten<br />
Meditations- und Lichterkirche St. Matthias Deuz<br />
an. Deren bereits unten am Hang zu sehender Kirchturm<br />
lädt schon von weitem dazu ein, auch dieses Ziel noch anzusteuern.<br />
<br />
Meditations- und Lichterkirche St. Matthias in Deuz.<br />
18 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 19
Weihnachtszeit<br />
Die Lichterkirche in Deuz<br />
Zur Weihnachtszeit eine<br />
wohltuende Kombination<br />
für Körper und Geist<br />
Hier lassen die auch im Laufe des Kirchenjahres<br />
wechselnden Lieder, Texte und Andachten, die man individuell<br />
für sich aufrufen kann, in Verbindung mit den<br />
Lichteffekten auf der in verschiedenen Farben angestrahlten<br />
Kirchenwand Körper und Geist zur Ruhe kommen.<br />
Trauer, Freude, Dankbarkeit, Verzweiflung oder<br />
Wut – je nach eigener Befindlichkeit werden die gewählten<br />
Wortbeiträge mit Musik und visueller Untermalung<br />
unterstützt. Außerdem stehen Musikbeiträge sowohl instrumental<br />
als auch als (Chor)-Gesang zur Auswahl. Durch<br />
dezente Farb- und Lichtanimationen im Zusammenspiel<br />
mit Klang und Text erfährt der Kirchenraum damit eine<br />
ganz besondere Atmosphäre, die auch zum stillen Gebet<br />
ermutigen soll. Und so werden mit der Meditations- und<br />
Lichterkirche in neuartiger Weise auch Menschen angesprochen,<br />
die eine Kirche ansonsten immer seltener oder<br />
gar nicht mehr besucht haben, in Deuz aber wieder Möglichkeiten<br />
zur persönlichen Begegnung mit Gott suchen.<br />
Besonders beeindruckt, das haben die vielen positiven<br />
Reaktionen seit der Eröffnung der Lichterkirche gezeigt,<br />
sind die Besucher von der dunklen Klinkerwand auf der<br />
Stirnseite des Gebäudes. Durch das unterschiedliche Relief<br />
der Steine bricht sich das Licht immer wieder neu<br />
und sucht sich seinen eigenen Weg über das hölzerne<br />
Kreuz hinauf bis zur Gebäudedecke. 4)<br />
„Advent ist ein Leuchten, ein Licht in der Nacht“ heißt<br />
es in einem Lied zur Vorweihnachtszeit. Die Lichterkirche<br />
St. Matthias Deuz lädt mit verschiedenen Angeboten für<br />
Kinder und Erwachsene herzlich ein, demnächst in der<br />
Adventszeit dieses Licht in der Nacht zu suchen. Speziell<br />
an Kinder richtet sich ab dem 1. Dezember der digitale Adventskalender<br />
des Lichterkirchen-Systems. Durch einfaches<br />
Antippen öffnet sich jeden Tag ein neues Kalendertürchen<br />
und es ertönt eine kindgerechte Geschichte zum Advent.<br />
Gleichzeitig entsteht im Altarraum der Lichterkirche<br />
wieder eine Krippenlandschaft, die nach und nach mit<br />
weiteren neuen Krippenfiguren ergänzt wird, bis die Krippe<br />
dann am 24. Dezember ihrer Vollendung entgegensieht.<br />
Während der gesamten Advents- und Weihnachtszeit können<br />
Besucher der Lichterkirche außerdem aus einem breiten<br />
Angebot an Andachten und Liedern zum Mitsingen<br />
wählen und einen stillen Moment im Advent genießen. 5)<br />
Wer möchte, kann vor dem Verlassen der Lichterkirche<br />
noch seine Gedanken und Wünsche in dem dort ausliegenden<br />
Gästebuch festhalten.<br />
Und natürlich darf auch das leibliche Wohl der Wanderer<br />
nicht vernachlässigt werden. Denjenigen, die die unterwegs<br />
verbrannten Kalorien und produzierten Schweißperlen<br />
inzwischen auch in Form von Hunger und Durst verspüren,<br />
seien die abwechslungsreichen Angebote empfohlen, die die<br />
Deuzer Gastronomiebetriebe für ihre Gäste bereithalten. 6)<br />
Text und Fotos: Wilfried Lerchstein<br />
Anmerkungen: 1.) Lerchstein, Wilfried: Vor 25 Jahren trat „Hirte Richard“, ein Vereinsmeier<br />
im besten Sinne, seine letzte Wanderung an, in: Blick ins Netpherland Nr. 64, 2022,<br />
S. 36-49. 2.) Schade, Jürgen: Richard-Müller-Weg führt um Deuz herum, Westfälische<br />
Rundschau vom 30.9.2003. 3.) Haas, Jan: Richard-Müller-Wanderweg fertig, Westfalenpost<br />
vom 30.9.2003. 4.) Kleber, Thomas: In der Stille Gott begegnen – Die Kirche St. Matthias<br />
in Deuz wird als Meditations- und Lichterkirche wiederbelebt, in: Blick ins Netpherland<br />
Nr. 60, 2018, S. 59-62. 5.) URL: https://pv-netpherland.de/index.php/9-aktuelles/904-mitder-lichterkirche-durch-den-advent<br />
(aufgerufen am 29.9.<strong>2023</strong>). 6.) Lerchstein, Wilfried: Der<br />
Richard-Müller-Weg in Deuz, in: Blick ins Netpherland Nr. 64, 2022, S. 50-53<br />
Es gibt wirklich einen<br />
Weihnachtsmann!<br />
Ein achtjähriges Mädchen wollte es ganz genau<br />
wissen. Daher schrieb sie vor vielen Jahren einen<br />
Brief an die<br />
örtliche Tageszeitung:<br />
„Ich bin acht Jahre alt.<br />
Einige meiner Freunde<br />
sagen, es gibt keinen<br />
Weihnachtsmann.<br />
Papa sagt, was in der<br />
Zeitung steht ist immer<br />
wahr. Bitte sagen Sie<br />
mir, ob es wirklich einen<br />
Weihnachtsmann<br />
gibt.“<br />
Die Sache war dem<br />
Chefredakteur so wichtig,<br />
dass er selbst auf<br />
der Titelseite der Zeitung<br />
antwortete:<br />
„Deine Freunde haben<br />
nicht Recht! Sie<br />
glauben nur was sie sehen.<br />
Sie glauben, dass<br />
es nicht geben kann,<br />
was sie mit ihrem Geist<br />
nicht erfassen können.<br />
Aller Menschengeist<br />
ist klein, ob er nun einem<br />
Erwachsenen oder<br />
einem Kind gehört. Im<br />
Weltall verliert er sich<br />
wie ein winziges Insekt.<br />
Solch ein Ameisenverstand<br />
reicht nicht aus,<br />
die ganze Wahrheit zu<br />
erfassen und zu begreifen.<br />
Ja, es gibt einen<br />
Weihnachtsmann! Es<br />
gibt ihn so gewiss wie<br />
die Liebe und Großherzigkeit<br />
und Treue. Weil es all das gibt, kann unser Leben<br />
schön und heiter sein. Wie dunkel wäre die Welt, wenn<br />
es keinen Weihnachtsmann gäbe! Es gäbe dann auch kein<br />
achtjähriges Mädchen, keine Poesie und gar nichts, was<br />
das Leben erst erträglich macht. Aber das Licht der Kindheit,<br />
das die Welt ausstrahlt, müsste verlöschen.<br />
Es gibt einen Weihnachtsmann, sonst könntest du<br />
auch den Märchen nicht glauben. Sicher, du könntest deinen<br />
Papa bitten, er solle am Heiligen Abend Leute los<br />
schicken, den Weihnachtsmann zu fangen. Und glaub mir,<br />
keiner von ihnen bekäme den Weihnachtsmann zu Gesicht.<br />
Doch was würde es beweisen? Kein Mensch sieht<br />
ihn einfach so. Das<br />
beweist gar nichts.<br />
Die wichtigsten Dinge<br />
bleiben meistens<br />
unsichtbar. Die Elfen<br />
zum Beispiel, wenn<br />
sie auf Mondwiesen<br />
tanzen. Und trotzdem<br />
gibt es sie. Egal was du<br />
auch siehst, du siehst<br />
nie alles. du kannst<br />
ein Kaleidoskop aufbrechen<br />
und nach den<br />
schönen Farbfiguren<br />
suchen. Da wirst du<br />
einige bunte Scherben<br />
finden, nichts weiter.<br />
Warum? Weil es einen<br />
Schleier gibt, der die<br />
wahre Welt verhüllt, einen<br />
Schleier, der nicht<br />
einmal die Gewalt auf<br />
der Welt zerreißen<br />
kann. Nur Glaube, Poesie<br />
und Liebe können<br />
ihn lüften. Dann werden<br />
die Schönheit und<br />
Herrlichkeit dahinter<br />
auf einmal zu erkennen<br />
sein. „Ist das denn<br />
auch wahr? kannst<br />
du fragen. Glaub mir,<br />
nichts auf der ganzen<br />
Welt ist wahrer und<br />
nichts beständiger. Der<br />
Weihnachtsmann lebt<br />
– und wird ewig leben.<br />
Sogar in vielen tausend<br />
Jahren wird er da sein, um Kinder wie dich und jedes<br />
offene Herz mit Freude zu erfüllen. Frohe Weihnachten!“<br />
Ulla D’Amico<br />
PS.: Dieser Briefwechsel zwischen dem achtjährigen<br />
Mädchen und dem Chefredakteur stammt aus dem Jahre<br />
1897. Er wurde über ein halbes Jahrhundert, bis<br />
zur Einstellung der Zeitung „Sun“ im Jahre 1950, alle<br />
Jahre wieder zur Weihnachtszeit auf der Titelseite abgedruckt.<br />
20 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 21
Weihnachtszeit<br />
Weihnachtszeit<br />
Christstollen im Gepäck<br />
Stollen in Handarbeit gefertigt.<br />
Im Jahr 1960 war ich nach mehrjähriger Tätigkeit in<br />
England ins Siegerland zurückgekehrt. Die englische<br />
Mentalität gefiel mir gut und schien sehr zu der meinigen<br />
zu passen. Ich sog sie förmlich auf, hatte aber auch<br />
einen besonderen Grund dafür. Mein Leben war immer<br />
schon für Jahre hinaus verplant gewesen. Jetzt aber wurde<br />
es Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen. In meinem damaligen<br />
Beruf, dem Hotelfach, das ich in England ausübte,<br />
hatte ich immer Wechseldienste und vor allem sehr lange<br />
Arbeitszeiten, so dass ich nur sporadisch die Schulbank<br />
drücken konnte. Das sollte nun kontinuierlicher ablaufen.<br />
Die Sprachenschule Siegerland unter der Leitung von Dr.<br />
Bode hatte zu dieser Zeit von sich reden gemacht und ihr Ruf<br />
war sogar bis nach England gedrungen. Das Wirtschaftswunder<br />
breitete sich immer weiter aus. Es wurden dringend gut<br />
ausgebildete Export-Kaufleute gesucht. Und gerade diese<br />
wurden berufsbegleitend von der Sprachenschule in Siegen<br />
ausgebildet. Das reizte mich. Ich schrieb also an meine Mutter<br />
und fragte an, ob sie mir ein Zimmer in der elterlichen<br />
Wohnung zur Verfügung stellen könne, damit ich einen Ort<br />
zum Lernen hätte. Finanziell ging es mir gut, ich hatte ausreichend<br />
gespart. Sie schickte mir eine schriftliche Zusage. Aber<br />
Eltern kochen immer ihr eigenes Süppchen. Sie hätte und hat<br />
auch das Blaue vom Himmel herunter gelogen, nur um mich<br />
wieder an den Schürzenzipfel zu binden. Das hatte ich leider<br />
im Laufe der Jahre vergessen. Mein Vater war auch unverändert<br />
und hatte nach meiner Erkenntnis nichts dazugelernt. Für<br />
ihn waren Bildung oder Weiterbildung seiner Nachkommen<br />
der pure Horror, ganz besonders der von Mädchen. Zurück<br />
konnte ich auch nicht mehr, denn ich hatte meine günstige<br />
kleine Wohnung in der Nähe von Marble Arch aufgegeben,<br />
mein Geschirr, die Küchengeräte und den anderen Hausstand<br />
an meine Freundinnen verschenkt. Auch meine Aufenthalts-<br />
und Arbeitsgenehmigung war mit<br />
meiner Ausreise ungültig geworden,<br />
zumal ich zum Schluss nur noch bei<br />
London School of English in der<br />
Oxfordstreet meine Zeit verbracht<br />
hatte. Aber wenigstens war ich danach<br />
privilegiert genug, mit einem<br />
sehr preiswerten Studentenflug<br />
nach Düsseldorf reisen zu können.<br />
„Wechsle nie von einer Weltstadt<br />
in eine Provinzstadt“, sagte<br />
ich zu mir. Ich hatte zu viel von<br />
meiner Provinzialität abgestreift<br />
und konnte die vielen Steine, die<br />
mir nach meinem Umzug ins Siegerland<br />
im Weg lagen, nicht wegräumen.<br />
Das Leben aber musste<br />
weitergehen. Ich arbeitete in der<br />
Sommersaison in einer großen Hotelanlage in Königssee.<br />
Im Winter 1961 entschied ich mich, die Weihnachtszeit<br />
wieder in London zu verbringen. Dort wollte ich Freunde<br />
treffen und war gespannt, wie es denen zwischenzeitlich<br />
ergangen war. Ich selbst hatte nämlich das Gefühl, gescheitert<br />
zu sein und suchte Trost bei ihnen, aber auch nach<br />
neuen Perspektiven für mich.<br />
Die englischen Weihnachtsbräuche mit Plumpudding<br />
und Minced Pies mit Stilton-Cheese wollte ich in meinem<br />
Freundeskreis um einen Brauch aus Deutschland erweitern.<br />
Da war der Dresdner Stollen ein würdiger Vertreter.<br />
Leider aber konnte ich diese Spezialität im Original nicht<br />
mehr in Siegen bekommen und musste ihn zu Hause selbst<br />
backen. Die Küche meiner Mutter funktionierte ich kurzer<br />
Hand in eine Weihnachtsbäckerei um. Nach einem Rezept<br />
von ihr legte ich selbst Hand an und backte eine solch große<br />
Anzahl an Stollen, dass sie einen ganzen Koffer füllten.<br />
Am Abreisetag blieb mir kaum noch Platz für die nötigsten<br />
Kleidungsstücke.<br />
Meine Fahrkarte sollte mich eigentlich über Ostende<br />
nach Dover, bis London führen. Aus einem mir unbekannten<br />
Grund wurde die Reise aber umgeleitet, und zwar nach<br />
Hoog van Holland. Hier bestieg ich das Oberdeck des<br />
Schiffes und war dort zunächst allein. Kurze Zeit später<br />
sprach mich ein etwa gleichaltriger Mann an und verwickelte<br />
mich in ein angenehmes Gespräch. Er, Dieter, kam<br />
aus Husum und wollte seine Schwester, die mit einem<br />
Engländer verheiratet war, zum Weihnachtsfest besuchen.<br />
Diese hatten in einer Bucht in der Nähe ihres Hauses bei<br />
Colchester ein Schiff mit roten Segeln liegen, mit dem sie<br />
regelmäßig in die Karibik segelten. Alle drei waren Segler.<br />
Obwohl die Überfahrt von Hoog van Holland nach Harwich<br />
wesentlich weiter war als von Ostende nach Dover,<br />
Foto: Wikipedia Commons<br />
Cheswick, ein trister Vorort von London.<br />
verging die Zeit wie im Fluge. Wir<br />
nahmen kaum Notiz von einem<br />
sehr seltenen Wetterphänomen:<br />
Eisschollen auf dem Ärmelkanal!<br />
Als wir in Harwich von Bord<br />
gingen, hätten wir uns eigentlich<br />
trennen müssen. Ich wurde nämlich<br />
am selben Tag in London erwartet.<br />
Aber Dieter wollte mich<br />
nicht so abrupt gehen lassen. Er<br />
nahm mich kurzerhand mit zu<br />
seiner Schwester und seinem<br />
Schwager, die etwa zwei Stunden<br />
weiter nördlich lebten. Es gab nur<br />
einen einzigen Bus dorthin. Das Ehepaar war gar nicht erbaut<br />
davon, dass Dieter ein fremdes, ihnen unbekanntes<br />
Mädchen mitbrachte, behandelten mich aber höflich. Ich<br />
durfte dort übernachten und fuhr am nächsten Tag mit dem<br />
ersten Bus nach London. Dieter hatte ich eingeladen, nach<br />
Weihnachten zu mir nach London zu kommen. Ich wollte<br />
ihm die Stadt zeigen, die er noch nicht kannte.<br />
Jetzt aber war ich einen Tag später als verabredet erst in<br />
London, genau am Heiligen Abend, und so stand ich mitten<br />
in London mit meiner Handtasche und meinem Kuchenkoffer.<br />
Es war bereits dunkel und die Straßen menschenleer. Ich<br />
stellte auch fest, dass die Untergrun<strong>db</strong>ahn nur noch selten<br />
fuhr und Taxen rar waren. Aus den Erkern der Häuser beleuchteten<br />
bunt geschmückte Weihnachtsbäume die einsamen<br />
Straßen. Ich hatte beschlossen, zu Fuß bis in den einige<br />
Kilometer entfernten Vorort Cheswick, meinem Ziel, zu<br />
laufen und musste natürlich mein Gepäck tragen. Außerdem<br />
hatte ich Stöckelschuhe mit Pfennigabsätzen aus Eisen an.<br />
Als ich damit durch die einsamen menschenleeren Straßen<br />
lief, schallten die klipp klapp, klipp klapp Geräusche von<br />
den Hauswänden wider. Es gab keine weiteren Fußgänger<br />
auf den Straßen. Inzwischen schmerzten meine Füße und<br />
waren mit Blasen bedeckt. Endlich – es fühlte sich wie Stunden<br />
an – erreichte ich den tristen Vorort und die Wohnstraße<br />
mit gleichförmigen Bungalow-Häuschen. Ich ging die Reihe<br />
der Häuser entlang, um die richtige Hausnummer zu finden.<br />
Ich wunderte mich, dass das Haus dunkel war. Kein einziges<br />
Licht brannte. Jetzt fuhr mir der Schrecken in alle Glieder.<br />
Was sollte ich machen, wenn niemand zu Hause war?<br />
Wohin sollte ich gehen? Es war Heiliger Abend. Und es war<br />
dunkel und kalt, kaum Untergrun<strong>db</strong>ahnen, Busse oder Taxen<br />
unterwegs. Die Füße schmerzten, das Gepäck wurde lästig.<br />
Neben dem Haus befand sich die Gartentür. Ich probierte, ob<br />
die Tür eventuell offen war. Sie war es. Mir fiel ein Stein<br />
vom Herzen. Jetzt ging ich um das Haus herum und fand<br />
auch die Küchentür unverschlossen. Ich trat ein und genoss<br />
die Wärme, die mir aus der Küche entgegenschlug. Nachdem<br />
ich das Licht angeknipst hatte, schleuderte ich meine<br />
Schuhe von den geschwollenen Füßen und freute mich, die<br />
kühlen Fliesen des Küchenbodens zu spüren. Da sah ich einen<br />
Zettel auf der Spüle liegen und las: „Wir haben dich offensichtlich<br />
verpasst. Mach es dir gemütlich. Du weißt ja, wo<br />
alles ist. Wir sind im Krankenhaus bei Mutti. “ Ich machte mir<br />
sofort eine heiße Ovomaltine und ging mit der großen Tasse<br />
ins gemütliche Wohnzimmer. Hier sah ich den geschmückten<br />
Weihnachtsbaum und einen Teller mit Plätzchen, über die ich<br />
hungrig geworden, herfiel. Ich machte es mir in einem der<br />
großen Sessel gemütlich und fühlte mich rundum wohl und<br />
geborgen. Als die Familie von ihrem Krankenbesuch heimkehrte,<br />
fanden sie mich schlafend vor. Die Familie meiner<br />
Freundin Lizzi hatte vergeblich auf mich gewartet und waren<br />
sehr beunruhigt gewesen.<br />
Als am nächsten Morgen zum Frühstück die obligatorische<br />
Ovomaltine serviert wurde, trug ich zur Überraschung<br />
aller, meinen Christstollen bei. Dieser erwies sich<br />
jedoch als kaum essbar. Beim Backen der Stollen hatte ich<br />
das Treibmittel vergessen. Mein „Dresdener“ Christstollen<br />
war daher steinhart geblieben. Getunkt in Ovomaltine wurde<br />
er dann doch noch zu einem Genuss.<br />
Das außergewöhnliche Wetterphänomen auf der Hinreise,<br />
die erwähnten Eisschollen, derentwegen wohl auch die<br />
Überfahrt umgelenkt worden war, führte im Februar zu der<br />
großen Überschwemmung in Hamburg, in der sich Helmut<br />
Schmidt, der spätere Bundeskanzler, am 16/17.02.1962, so<br />
hervorgetan hatte. <br />
Erna Homolla<br />
ICH SCHREIBE GESCHICHTE!<br />
FÜR SIE.<br />
Damit sich Tradition entfalten kann.<br />
Damit Erlebtes Ordnung gewinnt.<br />
Damit Sinn wächst.<br />
Biografie • Portrait<br />
Firmengeschichte<br />
Foto: Wikipedia Commons<br />
Adele von Bünau<br />
Redakteurin und Biografin<br />
www.ihre-autobiografie.de<br />
Telefon: 02 71-67 34 67 06<br />
22 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 23
Ein Lied zog um in die Welt…<br />
Jedes Jahr in der Advents-<br />
und Weihnachtszeit<br />
erklingt<br />
die Melodie, die um<br />
den ganzen Er<strong>db</strong>all<br />
bekannt wurde. Aber:<br />
Kennt jemand unserer<br />
Leserinnen und Leser<br />
jenen Johannes Daniel<br />
Falk und die Hintergründe<br />
dessen, wie es<br />
zu dem Lied: „O du<br />
fröhliche, o du selige,<br />
gnadenbringende<br />
Weihnachtszeit“ kam?<br />
Daniel Falk wurde<br />
als Sohn eines Perückenmachers<br />
in Danzig<br />
am 28. Oktober<br />
1768 geboren. Er war<br />
schon in jungen Jahren<br />
ein sehr guter Schüler. Doch im Alter von zehn Jahren<br />
musste er als Arbeitskraft in der väterlichen Werkstatt<br />
helfen und wurde von der Schule genommen. Einer seiner<br />
Lehrer aber hatte die außergewöhnliche Begabung<br />
des Jungen erkannt und er gab ihm weiterhin, nach den<br />
Arbeitsstunden in der väterlichen Werkstatt Privatunterricht.<br />
Ebenso war es der Fürsprache des Pfarrers zu<br />
verdanken, dass der Junge dann als 16-jähriger auf ein<br />
Akademisches Gymnasium gehen konnte. Er fiel durch<br />
seine sprachlichen Begabungen auf und bekam von der<br />
Stadt Danzig schließlich aufgrund seines Lerneifers ein<br />
Stipendium, um an der Universität in Halle zu studieren.<br />
Darin hieß es:<br />
Lieber Johannes Falk,<br />
so ziehe denn von „ dannen und geh mit Gott. Aber vergiß<br />
nicht, daß du unser Schuldner bleibst. Wir haben<br />
uns deiner angenommen. Wohin Gott dich auch führen<br />
mag und was deine Bestimmung auch sei, vergiß es<br />
nie, daß du ein armer Knabe warst. Und wenn dereinst,<br />
über kurz oder lang, ein armes Kind an deine<br />
Türe klopft, dann wisse, daß wir es sind, die alten und<br />
grauen Bürgermeister und Ratsherren von Danzig, die<br />
da anklopfen. Weise sie nicht von deiner Tür!”<br />
Daniel Falk begann 1791 Theologie zu studieren, doch<br />
vier Jahre später sagte er dem Theologiestudium wieder<br />
ade. Mit seinem bissigem Humor, mit dem er sich über die<br />
Standesgesellschaft aufzulehnen begann, wechselte er in<br />
eine Tätigkeit als freier Schriftsteller und heiratete 1797<br />
die gleichaltrige Caroline Rosenfeld.<br />
Weihnachtszeit<br />
Das Ehepaar zog nach<br />
Weimar und verkehrte<br />
mit Goethe und Schiller,<br />
Herder und Wieland.<br />
Den Lebensunterhalt<br />
bestritt er als Publizist,<br />
nahm sogar eine politische<br />
Funktion während<br />
der französischen Besatzungszeit<br />
Weimars ein.<br />
Als Dank für seinen Einsatz<br />
wurde er 1807 zum<br />
Legationsrat mit festem<br />
Jahresgehalt belohnt.<br />
Zunächst, noch freudig<br />
aufgenommen, fiel er<br />
jedoch in Ungnade, als<br />
er sich über die Not der<br />
Welt lustig machte.<br />
Falk erkrankte selbst<br />
schwer, außerdem starben<br />
vier seiner eigenen Kinder an Typhus. Innerhalb dieser familiären<br />
Erfahrungen und Verluste gründete Falk mit den Bürgern<br />
von Weimar „die Gesellschaft der Freunde in der Not“.<br />
Auch beeinflusst durch die Auswirkungen um die Völkerschlacht<br />
bei Leipzig und die Folgen der napoleonischen<br />
Kriege wollte er im bürgerlichen und christlichen<br />
Sinne helfen, die große Not zu lindern. Weimar und Falk<br />
wurden durch die soziale Arbeit zum Zentrum für die Not<br />
seiner Mitmenschen. Er sammelte vernachlässigte Waisen<br />
von der Landstraße und nahm sie in sein Haus auf. Viele<br />
heimatlose, verwaiste, verwahrloste Kinder kamen zu ihm<br />
nach Weimar. Sein Ziel wurde es, ihnen Ordnung, Arbeit<br />
und eine fröhliche Jugend zu geben.<br />
Im Hause Falk soll es drei Schlüssel gegeben haben,<br />
einen für den Brotschrank, einen zweiten für den Kleiderschrank<br />
und der dritte galt sinnbildlich als Himmelsschlüssel.<br />
“Sobald der letzte nicht mehr schließt”, habe Falk gesagt,<br />
“klappt es auch mit den andren beiden nicht mehr.”<br />
Falk betete und sang mit den Kindern. Auf die Melodie<br />
eines alten Fischerliedes aus Sizilien dichtete er Lieder<br />
für Weihnachten, Ostern und Pfingsten. Viele Menschen,<br />
besonders seine Kinder, sangen sie sehr gerne. Das Lied<br />
“O du fröhliche” ist davon das bekannteste und wird bis<br />
heute in aller Welt gerne gesungen.<br />
Am 14. Februar 1826 starb Johannes Falk. Sein Lied<br />
aber lebt weiter und zeigt vielen Menschen immer wieder<br />
neu den wirklichen Grund, warum wir Weihnachten feiern.<br />
Eva-Maria Herrmann<br />
Den Nikolaus verpasst man leicht<br />
Briefwechsel in den Himmel und zurück<br />
Verflixt und zugenäht! Es war der 6. Dezember,<br />
und ich merkte erst im Schulbus,<br />
dass ich vergessen hatte, meine geputzten<br />
Schuhe vor die Tür zu stellen. Der Nikolaus<br />
hatte sie also nicht gefüllt mit Leckereien, während<br />
die Lage bei meiner Freundin Gundula erheblich<br />
besser war.<br />
„Na ja“, dachte ich mir: „Der Tag ist noch<br />
lang, und heute Abend ist auch noch eine<br />
Weile 6. Dezember, wenn ich schon schlafe.<br />
Dann stelle ich eben heute Abend meine<br />
Schuhe vor die Tür.“<br />
Doch als ich am 7. Dezember aufstand<br />
und gespannt nachsah, waren meine Schuhe<br />
immer noch frisch geputzt, das gehörte sich<br />
so – und auch noch leer. Ich besprach diesen<br />
misslichen Umstand mit meinen Eltern.<br />
„Tja, da bist du offensichtlich zu spät gekommen!<br />
Nächstes Jahr ist ja mal wieder<br />
Nikolaus-Tag“, sagte mein Vater ungerührt.<br />
„So einfach ist das nicht: Es heißt ja Nikolaus-TAG“,<br />
widersprach ich. „Und der Tag<br />
hat eine Nachthälfte am Morgen und eine<br />
weitere am Abend.“<br />
Wir diskutierten noch eine Weile fruchtlos<br />
hin und her. Die zwölfbändige Brockhaus-<br />
Enzyklopädie half nicht weiter, „Alexa“ und<br />
ChatGPT gab es 1984 noch nicht. Schließlich<br />
tauchte die Idee auf, den Nikolaus selbst zu<br />
fragen – die einzige von allen Seiten akzeptierte<br />
Autorität in dieser Frage.<br />
Ich war schon 14 Jahre alt und bemühte<br />
mich zur Sicherheit um eine sehr kindliche<br />
Handschrift, nicht dass ich unnötig ein weiteres<br />
Ausschlusskriterium berührte. So schilderte<br />
ich kurz die Sachlage, was mein Vater<br />
dazu meinte, was meine Freundin Gundula<br />
(und ich) dagegenhielten und bat ihn um Aufklärung.<br />
Das Ganze ging an „St. Nikolaus im<br />
Himmel“. Und wirklich: Wenige Wochen später erhielt ich<br />
schriftlich Antwort! Als Mann des Friedens und des Ausgleichs<br />
gab er allen Seiten recht. Weil es mittlerweile so<br />
viele liebe Kinder auf Erden gebe, komme er zu manchen<br />
morgens früh, zu anderen abends spät. Wer so tolle Briefe<br />
schreibt, darf auch mal ein paar Stiefel übersehen.<br />
Den Nikolaus-Tag zu würdigen, war wohl ein Zugeständnis<br />
meiner Eltern an den Zeitgeist: Alle Kinder hatten etwas<br />
in den Schuhen, nur wir nicht! Anders als zu Weihnachten,<br />
das in meiner Familie vollkommen entzaubert ablief, gehörte<br />
zu Nikolaus jedoch das Spiel mit der Legende unweigerlich<br />
Weihnachtszeit<br />
dazu – und das in einem protestantischen Naturwissenschaftler-Haushalt.<br />
Wir mussten jedes Jahr Anfang Dezember hoch<br />
und heilig versprechen, dass wir (immer noch) an den Nikolaus<br />
glaubten, dann mussten wir unübersehbar unsere Schuhe<br />
putzen und möglichst noch ein paar Augenblicke lang demonstrativ<br />
brav sein, damit der Nikolaus einen frischen guten<br />
Eindruck von uns hatte. Und dann fand sich in der Regel<br />
etwas, was er uns nächtens in die Schuhe schieben konnte.<br />
Ein paar Hustenbonbons wenigstens, nicht immer war er gut<br />
sortiert, aber das spielte auch keine Rolle – es ging schließlich<br />
ums Prinzip.<br />
Adele v. Bünau<br />
24 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 25
Weihnachten<br />
Weihnachten<br />
Dicker Braten zu Weihnacht<br />
Im Sommer 1945 gehen mein Lehrmeister, Herr Reinmold,<br />
und ich auf der Landstraße von Obersdorf zum<br />
Höhwäldchen bei Wilnsdorf. Herr Reinmold ist der<br />
Förster im Bezirk. Durch den Krieg musste er noch mit<br />
70 seinen Dienst ausüben. Der Krieg ist vorbei, und es<br />
herrscht viel Chaos im Land. Die Amerikaner sind bei uns<br />
stationiert und fahren mit ihren Lastwagen hin und her.<br />
Auch an diesem Tag werden wir von einem Konvoi überholt.<br />
Es sind vier<br />
Lastwagen, vollgeladen<br />
mit Benzinkanistern.<br />
Die<br />
Straßen sind sehr<br />
marode, und tiefe<br />
Schlaglöcher<br />
säumen die Straße.<br />
Auf der Höhe<br />
hat der letzte<br />
Lastwagen etwas<br />
verloren, und keiner<br />
der Soldaten<br />
hat es bemerkt.<br />
Als wir endlich<br />
an die Stelle<br />
kommen, kann<br />
ich mein Glück<br />
kaum fassen. Es<br />
sind vier Kanister<br />
à 20 Liter mit<br />
bestem Ami Sprit.<br />
Mein Magen und<br />
mein Kopf sind sich einig. Die Kanister müssen auf dem<br />
Schwarzmarkt gegen Lebensmittel getauscht werden.<br />
Die 50 Gramm Butter, die einem als Schwerstarbeiterzulage<br />
gewährt wurden, reichen einem 14-jährigen Jungen<br />
in der Lehre nicht aus, um wirklich satt zu werden. Herr<br />
Reinmold will zur Gemeinde in Wilnsdorf gehen und den<br />
Fund melden, da halte ich dagegen und überzeuge ihn, die<br />
Kanister zunächst mal zu verstecken. Er schickt mich nach<br />
Hause, um mit meinem Vater eine Lösung zu finden.<br />
Ich renne wie vom Teufel gejagt nach Hause, quer<br />
durch den Wald und über die Wiesen. Mein Vater hat sofort<br />
einen Plan und geht mit mir zu Knipps Ewald. Er ist<br />
der Viehhändler im Dorf und fährt regelmäßig ins Oldenburger<br />
Land, um Vieh zu holen. Vater und er handeln einen<br />
Tausch aus: vier Ferkel für vier Kanister. Das Geschäft<br />
wird sofort abgewickelt. Wir sind froh, nicht erwischt worden<br />
zu sein, und rennen nach Hause, um meiner Mutter die<br />
frohe Nachricht mitzuteilen.<br />
Meine Mutter arbeitet mit ihrer Schwester Karli auf<br />
dem Postamt in Niederdielfen zusammen. Karli betreibt mit<br />
Vor Kontrollen nach Hamsterwaren war man nie sicher.<br />
ihrem Mann Ewald einen Nebenerwerbshof in Herschbach.<br />
Sie ruft sofort ihren Mann an, um ihn zu überreden, die Ferkel<br />
auf ihrem Hof zu mästen. Er kann nicht nein sagen! Über<br />
meine Schwester, die bei einem Bauunternehmer in Wilgersdorf<br />
arbeitet, regelt sie mit einem Fahrer unter der Hand<br />
den Transport in den Westerwald. Der Fahrer, der mit einem<br />
Werksbus täglich Arbeiter aus dem Westerwald holt und<br />
bringt, will für seine Dienste aber entlohnt werden. Ein Ferkel<br />
bekommt nun<br />
Herr Reinmold,<br />
eins bekommt<br />
Onkel Heinrich<br />
fürs Mästen, eins<br />
der Fahrer, und<br />
eins bleibt für<br />
uns.<br />
Im August<br />
kommen die Ferkel,<br />
und so kann<br />
ich mein kleines<br />
Abenteuer angehen.<br />
Durch die<br />
Nachkriegswirren<br />
ist es nicht<br />
leicht, eine Reise<br />
von Niederdielfen<br />
nach Herschbach<br />
zu organisieren.<br />
Nicht nur<br />
die Ausgangssperre,<br />
auch die<br />
Grenzen der Alliierten können zu einem Problem werden,<br />
besonders wenn man im Rucksack zwei kleine Ferkel hat.<br />
Es ist 3.45 Uhr. Ich gehe mit viel Vorsicht aus dem<br />
Haus. Es gelingt mir innerhalb der Sperrstunde, etwas zu<br />
früh am Treffpunkt, am Rande von Wilnsdorf zu stehen.<br />
Mein Magen ist leer wie immer. Die leckeren Augustäpfel<br />
hinter einem Zaun sind unwiderstehlich. Den Rucksack<br />
verstecke ich vor fremden Soldaten, die möglicherweise<br />
vorbeikommen könnten und esse mich satt.<br />
Kurz nach fünf blinkt der Busfahrer schon von weitem.<br />
Ich greife den Rucksack und springe auf den langsam fahrenden<br />
Bus auf. In Langenhahn muss ich aussteigen, gehe<br />
den Rest des Weges auf der Landstraße über Wölferlingen,<br />
Freilingen, Steinen und Hartenfels, von wo ich eine Abkürzung<br />
durch den Wiesengrund kenne. Um elf Uhr komme<br />
ich endlich bei meiner Verwandtschaft in Herschbach<br />
an. Tante Karli nimmt mich direkt mit in die Küche und<br />
versorgt mich mit reichlich Essen und Trinken. Sie weiß,<br />
dass ich immer hungrig bin. Onkel Heinrich kümmert sich<br />
in der Zwischenzeit um die Ferkel. Wir sind erstaunt, dass<br />
Foto: Wikipedia Commons<br />
Handarbeiten<br />
Inh. Karin Tillner<br />
57072 Siegen<br />
Löhrstraße 20<br />
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die Ferkel keine „Rückstände“ im Rucksack hinterlassen<br />
haben. Sie waren den ganzen Weg über erstaunlich still.<br />
Nach vier „Dongen“ war ich dann pappsatt. Tante Karli<br />
zeigt mir einen Platz, wo ich mich ausruhen kann. Ich<br />
schlafe bis spät nachmittags. Wir unterhalten uns noch<br />
eine Weile, dann gehe ich wieder ins Bett und schlafe wieder<br />
bis in den frühen Morgen.<br />
Um sieben Uhr fahre ich mit der Kleinbahn vom Bahnhof<br />
in Herschbach nach Selters in die französische Zone.<br />
Dort steige ich um nach Betzdorf. In Au werde ich von<br />
den Engländern kontrolliert und muss nun noch ein Ticket<br />
für ihre Zone kaufen und umsteigen. In Schelderhütte stehen<br />
wieder die Franzosen und kontrollieren die Pässe, aber<br />
umsteigen muss ich nicht mehr. In Siegen am Hauptbahnhof<br />
werde ich dann wieder von den Engländern kontrolliert.<br />
Von Siegen aus laufe ich nun nach Niederdielfen. Am<br />
Schleifmühlchen will ich nicht den steilen Berg hochgehen<br />
und nehme den Weg durch die Fludersbach. Gegenüber<br />
der Kaffeerösterei Georg laufe ich den Lindenberg<br />
hoch, um dann über die Landstraße an der Eremitage nach<br />
Niederdielfen zu gelangen. Um ca. 14 Uhr bin ich endlich<br />
zu Hause. Mir fällt ein Stein vom Herzen. Die Angst, von<br />
den Alliierten erwischt zu werden, war groß.<br />
Kurz vor Weihnachten fährt mein Vater nach Herschbach<br />
und kommt mit einem dicken Rucksack und einem<br />
großen Koffer voll leckerstem Schweinefleisch zurück<br />
nach Hause. Meine Eltern machen das Fleisch küchenfertig,<br />
wobei meine Schwester Waltraut und ich helfen.<br />
Der Herr hat uns zu Weihnachten reich beschenkt.<br />
Fotos: Wikipedia Commons, Text: Guido Heupel<br />
Foto: Pixabay<br />
26 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 27
Weihnachten naht und ein gefährliches Fieber<br />
bricht aus: Das Einkaufsfieber! Manche Menschen<br />
überfällt es so kurzfristig wie eine richtige<br />
Grippe: „Das Weihnachts-Geschenke-Einkaufsfieber“.<br />
Kurz vor Heiligabend sind die Läden dann voll mit vornehmlich<br />
suchenden Kunden, die die Symptome bis dahin<br />
tapfer ignoriert haben.<br />
Das leichte Unwohlsein am ersten Advent, die vielen<br />
Glühweine auf dem Weihnachtsmarkt. Damit ließ sich ja<br />
das komische Gefühl im Bauch, das mit der Frage: „Was<br />
schenke ich bloß?“ verbunden ist, hervorragend betäuben.<br />
In vielen Familien sind die Jüngeren dazu übergegangen,<br />
den Eltern und Großeltern lange Einkaufslisten zu übermitteln,<br />
bevor diese überhaupt auf den Gedanken kommen<br />
zu fragen, was man sich denn vom Christkind oder<br />
Weihnachtsmann wünscht. Aufgelistet sind dann sündhaft<br />
teures Elektronikspielzeug wie Smartphone, Tablet und<br />
Computerspiele oder angesagter Modeschnickschnack.<br />
Die Markennamen auf der Liste sind den geplagten Wunscherfüllern<br />
so unbekannt, dass sie sich gar nicht trauen,<br />
im Geschäft danach zu fragen. Was also tun sie? Genau,<br />
abwarten und die Einkaufspanik mit folgenden tröstenden<br />
Worten vertreiben: Es ist ja noch lange bis Weihnachten.<br />
Wenn ich bis dahin nicht in die Stadt komme, schenke ich<br />
einfach Geld. Das geht immer!<br />
Und dann gibt es noch die Fraktion, die dem „Weihnachts-Geschenke-Einkaufsfieber“<br />
rechtzeitig vorbeugt.<br />
Seit ihrem Urlaub letztes Jahr<br />
sind Klaus und Ute nun ein Paar.<br />
Verliebt war Klaus seit langem schon<br />
in Utes dralles Silikon.<br />
So machte sie ihm schöne Augen<br />
und ließ sich für ihn Fett absaugen.<br />
Er ließ sich Haare implantieren,<br />
um sich vor ihr nicht zu genieren.<br />
Nun sind die beiden fest liiert<br />
und bald auch gründlich renoviert:<br />
Meinung<br />
Das große Fieber<br />
Im Kaufrausch<br />
Mit totaler Verweigerung: „Wir schenken uns nichts!“,<br />
wird der Familie das bekannt gegeben. Ok, man will sich<br />
dem Einkaufstrubel entziehen, die Adventszeit besinnlich<br />
verbringen. Und was sonst noch? Vielleicht zeigen, dass<br />
man schon alles hat? Das man auch nichts mehr braucht?<br />
Ein bescheidener Mensch sein, im Gegensatz zur kaufwütigen<br />
Masse?<br />
Also in unserer Familie<br />
wurde das mal<br />
versucht, und es hätte<br />
auch fast geklappt.<br />
Aber am Ende lagen<br />
doch kleine Geschenke<br />
unterm Weihnachtsbaum<br />
oder es kamen<br />
Päckchen mit lieben<br />
Nettigkeiten an. So<br />
ganz ohne Schenken ist<br />
Weihnachten eben auch<br />
nichts. Denn was will<br />
man mit den Geschenken<br />
dem anderen zeigen?<br />
Eigentlich doch<br />
,dass man ihn liebt und<br />
an ihn denkt. Ich finde,<br />
darum geht es an<br />
Weihnachten! •<br />
Körperpflege<br />
Jörn Heller<br />
Ich wünsche Ihnen ein<br />
schönes Fest der Liebe.<br />
Ihre Ulla D’Amico<br />
um die Beziehung recht zu würzen,<br />
lässt er sich bald die Nase kürzen.<br />
Damit ihr Mann beim Küssen schwitzt,<br />
kriegt sie die Lippen ausgespritzt,<br />
und er, damit es Ute lüstet,<br />
das müde Stoßwerk aufgerüstet.<br />
Im Herbst bekommt sie neue Haut<br />
und eine Rippe ausgebaut,<br />
und für das Frühjahr sparen sie<br />
auf eine neue Kinnpartie.<br />
Foto: Wikipedia Commons<br />
Gesellschaft<br />
Gibt es Engel?<br />
So lautete die Überschrift eines Artikels, den ich vor vielen<br />
Jahren gelesen hatte. Gibt es sie noch? Gesehen habe ich<br />
noch keinen, vielleicht manchmal gespürt. „Beantworten<br />
kann ich die Frage nicht.“ dachte ich damals. Ein paar Tage später<br />
fuhr ich mit dem Auto um die Mittagszeit auf der Autobahn<br />
von Burbach Richtung Siegen. Ich hatte Spätdienst und war<br />
schon etwas knapp in der Zeit. Es war ein ungemütlicher, kalter<br />
Wintertag. Der Wind fegte Schneeregen waagerecht gegen die<br />
Windschutzscheibe, sodass die Scheibenwischer Mühe hatten,<br />
das Sichtfeld frei zu halten. Als ich in Siegen-Süd abfuhr, kam<br />
mir auf der Abbiegespur ein junger Mann zu Fuß entgegen, der<br />
auf der Schulter ein schweres Metallteil trug. Das Wasser troff<br />
ihm aus den Haaren auf seine durchnässte Jacke. „Hä, wo will<br />
der denn hin? Etwa zu Fuß auf die Autobahn?“ Weil er mir leid<br />
tat, hielt ich an und fragte, wohin er wollte.<br />
Er sprach sehr gebrochenes Deutsch, aber immerhin konnte<br />
ich herausfinden, daß sein Auto kaputt war, und er per Anhalter<br />
auf der Autobahn mitgenommen werden wollte, bis dahin,<br />
wo sein Auto stand. „Meine Güte, den nimmt doch keiner mit,<br />
allein schon aus Angst, dass der Autositz nass wird. Dem muss<br />
ich helfen“, dachte ich und forderte ihn auf, bei mir einzusteigen.<br />
Gesagt, getan. Und so fuhr ich wieder auf die Autobahn.<br />
Bei dem mühsamen Gespräch stellte sich heraus, daß der<br />
junge Mann aus Litauen kam. Als sein Auto anfing zu stottern,<br />
konnte er es bis zum nächsten Parkplatz schaffen, von wo ihn<br />
ein Autofahrer bis zu einer Werkstatt nach Siegen mitgenommen<br />
hatte. „Dein Auto, wo?“ fragte ich und er zeigte auf die<br />
Gegenfahrbahn. „Meine Güte, worauf hab ich mich hier eingelassen!<br />
Hoffentlich weiß er noch, wo es steht!“ Nächste Abfahrt:<br />
„Hier dein Auto?“ fragte ich.Er schüttelte den Kopf. Also fuhr<br />
ich mit einem mulmigen Gefühl weiter.<br />
Bei der folgenden Abfahrt gab er mir zu verstehen, daß<br />
wir hier runterfahren mußten. Also fuhr ich ab und nahm auf<br />
sein Geheiß die Auffahrt in Gegenrichtung. Als ein Parkplatz<br />
in Sicht kam, bedeutete er mir, ihn anzufahren. „Jetzt bin ich ja<br />
mal gespannt. Hoffentlich hat er recht“, dachte ich. Und tatsächlich<br />
stand dort ein Auto aus Litauen, dessen Fensterscheiben<br />
ringsum angelaufen waren. Er öffnete die Tür und ich sah eine<br />
junge Frau, die bitterlich weinte. Welche Freude und Erleichterung<br />
bei Beiden (und auch bei mir). Das reparierte Motorenteil<br />
wurde ausgeladen und nach überschwänglichem Dank machte<br />
ich mich rasch auf den Weg zur Arbeit. „Zu spät zum Dienst?<br />
Egal – mach ich halt eine Minusstunde!“ Die Freude, daß alles<br />
gut ausgegangen war, überwog diese Kleinigkeit bei weitem!<br />
Abends zu Hause fiel mir der Artikel wieder ein. „Gibt<br />
es noch Engel?“ Kommt darauf an, was man unter Engel<br />
versteht. Wenn es auch ein Retter in der Not ist, kann ich die<br />
Frage mit „JA“ beantworten. Für die beiden jungen Leute<br />
war ich heute einer! Und ich freue mich auch nach vielen<br />
Jahren noch, daß ich geholfen habe, obwohl ich normalerweise<br />
wahrlich kein Engel bin.<br />
Sigrid Kobsch<br />
01.12.23 Sasha<br />
08.12.23 Bastian Bielendorfer<br />
04.01.14 Ballett<br />
Der Nussknacker<br />
13./14.01.24 Hochzeits- und<br />
Festmesse<br />
20.01.24 Monika Gruber<br />
27.01.24 Nicole Staudinger<br />
Lese-Show „Best of<br />
Kwien“<br />
24.02.24 Jürgen von der Lippe<br />
21.03.24 Helge Schneider<br />
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28 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 29
Mundart<br />
Mundart<br />
Chresdaach 1948<br />
E Meddachsschlöafje es jesond,<br />
ech froawe mech, wat es dr Grond?<br />
Et giert em Lejje on em Setze,<br />
mr kömmt zor Rouh, hört ob ze hetze.<br />
Wenn nix meh stört häd mr god lache,<br />
joa, duggeln es en schüerne Sache.<br />
Mr könn jo obstoah, wenn mr wöll,<br />
doch ömmer röhich, nie ze schnell.<br />
Dat Duggeln, sän ech, es jewess,<br />
dat wat bim Fahrrad Frejjlouf es.<br />
Jedanke löaßt mr goa on komme,<br />
fast schlöaft mr eh, jenaujenomme<br />
löaßt mr sech falln on es enspannt,<br />
Duggeln – wat es dat da?<br />
Halbschloaf wüerd sowat och jenannt.<br />
Deepsde Entspannung es erreicht,<br />
wenn ei’m e Schnarcherche entfleucht,<br />
mr hört sech selwer, on mr schmunzelt,<br />
weil keiner doa sin Stern dröm ronzelt.<br />
Dr Läwensakku wüerd jelare,<br />
bes etz doa dat noch keinem schare,<br />
on doazo brucht mr, kast drob wedde,<br />
noch nerremoal en Schloafdabledde.<br />
On noa ner Zitt wüerschd de da wach,<br />
best werrer fit för’n Rest fam Daach.<br />
Bruno Steuber, Littfeld<br />
Ech woar vier Joahr alt un krie ze Chresdach en elektrische<br />
Ejsebahn! Bät zwier Fahrschaltern konn mer<br />
zwo Loks getrennt vananner gemeinsam foahrn loase.<br />
Dat woar zo der Zeit ganz ungewöhnlich. Sue wat kriie<br />
de Känner dumols noch net. Desweje sproach sich dat ahm<br />
ahle Dorf in Soindorf schwinn herömm. Ah ooser kleene<br />
Köche, wo die Bahn off ner Platte offgebaut woar, stonne<br />
sich de Noachbern off de Fööße, öm sue wat moal ze seh.<br />
Ech kleener Dotz stonn henner deänn gruese Männer, un<br />
koahm net oar men Geschänk. He un do zubbelte ech emoal<br />
va henne, awwer ech goll dearn goar nix.<br />
Donne am Haus woarnde de Omma. Do geng ech hin,<br />
de Tröö lefen mer üwwerd Gesichdsche. Men Ongel Walder,<br />
dä nur bet eem Bein aus därm Kreech noheem kumme woar,<br />
fräjde: „Jong, wat hässt dau da? Wat plärrst dau da om heilije<br />
Chresdach?“ Un ech: „Ongel Walder, ech hoarn vahm<br />
Chreskennche en elektrische Zuug krijje, awwer ech därf<br />
Ausbildungspaten<br />
net dodroa!“ „Ja, dat geiht joa net, doa well ech dir awwer<br />
moal helfe!“ Hä, bet deam ehm Bein, un ech derhenner, genge<br />
mer de Trappe noff. Ah oosser Köche oakumme, luggde<br />
dr Ongel Walder üwwer die drüwwer, die doa alt woarn,<br />
fräide: „Wie geiht dat da?“, un hadde mich vergäese.<br />
Zo der Zeit leabte mer joa noch wirklich beengt. Mir hadden<br />
nur die kleene Köche bet nem Abstellraum un e Schloafzimmer,<br />
wo mir ze Viert schleefe. Wenn, och späärer noch, de<br />
Ejsebahn offgebaut wuur, da stonn die off d’m Köchedösch.<br />
Zomm eässe wuurn da de Dällern döscher de Schinne gestallt.<br />
Viel späärer, wie dat bet deäm Chreskennche net mir sue<br />
ganz geglööbt wuur, wuur ech gewoahre, dat men Vadder e<br />
Cello, dat sennem ahm Krech gefallene Broorer gehüürt hadde,<br />
gää die Ejsebahn gedauscht hadde. Hä hadde en Bekannte,<br />
dä unbedingt e Cello bruchde, un krie dofür die dumols<br />
ald zeh Joahr ahle Bahn. Die hoann ech übrigens ömmer<br />
noch un se läuft och noch. Ulrich Jud, Freier Grund<br />
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0271 - 673 445 662<br />
ausbildungspaten@baerbel-koppenhagen.de<br />
Oos Mamma häet mir oft<br />
voa fröher verzäelt unn<br />
wie dett Läewe eeh Ninnderf<br />
woar, als se noch e Kennd<br />
woar. Aoh ehn Geschechde koan<br />
ech mech noch gooht erennern:<br />
Oos Mamma, dett Schdehjersch<br />
Jenny woar noch öh Schuelmädche<br />
unn ett moss noch en Ägge fürm<br />
Kreech gewärst sinn! Dumoals worne<br />
de Lüü joa arm, ett goaw noch<br />
kee Kloo emm Huss. Dr Donnerbalge<br />
woar eh nem kleene Verschlach<br />
hennerm Huss. Dat woar bie Schdejersch<br />
oannersch, die hadde alt e<br />
Klosett emm Huss bett Wasserspülung!<br />
Dat hadde sich emm Dorf<br />
römmgeschwadt. Wenn moah durch<br />
de Hennerdüür eh det Huss geng,<br />
woar doa dr Staahl bett dr Hibbe<br />
drenn unn drnerwer det Kloo bett<br />
Spülung. Det Jenny woar oft dusse unn spillde bet de Kenner<br />
uss dr Noachberschaft. Ett moss emm Fröhjohr geweerst<br />
sinn, dett Jenny woar dusse unn hurrde düwern bie Kochs<br />
dett Frieda laut bett dem Jettche berlemendern. Det Jenny<br />
woll bett dem Jettche Fängches spilln unn luurde doarob, dat<br />
ett endlich russ koam.<br />
Hennerm huss woar ett aahrich battschich. Dr Schniee<br />
woar kumm geschmolze unn gestern hadde ett den gonze<br />
Daach gewooastert. Der Karl, dr Vadder voam Jenny, hadde<br />
Boalln ussgeläht, doabett mer henne römm eh det Huss<br />
unn eh de Staahl koam.<br />
Fortschritt in Niederndorf<br />
Wie dr Lehrerin eh Malheur passierde<br />
Det Jenny<br />
Ob ehmoahl soaw det Jenny wie<br />
det Fräulein Lehrerin det Dorf ronner<br />
koam. Sie hadde de gohre Sache oah<br />
unn woll ze Foss noah Nirrerföschbe<br />
zomm Ehköfe goah. Datt machde se<br />
öfder, denn bess noam Flecke woar<br />
et e bessche ze witt.<br />
Wie de Lehrerin det Jenny gewahr<br />
wuur, koam se hählich nöajer<br />
un fräjde, ob se dat Wasserklosett<br />
emoahl benotze dörfde. Doa hadde<br />
det Jenny nix degäh un leef vür<br />
dr Lehrerin her üwwer de rötschije<br />
Boalln bis zoo dr Hennerdüür. Dat<br />
Fräulein Lehrerin dottselde hennerher<br />
..., ob ehmoahl goaw ett en<br />
Schlaach unn en Krisch unn wie<br />
det Jenny sech ömmdrähde loach<br />
de Lehrerin bett de goohre Brogge<br />
medde emm Batsch! Sie woar<br />
voa orwe bess onne voll Dreck!<br />
Det Hulda, de Mamma voam Jenny, hadde dän Lärm gehurrt<br />
unn holf dr Lehrerin wirrer ob de Bee. Denn gröwste<br />
Dreck haät de Mama noch voa de goohre Klierer aabgewäsche<br />
unn det Jenny holf ifferich bett. Awwer sue konn de<br />
Lehrerin nett noa Nirrerföschbe goah unn däh Ussfloach<br />
noah Föschbe woar praktisch eh de Batsch gefalln!!<br />
Unverrichteder Dinge machte se sech wirrer ob den<br />
Wäch noah Heem. Ob se datt Wasserspülklosett och noch<br />
besoocht hätt es leider nett bekoannt!<br />
Karoline Hermann, Niederndorf<br />
Aus „Riewekooche machs gütt!“ Mit freundlicher Genehmigung des Heimatbundes SI-WI<br />
30 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 31
Mundart von Charlotte Henke, Burbach<br />
Mundart von Sigrid Kobsch, Burbach<br />
Fier en woarm Schtoab<br />
Datt Holzkestche<br />
Datt Holzkestche<br />
Ech sei net ubedingt fier Nosdalgie<br />
denn sue goot wie etz hadden mir et noch nie.<br />
Fast jeder hat doch heit en woarme Schdoab<br />
un setzt im weiche Sessel. Orer es datt net woahr?<br />
Ölheizung un Gas – genooch zum Schdoche.<br />
Mr erfreest sich heit net mie de Knoche.<br />
Trotzdäem wärd sich heit noch manchmol beschwärt.<br />
Awer mir fählt datt Holzkestche<br />
näewer däem Häärd.<br />
Un wenn oa nem richdich kahle Wenderdaach<br />
de Källe kroch dorch jedes Gefaach,<br />
da wuer morjens datt Kestche vollgepackt<br />
un dr Däggel zogeklappt.<br />
Un wenn mr dr Hoosde sue richdich hadde<br />
da lief mr net groad noohm Dokder un puuk sich ie Wadde.<br />
Da muuch mr e Dooch em de Hals un e Schnäpsje wuer geleert<br />
un da flott off datt Holzkestche<br />
näewer dm Häärd.<br />
Foto: Hartmut Reeh<br />
Wenn mir gleich<br />
nohaam kumme,<br />
hoa mir all en<br />
woarm Woahning. Awer,<br />
datt woar net emmer sue:<br />
Frehjer ging mr im<br />
Frehjoahr ierscht mol ie<br />
de Hauberch em Holz<br />
ze maache, awer net bet<br />
ner Seech, sunnern bet<br />
nem Beijel. Die dinne<br />
Baumschdemm wuern<br />
da nohaam gehoalt un<br />
klaa- geseecht. Dofier<br />
beschdallden mir däen<br />
Roth`s Ewald bet seiner<br />
foahrbar Seechmaschie.<br />
De Scheite koome da<br />
ie de Schobbe. Im Wender<br />
hoalden mir jeden<br />
Daach Holz iet Haus un<br />
läden datt ie e Holzkestche.<br />
Un dovoa hanneld<br />
datt Gedicht.<br />
Wenn da ie dr Kiche wuer verzallt,<br />
hockden zesoame Jong un Alt.<br />
Un wenn mr da schdochde sue manches Scheid,<br />
ja, datt woar och e Schdegge Gemütlichkeit.<br />
Un wenn mr heit fier dr Glotze setze -<br />
de Feeße kalt un im Kobb de Hetze -<br />
wenn de Aache veereckich fier lauder Lugge,<br />
un keiner därf schwätze, mr därf sich net mugge,<br />
da denk ech zerecke ubeschwäert:<br />
„Ach, sääß ech doch noch mol om Holzkestche<br />
näewer dm Häärd!“<br />
Un wenn ech droa denke, mr wärd emmer äller,<br />
kreet de Feeße un Baa emmer käller.<br />
Un wie mr sich em datt Holzkestche roppde<br />
un manchmol de Feeße ie de Backoewe schdoppde,<br />
datt woar voa us all doch schwäer begehrd<br />
da denk ech sue manchmol:<br />
„Ach sääß ech doch etz noch mol<br />
om Holzkestche<br />
näewer dm Häärd!“<br />
Neilich hat mei Maa usser Omma<br />
ähr aal Holzkestche nochmol zereechde<br />
gemaacht. Et schdunn<br />
joahrnlang bei us om Balgong un woar<br />
teilweise Wend un Wäerer ausgesatt. De<br />
Deckelsbräerer hadden sich gewelbt, dr<br />
Lack woar ab un et sooch sue schroo<br />
aus, datt ech et eijentlich kabuttschlaa un<br />
verschdoche wull. Beim letzde Besuch<br />
bei usser Tochter Silke ih dr Schweiz,<br />
verzuhl et, datt se ähr Holz fier de Kamin<br />
emmer noch ih ner Plasdikdotte<br />
aus däem Holzschobbe healden, un die<br />
schroo Dodde schdinn da näewer däem<br />
Oewe. Däesweje wull et en Koorf kaufe,<br />
wu datt Holz nie sull.<br />
Du saade mei Maa gä mich: „Als<br />
Weihnachtsgeschenk mache ich den<br />
Schweizern das Holzkistchen wieder<br />
zurecht – das sieht doch schöner aus, als<br />
ein Korb.“ Ech hädde nie geglaabt, datt hä datt sue schie<br />
ferdichbrächde. Et woar vill Arwet: Dr Däggel wuer abgemaacht<br />
un wuchelang ih Wasser ihgeweicht. Donoo wuern<br />
Gewichde droffgeschdallt, bis dr Däggel schdrack un drai<br />
woar. Datt ganze Kestche wuer abgeschleffe un nei lagiert.<br />
Nu seit et wirrer richdich schie aus – net nei, datt es jo och<br />
net gewullt, sunnern eher „antik“.<br />
Etz schdieht et ih dr Schweiz näewer däem Kamin un<br />
es bis oewe hie voll Holz. Us Tochter un dr Schwiejersohn<br />
hoa sich riesich gefreit – besunnersch wie se hierden, datt<br />
datt Kestche voa meiner Oma un minnisdens hunnert Joahr<br />
alt es. De Enkelcher freiden sich och un saaden: „Cool,<br />
Oma, da kann man ja sogar drauf sitzen“.<br />
Du fiel mir wirrer ih, wie oft ech als Kend off däem<br />
Holzkestche gesäese hoe. Et schdunn ih dr Oma ährer Kiche<br />
näewer däem Holzhäerd. Iwwer däem Holzkestche<br />
hung oa dr Wand datt schie bet bloem Kreuzschdech beschdickde<br />
Iwwerhandooch.<br />
Wenn et owends oefing dungel ze wärn wuer bei dr Oma<br />
„Leechtschdunn“ gemaacht em<br />
Schdroom ze schbaarn, Datt<br />
heißt, et wuer sue lang noch<br />
kei Leecht oegemaacht, wie et<br />
noch net schdoggedundel woar.<br />
Datt woar die Zeit, wu noom<br />
Foorern un Melge alles roochde<br />
– et woar net mie Daach un noch<br />
net Noacht. Die Aale sooße<br />
noom Äesse oam Desch un unnerhiele<br />
sich hälich un ech sooß<br />
om Holzkestche un lausderde.<br />
Aus däen Retze voam Häerd zuckde dr Feuerschein, un besunnersch<br />
im Wender, wenn vill geschdocht wuer, summde<br />
datt heiße Wasser im Kessel un im Scheff. Manchmol saade<br />
de Oma:“Sigrid, schdooh mol off.“, hoelde e nei Scheit aus<br />
dm Kestche un lääde datt, nodäem se bem Schdocheise ih dr<br />
Gloot geriebelt hadde, iht Fauer. Gemaanhin koom em die<br />
Zeit Matterns Dande Jette bet ährem Melchkennche, em ähr<br />
half Liter Melch ze hoaln. Da woar et bet meinem schiene<br />
Setzplatz vorbei, denn de Dande Jette fruer emmer un wull iht<br />
Woarme, näewer de Härd. Do sooß se da om Holzkestche un<br />
et dauerde net lang, da ging ähre Kobb emmer deefer off de<br />
Brost un se fing oe ze schloofe. Se wuer ierscht wirrer waggerich,<br />
wenn de Oma datt Leecht oamuuch .<br />
Ech wuer da meisdens geroofe: „Sigrid, roffkumme“<br />
un wenn ech da de Trabbe noffschprung wußde ech genau,<br />
datt ech gleich gescholle wuer, weil ech schue wirrer us<br />
Holzkestche net voll Holz emaacht hadde.<br />
•<br />
Deckelsbräerer – Deckelbretter, schroo – häßlich, noom Foorern un Melge – nach Füttern<br />
und Melken, fruer – fror (frieren), Scheff – Schiff (in den Herd eingelassener Behälter für<br />
Wasser), ih dr Gloot geriebelt – in der Glut gestochert.<br />
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32 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 33
Dorfgeschichten<br />
Dorfgeschichten<br />
Wenn man ins behäbige Alter kommt, dann kommt<br />
man wohl auch mal ins Träumen, und dann tauchen<br />
zwischen anderen Bildern liebgewordene<br />
Erinnerungen auf; Personen erscheinen wieder, die längst<br />
gestorben, uns aber durch langgewohnten Umgang oder<br />
durch ein oft gespendetes Lächeln oder auch nur durch ein<br />
uns bekundetes Wohlwollen wertvoll geworden sind.<br />
Solch eine Persönlichkeit ist mir der alte Konrad Müller<br />
aus Heiligenstadt im Landkreis Eichsfeld geworden,<br />
der seit dem 70er Feldzuge bis hoch in die 80er Jahre hinein,<br />
alljährlich ins Siegerland und damit auch in mein<br />
Heimatdorf Klafeld kam. Ich schließe die Augen und sehe<br />
so – nach nahezu fünfzig Jahren – den alten Konrad, den<br />
Lombepiffer, wie er hier allgemein hieß, vor mir, und zwar<br />
genau so, wie ich ihn als Kind zum ersten Mal sah.<br />
D`r Lombepiffer<br />
Wahrhaftig, da steht er, der alte Lumpensammler,<br />
neben seinem hohen Hundewagen.<br />
Sein großer Zughund , Sultan genannt, liegt<br />
müde und mit geducktem Kopf auf der Erde<br />
und streckt die rote Zunge furchtbar lang und<br />
hastig atmend aus dem Maule. Der große, starke<br />
Mann hat ein breites, braunes, runzliges<br />
Gesicht, das von einem Kranzbart eingerahmt<br />
wird und von einem Wetterhute beschattet ist.<br />
Seinen Oberkörper bedeckt ein langer,<br />
blauer Leinenkittel, der auf den Schultern und<br />
am Brustlatz mit weißer Stickerei versehen ist.<br />
Den Brustlatz ziert außerdem eine Doppelreihe<br />
kleiner Perlmutterknöpfchen. Unter dem<br />
Kittel schauen prahlerisch – nach ehemaliger<br />
Mode – die Schöße des Bratenrockes hervor.<br />
Aus der Kitteltasche leuchtet herausfordernd<br />
das rote, weißgetupfte Sacktuch. Graue<br />
Gamaschen schützen das Beinkleid und<br />
schwere Nagelschuhe umhüllen die Füße.<br />
Jetzt klopft der Konrad mit den Fingern seiner<br />
haarigen Hand auf die Schnupftabakdose,<br />
nimmt eine kräftige Prise und steckt die Dose<br />
ganz nach unten in die Kitteltasche zurück. Die<br />
Tasche ist tief und unergründlich und bietet<br />
Platz für viele Dinge. Dann holt seine Hand<br />
aus der mit Fransen verzierten Jägertasche eine<br />
lange Flötepfeife hervor, hält diese strackfort<br />
an den Mund und entlockt ihr hübsche, trillerhaft<br />
Weisen. Zuschlagende Haustüren und jubelndes<br />
Rufen bekunden, dass man weiß, der<br />
Lombepiffer ist wieder da.<br />
Wie sie jetzt daher rennen, die kleinen<br />
Knirpse, und hinter ihnen drein die kleinen,<br />
feinen, bezopften Mägdelein, so hastig und<br />
mit blanken Augen, als habe der Rattenfänger<br />
von Hameln gelockt. Bei diesem Anblicke lacht der Lumpensammler,<br />
dass ihm schier tausend Falten ins Gesicht<br />
springen. „Tag, Kinderchen!“, sagt er als er genug Zuschauer<br />
hat. Und die Größeren, die ihn schon vom vorigen<br />
Jahre her kennen, erwidern mutig: „Gon Dach, Abba!“<br />
Der Empfang macht ihm augenscheinlich viel Freude und<br />
er sagt: „Liewe Kinderchen, jetzt passt emal scheen uff! Ich<br />
bin der Konrad aus Heiligenstadt und hawe eich doch was<br />
Scheenes mitgebracht; da guckt emal her!“ Und bei diesen<br />
Worten klappt der Konrad den großen Kastendeckel hinten<br />
am Wagen herunter, dass all die Herrlichkeiten, die auf der<br />
weißgepolsterten Innenseite des Deckels ausgestellt sind,<br />
in die Augen fallen. Und die Kinder sehen silberne Fingerund<br />
Ohrringe, farbige Bänder, Hühner mit richtigen Federn,<br />
sogar einen Hahn, Flötenpfeifen und viele andere Dinge.<br />
Foto: Wikipedia Commons<br />
Ein allgemeiner Bewunderungsschrei lobt die Schaustellung<br />
mehr als genug. Nun holt der Lombepiffer aus der tiefsten<br />
Tiefe seines Kastens blaue, gelbe, grüne und rote Windtriller<br />
und steckt diese rundum auf seinen Wagen und den<br />
letzten auf seinen Hut, wo sie alle gar lustig im Winde trillern.<br />
Und die Augen der Kinder leuchten selig.<br />
Der Lombepiffer ist nun zwar ein guter Mann, aber auch<br />
ein Geschäftsmann, der weiß, dass das für Reklame angelegte<br />
Kleingeld mit Zinsen und Zinseszinsen wieder zu ihm<br />
zurückkehren wird. Und deshalb beschenkt er die Kinder<br />
mit fingerlangen Heiligen- und Kaiserbildern aus Neu-Ruppin,<br />
dem bekanntesten Druckort für derlei. Dann fordert er<br />
die Beschenkten auf: „Nun geht emal zur Mutter und sagt<br />
`n scheenen Gruß vom Konrad, der Konrad wäre wieder da.<br />
Sie möchten doch Knochen und Lumpen bringen, weil der<br />
Konrad noch so viel Geld im Sack hat. Und er hat auch noch<br />
so viele scheene Sachen zu verschenken.“<br />
Mit diesen Worten schickt er die Kinder heim und<br />
singt sodann: „Ihr Kinder, bringt Lumpen und Knochen<br />
herbei! Dann kriegt ihr scheene Sachen; drum lauft, eins,<br />
zwei, drei!“ Während dieses Singsangs laufen die kleinen<br />
Nichtse zur Mutter, der sie alles sind. Sie bitten und betteln<br />
so lange, bis diese den Lumpensack und das Knochenfass<br />
nimmt und damit zum Lombepiffer geht.<br />
Und nun ist der alte Konrad nur noch Geschäftsmann;<br />
die Falten im Gesicht kommen und gehen je nach<br />
dem Verhandlungsstand. Er wiegt die Einkäufe und zahlt<br />
im Tauschhandel mit Strickgarn, Näh- und Stricknadeln,<br />
Zwirn, Hosenträgern, wohlriechenden Seifen, Kämmen,<br />
Band und Litzen und auch Spitzen. Bares Geld gibt er selten<br />
und statt Kleingeld irgend ein hübsches Spielzeug. Die<br />
Mütter wissen ja bestens Bescheid, weil sie in ihrer Jugend<br />
auch schon vor dem Lombepiffer gestanden haben.<br />
Nun ist Geschäftsschluss, der Jubel der Kleinen begleitet<br />
die Mütter bis ins eigene Haus. Aber bevor die<br />
Frauen gehen, müssen sie alle noch eine Prise aus dem<br />
Konrad seiner Schnupftabakdose nehmen. „Das versteht<br />
sich“, sagt er und nimmt sich selbst eine gehörige Nase<br />
voll, ehe er sein Abschiedsliedchen spielt. Dann nimmt<br />
/<br />
J.<br />
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er die Zugstrippe über die Schulter, zieht mit dem Sultan<br />
zusammen den Wagen weiter und verschwindet um die<br />
nächste Wegebiegung. Und von ferne hört man wieder<br />
seinen Triller: „Tü-lü-lü-lüt!“<br />
Und einmal kam ein Jahr, da wollte es gar nicht so recht<br />
Frühling werden und der alte Konrad war auch immer noch<br />
nicht da. Die großen Leute meinten: „D`r Lombepiffer es<br />
gewess geschdorwe!“<br />
Seit dem Jahr ist der Lombepiffer nicht wieder<br />
gekommen.<br />
Josef Trapp<br />
34 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 35
Ländliche Gesundheitspflege<br />
um 1950<br />
Die Gemeindeschwester<br />
Über Jahrhunderte lag die Versorgung Pflegebedürftiger<br />
und Erkrankter in der Hand von Frauen. Sie kümmerten<br />
sich im Rahmen ihrer Familienarbeit um alle, von<br />
Neugeborenen bis zu den Sterbenden, natürlich unentgeltlich.<br />
Offensichtlich haben die Frauen das gut gemacht, denn unter<br />
ihrer Pflege starb die Menschheit nicht aus. Natürlich gab es<br />
auch Ärzte, studierte. Die konnten sich aber nur wenige leisten:<br />
Fürsten, Händler, Industrielle, Reiche. Lange Jahrhunderte<br />
praktizierten auch weise (heilkundige) Frauen, die man in<br />
großer Not zu Hilfe rief. Sie waren billiger, wenn auch nicht<br />
studiert. Die meisten Ärzte sahen sie kritisch. Schließlich verdarben<br />
diese Frauen das Geschäft. Aber dieses Thema fordert<br />
eine gesonderte Aufarbeitung.<br />
Jedenfalls funktionierte die private Krankenversorgung<br />
im Alltag ganz brauchbar. Wenn nicht, hatten die Kranken<br />
halt Pech gehabt.<br />
Mit zunehmender Industrialisierung, steigendem Wohlstand<br />
und steigender Ärztezahl etablierten sich medizinische<br />
Berufe mehr und mehr. Krankenpflege blieb nicht mehr nur<br />
Familienfrauen und Klöstern überlassen. Soziale Einrichtungen<br />
wie Kirchen und später das Rote Kreuz übernahmen<br />
das Geschäft, bauten Krankenhäuser, stellten Personal ein.<br />
Stadtbewohner konnte man damit gut erreichen. Auf dem<br />
dünn besiedelten Land musste eine andere Lösung gefunden<br />
werden. Ärzte entdeckten das Land trotz ausgesprochen<br />
großer Praxisbezirke. Sie brauchten Unterstützung im Alltag,<br />
um die Umsetzung von Verordnungen zu gewährleisten,<br />
Krankheitsverläufe aufmerksam zu beobachten und einzuschätzen,<br />
gegebenenfalls den Arzt erneut einzuschalten und<br />
um die kleinen Wehwehchen eigenständig zu versorgen.<br />
Schwester Lydia Grandjean mit Albert Diehl.<br />
Genau diese Lücke füllten die Gemeindeschwestern.<br />
(Gemeindebrüder gab es nicht.) Sie versorgten kleine Wunden,<br />
und entschieden, ob die Erkrankung doch einen Arztbesuch<br />
erforderte. Sie begleiteten Erkrankte und Pflegebedürftige<br />
und deren Betreuerinnen, sprachen Mut zu, schrieben<br />
Pflegeprotokolle, saßen bis zur Überschreitung des Krankheitshöhepunktes<br />
mit am Bett oder auch bis zum letzten<br />
Atemzug. In dem Fall wuschen sie die Toten, zogen ihnen<br />
das letzte Hemd an, umwickelten Streichholzschachteln mit<br />
weißen Stoffservietten, die sie den Verstorbenen zwischen<br />
Kinn und Brust klemmten und erreichten so, dass deren<br />
Mund geschlossen blieb.<br />
Die Arbeit einer Gemeindeschwester verlangte sehr viel<br />
menschliche Zuwendung, noch mehr fachliches Wissen,<br />
ausgesprochen viel Zeit, Engagement und die enorme Fähigkeit,<br />
verantwortliche Entscheidungen zu treffen.<br />
Familienleben passte in diesen Rahmen nicht so recht.<br />
Feste Arbeitszeiten, Feierabend, Freizeit blieben theoretische<br />
Begriffe. Wurde die Gemeindeschwester gerufen,<br />
musste sie raus.<br />
Dafür blieb die Entlohnung weniger ambitioniert. Zum<br />
einen verdienten Frauen sowieso immer weniger als Männer.<br />
Daran nahm man (Mann) keinen Anstoß. Andererseits<br />
zahlten die sozialen Institutionen –W meist Caritas, Diakonie,<br />
Rotes Kreuz – keine herausragenden Gehälter. Schließlich<br />
wurde mit Fürsorge kein Geld verdient. Sie kostete. Geschäftsleute<br />
bevorzugten eher Handel und Industrie. Da war<br />
was zu holen.<br />
Soziale Anerkennung bekamen Gemeindeschwestern<br />
reichlich. Sie wurden geliebt und geachtet, genossen ein<br />
ähnliches Ansehen wie Pfarrer, Arzt, Zahnarzt, Advokat und<br />
Lehrer. Natürlich saßen sie mit denen nicht am Stammtisch.<br />
Das wäre nicht ziemlich gewesen. Außerdem reichte ihre<br />
Zeit ohnehin nicht für derlei Mätzchen.<br />
Ihr Berufsstand hielt sich in der ehemaligen DDR sogar<br />
bis zu deren Ende und darüber hinaus. Während in der Bundesrepublik<br />
Fernsehsendungen zum Landarzt, zum Tierarzt<br />
ausgestrahlt wurden, hatte die DDR ihre Sendung „Schwester<br />
Agnes“ und stellte damit eine Frau in den Mittelpunkt.<br />
Noch heute strahlt der mdr diese Sendung aus.<br />
Eine Siegerländer Vertreterin dieses Berufsstandes war<br />
Schwester Lydia – Lydia Grandjean. Wie der Nachnahme<br />
schon nahelegt, waren ihre Vorfahren Hugenotten. Sie selbst<br />
stammte aus Wetter an der Ruhr. 1908 geboren, ausgebildete<br />
Krankenschwester, unverheiratet war sie prädestiniert,<br />
im Zweiten Weltkrieg als leitende Lazarettschwester im<br />
Russlandfeldzug zu arbeiten. Sie versorgte verletzte Soldaten,<br />
assistierte bei Operationen, leitete 40 untergebene<br />
Krankenschwestern und organisierte alle Maßnahmen im<br />
Zusammenhang mit dem Lazarett.<br />
Solange eine Armee vorrückt, geht das ganz leidlich, wie<br />
man bei Peter Bamm nachlesen kann. Verletzte Soldaten<br />
können chirurgisch versorgt sich zunächst stabilisieren und<br />
dann geordnet in die Heimat zur Genesung transportiert werden.<br />
Ganz anders sah es aus, wenn sich die Armee zurückziehen<br />
musste, weil der Kriegsgegner dem eigenen Heer im<br />
Nacken saß. Schon die chirurgische Versorgung war dann<br />
eingeschränkt, weil Frischoperierte nicht annähernd genug<br />
Zeit hatten, sich etwas zu erholen. Auf dem Rückzug musste<br />
das gesamte Lazarett, Material, Ausrüstung, Verwundete,<br />
Personal, nach einem Ablaufplan verladen werden, damit<br />
am nächsten Lazarettstandort genauso schnell wieder aufgebaut<br />
und weiterbehandelt werden konnte. Das alles schon<br />
unter feindlichem Feuer und mit ständig angelieferten neuen<br />
Verletzten, die ohne chirurgische Erstversorgung den Transport<br />
nicht überlebt hätten. Keiner durfte unversorgt bleiben.<br />
Keiner durfte zurückgelassen werden.<br />
So kam es, dass Schwester Lydia auch bei Operationen<br />
gebraucht wurde, weil die Ärzteschaft diesem Ansturm unter<br />
Zeitdruck nicht gewachsen war. Dann operierte sie eben.<br />
Heute erscheint ein solcher Vorgang undenkbar. Verwundete<br />
Soldaten waren vermutlich dankbar. Sie wollten lieber von<br />
einer Schwester operiert werden als medizinisch unversorgt<br />
und transportunfähig in Kriegsgefangenschaft zu geraten.<br />
Schwester Lydia war sicher nicht die einzige Krankenschwester,<br />
die in solchen Fällen zum Skalpell greifen musste.<br />
Als Lydia Grandjean 1945 nach dem Krieg ihren Dienst<br />
als Gemeindeschwester in Wahlbach antrat, war sie nicht<br />
nur beruflich sehr erfahren und hochqualifiziert. Sie war<br />
auch eine gestandene Persönlichkeit, die ihre Position mit<br />
der nötigen Robustheit behauptete. Schon ihr Schritt war<br />
selbstbewusst und energisch. Natürlich hatte sie ihre Eigenheiten.<br />
Aber ihre Professionalität, ihre Qualifikation, ihre<br />
Ausdauer, ihre Verlässlichkeit, ihre menschliche Zuwendung<br />
überstiegen das normale Maß deutlich.<br />
Aus der Region<br />
Alle kannten sie. Sie kannte alle. „Ömmer, wenn mer<br />
us geschmösse hadden, mussden mer nom Lydia.“ (Immer<br />
wenn wir gefallen waren, mussten wir zu Lydia.) Sie<br />
entschied, ob ein Verband reichte oder der Arzt doch bemüht<br />
werden musste. Niemals begnügte sie sich mit einer<br />
oberflächlichen Abfertigung. Sie sah genau hin. Als<br />
sich Hildegard Höfer bei einem ernsten Zusammenstoß<br />
vor ihrer Berufsschule mit einem Radfahrer umfängliche<br />
Schürfwunden zugezogen hatte, war sie immerhin schon<br />
aus Siegen mit dem Bus nach Wahlbach zurückgefahren.<br />
Eigentlich hätte man davon ausgehen können, dass Versorgung<br />
mit Jod und Verbänden ausgereicht hätte. (Nicht<br />
jedes Haus hatte Heftpflaster auf Vorrat und Jod war besonders<br />
unbeliebt, weil es höllisch brannte, was Lydia aber<br />
nicht davon abhielt, es kaltblütig anzuwenden.) Aber Lydia<br />
tastete ab, sah sich die Bescherung gründlich an, machte<br />
keinen unnötigen Stress, schickte die Patientin zunächst<br />
mit der Verordnung „Bettruhe“ nach Hause. Dann dachte<br />
sie nach, wägte ab, befragte vermutlich auch ihre Literatur,<br />
machte sich auf den Weg in Sartors Bekleidungsgeschäft<br />
und beauftrage dort die Verkäuferinnen, Hildegard, die<br />
Tochter des Hauses doch noch zum Arzt zu schicken. Das<br />
war gut so, denn der stellte fest, dass neben den Hautabschürfungen<br />
auch das Schlüsselbein gebrochen war. Wenn<br />
sie auch in Russland selbst operiert hatte, so hielt sie doch<br />
als Gemeindeschwester gewissenhaft die Arbeitsplatzbeschreibung<br />
ein, auch wenn es ihr manchmal in den Fingern<br />
juckte. So begleitete sie einen Jungen mit Platzwunde zum<br />
niedergelassenen Hausarzt, der die Verletzung nähte. Immer<br />
wieder wollte sie helfend eingreifen, ein Instrument halten,<br />
damit der Mediziner freier arbeiten konnte. Der fühlte sich<br />
aber gestört und meinte unwirsch: „Wenn ich irgendwo arbeite,<br />
haben ihre Finger da gar nichts zu suchen!“ Das warf<br />
Schwester Lydia nicht aus der Bahn. Gelassen trat sie einen<br />
Schritt zurück, sah die Praxishelferinnen an und meinte: „Ja,<br />
Ihr Mädchen, die Chirurgen haben manchmal so einen besonderen<br />
Ton…“ Warum auch hätte sie sich ducken sollen?<br />
Wenn nachts jemand an ihre Türe klopfte, musste sie raus<br />
zu Kranken, nach Wahlbach, nach Gilsbach, zu Fuß. Ein<br />
Fahrzeug stellte das DRK – ihr Arbeitgeber – lange Jahre<br />
nicht. Für ein eigenes reichte das schmale Gehalt schon lange<br />
nicht. Autos besaßen im Dorf und auch sonst im Land<br />
nur die wirklich Wohlhabenden. Weil sie auch kein Telefon<br />
hatte, legte sie den nächtlichen Hinweg meist in Begleitung<br />
zurück. Familienangehörige mussten sie abholen. Das taten<br />
die Männer und trugen dann auch gleich ihre Tasche. Wenn<br />
sie Glück hatte, fuhr Albert Diehl sie, der Besitzer des Wahlbacher<br />
Sägewerkes, wo sie auch ihre Wohnung hatte. Der<br />
kam in der schlechten Zeit auch kaum an Sprit, fuhr aber ein<br />
Auto mit Holzkocher.<br />
Um verstopfte Ohren freizulegen, rief man sie nicht.<br />
Dazu suchte man sie tagsüber auf. Wenn sie also nachts<br />
gerufen wurde, war es ernst, manchmal lebensbedrohlich.<br />
Entsprechend entschlossen, fürsorglich, ausdauernd schritt<br />
sie zur Tat. Den schon recht entkräfteten Ortwin Sahm <br />
36 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 37
Aus der Region<br />
Gesellschaft<br />
mit Bauchschmerzen und blutigem Stuhl ließ sie umgehend<br />
ins Krankenhaus fahren. Aber statt nach Hause zu gehen<br />
und zu schlafen, fuhr sie auch mit und blieb vor dem Untersuchungszimmer<br />
eisern sitzen. Sie hatte im Stillen ein<br />
aufgebrochenes Geschwür vermutet. Die Untersuchung<br />
bestätigte sie: aufgebrochenes Magen- und Zwölffingerdarmgeschwür,<br />
hoher Blutverlust, Lebensgefahr ohne Bluttransfusion<br />
keine Chance. Nur waren Blutkonserven Ende<br />
der Fünfziger Jahre so schnell nicht zu bekommen. Lydia<br />
kannte die Blutgruppe des Patienten. Er hatte dieselbe wie<br />
sie. Sie hatte die Entwicklung vorausgesehen. Deshalb war<br />
sie jetzt in seiner Nähe statt zu Hause im warmen Bett. Sie<br />
spendete ihm noch ihr eigenes Blut. Ortwin überlebte. Sie<br />
ließ sich heimfahren. Und dann schlief sie.<br />
Ihr Mitgefühl war zu spüren, auch wenn sie es hinter einer<br />
burschikosen Fassade tarnte. Ein erkranktes Kind, das<br />
sie lange Zeit versorgte, lag oft stark in Hohlkreuz gebogen<br />
im Bett. War ein Hausbesuch fällig, stand sie auf der Matte<br />
mit den Worten: „Ich will noch mal nach unserem Kopfkissenbohrer<br />
sehen.“ Mit zunehmendem Abstand vom Krieg<br />
nahm auch der allgemeine Wohlstand zu. Die Motorisierung<br />
schritt voran. Jeder Handelsvertreter fuhr ein Auto, seinem<br />
Status angemessen. Auch die Gemeindeschwestern bekamen<br />
– Motorroller! Sie wurden auf ihren Einsatzfahrten<br />
zwar nach wie vor nass, besonders die gestärkte Haube, ihr<br />
Standeszeichen, aber sie waren schneller bei ihren Patienten.<br />
Man gewöhnte sich im Dorf daran, erst mal Lydia zu fragen,<br />
die konnte Symptome einordnen und unterscheiden, ob<br />
Winterdienst auf Gehwegen<br />
und Fahrbahnen<br />
Die Bürgersteige bzw. Fahrbahnränder<br />
bei fehlenden Gehwegen müssen in<br />
einer Breite von 80 Zentimetern entlang<br />
des Grundstückes freigehalten werden.<br />
An Bushaltestellen sind Zugänge zu den<br />
Ein- und Ausstiegen freizuhalten. An<br />
gekennzeichneten Fußgängerüberwegen<br />
muss ein gefahrloses Betreten der<br />
Fahrbahn möglich sein.<br />
Räum- und Streupflicht besteht in der Zeit<br />
von 7.00 Uhr (an Sonn- und Feiertagen<br />
von 8.00 Uhr) bis 19.30 Uhr, unverzüglich<br />
nach Beendigung des Schneefalls bzw.<br />
nach dem Entstehen der Glätte.<br />
Salz oder sonstige auftauende Stoffe sind<br />
grundsätzlich verboten, ausgenommen<br />
auf Treppen, Rampen, Brücken, starken<br />
Steigungsstrecken und ähnlichem. Beim<br />
Parken ist darauf zu achten, dass für<br />
Räumfahrzeuge mindestens drei Meter<br />
Durchfahrbreite frei gehalten werden.<br />
Universitätsstadt<br />
Siegen<br />
www.siegen.de<br />
Die Stadtreinigung informiert<br />
Wofür die Winterdienstgebühr<br />
erhoben wird<br />
Die Winterdienstgebühr ist eine Gegenleistung<br />
für die Reinigung der Straße im<br />
Ganzen. Daher sind auch Grundstücke<br />
gebührenpflichtig, die nicht direkt an die<br />
Straße grenzen (sogenannte Hinterlieger).<br />
Die Gebühr fällt auch dann an, wenn<br />
unmittelbar vor dem Grundstück keine<br />
Leistung erbracht wird, z. B. weil dort ständig<br />
Autos parken.<br />
Für alle Fragen rund um den Winterdienst<br />
hält die Stadt Siegen ein Informationsblatt<br />
bereit, das in allen Bürgerbüros und bei der<br />
Stadtreinigung erhältlich ist.<br />
Sicheres Gehen und Fahren im Winter kann<br />
durch Ihre Mithilfe erreicht werden!<br />
die Bauchschmerzen auf Völlerei deuteten oder auf entzündeten<br />
Blinddarm. So wurde Lydia nächtens zu einer von Bauchweh<br />
geplagten jungen Frau gerufen. Sie betastete ihren Bauch,<br />
stellte Fragen. Dann wurde sie amtlich und kompromisslos:<br />
„Du hast wohl eine Bauchhöhlenschwangerschaft. Du musst<br />
umgehend ins Krankenhaus. Ruf sofort den Doktor an, damit<br />
er Dich untersuchen und einweisen kann. Bis morgen darfst<br />
Du nicht warten“. Dann stieg sie auf ihren zweirädrigen Flitzer<br />
und düste zum nächsten Notfall. Der gerufene Hausarzt<br />
schätzte die Gemeindeschwester sehr, fragte: „War Lydia<br />
schon da? Was hat sie gesagt?“ Mit der vermuteten Diagnose<br />
vertraut meinte er: „Na, dann sehe ich mir das gerade auch<br />
noch mal an.“ Die Vermutung bestätigte sich. Die Rettungsmaßnahmen<br />
liefen an und waren erfolgreich.<br />
So wie Schwester Lydia ihr Dorf versorgte und sich dabei<br />
aufopferte, verwundert es nicht, dass man ihr die ein<br />
oder andere Schrulle gern verzieh. Zum Beispiel setzte sie<br />
sich nie auf Stühle, die noch die Körperwärme des „Vorbesetzers“<br />
trugen. In einer Familie wählte sie deshalb prinzipiell<br />
das Kinderstühlchen. Das war unverdächtig, es gab<br />
nämlich nur noch Erwachsene in der Familie. Ansonsten<br />
klärte sie genauestens: „Hat hier jemand gesessen? Hat da<br />
jemand gesessen?“ und nahm erst Platz, wenn sie mögliche<br />
Nachwärmeattacken nicht mehr fürchten musste. Bei Einladungen<br />
zu Feierlichkeiten sorgte man schon im Vorfeld<br />
für sie: Loß däen Stohl für’d Lydia. Dad kimmt uch noch.“<br />
(Lass den Stuhl für Lydia, die kommt auch noch.)<br />
Tilla Ute Schöllchen<br />
Anliegerpflichten<br />
Laut städtischer Satzung ist die Winterwartung<br />
auf Gehwegen grundsätzlich auf<br />
die Anlieger übertragen. Sofern ein Anlieger<br />
der Räumpflicht nicht nachkommt, kann er<br />
im Schadensfall haftbar gemacht werden.<br />
Eine Räumpflicht besteht grundsätzlich<br />
immer, selbst wenn der Verantwortliche wegen<br />
Gebrechlichkeit, Urlaub oder aus sonstigen<br />
Gründen nicht dazu in der Lage ist.<br />
In diesen Fällen muss eventuell ein Dritter<br />
mit den Arbeiten beauftragt werden.<br />
Müllabfuhr 2024<br />
Der Terminplan für die<br />
Abfallbeseitigung<br />
wird auf der Internetseite der<br />
Universitätsstadt Siegen veröffentlicht<br />
www.siegen.de/abfallkalender<br />
Für Bürgerinnen und Bürger, die über<br />
keinen Internetzugang verfügen, werden<br />
in den Bürgerbüros und bei der<br />
Stadtreinigung gedruckte Abfallkalender<br />
zur Abholung bereitgehalten.<br />
Eine Verteilung der Kalender an alle<br />
Haushalte findet nicht mehr statt.<br />
Der Sommer verabschiedet sich in diesem Jahr nur<br />
langsam. Die sonnigen, noch sommerwarmen<br />
Tage und die noch blühenden Blumen in den Gärten,<br />
eindeutige Sommerboten, aber die kürzeren Tage, der<br />
frühe Nebel am Morgen sind deutliche Zeichen des anstehenden<br />
Wandels. Das müde gewordene Grün der Bäume<br />
und das dürre, vertrocknete Laub am Boden stimmen eher<br />
wehmütig. Wo bleiben die leuchtenden Farben des Herbstes,<br />
das Hochgefühl des „Indian Summer“?<br />
Eine merkwürdige Stimmung legt sich auf mein Gemüt,<br />
etwas zwischen Melancholie und Verzagtheit. Aber ich genieße<br />
trotz dieser Stimmung noch die letzten Sonnenstrahlen<br />
auf meiner Terrasse, als der Briefbote vorbeikommt und mir<br />
einen ganz besonderen Briefumschlag in die Hand drückt: In<br />
riesengroßen, braunen Großbuchstaben steht darauf „OMA<br />
ANNE!“ Dazwischen dann meine Adresse fein leserlich geschrieben<br />
von anderer Hand, damit der Brief auch ankommt.<br />
Mein Enkel schreibt mir bereits den zweiten Brief! Mich<br />
ergreift eine tiefe Freude! Gerade mal fünf Jahre alt geworden,<br />
liest und schreibt der kleine Mann schon mit großer Begeisterung<br />
und aus eigenem Antrieb. Und jetzt schreibt er mir! Wow!<br />
Ich öffne den Brief, und was ich dann da lese, wieder<br />
in Großbuchstaben, aber diesmal schwarz, treibt mir die<br />
Tränen der Rührung in die Augen:<br />
„LIBE OMA ANNE; BIST DU FRO? 2. OKTOBER“.<br />
Auf der Rückseite: „FÜR OMA ANNE“, da mit das auch<br />
ganz klar ist.<br />
Herbststimmung<br />
Aber ja, mein<br />
großer Schatz!<br />
Ich bin so froh,<br />
dass es dich gibt!<br />
Und ich antworte<br />
ihm umgehend,<br />
genau mit<br />
diesen Worten.<br />
Meine miese<br />
Herbststimmung<br />
ist verflogen!<br />
So ist das mit<br />
unseren Stimmungen<br />
und<br />
Befindlichkeiten.<br />
Da kommen<br />
nach warmen,<br />
sonnigen Tagen<br />
die grau verhangenen.<br />
Das langsame<br />
Vergehen<br />
der Vegetation,<br />
das schwindende<br />
Licht, die kürzer<br />
werdenden Tage und führen mir meine eigene Vergänglichkeit<br />
vor Augen, und schon sitze ich in einem emotionalen<br />
Loch. In dieser seltsamen Stimmung ist durchaus auch ein<br />
Quäntchen Selbstmitleid enthalten: Wozu bin ich noch nütze?<br />
Wer braucht mich eigentlich noch? Werde ich überhaupt<br />
noch wahrgenommen, und so weiter… Und dann kommt<br />
diese Botschaft: Oma, bist du froh?<br />
Und ich weiß, dahinter steckt eine bedingungslose Zuneigung,<br />
wie sie nur Kinder haben, welch ein Geschenk!<br />
Wie wenig braucht es oft, um eine miese Stimmung in<br />
tiefe Freude, reines Glück umschlagen zu lassen, in einen<br />
„Indian Summer“ der Seele. <br />
Anne Alhäuser<br />
Entdecken Sie die Musik für sich<br />
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4/<strong>2023</strong> durchblick 39
Johann VIII,<br />
„Vater“ des Johannlandes!<br />
Aus der Region<br />
Foto Wilfried Lerchstein<br />
Blick vom Sonnenweg über Irmgarteichen, mit der katholischen Kirche St. Cäcilia im Vordergrund, bis nach Hainchen.<br />
Vor 450 Jahren, am 29.09.1583, wurde er auf dem<br />
Schloss zu Dillenburg geboren. Am 17.07.1638 verstarb<br />
er auf dem Schloss Ronse in Belgien, welches<br />
er einige Jahre zuvor erworben hatte. Zwischen den beiden<br />
Daten liegen 54 bewegte Jahre in einer stürmischen Zeit.<br />
Sein Vater, Johann VII (der Mittlere), war ein Sohn<br />
von Johann VI (dem Älteren), nach dessen Tod die große<br />
Nassauische Teilgrafschaft in fünf kleinere Teilgrafschaften<br />
aufgeteilt wurde. Davon erhielt Wilhelm-Ludwig die<br />
Teilgrafschaft Dillenburg und Johann der Mittlere die Teilgrafschaft<br />
Nassau-Siegen. Diese wurden nach dessen Tode<br />
nochmals unser seinen Söhnen aufgeteilt.<br />
Graf Johann Moritz, der 1652 durch Kaiser Ferdinand III<br />
von Habsburg in den Reichsfürstenstand erhoben wurde, erhielt<br />
das Gebiet Freudenberg, Wilhelm das Gebiet Hilchenbach<br />
und Johann VIII die Gebiete ab Weidenau, siegaufwärts<br />
bis Walpersdorf und Hainchen, dazu das Kirchspiel Rödgen<br />
und Wilnsdorf 1) . Noch heute werden die am Oberlauf<br />
von Sieg und Werthe gelegenen Stadtteile<br />
von Netphen als „Johannland“ bezeichnet.<br />
Johann VIII erhielt eine bevorzugte<br />
schulische Bildung. Die Lateinschule zu<br />
Siegen, die Hohe Schule zu Herborn,<br />
die Ritterschule zu Kassel und die<br />
Hochschule zu Genf trugen dazu bei.<br />
Die dort erworbenen Sprachkenntnisse<br />
wurden durch Reisen nach<br />
Frankreich und Italien vertieft.<br />
Bereits im Alter von 21 Jahren war<br />
er in leitenden militärischen Funktionen<br />
für verschiedene europäische Herrscherhäuser<br />
tätig. Spuren dazu finden<br />
sich in Ungarn, Frankreich, den Niederlanden<br />
und Italien. Seine Mutter, Maddalena<br />
v. Waldeck-Wildungen, starb, als er erst<br />
16 Jahre alt war.<br />
Bei einem Italien-Aufenthalt im Jahr 1610 lernte er seine<br />
spätere Ehefrau, Prinzessin Ernestine Yolande von Ligne,<br />
kennen. Nach den Aufzeichnungen der Chronisten war<br />
es „Liebe auf den ersten Blick“. Prinzessin Ernestine war<br />
damals 16 Jahre alt. Die Hochzeit wurde acht Jahre später,<br />
am 13.08.1618, gefeiert 2) .<br />
Ernestine war eine Anhängerin des Katholizismus und<br />
gewann sehr bald großen Einfluss auf den calvinistisch erzogenen<br />
Johann. Dieser wurde am 09.12.1612 im Petersdom<br />
von Rom in Gegenwart von Pabst Paul V. in die kath.<br />
Kirche aufgenommen 3) .<br />
Dies führte in der Teilgrafschaft Nassau-Siegen zu erheblichen<br />
Spannungen. Johann VIII leitete in 1626, drei Jahre<br />
nachdem sein Vater verstorben war, die Gegenreformation ein.<br />
Evangelische Pfarrer und Lehrer wurden entlassen und durch<br />
katholische ersetzt. Erst 25 Jahre später, drei Jahre nach Beendigung<br />
des Dreißigjährigen Krieges, am 11.12.1651, kam<br />
es in Siegen zu dem bekannten Religionsvergleich 4) .<br />
Diesen unterzeichneten neben anderen Angehörigen<br />
des Hauses Nassau-Siegen die Witwe<br />
von Johann VIII und deren Sohn Johann-<br />
Franz (Desideratus). Er war nach seinem<br />
verstorbenen Vater erbberechtigt, nicht<br />
die fünf zuvor geborenen Töchter. Auf<br />
die Geburt eines männlichen Erben hatten<br />
beide Eheleute sehnlichst, bis zum<br />
28.07.1627, gewartet.<br />
Im Jahr 1624 war Johann VIII<br />
zum Ritter vom Goldenen Vlies ernannt<br />
worden. Er hatte sich als Offizier<br />
des spanischen Heeres große<br />
Verdienste erworben.<br />
Im Auftrag des spanischen Königs<br />
übernahm Graf Johann mit dem Fürsten<br />
von Brabancon das Kommando über<br />
die spanische Flotte in dem Krieg gegen die<br />
Niederlande. Am 12.09.1631 verloren die Spanier<br />
die Seeschlacht vor Philippsland, oberhalb der<br />
Provinz Seeland, in niederländischen Hoheitsgewässern<br />
gelegen. Seitdem wurde ihm kein bedeutender<br />
Oberbefehl mehr übertragen.<br />
Da es in der aufgeteilten Siegener Grafschaft<br />
immer wieder zu Spannungen kam, verbrachte<br />
Johann VIII die letzten Lebensjahre überwiegend<br />
auf seinem Schloss in Belgien. Seine Beerdigung<br />
fand in der St. Michaels-Kirche in Brüssel statt,<br />
in der 25 Jahre später vermutlich auch seine Frau<br />
bestattet wurde.<br />
Beerdigungen in Kirchen waren nur dem Adel<br />
und den Geistlichen vorbehalten. Beim Abbruch von<br />
Gotteshäusern wurden meist würdige Umbettungen<br />
durchgeführt. Ob dies im Fall von Graf Johann und<br />
seiner Frau auch vollzogen wurde, ist nicht bekannt.<br />
Auf Anordnung der Kaiserin Maria-Theresia von<br />
Österreich-Ungarn wurde die Kirche 1773 in eine<br />
Bibliothek umgewandelt. In 1811/12 wurde sie abgebrochen.<br />
Über den Verbleib der Gebeine wird von<br />
den Chronisten nichts berichtet. <br />
Heinz Stötzel<br />
Literatur- und Quellenverzeichnis: 1) Lück, Alfred, „Siegerland und Neederland“,<br />
1967, Seite 124. 2) Specht, Dr. Gerhard Heft „Siegerland“, Band<br />
60, Seite 70. 3) Specht, Dr. Gerhard Heft „Siegerland“, Band 96, Seite 130.<br />
4) Siegener Religionsvergleich vom 11.12.1651 Original im Landesarchiv<br />
NRW, Münster, Urkunden-Nr.: 498b. Foto S.40 unten: Wikipedia Commons.<br />
Siegener Religionsvergleich von 11. Dezember 1651, Seiten 1 und 4.<br />
Wasserburg Hainchen, Wahrzeichen des Johannlandes.<br />
Foto Wilfried Lerchstein<br />
40 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 41
Aus der Region<br />
Aus der Region<br />
In der Früh rappelte der Brühtrog<br />
Bis weit nach dem letzten Krieg hätte wohl niemand<br />
gedacht, dass sich im Siegerland Gebräuche und Sitten<br />
sowie die Arbeitsgewohnheiten so rasch verändern<br />
würden, wie es tatsächlich geschehen ist. Zur damaligen<br />
Zeit florierte die Haubergsbewirtschaftung, da reichlich<br />
Brennholz benötigt wurde. Rasen wurde gehackt, um einen<br />
abgetragenen Haubergsschlag für ein Jahr mit Roggen zu bestellen.<br />
Im Mai<br />
schälte man<br />
die Eichenbäumchen,<br />
um<br />
die getrocknete<br />
Rinde den<br />
Gerbern als<br />
Gerbstoff zuzuführen.<br />
Jeder Quadratmeter<br />
Ackerland<br />
wurde bewirtschaftet,<br />
obwohl viele<br />
heute längst<br />
vom Unkraut<br />
überwuchert<br />
sind. Um die<br />
Not zu lindern,<br />
hielt man so<br />
viele Haustiere<br />
wie möglich.<br />
Damals gab es<br />
im Siegerland<br />
etwa 15.000 Ziegen, während man sie heute schon suchen<br />
muss. Ähnlich erging es den Schweinen, dem Federvieh<br />
und den Kühen. Die Zeit ist mittlerweile soweit fortgeschritten,<br />
dass die einst hochgeschätzten Schweine und Ziegen<br />
aus Kriegs- und Nachkriegszeiten nur noch in zoologischen<br />
Gärten bewundert werden können.<br />
Die jüngeren Generationen wissen nicht, wie es früher<br />
im Spätherbst und in den ersten Wintermonaten bei den<br />
Hausschlachtungen zuging. Meistens übernahm der Hirte<br />
auf dem Land das Schweineschlachten, da er in der kalten<br />
Jahreszeit keine Rinder und Kühe mehr hüten musste. Aber<br />
es gab auch Bekannte, die sich das Schlachten angeeignet<br />
hatten. In der Hochsaison schlachtete der Hirte, unter<br />
Mithilfe von Familienangehörigen, mehrere Tiere pro Tag.<br />
Als Hausschlachtung bezeichnete man in Deutschland eine<br />
Schlachtung außerhalb gewerblicher Schlachthöfe. In der<br />
Regel wurde das Schwein auf dem Hof des Tierbesitzers<br />
geschlachtet, und das Fleisch ausschließlich für den eigenen<br />
Haushalt genutzt. Meistens wurden dazu weibliche<br />
Tiere schlachten fand noch zu Hause statt.<br />
Tiere geschlachtet, die schlachtreif waren, wenn sie etwa<br />
acht Monate alt waren und ein Gewicht von gut 100 kg<br />
erreicht hatten.<br />
Schon lange vor fünf Uhr morgens konnte man den Brühtrog<br />
hören, der für das Schlachten benötigt wurde, wie er auf<br />
einer Schubkarre durch das Dorf rappelte. Bald konnte man<br />
auch das laute Schreien der ängstlichen Tiere vernehmen.<br />
Zuerst überprüfte<br />
der<br />
Hirte die<br />
Temperatur<br />
des Wassers<br />
im Waschkessel.<br />
Wenn es<br />
nicht kochte,<br />
gab es großen<br />
Ärger, denn<br />
das bedeutete<br />
Zeitverlust<br />
für den Hirten.<br />
Oft zog er<br />
dann mit seinen<br />
Utensilien<br />
zum nächsten<br />
Kunden weiter<br />
und erteilte<br />
den Familien,<br />
die ihren<br />
Kessel nicht<br />
rechtzeitig angeheizt<br />
hatten,<br />
eine deutliche<br />
Lehre. Er konnte es sich erlauben, denn in vielen Orten gab<br />
es niemanden mehr, der das Schlachtmonopol besaß.<br />
Der Schlachter trieb das Tier aus dem Stall und band<br />
meistens ein Hinterbein mit einem Strick fest. Von hinten<br />
drängte er sich mit einer Gummischürze gegen die Schinken<br />
und trieb die Sau langsam vor sich her. Am Schlachtplatz<br />
wurde das Tier dann mit einem Strick an einem Ring am<br />
Boden fixiert. Das Töten geschah damals noch auf brutale<br />
und primitive Weise, oft mit schweren Schlägen auf den<br />
Kopf. Erst später wurde ein Bolzenschussgerät verwendet.<br />
Der Schlachter beruhigte das Tier, indem er seinen Rücken<br />
und Nacken streichelte. Wenn es ruhig stand, setzte er das<br />
Betäubungsgerät in der Mitte des Kopfes an und drückte ab.<br />
Der Bolzen drang etwa 10 cm in den Kopf ein und zerstörte<br />
Teile des Gehirns.<br />
Die eigentliche Schlachtung erfolgte durch das Abstechen<br />
des Tieres. Der Schlachter kniete von hinten auf dem<br />
Nacken der Sau, bis sich der Hals spannte. Dann setzte er<br />
das Stechmesser etwa zwei bis drei Fingerbreit vor dem<br />
Bildquelle: Bundesarchiv_Bild_183-2005-0728-524<br />
Brustbein an und stach in die Gurgel. Der Stich war richtig,<br />
wenn das Blut herausspritzte. Das austretende Blut wurde<br />
meistens aufgefangen und ständig gerührt, um Gerinnung<br />
zu vermeiden. Es wurde später für Blutwurst oder Ähnliches<br />
verwendet.<br />
Das getötete Tier wurde in den Trog gelegt und mit kochendem<br />
Wasser übergossen, um die Borsten leichter entfernen<br />
zu können. Das Schaben in überkochendem heißem<br />
Wasser brachte den Schlachter ins Schwitzen, aber mit seiner<br />
fachkundigen Hand ging alles schnell vonstatten. Die<br />
Helfer hatten alle Hände voll zu tun, das schwere Borstentier<br />
in alle Richtungen zu drehen.<br />
Bei uns schlachtete immer ein guter Freund meines Vaters.<br />
Manchmal schlachteten wir gleichzeitig auch eine junge<br />
Ziege, deren Fleisch gut zu Dauerwurst passte.<br />
Unser Schlachter war ein raubeiniger Typ. Wenn man als<br />
Kind beim Schlachten zu neugierig war und im Weg stand,<br />
bekam man schon mal ein Schweineauge in die Hosentasche<br />
gelegt. Noch Jahrzehnte später erinnerte ich mich an<br />
diese Geschichte, wenn unser Nachbar beim Skat spielen<br />
nur 60 Augen erreichte, dann drehte er sein Glasauge heraus,<br />
legte es zu seinen Karten und sagte: „61 Augen“.<br />
Nachdem die Borsten entfernt waren, wurde das Tier an<br />
eine kräftige Leiter, die schräg an einem Gebäude stand, an<br />
stabilen Sauhaken aufgehängt. Es wurde nun vorne aufgeschnitten<br />
bzw. aufgeschlagen. Nachdem die Innereien ausgeräumt<br />
waren konnte man die Güte des Fleisches und des Speckes<br />
sehen. Wer seinerzeit den dicksten Speck am Schwein<br />
hatte, hatte die beste Sau, im Gegensatz zu heute, wo man nur<br />
noch schön durchwachsenes Fleisch und wenig Speck dem<br />
Vorzug gibt. Es gab damals in der armen Zeit jeden Abend<br />
Bratkartoffeln wozu der viele Speck mit Zwiebeln benötigt<br />
wurde. Dies war zur damaligen Zeit ein wunderbares Aben<strong>db</strong>rot<br />
und schmackhafter und billiger als alles andere.<br />
Die Kontrolle des Fleisches musste vor und nach dem<br />
Schlachten durch einen amtlichen Fleischbeschauer geschehen.<br />
Man nannte es auch Trichinenschau. Danach wurde<br />
entschieden, welches Fleisch zum Braten oder zur Wurst<br />
verabeitet wurde. Die Wurstsorten waren meistens Mettwurst,<br />
Leberwurst, Blutwurst und Schwartenmagen. Speck<br />
und Schinken wurden gepökelt, es war die Haltbarmachung<br />
durch Salzwasser. Da es noch keine Gefriertruhen gab, wurde<br />
viel Fleisch und Wurst in Gläsern eingekocht.<br />
Die Schlachterei war in den Dörfern in der Regel um die<br />
Mittagszeit beendet. Die Schweinehälften hingen dann zum<br />
Auskühlen an der Leiter. Im Haus gingen die Vorbereitungen<br />
meist unter Leitung der Oma weiter. Es ging schon mal<br />
hoch her um die Innereien für den Wurstteig zu erstellen.<br />
Die Arbeit des Därmeputzens, in die die rohe Wurstmasse<br />
gepresst wurde, war weniger begehrt.<br />
Gingen die Därme beim Ausschaben kaputt, hatte man<br />
die letzte Nahrung für das Tier zuvor zu heiß in den Trog gegeben.<br />
Man sah es nicht gern, wenn zu viele Würste später<br />
beim Kochen im Kessel platzten. Zwar erhielt die Würstebrühe,<br />
die ja sofort gegessen werden musste, dadurch einen<br />
besseren Geschmack und eine wunderbare Beilage, worüber<br />
sich Verwandte, Bekannte und Nachbarn freuten, aber die<br />
die Wurstmenge wurde entsprechend geringer. Wer nicht so<br />
viele Würste im Kessel platzen lassen wollte, pickte mit einer<br />
langstieligen Gabel oder einer Nadel in die Haut, damit<br />
die Luftblasen in der kochenden Wurst entweichen konnten.<br />
Der Hausherr sicherte sich die Blase des Tieres für einen<br />
Tabaksbeutel. Wurst, Speck und der Schinken kamen dann<br />
in die Räucherkammer, die in den meisten alten Siegerländer<br />
Häusern vorhanden war. Vorher wurden die meisten Teile,<br />
die in die Räucherkammer kamen, noch gepökelt, um sie<br />
schmackhafter und haltbarer zu machen. Geräuchert wurde<br />
mit Buche, was einen guten Geschmack an das Aufgehängte<br />
in der Kammer brachte. Aber auch die Haltbarkeit der Ware<br />
wurde durch das Räuchern verlängert. Der dickste Brocken,<br />
der Schinken hing natürlich am längsten im Rauch.<br />
Mit der Hausschlachtung und der anschließenden<br />
Fleischverarbeitung sowie der Verwurstung verband sich<br />
häufig ein Schlachtfest mit der Nachbarschaft. Anfang der<br />
1960er Jahre war ich lange in Rumänien. Es waren drei<br />
Winter so, dass ich öfters eine Hausschlachtung von einem<br />
Schwein mitbekommen hatte. Wenn man in der kalten Jahreszeit<br />
einen Menschen mit einem Bündel Heu oder Stroh<br />
auf dem Rücken sah, vermutete ich: der wollte zu Hause ein<br />
Schwein schlachten. <br />
Heinz Bensberg<br />
Ihr Partner fürs<br />
Wohnen und Bauen<br />
42 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 43
Aus der Region<br />
Aus der Region<br />
Heute erinnern wir uns<br />
an zwei Häuser in der<br />
Nassauischen Straße.<br />
Wenn Sie in Richtung Kreisel<br />
gehen, finden Sie rechts ein<br />
Haus mit einer breiten hohen<br />
Treppe, von der rechts und<br />
links je eine Türe abgehen.<br />
Hier stand früher Sanders<br />
Haus, ein Fachwerkhaus, wie<br />
andere in Burbach. Gegenüber<br />
der Sparkasse sehen<br />
Sie ein gediegen renoviertes<br />
Gebäude mit Fensterläden<br />
im Dreißiger-Jahre-Stil. Hier<br />
befanden sich vormals die<br />
Praxis Dr. Scholl und davor<br />
der Verkaufsraum von Metzger<br />
Menk; denn Frau Scholl<br />
war „Menks Ruth“. Doch der<br />
Reihe nach:<br />
Auch Burbach blieb nicht<br />
verschont von nationalsozialistischer<br />
Bedrohung, Einmischung<br />
und Machtausübung.<br />
Wenn Sie zur Nachkriegsgeneration<br />
gehören, fragen Sie<br />
mal Ihre Großeltern, was der<br />
„Eintopfsonntag“ war. Sie werden sich wundern. Auch in<br />
Praxis und Behandlung mischten sich nationalsozialistische<br />
Machthaber ein. Medikamente wurden im Krieg knapp. Da<br />
erging eine Vorschrift, dass zunächst „Fremdarbeiter“ ohne<br />
Schmerzmittel behandelt werden mussten. Über den Einsatz<br />
von Betäubungsmitteln war Buch zu führen. Das bedeutete,<br />
dass Menschen, nur weil sie eine andere Sprache sprachen<br />
und nicht freiwillig in Deutschland waren, bei einer zahnärztlichen<br />
Behandlung nicht vom Schmerz befreit werden<br />
durften. Jetzt geriet Edi in Gewissenskonflikt. In der ihm eigenen<br />
wortkargen Art stellte er fest: „Ei Fraa, des kann isch<br />
net.“ (Ach, Frau, das kann ich nicht.) Also galt es, Auswege<br />
zu finden, die nicht unbedingt mit Amts- und Partei-Größen<br />
vorabgeklärt werden durften.<br />
Segensreich für Burbach erwies sich in diesem Zusammenhang<br />
Noldens Paul. Er entwickelte bis in die Nachkriegszeit<br />
hinein gewitzte Strategien, Reisen in benachbarte<br />
Gebiete so zu planen, dass er zufällig auch an Firmen für<br />
zahnärztlichen Bedarf vorbeikam und dort dann Pakete unbekannten<br />
Inhaltes zu treuen Händen nach Burbach übereignet<br />
bekam. Im Klartext: Er war ein virtuoser Medikamentenschmuggler.<br />
Die schmerzfrei gehaltenen „Fremdarbeiter“,<br />
Dä ahl Proll –<br />
In schwerer Zeit<br />
Zigarrettenetui von russischen Zwangsarbeitern<br />
als Dankeschön handgefertigt.<br />
die sehr wohl verstanden, dass<br />
sie Glück mit ihrem Behandler<br />
hatten, hielten eisern dicht und<br />
sagten kein Wort. Zur Geburt<br />
der ersten Tochter aber fertigten<br />
sie aus Restaluminium eine<br />
Zigarettendose mit einem eingravierten<br />
Kosaken. Diese Dose<br />
wird heute in der Familie in<br />
hohen Ehren gehalten. Die wenigsten<br />
Burbacher aber werden<br />
gewusst haben, dass sie nicht zuletzt<br />
Noldens Paul schmerzfreie<br />
Zahnbehandlung zu verdanken<br />
hatten, denn die Verknappung<br />
von Betäubungsmitteln wirkte<br />
sich relativ schnell auf alle Patienten<br />
aus.<br />
Wenn Burbach auch weitgehend<br />
von kriegerischer Zerstörung<br />
verschont blieb, ein Haus<br />
fiel Bomben zum Opfer: Sanders<br />
Haus. Auch hier war Menschenleben<br />
zu beklagen. Und trotzdem<br />
bargen auch solche Tragödien<br />
eindeutige Komik: Ein Pflasterstein<br />
vor dem Hause Sander<br />
wurde weit durch die Luft geschleudert<br />
bis in den Burgweg in Ewald Schöllchens Garten.<br />
Dort traf er ein Huhn auf den Kopf und donnerte ihn tief in<br />
den Gartenboden. Das Mittagessen war gesichert, ohne dass<br />
jemand von „Schwarzschlachtung“ hätte sprechen können.<br />
Dennoch ging für die Anderen der Alltag weiter. Das war nur<br />
nicht so einfach, denn mehrere Tage klemmten in den Häusern<br />
der Umgebung sämtliche Türen und Fenster. Die Tür zur<br />
Praxis hatte es besonders erwischt. Sie wurde vom Schreiner<br />
(Matterns Wilhelm) erst mal hinten angestellt, weil die<br />
Reparatur längere Zeit in Anspruch nehmen würde. Wie also<br />
bekam man Menschen in eine Praxis ohne Türe? Mehrere<br />
Tage marschierten also Patienten, jung, alt, groß, klein, dick,<br />
dünn, Männlein, Weiblein hinter das Haus von Weths Lene<br />
bis zum Fenster des Labors Proll. In diesem Labor saß Kleins<br />
Wilhelm vom Lipper Tor (Heute Gambach) als Techniker und<br />
war für eine gute Woche auch Pförtner. Er öffnete das Fenster,<br />
ließ Patienten rein und raus, hob wohl auch den einen oder<br />
anderen Boppes hilfreich in die Höhe oder verhinderte allzu<br />
abruptes Beenden der Klettertouren. Da war es schon hilfreich,<br />
dass Burbacher in der Regel Nebenerwerbslandwirte<br />
waren, die auch mal auf einen Heuwagen klettern mussten.<br />
Ernsthafte Verletzungen wurden nicht verzeichnet.<br />
Viele Burbacher litten in den letzten Kriegsjahren trotz<br />
Landwirtschaft unter Hunger, denn Vieh war gezählt und<br />
durfte nicht nach eigenem Ermessen geschlachtet werden.<br />
Auch Metzger Menk wurde kontrolliert und konnte in seinem<br />
Laden nicht verkaufen, wie er wollte. Wer allerdings<br />
von dem leben sollte, was es auf Marken gab, der hatte<br />
wahrhaft schlechte Zeiten. Die Lösung für dieses Problem<br />
war ebenso verbreitet wie verboten. Alle machten es, alle<br />
wussten es, alle schwiegen, denn es stand unter schwerer<br />
Strafe: „Schwarz schlachten“. Auch bei Prolls wurde<br />
schwarz geschlachtet.<br />
Nun gab es in dieser Familie ein Problem in Form einer<br />
süßen kleinen Tochter Bärbel, die aufgeweckt, neugierig<br />
und sehr mitteilsam war. Wie um alles in der Welt schlachtet<br />
man schwarz, ohne dass das Kind das merkt, im Dorf<br />
erzählt und damit die Familie in ernste Gefahr bringt? Der<br />
erste Versuch startete mit einem Ferkelchen, das zunächst<br />
in der Badewanne gefangen gehalten wurde und an einem<br />
Samstagnachmittag sein kleines Leben zur Erhaltung der<br />
Familie Proll opfern musste. Bärbelchen wurde zum Spielen<br />
auf die Straße geschickt. Das war ihr ganz recht, denn sie<br />
pflegte gerne Kontakt und von den großen Geheimnissen im<br />
Hause hatte sie nichts bemerkt. Dummerweise war es bitterkalter<br />
Winter, die Menschen blieben hübsch am heimischen<br />
Herd im Warmen. Nur Bärbelchen fror draußen und langweilte<br />
sich. Entsprechend schnell schellte sie wieder an der<br />
Haustüre und wollte rein. Das widersprach den Sicherheitsinteressen<br />
der Eltern.<br />
Mehrfach<br />
wurde das Kind<br />
schweren Herzens<br />
abgewiesen und<br />
vertröstet. Nach einer<br />
Hochgeschwindigkeitsschwarzschlachtung,<br />
Turboreinigung<br />
und Aufräumverfolgungsjagd<br />
konnte<br />
man endlich den<br />
geliebten Nachwuchs<br />
ins Haus<br />
holen. Bärbelchen<br />
stapfte schon leicht<br />
steif gefroren die<br />
Treppe hoch an den<br />
gereinigten Tatort,<br />
entledigte sich ihres<br />
Wintermäntelchens,<br />
atmete tief ein und<br />
Bärbelchen fror draußen und<br />
langweilte sich.<br />
stellte lakonisch<br />
fest: „Hier riecht´s<br />
wie wenn’s der<br />
Menk hier wohnt.“<br />
Tilla Ute Schöllchen<br />
Lichterglanz im Park<br />
07. - 10. Dezember <strong>2023</strong><br />
Dreslers Park, Kreuztal<br />
Öffnungszeiten:<br />
Do: 16 - 22 Uhr | Fr: 15 - 22 Uhr | Sa: 12 - 22 Uhr | So: 11 - 19 Uhr<br />
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KREUZTAL OLPE SIEGEN HAGEN<br />
LÜDENSCHEID LIMBURG<br />
44 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 45
Das Kriegsende in Klafeld<br />
Ich, Werner Büdenbender, bin 1934 geboren in Klafeld,<br />
Bornstraße 12, (heute ein Stadtteil „va dr Stadt Seje“). Die<br />
allerersten Berührungen mit der Realität des Krieges an<br />
der Heimatfront hatte ich - außer vereinzelten Bombenabwürfen<br />
durch den „Eisernen Heinerich“ – am 16. Dezember 1944<br />
beim großen Angriff auf die Stadt Siegen und ihr Umfeld. Die<br />
Anflüge wurden uns per Radio gemeldet und zwar: „Achtung,<br />
Achtung! Silberfuchs meldet: Ein feindlicher Kampfverband<br />
ist im Anflug auf Planquadrat Nordpol Richard 4.“ Wir alle<br />
hatten Kopien dieses Planes, der in Quadrate eingeteilt war.<br />
Da in Siegen auch das Gebiet „a dr Sej“ zerstört wurde, wurden<br />
die dort ausgebombten Anwohner in Behelfsheime eingewiesen,<br />
die in unserer Nähe erstellt worden waren. Sie blieben<br />
dauerhaft ortsansässig und wurden unsere „Neuklafelder“.<br />
Auch Flüchtlinge aus dem Aachener Grenzgebiet, wie<br />
die Familie Schain aus Langerwehe, wurden dort eingewiesen.<br />
Die Aachener habe ich später im Schalke-Stadion<br />
wiedergetroffen. Sie saßen dort im Ehrenblock als Sponsoren.<br />
Ihre Firma hatte sich zur Transportfirma gemausert und<br />
belieferte die Stahlwerke mit Legierungsmaterial vom Elektrowerk<br />
Weisweiler.<br />
Damit war die ganze Misere des Krieges vor unserer Haustüre.<br />
Besonders bedrängend wirkte eines Sonntagsmorgens<br />
ein Pulk Tiefflieger aus Richtung Birlenbach kommend, der<br />
mit Bordkanonen feuernd auf die Birlenbacher Hütte zuflog<br />
und dabei Gellbachs Pferde traf. Der Pferdestall befand sich<br />
in der Hüttenstraße, (heute Bereich Hundt und Weber).<br />
Damit hörten aber die Luftflüge der Alliierten nicht auf<br />
und wir wurden getrieben . Der Luftschutzstollen hatte zwei<br />
Öffnungen als Ein- und Ausgänge, einen unterhalb der Villa<br />
Hügel der SAG und einen hinter der ehemaligen Metzgerei<br />
und Gastwirtschaft von Krombachs Otto. Zwei Wochen<br />
hielten wir uns in diesem Luftschutzstollen Tag und Nacht<br />
auf. Zwischendurch bereiteten mutige Frauen in der Küche<br />
der französischen Kriegsgefangenen warme Mahlzeiten<br />
zu – soweit es überhaupt noch Lebensmittel gab. Der<br />
Erinnerungen<br />
Sauerstoffmangel bereitete mir nach einiger Zeit Probleme<br />
und ich schlief immer wieder ein. Läuse hatte ich mir auch<br />
eingehandelt und die Schuhe faulten an den Füßen. Die Amis<br />
rückten am 8. April in unser Wohngebiet ein, marschierten<br />
auch durch den Stollen und gaben uns den Rat, noch einige<br />
Zeit im Keller zu schlafen. Damit war für uns der Krieg vorbei.<br />
Aber nun ging es los, sich neu zu orientieren, Wasserstellen<br />
zu suchen, Kerzen und Kerzenstummel als Beleuchtung<br />
sammeln. Schule hatten wir keine. Erst ab November wurde<br />
nach Konfessionen getrennte Schulen eingerichtet. Mussten<br />
wir zuvor das „Deutschlandlied“ und „Die Fahne hoch“ singen,<br />
wurde jetzt im Klassenraum gebetet. Zwischendurch<br />
betätigte ich mich als Holzklauer. Ja, als Zehnjähriger gings<br />
in den Wald gegenüber in der Nähe des Kutschenweges.<br />
Dort wurden Fichten gefällt, auf Länge geschnitten und auf<br />
geliehenen Schubkarren nach Hause gefahren. Dort zerkleinerten<br />
wir sie zu zweit mit einer sogenannten Trummsäge<br />
auf Scheitlänge. Das war glatter Frevel. In der übrigen<br />
freien Zeit pflanzten wir Kartoffeln an und behäufelten sie.<br />
Meine Schwester Anneliese und ich zogen den Pflug, meine<br />
Mutter Marie führte den Pflugsteg.<br />
Die Schulspeisung wurde eingeführt, die sogenannte<br />
Quäkerspeise. Sie wurde von den Amerikanern finanziert<br />
als zusätzliche Nahrung für Schulkinder, die aber auch den<br />
Paukern schmeckte.<br />
Die im „Dritten Reich“ zwangsversetzten Lehrer wurde<br />
reaktiviert. So kamen Lehrer Weber von Eiserfeld zurück,<br />
Knoche Wilhelm, BMW (Berta Mönning, Weidenau), Lehrer<br />
Tuczek, Lehrer Polacek, Fräulein Vering und andere, deren<br />
Namen mir entfallen sind. Junglehrer kamen auch hinzu, namentlich<br />
Kunibert Schneider und Albert Rosin, der spätere Polizeibeamte.<br />
So wurde der Schulbetrieb nach und nach wieder<br />
eingerichtet. Bis Mitte März 1948 wurde so leidlich nachgeholt,<br />
was wir nach dem Krieg versäumt hatten.<br />
Dann fing für mich ein neues Kapitel an: Meine Lehre als<br />
Elektromaschinenbauer begann am 1. April 1948 beim Hüttenwerk<br />
Geisweid, früher Geisweider Eisenwerke und nach<br />
Fusionen Stahlwerke Südwestfalen. Meine ersten sogenannten<br />
Erziehungsbeihilfen (Lehrlingsgehalt) wurden mir noch<br />
in Reichsmark ausgezahlt. Im Juni kam dann die Währungsreform<br />
zur D-Mark. In den ersten Monaten bekamen wir<br />
Lehrlinge auch noch zusätzliche Lebensmittelmarken, differenziert<br />
in Lang- Schwer- und Schwerstarbeiterzulage. Wer<br />
wem oder wie das eine oder andere zubilligte (zuschusterte)<br />
ist mir nicht bekannt. Das machten nach meinem Dafürhalten<br />
auch die alten existierenden Seilschaften (alte Kumpels)<br />
unter sich aus. Eine Weile bis zur Währungsreform wurde<br />
auch noch am alten Hochbunker des stillgelegten Hochofens<br />
Hamsterware ausgegeben. Das waren verzinkte Eimer und<br />
Säwannen, die im ländlichen Umfeld gegen Lebensmittel<br />
getauscht wurden. <br />
Werner Büdenbender<br />
46 durchblick 4/<strong>2023</strong><br />
Karikatur: Pixabay<br />
Wir hören sie überall, z.B. an der Käsetheke im<br />
Supermarkt,an der Bushaltestelle, im Wartezimmer<br />
des Arztes und am Stammtisch, die sogenannten<br />
Stammtischparolen! Man ist sprachlos vor Wut<br />
und möchte sofort reagieren, Paroli bieten, leider fehlen<br />
oft die passenden Worte! Manchmal fehlt auch der Mut,<br />
sich für seine Meinung einzusetzen!<br />
Es werden oftmals voreingenommene und diskriminierende<br />
Äußerungen getroffen, nicht selten einfach nur nachgeplappert,<br />
weil es grade in den Kram- bzw. zur allgemeinen<br />
Situation passt, politisch oder gesellschaftlich. Sie sind gegen<br />
Menschen gerichtet, die anders aussehen, behindert sind, eine<br />
andere Religion haben, aus anderen Ländern kommen, schwul<br />
oder lesbisch sind, auch gegen Frauen! In der App „Konterbunt-Einschreiten<br />
für Demokratie“ findet man z.B. Redewendungen<br />
wie: Frauen gehören an den Herd! / Erfolgreiche<br />
Frauen haben sich hochgeschlafen! / Mädchen können kein<br />
Mathe! / Blondinen sind blöd! / Frau am Steuer-Ungeheuer!<br />
Dafür habe ich nur ein müdes Lächeln übrig. Schlimm<br />
wird es, wenn die Parolen auf Kosten behinderter Menschen<br />
gehten, wie: Heutzutage muss man keine behinderten Kinder<br />
mehr zur Welt bringen! / Wer nicht sprechen kann, kann auch<br />
nicht denken oder Entscheidungen treffen! / Behinderte gehören<br />
in Werkstätten und nicht ins normale Berufsleben! Teilweise<br />
werden behinderte Menschen auch mit den dementsprechenden<br />
Parolen als lebensunwert bezeichnet. Die schlimmste<br />
Äußerung überhaupt!: Unter Adolf gäbe es sie nicht mehr.<br />
Sehr häufig findet man Abwertungen von Menschen, die<br />
in Armut leben müssen, arbeits- oder gar obdachlos sind:<br />
Arme sind immer faul und selbst schuld! / Arbeitslose sind<br />
immer Schmarotzer! / Wohnungslose sind doch nur Trinker,<br />
die deshalb ihre Wohnung verloren haben!<br />
Wegen der gestiegenen Zahl der Geflüchteten sind auch<br />
sie das Ziel von diskriminierenden Sprüchen: Flüchtlinge<br />
wollen sich nur wirtschaftlich verbessern! Die bekommen<br />
von uns das Geld in den Rachen geworfen! / Sollen sie doch<br />
wieder dahin gehen, wo sie hergekommen sind, die können ja<br />
noch nicht mal deutsch! / Flüchtlinge sind kriminell, asozial<br />
und schmutzig! / Flüchtlinge bekommen Wohnungen, Deutsche<br />
nicht! / Denen kann es ja gar nicht so schlecht gehen, die<br />
haben ja alle ein Smartphone!.<br />
Stark zugenommen haben rechtsorientierte Parolen wie:<br />
Wir brauchen wieder eine richtige deutsche Leitkultur!<br />
/ Wir haben zu viele Ausländer hier; sie nehmen uns die<br />
Kommentar von Ulla Schreiber<br />
Sprachlos vor Wut?<br />
Stammtischparolen kontern !<br />
Arbeitsplätze weg! / Wir sind ja nicht mehr Herr im eigenen<br />
Land! / Wir haben zu viele Parteien, eine würde reichen!<br />
/ Früher hätte es das nicht gegeben; wir brauchen<br />
wieder einen starken Mann an der Regierung!.<br />
Auch gegen Juden und Muslime richten sich die Sprüche.<br />
Der Kabarettist Hagen Rether hat hier als Extremfall<br />
für das teilweise fehlende Wissen geäußert: Das Problem<br />
ist, dass wir den Juden zu viele Moscheen bauen!<br />
Ich könnte die Aufzählung in jeder Richtung fortsetzen.<br />
Wir sollten populistisches Geschwätz nicht ignorieren,<br />
Schweigen könnte Zustimmung bedeuten. Wichtig ist,<br />
Partei zu ergreifen für unsere Demokratie und versuchen,<br />
den Parolen wirksam zu begegnen. Man kann nach den<br />
Beweggründen oder Informationen suchen, die den Aussagen<br />
zugrunde liegen. Oft sind es ja Unwissenheit und<br />
Vorurteile, die durch Information und Fakten entkräftet<br />
werden können. Stammtischparolen sind sehr herausfordernd<br />
und der Dialog sollte immer konstruktiv, sachlich<br />
und respektvoll und auf Augenhöhe geführt werden.<br />
Jeder kann seine eigene Argumentationsstrategie entwickeln.<br />
Prof. Dr. Klaus-Peter Hufer gibt in seinem Buch<br />
viele gute Ratschläge, darüber hinaus gibt es im Internet<br />
verschiedene Foren, die ein Argumentationstraining anbieten,<br />
aber auch in Kursen, z. B. der Volkshochschule, kann<br />
man es lernen! <br />
•<br />
FACHBERATER<br />
für Testamentsvollstreckung<br />
und Nachlassverwaltung<br />
(DStV. e.V.)<br />
Vorsorgevollmacht,<br />
Patientenverfügung,<br />
Testament<br />
„Möchten Sie auf diesen<br />
Gebieten beraten werden und<br />
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die Dinge zu regeln, die Ihren<br />
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komme ich auch<br />
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melden Sie sich bitte.“<br />
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telefonisch vereinbaren!<br />
4/<strong>2023</strong> durchblick 47
Gedächtnistr aining<br />
Die Übungen wurden<br />
zusammengestellt von:<br />
Gedächtnistrainerin<br />
Bernadette von Plettenberg<br />
Mitglied im Bundesverband<br />
Gedächtnistraining e.V.<br />
02732 / 590420<br />
bernadette@plettenberg-struwe.de<br />
Gedächtnistrainingskurse auf Anfrage<br />
Teekesselchen<br />
Ein Wort mit verschiedenen Bedeutungen wird hier umschrieben. Finden Sie heraus,<br />
um welches es sich jeweils handelt. Trainingsziel: Fantasie + Kreativität<br />
1. Mein T fliegt durch die Luft.<br />
Mein T ist im Fernsehen / Kino zu sehen.<br />
Mein T ist ein Vogel.<br />
Mein T hat oft sprichwörtliche Allüren.<br />
2. Mein T ist ein Sportgerät.<br />
Mein T ist ein gesellschaftliches Ereignis.<br />
Mein T wird geworfen oder geschossen.<br />
Bei meinem T wird gefeiert und getanzt.<br />
Um die Ecke<br />
denken!<br />
Welcher Begriff wird mit diesem<br />
Bild dargestellt?<br />
Trainingsziel: Assoziatives Denken<br />
3. Mein T ist ein Tier.<br />
Mein T ist eine Arbeitsmaschine.<br />
Mein T ist die Vorstufe eines Insektes.<br />
Mein T schiebt Erdhaufen zusammen.<br />
4. Mein T ist verwandt mit mir.<br />
Mein T besteht aus Metall.<br />
Mein T ist ein direkter Vorfahre.<br />
Mein T hat Gewinde.<br />
Streichholzübung<br />
Kerzenzeit ist angesagt, da werden Sie<br />
Streichhölzer im Haus brauchen! Versuchen<br />
Sie die Streichholzübungen nachzulegen,<br />
um zur Lösung zu gelangen.<br />
1. Welches Streichholz muss umgelegt<br />
werden, damit die Gleichung stimmt?<br />
2 Legen Sie ein Streichholz an eine andere<br />
Stelle, damit die Rechnung aufgeht!<br />
3. Aus diesen 13 Streichhölzern kann man neun<br />
machen, ohne eines wegzunehmen! Wie geht das?<br />
Trainingsziel: Denkflexibilität, Logisches Denken<br />
Lösungen Seite 82<br />
Alles Sterne oder was?<br />
Die gesuchten, vertikal geschriebenen<br />
Begriffe beginnen immer mit „Stern“.<br />
Sie haben aber nicht immer etwas mit<br />
den Gestirnen zu tun.<br />
1. nordamerikanische Staatsflagge seit 1777<br />
2. werdender Star<br />
3. Astrologe<br />
4. wolkenloser Nachthimmel ist...<br />
5. Von verschiedenen Orten zum gleichen Ziel<br />
6. despektierlich für Astronomen<br />
7. Weltraum „müll“, der verglüht<br />
8. sinnlos betrunken<br />
9. Umzugsbrauch zum Drei-Königs-Tag<br />
10. ein Höhepunkt im Leben<br />
11. Anlage zur Himmelsbeobachtung<br />
12. Märchenfigur<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />
S S S S S S S S S S S S<br />
T T T T T T T T T T T T<br />
E E E E E E E E E E E E<br />
R R R R R R R R R R R R<br />
N N N N N N N N N N N N<br />
Trainingsziel: Wortfindung, Urteilsfähigkeit<br />
Hintergrundfoto: Wikipedia Commons<br />
Besser hören & verstehen?<br />
Hörsysteme für Jeden!<br />
Immer ein offenes Ohr für Sie ...<br />
hören & verstehen<br />
Christian Brandes<br />
Ihr Hörakustiker-Fachgeschäft<br />
mitten in Siegen<br />
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48 durchblick 4/<strong>2023</strong><br />
4/<strong>2023</strong> durchblick 49
Gesellschaft<br />
Über den Mauern wölben sich späte Blüten. In den<br />
Gärten hängen reife Zitronen und Mandarinen an<br />
den Bäumen. Die Luft ist empfindlich kühl, während<br />
die Sonne noch wärmend vom Himmel scheint. Sie<br />
hört nichts außer die Rufe einer Vogelschar, die in der Ferne<br />
kreist, und einer einsamen Säge irgendwo in den Bergen.<br />
Überall werden Feuer entzündet, die je nach Wind einen<br />
feinen Ascheregen verursachen und die Luft mit Rauch erfüllen.<br />
Deià. Ein kleines Künstlerdorf mitten in den Bergen<br />
Mallorcas, das durch seine verschlafenen Gassen besticht.<br />
Sie hörte von dem Ort im Radio, an einem Sonntagmorgen,<br />
als das Programm eine Reportage über einen Mann<br />
brachte, der Deutschland verließ, um irgendwo ein neues<br />
Leben zu beginnen. Mit 65. Sie hatte den Kopf geschüttelt.<br />
Und gleichzeitig den Mut des Mannes bewundert.<br />
Während ihre Finger schon schrumpelig wurden, weil<br />
sie Kartoffeln geschält und geschnitten, Salat gewaschen<br />
und gleichzeitig Fleisch angebraten hatte, überlegte sie,<br />
wie jemand auf die Idee kommen konnte, im Alter auszuwandern.<br />
Der Mann hatte dabei verschiedene Orte angereist.<br />
Capri. Fès. Warschau. Und schließlich Deià. Da<br />
sie die Reportage nicht bis zum Schluss verfolgen konnte,<br />
weil es schließlich an der Tür geklingelt hatte, wusste sie<br />
nicht, wo er letztendlich geblieben ist. Vielleicht würde<br />
er ja ewig durch die Städte und Dörfer dieser Welt reisen,<br />
weil er sich nicht entscheiden konnte. Vielleicht war er<br />
noch hier, an diesem Ort, irgendwo in den Bergen, und<br />
würde einmal ihren Weg kreuzen.<br />
Vor der Tür stand ihr Sohn. Ihre Tochter. Beide mit ihren<br />
Familien, einer nervtötenden Schwiegertochter, die ständig<br />
die Mundwinkel hängen ließ. Es war ihr Markenzeichen.<br />
Und einem überheblichen Schwiegersohn, der sich etwas<br />
darauf einbildete, als Dozent an der Universität zu arbeiten.<br />
Morgenstimmung in den Bergen von Deiá.<br />
Bergfeuer<br />
– über das Glück<br />
der späten Jahre<br />
Dabei hätte sie ihm gerne gesagt, dass er nur an der Universität<br />
arbeitete, weil er woanders nichts fände. Und den Enkelkindern.<br />
Anfangs noch klein und Wonneproppen-süß, mittlerweile<br />
zu gelangweilten Teenagern herangereift, die den Blick<br />
kaum noch von ihren Smartphones hoben. Fünf an der Zahl.<br />
Sie begrüßte alle herzlich, strich jedem Enkelkind über<br />
den Kopf, wurde mit Murren bedacht. Der Blick des Sohnes<br />
ging an ihrem Gesicht vorbei. Der Blick der Tochter traf<br />
ihren auf mitfühlende Weise, als wäre sie ein erbärmliches<br />
Geschöpf und keine Frau von 74 Jahren. So wurde sie seit<br />
einiger Zeit häufig angesehen. Als erbärmliches Geschöpf,<br />
das Trost in Form eines mitfühlenden Blickes bedurfte.<br />
Ihr Blick schweift von den Bergen über die steinerne<br />
Straße hin zu dem Haus. Es ist das schönste Haus des Ortes,<br />
findet sie. Die Mauern bestehen aus grobem Stein, typisch<br />
beige, was alles freundlicher, irgendwie wärmer erscheinen<br />
lässt, als bei den Häusern in Deutschland, die derzeit<br />
dem Novemberregen trotzen. Die Fenster sind verhangen<br />
mit leuchtend blauen Läden, die mit dem leuchtend blauen<br />
Himmel konkurrieren. Hier in der Nähe befindet sich der<br />
Friedhof, der wie ein malerischer Gipfel über den Dächern<br />
thront. Der Platz auf dem Cementeri ist so eng, dass die<br />
Verstorbenen vertikal begraben werden müssen. Das hat<br />
sie auf einer Informationstafel gelesen, als sie dort gewesen<br />
ist. Die natürliche Gestaltung des Friedhofs hat ihr gefallen.<br />
Teils verwitterte Gedenktafeln, Fotos der Verstorbenen<br />
und überall Blumen, teils wild durcheinander gestellt.<br />
Sie atmet ein und riecht den Rauch der Bergfeuer. So nennt<br />
sie sie nun. Sie weiß nicht, warum überall Feuer brennen.<br />
In ihrem Kopf tauchen Bilder auf. Von dem Sonntagsessen<br />
mit ihrer Familie. Familie ist zu Hause. So dachte sie<br />
immer, als sie noch jünger war und erfüllt von der Wärme<br />
und Hoffnung und Liebe zu den Menschen, mit denen sie<br />
ihr Leben teilte. Doch ihr Denken hat sich verändert, seitdem<br />
sie gemeinsam an dem Tisch saßen und alle ihr Essen<br />
verspeisten, das sie stundenlang zubereitete. Sie sah, wie ihr<br />
Sohn bereits das dritte Stück Bratenfleisch in sich hineinstopfte,<br />
ohne ein Wort des Dankes zu sagen. Sie sah, wie<br />
ihre Enkelin den Vanillepudding ablehnte, weil er zu viel<br />
Zucker enthielt. Doch vor allem hörte sie. Sie hörte, wie über<br />
das Grummeln und Schmatzen hinweg über sie gesprochen<br />
wurde, als wäre sie nicht anwesend. Es wurde über „Mama“<br />
gesprochen und darüber, was mal im „Ernstfall“ zu tun wäre.<br />
Es wurde darüber gesprochen, „wohin“ es denn mal ginge,<br />
wenn es „soweit“ wäre. Sie hörte den Worten zu, unbeteiligt<br />
und mit einem Anflug von Abscheu ihrer eigenen Familie<br />
gegenüber, die so tat, als hätte ihr Alter ihren Verstand vernebelt<br />
und würde sie zu einem Stück menschlichen Abfalls<br />
transformieren, dessen es sich zu entledigen galt. Sie lächelte,<br />
als sie ein falsches Lob von ihrer Tochter für die Salatsauce<br />
bekam. Sie lächelte, als sie allen einen Kaffee servierte.<br />
Und sie lächelte, als sie sie wieder verabschiedete, immer<br />
mit einem Winken der rechten Hand. Und dann erinnerte<br />
sie sich wieder an die Reportage und den Mann, der seine<br />
Heimat verließ, um eine neue zu finden.<br />
Sie fühlt nun eine Art von Schwere in ihrer Brust, als<br />
sie auf die leuchtend blauen Fensterläden des schönsten<br />
Hauses Deiàs zugeht. Der Schlüssel in ihrer Hand wiegt<br />
nichts und doch bedeutungsschwer. Als sie eintritt, geht<br />
sie durch den dunklen Flur auf die Küche zu, wo sie die<br />
Läden öffnet. Dasselbe wiederholt sie in jedem Raum ihres<br />
neuen Heims. Dann kann sie das Licht sehen.<br />
Von den Bergen steigt Rauch auf. In der Ferne hört sie<br />
Vögel streiten. Von einem Unbekannten dringt das Kreischen<br />
einer Säge zu ihr. Wenn sie ihr Haus verlässt, kann<br />
sie nach rechts in den Ort laufen, wo süßes Gebäck zu starkem<br />
Kaffee serviert wird. Wenn sie nach links geht, kann<br />
Menschen mit Demenz optimal versorgen,<br />
Angehörige unterstützen!<br />
Die Demenzlotsen Siegen-Wittgenstein bieten individuelle<br />
Beratung, Koordination und Unterstützung für Menschen<br />
mit Demenz und ihre Angehörigen.<br />
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Stefanie Kremer, 0271 / 6734 7239<br />
Gesundheitsregion<br />
Siegerland eG (GRS)<br />
Manuela Kremer, 0271 / 770 175 80<br />
Caritasverband Siegen-Wittgenstein e.V.<br />
Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz<br />
Südwestfalen<br />
Helene Böhm, 0271 / 39 121<br />
Klinikum Siegen<br />
Markus Bieber, 0151 / 558 184 20<br />
Der auf Mallorca bekannte Friedhof von Deiá.<br />
sie schon bald das Meer sehen, blau wie die Fensterläden.<br />
Und die Schwere in ihrer Brust verflüchtigt sich wie aufgescheuchte<br />
Fliegen, die sich an etwas festgefressen haben<br />
und nun verschwinden müssen, weil sie ihrer Nahrung beraubt<br />
wurden.<br />
Heute würde sie zu Hause bleiben und in einem Buch lesen.<br />
Eines über die Selbstbestimmung älterer Frauen. Morgen<br />
würde sie in einem Café frühstücken. Süßes Gebäck zu<br />
starkem Kaffee. Mit zu viel Zucker. Sonja Dörr<br />
Tagespflege<br />
„Ihre Individualität ist unser Ziel“<br />
Unseren pflegebedürftigen Tagesgästen bieten wir Betreuung,<br />
Gemeinschaft, Unterhaltung, Aktivierung und tagsüber<br />
Entlastung für pflegende Angehörige.<br />
DRK-Pflegezentrum Neunkirchen gGmbH<br />
Am Siebertsweiher 4<br />
57290 Neunkirchen<br />
Telefon 02735 – 600180<br />
E-Mail: info@drk-pflegezentrum-neunkirchen.de<br />
50 durchblick 4/<strong>2023</strong><br />
4/<strong>2023</strong> durchblick 51
Ein junger Mann, nennen wir ihn Steffen, steht hinter<br />
dem Rezeptionsschalter eines Hotels. Mit einem<br />
freundlichen Lächeln begrüßt er einen eben eingetretenen<br />
neuen Gast und nimmt dessen Pass entgegen.<br />
Etwas überrascht schaut er auf die fremdartige Farbe des<br />
Dokuments und stellt fest, bei dem Gast handelt es sich<br />
um einen Touristen. Steffen ist 19 Jahre alt und absolviert<br />
gerade eine Lehre im Hotelfach. Nun werden Sie liebe Leserin,<br />
lieber Leser denken, na und? Kommt jeden Tag und<br />
überall vor. Also eine ganz alltägliche Geschichte…..<br />
Aber: Wir schreiben das Jahr 1988 und das Hotel „Stadt<br />
Berlin“ steht in Berlin-Ost, direkt am Alexanderplatz. Ein<br />
Nobelhotel, ein Haus der Sonderklasse, in dem es ein Privileg<br />
ist, hier tätig sein zu dürfen. Steffen gilt und wirkt<br />
eigentlich als mit „seiner Welt“ zufrieden, das heißt: Seit<br />
einem legendären Auftritt eines Konzertes der Gruppe<br />
„Depeche Mode“ ist in ihm ein freies Lebensgefühl erwacht.<br />
Schon zweimal hat er einen legalen Ausreiseantrag<br />
gestellt, der aber auch zweimal abgelehnt wurde. Nun ja!<br />
Fernweh hat er auch durch seinen Vater bekommen, der<br />
als Musiker viel reisen darf. Ihm, dem Teenager wird die<br />
DDR zu eng, er träumt von einem freien Leben.<br />
An diesem Tag beginnt der Dienst für Steffen wie gewöhnlich<br />
pünktlich um 14 Uhr. Der dänische Jugendliche,<br />
nennen wir ihn Magnus, reist zum ersten Mal ins sozialistische<br />
Ausland, um an einem Tanzturnier in der Hauptstadt<br />
der DDR teilzunehmen. Steffen hält noch immer den<br />
Pass des jungen Dänen in der Hand. Sein Blick fällt auf die<br />
Person ihm gegenüber, dann schaut er wie gebannt wieder<br />
auf das Dokument des jungen Dänen, vertieft sich wie in<br />
Gesellschaft<br />
Geflüchtet<br />
Mit gestohlenem Pass über die Grenze<br />
Er hört immer noch das<br />
befreiende Summen der Tür….<br />
Foto: Wikipedia Commons<br />
Hypnose in das Foto des vor ihm Stehenden. Beide ähneln<br />
sich im Aussehen, im Alter und er denkt, “das könntest du<br />
ja sein“.<br />
Fluchtgeschichten spielen sich immer wieder ab, ob mit<br />
Ballon oder durch Tunnel, über die Ostsee, über Ungarn<br />
und so weiter! Dieser Pass, der inzwischen gut gesichert<br />
vor fremden Zugriff im Hotelsafe liegt, wühlt Steffen auf.<br />
Seine Gedanken kreisen immer und immer wieder. „Es<br />
könnte ein Schritt in die Freiheit sein“? Im Laufe des Nachmittags<br />
verwirft er einige Male seine Überlegungen, doch<br />
immer wieder sieht er sich dem Schritt sehr nahe. Kurz vor<br />
Dienstschluss fällt die Entscheidung, jetzt endgültig! Mit<br />
diesem Schritt stellt er sein ganzes Leben auf den Kopf,<br />
wenige Minuten später gibt es kein Zurück mehr.<br />
Mit dem fremden Pass in der Tasche seines Jacketts,<br />
aufgewühlt und in einer, im Inneren zur Ruhe zwingenden<br />
euphorischen, teils doch bedrückenden Stimmung, verlässt<br />
er das Hotel. Wie gewohnt fährt er in die elterliche<br />
Wohnung, betritt sie heimlich und äußerst angespannt, um<br />
sie lautlos mit einer Reisetasche wieder zu verlassen.<br />
Verabschieden darf er sich nicht, obwohl er mit sich<br />
kämpft. „Sonst werden die Eltern zu Mitwissern, nur nicht<br />
auffallen“, geht es ihm durch den Kopf.<br />
Aufs äußerste angespannt, seine Erregung unterdrückend<br />
betritt er das Gebäude des Bahnhofs Friedrichstraße, den<br />
„Tränenpalast“. Es sind Schritte ins Ungewisse. Die Grenze,<br />
den freien Teil vor Augen, – es ist endgültig – es gibt kein<br />
zurück. „Nur nicht auffallen, ruhig bleiben“, redet er sich<br />
immer wieder von Ängsten erfüllt ein, während der Grenzbeamte<br />
äußerst langsam und kritisch ihn, den Pass, und wieder<br />
ihn und umgekehrt betrachten. In seinem Kopf hämmert<br />
Gesellschaft<br />
es. „Er sieht es mir an …, er merkt es“…. Minuten werden<br />
zu Stunden, selbst seinen Atem vermag er nicht mehr zu<br />
beherrschen, „Um Gottes Willen, wenn er mich jetzt auf Dänisch<br />
anspricht“, geht es durch seinen Kopf, „was sagst du,<br />
wie reagierst du“? Dann endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit<br />
reicht der mit versteinertem Gesichtsausdruck herabblickende<br />
Beamte den Pass über den Schalter…..und Steffen<br />
vernimmt das erlösende Summen der Tür. Die Tür zwischen<br />
Ost und West öffnet sich. Es bedeutet Freiheit. Doch noch<br />
ist die Gefahr bis zum Bahnsteig groß, noch kann man ihn<br />
erkennen, ihn entlarven, ihn fassen.<br />
Langsam nähert sich eine S-Bahn, geräuschvoll fährt sie<br />
ein, Türen öffnen sich, er steigt ein. Automatisch und schnell<br />
schließen sich die Türen. Die Bahn fährt, fährt in die Freiheit.<br />
Es ist Mitternacht als alle Anspannung von ihm abfällt,<br />
er seine Tränen nicht mehr unterdrücken kann und<br />
ihnen freien Lauf lässt. Er kann die Personen, die fremden<br />
Menschen mit tränenvollen Augen nicht erkennen, er kann<br />
nichts sagen während sie ihn vom Sitz hochhelfen, ihn umjubeln,<br />
umarmen, beglückwünschen und ihm freudig überschwänglich<br />
auf die Schultern klopfen. Einige stecken ihm<br />
etwas in die Jacketttasche.<br />
Irgendwo im westlichen Berlin steigt er aus, sucht die<br />
nächste Polizeistation auf. Am nächsten Morgen benachrichtigt<br />
er ganz kurz seine Eltern, „Mama, krieg keinen<br />
Schreck. Ich ruf aus West-Berlin an“. Schmerzlich ist<br />
nach seiner Flucht der Gedanke, „werde ich meine Eltern<br />
je wiedersehen“. Einmal schickt die Staatssicherheit den<br />
Vater nach West-Berlin, er soll seinen Sohn zur Rückkehr<br />
überreden. Vater und Sohn treffen sich, können sich unterhalten,<br />
aber dem Vater ist klar, sein Sohn kehrt nicht zurück.<br />
Magnus, jener dänische Jugendliche, bekommt nach vielen<br />
Scherereien, aber dann über Umwege seinen gestohlenen<br />
Pass zurück. Er kann verspätet, aber ungehindert ausreisen.<br />
Im Westen wird Steffen geraten, auf keinen Fall Kontakt<br />
zu jenem Dänen aufzunehmen. Warum? Wohl um die<br />
Sicherheit beider Personen zu schützen?<br />
Als die Mauer fällt, ist Steffen als Entwicklungshelfer<br />
in Afrika tätig.<br />
Dreißig Jahre nach dem Mauerfall lernen sich Magnus<br />
und Steffen persönlich kennen. Sie treffen sich zu den<br />
Dreharbeiten zum ersten Mal in jenem Hotel am Alexanderplatz.<br />
Die Ereignisse von 1988 haben beide nicht losgelassen.<br />
Sie können zunächst, sich gegenübertretend nichts<br />
sagen, mit Tränen in den Augen fallen sie sich wie zwei<br />
uralte Freunde spontan zur Begrüßung in die Arme.<br />
Endlich kann sich Steffen entschuldigen, aber seinem Gegenüber<br />
ebenso danken, durch ihn die Freiheit erlangt zu haben.<br />
Aus beiden Teenagern sind inzwischen ähnliche Typen<br />
geworden, beide sind Geschäftsmänner mittleren Alters und<br />
beide Familienväter. Jetzt überwältigt davon nun endlich frei,<br />
über alles frei sprechen und sich austauschen zu können.<br />
Der Sender 3SAT berichtete über jene unwirklich<br />
erscheinende Flucht. <br />
Eva-Maria Herrmann<br />
Hartmut Reeh<br />
Ein Künstler der Fotografie<br />
Tief betrübt haben wir Abschied genommen<br />
von Hardy Reeh, einem außergewöhnlichen<br />
Menschen und talentierten Fotografen. Er<br />
bereicherte viele Ausgaben des „durchblick“ mit<br />
seinen kunstvollen Fotos. Dankbar denken wir<br />
an die Zusammenarbeit mit ihm zurück.<br />
Hardy war als Berufsfotograf einer der großen<br />
in der Branche. Seine Werke waren beeindruckend,<br />
viele fanden weltweit Anerkennung<br />
und etliche sind berühmt geworden.<br />
Im Rentenalter hätte Hardy sich zurücklehnen<br />
können, aber stattdessen entschied er sich, den<br />
„durchblick“ mit seinen fotografischen Kenntnissen<br />
zu unterstützen. Er war zur Stelle, wenn<br />
wir seine Expertise oder Unterstützung benötigten.<br />
Auf Hardy konnten wir uns immer verlassen.<br />
Sein Geist wird in den Seiten unserer Zeitschrift<br />
weiterleben. Er fehlt uns!<br />
Vorstand, Redaktion und<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des<br />
durchblick-siegen Information und Medien e.V<br />
Siegen, 4. September <strong>2023</strong><br />
Drei durchblick Titel von Hardy.<br />
52 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 53
Gesellschaft<br />
Gesellschaft<br />
Durch die „Zone“ nach Berlin<br />
Im Jahr 1964 geschah<br />
etwas Unglaubliches.<br />
Nein, Alfred Fries<br />
(mein Vater) war nicht<br />
vom Glauben (sprich:<br />
Mercedes) abgefallen;<br />
aber er „konvertierte“ bei<br />
der Farbe seines nächsten<br />
Mercedes-Modells,<br />
Mercedes-Benz 190 D<br />
(W 110), vom klassischen<br />
Schwarz zum nicht<br />
minder edlen Elfenbeinweiß<br />
mit gleichfarbigem<br />
Lenkrad und erstmalig<br />
mit Servolenkung.<br />
Nach bestandener<br />
Diplom-Prüfung an der<br />
Universität zu Köln durfte<br />
ich im Sommer 1965 –<br />
just in der Zeit (Juni), als<br />
Vater und Mutter zum ersten Mal in ihrem Leben „in die<br />
Luft gingen“, um in Puerto de Sóller auf Mallorca Urlaub zu<br />
machen („Neckermann macht‘s möglich“) – mit dem neuen<br />
Benz ganz allein zu unseren Verwandten nach Berlin fahren.<br />
Auf dem Weg nach Berlin lag die seit 1961 schwer bewachte<br />
„Zonengrenze“. Deren Grenzposten zu passieren, sorgte<br />
jedes Mal für ein mulmiges Gefühl in der Magengrube.<br />
Am Schlagbaum empfing mich eine kaltschnäuzige „Frau<br />
Leutnant“, die als Hüterin des<br />
„ersten deutschen Arbeiter- und<br />
Bauernstaates“ dem jungem<br />
Kapitalistenschnösel mal richtig<br />
zeigen wollte, was sie von<br />
der „BRD“ hält und wer hier<br />
das Sagen hat. Sie inspizierte<br />
zunächst sorgfältig Innen- und<br />
Kofferraum, schob dann einen<br />
fahrbaren Spiegel unter das<br />
Auto und steckte zuletzt eine<br />
lange flexible Stange durch den<br />
Tankstutzen in den Tank. Aber<br />
sie fand keinen „blinden Passagier“.<br />
Als ich schon hoffte, dass<br />
die Schikane überstanden war,<br />
befahl sie mir: „Rückbank raus<br />
nehmen!“ Ich wies sie darauf<br />
hin, dass – wie aus dem Fahrzeugschein<br />
zu entnehmen sei<br />
– nicht ich der Eigentümer sei,<br />
sondern mein Vater, dass ich<br />
Gemeinsames Erkennungsmerkmal des 190 D und der Oberklasse-Sechszylindermodelle<br />
MB 220 und MB 300 waren an der Heckpartie die „Heckflossen“ (in Anlehnung an das<br />
damals vorherrschende Auto-Design in den USA).<br />
Bundesarchivbild 183-L0331-0007<br />
die technischen Details dieses neuen Autos nicht kenne<br />
und deshalb auch nicht wisse, wie das funktioniert und –<br />
insbesondere – ob ich die Rückbank nachher auch wieder<br />
werde einsetzen können. Sie schaute mich einen Moment<br />
lang ungläubig und misstrauisch an, kletterte unvermittelt<br />
mit dem Kopf voran auf den Knien in den Fond des<br />
Wagens, trommelte dann wie verrückt mit ihren Fäusten<br />
auf das Rückbankpolster, fand jedoch auch hier keinen<br />
Grenzübergang Potsdam, Drewitz-Dreilinden.<br />
Foto: Archiv Fries<br />
„Republikflüchtling“. Dann ließ sie mich und das Auto<br />
endlich passieren. Ob sie mir eine „gute Fahrt“ gewünscht<br />
hat, weiß ich nicht mehr. – Aber überall, wo ich hinkam<br />
mit diesem imposanten Gefährt, war ich der bestaunte<br />
„stolze Hahn im Korb“. – Ende Oktober holte mich mein<br />
Vater nach meiner USA-Reise mit diesem schönen Auto<br />
vom Flughafen Köln/Bonn ab.<br />
Ein weiteres Erlebnis gibt Hinweise auf Veränderungen<br />
dieses Modells W123 im Bereich des Kofferraums. Mit Vaters<br />
Erlaubnis durfte ich eines Abends mit dem „Benz“ mal<br />
„Spazieren fahren“. Ich fuhr mit einer Freundin zum Restaurant<br />
Eremitage und schloss das vor dem Restaurant geparkte<br />
Auto per Zentralverriegelung ab. Als Vater am nächsten<br />
Morgen vor seinem Geschäft das Auto beladen wollte,<br />
schaute er völlig verdutzt in den Kofferraum und rief Sohn<br />
und Mitarbeiter Gerhard zu sich mit der Frage: „Gerhard,<br />
hier ist etwas anders als sonst, ich weiß aber nicht was?!“<br />
Gerhard erkannte sofort, was anders war; das Reserverad<br />
war nämlich verschwunden. Aber wieso? Zunächst sind<br />
hier zwei notwendige technische Erläuterungen zu machen:<br />
1. Im neuen MB 190 D (W 110) war das Reserverad im<br />
Kofferraum mit einer Halterung stehend an der rechten Seitenwand<br />
befestigt und nicht unter einer Abdeckung im Kofferraumboden<br />
angeschraubt. 2. Mit der Zentralverriegelung<br />
des Fahrzeugs wurde nicht auch zugleich der Kofferraum<br />
abgeschlossen. Er hatte ein separates Schloss mit einem<br />
Druckknopf, mit dem der Kofferraumdeckel geöffnet werden<br />
konnte. Wenn er zugeklappt und eingerastet war, musste<br />
der Kofferkasten mit dem Schlüssel abgeschlossen werden.<br />
Mit kriminalistischem Spürsinn fanden wir gemeinsam die<br />
Erklärung für den vorliegenden Fall. Vater war es für das<br />
tägliche Be- und Entladen des Autos meistens zu lästig, den<br />
Kofferraum mit Schlüssel abzuschließen, zumal das Auto<br />
nachts in der Garage stand. Als ich an diesem Abend mit<br />
Vaters Auto zum Rendezvous war, wusste ich nicht, dass<br />
der Kofferraum nicht (separat) abgeschlossen war. Auf dem<br />
dunklen Parkplatz hatte währenddessen ein sachkundiger<br />
Dieb sich diese Sicherheitslücke zu Nutze gemacht und das<br />
ganze Ersatzrad geklaut. Trotz unserer groben Fahrlässigkeit<br />
hat die Versicherung den Schaden ersetzt, weil sie ihrerseits<br />
nicht sachkundig genug war. In der Schadensmeldung<br />
war anzukreuzen, ob der Kofferraum verschlossen oder<br />
nicht verschlossen war. Wir haben natürlich „verschlossen“<br />
angekreuzt, denn er war ja tatsächlich ins Schloss gefallen<br />
(= verschlossen), aber nicht abgeschlossen. Danach war<br />
aber nicht ausdrücklich gefragt worden.<br />
Technische Infos: Mercedes-Benz 190 D (W 110), 2-Liter-Dieselmotor<br />
(1988 cm 3 Hubraum) mit 55 PS (40 kW) und Viergang-<br />
Schaltgetriebe; Maße: L 4,73 m, B 1,795 m, H 1,495 m; Leergewicht<br />
1350 kg. Bei einem Normverbrauch von 9 L/100 km und<br />
einem Tankinhalt von 65 Litern hatte er eine Reichweite von über<br />
700 km. Seine Höchstgeschwindigkeit lag bei 133 km/h.<br />
Hans-Peter Fries<br />
54 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 55
Glosse<br />
Oh Mann – typisch Frau<br />
Das einzigartige Wesen<br />
Eine Situation, die frau kennt: Die Riesenhandtasche,<br />
auch liebevoll „Beischlafutensilienkoffer“ genannt,<br />
wird panikartig nach dem Autoschlüssel durchsucht!<br />
IhreTiefen sind unergründlich und es finden sich<br />
darin Dinge wieder, die frau schon längst als verloren deklariert<br />
hat.Warum nehmen wir eigentlich kein kleineres<br />
Behältnis nur für die notwendigsten Dinge mit? Ganz einfach,<br />
weil uns alles notwendig erscheint und wir für sämtliche<br />
Notfälle gewappnet sein müssen.<br />
Was haben wir liebenswerten Wesen eigentlich sonst<br />
noch alles drauf, was uns als einzigartig auszeichnet? Wir<br />
werden als „Multitasking“ bezeichnet, das bedeutet laut Wikipedia<br />
die Ausführung zweier oder mehrerer voneinander<br />
unabhängiger Aufgaben zur selben Zeit oder abwechselnd<br />
in kurzen Zeitabständen. Im Alltag könnte das z.B. sein: Telefonieren,<br />
Email schreiben, Termine koordinieren, Nägel<br />
Foto:Shutterstock<br />
lackieren. Wow, Superwomen, Frauenpower vom Feinsten!<br />
Ich möchte hier den Höhenflug beenden und auf ein<br />
paar „Macken“ eingehen. Ich denke da an meine Schuhkollektion,<br />
böse Zungen bezeichnen es als Schuhtic. Auf<br />
jedes neue Paar reagiert mein Mann mit dem Stoßseufzer:<br />
„Dafür musst Du aber ein anderes Paar entsorgen!“ Mache<br />
ich natürlich nicht, denn ich liebe alle meine Schuhe.<br />
Eine andere Marotte ist der sehr gut gefüllte, wenn<br />
nicht sogar übervolle Kleiderschrank mit nichts drin. Frau<br />
steht davor und findet einfach nichts „passendes“.<br />
Die Vielzahl unserer Schmuckstücke ist vielen Männern<br />
bekannt, nicht weil sie jedes Teil kennen, sondern die<br />
verhedderten Halsketten, Armbänder und Ohrringe wieder<br />
in mühseliger Kleinarbeit entwirren müssen, weil wir keine<br />
Zeit dafür haben und ausgerechnet das verknotete Teil<br />
jetzt tragen wollen.<br />
Das Ritual beim Verlassen der Wohnung zeichnet uns<br />
auch aus: Frau geht aus dem Haus und kurz darauf fragen<br />
wir uns: „Habe ich die Tür wirklich abgeschlossen? Ist das<br />
Bügeleisen aus (falls frau vorher gebügelt hat)? Ist die Kaffeemaschine<br />
ausgeschaltet? Sind alle Fenster geschlossen?“<br />
Was machen wir? Wir gehen zurück, um alles nochmal zu<br />
überprüfen; wenn ein Urlaub ansteht, wird aus dem Doppelcheck<br />
ein Dreifachcheck! Sicherheit geht eben vor.<br />
Das sind alles kleine Spleens und Macken, die den<br />
Charme und die Einzigartigkeit von uns Frauen ausmachen.<br />
Sie treffen sicher nicht für jede zu, aber Ausnahmen<br />
bestätigen bekanntlich die Regel! Gönnen wir sie uns einfach,<br />
denn schließlich hat jeder Mensch seine Marotten<br />
und das ist gut so!<br />
Ulla Schreiber<br />
Ein Mann, ein Wort ?<br />
Es gibt ein Vorurteil, das sich besonders bei Männern<br />
hartnäckig hält: „Frauengrüppchen sind laut! Immer!<br />
Frauen reden, kreischen, lachen und brauchen dabei<br />
noch nicht einmal eine Pause, um zu atmen“. Doch ich hatte<br />
neulich ein Erlebnis, das beweist, dass dieses Vorurteil<br />
einfach nur ein blödes Klischee ist.<br />
Ich hatte einige Stunden Freizeit zwischen zwei Terminen<br />
und mir überlegt, diese ganz entspannt in einer Sauna zu verbringen.<br />
Ich war sehr erfreut, dass es dort wunderbar ruhig<br />
war. Anscheinend gingen die Menschen, die in diesem Ort<br />
wohnten, nicht um diese Zeit in die Sauna. Bis auf eine kleine<br />
Gruppe Männer allerdings, augenscheinlich ein langjähriger<br />
Saunaclub. Sie waren schätzungsweise zwischen 70 und 80<br />
Jahre und trafen ein, während ich in der ersten Sauna saß. Vier<br />
weitere kamen dazu, grüßten freundlich und begannen sofort,<br />
sich gegenseitig und lautstark über die neuesten Ereignisse in<br />
ihrem Leben zu informieren.Alberts Auto hatte wohl einen<br />
Marderschaden, er hatte sehr lange bei der Reparatur warten<br />
müssen. Seit Schneiders Sohn die Autowerkstatt übernommen<br />
hat, kann man nämlich die Terminplanung da vergessen. Das<br />
war im Krankenhaus dasselbe, rief Herbert. Er wäre nämlich<br />
letzte Woche zur Nachuntersuchung dort gewesen und hätte<br />
so lange warten müssen, bis er ein Knöllchen am Auto hatte.<br />
Karl-Heinz fragte sofort, wie es denn so mit dem neuen<br />
Schultergelenk klappte. Daraufhin erklärte Herbert nochmal<br />
alles ganz genau. Bevor er zur Schilderung der Reha kam, war<br />
meine Zeit um, und ich verließ die Sauna.<br />
Draußen saßen Otto und Bernhard, die auch über Herberts<br />
neues Schultergelenk sprachen. Das sei schon toll, wie<br />
schnell das alles heutzutage ginge. Und das man auch noch<br />
dringend über die Trainerfrage des Fußballvereins sprechen<br />
Glosse<br />
müsste. Apropos sprechen: Einige der Saunafreunde tragen<br />
außerhalb des Schwitzraumes Hörgeräte. In der Sauna allerdings<br />
lösen sie diese Hörprobleme, indem sie sich anschreien.<br />
Und zwar unentwegt. Damit alle auch alles hören können. Ich<br />
also auch! Und deswegen weiß ich jetzt alles über zerbissene<br />
Kabel, Bluthochdruck, die aktuellen Fußballergebnisse<br />
und Beitragserhöhungen im örtlichen Heimatverein. Ich weiß<br />
sogar, dass Alberts Frau Mathilde heißt und einen indischen<br />
Kochkurs von den Kindern bekommen hat, er aber überhaupt<br />
nicht scharf essen kann, wegen seiner Hämorriden. Irgendein<br />
Karl-Heinz ein Blödmann, und seine Tochter magersüchtig ist.<br />
Und ich weiß jetzt, dass „Männergrüppchen“ laut sind. Sehr<br />
laut! Viel lauter als wir Frauen. Ulla D’Amico<br />
Bild: Carla Strehlau<br />
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56 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 57
Reisen<br />
Der Weg ist das Ziel<br />
Mit Zug und Schiff über den Polarkreis hinaus<br />
Der Intercity hat den Kieler Hauptbahnhof pünktlich<br />
erreicht. Die leichten Wellen der Kieler Förde<br />
glitzern in der späten Nachmittagssonne. Es ist der<br />
längste Tag des Jahres. Nur wenige hundert Meter vom Bahnhof<br />
entfernt beginnt der Schweden-Kai, von wo uns eines der<br />
Stena Schiffe über Nacht in das rund 450 Kilometer entfernte<br />
Göteborg bringen wird. Viele Passagiere erfreuen sich an<br />
Deck an dem wunderschönen Ausblick über die Stadt und<br />
den verlängerten Ostseearm. Es ist gegen 18:30 Uhr. Vor dem<br />
durch ein Gitter noch verschlossenen Selbstbedienungsbüffet<br />
stauen sich schon eine Reihe von Gästen. Dies, obwohl das<br />
Büffet erst um 19 Uhr freigegeben wird. Sie atmen weder die<br />
frische Seeluft ein, noch wissen sie, welch schöne Aussicht<br />
ihnen an Deck entgeht. Alternative zum Büffetrestaurant ist<br />
eine Tischreservierung im Bedienungslokal.<br />
Ein Rumpeln ertönt durch das ganze Schiff, der Anker<br />
wird gelichtet, und das Schiff schwenkt auf Kurs ein. An<br />
Backbord gleitet die Schleuse Holtenau vorbei, welche das<br />
Ende des Nord-Ostsee-Kanals bildet. An Steuerbord erkennen<br />
wir den breiten Badestrand und das Mahnmal Laboe.<br />
Die Kieler Förde weitet sich in die offene See. Das Schiff<br />
nimmt nunmehr Kurs nach Norden. Die dänischen Inseln<br />
Langeland und Falster werden passiert. Der Wettergott<br />
meint es besonders gut mit uns, denn wir erleben, wie sich<br />
die Sonne im Nord-Nordwesten langsam dem Horizont nähert<br />
und schließlich wie ein roter Ball im Meer verschwindet.<br />
Auch Stunden danach lässt sich noch ahnen, wo sie sich<br />
jetzt in etwa befindet. Gegen Mitternacht unterquert das<br />
Schiff die Eisenbahn- und Autobrücke über den Großen Belt<br />
und nimmt Kurs ins Kattegatt. Gegen acht Uhr am nächsten<br />
Morgen erreichen wir den eindrucksvollen Schärengarten,<br />
welcher Göteborg, der zweitgrößten Stadt Schwedens mit<br />
600.000 Einwohnern, vorgelagert ist. Diese Inselwelt stellt<br />
höchste Anforderungen an Kapitän und Steuermann.<br />
Zugstopp am Polarkreis.<br />
Der Zug bringt uns in nordöstlicher Richtung mit hoher<br />
Geschwindigkeit nach Mora in der Provinz Dalarna, dem<br />
Zielpunkt des historischen 90 km langen Wasalaufs, dem<br />
wohl größten sportlichen Ereignis in Schweden. Die Provinz<br />
ist berühmt durch die handgeschnitzten und bemalten<br />
Dalarna-Holzpferde. Im Gegensatz zum Straßenverkehr, wo<br />
maximal 110 km/h erlaubt sind, erreichen die schwedischen<br />
Fernzüge bis zu 200 km/h. Hier in Mora am Siljansee beginnt<br />
die eigentliche, etwa 840 km lange Strecke der Inlandsbahn.<br />
Am frühen Nachmittag des nächsten Tages läuft der Triebwagenzug<br />
ein. Das Personal winkt uns freundlich zu und begrüßt<br />
uns in schwedischer, deutscher und englischer Sprache.<br />
Bald hat der Zug ein tüchtig Maß an Höhenmetern gewonnen.<br />
Dann kommt der erste Halt. Wir steigen aus, um eine Bärenhöhle<br />
zu besichtigen. Sie ist zur Zeit unbewohnt, Meister Petz<br />
hält es sicherlich gegenwärtig woanders besser aus. Der Zug<br />
setzt seine Fahrt fort mit konstant 80 km/h. Die Zugbegleiterin<br />
gibt gerne detaillierte Auskünfte. Auf 524 m Höhe haben<br />
wir den höchsten Punkt der Strecke erreicht. Das bedeutet<br />
eine Steigung von 360 Höhenmetern. Nadelbäume und Gestrüpp<br />
wechseln sich ab. In den Wäldern lagern wildverstreut<br />
Felsbrocken, ein Relikt aus der letzten Eiszeit. Schließlich<br />
wird der Blick weiter und die Strecke führt schnurgeradeaus.<br />
Die Tachonadel zittert bei 120 km/h. Eine längere Pause ist<br />
nunmehr eingeplant, und wir können in einem heimeligen<br />
Restaurant eine vorher im Zug bestellte typisch schwedische<br />
Mahlzeit genießen. Bald hat der Zug Sveg erreicht, die Heimat<br />
von Henning Mankell. Die Brücke von Sveg spielt eine<br />
entscheidende Rolle in seinem Roman „Das Auge des Leoparden“.<br />
Bei einer Mutprobe stürzt einer der beiden Freunde<br />
von dem Brückengeländer und bleibt querschnittsgelähmt.<br />
Gegen 21:30 Uhr kommen wir in Östersund an, dem<br />
heutigen Ziel unserer Reise, bekannt durch internationale<br />
Biathlon-Wettkämpfe. Östersund, eine Stadt mit rund<br />
50.000 Einwohnern, in der Provinz Jämtland, liegt etwa<br />
auf der Hälfte zwischen dem südlichsten und nördlichsten<br />
Punkt Schwedens. Nördlich von Östersund leben jedoch<br />
nur noch etwa 10 % der Bevölkerung. Wir gönnen uns einen<br />
Tag Pause und besichtigen u.a. den Freilichtzoo der<br />
Stadt. Etwas mulmig wird uns vor einem Raubtiergehege,<br />
wo uns zwei Königstiger prüfend betrachten. Sie sind zwar<br />
durch eine hohe Glaswand getrennt, jedoch keine drei Meter<br />
von uns entfernt.<br />
Die planmäßige Weiterfahrt beginnt recht früh am<br />
nächsten Morgen und führt uns immer weiter nach Norden.<br />
Menschliche Behausungen werden rarer und die Vegetation<br />
spärlicher. Schließlich erreichen wir gegen 15 Uhr Arvidsjaur,<br />
ein Ort der für seine auf Pfahlbauten errichteten Lappensiedlungen<br />
berühmt ist. Aber nicht nur deswegen. Dies<br />
erfahren wir als wir im Hotel Laponia angekommen sind. In<br />
dieser Gegend werden im Winter Autos auf ihre Wintertauglichkeit<br />
getestet. Dies gilt besonders für Kurvenverhalten,<br />
Bodenhaftung und extreme Belastbarkeit (sogenannte Elchtests).<br />
„Sie sollten im Winter kommen“ meint eine Hotelangestellte<br />
schmunzelnd, „dann haben wir bis zu -30 Grad“.<br />
Vor dem Eingang zum Schwimmbad verbietet ein Schild die<br />
Mitnahme hochprozentiger Getränke. Dieses Verbot ist in<br />
erster Linie adressiert an die Testfahrer im Winter.<br />
Am nächsten Tag geht die Fahrt gegen 16 Uhr weiter,<br />
um nach etwa 1 Stunde wieder anzuhalten. Jetzt haben wir<br />
ihn erreicht, den Polarkreis. Ein kleines Stück ist durch eine<br />
Reihe von Felsbrocken markiert. Hier beginnt das Land<br />
der Mitternachtssonne. Zum Nordkap sind es noch 565 km<br />
und zum Nordpol noch 2.611 km. Wir machen einen kurzen<br />
Halt in Jokkmokk, berühmt durch seinen Lappenmarkt<br />
im Februar. Gegen 22:30 Uhr sind wir in Gällivare am<br />
Ende der Bahnstrecke angelangt. Hier scheint die Sonne<br />
ununterbrochen vom 26. Mai bis zum 12. Juli. Ein Besuch<br />
auf dem Dundret ist noch angesagt, einem Berg von etwa<br />
823 m Höhe. Der Blick schweift weit nach Norden, wo<br />
sich die Sonne durch einen roten Streifen erahnen lässt. In<br />
Gällivare gibt es zwei Anschlussmöglichkeiten der Bahn,<br />
entweder nach Süden über Lulea in Richtung Stockholm<br />
Hölzerne Bahnbrücke über reißenden Fluss.<br />
oder nach Norden mit der Erzbahn über Kiruna ins norwegische<br />
Narvik. Wir haben uns für diesen Weg entschieden,<br />
bleiben aber noch einen Tag in Gällivare. Es ist Sonntag,<br />
und wir staunen über die totale Ruhe. Dies ist ein „dunkelroter<br />
Tag“ erklärt uns ein Mitarbeiter des Hotels. Dies ist<br />
der Sonntag nach Mitsommer, wo in ganz Schweden auf<br />
dem Land ausgelassen gefeiert wird. Schließlich finden<br />
wir noch ein irisches Restaurant zum Abendessen. Alle<br />
anderen Gaststätten sind geschlossen. „Very red Sunday“<br />
bestätigt der Irische Gaststätteninhaber, als er uns zwei Gläser<br />
echtes Guiness zum Essen serviert.<br />
Am nächsten Morgen besteigen wir die Erzbahn in<br />
Richtung Narvik. Dieser berühmte Zug kommt aus Lulea<br />
und hat bald Kiruna erreicht, was zu Deutsch „Schneehuhn“<br />
heißt. Kiruna ist das Zentrum des Erzbergbaus und<br />
die nördlichste Stadt. in Schweden. Sinnigerweise trägt<br />
das zentrale Hotel am Platz den Namen „Ferrum“, um<br />
welches sich die Siedlungen der Anwohner scharen. Die<br />
riesigen Abraumhalden rundum muten an wie eine trostlose<br />
Mondlandschaft. Wir fühlen uns ein wenig an die Spitze<br />
eines Eisberges erinnert, nämlich nur etwa 7 % der Grubenanlagen<br />
befinden sich an der Oberfläche. Schon häufiger<br />
mussten ganze Wohnsiedlungen aus geologischen<br />
Gründen geräumt werden, so etwa auch besagtes Hotel<br />
Ferrum, welches wir bei einem späteren Besuch an anderer<br />
Stelle wieder vorfanden. In westlicher Richtung liegt<br />
der Kebnekaise, der mit 2.117 m höchste Berg Schwedens.<br />
Der Grenzübergang nach Norwegen, Riksgränsen genannt,<br />
war früher ein beliebtes alpines Sommerskigebiet. „Skilaufen<br />
unter der Mitternachtssonne“, so lautete der berühmte<br />
Slogan der Veranstalter. Heute entdecken wir nur noch wenige<br />
Schneefelder als Folge des Klimawandels. Nun geht<br />
es stetig bergab bis auf Seehöhe nach Narvik. Wegen der<br />
besseren Sicht empfiehlt es sich, auf der rechten Seite des<br />
Waggons Platz zu nehmen.<br />
Unter uns sehen wir schließlich die langgezogenen<br />
Wogen des europäischen Nordmeeres. In Narvik angekommen<br />
empfängt uns starker Nieselregen, welcher<br />
uns auf der anschließenden Busfahrt nach Harstad <br />
Regenbogen über dem Trollfjord.<br />
58 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 59
Der durchblick und alle, die sich im Laufe<br />
des Jahres für ihn engagiert haben,<br />
wünschen schöne Weihnachtstage und<br />
einen guten Rutsch ins neue Jahr.<br />
Mitternachtssonne über dem europäischen Nordmeer.<br />
begleiten wird. Nun sind wir an einem zentralen Haltepunkt<br />
der Hurtigruten angekommen. Hier treffen sich Schiffe aus<br />
südlicher Richtung mit Zielpunkt Nordkap/Kirkenes mit<br />
denen, die aus dem hohen Norden südwärts fahren. Beide<br />
Richtungen sind an der Anlegestelle genau ausgeschildert,<br />
um Pannen zu vermeiden. Trotzdem sieht sich das<br />
Schiffspersonal unsere Fahrkarten genau an. Die Schiffe<br />
fahren nahezu zeitgleich los. Unser Boot umrundet nach<br />
Nordwesten noch eine Insel bei etwa 69 Grad nördlicher<br />
Breite, den nördlichsten Punkt unserer Reise und nimmt<br />
dann kontinuierlich Kurs Richtung Süden. Dann sehen wir<br />
sie vor uns: die Vesteralen und die Lofoten, die bizarr rund<br />
700 Meter hoch senkrecht aus dem Meer hervorragen.<br />
Das Wetter ändert sich nunmehr nahezu stündlich, so<br />
scheint gerade einmal die Sonne, als wir uns den Lofoten<br />
nähern. Schließlich fahren wir in den Trollfjord ein, welcher<br />
an einigen Stellen nicht viel breiter als das Schiff lang<br />
ist. Das Wendemanöver, für die Besatzung stets eine neue<br />
Herausforderung, wirkt auf uns faszinierend und wird mit<br />
viel Beifall bedacht. Einige Seeadler überfliegen das tiefgrüne<br />
Wasser und verstärken mit ihrem durchdringenden<br />
Geschrei die einmalige Atmosphäre. Ein Regenbogen über<br />
dem von hohen Felsen eingerahmten Trollfjord rundet das<br />
Stimmungsbild in unvergesslicher Form ab. Wir nähern<br />
uns der Hauptstadt Svolvaer, wo ein etwa einstündiger<br />
Aufenthalt angesagt ist. Auf den Treppen zum Ausgang<br />
drängeln sich schon zahlreiche Passagiere eine Viertelstunde<br />
vor dem Anlegen trotz der freundlichen Information<br />
des Kapitäns, dass dies noch eine Weile dauern werde.<br />
Die Durchsage erfolgt in Norwegisch, Deutsch und Englisch,<br />
hält aber einige Unentwegte nicht davon ab, im Treppenbereich<br />
um jeden Quadratzentimeter Boden zu kämpfen.<br />
Die Sonne meint es diesmal gut, und es ist recht warm. Einige<br />
Passagiere verlassen das Schiff im Sportdress. Sie wollen<br />
sich dieses einmalige Lauferlebnis nicht entgehen lassen:<br />
Trainingslauf im Anblick der bevorstehenden Mitternachtssonne.<br />
Die Verständigung in englischer Sprache klappt<br />
recht gut, und alle haben etwas Interessantes zu erzählen.<br />
Der Weg ist ohne große Hindernisse begehbar, und wir sind<br />
so in Gespräche vertieft, dass wir ganz überrascht plötzlich<br />
vor einer Felswand stehen, welche mehrere 100 Meter senkrecht<br />
in die Höhe geht. Absolut Ende Gelände. Hier wäre<br />
nur noch alpine Kletterausrüstung mit allen Schikanen angesagt.<br />
Wir müssen herzlich über uns lachen und beeilen<br />
uns wieder rechtzeitig an Bord zu sein. Am späten Abend<br />
macht das Hurtigrutenschiff noch einen Stopp in Stamsund<br />
und nimmt dann Kurs in die offene See in Richtung Bodö,<br />
berüchtigt für seine starken Gezeitenströme.<br />
Nun erreicht die Sonne schließlich ihren tiefsten Punkt klar<br />
über dem Horizont. Ihre Strahlen schimmern golden in den<br />
Wellen des Europäischen Nordmeeres, und wir sehen, wie sie<br />
sich dann langsam wieder nach oben bewegt, ein einmaliger<br />
unvergesslicher Anblick. Einige Passagiere vergolden dies<br />
mit einem Glas Rotwein in der Hand, eine nicht gerade billige<br />
Angelegenheit in der norwegischen Gastronomie.<br />
Bodö, direkt am Polarkreis gelegen, wird nachts erreicht.<br />
Die aus Süden kommenden Schiffe legen dort tagsüber<br />
an, in Erwartung der Polarkreistaufe.<br />
Durch einen langen Fjordarm gelangen wir am übernächsten<br />
Morgen nach Trondheim, etwa auf der gleichen<br />
geographischen Breite wie Östersund auf schwedischer<br />
Seite. Noch einmal geht es hinaus in die offene See,<br />
und wir verlassen dann das Schiff nach insgesamt etwa<br />
56 Stunden in Kristiansund, etwa wie das südliche Kristiansand<br />
auf dem gleichen Längengrad wie Siegen gelegen.<br />
Von dort aus geht es per Flugzeug und Bahn über Oslo<br />
und Kopenhagen zurück in die Krönchenstadt.<br />
Wir blicken in dankbarer Erinnerung zurück an diese<br />
eindrucksvolle und erlebnisreiche Rundreise. Eine derartige<br />
Kombinationsfahrt ist auch deswegen zu empfehlen,<br />
weil die Reise mit dem Postschiff dann billiger ist als bei<br />
einzelner Buchung. Die Fahrt mit der Inlandsbahn kann<br />
zudem an zahlreichen Stationen ohne Aufpreis unterbrochen<br />
werden. Manche Touristen nutzen diese Gelegenheit<br />
zu Abstechern in das urwüchsige Hinterland. Hierzu unterbreitet<br />
die Eisenbahngesellschaft zahlreiche spannende<br />
Vorschläge. Informationen unter www. inlandsbanan.<br />
Wie heißt es doch: Der Weg ist das Ziel.<br />
Fotos: Erika und Urs Göckus. Text: Ernst Göckus<br />
Anne Alhäuser, Hans Amely, Christian Bauer,<br />
Karl Becker, Thomas Benauer, Heinz Bensberg,<br />
Gert Bombien, Adele von Bünau, Claudia Chacon-Flores,<br />
Ulla D’Amico, Antonie Dell, Patrick Diehl, Herbert Dielmann,<br />
Sonja Dörr, Helmut Drabe, Ingrid Drabe, Anne Eickhoff,<br />
Friedhelm Eickhoff, Dr. Leif Arne Eickhoff, Julian Felgitsch,<br />
Kerstin Fey, Gudrun Fokken, Prof. Hans-Peter Fries, Erika Graff,<br />
Nadine Gerhard, Erika Göckus, Ernst Göckus, Urs Göckus, Thomas<br />
Greiner, Bettina Goßhaus-Lutz, Maximilian Goßhaus-Lutz, Gertrud<br />
Hein-Eickhoff, Jörn Heller, Renate Helm, Charlotte Henke, Arndt Hensel,<br />
Karoline Hermann, Eva-Maria Herrmann, Guido Heupel, Erna Homolla,<br />
Heike Hütwohl, Kimberly Hütwohl, Ronny Jäger, Ulrich Jud, Heinz<br />
Hermann Katz, Wolfgang Kay, Erich Kerkhoff, Wolfgang von Keutz,<br />
Sigrid Kobsch, Olaf Koplin, Geli Kreutter, Olaf Kurz, Dr. Ingeborg<br />
Längsfeld, Jörn Lagemann, Dr. Ingrid Leopold, Wilfried Lerchstein,<br />
Friedhelm Limburger, Horst Mahle, Oliver Mahle, Günter-Herman<br />
Matthes-Arongagbor, Armin Maxeiner, Jörgen Meister, Dieter Moll,<br />
Gudrun Neuser, Matthias Neuser, Bettina Neuß, Marion Ortmann, Wolfgang<br />
Paesler, Rita Petri, Bernadette von Plettenberg, Karin Piorkowski, Birgit<br />
Rabanus, Tessie Reeh, Hartmut Reeh, Volker Reichmann, Andrea Richter,<br />
Jürgen Ritter, Willi Scheffel, Nicole Scherzberg, Stephan Schliebs, Andreas<br />
Schmidt, Hans-Rüdiger Schmidt, Christel Schmidt-Hufer, Astrid E.<br />
Schneider-Mareski, Tilla-Ute Schöllchen, Ulrich Schöllchen, Ulla Schreiber,<br />
Kirstin Schrimpf, Eva Schumacher, Helga Siebel-Achenbach, Bruno Steuber,<br />
Heinz Stötzel, Carla Strehlau, Dr. Louisa Thomas, Renate Titze, Dieter Tröps,<br />
Angelika van Vegten, Lukas Vehn, Ulli Weber,<br />
Rüdiger Zimmermann, Ulrike Zöller<br />
60 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 61
Bald also wieder Weihnachten!<br />
Und wieder der<br />
Gesang der Engel mit ihrer<br />
Verkündigung des Friedens,<br />
den wir wohl selten so sehnsüchtig<br />
herbeigewünscht haben<br />
wie gerade jetzt, wo er uns<br />
wieder und wieder abhanden<br />
kommt, weltpolitisch wie zwischenmenschlich…<br />
Es ist kein Zufall, dass<br />
der Gesang der Engel zu allen<br />
Zeiten, gerade auch den<br />
unfriedfertigen, so reichen<br />
literarischen Widerhall fand,<br />
bei frommen wie bei nicht so frommen Menschen. Eine der<br />
schönsten und vielfältigsten Sammlungen weihnachtlicher<br />
Texte ist immer noch die Anthologie des Theologen und Bürgerrechtlers<br />
Friedrich Schorlemmer, die unter dem Titel „Dezembernacht“<br />
von A bis Z (nach ihren Autoren) Gedichte und<br />
Geschichten zur Advents- und Weihnachtszeit in einem Band<br />
vereint - eine wahre Fundgrube für Weihnachtsbewegte, dazu<br />
mit seinem grünem Leineneinband ein erfreulicher Vertreter<br />
aus der Kategorie des schönen Buches, das mit seinem äußeren<br />
Erscheinungsbild auch seinem (hier zweifarbig gesetzten)<br />
Inhalt entspricht.<br />
Was die Schönheit von<br />
Büchern betrifft, so darf<br />
man hier getrost (ohne allzu<br />
unfair zu sein) die norwegische<br />
Künstlerin Lisa Aisato an<br />
erster Stelle nennen, die mit<br />
ihrem atemberaubenden Werk<br />
„Alle Farben des Lebens“ auch<br />
hierzulande für beträchtliches<br />
Aussehen gesorgt hat. So<br />
umfassend, poetisch, witzig,<br />
fantasievoll und verschwenderisch<br />
in Formen und Farben<br />
hat man den Verlauf des<br />
menschlichen Lebens samt all<br />
seiner Hoffnungen, Leiden, Ängste und Träume wohl noch<br />
nie illustriert gesehen.<br />
Dieses Jahr nun beglückt uns Aisato mit einer fulminanten<br />
neuen Version von Charles Dickens’ „Weihnachtsgeschichte“,<br />
die nicht nur zu den wichtigsten<br />
Texten der britischen Literatur gehört, sondern mit ihrer liebenswerten,<br />
jedenfalls immer liebenswerter werdenden Fi-<br />
Buchbesprechung<br />
Endlich: Weihnachten!<br />
Endlich: Frieden auf Erden!<br />
Buchtipps zur Unterstützung himmlisch-mitmenschlicher Fertigkeiten<br />
Radius-Verlag, 20,00 Euro,<br />
ISBN 978-3-87173-526-4<br />
Woow Books, 26,00 Euro,<br />
ISBN 978-3-96177-071-7<br />
Woow Books, 26,00 Euro,<br />
ISBN 978-3-03967-002-4<br />
gur des Scrooge ein zeitlose<br />
Erinnerung daran ist, dass die<br />
Durchschlagskraft der Weihnachtsbotschaft<br />
in hohem<br />
Maße davon abhängt, ob es<br />
uns gelingt, die eigene Engherzigkeit<br />
und Bitterkeit zu<br />
überwinden, um wieder neu<br />
Dankbarkeit empfinden und<br />
Güte üben können. Scrooge<br />
ist eben nicht nur der Typ um<br />
die Ecke, sondern auch der in<br />
den eigenen vier Wänden.<br />
Übersetzt wurde Aisatos<br />
Dickens von der phänomenalen<br />
Gabriele Haefs, die seit 25 Jahren mit der ihr eigenen<br />
Sprachsensibiliät aus dem Norwegischen, Dänischen und<br />
Englischen Bücher namhafter Autoren ins Deutsche überträgt,<br />
was ihr unter anderem den Gustav-Heinemann-Friedenspreis<br />
sowie den Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises<br />
für ihr übersetzerisches Gesamtwerk eingetragen hat.<br />
Nicht ganz so preisüberhäuft<br />
ist der Autor der<br />
folgenden Weihnachtspublikation.<br />
Auch wird er sich mit<br />
seinen Texten nicht in den<br />
Rang der Erstgenannter hinaufschwingen<br />
können. Da er<br />
aber zum Autorenteam des<br />
durchblick gehört und der Verlag<br />
am Eschbach dieses Jahr<br />
nun mal so freundlich war,<br />
seine gesammelten Adventsund<br />
Weihnachtsgedichte herauszubringen,<br />
ist ein Hinweis ISBN 978-3-98700-037-9<br />
Eschenbach, 10,00 Euro,<br />
auf des Autors „Schöne Bescherung“<br />
an dieser Stelle dann vielleicht doch erlaubt.<br />
Wie wär’s, wenn wir wie Weihnachten<br />
im Alltag noch vom Frieden sängen,<br />
die leisen Töne jederzeit<br />
durch unsre groben Worte drängen,<br />
wenn wir nicht alles immer nur<br />
so ausnahmslos von uns aus dächten<br />
und nach dem Motto „Freu’ dich, Welt!“ / die Welt noch<br />
mehr zum Lachen brächten,<br />
wenn wir beherzt mit wachem Blick / und, ohne stets auf<br />
uns zu schielen,<br />
vorbehaltlos offenherzig<br />
allen Menschen wohlgefielen?<br />
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Ein Leben für die Kunst<br />
Erinnerungen an Carmen Klein<br />
Auch <strong>2023</strong> bleibt das „4Fachwerkmuseum in Freudenberg“<br />
seiner Tradition treu, am Jahresende die<br />
Bilder verstorbener Siegerländer Künstlerinnen und<br />
Künstler auszustellen. In diesem Jahr fiel die Wahl<br />
auf die bekannte Siegener Malerin Carmen Klein.<br />
Die Malerin Carmen Klein wurde am 8. August<br />
1890 in Siegen, Hohler Weg 1, als Jüngste von 6<br />
Kindern in eine wohlhabende Familie mit einem<br />
wunderschönen Zuhause geboren. 1879 hatte der Vater<br />
den Bau einer großzügigen Villa im Renaissance-Stil am<br />
Giersberg veranlasst. Der große Saal und alle Zimmer waren<br />
fürstlich eingerichtet, die Decken des Erkers sowie<br />
das Treppenhaus waren von einem Maler der Düsseldorfer<br />
Schule ausgemalt worden. Zur Villa gehörten ein Gartenhaus<br />
und ein Tempelchen mit Grotte, sowie eine Gartenanlage<br />
mit Springbrunnen. Zum Vergnügen der Kinder gab<br />
es viele Tiere, –Truthähne und Pfauen, Tauben und Hühner.<br />
Nachdem der Vater 1936 im Alter von 84 Jahren verstorben<br />
war, konnte die Familie die Kosten des Hauses<br />
nicht mehr aufbringen und verkaufte den Besitz 1938 an<br />
die Familie Waldrich. Bei der Bombardierung Siegens<br />
1945 wurde das Haus teilweise zerstört und ohne das obere<br />
Stockwerk wieder aufgebaut. Die ursprüngliche Villa ist<br />
auf der abgebildeten Kreidezeichnung von Carmen Klein<br />
festgehalten. 1981 hatte die Stadt Siegen das Haus als<br />
„Zentrum von Kultur und Wissenschaft“ angemietet, – viele<br />
Ausstellungen fanden dort statt.<br />
Carmen war Schülerin in Stift Keppel. Früh erkannte<br />
man ihre Begabung und sie erhielt privaten Kunstunterricht<br />
von ihrer 10 Jahre älteren Cousine, - der Malerin<br />
Emmy Dresler, die in München zeitweise bei Kandinski<br />
ausgebildet worden war und nach ihrer Rückkehr in der<br />
Burgstraße 5 lebte, wo sie später eine Kunststube unterhielt<br />
und Werke Siegerländer Künstler ausstellte.<br />
Ab 1911 besuchte Carmen die Kunstgewerbeschule in<br />
Köln. Unterbrochen wurde die Ausbildung durch den Ersten<br />
Weltkrieg. Carmen kehrte nach Siegen zurück, um in<br />
den Kriegsjahren bei den Eltern zu sein. Von 1917 bis 1922<br />
setzte sie ihre künstlerische Tätigkeit in Berlin fort. Bei<br />
Professor Kurau erlernte sie Portrait – und Aktzeichnen.<br />
Die Vorsitzende des Berliner Künstlerinnenvereins, - die<br />
Grafikerin Meta-Cohn-Hendel, bildete sie in unterschiedlichen<br />
Techniken wie Aquarellmalerei, - Blumen auf Japanpapier,<br />
Grafik, Radierungen, Holzschnitt, Tuschezeichnen<br />
und Steindruck aus.<br />
Als Carmen 1922 wieder nach Siegen zurückgekehrt war,<br />
widmete sie sich intensiv der Darstellung von Blumen, sowohl<br />
in Aquarell als auch mit dem Ölstift und Ölkreide. Noch<br />
bis 1933 verbrachte sie jedes Jahr einige Wochen in Berlin.<br />
Die Stadt war in den 20er Jahren das kulturelle Zentrum<br />
Deutschlands und neben Paris und London die europäische<br />
Kulturmetropole schlechthin. In Berlin hatte sich die Künstlerin<br />
einem anthroposophischen Freundeskreis angeschlossen,<br />
der ihr Denken maßgeblich beeinflusste. <br />
64 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 65
Bildunterschriften Seite 64 oben: Geburtshaus von Carmen Klein,<br />
darunter Portrait von Carmen Klein. Seite 66 oben: 4 Lithographien<br />
von Siegen, unten und Seite 67 oben: Landschaft in Bühl, darunter<br />
Linolschnitt und Graphik mit Eichhörnchen.<br />
In den 1930er Jahren entstanden viele Siegener<br />
Stadtansichten, die Carmen auf lithographischem<br />
Papier zeichnete, auf Stein übertragen<br />
ließ, und als Lithografie druckte. Seit Zerstörung<br />
der Stadt in den letzten Kriegstagen haben<br />
sie einen unschätzbaren Erinnerungswert. Aus<br />
einer Gemeinschaftsausstellung der Malerin mit<br />
dem Künstlerehepaar Hans und Hanna Achenbach<br />
entwickelte sich die „Arbeitsgemeinschaft<br />
Siegerländer Künstler“, wo alle namhaften Maler<br />
und Malerinnen ihrer Zeit Mitglied waren<br />
und die Möglichkeit hatten, in Carmens Elternhaus<br />
ihre Bilder einem interessierten Publikum<br />
zu zeigen.<br />
Der Zweite Weltkrieg brachte schwere<br />
Schicksalsschläge für Carmen Klein: 1944<br />
verlor sie ihre Mutter, – 1945 wurde das Haus,<br />
in dem sie ihre Kindheit verbracht hatte, durch<br />
Bomben getroffen und brannte aus. Gegen<br />
Kriegsende wurde sie zu einer Bauernfamilie<br />
in das Dorf Bühl bei Freudenberg evakuiert.<br />
Ihre Erlebnisse in dieser Zeit beschreibt sie in ihren<br />
Tagebuchaufzeichnungen: „So haben wir nach schicksalsschweren<br />
Tagen und Nächten Aufnahme in eine fremde Häuslichkeit<br />
in einem kleinen Dorfe des Siegerlandes gefunden.<br />
Gemeinsames Erleben der letzten Wochen, die immerwährende<br />
Spannung, der tägliche Alarm, Tiefflieger, Angriffe auf<br />
Siegen und Umgebung haben uns immer stärker miteinander<br />
verbunden bis die Amerikaner das Dorf stürmten…“Nach<br />
dem Ende der Kämpfe lernte Carmen die Natur lieben. „Die<br />
Landschaft lockt mich“, fährt sie fort. „Ich beginne wieder zu<br />
malen.“ Viele Blumenbilder und Landschaftsaquarelle entstanden<br />
in dieser Zeit. Nach Kriegsende wechselte Carmen<br />
mehrmals ihren Wohnsitz, bis sie ab 1955 im Haus der Familie<br />
Kreutter eine Bleibe fand. Ihren Lebensabend verbrachte<br />
sie im DRK – Altenheim Neunkirchen Salchendorf. Am<br />
10. Mai 1978 ist sie dort gestorben.<br />
Nach Aussage nahestehender Familienangehöriger war<br />
sie unglaublich bescheiden und von feinem Wesen, sehr<br />
gebildet, geistig wach und aufmerksam.<br />
Fotos und Text: Dr. Ingrid Leopold<br />
stellv. Vorsitzende des 4Fachwerk Vereins<br />
Diese Ausstellung im 4Fachwerkmuseum in<br />
Freudenberg, Mittelstraße 4-6 ist noch bis<br />
zum 21. Januar 2024 zu sehen.<br />
Die Öffnungszeiten sind mittwochs, samstags und sonntags<br />
jeweils von 14.00 bis 17.00 Uhr. Der Eintritt beträgt 3 Euro<br />
66 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 67
Aus der Region<br />
ALTERAktiv feierte 20-Jähriges<br />
C i t y-Galerie<br />
Blicken auf erfolgreiche 20 Jahre Einsatz für Belange der älteren Generation in Siegen-Wittgenstein zurück.<br />
Günter Hensch führte durch die Feier. Helmut Kneppe, Vorsitzender des Kuratoriums Deutsche Altershilfe; Angela<br />
Jung, stellvertretende. Bürgermeisterin der Stadt Siegen; André Jung, stellvertretender Landrat des Kreises Siegen-<br />
Wittgenstein und Alois Michalek, Vorsitzender des Vereins ALTERAktiv Siegen Wittgenstein e.V. bedankten sich für den<br />
vorbildlichen Einsatz der vielen ehrenamtlich tätigen Mitglieder (von links).<br />
Aus dem Referat von<br />
Helmut Kneppe:<br />
„ALTERAktiv ist ein großartiges<br />
Beispiel für erfolgreiches<br />
ehrenamtliches Engagement zur<br />
positiven Gestaltung von Altersbildern<br />
in der Gesellschaft.<br />
ALTERAktiv ist gelebte Haltung.<br />
Ohne ehrenamtliches Engagement<br />
würde unsere Gesellschaft<br />
und damit wir nicht so leben<br />
können, wie wir dies heute tun.<br />
Ehrenamtliches Engagement<br />
gestaltet positive Lebensqualität<br />
mit doppeltem Nutzen: für die<br />
Engagierten und die Nutzer, eine<br />
klassische Win-Win-Situation.“<br />
„Mutter“<br />
des Senecafés,<br />
sorgt<br />
seit vielen<br />
Jahren<br />
verlässlich<br />
für eine ungezwunge<br />
Lernathmosphäre.<br />
Die Rikschafahrten waren Publikumsmagnet! Wie<br />
ein König in seiner Kutsche durch die Stadt gefahren<br />
zu werden, begeistere viele Besucher.<br />
Urgestein im<br />
Senecafé, zuverlässiger<br />
Helfer<br />
bei allenProblemen<br />
mit PCs, Tabletts<br />
und Handys.<br />
Er versorgte zur<br />
Feier des Tages<br />
Besucherinnen<br />
und Besucher mit<br />
Grillürstchen.<br />
Antonie Dell Herrmann Wilhelm Klaus Reifenrath<br />
Alle Fotos: ALTERAktiv<br />
Aus den Grußworten von<br />
Angela Jung + Andre Jung<br />
Beide hoben die Bedeutung<br />
von ALTERAktiv für die Stadt<br />
Siegen und den Landkreis<br />
Siegen-Wittgenstein hervor.<br />
Im Namen ihrer Vorgesetzten<br />
betonten sie die<br />
Wichtigkeit des Vereins für<br />
unsere Region. „Das vielfältige<br />
Angebot ehrenamtlicher<br />
Tätigkeiten fördert ein<br />
Altersbild, das dem üblichen<br />
Altersbild von Hilfsbedürftigkeit<br />
und Schwäche widerspricht<br />
und Mut macht, sich<br />
aktiv einzubringen.“<br />
Tausendsassa des<br />
Vereins. Zuständig<br />
fürs Repaircafé<br />
und Fahrradwerkstatt.<br />
Auch „Radeln<br />
ohne Alter“<br />
mit der Rikscha<br />
ist ihm und seinen<br />
Mitradlern zu<br />
verdanken.<br />
Kommerz, Kultur und Wissenschaft in Feierlaune<br />
Zehn Tage feierte die City-Galerie in Siegen ihr 25-jähriges<br />
Jubiläum. Mit spannenden Aktionen wie einer<br />
Prinzessinnenparade im Walt Disney Stil oder dem beliebten<br />
Model Contest mit Joachim Llambi als Juror, wurden<br />
Besucherinnen und Besucher in die Ladenstraße auf drei Ebenen<br />
unter dem gewölbten Glasdach gelockt. Zur offiziellen<br />
Eröffnungsfeier mit prominenten Frauen und Männern aus<br />
Politik und Wirtschaft wurde feierlich eine große Geburtstagstorte<br />
angeschnitten. Während Pandemie war der Verkauf erheblich<br />
eingeschränkt und Corona-Test-Zentren verhinderten<br />
den Leerstand. Später übernahm auch die Uni Siegen leere<br />
Räume und zum Jubiläum kam der „Social Science Pop-Up-<br />
Store“ mit einem Forschungsprojekt für interessierte Passanten,<br />
in dem zu sozialwissenschaftlichen Fragen rund um Konsum<br />
und dessen Bedeutung geforscht wurde.<br />
Zum Jubiläum bezog sogar das MGK (Museum für Gegenwartskunst<br />
Siegen) einige Räume, um auf die laufende<br />
Ausstellung des israelischen Film- und Video-Künstlers Omer<br />
Fast aufmerksam zu machen. In sieben Szenen seines 3D<br />
Films hinterfragt Fast die Kraft des Bildes als Botschaft. Es<br />
geht um die Frage, wie Bilder wirken und welche politische<br />
Macht dadurch in ihnen steckt. Bei der Vorstellung seines<br />
Projekts erklärte er: „Der Film ist eine langsame Choreografie<br />
mit Menschen, die in einer eingefrorenen Pose verharren.<br />
Es sind kleine Mini-Dramen“. In seinen Arbeiten überlagern<br />
sich oft Dokumentation und Fiktion. Omer Fast ist seit Herbst<br />
Professor für Film an der Hochschule für bildende Künste in<br />
Hamburg. Weitere Informationen können über die dazugehörige<br />
Web-App abgerufen werden.<br />
Die Galerie erwies sich über die Jahre als robust und flexibel,<br />
denn durch das Onlinegeschäft hatte sich der Handel<br />
rasant verändert. Am Anfang hatte sich manch ein Siegener<br />
gewundert, dass am Bahnhof „Konkurrenz“ zur Kölner Straße<br />
entstand. Doch die steile Einkaufsstraße in der Oberstadt<br />
war eher bei der betuchteren Schicht mit ihren feinen, kleinen<br />
Boutiquen und Edelläden beliebt. Für die Normalverbraucher<br />
war alles schlicht viel zu teuer.<br />
In den späten 90er Jahren wagte sich ein Projektmanagement-Team<br />
in Bahnhofsnähe eine Einkaufsgalerie zu entwickeln,<br />
die dann 1998 im Oktober eröffnet wurde. Eigentümer<br />
ist DB Real Estate, eine Tochter der Deutschen Bank. Bei den<br />
meisten Siegenern aller Generationen und den vielen Besuchern<br />
aus dem Umland wurde die neue Shoppingmeile sehr<br />
gut angenommen. Sie bietet einen ausgewogenen Branchenmix<br />
aus Geschäften und Gastronomie für jeden Gel<strong>db</strong>eutel. So<br />
heißt es in der „City-Galerie aktuell“ vom 28.09.<strong>2023</strong> „Als<br />
vor einem Vierteljahrhundert das Center eröffnet wurde, war<br />
es ein großer Tag für die gesamte Region. Siegen war wieder<br />
die Nummer 1 im südwestfälischen Einzelhandelsgeschehen“.<br />
Neben dem Siegberg, dem historischen Stadtkern, wurde<br />
so ein zweites attraktives Zentrum geschaffen und damit das<br />
Stadtbild grundlegend geändert. Mit dem Umzug der Universität<br />
kamen auch viele junge Menschen in die Oberstadt. Es<br />
wächst Neues rund um die Nikolaikirche, Oberes und Unteres<br />
Schloss. Kleine Läden, neue Bars und Cafés, Suppenküchen<br />
und Pop-Up-Stores erobern die Altstadt. Alles, was das<br />
junge Publikum sucht.<br />
Das Thema Oberstadt und Unterstadt polarisiert. Ist es ein<br />
Generationenkonflikt? Mit Toleranz von beiden Seiten, den<br />
Alteingesessenen und den Neu-Siegenern, wäre es ein neues<br />
Miteinander, das sich alle wünschen sollten. Tessie Reeh<br />
Die Kraft des Bildes als Botschaft.<br />
Foto: Museum für Gegenwartskunst Foto: City Galerie<br />
68 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 69
durchblick verlost Freikarten<br />
für: Christmas with Friends<br />
Wunderschön und einzigartig! – so beschreibt noch heute das<br />
faszinierte Publikum die erste Siegener Adventsgala Fresh X-<br />
MAS, die 2019 in der Siegerlandhalle stattgefunden hat. Wer<br />
dabei sein konnte, erinnert sich: eine spannende Mischung aus Soul,<br />
Gospel, Kirchenliedern und klassischen Klängen, unterstrichen von eindrücklichen<br />
Texten und bewegenden Dance-Performances. Eine besondere<br />
Atmosphäre, die den Zauber der Weihnachtszeit spiegelte. Für die<br />
lang ersehnte zweite Auflage hat sich das Projekt inhaltlich und musikalisch<br />
weiterentwickelt: „Wir wollen unsere Freude an der Musik und<br />
der bewegenden Weihnachtsbotschaft mit anderen Menschen teilen,“ erzählt<br />
die begeisterte Projektleiterin Juliane Dreisbach aus Freudenberg.<br />
Sonntag, 10. Dezember <strong>2023</strong> ab 17.00 Uhr<br />
Siegerlandhalle Siegen, Koblenzer Straße 151<br />
Gewinnen können Sie<br />
3 x 2 Eintrittskarten,<br />
wenn Sie bis 1. Dezember eine<br />
Nachricht mit Ihrem Namen,<br />
Adresse, Telefonnummer<br />
und dem Vermerk<br />
„Freikarten“ senden an:<br />
Redaktion durchblick<br />
Marienborner Str. 151<br />
57074 Siegen<br />
gewinnspiel@durchblick-siegen.de<br />
Die Gewinner werden telefonisch<br />
benachrichtigt.<br />
Die Tickets werden Ihnen<br />
bis zum 5. Dezember <strong>2023</strong><br />
direkt von uns zugesandt.<br />
Die Gewinner der letzten Verlosung:<br />
Sazerac Swingers<br />
Heimhof-Theater Burbach<br />
Je zwei Karten erhielten:<br />
Ingeborg Klotz, Bad Berleburg;<br />
Uta Sonntag, Kirchhundem und<br />
Theresa Kramp, Siegen<br />
Kultur erleben und mit allen Sinnen genießen –<br />
Hilchenbach und Erndtebrück bieten dazu viele Gelegenheiten.<br />
Fr. 08.12. 16 Uhr<br />
Gebr.-Busch-Theater<br />
Reinhard Horn: „Weihnachten<br />
unterm Sternenzelt!“<br />
Das Kinder-Weihnachts-<br />
Konzert, bei dem kräftig<br />
mitgesungen werden darf.<br />
So. 31.12. 19.30 Uhr<br />
Ev. Kirche Hilchenbach<br />
Barrockkonzert zur Silvesternacht<br />
– mit Musikern<br />
der Philharmonie Südwestfalen.<br />
Das Konzert hat<br />
eine langjährige Tradition.<br />
So. 21. 01. 17 Uhr<br />
Konventsaal Stift Keppel<br />
Kammermusik mit Musikern<br />
der Philharmonie<br />
Südwestfalen – sie präsentieren<br />
ihr Programm „Une<br />
Matinée française“.<br />
Karten und Informationen:<br />
Gebr.-Busch-Kreis e.V., Tel. 02733/53350<br />
www.gebrueder-busch-kreis.de / www.proticket.de<br />
Sa. 01. 03. 20 Uhr<br />
Gebr.-Busch-Theater<br />
William Wahl: Nachts sind<br />
alle Tasten grau – ein<br />
Soloabend des Kölner<br />
basta-Sängers und Klavierkabarettisten.<br />
Nicola Veit<br />
Rechtsanwältin und Notarin<br />
Rathausstraße 1<br />
57234 Wilnsdorf<br />
02739-1049<br />
info@rechtsanwaeltin-veit.de<br />
www.rechtsanwaeltin-veit.de<br />
Tätigkeitsschwerpunkte:<br />
Grundstücksrecht<br />
Verkehrsrecht<br />
Erb- und Familienrecht<br />
Mitglied<br />
im<br />
AnwaltVerein<br />
VertrauensAnwalt<br />
Senioren-Service-Stellen<br />
im Kreis Siegen-Wittgenstein<br />
Stadt Siegen<br />
Rathaus Weidenau 0271/404-2238<br />
Weidenauer Str. 211-213 57076 Siegen<br />
Termine nach Vereinbarung<br />
k.fey@siegen.de<br />
Stadt Siegen<br />
Haus Herbstzeitlos 0271/404-2434<br />
Marienborner Str. 151 57074 Siegen<br />
montags und mittwochs 09-12 Uhr<br />
v.reichmann@siegen.de<br />
Gemeinde Neunkirchen<br />
Bettina Großhaus-Lutz 02735/767-200<br />
Bahnhofstr. 3 57290 Neunkirchen<br />
b.grosshaus-lutz@neunkirchen-siegerland.de<br />
Stadt Netphen<br />
Kristin Kayser 02738/603-145<br />
Amtsstr. 6 57250 Netphen<br />
k.kayser@netphen.de<br />
Stadt Hilchenbach<br />
Gudrun Roth 02733/288-229<br />
Markt 13 57271 Hilchenbach<br />
g.roth@hilchenbach.de<br />
Stadt Bad Laasphe<br />
Maike Thielmann 02752/909-153<br />
Mühlenstr. 20 57334 Bad Laasphe<br />
m.thielmann@bad-laasphe.de<br />
Bad Berleburg<br />
Silke Weller 02751/923-268<br />
Poststr. 42 57319 Bad Berleburg<br />
s.weller@bad-berleburg.de<br />
Gemeinde Erndtebrück<br />
02753/605-0<br />
Talstraße 27 57339 Erndtebrück<br />
info@erndtebrück.<br />
Gemeinde Burbach<br />
Birgit Meier-Braun 02736/45-56<br />
Eicher Weg 13 57299 Burbach<br />
b.meier-braun@burbach-siegerland.de<br />
Stadt Freudenberg<br />
Tanja Hensel-Glöckner 02734/43-174<br />
Mórer Platz 1 57258 Freudenberg<br />
t.gloeckner@freudenberg-stadt.de<br />
Gemeinde Wilnsdorf<br />
Jutta Schmidt 02739/802-129<br />
Marktplatz 1 57234 Wilnsdorf<br />
j.schmidt@wilnsdorf.de<br />
Seniorenberatung Kreuztal:<br />
Diakoniestation im Haus der Diakonie, Martin-Luther-Str. 2 57223 Kreuztal<br />
Katja Ermert-Weise 02732/582470<br />
seniorenberatung@diakoniestation-kreuztal.de<br />
70 durchblick 4/<strong>2023</strong>
montags:<br />
Wiederkehrende Termine<br />
14.00 Montagscafé des<br />
DRK–Siegen Nord e.V.,<br />
Weidenau, Schneppenkauten<br />
1, 0271/76585<br />
18.00 Lese- und Literaturkreis<br />
mit Gustav Rinder,<br />
Lebendiges Haus e.V<br />
Siegen, Melanchtonstr. 61,<br />
0271/70328-46<br />
20.30 Tangosalon: Milonga,<br />
Tango Argentino – Gefühle<br />
tanzen, Kulturhaus Lÿz<br />
Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />
Jeden 1. Montag<br />
14.00-16.00 Kreuztaler<br />
Repaircafé, Dietrich-Bonhoeffer-Hs.,<br />
Leipziger Str. 6<br />
0160 / 977 861 15<br />
19.00 Trauergruppe der<br />
Amb. Hospizhilfe, Stift. Diakoniestation<br />
Kreuztal, Ernsdorfstr.<br />
3, 02732/1028<br />
20.00 Tango Schnupperkurs<br />
(bis 21 Uhr),<br />
anschließend Tangosalon,<br />
Kulturhaus Lÿz Siegen, St.-<br />
Johann-Straße 18<br />
Jeden 2. Montag<br />
10.00 Trauercafé der<br />
Amb. ökumenischen Hospizhilfe<br />
Siegen e.V., „Haus<br />
Herbstzeitlos“ Siegen,<br />
0271/23602-67<br />
15.15 Montagsgespräch<br />
des „Bund der Vertriebenen“<br />
Siegen, Seilereiweg 6<br />
0271/82838<br />
18.30 „Anders Altern“<br />
Gruppe für gleichgeschlechtlich<br />
Lebende und Liebende,<br />
„Haus Herbstzeitlos“ Siegen,<br />
0271/404-2434<br />
Jeden 4. Montag<br />
14.30-16.30 Spielenachmittag,<br />
AWO<br />
Seniorenzentrum Erndtebrück,<br />
Struthstr. 4, <br />
02753/5077-40<br />
Letzter Montag<br />
10.00 Stadteilfrühstück,<br />
Stadtteilbüro FES & MGH<br />
Kreuztal, Danziger Str. 2<br />
02732/3790<br />
16.30 Hayatın içinden<br />
– Selbsthilfegruppe für<br />
pflegende Angehörige (in<br />
türkischer Sprache), Verein<br />
De.-Türk. Akademiker e.V.<br />
Siegen, Hagener Str. 75<br />
0271/67 34 72 39<br />
18.30 Selbsthilfegruppe<br />
Asthma und Bronchitis<br />
„Haus Herbstzeitlos“ Siegen,<br />
02737/3308<br />
dienstags:<br />
Jeden 1. Dienstag<br />
15.30-17.00 Smartphone-Treff,<br />
AWO Seniorenzentrum<br />
Erndtebrück,<br />
Struthstraße 4, Information:<br />
0172/42861-50<br />
16.15 SHG Angehörige<br />
von Menschen mit Demenz,<br />
Siegerlandzimmer in<br />
der Siegerlandhalle, Anmeldung:<br />
0271/67347239<br />
17.00 Treffen der SHG für<br />
Hörgeschädigte, Ev. Martini-Kirchengemeinde<br />
Siegen,<br />
St. Johann Str. 7, Brigitte<br />
Schmelzer 02737/93470<br />
20.00 SHG für Angehörige<br />
psychisch Kranker, (alle<br />
Altersgruppen „Haus Herbstzeitlos“<br />
Siegen<br />
Jeden 2. Dienstag<br />
19.00 Vorwärts-Chor,<br />
städtisches Seniorenzentrum<br />
„Haus Herbstzeitlos“ Siegen,<br />
Jeden 3. Dienstag<br />
15.00 Treffen der Heinzelwerker<br />
städtisches<br />
Seniorenzentrum „Haus<br />
Herbstzeitlos“ Siegen, Marienborner<br />
Str 151. Helfer<br />
sind sehr willkommen!<br />
15.30-17.00 Smartphone-Treff,<br />
AWO Seniorenzentrum<br />
Erndtebrück,<br />
Information: Aufwind<br />
Jugendhilfe GmbH, Julia<br />
Trettin 0172/42861-50<br />
15.30 Smartphonecafé,<br />
Digitale Themennachmittage.<br />
Stadtteilbüro FES<br />
& Mehrgenerationenhaus<br />
Kreuztal, Danziger Str. 2,<br />
02732/3790<br />
Jeden 4. Dienstag<br />
17.30-19.00 Gesprächskreis<br />
der SHG für Angehörige<br />
von Menschen mit Demenz,<br />
Caritas Tagespfl. St.<br />
Raphael Burb., Steinhardtstr.<br />
4 0271/67347239<br />
Jeden letzten Dienstag<br />
14.30-16.00 Café Auszeit<br />
Gesprächskreis für pflegende<br />
Angehörige, mit der<br />
Gruppe Lebensfreude, Otto-<br />
Reiffenrath-Haus Neunkirchen,<br />
0271/67 34 72 39<br />
17.30-19.00 Gesprächskreis<br />
der SHG für Angehörige<br />
von Menschen mit Demenz,<br />
Caritas Tagespfl. St.<br />
Raphael Burb., Steinhardtstr.<br />
4 0271/67 34 72 39<br />
mittwochs:<br />
9.00 Ü55-Fitness, (nicht<br />
in den Ferien) Stadtteilbüro<br />
FES & MGH Kreuztal, Danziger<br />
Str. 2 02732/3790<br />
9.00 Wandern, Nordic<br />
Walking, ab Wanderparkplatz<br />
Siegen, Rosterbergstraße,<br />
Günter Dickel,<br />
0271/3345-66<br />
10.00 Wanderungen, ca.<br />
5 km des „Interkulturelles<br />
Seniorennetzwerk“ ab<br />
Siegerl.-Center Weidenau,<br />
Alfonso López García<br />
0271/42517<br />
13.00-17.00 ALTERAktiv<br />
Fahrrad-Reparatur-Treff<br />
Selbsthilfe Werkstatt Siegen,<br />
Sandstraße 20, Innenhof,<br />
Info: Klaus Reifenrath,<br />
0171/88214-20<br />
14.00 Hilfen für zu Hause<br />
des Diakonischer Freundeskreises<br />
Siegen-Süd,<br />
Diakonie Siegen-Eiserfeld,<br />
Mühlenstr. 7<br />
14.00-17.00 Taschengel<strong>db</strong>örse<br />
Siegen, MGZ,<br />
Martinigemeinde Siegen,<br />
St.-Johannstraße 7,<br />
0271/23460-66<br />
15.30 Geselliger Nachmittag<br />
Lebendiges Haus<br />
e.V Siegen, Melanchtonstr.<br />
61, 0271/23166-79<br />
Wir haben die passenden Veranstaltungen für Sie:<br />
• Sprachen (von Arabisch bis Türkisch)<br />
• Computerkurse (Grundlagen, Internet, Office u. a.)<br />
• Vorträge | Café-Zeit im KrönchenCenter<br />
• Gesundheitsangebote und vieles Andere mehr.<br />
VHS Siegen, KrönchenCenter, Markt 25, 57072 Siegen<br />
Internet: www.vhs-siegen.de; E-Mail: vhs@siegen.de<br />
Telefon: 0271 404-3000<br />
Jeden 1. Mittwoch<br />
10.00 Trauercafé Regenbogen<br />
der ambul. Hospizhilfe,<br />
Diakonistation Kreuztal, Ernsdorfstraße<br />
3, 02732/1028<br />
15.00 Seniorennachmittag<br />
des Heimatvereins Burbach-<br />
Niederdresselndorf, Alte Schule,<br />
0273/67726<br />
15.00 Frauenzimmer,<br />
Frauencafé des DRK-Siegen-<br />
Niederschelden, Josefstraße<br />
1, 0271/354962<br />
15.30 Selbsthilfegruppe<br />
Angehörige von Menschen<br />
mit Demenz, Repair-Café der<br />
Klimawelten Hilchenbach, Kirchweg<br />
17 0271/67 34 72 39<br />
17.00 Smartphonecafé,<br />
Hilfe rund um Handy Laptop<br />
und Co., Stadtteilbüro FES &<br />
Mehrgenerationenhaus Kreuztal,<br />
Danziger Str. 2<br />
02732/3790<br />
19.30 Treffen der Heimatfreunde<br />
Trupach, Kapellenschule<br />
Si.-Trupbacher Str. 34,<br />
0271/371022<br />
Jeden 2. Mittwoch<br />
14.30-16.30 Café Zeitlos,<br />
in der EssBar, Siegen, Schweriner<br />
Str. 23, (außer in den<br />
Ferien)<br />
17.30 Gesprächskreis für<br />
pflegende Angehörige<br />
Tagespflege „Bethanien“ Siegen,<br />
Weidenauer Str. 151, <br />
0271/67 34 72- 39<br />
Jeden 3. Mittwoch<br />
16.00 Workshop Ton fühlen<br />
und formen, Angebot für<br />
Menschen mit Demenz und<br />
ihre Angehörigen. Netphen<br />
Untere Industriestr. 57 (begrenzte<br />
Teilnehmerzahl)<br />
0271/ 67 34 72-39<br />
Jeden 4. Mittwoch<br />
14.30-16.30 Café Zeitlos,<br />
in der EssBar, Siegen,<br />
Schweriner Str. 23 (außer in<br />
den Ferien)<br />
15.00 Fit im Kopf- gemeinsam<br />
das Gedächtnis in Bewegung<br />
halten Konferenzzimmer<br />
der Siegerlandhalle Koblenzer<br />
Str. 151 0271/67 34 72 39<br />
Letzter Mittwoch<br />
14.00-17.00 Seniorencafé,<br />
Stadtteilbüro FES & MGH<br />
Kreuztal, Danziger Str. 2<br />
begrenzte Teilnehmerzahl<br />
02732/3790<br />
15.00-16.30 Selbsthilfegruppe<br />
Frontotemporale<br />
Demenz im Café Auszeit<br />
Kreuztal, Ernsdorfstr. 5<br />
15.00-16.30 Fit im Kopfdas<br />
Gedächtnis in Bewegung<br />
halten, im Konferenzzimmer<br />
der Siegerlandhalle<br />
donnerstags:<br />
10.00-12.00 Seniorenwerkstatt,<br />
„Interkulturelles<br />
Seniorennetzwerke“, Span.<br />
Gemeinde e.V., kath. Gemeindehaus<br />
Siegen, St.-Michaelstraße<br />
3 0271/42517<br />
10-12 Uhr Diakonischer<br />
Freundeskreis Siegen-Süd,<br />
Hilfen für zu Hause, Eiserfeld,<br />
Mühlenstraße 7<br />
12.30 Kunstpause Öffentliche<br />
Führung durch die<br />
Wechselausstellung, Museum<br />
für Gegenwartskunst Si.<br />
14.00 Handarbeitstreff,<br />
Stadtteilbüro FES & MGH<br />
Kreuztal, Danziger Str. 2<br />
(Nicht in den NRW-Ferien)<br />
Jeden 1. Donnerstag<br />
16.15 Kochgruppe für<br />
pflegende Angehörige und<br />
Interessierte, Familienzentr.<br />
kath. Kita St. Laurentius Wi.-<br />
Rudersdf. Auf dem Haaren<br />
13, 0271/67347239<br />
19.00 Tischtennistreff für<br />
Männer, Stadtteilbüro FES &<br />
MGH Kreuzt., Danziger Str. 2<br />
19.00 SHG Morbus Crohn,<br />
Haus Herbstzeitlos Siegen<br />
Jeden 2. Donnerstag<br />
15.00 SHG Mitten im<br />
Leben für Menschen mit<br />
Gedächtnisproblemen KSG-<br />
Wohnanlage Si., Weidenauer<br />
Str. 202, 0271/ 6734 --7239<br />
18.00 Gruppentreffen<br />
Omas for Future (Opas<br />
willkommen) Café Kaktus<br />
Freudenberg, Im Kurpark<br />
Jeden 3. Donnerstag<br />
19.00 Tischtennistreff für<br />
Männer, Stadtteilbüro FES &<br />
MGH Kreuzt., Danziger Str. 2<br />
Jeden 4. Donnerstag<br />
15.00 Trauercafé der Ambulanten<br />
ökum. Hospizhilfe<br />
Siegen e.V., „Haus Herbstzeitlos“<br />
Si., Marienborner<br />
Str. 151 0271/23602-67<br />
Jeden letzten Donnerstag<br />
17.30 Kraft tanken für<br />
die Pflege – Gesprächkreis<br />
für pflegende Angehörige,<br />
Tagespflege Burbach-Dresselndorf,<br />
Westerwaldstr. 86,<br />
0271/67 34 72 39<br />
freitags:<br />
10.00 Lernc@fé digital,<br />
„KlimaWelten“ Hilchenbach,<br />
Kirchweg 17<br />
16.00 Tanzen ab der<br />
Lebensmitte auch ohne<br />
Partner, TanzZentrum<br />
Si.-Geisweid, Birlenbacher<br />
Hütte 16, 0271/84999<br />
18.00 Wochenschlussandacht,<br />
Autobahnkirche,<br />
Wilnsdorf, Info@Autobahnkirche-Siegerland.de<br />
21.00 Tango Milonga,<br />
Café Basico Kreuztal, Hüttenstraße<br />
30<br />
Jeden 1. Freitag<br />
16.00 Reparaturtreff im<br />
Gemeindezentrum „Mittendrin“<br />
Siegen-Geisweid,<br />
Koomanstr. 8<br />
Jeden 2. Freitag<br />
19.00 Stammtisch, ein<br />
Stadtteil - ein Verein, in<br />
der Hainer Schule, Siegen,<br />
Marienborner Str. 151<br />
samstags:<br />
Jeden 3. Samstag<br />
9.00-12.00 Repaircafé,<br />
Kath. Gemeindehs. Erndtebrück,<br />
Birkenweg 2 13.00<br />
ALTERAktiv Repaircafé,<br />
Mehrgenerationenzentrum<br />
Siegen, St.-Johannstr. 7<br />
0171/88214-20<br />
Jeden 4. Samstag<br />
13.00 Klimawelten<br />
Repaircafé, Florenburg<br />
Hilchenb., Kirchweg 17,<br />
Ingrid Lagemann<br />
02733/2366<br />
sonntags:<br />
20.00 Salsa Fiesta, Café<br />
Basico Kreuztal, Hüttenstraße<br />
30<br />
Jeden 1. Sonntag<br />
14.00 Johannland-Museum,<br />
geöffnet ab 15<br />
Uhr, Kaffee und Kuchen,<br />
Netphen-Irmgarteichen,<br />
Glockenstraße 19<br />
15.00 Führungen im<br />
Wodanstollen Heimatverein<br />
Salchendorf e.V.,<br />
Neunkirchen, Arbachstr.<br />
28 a, 0170/ 47706-66<br />
15.00 Trauercafé der<br />
Ambulanten ökumenischen<br />
Hospizhilfe Siegen e.V.,<br />
Pfarrheim Heilig Kreuz<br />
Siegen, Im Kalten Born,<br />
0271/23602-67<br />
15.00 Sonntagscafé Begegnungszentrum<br />
Haus<br />
Herbstzeitlos Siegen,<br />
Marienborner Str. 151<br />
Jeden 2. Sonntag<br />
10.00-12.00 Tausch und<br />
Plausch, Treffen der Briefmarkenfreunde<br />
Netpherland,<br />
Heimatmuseum<br />
Netphen, Lahnstr. 47<br />
02737/2095-27<br />
14.30 Sonntagscafé, Alten<br />
Linde Wilnsdorf-Niederdielfen,<br />
Weißtalstraße<br />
Jeden 3. Sonntag<br />
14.30 Kaffeeklatsch im<br />
Heimatverein Salchendorf<br />
e.V., Haus Henrichs<br />
Neunkirchen-Salchendorf,<br />
Hindenburgplatz 1
montags<br />
57074 Siegen • Marienborner Straße 151<br />
www.unser-quartier.de/haus-herbstzeitlos-siegen<br />
09.00 - 12.00 SeniorenServiceStelle der<br />
Stadt Siegen geöffnet<br />
10.00 - 12.00 Sprechstunde der<br />
Seniorenhilfe Siegen<br />
14.00 - 18.00 ALTERAktiv-Senec@fé<br />
Computertreff<br />
17.00 - 18.00 Tai Chi unter Anleitung<br />
dienstags<br />
Haus Herbstzeitlos<br />
Seniorenbegegnungszentrum der Universitätsstadt Siegen<br />
09.00 - 12.00 ALTERAktiv-Senec@fé,<br />
Computertreff<br />
10.00 - 12.00 Redaktionsbüro des<br />
durchblick geöffnet<br />
18.00 - 20.00 Arbeitskr. MitweltZukunft,<br />
0271 / 404-2434<br />
(Nur in geraden Wochen)<br />
Kostenlose Parkplätze am Haus –<br />
Aufzug vorhanden<br />
In jedem Alter ist das Singen eine ideale<br />
Freizeitbeschäftigung, so auch im<br />
Singkreis der Seniorenhilfe Siegen e.V..<br />
„Wir singen zu unserer Freude, nicht um<br />
aufzutreten, weil bei uns der Spaß im<br />
Vordergrund steht und nicht der Leistungsdruck“,<br />
so ist das Selbstverständnis<br />
der Gruppe. „Wir singen einstimmige<br />
deutsche und auch internationale<br />
Volkslieder. Ein Chor im klassischen Sinne<br />
sind wir nicht“.<br />
Singen fördert die Atmung, stärkt die<br />
Muskeln im Mund- und Rachenraum und<br />
verbessert die Durchblutung. Es kann zudem<br />
das Gedächtnis stimulieren und die<br />
Konzentration verbessern. Singen kann<br />
mittwochs<br />
09.00 - 10.30 Englisch für Senioren<br />
VHS Kurs Stadt Siegen<br />
09.00 - 12.00 SeniorenServiceStelle der<br />
Stadt Siegen geöffnet<br />
09.00 - 12.00 ALTERAktiv-Senec@fé<br />
Computertreff<br />
10.00 - 12.00 Redaktionsbüro des<br />
durchblick geöffnet<br />
10.30 - 12.00 Englisch für Senioren<br />
VHS Kurs Stadt Siegen<br />
14.00 - 18.00 ALTERAktiv-Senec@fé<br />
Computertreff<br />
15.00 - 17.00 Singen mit der<br />
Seniorenhilfe Siegen<br />
17.00 - 20.00 Regenbogentreff<br />
Spielen und Klönen<br />
18.00 - 21.30 Film und Videoclub<br />
14.00 - 16.30 (von Oktober bis März)<br />
eine positive Stimmung erzeugen und<br />
Stress abbauen. Es kann Menschen<br />
Freude, Zufriedenheit und ein Gefühl<br />
der Verbundenheit vermitteln.<br />
Singen in einer Gruppe kann soziale<br />
Kontakte fördern und<br />
Einsamkeit verringern.<br />
Musik, insbesondere<br />
Lieder aus vergangenen<br />
Zeiten, weckt oft Erinnerungen.<br />
Nach dem Singen ist<br />
Gemütlichkeit angesagt.<br />
Das Kaffeetrinken in<br />
entspannter Runde ist<br />
für die meisten ein wei-<br />
Verwaltung:<br />
Seniorenbeauftragter 0271 / 404-24 34<br />
Fachberatung Senioren0271 / 404-22 38<br />
ALTERAktiv Siegen-Wittgenstein e.V.<br />
Senec@fé 0271 / 2 50 32 39<br />
durchblick - siegen e.V.<br />
Geschäftsstelle 0271 / 6 16 47<br />
Redaktion 0171 / 6 20 64 13<br />
Seniorenbeirat 0271 / 404-22 02<br />
SeniorenServiceStelle 0271 / 38 78 6 1 62<br />
Seniorenhilfe Siegen e.V.<br />
Geschäftsstelle 0271 / 6 61 03 35<br />
Gruppen<br />
Trauercafé 0271 / 23 602-67<br />
Film- und Video-Club 02732 / 1 24 60<br />
Selbstverteidigung 0160 / 8 30 18 67<br />
Heinzelwerkstatt 0271 / 6 39 61<br />
Englischkurse VHS 0271 / 404-30 46<br />
donnerstags<br />
Singgruppe im Haus Herbstzeitlos<br />
09.30 - 10.30 Selbstverteidigung<br />
10.00 - 12.00 Sprechstunde der<br />
Seniorenhilfe Siegen<br />
10.00 - 12.00 Redaktionsbüro des<br />
durchblick geöffnet<br />
11.00 - 12.00 Yoga unter Anleitung<br />
12.15 - 13.15 Yoga auf dem Stuhl<br />
0271 / 404-2202<br />
14.00 - 16.30 Das Heinzelwerk<br />
Werkstatt geöffnet<br />
samstags<br />
09.00 - 12.00 Wandergruppe der<br />
Seniorenhilfe Si. Termine<br />
auf Anfrage 0271 / 64300<br />
Bushaltestelle: Blumenstraße<br />
Busse ab zentraler Omnibusbahnhof Siegen:<br />
B 1-2: Linien R 12, R 13, R 17, L 109.<br />
teres Highlight der Woche. Hier werden<br />
immer wieder neue Bekanntschaften geknüpft.<br />
„Einfach vorbeikommen und<br />
mitsingen!“ ist das Credo der Mitglieder.<br />
Immer mittwochs ab 15 Uhr<br />
1. Freitag<br />
20.00 Philharmonie Südwestfalen,<br />
(K)ein Weihnachtskonzert, Kulturhaus<br />
Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />
18.00 kreuztalkultur, Weihnachtskonzert,<br />
Silje Nergaard mit Espen<br />
Berg, Ev. Kirche Hilchenbach<br />
2. Samstag<br />
8.00 Geisweider Flohmarkt Unter<br />
der HTS, Siegen-Geisweid<br />
11.00 Weihnachtsmarkt, Bad Laasphe,<br />
Wilhelmsplatz, Altstadt und Haus<br />
des Gastes (auch am 3.12.)<br />
12.00 Weihnachtslesung: Der Stern<br />
von Bethlehem, Hörsaal Campus<br />
Unteres Schloss, US – C 114, Siegen<br />
15.00 Kindermusiktheater: Alle Jahre<br />
wieder! - Zwei Rentiere singen Weihnachtslieder,<br />
Ev. Kirche Erndtebrück<br />
19.30 Schauspiel von Anna Gschnitzer,<br />
einfache Leute, Bruchwerk<br />
Theater Siegen, Siegbergstraße 1<br />
20.00 Psycho-Thriller von Sir Alan<br />
Ayckbourn, Falsche Schlange, Aula<br />
des Gymnasiums Wilnsdorf<br />
Jazz-Rock Konzert mit Jim Panse & Band<br />
9.12. ab 20 Uhr im Kulturhaus Lÿz Siegen<br />
3. Sonntag<br />
10.30 Lesung: Brunch, Crauss trifft<br />
Adrian Kasnitz, Kulturhaus Lÿz Siegen<br />
15.00 kreuztalkultur, Kreuztaler Teddybärenkonzert:<br />
Der Nussknacker,<br />
Kreuzkirche Kreuztal<br />
17.00 Das andere Adventskonzert,<br />
crossover, Klassik, Soul<br />
und Pop, Ev. Kirche Freudenberg,<br />
20.00 Show von Biyon Kattilathu,<br />
Lieben, Leben, Lachen, Siegerlandhalle<br />
Siegen<br />
6. Mittwoch<br />
16.30 Für Strickfreunde : Wolle Nadel,<br />
Stadtbibliothek Siegen, Krönchen<br />
Center, Markt 25<br />
7. Donnerstag<br />
14.30 Literaturcafé der Seniorenhilfe,<br />
Begegnungszentrum Haus Herbstzeitlos<br />
Siegen, Marienborner Str. 151<br />
September Dezember<br />
Einfach<br />
hingehen, ohne<br />
Anmeldung!<br />
In der gesamten Region finden wieder Weihnachtsmärkte statt.<br />
16.00 Vorlesestunde: Geschichten<br />
zum Thema besinnliche Vorweihnachtszeit,<br />
Krönchen Center<br />
20.00 Jürgen B. Hausmann, Oh<br />
weih…, oh weih…, oh Weihnachtszeit!,<br />
Siegerlandhalle Siegen<br />
8. Freitag<br />
16.00 Kinder-Weihnachts-Konzert:<br />
Reinhard Horn - Weihnachten unterm<br />
Sternenzelt, Gebrüder-Busch-<br />
Theater Hilchenbach Dahlbruch<br />
19.30 Weihnachtskonzert: Klassikkonzert<br />
10+ mit der Philharmonie<br />
Südwestfalen, Apollo-Theater Siegen<br />
20.00 Kabarett: Mathias Richling<br />
<strong>2023</strong>, Und die Ampel leuchtet in<br />
der Finsternis…, Kulturhaus Lÿz<br />
Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />
7.12. ab 20.00 Uhr<br />
Jürgen B. Hausmann:<br />
Oh weih…, oh<br />
weih…, oh<br />
Weihnachtszeit!,<br />
Siegerlandhalle Siegen<br />
20.00 Comedy: Bastian Bielendorfer<br />
- mr.boombasti - In seiner Welt<br />
ein Superheld, Siegerlandhalle<br />
Siegen, Koblenzer Str. 151<br />
9. Samstag<br />
19.30 Weihnachtliches Konzert<br />
mit Wener Hucks und Esther Hucks,<br />
Alte Linde, Wilnsdorf-Niederdielfen,<br />
Weißtalstr. 2<br />
20.00 Jim Panse & Band, Jazz-<br />
Rock, Hard-Rock,Funky-Blues und<br />
Fusion, Kulturhaus Lÿz Siegen, St.-<br />
Johann-Str. 18<br />
20.00 Weihnachten mit Tina Teubner,<br />
Stille Nacht, bis es kracht, Heimhof-Theater<br />
Burbach, Heimhofstr. 7a<br />
20.00 Stand-up Comedy: Night-<br />
Wash Live, Siegerlandhalle<br />
74 durchblick 4/<strong>2023</strong><br />
4/<strong>2023</strong> durchblick 75
Einfach<br />
hingehen, ohne<br />
Anmeldung!<br />
10. Sonntag<br />
14.30 Führung: Fürst Johann Moritz<br />
von Nassau-Siegen, Soweit der Erdkreis<br />
reicht, Siegerlandmuseum im<br />
Oberen Schloss, Siegen<br />
14.30 Jugendtheater: Pippi feiert<br />
Weihnachten, Heimhof-Theater<br />
Burbach, Heimhofstr. 7a<br />
15.00 Fliegendes Theater: Der magische<br />
Adventskalender, Kulturhaus<br />
Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />
17.00 Siegener Adventsgala Christmas<br />
with Friends, Siegerlandhalle<br />
19.30 Komödie von David Gieselmann,<br />
falscher hase, Bruchwerk<br />
Theater Siegen, Siegbergstr.1<br />
12. Dienstag<br />
20.00 Theater nach Homers Sage:<br />
Odysseus, Kulturhaus Lÿz Siegen<br />
Dezember<br />
Elzer Stubbemusik zur Weihnachtszeit, 16.12. ab 20 Uhr im Heimhof-Theater Burbach<br />
13.Mittwoch<br />
19.00 Heinrich Heine: Lesung mit<br />
musikalischer Begleitung, Gesellschaft<br />
für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit<br />
Siegerland e.V., Evangelisches<br />
Gemeindezentrum Weidenau,<br />
Setzer Weg 4<br />
14. Donnerstag<br />
20.00 Live-Show: Die Welt der Hunde,<br />
der will nur spielen!,<br />
Siegerlandhalle Siegen<br />
18.00 Lichterabend in Bad Laasphe,<br />
von der Bahnhofstraße bis hinauf zur<br />
Königsstraße<br />
15. Freitag<br />
19.30 Weihnachtskonzert mit dem<br />
Posaunenoktett Trombone Unit Hannover,<br />
Ev. Stadtkirche Bad Berleburg<br />
Für diese Veranstaltung verlosen wir Freikarten (s. Seite 71)<br />
19.30 Theater: Monolog eines<br />
Hundes, ICH, AKIRA, Bruchwerk<br />
Theater Siegen, Siegbergstraße 1<br />
20.00 30 Jahre LÿzMixVarieté, Die<br />
Classics! Kulturhaus Lÿz Siegen,<br />
St.-Johann-Str. 18<br />
16. Samstag<br />
20.00 Elzer Stubbemusik, Weihnachten<br />
- wie in der guten alten Zeit,<br />
Heimhof-Theater Burbach, Heimhofstr.<br />
18. Montag<br />
19.30 Weihnachtsprogramm der<br />
Ringmasters, It’s Christmas Time,<br />
Apollo-Theater, Siegen<br />
19. Dienstag<br />
19.30 Weihnachten von und mit<br />
Guildo und den Orthopädischen<br />
Strümpfen, Apollo-Theater, Siegen<br />
20. Mittwoch<br />
19.30 6. Rudelsingen mit Jörg Siewert<br />
& Steffen Walter, Café Basico<br />
Kreuztal, Hüttenstr. 30<br />
19.30 Weihnachtskonzert: Dieter<br />
Falk präsentiert Hits aus Jazz, Pop,<br />
Rock und Klassik, Apollo-Theater<br />
20.00 Mittagsstunde, Viktoria<br />
Filmtheater Hi.- Dahlbruch, Bernhard-Weiss-Platz<br />
6<br />
21. Donnerstag<br />
10.30 Für Strickfreunde: Wolle<br />
& Nadel, Stadtbibliothek Siegen,<br />
Krönchen Center, Markt 25<br />
14.30 Literaturcafé der Seniorenhilfe,<br />
Begegnungszentrum Haus<br />
Herbstzeitlos Siegen, Marienborner<br />
Straße 151<br />
20.00 kreuztalkultur und Gebr.-<br />
Busch-Theater Bühnenshow:<br />
Winter Nights, Queenz of Piano,<br />
Eichener Hamer Kreuztal,<br />
Am Parkplatz 2<br />
23. Samstag<br />
19.30 Weihnachtsshow: Kartoffelfreuden<br />
im Nebelland XX,<br />
Kulturhaus Lÿz Siegen, St.-Johann-<br />
Str. 18, St.-Johann-Str. 18<br />
24. Sonntag<br />
11.00 Weihnachtsgeschichte für<br />
Ungeduldige: Weihnachten bei<br />
Tiger und Bär, Kulturhaus Lÿz<br />
Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />
26. Dienstag<br />
19.00 Weihnachtsoratorium<br />
Singalong, Johann-Sebastian Bach<br />
zum Mitsingen, Martinikirche Siegen,<br />
Grabenstr. 27<br />
28. Donnerstag<br />
20.00 WDR 2, Satirischer Jahresrückblick<br />
mit ONKeL fISCH, Kulturhaus<br />
Lÿz Siegen, St.-Johann-<br />
Straße 18<br />
31. Sonntag<br />
15.30 Auf ein Gutes Neuer mit<br />
Let’s Burlesque!, Apollo-Theater<br />
Siegen, Morleystraße<br />
17.00 Bachkantate<br />
zu Silvester: SE-<br />
HET, WELCH EINE<br />
LIEBE, Martinikirche<br />
Siegen, Grabenstr.<br />
27<br />
19.30 Barockkonzert<br />
zur Silvesternacht<br />
- Mit Musikern<br />
der Philharmonie<br />
Südwestfalen, Ev.<br />
Kirche Hilchenbach<br />
ONKel fISCH Satire am 28.12. ab 20 Uhr im Kulturhaus Lyz<br />
Einfach<br />
hingehen, ohne<br />
Anmeldung!<br />
Geschichte erleben im Siegerlandmuseum<br />
Seit seiner Gründung vor über 100 Jahren sammelt<br />
und zeigt das Siegerlandmuseum im Oberen Schloss<br />
die Kunst- und Kulturgeschichte der Region. Begegnen<br />
Sie hier den prägenden Persönlichkeiten<br />
unserer Geschichte wie dem weit gereisten Landesherrn<br />
Johann Moritz oder dem berühmten Künstler<br />
Peter Paul Rubens, dessen Gemälde den Kern<br />
unserer Sammlung bilden. Auch die über 2500 Jahre<br />
alte Tradition des Bergbau- und Hüttenwesens hat<br />
im Museum einen festen Platz: Steigen Sie in unser<br />
Schaubergwerk hinab, das unter dem Schloss in den<br />
Fels gesprengt wurde. Im Anschluss können Sie im<br />
Schlossturm in der ‚Welschen Haube‘ den höchsten<br />
Ort auf dem Siegberg erklimmen und einen fantastischen<br />
360°-Ausblick auf das Siegtal genießen.<br />
Auf www.siegerlandmuseum.de finden Sie die Termine<br />
unserer Sonderausstellungen, Führungen und<br />
weiteren Veranstaltungsangebote.<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
Kontakt:<br />
Siegerlandmuseum<br />
Oberes Schloss 3<br />
57072 Siegen<br />
Telefon: 0271/23041-0<br />
Email: siegerlandmuseum@siegen.de<br />
Parkmöglichkeiten:<br />
Hasengarten<br />
(gegen Gebühr)<br />
Rathaus / Markt<br />
(0,60 € / Stunde)<br />
Unsere Öffnungszeiten:<br />
dienstags bis sonntags,<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
76 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 77
Einfach<br />
hingehen, ohne<br />
Anmeldung!<br />
Januar<br />
Januar<br />
Einfach<br />
hingehen, ohne<br />
Anmeldung!<br />
Özgür Cebe mit scharfem Wortwitz<br />
am 13.1.24 ab 20.00 im Heimhof-Theater Burbach<br />
1. Montag<br />
17.00 Philharmonie Südwestfalen:<br />
Neujahrskonzert, Apollo-Theater<br />
Siegen, Morleystr. 1<br />
4. Donnerstag<br />
19.00 Ballett: Der Nussknacker<br />
von Peter Tschaikowsky, Siegerlandhalle<br />
Siegen, Koblenzer Str. 151<br />
5. Freitag<br />
17.00 Musikal: Jim Knopf und Lukas<br />
der Lokomotivführer, Siegerlandhalle<br />
Siegen, Koblenzer Str. 151<br />
6. Samstag<br />
19.30 Rainald Grebe: Das<br />
Münchhausenkonzert: Es<br />
lebe der Lügenbaron!,<br />
Apollo-Theater Siegen<br />
19.30 Wilnsdorfer Neujahrskonzert<br />
mit der<br />
Philharmonie Südwestfalen,<br />
Festhalle Wilnsdorf<br />
19.30 Schauspiel von<br />
Dennis Kelly: Der Weg<br />
zurück, Bruchwerk Theater<br />
Siegen, Siegbergstr.1<br />
7. Sonntag<br />
15.00 Familienstück 6+:<br />
Die drei Kids – Der singende<br />
Geist, Apollo<br />
13. Samstag<br />
19.00 Philharmonie Südwestfalen<br />
- Neujahrskonzert,<br />
Erlöserkirche Salchendorf,<br />
Neunkirchen,<br />
Kölner Str.<br />
19.30 Wort-Musik-Collage:<br />
Die Bergwerke zu<br />
Falun, Apollo-Theater<br />
20.00 Kabarett: Özgür<br />
Cebe mit scharfem Wortwitz:<br />
Frei!, Heimhof-Theater Burbach,<br />
Heimhofstr. 7a<br />
20.00 Comedy: Jakob Schwerdtfeger,<br />
Ein Bild für die Götter, Kulturhaus<br />
Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />
14. Sonntag<br />
18.00 Filmpalast: Siegen-Wittgenstein<br />
von oben – echt vielfältig,<br />
Heimhof-Theater Burbach, Heimhofstr.<br />
7a<br />
16. Dienstag<br />
19.00 Filmklub Kurbelkiste: Die einfachen<br />
Dinge, Kulturhaus Lÿz<br />
17. Mittwoch<br />
20.00 Der schlimmste Mensch der<br />
Welt, Viktoria Filmtheater, Hi.- Dahlbruch,<br />
Bernhard-Weiss-Platz 6<br />
18. Donnerstag<br />
19.30 Theater: Mephisto, nach dem<br />
Roman von Klaus Mann, Apollo-Theater<br />
Siegen, Morleystr. 1<br />
19. Freitag<br />
20.00 Jazzclub Oase: 50 Jahre<br />
Bühnenjubiläum der Geschwister<br />
Reitz-Brüder, Kulturhaus Lÿz Siegen,<br />
St.-Johann-Str. 18<br />
20. Samstag<br />
12.00 Klaviermatinee mit dem Pianisten<br />
Alexander Zolotarev, Hörsaalgebäude<br />
Campus Unteres Schloss<br />
19.30 Theater: Monolog eines<br />
Hundes, ICH, AKIRA, Bruchwerk<br />
Theater Siegen, Siegbergstraße 1<br />
19.30 Komödie der Irrungen, Bremer<br />
Shakespeare Company, Apollo-Theater<br />
Siegen, Morleystr. 1<br />
20.00 Konzert: Ladykiller & Gäste,<br />
Westernhagen meets the Groove,<br />
Heimhof-Theater Burbach, Heimhofstr.<br />
20.00 Mentalmagie: Offenbarung -<br />
Yann Yuro, Gebrüder-Busch-Theater,<br />
Hi.-Dahlbruch, Bernhard-Weiss-Platz<br />
20.00 kreuztalkultur, Konzert: Söhne<br />
Mannheims Piano, Campus Buschhütten,<br />
Siegener Str. 152<br />
20.00 Martina Brandl, brand(L)neu,<br />
Kulturhaus Lÿz Siegen, St.-Johann-Str.<br />
24. Mittwoch<br />
20.00 Konzert: Ladykiller &<br />
Gäste, Westernhagen meets the<br />
Groove, Heimhof-Theater Burbach,<br />
Heimhofstraße 7a<br />
19.30 Musical-Gala: The World of<br />
Musicals, Siegerlandhalle Siegen,<br />
Koblenzer Str. 151<br />
19.30 Lesung mit Tamina Kallert:<br />
Und dann kommt das Meer in<br />
Sicht, Autohaus Müller, Erndtebrück,<br />
Am Gäuseberg 2<br />
25. Donnerstag<br />
19.30 Generation-Z-Musical: Danke<br />
für Nichts, mit der Opernwerkstatt<br />
am Rhein, Apollo-Theater Siegen,<br />
Morleystr. 1<br />
26. Freitag<br />
20.00 Konzert: Abi Wallenstein<br />
& Holger‚ HoBo’ Daub feat. Martin<br />
Röttger, Kulturhaus Lÿz Siegen, St.-<br />
Johann-Str. 18<br />
27. Samstag<br />
19.30 Komödie von David Gieselmann,<br />
FALSCHER HASE, Bruchwerk<br />
Theater Siegen, Siegbergstraße<br />
1<br />
19.30 Schauspiel: Professor<br />
Mamlock ein weltberühmter jüdischer<br />
Arzt, Apollo-Theater Siegen,<br />
Morleystr.1<br />
20.00 Uni Big Band Siegen: Jahreseröffnungskonzert,<br />
Heimhof-Theater<br />
Burbach, Heimhofstr. 7a<br />
Zuhause bei der WGh<br />
20.00 kreuztalkultur,<br />
Comedy: Fisch fromm<br />
Frisör, Eure Mütter, Eichener<br />
Hamer Kreuztal,<br />
Am Parkplatz 2<br />
20.00 Lesung: Nicole<br />
Heesters, Marias Testament<br />
von Colm Tóibin,<br />
Kulturhaus Lÿz Siegen,<br />
St.-Johann-Str. 18<br />
20.00 Leseshow mit<br />
Nicole Staudinger, Best<br />
of Kwien, Siegerlandhalle<br />
Siegen, Koblenzer<br />
Str. 151<br />
28. Sonntag<br />
11.00 Jazz Frühschoppen<br />
mit den<br />
Smooth Talks, Alte Linde<br />
Wilnsdorf-Niederdielfen,<br />
Weißtalstr. 2<br />
18.00 RadioLiveTheater: Live-Hörspiel,<br />
Old Shatterhand unter Kojoten,<br />
Apollo-Theater Siegen, Morleystr. 1<br />
29. Montag<br />
17.00 Theater & Talk, Wir wollen reden<br />
in gemütlicher Atmosphäre, u.a.<br />
über Theaterangebote, Apollo-Theater<br />
Siegen, Morleystr. 1<br />
31. Mittwoch<br />
19.00 Film: Digitalisierte Filmchroniken<br />
der Gemeinde Geisweid und der<br />
Stadt Hüttental, Kulturhaus Lÿz Siegen,<br />
St.-Johann-Str. 18<br />
19.30 Das muntere Musikquiz: QUIZ<br />
PLAYING GAMES, Bruchwerk Theater<br />
Siegen, Siegbergstraße 1<br />
Konzert: Söhne Mannheims „Piano“, am 20. Januar 2024 ab 20 Uhr<br />
auf dem Campus Buschhütten Kreuztal, Siegener Str. 152<br />
21. Sonntag<br />
15.00 Musical: Live-Erlebnis für die<br />
ganze Familie, Die Schneekönigin,<br />
Siegerlandhalle Siegen<br />
16.30 Dia-Panoramavision von und<br />
mit Dieter Freigang, Das Ötztal und<br />
die Siegerlandhütte, Heimhof-Theater<br />
Burbach, Heimhofstr. 7a<br />
17.00 Kammermusik mit Musikern<br />
der Philharmonie Südwestfalen, Konventsaal<br />
Stift-Keppel, Allenbach<br />
Comedy: „Fisch fromm Frisör“,<br />
am 27. Januar 2024 ab 20 Uhr<br />
Eichener Hamer Kreuztal, Am Parkplatz<br />
WGh - Wohnungsgenossenschaft hüttental eG<br />
Jahnstraße 45 · 57076 Siegen<br />
Telefon 0271 48951-0 · Fax 0271 48951-51<br />
info@wgh-siegen.de · www.wgh-siegen.de<br />
78 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 79
Einfach<br />
hingehen, ohne<br />
Anmeldung!<br />
Februar<br />
Sinfoniekonzert mit dem Collegium Musicum Siegen, am 18.2. im Festsaal der Rudolf Steiner Schule Siegen, Kolpingstr. 3<br />
2. Freitag<br />
19.30 Philharmonie Südwestfalen:<br />
Rossini - Genie und Genießer,<br />
Apollo-Theater Siegen, Morleystr. 1<br />
20.00 Konzert: Bring On The Night,<br />
A tribute to the music of STING, Kulturhaus<br />
Lÿz Siegen, St.-Johann-Str.<br />
20.00 Tobias Beitzel - Dorfkind,<br />
Otto-Reiffenrath-Haus, Neunkirchen,<br />
Bahnhofstr. 1<br />
Komik mit Christian Schulte-Loh:<br />
Bankrott Royal - Die Zukunft ist golden,<br />
am 3.Febr. in der Siegerlandhalle<br />
3. Samstag<br />
19.30 Schauspiel von Anna Gschnitzer,<br />
EINFACHE LEUTE, Bruchwerk<br />
Theater Siegen, Siegbergstraße 1<br />
20.00 Konzert: Klangfarben Anzhausen:<br />
Welt aus - Musik an!, Heimhof-Theater<br />
Burbach, Heimhofstr. 7a<br />
20.00 Kabarett: Philipp Weber, KI:<br />
Künstliche Idioten, Kulturhaus Lÿz<br />
Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />
20.00 Komik: Christian Schulte-Loh:<br />
Bankrott Royal - Die Zukunft ist<br />
golden, Siegerlandhalle Siegen<br />
9. Freitag<br />
20.00 Komödie: Kleine Bühne Seelbach,<br />
Seitensprung für zwei, Kulturhaus<br />
Lÿz Siegen, St.-Johann Str.<br />
19.30 Philharmonie Südwestfalen:<br />
Gala der Filmmusik, Apollo-Theater<br />
Siegen, Morleystr. 1<br />
10. Samstag<br />
19.30 Komödie: Loriot - Männer<br />
und Frauen... und andere Katastrophen,<br />
Ev. Erlöserkirche Siegen-Winchenbach,<br />
Lessingstr. 33<br />
20.00 kreuztalkultur, All-in-One<br />
Entertainment, Sven Bensmann –<br />
Yes we Sven, Weiße Villa in Dreslers<br />
Park, Kreuztal<br />
20.00 Komödie: Kleine Bühne Seelbach,<br />
Seitensprung für zwei, Kulturhaus<br />
Lÿz Siegen<br />
11. Sonntag<br />
17.00 Komödie: Kleine Bühne Seelbach,<br />
Seitensprung für zwei, Kulturhaus<br />
Lÿz Siegen<br />
19.30 Schauspiel von Dennis Kelly:<br />
Der Weg zurück, Bruchwerk Theater,<br />
Siegen, Siegbergstraße 1<br />
15. Donnerstag<br />
20.00 Komödie: Kleine Bühne Seelbach,<br />
Seitensprung für zwei, Kulturhaus<br />
Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />
16. Freitag<br />
19.30 Beben Bruchwerk Theater<br />
von Maria Milisavljevic, Bruchwerk<br />
Theater, Siegen, Siegbergstraße 1<br />
20.00 Komödie: Kleine Bühne Seelbach,<br />
Seitensprung für zwei, Kulturhaus<br />
Lÿz Siegen, St.-Johann-Str.<br />
20.00 Komödie: DIE LIEBEN EL-<br />
TERN von Armelle und Emmanuel Patron,<br />
Aula des Gymnasiums Wilnsdorf<br />
17. Samstag<br />
19.30 EastWest, Dance Company<br />
Theater Osnabrück, Apollo-Theater<br />
20.00 Komödie: Kleine Bühne Seelbach,<br />
Seitensprung für zwei, Kulturhaus<br />
Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />
18. Sonntag<br />
15.00 Konzert: The Magical Music<br />
of Harry Potter - Live in Concert,<br />
Siegerlandhalle Siegen<br />
17.00 Sinfoniekonzert Collegium<br />
Musicum Siegen, Festsaal der Rudolf<br />
Steiner Schule Siegen, Kolpingstr. 3<br />
17.00 Komödie: Kleine Bühne Seelbach,<br />
Seitensprung für zwei, Kulturhaus<br />
Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />
19.00 Konzert: La Nuit de Paris, mit<br />
Evi Niessner, Kulturhaus Lÿz Siegen<br />
19.30 Konzert: The Music of Hans<br />
Zimmer & Others, Celebration of<br />
Film Music, Siegerlandhalle<br />
19.30 Theater: Monolog eines<br />
Hundes, ICH, AKIRA, Bruchwerk<br />
Theater Siegen, Siegbergstraße 1<br />
19. Montag<br />
20.00 Konzert: Filmmusik aus Der<br />
Herr der Ringe & Der Hobbit, Siegerlandhalle<br />
Siegen, Koblenzer Str.<br />
Nutzen Sie die Möglichkeit, unabhängig von der Wetterlage und<br />
ganzjährig, komplett gestaltete Grabanlagen zu beichtigen.<br />
Auf über 500 m 2 zeigen wir Ihnen vom klassischen Denkmal bis zur<br />
modernen Grabgestaltung eine Vielfalt von Materiealien, Formen<br />
und Ausführungen.<br />
20. Dienstag<br />
19.00 Filmklub Kurbelkiste: Lola,<br />
ein hochgradig romantischer<br />
Thriller, Kulturhaus Lÿz Siegen, St.-<br />
Johann-Str. 18<br />
21. Mittwoch<br />
20.00 The Whale, Viktoria Filmtheater<br />
Hi.-Dahlbruch, Bernhard-Weiss-Pl.<br />
22. Donnerstag<br />
14.30 Literaturcafé im Begegnungszentrum<br />
Haus Herbstzeitlos<br />
Siegen, Marienborner Str. 151<br />
20.00 Lesung: Lioba Albus, Betreutes<br />
Flirten für Spätberufene, Kulturhaus<br />
Lÿz, Siegen<br />
Februar<br />
24. und 25.2. Die Musical-Highlight-Show mit Musical-Voyage,<br />
Heimhof-Theater Burbach, Heimhofstr. 7a<br />
(0271)<br />
87 00 87<br />
23. Freitag<br />
20.00 30 Jahre LÿzMixVarieté, Das<br />
Geburtstags-Special No. 3, Kulturhaus<br />
Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />
20.00 kreuztalkultur, Konzertabend<br />
im Stil und Sound der<br />
40 Fingers, Crossover-Guitar-Quartet,<br />
Otto-Flick-Halle Kreuztal<br />
24. Samstag<br />
20.00 Konzert: Musical Voyage, Die<br />
Musical-Highlight-Show, Heimhof-<br />
Theater Burbach, Heimhofstr. 7a<br />
20.00 Uni Big Band Siegen feat. Judith<br />
Adarkwah, Let’s Fall in Love, Kulturhaus<br />
Lÿz, Siegen, St.-Johann-Str.<br />
20.00 Lesung: Jürgen von der Lippe<br />
liest: Sex ist wie Mehl, Siegerlandhalle<br />
Siegen, Koblenzer Str. 151<br />
20.00 kreuztalkultur, Das Lumpenpack<br />
– Für Immer W.A.C.H.-Tour<br />
2024, Otto-Flick-Halle<br />
25. Sonntag<br />
15.00 Konzert: Musical Voyage, Die<br />
Musical-Highlight-Show, (Family<br />
Edition) Heimhof-Theater Burbach,<br />
Heimhofstr. 7a<br />
15.00 Figurentheater: Räuber Hotzenplotz<br />
und die Mondrakete, Kulturhaus<br />
Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />
19.00 Comedy: Mirja Regensburg<br />
präsentiert HAPPY, Siegerlandhalle<br />
Siegen, Koblenzer Str. 151<br />
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28. Mittwoch<br />
20.00 Film: Drama statt Siegen, Kulturhaus<br />
Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />
29. Donnerstag<br />
14.30 Gemeinschaftsvortrag: Stationäre<br />
Hospizpflege, Begegnungszentrum<br />
Haus Herbstzeitlos Siegen,<br />
Marienborner Str. 151<br />
20.00 Film: Drama statt Siegen, Kulturhaus<br />
Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />
Leserinnenbrief<br />
<strong>db</strong>.2-2003. Ihr Artikel „Investition in<br />
die Zukunft“, in dem Sie über eine Gemeinschaftsinitiative<br />
zur Aufforstung des<br />
Bottenberger Waldes berichteten, hatte<br />
mich sehr begeistert.Mir war es daraufhin<br />
ein Anliegen, der Dorfgemeinschaft,<br />
mit einer von meinem verstorbenen<br />
Mann geschaffenen Skulptur, meine Anerkennung<br />
zu zollen.<br />
In Ihrer Ausgabe 3-<strong>2023</strong> berichteten<br />
Sie von der Übergabe dieser Skulptur.<br />
Leider ist Ihnen dabei ein Fehler unterlaufen,<br />
nicht mein Mann, wie Sie<br />
schreiben, war Österreicher, er war ein<br />
Siegerländer Urgestein! Aus Österreich<br />
stamme ich, habe aber seit meiner Heirat<br />
vor 63 Jahren einen deutschen Pass.<br />
Gertrud Rath, Siegen<br />
80 durchblick 4/<strong>2023</strong> 4/<strong>2023</strong> durchblick 81
Unterhaltung / Impressum<br />
Es fiel uns auf, …<br />
…dass die höchste Toilette Europas auf dem Mont Blanc<br />
steht. Wer beim Wandern oder Klettern mal dringend ein<br />
Bedürfnis hat, dem wird zumindest auf dem Alpengipfel<br />
Mont Blanc geholfen. Hier stehen die höchstgelegenen Toiletten<br />
Europas. Die beiden Holzhäuschen thronen auf 4200<br />
Metern. Ihr Inhalt wird mit einem Helikopter abgeholt.<br />
…dass Deutschlands ältester Baum in Hessen steht. Auf<br />
weit über 1000 Jahre wird das Alter einer Linde in Schenklengsfeld<br />
(Hessen) geschätzt. Gepflanzt wurde sie vermutlich<br />
schon im Jahre 760 und ist damit Deutschlands<br />
ältester Baum. Im Mittelalter diente die Linde als Platz<br />
für Gerichtsverhandlungen, heute findet bei dem Baummethusalem<br />
jedes Jahr das Lindenblütenfest statt.<br />
…dass Hunde wie ein Beruhigungsmittel wirken. Ein vierbeiniger<br />
Begleiter hat mehr positive Auswirkungen auf die<br />
Gesundheit als gedacht. Der Kontakt mit Tieren fördert<br />
Glücks- und bremst Stresshormone. So sind Hundebesitzer<br />
selbst in belastenden Situationen ruhiger – ohne Tabletten.<br />
…dass Röntgen ohne Strahlung möglich ist. Ein Röntgenbild<br />
sichert bei vielen Knochenbrüchen oder Krankheiten<br />
die Diagnose. Der Nachteil ist: Die Strahlen können den<br />
Körper belasten. Physiker der Uni Würzburg haben nun<br />
eine strahlenfreie Technik entwickelt. Das Verfahren<br />
nutzt Signale magnetischer Nanopartikel, die vor der Untersuchung<br />
verabreicht werden. <br />
homa<br />
Gedächtnistraining – Lösungen von Seite 48 / 49<br />
Teekesselchen: 1. Star, 2. Ball, 3. Raupe, 4. Mutter.<br />
Um die Ecke denken: Handycape. Alles Sterne: 1.<br />
Sternenbanner, 2. Sternchen, 3. Sterndeuter, 4. sternenklar,<br />
5. Sternfahrt, 6. Sterngucker, 7. Sternschnuppe,<br />
8. Sternhagelvoll, 9. Sternsinger, 10. Sternstunde,<br />
11. Sternwarte, 12. Sterntaler. Streichholzübungen:<br />
Zu guter Letzt:<br />
Streitstreik<br />
Es lohnt nicht zu streiten,<br />
gibt tausend Wirklichkeiten,<br />
gibt niemals nur die eine<br />
und niemals nur deine!<br />
Was wichtig ist, zeig es,<br />
was heilig ist, schweig es,<br />
was fremd ist, verstehe,<br />
den Rest übergehe!<br />
Jörn Heller<br />
durch<br />
blick<br />
Gemeinnützige Seniorenzeitschrift<br />
für Siegen und Siegen-Wittgenstein<br />
Herausgeber:<br />
durchblick-siegen Information und Medien e.V.<br />
Anschrift der Redaktion:<br />
„Haus Herbstzeitlos“, Marienborner Str. 151, 57074 Siegen<br />
Telefon 0271 / 6 16 47, Mobil: 0171 / 6 20 64 13<br />
E-Mail: redaktion@durchblick-siegen.de<br />
Internet: www.durchblick-siegen.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
dienstags bis donnerstags von 10.00 bis 12.00 Uhr<br />
1. und 3. Dienstag im Monat auch von 15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Redaktion:<br />
Anne Alhäuser, Ulla D'Amico, Ingrid Drabe (Veranstaltungen),<br />
Friedhelm Eickhoff (ViSdP), Ernst Göckus, Eva-Maria Herrmann<br />
(stellv. Redaktionsleiterin), Erna Homolla, Erich Kerkhoff, Olaf U.<br />
Koplin (Seniorenbeirat), Sigrid Kobsch, Horst Mahle, Tessie Reeh,<br />
Helga Siebel-Achenbach, Nicole Scherzberg, Tilla-Ute Schöllchen<br />
(Redaktionsleitung), Ulla Schreiber, Angelika van Vegten.<br />
Bildredaktion:<br />
Thomas Benauer, Tessie Reeh, Nicole Scherzberg, Angelika v. Vegten.<br />
Bildnachweise: Sofern am Objekt nicht angegeben, stammen die<br />
veröffentlichten Bilder von den Autoren, bzw. den Veranstaltern.<br />
Lektorat:<br />
Anne Eickhoff, Gertrud Hein-Eickhoff, Horst Mahle, Jörgen Meister,<br />
Dieter Moll.<br />
Internet:<br />
Thomas Benauer, Thomas Greiner, Nicole Scherzberg.<br />
An dieser Ausgabe haben ferner mitgewirkt:<br />
Heinz Bensberg, Werner Büdenbender, Adele von Bünau,<br />
Sonja Dörr, Kerstin Fey, Prof. Hans-Peter Fries, Erika Göckus,<br />
Urs Göckus, Bettina Großhaus-Lutz, Jörn Heller, Karoline Hermann,<br />
Charlotte Henke, Guido Heupel, Ulrich Jud, Wilfried Lerchstein,<br />
Bernadette von Plettenberg, Volker Reichmann, Bruno Steuber,<br />
Heinz Stötzel, Josef Trapp.<br />
Gestaltung und Herstellung:<br />
Nicole Scherzberg, Angelika van Vegten, Friedhelm Eickhoff.<br />
Anzeigenanfrage:<br />
durchblick-siegen e.V. Telefon 0171 / 6 20 64 13 oder 0271 / 6 16 47<br />
E-Mail: anzeigen@durchblick-siegen.de Es gilt die Preisliste 13/2021<br />
(www.durchblick-siegen.de/Mediadaten)<br />
Druck: Strube Druck, klimaneutral gedruckt<br />
Erscheinungsweise:<br />
März, Juni, September, Dezember<br />
Verteilung:<br />
Hans Amely, Gerd Bombien, Patrick Diehl, Nadine Gerhard, Erika<br />
Graff, Maximilian Großhaus-Lutz, Arndt Hensel, Wolfgang von<br />
Keutz, Geli Kreutter, Olaf Kurz, Jörn Lagemann, Oliver Mahle,<br />
Günter Matthes-Arongagbor, Marion Ortmann, Wolfgang Paesler,<br />
Karin Piorkowski, Birgit Rabanus, Christel Schmidt-Hufer,<br />
Hans-Rüdiger Schmidt und alle Redakteure<br />
Der durchblick liegt im gesamten Kreisgebiet kostenlos aus: in Sparkassen,<br />
Apotheken, Arztpraxen, Buchhandlungen und Geschäften des<br />
täglichen Bedarfs, in der City-Galerie, Läden des Siegerlandzentrums,<br />
bei unseren Anzeigenkunden, in öffentlichen Gebäuden, vielen sozialen<br />
Einrichtungen der Wohlfahrtsverbände und Kirchen, in Rathäusern<br />
und Senioren-Service-Stellen des Kreises Siegen-Wittgenstein, sowie<br />
eingeheftet in den Zeitschriftenmappen des „Lesezirkel Siegerland“.<br />
Der durchblick ist kostenlos. Für die Postzustellung werden für vier Ausgaben<br />
jährlich 10,00 € ins Inland bzw. 16,00 € ins Ausland berechnet.<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der<br />
Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, eingesandte Beiträge und<br />
Leserbriefe zu kürzen. Bei Nichtveröffentlichung von unverlangt eingesandten<br />
Beiträgen erfolgt keine Benachrichtigung. Der Nachdruck ist nur mit schriftlicher<br />
Genehmigung des Herausgebers gestattet.<br />
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